[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Hehehe, Disney muss wirklich komplett verzweifeln gerade: The Marvels hat schlechtere Vorverkäufe als The Flash, und der ist ja schon unter aller Kanone gefloppt. Mit 50 Mio. Startwochenende als Prognose würde es der größte Flop des Franchises (inflationsbereinigt). Aktuell platziert man Trailer in den sozialen Medien, in denen ein Voice Over von Thanos und Szenen aus Endgame eingebaut sind (nach dem Motto: "Guckt mal, das ist doch aus der gleichen Reihe!, auch wenn es nichts damit zu tun hat"). Disney hat sich mit seiner 40-Tage-Regel und zu vielen Serien das Geschäft wirklich gründlich ruiniert.

    Ich würde vermuten, das hier ganz speziell dazu kommt, dass gefühlt eine Menge Leute Captain Marvel nicht sonderlich mögen und dass in dem Film Miss Marvel mitspielt und viele die Serie nicht gesehen haben oder nicht gut fanden. Das schreckt dann natürlich massiv ab.

    Da ich kein Disney Plus schaue, sind die ganzen Serienableger von Marvel an mir komplett vorbeigegangen. Die Marvel-Kinofilme habe ich dennoch geschaut und die fand ich bis zum Ende der Endgame-Storyline auch gut bis sehenswert. Aktuell komme ich da aber nicht mehr mit, wer inzwischen welche Entwicklung gemacht hat und warum überhaupt dabei ist. Da fehlt mir schlicht das Disney Plus Streaming-Wissen. War Miss Marvel nicht die junge Technikerin, die ihren eigenen Iron-Woman-Anzug gebaut hatte und in irgendeinen Kinofilm mit dabei war? Wohl nicht, oder?


    Zudem finde ich die Szenenauswahl der Captain Marvel Trailer seltsam: Da wird auf der einen Seite Frauen-Power in 3er-Tag-Team-Manier gefeiert und zudem die 80er Beasty Boys Freunde mit dem Trailer-Soundtrack angesprochen, den ich bitte in voller Lautstärke und Imposanz auch im Film erleben möchte. Auf der anderen Seite wird Captain Marvel im Raumfahrer-Hemdchen in Szene gesetzt und so auf ihrer Körperlichkeit reduziert als Person und sexy-strenge Superheldin. Daneben darf es auch Kätzchen regnen. Soll hier Mutter, Tochter, Opa und Vater angesprochen werden und das zeitgleich? Bin gespannt, was davon der Film einlösen kann.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Da ich kein Disney Plus schaue, sind die ganzen Serienableger von Marvel an mir komplett vorbeigegangen. Die Marvel-Kinofilme habe ich dennoch geschaut und die fand ich bis zum Ende der Endgame-Storyline auch gut bis sehenswert. Aktuell komme ich da aber nicht mehr mit, wer inzwischen welche Entwicklung gemacht hat und warum überhaupt dabei ist. Da fehlt mir schlicht das Disney Plus Streaming-Wissen. War Miss Marvel nicht die junge Technikerin, die ihren eigenen Iron-Woman-Anzug gebaut hatte und in irgendeinen Kinofilm mit dabei war? Wohl nicht, oder?


    Zudem finde ich die Szenenauswahl der Captain Marvel Trailer seltsam: Da wird auf der einen Seite Frauen-Power in 3er-Tag-Team-Manier gefeiert und zudem die 80er Beasty Boys Freunde mit dem Trailer-Soundtrack angesprochen, den ich bitte in voller Lautstärke und Imposanz auch im Film erleben möchte. Auf der anderen Seite wird Captain Marvel im Raumfahrer-Hemdchen in Szene gesetzt und so auf ihrer Körperlichkeit reduziert als Person und sexy-strenge Superheldin. Daneben darf es auch Kätzchen regnen. Soll hier Mutter, Tochter, Opa und Vater angesprochen werden und das zeitgleich? Bin gespannt, was davon der Film einlösen kann.

    Du meinst Ironheart, die war in Black Panther 2 dabei und wird nächstes Jahr ihre eigene Serie kriegen.


    In den Comics war Carole Danvers lange Jahre die erste Ms. Marvel, bevor sie dann 2012 zu Captain Marvel (ursprünglich ein männlicher Superheld) wurde. 2014 übernahm dann die jetzige Figur Kamala Khan Ms. Marvel. Monica Rambeau, die dritte im Bunde und Danvers' Nichte, nannte sich noch vor Carole Danvers kurze Zeit Captain Marvel. Daher "The Marvels".


    Und ich fürchte, dass Disney hier einfach everything but the kitchen sink-Marketing betreibt, da man intern wohl unglücklich mit dem Film ist - es gab gerüchteweise unzählige Nachdrehs und eine fürs MCU sehr kurze Laufzeit, was fast immer auf große Probleme hinweist.

  • Zwei Produktionen aus Deutschland, die unterschiedlicher nicht sein könnten ...


    One for the Road : Frederick Lau muss man als Charakter-Darsteller mögen, damit steht und fällt der ganze Film. Es geht um Alkohol, Trinkverhalten, Abstürze, Sucht und Respekt vor einem selbst. Angenehm schnodderig gespielt. In einigen Dialogen teils zu sehr auf den Punkt formuliert, aber diese Falle wird zum Glück meistens vermieden. Und immer dann, wenn das Geschehen einfach fliesst, machte es mir umso mehr Freude ,dem zuzuschauen. Im letzten Drittel des Films wird dann immer weniger erklärend kommentiert, sondern einfach nur noch gezeigt, was Spielraum für Interpretationen lässt, weil eben nicht alles mehr ausgespielt wird und Lücken entstehen, die man selbst füllen muss. Sehenswert.


    Wochenendrebellen : Die Grundidee fand ich interessant, filmisch dann leider doch zu konstruiert umgesetzt. Besonders anfangs empfand ich viele Szenen mit ihren langweiligen Schnitt-Dialog-Gegenschnitt-Dialog viel zu hölzern. Irgendwann kommt der Film aber in Fahrt und handelt nicht nur mehr Szene für Szene ab, sondern erzählt seine Geschichte. Guter Einblick in die Welt eines Autisten, die aber sicher nur eine Annäherung sein kann. Das Ende war mir dann zu sehr Heile-Welt, weil so ist die Wirklichkeit leider nicht, aber ein Film kann gerne davon träumen. Hatte mich da nur etwas verloren, weil alle zu viel Verständnis hatten und mir der Gegenpol fehlte. Viele Situationsgags wurden leider schon durch die Trailer vorweggenommen, so dass ich da nur noch unüberrascht mitschmunzeln konnte. Thema gut, Umsetzung zunächst zu Deutsch.

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  • Weil wir ja neulich die Frage hatten, wie viele Filme Scorsese seit Wolf of Wall Street gemacht hat:

    Mir fiel jüngst dieser hier wieder ein. Ein Kurzfilm von 2015 (Leo noch im vollen Revenant-Look), der als Werbefilm für die asiatische Kasino-Kette Melco Crown entwickelt wurde, um die dortigen Werbeverbote für Kasinos zu umgehen, aber tatsächlich ein wirklich witziger Film.

    Scorsese sollte viel mehr Komödien machen ... :)


  • Mal ne blöde Frage: wie kommt man im Streaming Zeitalter eigentlich an Versionen mit Audiokommentar? Denke hier gerade an The Thing, aber auch so ganz grundsätzlich. Nur über die Blueray o.ä.?

    Einmal editiert, zuletzt von m4xx ()

  • Mal ne blöde Frage: wie kommt man im Streaming Zeitalter eigentlich an Versionen mit Audiokommentar? Denke hier gerade an The Thing, aber auch so ganz grundsätzlich. Nur über die Blueray o.ä.?

    manches taucht auf YouTube auf, Mubi, Apple und ein paar andere Streamingdienste bieten das als Option. Aber offiziell nur via Heimmedien.


    Carpenters Kommentar zu the thing mit Kurt Russell ist auf YouTube.



    Noch kurz ein Link zu einem Artikel der ältesren Branchenzeitschrift überhaupt, der Variety, die wirklich nie kritisch berichtet, zur Marvel-Krise: https://variety.com/2023/film/…reshoots-kang-1235774940/

  • Mal ein kleiner Medienwechsel:

    Hat schon jemand Daniel Kehlmanns "Lichtspiel" auf dem Radar?

    Meine Frau, die dem deutschen Vorkriegskino etwas mehr verbunden ist als ich, ist jedenfalls hin und weg. Bei mir kommt es jetzt auch als nächstes dran. 😊

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Mal ein kleiner Medieneechsel:

    Hat schon jemand Daniel Kehlmanns "Lichtspiel" auf dem Radar?

    Ich bin am Montag auf das Buch gestoßen und habe es auf meiner Merkliste. Ich werde es nach Ernst Jüngers "In Stahlgewittern" angehen, das ich gerade angefangen habe.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Gestern hab ich nun auch "The Creator" geschaut und bin recht ratlos wie ich ihn nun finde.


    Sehenswert auf jeden Fall. Der Sound, die Musik und die visuellen Effekte sind super, das ganze Thema ja ziemlich angesagt und wie ich finde auch interessant. Leider bleibt die Welt in der der Film spielt immer nur im Hintergrund und vieles wird nicht erklärt. Klar da hätte man dann wieder 100 separate Filme drüber machen können, wie die KI und/oder Androiden die Gesellschaft und das Leben verändern. Aber warum die KI nun gleich komplett ausgelöscht werden soll, hab ich nicht so wirklich verstanden.


    Letztlich also sehr gemischtes Fazit für mich. Ein Film der sich nicht besonders um Story und Logik bemüht und mit kalten, technischen beindruckenden Dingen auftrumpft, gewinnt letztlich mit einer emotionalen Botschaft um deren Aufbau er sich aber eigentlich viel zu wenig kümmert :/

  • Am Feiertag gab es dann auch in Düsseldorf "Hospital der Geister aka Riget 3" im Kino, 5 neue und die Serie zu einem Ende führende Folgen, nach 25 Jahren Pause. Hach war das schön-nostalgisch, mit Lars von Trier nochmal in diese Krankenhaus-Geisterwelt einzusteigen. Die ersten Folgen sind überwiegend Comedy, aber auf so brillant-böse Art und Weise, dass man eigentlich den nächsten europäischen Krieg zwischen Dänemark und Schweden erwartet. Der schwedische Oberarzt, der zu Beginn neu ins Reichskrankenhaus kommt, ist der Sohn des ehemaligen Oberarztes Helmer aus den ersten beiden Staffeln, und noch besessener davon, Schweden gegen Dänen auszuspielen. Gleichzeitig fährt eine Schlafwandlerin, die über das prompte Ende von Staffel 2 beleidigt ist, selbst ins Krankenhaus, um der Serienhandlung ein würdiges Ende zu verpassen - und das bekommt sie auch. Ein wirklich wirklich großer Spaß, der diesmal m.E. sogar richtig mainstream-kompatibel ist, eigentlich müsste da jede/r sich gut unterhalten fühlen, die 5 Stunden waren jedenfalls zu keinem Zeitpunkt langweilig. Wenn das im Streaming dann irgendwann mal auftaucht, dann unbedingt gucken - funktioniert auch ohne Vorkenntnisse, aber mit ists besser.

  • Ich bin schon fast versucht ein kleines Quiz zu veranstalten. Heute sah ich mir mit den Kindern im Kino einen Film an, welcher mit den Schlagwörtern "Abenteuer" und "Action" versehen war, man hätte ihn aber auch als "Familienfilm" oder "Katzenfilm" bezeichnen können. Die Rede ist natürlich von

    The Marvels

    :D


    Unter´m Strich hat es sich gezeigt, daß meine Einstellung (reingehen, Bild und Sound genießen, abschalten, am Ende wieder rausgehen) genau richtig war. Ich habe recht schnell damit aufgehört mich zu fragen, wieso auf einmal eine gewisse Ms. Marvel da ist, welche einen ominösen Armreif besitzt (und woher sie ihn hat), warum die ganze Geschichte so passiert, wie sie gezeigt wird und weshalb zum Ende des Films (für mich) neue Figuren auftauchen, von denen ich vorher noch nichts gehört hatte. Mir war klar, daß die Wissenslücken aufgrund der Nichtkenntnis der Serien zwangsläufig vorhanden sein würden.


    Für sich allein betrachtet fand ich den Film gar nicht mal sooooo schlecht. Zumindest hat er keine Konkurrenz zu meinen persönlichen Tiefpunkten (Thor 4 und The Eternals) gemacht. Ich würde ihn auf einer Ebene mit Black Panther 2 sehen, der zwar für mich auch ziemlich belanglos war, aber sich zum Anschauen ganz okay anfühlte.


    Ach ja, und wenn mir jemand folgendes logisch erklären könnte, wäre ich ganz froh drum ...


  • Ich hab mir heute auch The Marvels angeguckt und kann das so unterschreiben, vielleicht noch mit dem deutlichen Hinweis dass der Film ein absoluter Frankenstein ist, der zuerst radikal zusammengekürzt und dann offenbar mit reshoots ansatzweise auf Kohärenz gebracht wurde. Da sind soviele Plotlöcher drin, dass ich die obige Frage zu einer Petitesse erklären würde.. ;). Der Film hat aber auch nichts, was ihn über die Serien herausheben würde, es würde mich nicht wundern wenn davon bei Disney+ eine Langfassung als Serie veröffentlicht wird. Die Spielfreude ist allerdings vorhanden und macht die Chose unterhaltsam. Ins Kino muss man dafür aber echt nicht.

  • The Killer

    David Fincher ist wohl mein Lieblingsregisseur, denn er hat in meinen Augen eigenhändig sieben der besten Filme aller Zeiten erschaffen: Sieben, The Game, Fight Club, Benjamin Button, The Social Network, The Girl with the Dragon Tattoo und Gone Girl. Viele zählen hier auch Zodiac noch mit rein, welchen ich persönlich aber "nur" 'sehr gut' fand. Alien 3 und Panic Room fielen für die meisten aus dem ein oder anderen Grund etwas ab, sind aber nichtsdestotrotz immer noch sehenswert.

    Umso größer war demnach meine Vorfreude, dass Fincher nach seiner zehnjährigen Serien- & Biopicpause mal wieder einen fiktiven Spielfilm dreht. Umso größer waren die Erwartungen an einen Film mit Michael Fassbender, der mit seiner Rollenauswahl aktuell gefühlt gar nicht falsch liegen kann, vor allem nicht nach den überragenden Performances in Shame, X-Men: First Class, Steve Jobs und Alien: Covenant. Gerade diese vier sind gefühlt wie auf ihn zugeschnitten und zeigen ihn nahezu jede zweite Minute der gesamten Screentime. So auch hier in The Killer. Alle Zeichen standen demnach auf Meisterwerk. Was dann aber kam, war eher Verschnittware...

    Wieso konstatiere ich als Protagonist in der ersten Szene des Filmes in einem inneren Monolog aus dem Off, dass "Glück nicht existiert", und zwanzig Sätze später: "das nenne ich doch mal eine glückliche Fügung"? Denn wenn Glück nicht existiert und das eine der eigenen Grundmaximen ist, dann kann es für einen auch keine glücklichen Zufälle geben. Das ist nur eine der mehrfach auftretenden, eklatanten Drehbuchschwächen, die mir bei meiner gestrigen Erstsichtung aufgefallen sind. Selten war Fincher so sehr "style over substance".

    Klar, Stil war ihm schon immer wichtig und seine Bildsprachenkomposition ist auch hier wieder eindeutig ihm zuordenbar. Aber es kommt gesamtheitlich eher so rüber, als wolle man auf Krampf eine neue Kultfigur etablieren, anstatt wirklich tiefen Sinn in die Mono- und Dialoge zu legen. Es wird sehr viel schal dahergelabert, ohne dabei aber wirklich gebildet zu sein. Fassbender mimt einen namenlosen Killer, der so imperfekt ist, wie jeder andere Durchschnittsmensch auch. Nur leider stilisiert ihn Fincher in seiner darauf folgenden Rachestory zu einem derart coolen, abgeklärten Superhelden-Machertypen hoch, dass es einfach kein stimmiges Bild ergeben will. Kaputt oder ganz? Und Fassbender erreicht auch nie die Coolness zum Beispiel eines Clooney in The American oder Willis in Der Schakal. Ganz zu schweigen von Alain Delon in Le Samouraï, auf den es ja auch mehrere indirekte Anspielungen gibt. Zwischen diesen vier Charakteren liegen meines Erachtens nach Welten.

    Apropos Welten. Spätestens seit den M:I- und Bond-Franchises darf natürlich was Actionfilme angeht ein häufiges Reisen nicht fehlen. Und das ist auch das, was man hier in The Killer die meiste Zeit über sieht: Fassbender steigt nach dem Checkin in ein Flugzeug, fliegt, kommt an, wird begrüßt, mietet sich ein Auto, fährt sehr lange herum, beschattet random Leute, steigt in ein Flugzeug, fliegt, kommt an, wird begrüßt, mietet sich ein Auto, fährt sehr lange herum, beschattet random Leute, und immer so weiter und immer so weiter. Dieses Konzept wiederholt sich so oft, dass man durch die Ausweiskontrollen bei den Flughäfen und Mietautofirmen circa 20 Namen von Fassbender kennenlernt und er locker 40 der 120 Minuten nur Auto fährt. Ihr dürft es gern nachstoppen. Absolut übertrieben und unendlich repetitiv. Nahezu einschläfernd. Und ich liebe Slow Burns!

    Product Placement ist der nächste Scherz. Als direkt zu Beginn fast gleichzeitig für Audi und McDonald's geworben wird, befürchtete ich schon, dass es extrem dreist wird. Gott sei Dank hat sich das im Laufe des Films aber etwas beruhigt und gemäßigt. Dennoch ist es mir sauer aufgestoßen...

    ...gleichsam wie die Musik im Film. Wenn ich schon Trent Reznor und Atticus Ross im Boot habe, zwei der fähigsten Personen im Business aktuell, die unter anderem mit The Social Network schon ein zeitloses Meisterwerk an OST hingelegt haben, dann kann ich den Score nicht so hinrotzen, wie es hier getan wurde. In ein, zwei Szenen werden gute Beats und Klangstrukturen benutzt, der Rest ist entweder Stille oder 12(!) Songs von The Smiths. Are you kidding me? Also ich verstehe es ja, dass der Auftragsmörder die Band mag und sie gerne beim Arbeiten hört, daher ja auch seine derart titulierte "Work Playlist". Aber selbst im Flugzeug kommt die Band sehr oft, wo er ja schläft und sich ausruht, aka Freizeit hat. Das ist für mich dann keine Arbeit. Daher passt es erneut nicht wirklich ins Bild und wird einfach overused, um eine Art Meme zu kreieren. Ja, er ist halt der eiskalte Smiths-Killer. Wowzies. Echt ein top Trademark geschaffen. Wird sich über die Zeiten hinweg halten und noch in dreißig Jahren zitiert werden, in einem Atemzug mit Travis Bickle vor dem Spiegel und Tony Montana mit seinem Maschinengewehr. Hint: wird es nicht.
    Es will nur Kult sein, ist es aber nicht.

    Am allerdeutlichsten wird es bei den unglaublich lächerlichen und definitiv völlig(!) unnötigen Kapiteleinblendungen. Noch nie hat jemand wie Fincher, der über so viel Können und Renommee verfügt, gleichzeitig so dilletantisch Tarantino kopiert, ohne es richtig zu machen. Es gibt hier keinerlei Zeitsprünge, Rückblenden, alternative Erzählperspektiven, narrative Tricks, andere Viewpointcharaktere - gar nichts. Es ist eine zusammenhängende, stringente Handlung von einem einzigen Protagonisten, die nacheinander abläuft. So wie in jedem anderen Film ohne Kapitel auch. Wozu brauche ich da also Kapitelmarken? Ich meine, ist die Audience bescheuert und kann sich das inhaltlich gesehen nicht selber zusammenreimen, was da gerade passiert? Muss man der 'Generation Netflix', die gar nicht mehr weiß, was reguläres Kabelfernsehen ist, wirklich jeden Bullshit drei mal vorkauen? I doubt it. So degeneriert sind wir als Zuschauer nun auch wieder nicht. Also bitte tut als Regisseure auch nicht so, als wären wir es und müssten jederlei narrativen Zusammenhang mit dem Babylöffel zugefüttert bekommen. Gott im Himmel.

    Über die fast komplett verschwendete Tilda Swinton reden wir besser gar nicht erst. Sie hätte auf jeden Fall mehr Screentime bekommen dürfen und schon eher eingebaut werden sollen. Ihre Rolle war amüsant, hat Pfiff reingebracht und hätte sicher noch die ein oder andere interessante Hintergrundgeschichte zum Vorschein kommen lassen.

    Ich habe sicher etwas vergessen, aber ich belasse es jetzt einfach mal dabei. Ich bekomme jedenfalls schon wieder Blutdruck, wenn ich an diesen selbstverliebten Schund zurückdenke.

    Tl;dr: Ich habe Fincher als Perfektionisten kennen- und lieben gelernt. Als jemanden mit eindeutiger zelluloidtechnischer Handschrift. Und diese Handschrift ist hier in The Killer handwerklich gesehen definitiv erkennbar, auf jeden Fall: Kamerafahrten, Farbfilter, Schnitte...alles da. Aber nicht Finchers Perfektionismus. Leider nicht. Denn das Drehbuch ist bedeutungsschwanger, obwohl es hohl ist; suggeriert Action und Drive, obwohl es lahm ist; möchte cooler Kult sein, obwohl es Durchschnittsware vom Fließband ist.

    The Killer ist ein zu langer, eintöniger, mäßig spannender Fließband-Rachefilm mit sehr wenig tatsächlicher Action, extrem repetitiver Musik und einem schwachen, uninspirierten Ende ohne jede Eier.

    Definitiv und mit weitem Abstand Finchers schlechtester Streifen. Ein "Glück" (haha), dass Fassbender sich einmal mehr die Seele aus dem Leib spielt und das Ding hier mit stoischer Yoga-Präzision gerade noch so vom Eis der unter 5.0-Bewerteten holt.

    5.5/10
    Lg #10JahreohnegutenFilm

  • Tja, so unterschiedlich kann man es sehen.
    Für mich war The Killer ein weiteres Jahreshighlight. :)


    Übrigens sind die Hälfte deiner Kritikpunkte der Vorlage zuzuschreiben, von daher hättest du dir wohl lieber bessere (oder auch "coolere" und weniger durchschnittlichere) Comicautoren wünschen sollen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Zu The Killer: Ich mochte den Film nicht sonderlich, bin aber auch kein Fincher-Apostel, für mich ist der Mann auf einer Case-to-Case-Basis guckbar: Mank, Social Network und Verblendung etwa waren so gar nicht meins, Panic Room total überschätzt, während ich Zodiac etwa für ein verkanntes Meisterwerk halte. Aber ich glaube dennoch, dass das was Du für Drehbuchschwächen hältst, LookAtTheBacon , die eigentliche Idee des Films ist: es geht um einen Menschen, der erkennen muss, dass seine "Besonderheit" keine ist, der ausbrechen muss aus seinem Perfektionismus und seiner Besessenheit, um den Ennui seines Berufs zu überwinden. Eigentlich gibt es im ganzen Film keinen echten Konflikt, außer dem, den der Killer sich selbst produziert. Alle die hinter ihm her sind geben erstaunlich leicht und schnell wieder auf. Der innere Monolog widerspricht sich nicht nur in den von Dir genannten Momenten, sondern DIE GANZE ZEIT, nichts läuft hier "perfekt", die Routine ist das Problem. Wäre der Killer ein Bankangestellter, dann wäre es ein Film über einen Menschen in einer ganz normalen Midlife-Sinnkrise, nicht weit weg vom erstaunlichen Leben des Walter Mitty.


    Was man hier mehr merkt als zuvor: Fincher und Steven Soderbergh sind Freunde, und Fincher imitiert seinen Freund hier fast durchgängig. Der Erzählmodus, die kühle Distanziertheit (die es zuvor zweifelsfrei auch schon gab), die Art und Weise wie fast schon improvisiertes Schauspiel und mehrere Takes zusammengeschnitten werden, das ist Soderbergh-Territorium.


    Warum ich The Killer dann trotzdem nicht mochte? Er verpufft, es bleibt nach dem Sehen wenig übrig, was ein zweites Sehen lohnend erscheinen lässt. Indem Fincher wohl erstmals seinen Protagonisten seine Obsessionen durch die Filmhandlung "heilen" lässt, bleibt am Ende nicht viel übrig. Da sind mir seine getriebenen, verzweifelten, auf ewig in die Verdammnis der eigenen Besessenheit gezwungenen Figuren lieber.


    (Edit. Ich schwöre ich hab das geschrieben und dann erst gegooglet. Anscheinend hat Soderbergh den Film z.T. neu geschnitten und Fincher hat das verwendet. Das ist ziemlich einzigartig, aber passt zum Endprodukt).

  • Wollte gerade sagen: die Widersprüche waren doch total kalkuliert, das ist ja sogar die Schlusspointe des Films: während er von Anfang an propagiert, zu den wenigen zu gehören, gesteht er am Ende ein, dass er doch nur einer der vielen ist.

    Seine ganzen Mantras explodieren ihm ständig unter den Fingern. Eigentlich war das doch schon die erste Pointe des Films: bei aller Präzision, aller Planung, aller Obsession mit Details versagt er dann doch gleich am Start im entscheidenden Moment -- und durch die Pulsuhr sogar "mit Ansage". Immer wieder: sei es, dass er aus der Küchenschublade nur eine Käsereibe zieht, der Hund wieder aufwacht etc. Die ganze coole Kalkulation geht immer wieder in die Hose.

    Ich habe The Killer nicht sonderlich wach geschaut und hatte noch keine Gelegenheit, ihn auf mich wirken zu lassen und darüber nachzudenken, aber diese vermeintlichen Drehbuchschwächen sind ganz klar eine Message, kein Fehler.

  • Wollte gerade sagen: die Widersprüche waren doch total kalkuliert, das ist ja sogar die Schlusspointe des Films: während er von Anfang an propagiert, zu den wenigen zu gehören, gesteht er am Ende ein, dass er doch nur einer der vielen ist.

    Seine ganzen Mantras explodieren ihm ständig unter den Fingern. Eigentlich war das doch schon die erste Pointe des Films: bei aller Präzision, aller Planung, aller Obsession mit Details versagt er dann doch gleich am Start im entscheidenden Moment -- und durch die Pulsuhr sogar "mit Ansage". Immer wieder: sei es, dass er aus der Küchenschublade nur eine Käsereibe zieht, der Hund wieder aufwacht etc. Die ganze coole Kalkulation geht immer wieder in die Hose.

    Ich habe The Killer nicht sonderlich wach geschaut und hatte noch keine Gelegenheit, ihn auf mich wirken zu lassen und darüber nachzudenken, aber diese vermeintlichen Drehbuchschwächen sind ganz klar eine Message, kein Fehler.

    Die Patzer des Killers werden in den Comics sogar mit einem visuellen Kniff erzählt. Denn dann werden die sehr klaren Panels plötzlich deutlich unaufgeräumter. 😊

  • Huutini: Jo das mit der Vorlage wusste ich, habe aber in sehr vielen Rezensionen gelesen, dass sich Fincher mit seinem Drehbuch durchaus sehr oft und sehr weit von der Vorlage entfernt. Daher habe ich es am Ende das Tages auch als völlig eigenständiges Produkt bewertet. Mea culpa, falls das unzutreffend ist, aber so ist der generelle Tenor, den ich bisher lese. Das ist aber btw nicht meine eigene Einschätzung, da ich die Vorlage nicht gelesen habe. Judge for yourself.

    Aber diese vermeintlichen Drehbuchschwächen sind ganz klar eine Message, kein Fehler.

    Dann hätte man meines Erachtens nach alles nach der ersten Sequenz handlungstechnisch ändern sollen und noch negativer anlegen. Denn...

    Da hätte ich mir demnach also weit mehr Stringenz in der Message gewünscht. So verpufft sie nur als Inkonsistenz in den Monologen und als Divergenz zwischen Predigten und den dann folgenden Handlungen. Aber eine richtige negative Konsequenz gibt es nicht. Überhaupt nicht. Das ist zahnlos und lässt den vermeintlichen Sinn exakt null greifen. Daher auch meine Kritik am Drehbuch. So funktioniert es (für mich jedenfalls) nicht.

    Die exemplifizierte Käsereibe ist demnach etwas kurzzeitig minimal amüsant Aufhaltendes, nichts jedoch, was man nicht improvisierend umgehen könnte (was ja auch getan wird).

    Lg

  • Bad News:

    Uff. Dass Marvels floppen wird - geschenkt, das war abzusehen. Aber WIE UNGLAUBLICH MIES der läuft, das hat wohl wirklich kaum jemand vorhergesehen. In den USA ist er knapp unter den schlimmsten Prognosen fürs Startwochenende geblieben und damit der am schlechtesten gelaufene MCU-Film überhaupt (noch hinter dem unglaublichen Hulk, der 2008 als zweiter MCU-Film weit hinter den Erwartungen blieb - und das ist 15 Jahre her, seitdem sind die Kinopreise verdoppelt worden). Selbst die in der Pandemie gestarteten Filme wie Black Widow liefen dagegen deutlich besser. Und international kann The Marvels nicht nur überhaupt nichts reißen, sondern kommt auch auf den in Asien immens wichtigen Ratingseiten so miserabel weg wie noch ein importierter Film zuvor. Disney hat die Reißleine gezogen und wird 2024 nur noch Deadpool 3 in die Kinos bringen, alle anderen MCU-Filme werden verschoben und wahrscheinlich nochmal hart überarbeitet. Mit das Schlimmste für Disney aber dürfte sein, dass nur noch alte Menschen fürs MCU ins Kino gehen: Schon seit mehreren Filmen bleibt es bei dem Trend, dass das Publikum kaum noch aus Menschen <25 besteht - und das sind nunmal die häufigsten Kinogänger. Disney hat mit seiner Flut an Serien, seiner unbedingten Verknüpfung aller Filme und Serien hier wirklich ein Ei gelegt, von dem man sich nicht so schnell erholen wird - wenn überhaupt. Im Moment, nur vier Jahre nach dem größten Kassenerfolg Avengers Endgame, sieht es so aus, als wäre das MCU nach 15 Jahren erstmal an einem vorläufigen Endpunkt angekommen - bis zum nächsten Reboot.


    Good News:

    Godzilla Minus One, der neueste japanische Godzillafilm (keine inhaltliche Verbindung zu anderen Godzillafilmen), hat sensationelle Reviews und ist in Japan ein Riesenkassenhit. Der Film handelt in den späten 1940ern und erzählt die klassische Godzilla-Saga noch einmal komplett neu, der Trailer sieht fantastisch aus. Er wird Anfang Dezember auch in die deutschen Kinos kommen (mal sehen, ob nur als Sondervorführung oder regulär), das wird ein großes Ereignis für Fans wie mich. Dabei hat er nur 20 Mio gekostet (sieht aber zumindest im Trailer wie 200 aus).


    Strange News:

    Fall Guy, das Remake der Fernsehserie Ein Colt für alle Fälle mit Ryan Gosling, wird von Universal jetzt zum Tentpole-Sommerblockbuster erklärt und auf Mai verschoben - genug gekostet hat er, trotzdem dürfte dies vorrangig daran liegen, dass durch den Streik nicht viel anderes für 2024 fertig ist und man von Goslings Barbie-Ruhm profitieren will. Dadurch hat Dune II gemeinsam mit Kung Fu Panda den März aktuell für sich allein (wenn das so bleibt), was - wenn er beim Publikum ankommt - nur gut sein kann, wenn wir Dune III noch erleben wollen. Es bleibt spannend...


    Hatte ich hier eigentlich schon was zum Cannes-Preisträger "Anatomie eines Falls" geschrieben? Wenn nicht: Unbedingt gucken. Lange war ein kammerspielartiger Gerichtsfilm nicht mehr so spannend. Und man kann kaum glauben, dass es bei unserem direkten Landesnachbarn ein derart seltsames Gerichtswesen geben kann, das völlig anders als unseres funktioniert. Sandra Hüller ist nicht umsonst gleich zweimal für den Europäischen Filmpreis nominiert.

  • Archibald Tuttle vielen Dank für die Zusammenfassung.

    Ich war etwas verwirrt ob der Godzilla Apple+ Serie... da ich mich nicht so sehr ins Thema reinknie, aber gut zu wissen, dass da was ins Kino kommt.

    Rein vom Schauwert her sind Monsterfilme für mich immer ein Muß


    In meiner Kindheit gab es ausser Old Shatterhand (und später dann Luke Skywalker) nur einen wahren Helden: Colt Seavers

    Aber genau wie bei Magnum halte ich diese Art von Erzählung/Action/Humor heute keine 10 Minuten aus; es ist einfach sterbenslaaaaangweilig. (gleicher Effekt bei Bud Spencer / Terrence Hill)

    Aber Neuaufgüsse sehe ich genauso kritisch, da ich mir dieses wohlige Kindheitserrinnerungsgefühl nicht wegnehmen lassen will...... wie sie´s machen, sie machen´s falsch 8o

  • Mit das Schlimmste für Disney aber dürfte sein, dass nur noch alte Menschen fürs MCU ins Kino gehen: Schon seit mehreren Filmen bleibt es bei dem Trend, dass das Publikum kaum noch aus Menschen >25 besteht - und das sind nunmal die häufigsten Kinogänger.

    Im Kontext meinst du vermutlich "<25", richtig?

  • Archibald Tuttle vielen Dank für die Zusammenfassung.

    Ich war etwas verwirrt ob der Godzilla Apple+ Serie... da ich mich nicht so sehr ins Thema reinknie, aber gut zu wissen, dass da was ins Kino kommt.

    Rein vom Schauwert her sind Monsterfilme für mich immer ein Muß

    Die japanischen Godzilla Filme sind unabhängig von den amerikanischen zu sehen. Die Apple+ Serie baut das bestehende Universum der amerikanischen Filme weiter aus und der nächste amerikanische Film steht mit Godzilla X Kong: The New Empire auch schon in den Startlöchern.


    Auf Godzilla Minus One freue ich mich schon sehr. Wird Anfang Dezember geguckt.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Mit das Schlimmste für Disney aber dürfte sein, dass nur noch alte Menschen fürs MCU ins Kino gehen: Schon seit mehreren Filmen bleibt es bei dem Trend, dass das Publikum kaum noch aus Menschen >25 besteht - und das sind nunmal die häufigsten Kinogänger.

    Im Kontext meinst du vermutlich "<25", richtig?

    Klar. Der Rest sitzt ja eh vor der Glotze und guckt D+ (in Disneys Fantasie). Problem ist: Wenn die Streamingdienste eins gelernt haben, dann dass sie Kinomarketing nicht mit Gold aufwiegen können, also nicht nur Werbung fürs Kino, sondern auch durch das Kino. Streamingfilme "verpuffen", die kann man kurz intensiv bewerben (wie bei Bird Box oder Red Notice), aber dann sind sie auch "durch", und das ist dann für Budgets zwischen 100-200 Mio. halt eine doofe Erfahrung. Longseller und Blockbuster mit Repeat Audience, wie sie für Streamingservices überlebensnotwendig sind (sowohl im Serien- wie auch im Filmbereich) kannst Du zumindest aktuell mit Streamingpremieren noch nicht generieren, bzw. bei Serien nicht zuverlässig genug generieren.


    Was mich übrigens traurig stimmt: Von Ridley Scotts Napoleon wird leider nur eine 160-Minuten-Fassung in die Kinos kommen, die 4-Stunden-Langfassung kommt dann exklusiv bei Apple+. Grmpf. Das hat schon bei Königreich der Himmel nicht funktioniert.

  • Archibald Tuttle Danke, das mit Napoleon ist gut zu wissen.

    4 Stunden im Kino sitzen wäre mir persönlich zu lang, aber ich liebe die Langfassung von Königreich der Himmel.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Im Moment, nur vier Jahre nach dem größten Kassenerfolg Avengers Endgame, sieht es so aus, als wäre das MCU nach 15 Jahren erstmal an einem vorläufigen Endpunkt angekommen

    Das werte ich ja anders als du als eine der besten News der letzten Jahre ... man kann nur hoffen, dass die Marvelisierung des Kinos damit auch nochmal überdacht wird.

  • Im Moment, nur vier Jahre nach dem größten Kassenerfolg Avengers Endgame, sieht es so aus, als wäre das MCU nach 15 Jahren erstmal an einem vorläufigen Endpunkt angekommen

    Das werte ich ja anders als du als eine der besten News der letzten Jahre ... man kann nur hoffen, dass die Marvelisierung des Kinos damit auch nochmal überdacht wird.

    Wenn Du meine Kritiken der letzten 10 Marvelfilme liest wirst Du merken, dass wir das effektiv gleich sehen. Ich hege immer noch große Hoffnung dass Hollywood aus dem Erfolg von Barbenheimer doch die richtigen Schlüsse zieht und nicht nur wieder mehr Filme für General Audiences dreht, sondern auch die Verspielbergisierung und Comicifizierung des US-Kinos zurückdrehen kann. Aber die Erfahrung zeigt am Ende meistens leider, dass die Lehren der US-Filmindustrie andere sind als die die man sich erhofft. Nunja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

  • …dass Hollywood aus dem Erfolg von Barbenheimer doch die richtigen Schlüsse zieht…

    Sowas wie „Wir brauchen mehr Filme zu Mattel-Produkten“?

    Das sind die Schlüsse, die ich befürchte. Ich meinte eher

    "seid bereit, kreative und mutige Regisseur:innen mit einer Vision für innovative Filme zu unterstützen", auch wenn dann mal was schiefläuft. Tatsächlich klingt der Barney-Film gar nicht mal so schlecht für einen rosa-Plüschdinofilm:


    Zitat

    "We’re leaning into the millennial angst of the property rather than fine-tuning this for kids. It’s really a play for adults. Not that it’s R-rated, but it’ll focus on some of the trials and tribulations of being thirtysomething, growing up with Barney—just the level of disenchantment within the generation."

  • Ich habe neulich ein älteres und sehr ausführliches YouTube-Video dazu gesehen, wie wir heutzutage beinahe in einer Welt leben, die noch in den Achtzigern im Mainstream Kino als Dystopie beschrieben worden ist – inklusive mehrerer Kinderfilm-Bösewichte, die explizit schon damals als Abbild von Trump entworfen waren. In dem Kontext wurde kam alte Super Mario Bros Film ziemlich gut weg.

  • Ich habe neulich ein älteres und sehr ausführliches YouTube-Video dazu gesehen, wie wir heutzutage beinahe in einer Welt leben, die noch in den Achtzigern im Mainstream Kino als Dystopie beschrieben worden ist – inklusive mehrerer Kinderfilm-Bösewichte, die explizit schon damals als Abbild von Trump entworfen waren. In dem Kontext wurde kam alte Super Mario Bros Film ziemlich gut weg.

    Magst du die Quelle nennen? Ich liebe YouTube genau für solche Beiträge

  • Magst du die Quelle nennen? Ich liebe YouTube genau für solche Beiträge

    Kann ich, aber dann vielleicht mit ein paar Worten der Warnung. Es handelt sich um den YouTube-Kanal Some More News, der vielleicht ein wenig wie die Daily Show oder John Oliver aufgebaut ist, allerdings bestimmt auch eine Ecke schärfer links davon liegt. Und es ist vielleicht auch noch etwas weniger journalistisch – obwohl ich die Videos eigentlich immer sehr gut argumentiert finde – weil zusätzlich oft noch ein etwas chaotisches, narratives Element in den Videos mit drin ist. Das kann man mögen oder auch nicht (und wenn nicht dann vielleicht trotzdem erfolgreich ignorieren).


    [Externes Medium: https://youtu.be/Yj-wc9qugGY]

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