[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Ich hab The Green Knight irgendwann abgestellt, der war mir viel zu sperrig und unverständlich für mein schlichtes Gemüt.

    Filme müssen ja auch nicht für alle Menschen gedacht sein, wenn es keine großen Blockbuster sein sollen. Zielgruppen gibt es ja auch bei Büchern und Brettspielen, nicht alles ist für alle. Ich kenne jetzt schon zwei Menschen, die Green Knight sehr glücklich gemacht hat: Elektro und eine bekannte Mediävistik, die den Film quasi perfekt fand. Für mich selbst ist das auch ein Monolith an Rätselhaftigkeit, aber auch ohne viel zu verstehen hat der mich durchaus fasziniert.


    Es hat ja auch immer viel mit Erwartungshaltung zu tun: wenn man an Nightmare Alley als Krimi oder Thriller herangeht und eine überraschende Schlusspointe erwartet, wird man wie Du enttäuscht sein, weil das Ende tatsächlich bereits am Anfang herbeitelegraphiert wird.

  • Am vergangenen Dienstag habe ich im UCI Duisburg das erste Mal im Kino und das erste Mal in meinem Leben Mulholland Drive sehen können. Während ich dem Film fasziniert zugeschaut habe, wurde er dann ab dem zweiten Drittel zu abgefahren für meine Freundin.


    Mein erster Gedanke war dann auch zunächst: WTF?! Was habe ich da gerade gesehen? Denke aber bis heute andauernd wieder an den Film zurück und überlege, was das nun alles bedeuten könnte, was für mich meist ein gutes Zeichen dafür ist, dass ich den Film gut finde. Werde ihn mir demnächst auf jeden Fall nochmal zuhause anschauen.

    Diese Mischung auf Thriller und Surrealem war schon was Besonderes, was ich zumindest auf diese Weise zuvor noch nicht so gesehen hatte. Meine Meinung zu Lynch war zuvor auch eher zwiegespalten: Blue Velvet fand ich genial, The Straight Story und Der Elefantenmensch waren gefällig im positivsten Sinne, Wild at Heart war in Ordnung (Dafoe fand ich super), aber Eraserhead fand ich einfach nur nervig und anstrengend und Dune hat mir einfach nicht gefallen. (Lost Highway und Inland Empire warten noch auf eine Sichtung.

  • Diese Mischung auf Thriller und Surrealem war schon was Besonderes, was ich zumindest auf diese Weise zuvor noch nicht so gesehen hatte.

    Vermutlich wirst Du Lost Highway mögen und Inland Empire inkommensurabel finden. Aber was Dir dann wirklich fehlt ist Twin Peaks, vorrangig die erste Staffel.

  • Gestern Abend dann Licorice Pizza im OmU.

    Ich kann die Stimmen verstehen, die meinen, dass der Film ihnen zu sehr dahinplätschert und nichts geschieht. Ich war allerdings sehr angetan: insbesondere vom Schauspiel Alana Haims und Cooper Hoffmanns sowie dem 70er-Jahre Flair, das hier sehr lebendig rüberkommt. Fand die Freundschaft und Liebe der Protagonisten und Entwicklung dieser sehr einfühlsam. Hat Spaß gemacht!

    Und schön zu sehen, dass die Schwestern der Hauptdarstellerin ihre Schwestern im Film gespielt haben (Eltern ebenso, aber die habe ich erst durch den Abspann erkannt).


    Diese Mischung auf Thriller und Surrealem war schon was Besonderes, was ich zumindest auf diese Weise zuvor noch nicht so gesehen hatte.

    Vermutlich wirst Du Lost Highway mögen und Inland Empire inkommensurabel finden. Aber was Dir dann wirklich fehlt ist Twin Peaks, vorrangig die erste Staffel.

    Ja, inkl. des Films sicherlich, allerdings sind Serien doch sehr zeitfressend, weswegen ich Filme insgesamt auch vorziehe. Aber da ich über Twin Peaks immer nur Gutes gehört habe, sollte ich da mal eine Ausnahme machen.


    Sobald ich Lost Highway und Inland Empire gesehen habe, verfasste ich mal einen Eintrag im anderen Film-Thread und hoffe, dass Inland Empire mir besser gefallen wird.

  • der beste Film des Jahres 2021 (für mich jedenfalls) ^^

    Dune und Green Knight waren letztes Jahr die Top-Filme

    Steht für mich noch auf der Watchlist. Dann halt Heimkino... nach dem Trailer bei meinem Geschmack der eine 2021er-Film, der Dune Konkurrenz machen könnte. Ich mag's surreal... ;)

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Steht für mich noch auf der Watchlist. Dann halt Heimkino... nach dem Trailer bei meinem Geschmack der eine 2021er-Film, der Dune Konkurrenz machen könnte. Ich mag's surreal... ;)

    Ich hätte noch die Blue Ray vom Green Knight günstig abzugeben :)

    Meiner Lebensgefährtin und mir hat er auch nicht bessonder gefallen, gerade noch sehenswert würde ich sagen also 7/10 - mich störte insbesondere das Tempo des Films (nein nicht die Reise), fühlte sich partiell an wie vorspulen...


    Anders Titane den fand ich deutlich besser da würde ich eine 8/10 vergeben - meine Lebensgefährtin mochte ihn allerdings gar nicht um nicht zu sagen sie fand ihn Scheiße. Mir persönlich gefiel, dass der Film sehr viele Interpretationsmöglichkeiten bietet, einer der wenigen Filme über die ich seit dem sehen immer wieder nachdenke...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • nicht nur interessant, auch höchst amüsant bei solchen Bonmonts

    Zitat

    Würde ein sechzehnjähriger Crackdealer das so schön auf die Lippen passende mittelhochdeutsche Lehnwort wirklich benutzen?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Archibald Tuttle du stehst doch auf künstlerisch wertvolle Filme, die seltsam verstörend sind und keiner versteht. Hier ist dein Endgegner. 😂😂


    Michael Tabel Aber für dich hier einen Tipp. Erzähl mir, was für dich schlimmer war... Das SW Holiday Special oder Wunderland. 😉


    [Externes Medium: https://youtu.be/1X0s4XZiWNQ]

  • The Sadness musst ich mir als Horrornarr natürlich geben und bin zwiegespalten. Er zeigt so Einiges, wo ansonsten gern weggeblendet wird, was man bei einem "Mainstream"- Horrorfilm in der Form selten sieht. Die Bilder, die man geboten bekommt, sind dementsprechend zumindest heftig genug, um den 08/15-Kinogänger zu schockieren.

    Und die Blut- und Gore-Effekte können sich echt sehen lassen, es wird reichlich gesaftet.

    Aber das wars dann auch. Die Story ist klassisches Infektions- bzw. Zombiekino. Nur eben nen guten Tick brutaler.

    Ganz unterhaltsam allemal, kann man schauen, aber es gibt in dem Genre Besseres. 6,5-7/10.

  • Ebenfalls The Sadness:


    Kam bei uns insgesamt nicht gut an und emfanden wir als eher belanglos. Wir fanden die ersten 30-45 Minuten ganz interessant u.a. wegen der noch etwas beklemmenden Stimmung aufgrund er Unkenntnisse der Protagonisten über die Lage, und wegen des Gegenüberstellens der Persönlichkeiten der Menschen vor- und nach der Verwandlung (z.B. beim Business Man). Danach ging es nur noch um Schockeffekte und das Geschehen wurde meines Ermessens langweiliger.

    Die interessanteste Szene war die, in der wir einmal einen kurzen Einblick in den Kopf bzw. die Gedanken einer transformierten Person bekommen. Wäre der Film konsequent in dieser Art gedreht worden, hätte das riesiges Potential gehabt!

    2 Mal editiert, zuletzt von Duldico ()

  • Archibald Tuttle du stehst doch auf künstlerisch wertvolle Filme, die seltsam verstörend sind und keiner versteht. Hier ist dein Endgegner. 😂😂


    Michael Tabel Aber für dich hier einen Tipp. Erzähl mir, was für dich schlimmer war... Das SW Holiday Special oder Wunderland. 😉


    [Externes Medium: https://youtu.be/1X0s4XZiWNQ]

    Das kannte ich schon. Guck Mal The Apple, das Cannon-Musical. Da gibt es erstaunliche Parallelen...

  • Habe mir gestern Tod auf dem Nil angeguckt.


    Wer schon Kenneth Branaghs Orient Express nicht mochte, wird vermutlich auch den Nil nicht mögen. Irgendwie will der Funke nie so richtig überspringen, auch wenn Branagh versucht, dem seinem Helden etwas mehr Tiefe zu verschaffen.


    Ich habe in der letzten Zeit aber auch schon schlechteres gesehen: Venom 2, James Bond...

  • Habe mir gestern Tod auf dem Nil angeguckt.


    Wer schon Kenneth Branaghs Orient Express nicht mochte, wird vermutlich auch den Nil nicht mögen. Irgendwie will der Funke nie so richtig überspringen, auch wenn Branagh versucht, dem seinem Helden etwas mehr Tiefe zu verschaffen.


    Ich habe in der letzten Zeit aber auch schon schlechteres gesehen: Venom 2, James Bond...

    Danke für die Info, fand Mord im Orientexpress langweilig.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Heute dann mal wieder ein selbsterstelltes Doppelpack im UCI als Vorprogramm auf den Superbowl, den ich dann doch lieber ganz entspannt zu Hause auf der Couch und nicht im UCI-Kinosaal schaue.


    KIMI : Eine Audio-Analystin hört etwas in ihren Aufzeichnungen und muss sich in kurzweiligen 90 Minuten dann den folgenden Geschehnissen erwehren. Dabei ist die Story fast schon zu linear und extremst auf die Hauptperson ausgerichtet, so dass da kaum Zeit für echte Überraschungen bleiben. Das alles wirkt wie ein durchschnittlich-guter B-Movie, mit mehr Ideen als Budget gefilmt und trotzdem irgendwie das Maximum aus dem scheinbar Möglichen herausgeholt. Im Vorspann stand was von HBO Max, so dass der Film wohl bald im Streaming auftauchen wird.


    Solide Unterhaltung, aber die ganzen Zutaten habe ich dann doch viel zu oft schon gesehen, als dass mich der Film wirklich begeistert hätte. Kann man schauen, aber nicht zwingend im Kino. Einzig herausragend, im wahresten Sinne des Wortes ist die Filmmusik, weil die ist schlicht nicht vorhanden (oder so dezent, dass ich die als solche nicht wahrgenommen habe). Dafür gönnt sich der Film etliche Momente der totalen Stille, was im modernen Kino arg ungewöhnlich wirkte und ich so das letzte Mal im Vorspann von Contact bewusst erlebt habe.


    Tod auf dem Nil : David Hain hat den Film als optisch mies bezeichnet, weil die Landschaftsaufnahmen viel zu künstlich und zu sehr nach Greenscreen-Kompositionen auf PS4-Niveau aussehen sollten. Dem muss ich leider zustimmen, bin mir aber nicht sicher, ob das nicht ein gewolltes Stilmittel war, um die Figuren noch mehr in den Mittelpunkt zu heben. Immer wenn Innenräume gezeigt werden, dann ist das Setting wesentlich glaubwürdiger und augenschmeichelnder. Allerdings hätte der Film als Hörspiel oder Theaterstück irgendwie besser funktioniert, bilde ich mir ein. Denn an den ganzen schönen und schön in Szene gesetzten Menschen hatte ich mich schnell sattgesehen. Übrig blieben dann nur noch zu sehr geschliffene Dialoge, die oftmals arg konstruiert wirkten. Wobei das ganze Schauspiel übertrieben überzeichnet war, mit vielen grossen Gesten und noch mehr Theatralik vorgebracht.


    Wir lernen die Vorgeschichte um den Bartträger Hercule Poirot kennen und seine Anfänge als penibler Beobachter der kleinsten Details. Dann werden eine Menge Personen eingeführt, um die dann auf einer Nilkreuzfahrt an Bord zu versammeln. Ab dann beginnt das das Kammerspiel mit Landgang. Und nach dem ersten Tod, was gewiss kein Spoiler ist, geht es dann auch arg schnell bis zur finalen Auflösung durch Herrn Poirot. Dabei merkt man dann eventuell auch, dass die Geschichte ein wenig älter ist und seit dem finessenreichere "Wer war der Täter"-Filme über die Leinwand geflimmert sind. Das war mir dann doch zu sehr konstruiert und bemüht und in einigen Punkten zu durchschaubar - selbst für die, wie mich, welche die Originalgeschichte gar nicht kennen.


    Die Musikuntermalung war teilweise arg bombastisch und die grosse IMAX-Leinwand imposant. Die Schauwerte in den Innenräumen war da und die schönen Menschen gut in Szene gesetzt. Am Ende war das aber dann doch nur eine arg aufgeblasene Agatha Christie Verfilmung, der ein wenig die Spannung, das Miträtseln und echte Landschaftsaufnahmen gefehlt haben. Und meine Lösung des Falls fand ich eh besser, die hat sich aber nur zu Teilen bewahrheitet.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • David Hain hat den Film als optisch mies bezeichnet, weil die Landschaftsaufnahmen viel zu künstlich und zu sehr nach Greenscreen-Kompositionen auf PS4-Niveau aussehen sollten.

    Mir geht seine Miesepetrigkeit etwas auf den Zeiger. Es wird alles zerrissen, was nicht… ja keine Ahnung, was das Kriterium ist. Die Durchschnittswertung scheint 2 von 5 zu sein. Es werden auch Filme von ihm in den Himmel gelobt, die ich niemandem empfehlen würde. Vor allem im Podcast fällt mir das auf, es kommt eigentlich nichts mehr als Gemecker, egal um was es geht.


    Eine seiner Kritiken zu Marvel war mal: „Das Drehbuch ist so geschrieben, als sei es ein Comicheft.“ - Ach was?!


    Edit: geht sogar schon so weit, dass meine Frau den Podcast nicht mehr mithören möchte, weil er ihr auf die Nerven geht mit ewigem Gemecker. Schade eigentlich, weil Robert sehr unterhaltsam ist.


    Ich glaube der Punkt war bei ihr erreicht, als er sich über die Frau in „Die Mitchell’s gegen die Maschinen“ beschwerte, sie sei einfach nur Mutter, total stereotyp und langweilig und würde nichts zum Film beitragen. Da war sie kurz davor den ersten Leserbrief ihres Lebens zu schreiben ;)

  • ...vor allem hat der Mann offenkundig keine Ahnung. Tod auf dem Nil (gestern in 70mm gesehen) hat sicher ein paar dramaturgische Probleme, modernisiert die alte Christie-Plotte aber ganz geschickt und verschafft Poirot eine hübsche Backstorywound. Eine insgesamt recht freie Bearbeitung, die bis auf die talentfreie Gal Gadot durchaus Spaß macht.


    Was aber in keiner Weise stimmt: 90 Prozent der Landschaftsaufnahmen sind echt. Die haben ja nicht ohne Grund vor Ort im Ägypten gedreht. Ich habe seit "Days of Heaven" nicht mehr gesehen, dass ein DP die sogenannte "Magic Hour" so brillant eingefangen hat, die Lichtgebung ist unglaublich. Ja, man sieht wenn es CGI wird (die Totalen sind naturgemäß oft Composita, da man sonst modernere Gebäude sehen würde), aber der Film schwelgt nicht umsonst teilweise minutenlang in seinen travelogue-Bildern von Ägypten am Morgen.


    Und klar ist Branagh in Kameratricks verliebt, das macht er seit 20 Jahren in allen Filmen - die kommen hier aber ebenfalls ohne CGI aus. Wie das Licht da immer wieder in Spiegeln und Milchglas traktiert wird, ist ebenfalls schon ziemlich einzigartig.


    Will sagen: selbst wenn man die Krimiplatte ignoriert, kann man sich den Film schon nur für die brillianten Bilder ansehen.

  • Bei David Hain habe ich immer den Eindruck, dass er ein mittelmäßiger Videotheken-Junkie aus den späten 90ern ist (obwohl zu jung dafür). Er ist weder nerdig genug, da es ihm häufig an spezifischen Wissen zu den Franchises fehlt, noch erweckt er den Eindruck, wirklich zu verstehen worüber redet. Für‘s Nerdige schaue ich lieber Marco Risch von Nerdkultur, für‘s Intellektuelle Wolfgang M. Schmitt von der Filmanalyse. Oder lese Archibald Tuttle von unknowns ;)

  • Das ist zwar sehr lieb, aber ich darf mich gleich korrigieren: lediglich Außenaufnahmen entstanden ohne Cast in Ägypten und in Marokko. Aber das ändert nichts daran, dass ich sehr sehr lange keine derartig beeindruckenden Aufnahmen mehr gesehen habe (was natürlich auch daran liegt, dass analoger 65mm-Film so ziemlich die beste optische Qualität ist, die man überhaupr erreichen kann). Wie sich das auf das digitale Format überträgt, kann ich noch nicht beurteilen.

  • Was aber in keiner Weise stimmt: 90 Prozent der Landschaftsaufnahmen sind echt. Die haben ja nicht ohne Grund vor Ort im Ägypten gedreht.

    Schon merkwürdig, dass er ja erzählt sie wären nicht in Ägypten gewesen. Woher denn die Info stammt (oder deine) ist ja schon interessant!


    PS: Ich höre auch am liebsten Nerd & Kultur, weil der Yves so richtig unterhaltsam ist und beide sehr respektvoll auch etwas mal schlecht finden können, aber das ist es fundiert :)

  • Puh, der Fall ist echt kompliziert. Also, offenbar wollte man in Ägypten drehen und konnte das dann nicht mehr. Hier ein Link mit Interview zur Variety. 'Death on the Nile': Where Was It Filmed? - Variety


    Kurzfassung: Second-Unit-Aufnshmen aus Ägypten und Marokko, der Cast verblieb in London. Viele Composite-Aufnahmen.


    Bleibe ich also bei meiner Aussage, dass viele 65mm-Aufnahmen vom Nil und seiner Landschaft ohne CGI auskommen. Gleichzeitig bestätigt sich auch ravn s Eindruck, dass es einen distinkten Unterschied zwischen Aufnahmen mit dem Cast und den Location shots gibt.


    Übrigens ist das Personal an Bord oft wie eine Tanzgruppe choreographiert, das macht natürlich deutlich dass hier keine naturalistischen Effekte gesucht wurde, sondern gerade der Kontrast im Vordergrund stand.

  • Die Landschaftsaufnahnen wirkten im IMAX unnatürlich anders - irgendwie bearbeitet oder irgendwas stimmte da nicht von den Farben und dem Licht. Das Schiff in diesen Szenen wirkte auf mich wie ein Fremdkörper und einige CGI-Tierjagden sahen schlicht billig aus.


    Die ganzen Innenaufnahnen, wobei der lichtdurchflutete Salon auf dem Schiff fast schon zu plakativ spiegelnd-verzerrt eingesetzt wurde, sahen natürlicher aus. Da gab es zwischen Aussen und Innen einen optischen Bruch, der mich aus der Film-Illussion immer wieder rausgerissen hat. Was schade war.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Mich hat schon beim Branaghs Orient Express der gezwungen wirkende französische (oder wallonische) Dialekt der Synchronisation von Hercule Poirot genervt. Das ist für mich so überflüssig wie ein Kropf bzw. dermaßen übertrieben, dass mir die Lust auf die Neuverfilmung vergangen ist. In den Ustinov-Filmen (Tod auf dem Nil, Das Böse unter der Sonne) hat Poirot ja auch einen leichten(!!!eins!!!elf11) Dialekt, aber mir hat die Vorschau schon gereicht um abzuwinken. Mal ganz davon abgesehen, dass mich Branaghs Orient Express auch so gar nicht aus den Socken gehauen hat. Neeee, lass mal. Da schaue ich mir lieber zum 357. Mal die Filme aus den 70ern/80ern an. Schon alleine wegen dem unheimlich sympathischen Staraufgebot.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

    Einmal editiert, zuletzt von Nafets ()

  • Branagh ist halt ein Pfau und seine Poirot-Verfilmungen sind die vielen bunten Federn, mit denen er ein Rad schlägt. Da sich mein Agatha Christie - Bildungsstand auf die 4 Miss Marple - Filme und vielleicht noch 2 bis 3 andere Zelluloid-Umsetzungen beschränkt habe ich (leider) keinen Vergleich zu Ustinovs Darstellung des Hercule Poirot. Ich mochte aber - trotz albernem Akzent und viel zu dick aufgetragener und teilweise sehr künstlich wirkender Inszenierung - Mord im Orientexpress von Branagh recht gerne. Ich habe mit Tod auf dem Nil einen Film in der gleichen Art und Weise erwartet und bin nicht enttäuscht worden.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Für alle Fans von Agathe Christie sei "Das krumme Haus" erwähnt. Der Film lief vor ein paar Jahren recht unbeachtet im Kino und ist jetzt auf amazon oder Netflix verfügbar. Für Frau Christie, die sich nie für eine gute Autorin hielt, war dies eine ihrer besten Arbeiten.