[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Es ist nur eine Phase, Hase : Deutschsprachige Komödien sind zum Glück nicht nur vom Schweighöfer und Schweiger besetzt. Herr Herbst und Frau Paul zeigten mir eindrucksvoll, wie sich die Midlife-Crises anfühlt und damit gelebt werden kann. Kurzweilig und mit komischen Momenten angereichert, inmitten von einem ausgelassenen Kinopublikum mittleren und fortgeschrittenen Alters, das vorwiegen andere Stelle - Analkugeln und Prostata-Untersuchung - lauthals lustig fand als ich. Da gab es aber durchaus viele schwarzhumorig böse Gags, die hingegen mich zum Kichern brachten. Humor ist eben vielfältig. Ein Film für das erwachsene Publikum, das sich mit der Geschichte identifizieren kann. Für mich gelungene 1h 45m, die man allerdings auch in einem Jahr in der ARD anschauen kann. Filmförderung und so.

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  • Black Box: Ein Film zwischen den Stühlen, französischer Thriller, der mit unglaublich gutem Sound Design die Geschichte eines Flugschreiber-Analytikers erzählt, bei dem man sich nicht sicher sein kann, ob er akuter Paranoiker ist oder einer echten Verschwörung zur Vertuschung einer Flugzeugkatastrophe auf der Spur ist. Fürs Arthouse-Publikum ist der Plot zu unkompliziert, fürs Mainstream-Publikum zu langatmig. Aber die Art, wie die akustische Analyse inszeniert ist, ist wirklich faszinierend und lässt einen auch über einige Unsicherheiten in der Inszenierung hinwegsehen.


    Antlers: Der Film hing mir erstaunlich lange nach, daher habe ich ihn eben nochmal gesehen. Und tatsächlich bin ich dem Film mit meiner ersten Anmerkung nicht gerecht geworden. Es handelt sich um einen unglaublich bösen Blick auf den Rust Belt der USA im Horrorgewand, mit sehr präzisen Effekten (am Ende ist das hier Winter's Bone als Horror-Remake). Aber obacht, der Film verletzt ein Tabu des Hollywoodkinos:


  • Uiuiuiui, die Kritiken zu Eternals schmieren ja richtig ab, es gibt miserable Vorverkaufszahlen in den USA, und auch hierzulande ist es noch sehr leicht, an Karten fürs kommende Wochenende zu kommen. Alles an diesem Film riecht aktuell nach unerwartet großem Flop (und ja, das hätte man 1997 auch vor dem Start von Titanic gesagt, der ja einen der gewaltigsten Plateaustarts aller Zeiten hatte, also "nur gut" angefangen und dann 20 Wochen lang gar nicht mehr aufgehört). Da werden sich die Verleiher jetzt wahrscheinlich in den Popo beißen, dass sie die zwei Wochen nach Eternals von Großstarts freigehalten haben. Aber vielleicht findet so ja endlich mal wieder etwas mehr Varianz und Auswahl ins Kino. Venom hingegen ist klar in die Gewinnzone eingefahren, und Shang-Chi hat zumindest seine Kosten wieder eingespielt. Superheldenfilme an sich sind also immer noch en vogue, beide waren aber auch billiger als Eternals. Ich persönlich finde ja auch, dass die Trailer zu Eternals maximal einfallslos und langweilig wirken - halt wie ein Avengersfilm auf Valium, bei dem man keine Figur kennt.


    Der lang erwartete Last Night in Soho ist übrigens, sehr zu meinem Bedauern, in den USA ebenfalls gefloppt. Anna Taylor Joy und Edgar Wright sind schlicht nicht genug, um den sehr gut besprochenen Horrorthriller auch ausreichend vermarkten zu können, da fehlt es schlicht an Star Power. Auch Ron's Gone Wrong ging ordentlich baden, Last Duel ist mit 10 Mio nach drei Wochen völlig abgesoffen.


    Dune hat wie erwartet 60% verloren und liegt jetzt bei 70 Mio., die 100 Mio. US-Boxoffice liegen da noch in Reichweite, was kein Erfolg ist, aber Warner ja offenbar reicht. Wenn man dann aber dagegen hält, dass der spottbillige Halloween Kills schon bei 85 Mio. liegt, ist das schon unschön.

  • Heute war dann mein Anspruchsvoll-Tag im Kino ...


    The Last Duell : Mittelalter oder so, diesmal keine verklärte Fantasy, sondern scheinbar realistisch. Dreckig, erbarmungslos, machtbesessen und schonungslos. Dazwischen Männer, die um ihre Ehre und Stellung kämpfen und Frauen als Beiwerk in Form von Arbeitskräften, Lustobjekte oder Gebärmaschinen ohne eigene Rechte und Möglichkeiten. Und ganz viel Fussvolk, das den Laden am Laufen hält und völlig unbedeutend und austauschbar ist. Soweit das Szenario. Durchaus sehenswert.


    Leider will die Story das Geschehen aus drei Blickwinkeln zeigen. Das ist in den unterschiedlichen Nuancen und Wahrnehmungen interessant, aber die grobe Story selbst kennt man eben schon nach dem ersten Durchlauf. Die war mir fast schon zu sprunghaft erzählt und nur durch die eingeblendeten Jahreszahlen wurde klar, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Episoden vergangen ist. Da muss man am Ball bleiben, um nicht zum unwissenden Zuschauer degradiert zu werden.


    Danach in den Durchläufen 2 und 3 kommen nur noch Details dazu und die Spannung bleibt auf der Strecke. Mir fehlten da die grossen Überraschungen, auch wenn immer klarer wird, dass jeder nur seinen eigenen Vorteil sucht oder in der Opferrolle gefangen ist. Die Kernausage wurde mir dabei zu sehr mit der Brechstange reingeprügelt, teils in wirklich unangenehmen Szenen, die in voller Länge ausgespielt wurden. Aber eventuell war dieses Schonungslose nötig, weil die Zeit genauso schonungslos war. In Summe sehenswert, wenn auch die Erzählung selbst weniger, denn die passt auf einen Bierdeckel. Aber die handelnden Personen in ihrer Vielschichtigkeit in dieser Erzählung waren da weitaus sehenswert für mich.


    The French Dispatch : Den Film muss man sehen wollen, ansonsten kann es arg langatmig werden. Im Kern wird die letzte Ausgabe des namengebenden Magazins in unverbundenen Episoden als Magazinartikel bildlich erzählt. Konsequent im 4:3-Format und grösstenteils auch in sehr kontrastreichem Schwarz-Weiss. Dabei bleiben Szenen einfach mal stehen, wirken wie Fotografien und dann spielt sich das volle Leben dort ab, während die Perspektive gleich bleibt. Ungewohnte Sehgewohnheiten, die hier bedient werden. Ungewohnt gefilmt und dadurch interessant. Allerdings wird hier so viel und so kompakt mit Kinokonventionen gebrochen, dass mich das erst fasziniert, dann ermattet und später ermüdet hat.


    Am Ende des Films war ich ein wenig ratlos. Ratlos, was ich da jetzt gesehen habe und warum mir das überhaupt gezeigt wurde. Ok, es gab einige Lacher, einige tolle Dialoge, einige technische Raffinessen, einige Story-Kniffe und noch viel mehr Darstellungs-Dramatik. Aber eigentlich war das dann doch irgendwie belanglos. War die gezeigte Hülle jetzt doch wichtiger als der eigentliche Inhalt? War das jetzt Kunst und darf einfach alles, weil es Kunst ist? Und wenn ich das nicht verstanden habe, dann war ich eventuell einfach zu blöd dafür. Aber eventuell will der Film ja auch gar nicht verstanden werden - sondern einfach nur erlebt. Wer Grand Budapest Hotel schon merkwürdig fand, findet hier merkwürdig im Quadrat. Das muss man wollen.

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  • ravn In einer US-Kritik hieß es sehr passend: Das Publikum für French Dispatch ist Wes Anderson. Der ist diesmal weit übers Ziel hinaus geschossen und hat einen fast hermetischen (will sagen: unzugänglichen) Film gedreht, der auch mich - als echt großen Fan seiner früheren Filme, aber auch seiner Inspirationsquellen wie Federico Fellini) sehr ratlos zurückgelassen hat. Warum etwa hat Christoph Waltz genau eine Minute und 3 Sätze im Bild? Was sollen die Heerscharen an Stars, wenn sie dann überhaupt nichts zu tun haben?


    Grand Budapest Hotel, Moonrise Kingdom, Rushmore, Royal Tenenbaums, selbst der auch schon schwierige Tiefseetaucher, die waren bei aller Quirkiness und Unkonventionalität immer noch richtig gutes Unterhaltungskino. Das ist hier auch aus meiner Perspektive nicht der Fall, ich habe das Kino ziemlich unbefriedigt verlassen, und konnte hinterher auch nicht sagen, warum jetzt diese Geschichte(n) hätten erzählt werden müssen. War schade drum.


    Bei Last Duel widerspreche ich Dir aber gern, der Film musste in meinen Augen genau so sein wie er ist, da man so die Figuren so gut kennen lernt wie das sonst fast nie im Kino der Fall ist. Die Selbstwahrnehmung der Männer wird gerade durch das letzte Drittel erst so erschütternd (nachdem zumindest ich Matt Damons Rolle anfangs noch recht sympathisch fand).

  • Was mir bei Last Duel und noch mehr bei French Dispatch gefehlt hat, dass war der erzählerische Spannungsbogen.


    Bei Last Duel ist es mir zu oberflächlich zu fragen, wer denn nun die Wahrheit sagt und wer lügt. Die Frage dahinter, warum jemand so handelt, wie gehandelt wurde, empfand ich da interessanter. Interessant ja, aber wirklich spannend war das nicht. Dabei brauchte es für mich auch gar nicht auf plakativer Ebene spannend sein, sondern mir schlicht eine spannende Geschichte erzählen. So war ich mehr ein Beobachter der Geschehnisse, weil mir der Film gar keine andere Rolle zugewiesen oder erlaubt hat. Eventuell auch, weil ich mich da mit niemanden identifizieren wollte oder konnte.


    Bei French Dispatch fand ich die Darstellung und ihre Darsteller interessanter als die Episoden selbst. Spannend zu sehen, was sich der Film alles traut, um mit Sehgewohnheiten zu brechen, nur um sehenswerte Szenen zu erschaffen. Fast schon imposante Theaterkulissen, die bis ins letzte Details durchgeplant schienen, um das perfekte Bild zu schaffen. Die eigentliche Story blieb da auf der Strecke und ein Spannungsbogen wird da gar nicht erst aufgebaut.


    Beides gewiss keine schlechten Filme und im Vergleich zum Superhelden-CGI-Murks von Marvel sowieso eine ganz andere Liga. Aber muss sich Anspruch und erzählerischer Spannungsbogen wirklich so ausschliessen?

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  • Warum etwa hat Christoph Waltz genau eine Minute und 3 Sätze im Bild? Was sollen die Heerscharen an Stars, wenn sie dann überhaupt nichts zu tun haben?

    Man hat so das Gefühl: bei Wes Anderson spielen immer alle Stars mit, die jemals in einem Wes Anderson-Film mitgespielt haben. Plus 5 neue.

    Ja, aber das war noch nie so sinnlos wie diesmal. Bruce Willis in Moonrise Kingdom war seine beste Rolle in 20 Jahren, Saorsie Ronan und Lea Seydoux sind in French Dispatch völlig verschenkt. Man weiß einfach nicht was der Film sein will. Ich überlege die ganze Zeit, wann ich das letzte Mal von einem der "großen" Regisseure so enttäuscht war. Auf Anhieb fällt mir da nur Aloha von Cameron Crowe und Mektoub Canto Uno von Kechiche ein. Wenn ich mich bei denen frage, warum ein Film existiert, dann läuft irgendwas schief.


    ravn Ich sehe Deinen Punkt bei French Dispatch. Bei Last Duel müssen wir uns wohl darauf einigen uneins zu sein. Ich fand den tatsächlich sehr spannend, gerade am Ende war ich voll ins Duell investiert, aber auch davor war ich bereits ängstlich "gespannt", wie die sehr schräge Vergewaltigungsszene aus Sicht der Frau zu sehen sein wird. Mir fiel es allerdings tatsächlich auch leicht, mich mit den Figuren des Films zu identifizieren (was wahrscheinlich gegen mich spricht).

  • Ich kann mir nicht helfen, aber Last Duel klingt für mich wie eine Variante von Rashomon ohne dessen Vielschichtigkeit. Bin unschlüssig, ob ich mir den anschauen sollte.

    we are ugly but we have the music

  • Ich kann mir nicht helfen, aber Last Duel klingt für mich wie eine Variante von Rashomon ohne dessen Vielschichtigkeit. Bin unschlüssig, ob ich mir den anschauen sollte.

    Andere Hausnummer. Wie vielleicht schonmal erwähnt, ist Kurosawa mein Lieblingsregisseur, also lasse ich nichts an Rashomon kommen. Last Duel hat natürlich die gleiche Grundidee, will gleichzeitig aber kein Kammerspiel über die menschliche Existenz an sich sein, sondern arbeitet sich an einer sehr konkreten historischen Epoche, einem archaischen Regentensystem und einer himmelsschreienden Jurisprudenz ab. Bei Last Duel geht es um die Knechtschaft des Menschen im feudalen System, und das, was das System aus diesen Menschen macht. Bei Rashomon geht es darum, zu was Menschen fähig sind, hier darum, wozu sie getrieben werden können. Bei Rashomon gibt es einen klaren Blick von außen auf die Abgründe, Last Duel lockt und verlockt den Zuschauer dazu, die Innenperspektive der Figuren einzunehmen. Kurosawas Kamera bleibt - wie immer per Telelinse gedreht - auf Distanz, außen vor, Rashomon ist wohl sein Brecht'schester Film. Scott will den Zuschauer in die Unwägbarkeiten hineinziehen, der dritte Akt ist dann die moralische Instanz, die uns zeigt, wie falsch die vorherigen Perspektiven - die für die Figuren die unbedingt richtigen sind - waren, und wie leichtsinnig wir der lügenden Kamera (und damit den lügenden Figuren) vertraut haben. Rashomon hat keine Wahrheit, sondern radikale Subjektivität. Last Duel berichtet vom Misstrauen ins subjektive Erzählen und präsentiert uns am Ende eine Wahrheit. Das kann man einen Rückschritt finden, in Zeiten von Fake News und Social Mediafinde ich es einen fast schon radikalen Ansatz, der das Ethos im Pathos findet.



    Edit: Pardon, ich hab mich etwas hinreißen lassen, das ist jetzt arg essayistisch geraten. Was ich sagen will: Last Duel ist am Ende Hollywood, aber sehr raffiniertes, gut erzähltes Hollywood, das an die Wahrheit glaubt. Das macht ihn für mich altmodisch und radikal modern zugleich. Rashomon war 1950 ein ebenfalls radikal moderner Film, der die Existenz objektivierbarer Erfahrung in Frage gestellt hat. Beide Filme glauben am Ende aber an die gleiche Kernidee: Der Mensch selbst ist nicht verdorben, er wird es.

  • Ich kann mir nicht helfen, aber Last Duel klingt für mich wie eine Variante von Rashomon ohne dessen Vielschichtigkeit. Bin unschlüssig, ob ich mir den anschauen sollte.

    Es lohnt sich.

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  • Weiter ging es am Dienstagabend im Doppelpack ...


    Contra : Wenn ein Film mal eben so völlig ohne Erklärung für das normale Publikum in einer Szene "Werwölfe von Düsterwald" spielen lässt, dann hat der eigentlich schon gewonnen. Fernab davon stehen die Dialoge und die Macht des gesprochenen Wortes im Vordergrund. Herr Herbst spielt gewohnt souverän und angenehm zynisch aus seiner scheinbar überlegenen Position heraus. Leider lässt sich der Film im Mittelteil zu wenig Zeit für die Handlung, die dann irgendwann nur noch im episodenhaften Schnellvorlauf abgespult wird. Schade, aber eventuell wurden so Längen vermieden, obwohl ich den Wortduellen der beiden Hauptdarsteller*Innen noch gerne länger zugehört hätte. Und eigentlich passiert bis auf eine Hintergrundinfo nicht viel mehr, das man nicht schon aus dem Trailer kennt. Wer davon die Langfassung haben will, wird allerdings gut bedient. Wirkliche Überraschungen bleiben hingegen aus. Trotzdem sehenswert für alle, die geschliffene Dialoge mögen.


    Don't Breathe 2 : Ne, das war kein Horror. Eher ein Rache-Thriller mit Splatter-Szenen. Fernab der doch gewaltigen Logiklöcher ein durchaus unterhaltsamer Film auf Popcorn-Niveau, der für mich seine Spannung darin hatte, zu erfahren, wie sich der alte blinde Mann wehren wird. Allerdings wird die komplette Handlung des ersten Teils mal eben weggewischt und aus dem Bösewicht von damals wird auf einmal der Beschützer. Das muss man erstmal schlucken. War der erste Teil aufgrund des Settings noch orginell, ist der zweite Teil in grossen Teilen einfach nur noch brutal. Kann man sich anschauen, aber wenn nicht, hat man auch nicht viel verpasst.

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  • Gestern The Last Duel angeguckt. Ich hätte doch in Halloween Kills gehen sollen + 2tes Bier.


    Der Anfang war noch spannend und der Endkampf war auch schön anzusehen aber der Rest war nix für meine Erwartung am gestrigen Abend. Historisch wohl nah dran aber doch nicht spannend. Der Rest wurde ja schon weiter oben gesagt.


    Nächstes mal hör ich auf mein Bauchgefühl.



    Dafür hatte ich vor 2 Wochen Free Guy geguckt und der war lustig, unterhaltsam und mal wieder erfrischend :) . Ryan Reynolds halt.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Bei "The Last Duel" war eigentlich schon nach den ersten 3 Minuten alles klar: Es kommt zu einem Duell aufgrund der geleugneten Vergewaltigung. Das wird schon durch den Trailer erklärt und durch den Zeitsprung in der allerersten Filmsequenz nochmal klargestellt. Das Ende ist also klar. Einzig plakativ offen ist, wer da gewinnen wird und wie. Wie die Stärken im Kampf der beiden Duellisten einzuschätzen ist, wird in den nächsten Filmminuten dargelegt. Damit ist der plakative Spannungsbogen dahin.


    Deshalb lebte der Film nicht von dem "was wird passieren", sondern warum ist es soweit gekommen und wie nehmen die beteiligten Personen die Geschehnisse war. Diese Art von Erzählung muss man mögen, weil sich die Spannung auf einer ganz anderen Ebene aufbaut und die kann man persönlich für sich wertschätzen oder eben nicht aufgrund einer anderern Erwartungshaltung.

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  • Ich schreibe das Folgende ohne Schaden- oder sonstige Freude, denn ich habe mich eben wirklich da durchquälen müssen: Eternals ist komplett, vollständig, total daneben gegangen. Tonal ist das einer der unsichersten Hollywood-Filme der letzten Jahre, die Effekte reichen von okay bis schlecht (warum sieht Fliegen bei Marvel so oft so unnatürlich aus?), die Farben sind wahlweise schmutzig-braun oder dunkelgrün, die Musik ist 08/15, und die Schauspieler agieren so, als wären sie von der Regie völlig im Stich gelassen worden. Am schlimmsten ist dieser Richard Madden aus GoT, der wirklich nur eine einzige Leichenbittermiene zu bieten hat.


    Tja, aber das sind alles nichtmal die größten Probleme die der Film hat: Er ist vor allem stinkend langweilig! 157 quälend langsame Minuten gibt es so gut wie überhaupt keine größeren Set Pieces, die einzige echte größere Actionszene die diesen Namen aber auch kaum verdient ist das Finale. Der Film ist strukturell extrem eng an Avengers angelegt, was aber überhaupt nicht funktioniert, weil die Figuren und ihre Fähigkeiten kaum sinnvoll eingeführt werden. Das Ende schließt nichts ab, sondern führt gleich drei mögliche Fortsetzungen ein, die aber zumindest mich völlig kalt lassen -

    Also, auch wenn die meisten hier eh reingehen werden egal was ich schreibe - den Film kann man wirklich guten Gewissens im Kino auslassen. Am Ende steht zwar, dass die Eternals wiederkommen werden, aber dann bitte ohne mich.

  • nichts fällt mir leichter als MCU Filme (ob im Kino oder Heimkino, völlig egal) auszulassen, aber danke trotzdem für die eindringliche Warnung ^^ (da lob ich mir dann schon eher den neuen Batman-Trailer - da hatte ich unmittelbar das Verlangen ohne Umweg ins Kino fahren zu wollen).

  • Ich muss Archibald Tuttle widersprechen. Mich hat der Film gut unterhalten und ich finde ihn eine angenehme Abwechslung zu den anderen Filmen des MCU. Gelangweilt habe ich mich absolut nicht. Die Anspielungen auf die Konkurrenz fand ich klasse und auch die Witze wussten zu gefallen.


    Was mich allerdings wiedermal gestört hat ist, dass ihr Worldbuilding im Großen nicht funktioniert bzw. nicht konsequent durchgezogen wird. Hey, die Welt geht wiedermal unter, aber niemand anders als die Hauptcharaktere bekommen es mit.

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  • Ich muss Archibald Tuttle widersprechen. Mich hat der Film gut unterhalten und ich finde ihn eine angenehme Abwechslung zu den anderen Filmen des MCU. Die Anspielungen auf die Konkurrenz fand ich klasse und auch die Witze wussten zu gefallen.

    More Power to You. Ich langweile mich echt selten und sehr ungern im Kino. Freut mich wirklich wenn es anderen anders geht. Mich hat ganz ehrlich schon ewig kein Kinofilm mehr derart geärgert.

  • Auf Eternals bin ich gespannt. Wir haben vorgestern erst Black Widow nachgeholt - leider unser bisheriger Tiefpunkt des MCU.


    Über eine Stunde kommt die Story nicht in Fahrt, dann geht's endlich mal weiter, wird dann aber von Logiklöchern geplagt ohne Ende. Dazwischen wird ungewollt komischer Buddyhumor reingebracht ("Wie findest du meine Veste?"). Irgendwie kam es mir aber so vor, als wolle man andeuten alle anderen Figuren sind "direkt um die Ecke", nur um sie dann doch nicht zu zeigen. Immer wieder wird Hawkeye angesprochen und wieder nicht erklärt, warum die beiden so dicke sind.


    Alles in allem ist man nach dem Film nicht "schlauer" als vorher, hat keine nennenswerte Story gesehen oder Action erlebt.

  • Auf Eternals bin ich gespannt. Wir haben vorgestern erst Black Widow nachgeholt - leider unser bisheriger Tiefpunkt des MCU.


    Über eine Stunde kommt die Story nicht in Fahrt, dann geht's endlich mal weiter, wird dann aber von Logiklöchern geplagt ohne Ende. Dazwischen wird ungewollt komischer Buddyhumor reingebracht ("Wie findest du meine Veste?"). Irgendwie kam es mir aber so vor, als wolle man andeuten alle anderen Figuren sind "direkt um die Ecke", nur um sie dann doch nicht zu zeigen. Immer wieder wird Hawkeye angesprochen und wieder nicht erklärt, warum die beiden so dicke sind.


    Alles in allem ist man nach dem Film nicht "schlauer" als vorher, hat keine nennenswerte Story gesehen oder Action erlebt.

    Da man weiß, wie ihre (Black Widows) Geschichte ausgeht, hätte man den Film auch weglassen können. Er war eher ein Randnotiz und hat das große Ganze nicht vorangetrieben.

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  • nichts fällt mir leichter als MCU Filme (ob im Kino oder Heimkino, völlig egal) auszulassen, aber danke trotzdem für die eindringliche Warnung ^^ (da lob ich mir dann schon eher den neuen Batman-Trailer - da hatte ich unmittelbar das Verlangen ohne Umweg ins Kino fahren zu wollen).

    Ich gucke mir auch lieber Filme von DC an, als von Marvel. Sie hätten Zack Snyder mal weitermachen lassen sollen.

    Bei Batman und den bisherigen Trailern habe ich mittlerweile eine gewisse Erwartungshaltung, die bedient werden möchte.

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  • Ich muss Archibald Tuttle widersprechen. Mich hat der Film gut unterhalten und ich finde ihn eine angenehme Abwechslung zu den anderen Filmen des MCU. Die Anspielungen auf die Konkurrenz fand ich klasse und auch die Witze wussten zu gefallen.

    More Power to You. Ich langweile mich echt selten und sehr ungern im Kino. Freut mich wirklich wenn es anderen anders geht. Mich hat ganz ehrlich schon ewig kein Kinofilm mehr derart geärgert.

    Wenn ich Geld für die Filme selbst ausgeben müsste, hätte ich mich wahrscheinlich auch des Öfteren mal geärgert. So gehe ich da mittlerweile jedoch ganz entspannt rein. Selbst Venom 2 hat mich nicht geärgert. Der war halt einfach schlecht. Der nächste Film (nicht zu verwechseln mit der nächste Venom) wird dann hoffentlich wieder besser.


    Weil du was von größeren Actionszenen geschrieben hast, die gibts in den nächsten Marvel-Filmen bestimmt wieder zuhauf.

    Ich werde mir sobald wie möglich erstmal Nomadland ansehen.

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  • Wenn ich Geld für die Filme selbst ausgeben müsste, hätte ich mich wahrscheinlich auch des Öfteren mal geärgert. So gehe ich da mittlerweile jedoch ganz entspannt rein. Selbst Venom 2 hat mich nicht geärgert. Der war halt einfach schlecht. Lohnt sich für mich jedoch nicht, sich darüber zu ärgern. Es wird einfach der nächste, hoffentlich bessere Film geguckt.


    Weil du was von größeren Actionszenen geschrieben hast, die gibts in den nächsten Marvel-Filmen bestimmt wieder zuhauf.

    Ich werde mir sobald wie möglich erstmal Nomadland ansehen.

    Ich bin nicht unglücklich, wenn ein Film keine großen Actionszenen hat, au contraire. Aber irgendeine Idee sollte er dann stattdessen haben. Nomadland ist großartig und einer der Gründe, warum ich hier so enttäuscht war, ich kann nicht so ganz durchschauen, was Zhaos Idee bei Eternals war, es ist ja auch ihr eigenes Drehbuch. Soll der Film (der ja wie Shang-Chi für den chinesischen Markt mitkonzipiert war) eine verdeckte Kritik an blindem Gehorsam sein? Wenn ich die Comicfans richtig verstehe (Eternals habe ich nie gelesen), dann hält sich der Film ja auch kaum an die Vorlage. Er hat aber irgendwie auch keinen Plot, der drei Stunden lang trägt (der ist fast genauso dünn wie der bei Venom 2, und der dauert gerade mal 90 Minuten ohne Abspann).


    Bezahlt hab ich zwar auch nix, aber das sind drei Stunden meines Lebens die ich nicht mehr zurück bekomme. Ich war wirklich knapp davor rauszugehen, hatte danach aber noch Last Night in Soho vor mir.


    P.S.: Ich lese gerade erst, dass weder Shang-Chi noch Eternals in China starten werden, in beiden Fällen wegen chinakritischer Aussagen von Hauptdarsteller bzw. Regisseurin. Holla, da war Disneys Mühe ja ganz umsonst.

  • Sneak Preview – Short Review


    The Last Night in Soho


    Director: Edgar Wright.

    Actor: Anya Taylor-Joy, Thomasin McKenzie, Diana Rigg, Matt Smith, Terence Stamp.

    Genre: Psychodrama, Mysterie, Thriller, Horror.

    Spielzeit: 116 Minuten.

    Deutscher Kinostart: 11.11.2021.


    Handlung


    Eloise, eine junge angehende Modedesignerin in London (Gegenwart), ist über mysteriöse Art und Weise mit der Sängerin Sandy (1960er) über Zeit und Raum verbunden.


    When you're alone and life is making you lonely


    Das ist er also, der neue Edgar Wright und wie er hier vieles Right macht. Ein Liebesbrief an die 60er. Eine Liebeserklärung an die Musik vergangener Tage, die dabei jedoch so zeitlos ist.


    The Last Night in Soho läuft schier über voller Ideen und Ansätze. Vermengt Vergangenheit mit der Gegenwart. Traum wird Alptraum. Hell zu Dunkel und Dunkel zu Hell. Licht zu Schatten.


    Das Spektrum an Themen ist ausufernd, sei es der Kontrast der Zeiten, Farben, Gentrifizierung, Einsamkeit, Identifikation, Realitätsflucht oder der MeToo-Bewegung und allgemein der Retromanie.


    Verklärte Nostalgie in einem Genre Mix der Extra-Klasse, welches sich verneigt vor den Vorbildern (der Vergangenheit) und diese wieder präsenter in die Gegenwart bringt.


    I’ve Got My Mind Set On You


    Dabei zeichnet The Last Night in Soho eine Karte voller Ambiguität&Lokalkolorit, in tadelloser technischer Ausführung. Die 60er werden gelebt&geatmet. Plastisch durch Kamera, Style, Tönung als auch vieler raffinierter Kniffe und Anspielungen, dargestellt.


    Betörend gibt sich das Szenenbild, elektisch das Treiben der exquisiten Musik und dutzender Kameraperspektiven die den geneigten Zuschauer mit auf eine "konfuse" Nostalgie-Zeitreise nimmt.


    Das Ganze wird geschickt verdichtet durch zahlreiche Teaser und Foreshadwoing. Sowohl an Film, Musik als auch Mode. Wenn einzelne Textzeilen mehr als Hinweis sind, was kommt und wie es sich entwickelt, macht das Entdecken weitere Details umso mehr Freude.


    Like a puppet on a string


    Eloise ist dabei mehr als eine generische Identifikationsfigur, einer jungen Frau die den Wechsel von Landleben auf die Großstadt und den Umgang mit der modernen Gesellschaft, sichtlich nicht gewohnt ist und Realitätsflucht wie Vergangenheitsflucht betreibt. In die von ihr bekannten und geliebten Swinging Sixities. Erneut greift die Retromanie. Sicherheit durch vermeidlich bekanntes, auch wenn dies nicht (mehr) den Glanz von einst hat und (tiefe) dunkle Schatten wirft.


    Die Dichotomie zwischen Eloise und Sandy ist dicht, prägend, charmant und voller Chemie. Selten wurden Spiegelreflexionen gezielter für das Zusammenspiel von Darstellern genutzt.


    Anya Taylor-Joy und Thomasin McKenzie, passen nicht nur perfekt in ihre Rollen, sondern sind wahrlich zu Eloise und Sandy geworden. Ein harmonisches Spiel voller feiner Nuancen. Alleine was Anya Taylor-Joy mit einzelnen Blicken ausdrücken kann wird noch lange in Erinnerung bleiben.


    Land of 1000 Dances


    Die Kameraarbeit von Chung Chung-hoon ist die reinste Freude, mit vielen ungewöhnlichen Perspektiven und meisterhaften Plansequenzen.

    Auch die Kostüme von Odile Dicks-Mireaux sind besonders hervorzuheben. Elegant, stilsicher und so authentisch wie plastisch.

    Mit Abstand am meisten hervorgehoben werden muss, der Soundtrack, einem der unverbrauchtesten der letzten Jahre und dabei so atmosphärisch dicht, dass die Swing Sixties fast direkt reanimiert werden (zumindest für die Spielzeit).

    Last Night in Soho bietet so viel Eyecandy wie kein anderer Edgar Wright Streifen zuvor.


    A World Without Love


    Jedoch ist The Last Night in Soho nicht frei von Fehlern, bedient es sich doch sehr ausufernd klassischer Elemente, zeigt kaum etwas Unbekanntes und ist angereichert mit Generik und Stereotype (ohne die allerdings auch die 60er Setzung nicht funktionieren würden). Drive&Pace, ist für Wright Verhältnisse gedrosselt und zieht erst nach der Hälfte der Spielzeit an. Im letzten Viertel sind es etwas sehr gewollt viele Twists&Turns, fast schon Intrikat.

    Der Klimax kann die Qualität vieler Szenen zuvor nicht halten und der Epilog könnte kaum uninspirierter in seiner simplen Schlichtheit sein.


    Fazit - Always Something There To Remind Me


    Surrealer (Alp-)traumhaft schöner Genre-Mix in super schicker Style over Substance Präsentation und so detailverliebt wie ein Edgar Wright Streifen nun mal ist. Die marginalen Schwächen sind verzeihbar, sofern mit der bekannten Genre Konformität keine Probleme hat.

    Guts to the apostles

    "You're right, we are mortal and fragile. But even if we are tortured or wounded, we'll fight to survive. You should feel the pain we feel and understand. I am the messenger that will deliver you to that pain and understanding."

  • Blöde Frage Belshannar : was sollen die englischen Zwischenüberschriften? Erschließt sich mir überhaupt nicht.

    Das sind Songtitel.

    Das ist so eine richtig schön altmodische Rezension, wie sie vor 30 Jahren in den essayistischen Filmzeitschriften Steadycam oder Film! abgedruckt worden wäre (und das schreibe ich als Kompliment, Belshannar ). Die Rezi ist durch die filmische Struktur geprägt, die wie immer bei Wright (man denke an Baby Driver) nicht nur von Musik durchzogen, sondern regelrecht in einzelne musikalische Kapitel unterteilt ist. Höhepunkt ist dabei ausgerechnet mein Lieblingslied, benannt nach unserer Hauptfigur Eloise, von Barry Ryan.


    Leider war ich am Ende etwas enttäuscht vom Film: Der sieht absolut großartig aus, die Musik, das Setting, Kostüme, Schauspielerinnen, das ist alles absolut wundervoll. Aber wie bei Belshannar ja auch durchklingt: Das ist alles Style over Substance, und inhaltlich originell ist der Film nur einmal, wenn er ganz am Schluss die Frage nach dem Whodunit stellt (mit der Volte hat er mich tatsächlich gekriegt, damit hatte ich nicht gerechnet). Bis dahin hat man die ganze Zeit den Eindruck, ein Remake von etwa 50 verschiedenen Filmen gleichzeitig zu sehen. Das ist bei Wrights anderen Filmen, gerade bei den Parodien, nicht anders. Hot

    Aber bei Hot Fuzz und Co. ist man mental eher darauf vorbereitet, Inhalte wiederholt zu bekommen. Last Night in Soho funktioniert diesmal wie Baby Driver eher als Pastiche, also als Wiederholung und Überhöhung, als stilistisches Auf-die-Spitze-treiben. Mein Problem ist also wahrscheinlich individuell: ich (er)kenne hier einfach zuviele der zitierten Filme. Und wirklich emotional gepackt hat er mich leider nicht, und das haben eigentlich alle Vorgänger Wrights geschafft, und das fand ich dann doch schade.

  • Mal eine kurze Frage in die Runde: Netflix lässt diese Woche ja Red Notice mit Ryan Reynolds, Dwayne Johnson und Gal Gadot in einzelnen Kinos vorab laufen, bevor er nächste Woche bei Netflix im Streaming erscheint. Im Arthouse-Bereich hat man das ja schon einige Male gemacht, wobei da wenigstens noch 1-2 Monate zwischen Kino und Streaming lagen.


    Grundsätzlich bin ich ja nun der größte Verfechter, dass die meisten Filme ins Kino gehören und dort auch am meisten Spaß machen. Trotzdem hatten für mich schon Jungle Cruise und Black Widow ein Geschmäckle, weil die ja parallel schon als Stream verfügbar waren (und das, obwohl ich ja nichtmal separaten Eintritt bezahle).


    Aber der hier hat nicht nur miserable Kritiken, sondern er sieht auch im Trailer überhaupt nicht kinotauglich aus (und das bei geschätzten 160 Mio. Budget). Eventuell liegt es daran, dass die Dreharbeiten nach der Hälfte wegen Corona abgebrochen und dann in Isolation fortgeführt werden mussten.


    Will den hier irgendjemand im Kino sehen?

  • Das Filme parallel im Streaming und im Kino laufen, stört mich nicht. Filme, die mich interessieren würde ich trotzdem (nochmal) im Kino gucken.

    Hab gerade mal in den Trailer reingeschaut. Da mich Ryan Reynolds und The Rock nicht wirklich reizen und diese Abenteuer-Komödien oder wie man diese Art von Film bezeichnet, mich überhaupt nicht reizt, würde ich mir den eher Zuhause ansehen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Will den hier irgendjemand im Kino sehen?

    Kann das irgendwelche Eligibilitäts-Gründe haben? Roma z.B. lief ja damals auch kurz mal irgendwo im Kino, um für den einen oder anderen Award die Voraussetzungen erfüllt zu haben.


    Edit: Ok, habe den Trailer jetzt gesehen und will ihn definitiv nicht im Kino sehen. Und Award-Material ist das ja nun wirklich auch nicht.

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  • In den USA ist ein Kinostart Voraussetzung für diverse Filmpreise, u.a. den Oscar. Das galt nur ausnahmsweise letztes Jahr wegen der Pandemie nicht.


    In Deutschland ist ein Kinostart bisher eine Absicherung, dass man im Feuilleton wahrgenommen wird, was werbetechnisch immer noch relevant ist, aber eigentlich nur im Arthouse-Bereich. Ein anderer Grund wäre, dass deutsche Gelder im Film stecken (also Filmförderung oder Fondsanteile) und damit eine Kinoauswertung vorausgesetzt wird. Dann würde aber auch das normale Auswertungsfenster gelten, also kein Streaming eine Woche später.


    Ich vermute daher eher eine Werbeaktion, die aber gerade bei diesem doch eher schlecht besprochenen Film etwas eigentümlich ist. Ich lese auch gerade, dass die kommenden Wochen auch weitere Netflix-Filme je eine Woche vorher ins Kino kommen sollen.

  • Ich lese auch gerade, dass die kommenden Wochen auch weitere Netflix-Filme je eine Woche vorher ins Kino kommen sollen.

    Wenn sie die Qualität von Filmen wie The Last Duel hätten, dann würde ich sofort rein, aber mal ganz ehrlich, die meisten Filme von Netflix selbst sind nicht gerade besonders ansprechend. Da wird doch wahrscheinlich kaum jemand reingehen, bei der Konkurrenz und Verdrängung von Filmen im Kino. Vor allem, da der Film dann ne Woche später auf Netflix kommt

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  • Das sind Songtitel.

    Das ist so eine richtig schön altmodische Rezension, wie sie vor 30 Jahren in den essayistischen Filmzeitschriften Steadycam oder Film! abgedruckt worden wäre (und das schreibe ich als Kompliment, Belshannar ). Die Rezi ist durch die filmische Struktur geprägt, die wie immer bei Wright (man denke an Baby Driver) nicht nur von Musik durchzogen, sondern regelrecht in einzelne musikalische Kapitel unterteilt ist. Höhepunkt ist dabei ausgerechnet mein Lieblingslied, benannt nach unserer Hauptfigur Eloise, von Barry Ryan.

    Besten Dank für das Kompliment^^. Soviel zum weiteren Brückenschlag der Retromanie;).

    Mein Problem ist also wahrscheinlich individuell: ich (er)kenne hier einfach zuviele der zitierten Filme. Und wirklich emotional gepackt hat er mich leider nicht, und das haben eigentlich alle Vorgänger Wrights geschafft, und das fand ich dann doch schade.

    Exakt das "Problem" hatte ich auch, auch wenn nicht so stark ausgeprägt wie bei dir (da auch nur um die 30 verschiedene Film er/kannte).

    Wobei so richtig enttäuscht, war ich nicht (außer vom banalen Epilog), dafür war (für mich) zu vieles zu gut.

    Aha... aus dem Film? Trotzdem kommt mir das so vor, als hätte er Musik-Tourette! (In meinen Augen) Wahllos eingestreut - ohne weitere Erklärung... nix!

    Inkorrekt. Ein (Quer-)Verweis ist in der Rezension inkludiert. Bitte genauer Lesen.

    Will den hier irgendjemand im Kino sehen?

    Definitiv nicht. Das Werk interessiert nicht im Geringsten. Vermute wie schon vor anderen geschrieben, möglicherweise wegen Eligibilität, zusätzlicher Werbung, der Versuch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen bzw. mehr Leute zu erreichen oder überhaupt zu erreichen.

    Guts to the apostles

    "You're right, we are mortal and fragile. But even if we are tortured or wounded, we'll fight to survive. You should feel the pain we feel and understand. I am the messenger that will deliver you to that pain and understanding."

  • Da ich kein Kunstexperte, sondern lediglich Filminteressierter , werde ich mich wohl auch aus diesem Thread zurückziehen... ist mir zu abgedreht, aber ihr macht das schon! 8-))


    [EDIT] Ihr könnt hier noch so viele "?" anheften, das wird nix ändern. Zur Klarstellung: ich möchte hier niemanden seine/ihre Meinung verbieten, ich habe nur für mich festgestellt, dass dieser Thread für MICH nicht das erfüllt, was ich mir erhofft habe (ne Vorstellung von interessanten Filmtipps), sondern immer mehr in - in meinen Augen - abgedrehte Filmkunst abdriftet. Und da ich mir meine Zeit auch anders verbringen kann, mach ich das auch! :P

  • Da ich kein Kunstexperte, sondern lediglich Filminteressierter , werde ich mich wohl auch aus diesem Thread zurückziehen... ist mir zu abgedreht, aber ihr macht das schon! 8-))

    Das verstehe ich nicht, es steht doch jedem frei dem Thread seinen Stempel aufzudrücken. Einfach frei von der Leber posten wenn das mehrere tun gehen die Kunstexperten unter.
    Ich bin auch ein ganz banaler Filminteressierter lese hier aber immer wieder interessante Details aus der Filmwelt von deinen sogenannten "Kunstexperten", wenns mir zu abgedreht wird scrolle ich einfach weiter, wegen dem lasse ich mir aber nicht den Thread verderben.

  • Toller Thread (mit dem Serien- und Heimkino Ableger), dank dem ich wieder lust auf kino bekommen habe und auf filme aufmerksam wurde, die ich sonst nie auf dem schirm gehabt hätte!


    Jedem steht es doch frei zu schreiben, was er möchte und wenn etwas einen nicht interessiert, einfach weiter scrollen oder seinen horizont erweitern? Verstehe auch nicht ganz, was abgedreht ist.