Meine Meinung: Es ist auch schwierig, auf Fallout noch einen drauf zu legen. Das ist schon ein unglaublich guter Actionfilm.
Fallout war darüber hinaus auch dramaturgisch gut gemacht, mit einem überraschend emotionalen Finale. Ich glaub mein Hauptproblem ist einfach, dass sich die 160 Minuten hier über weite Strecken wie reine Exposition für den zweiten Teil anfühlen. Da frag ich mich dann schon, wie die Inder das bei ihren Filmen schaffen, dass die 90 Minuten vor der Pause über eine Spannungskurve verfügen und die 90 Minuten nach der Pause über eine zweite - so schwer ist das dramaturgisch ja nun nicht. Hier sind wir, wenn wir bei Aristoteles bleiben wollen, 120 Minuten des Films im klassischen Spannungsaufbaubogen mit Erklärung der Figuren, des Plots etc. - Akt 2 setzt dann zu kurz vor Schluss ein. Das war neulich bei Fast&Furious 10 schon nervig, hier ist es allemal besser umgesetzt, aber so für sich ist der Film dann halt nicht besonders rund. Oder kurz gesagt: Es wird einfach viel zu viel zu viel geredet (und nicht gezeigt) in diesem Film, ein bißchen so, als wäre damals Kill Bill Vol. 2 zuerst rausgekommen.
Gleichzeitig bin ich mittlerweile viel zu negativ, der Film ist gute Unterhaltung auf dem Level von M:I 1 und 3 (und 1 sollte man vorher nochmal gucken, da gibt es erstaunlich viele Bezüge zu), nur waren Teil 4 bis 6 halt bisher immer noch eine Beibehaltung und sogar Steigerung der Qualität, und das ist der hier für sich genommen eben (noch) nicht.
Das klingt doch trotzdem vielversprechend. Und gut zu wissen, dann gucken wir die 1 nochmal. Habe völlig vergessen, wie schön dieser Film gedreht ist!