[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Doggy Style hab ich (ich glaube unter anderem Titel) auch schon öfter im UFA-Palast gesehen.

    Der wurde nach meinem Wissen unter dem Originaltitel Strays beworben. Vielen Dank für deine Eindrücke zu Polite Society. Da hatte ich bisher nur den Trailer gesehen und wusste gar nicht, dass er diese Woche anläuft. Ich kenne die Regisseurin Nida Manzoor nur durch ihre zwei Folgen für die 12. Staffel von Doctor Who. Ihre Kurzfilme habe ich bisher nicht gesehen und auch die Serie We are Lady Parts war mir bisher entgangen. Der Film wird definitiv angeschaut!

  • Neeeeeeiiiiinnnn, es war zwar zu erwarten, aber Dune Part Two wurde soeben auf März 2024 verschoben.

    Naja, ist schon zwei, drei Stunden her. Trotzdem schade. 😪

    "Soeben" - um 23:43 Uhr unserer Zeit kam die pressemeldung in den USA, die deutsche ist noch nicht raus. Aber um die Uhrzeit hab ich nicht mehr im Netz gelesen. Ich denke trotzdem, dass das Wort noch passt.

  • Neeeeeeiiiiinnnn, es war zwar zu erwarten, aber Dune Part Two wurde soeben auf März 2024 verschoben.

    Gehe ich halt im März ins Kino.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Hintergrund sind die Streiks in Hollywood, die Unmöglichkeit den Film mit seinen Jungstars zu vernarkten, und ggf. sogar noch fehlendes ADR (wobei ich mir das bei Villeneuve nicht wirklich vorstellen kann, so wie der seine Filme durchplant). Das wird einen ganzen Rattenschwanz an Verschiebungen nach sich ziehen: Zum einen sind die Imax-Säle, die Dune drei Wochen für sich gehabt hätte, jetzt wieder frei und können erst spät mit The Marvels aufgefüllt werden (der wird wahrscheinlich eine Woche vorgezogen), so dass wir vielleicht auf ein paar Rereleases hoffen können (wer will nicht nochmal Interstellar in Imax sehen?). Und im März startet allein Warner in kurzem Abstand hintereinander Dune Part Two, dann Mickey 17 (Bong Joon-Hos Science-Fiction-Nachfolger zu Parasite mit Robert Pattinson) und Gozilla X Kong, und auch die anderen Verleiher werden sich drumrum neu gruppieren müssen - wobei auch da Filme nicht fertigwerden, die bisher noch geplant sind.

  • Hintergrund sind die Streiks in Hollywood, die Unmöglichkeit den Film mit seinen Jungstars zu vernarkten,

    Zur näheren Erläuterung:

    Die aktuellen Streik-Richtlinien verbieten es Schauspielern, Promotion für ihre Filme zu machen, also Interviews, Talkshows etc.

    Das ist aber gerade bei solchen starbesetzten Filmen enorm wichtig, noch dazu mit hippen Stars wie Chalamet oder Zendaya, deren Interviews populäre TikTok-Schnipsel ergeben.

    Kurz: Ein ordentlicher Batzen virales Marketing fällt weg, solange der Streik nicht beendet ist.

  • In den Sneaks und Premieren im Umkreis liefen "Sophie, der Tod und ich", "Retribution" und "Enkel für Fortgeschrittene". Enkel für Anfänger war damals ja ganz nette, heitere Unterhaltung, die jetzt nicht deutlich über "Fernsehfilm der Woche" lag, aber immerhin doch ganz charmanten Humor aufwies. Der zweite Teil ist da ziemlich klar mehr vom Gleichen, mit gut aufgelegten Altstars, wobei das Humor- und Klischeeniveau hier stellenweise arg runterkracht, man wartet regelrecht drauf, dass irgendwann Schweighöfer noch durchs Bild rennt. Also: Typisch deutsche Komödie, mit allem was das an positiven wie negativen Konnotationen mit sich bringt.


    Sophia, der Tod und ich hingegen will anders sein, versucht sich an schwarzhumorigem, teilweise tiefgründigem Humor, was ihm stellenweise auch gut gelingt - wäre da nicht die m.E. völlig in die Hose gegangene Besetzung des Todes mit Marc Hosemann. Ich kann nicht nachvollziehen, warum und wie der die Rolle des Totenbegleiters anlegt, optisch erinnert es an den Tod aus Ingmar Bergmans Das siebente Siegel, das Spiel ist aber eher das einer Schlaftablette auf Drogenentzug. Das wird mit Verlauf des Films (und mit dem, was Morten alles so geschieht) besser, aber für mich nie wirklich rund. Ich kann da als Lackmustest den Trailer empfehlen, wer mit dem Schauspiel der Rolle da klarkommt, hat wahrscheinlich ziemlich viel Spaß mit dem Film.


    Und zuletzt Retribution: Das mittlerweile dritte Remake des spanischen Thrillers "Anrufer unbekannt", den es auf Deutsch schonmal mit Wotan Wilke Möhring als "Steig!Nicht!Aus!" und danach nochmal aus Südkorea gab, jetzt also irrsinnigerweise mit Liam Neeson in Berlin gedreht, wo ja schon das erste deutschsprachige Remake entstand. Der Film wirkt wie sein Hauptdarsteller sehr, sehr müde, die 90 Minuten erreicht er nur mit Mühe, die Effekte und die Action sind schlechter (!) als im deutschen Remake von Christian Alvart (und das war schon keine Sternstunde des deutschen Kinos). Eigentlich wollte ich irgendwas negatives über Action Concept schreiben (die Firma hinter Alarm für Cobra 11), aber so mies und undynamisch die Explosionen und Verfolgungsjagden hier sind, ist das auch für die zu schlecht inszeniert. Insgesamt ein schlimmer, schlimmer Flop, der hoffentlich niemand mehr ins Kino lockt und der für Liam Neeson wohl das bittere Zeichen ist, dass es langsam mal reicht mit den miserablen Actionklamotten.

  • "Enkel für Fortgeschrittene"

    Dazu hatte ich beim Besuch des Eberhofer-Films einen Trailer gesehen (wie überhaupt vor Eberhofer gefühlt 7-8 Trailer von deutschen Filmen liefen) und den Eindruck gehabt, dass mit dem Sehen des Trailers bereits alle Gags des Films abgefrühstückt waren ...

  • "Enkel für Fortgeschrittene"

    Dazu hatte ich beim Besuch des Eberhofer-Films einen Trailer gesehen (wie überhaupt vor Eberhofer gefühlt 7-8 Trailer von deutschen Filmen liefen) und den Eindruck gehabt, dass mit dem Sehen des Trailers bereits alle Gags des Films abgefrühstückt waren ...

    Das ist nicht falsch, was da nicht so rüberkommt ist die Wärme der Figuren und dass die Schauspieler Spaß am Dreh hatten. Auch in der Interaktion mit den leider arg klischierten Kinderrollen gibt es noch ein paar ungesehene Highlights. Aber ja, der Trailer ist schon arg umfangreich.

  • Das ist nicht falsch, was da nicht so rüberkommt ist die Wärme der Figuren und dass die Schauspieler Spaß am Dreh hatten.

    Doch, das kam bei mir genauso rüber. Mein Eindruck war, falls ich diesen Film in Erwägung ziehe anzuschauen, dann nicht wegen irgendwelcher Gags, sondern nur wegen der Spielfreude von Menschen wie Kroymann, Lauterbach etc. :)

  • Mal wieder ein selbstgewähltes Double-Feature im UCI Bochum. Bei den merkwürdig gewürfelten Startzeiten wird es mir zunehmend schwieriger, da zwei Filme hintereinander weg zu schauen.


    Blue Beetle : Da wurde in den gut zwei Stunden viel gekreischt, um eine lateinamerikanische Lebensart auf die Leinwand zu projezieren, von der ich nicht sagen kann, was davon nur Klischee oder sich der gefühlten Wirklichkeit annähert. Die Familie steht im Mittelpunkt, verursacht die Schwierigkeiten und hilft ebenso dabei, diese wieder zu lösen. Action gibt es nur vereinzelnd, stellenweise ist der Film eher dialoglastig. Die Action ist ok. Die CGI-Qualität schwankt dabei zwischen entlarvend bis sehenswert. Die Kampf-Choreographie erinnerte mich an mexikanischer Wrestler, geht im Schnittgewitter und der dunklen Umgebung allerdings unter. Viele Begleit-Charaktere scheinen nur dafür da zu sein, um lustige One-Liner abzufeuern. Etliches davon habe ich schon in den Trailern gesehen. Von Anfang an schwinkt eine gewisse Sozialkritik mit, die aber nie tiefer ausformuliert wird.


    Ich kannte diesen DC-Charakter vorher nicht. Ist aber eigentlich egal, weil dieses Film-Universum ja sowieso neu gestartet werden soll. Ob darin dann ein angedeuteter Blue Beetle Teil 2 seinen Platz finden wird? Interessant fand ich, dass der Hauptcharakter bemüht ist, die Konflikte auch mal gewaltfrei zu lösen. Am Ende wird trotzdem ne Menge in Schutt und Asche gelegt und namenlose Feinde zerstampft. Wer mal ein wenig andere Superhelden im Kino sehen mag, sozusagen "ein Batman mit ADHS" (O-Ton aus dem Film) in der Wahl der Gadgets, durchaus ok bis sehenswert. Aber nichts, was mir langfristig im Gedächtnis bleiben wird.


    Sophia, der Tod & ich : Ich mag die nordisch-trockene Art von Marc Hosemann als Tod. Auch wenn der Film nur knapp 100 Minuten lang ist, hatte er mich irgendwann verloren. Die ersten gefühlt 40 Minuten fand ich aber gut. Denn irgendwann haben sich die Gags doch abgenutzt. Das Schauspiel wirkte später grotesk bis hölzern und theaterhaft übertrieben zugleich. Die Story zerfasert immer mehr und mir war nicht klar, wohin das alles zusteuern wird, auch wenn das Ziel sowie Ende der Reise klar aber nicht deckungsgleich war. Das Ensemble wirkte wie eine Truppe von Freunden und Bekannten. So taucht die Frau des Regisseurs gleich zweimal auf.


    Im Direktvergleich hat mir Magical Mystery als Kinofilm mit Fokus auf Story wesentlich besser gefallen, weil da mehr passiert ist. Das hier ist eine Buchverfilmung und entweder ist das Buch nicht gut genug, um über die volle Länge zu tragen oder die Umsetzung ist nur so halb gelungen. Kommt sowieso ins ZDF, weil da mitfinanziert worden ist. Ob man den zwingend im Kino sehen muss ist fraglich und mit Blick auf die wenigen Zuschauer im Saal läuft der eh nur eine Woche.

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  • Eben zufällig entdeckt: Am 19. September läuft "Gesprengte Ketten" in diversen Kinos, zum 60jährigen Jubiläum und zur UHD-Premiere. Da ist ein Besuch natürlich Pflicht. :love:


    Zwei Tage vorher läuft als Kontrastprogramm noch "ABBA: Der Film". So kann's gerne weitergehen.... :)

  • FBI

    Ich danke dir vielmals!

    Habe es letzt schon nicht zu Der Profi geschafft, obwohl ich mir zuvor nochmal die Beerdigung von Belmondo (inkl. Chi Mai live vom Orchester gespielt) angesehen habe….


    Habe mir jetzt direkt Karten gekauft. Freue mich wie Bolle. Wurde das letzte Mal 2008, nachts auf dem 3. geschaut….. Was ein Meisterwerk!

  • Da ich im Home-Office Hitzfrei ausgerufen haben, waren die klimatisierten Kinosäle des UCI Bochums verlockend. Die zwei geschauten Filme waren hingegen, tja was, dann doch eher speziell ... aber es war angenehm temperiert, um es positiv zu sehen. Und eventuell habe ich sogar meinen ersten richtigen Arthouse-Film in meinem Leben gesehen, ist ja auch was.


    Joy Ride - The Trip : Auf dem Filmplakat steht "Von der Co-Autorin von Crazy Rich". Sagt mir nichts und ein Name ist da ja auch nicht genannt, also wohl nicht wirklich bekannt. Im Abspann habe ich dann den Produzenten-Namen Seth Rogen gelesen und da wurde mir alles klar. Die Filmkritiken zu Joy Ride sind arg durchwachsen. Ich ordne mich auf der "kann man sich eher sparen, es sei denn, man fand Hang Over 3 noch superlustig" Fraktion zu. Ein paar wenige Gags waren gelungen, vieles aber arg schlicht auf der Vagina-Ebene von "so was sagt man doch nicht in der Öffentlichkeit, mach ich aber trotzdem - oh bin ich lustig, kicher kicher kicher" ohne wirkliche Substanz zu haben. Ein Film voller Klischees. Ein paar im Saal hatten mehr Spass an dem Film als ich, was ja auch was ist und völlig ok. Für Hang Over 4 Fans, die mal einen Rollenwechsel Mann-Frau in diesem Buddy-Roadtrip-Genre sehen wollen.


    SKINAMARINK : Ein Film wie ein Albtraum, so titelte das UCI in der Vorschau. Ich meine sogar, dass der Film in der letzten Kino+ Ausgabe im Rahmen des Fantasy Filmfest kurz angesprochen und empfohlen wurde, kann mich aber auch täuschen. Fakt ist, dass der Saal zu Beginn erst halb voll war und so nach 15 bis 30 Minuten sich die Reihen dann doch stark lichteten. Ich habe tapfer durchgehalten, bin mir allerdings nicht wirklich sicher, was ich da gesehen habe. Nennt man so etwas Arthouse oder sprengt das einfach nur alle filmischen Gewohnheiten, die ich bisher kannte?


    Im Kern ist es ein Kammerspiel. Dabei ist fast alles mit einer rauschig-lichtschwachen Analogkamera gefilmt - oder nachträglich so bearbeitet worden. Das war so flackernd-rauschig, dass ich mehr in die kriseligen Bildfragmente interpretiert habe, als in die Teile des Bildes, die erkennbar waren. Dialoge gibt es kaum und wenn dann oft mit Untertiteln versehen, weil man selbst die kaum versteht, obwohl diese synchronisiert sind. Zudem hat der Kameramann eine Passion für Türrahmen-Ecken, denn die gibt es in den rund 100 Minuten oft und lange zu sehen. So oft und lange, dass ich sehr viel Zeit hatte, in dem Bildrauschen auf sehr ausführliche Entdeckungsreise zu gehen und doch nichts in den zufälligen Mustern zu finden.


    Diese Langsamkeit muss man auch erstmal aushalten wollen. Eigentlich bin ich nur dabei geblieben, weil ich die Hoffnung hatte, dass das alles doch irgendwie noch einen Sinn ergibt, warum das gezeigt wurde, was gezeigt wurde und warum es so gezeigt wurde, wie es gezeigt wurde. Nö, da wird mal so rein gar nichts aufgelöst oder erklärt. Der Film ist schlicht einfach zu Ende und hat mich arg ratlos zurückgelassen, ob ich nun zwei Stunden meines Lebens verschwendet habe oder was ganz Besonderes beigewohnt habe. Aktuell tendiere ich eher zum Ersteren.


    Als 15 Minuten Kurzfilm auf ARTE im Nachtprogramm komprimiert, lass ich mir gerne so etwas als Zuschauer gefallen. Weil es durchaus neugierig machen kann, wie mit dem Element des analog-rauschig-flackernden Bildes gespielt wird. Bilder, die weitaus weniger als gewohnt zeigen und das auch durchziehen als Stilmittel. Allerdings auf 100 Minuten ausgedehnt, war das selbst für mich eine Übung in Geduld. Wenn das Arthouse-Horror ist, dann bin ich noch nicht bereit dafür. Eventuell möchte ich auch überhaupt nicht dafür bereit sein, so einem Experimentalfilm beizuwohnen, weil für mich da 15 Minuten ausgereicht hätten, um die Stimmung und die filmische Umsetzung zu erfassen. Dann wäre aber auch gut gewesen. So hingegen kann ich den Film nur sehr eingeschränkt empfehlen. Erwartet da schlicht keinen Film.

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  • Die Info zu Gesprengte Ketten/Great Escape wurde ja schon gepostet (gott was freu ich mich darauf), aber an diesem Dienstag gibt es den wohl besten Konzertfilm aller Zeiten im Imax: Stop Making Sense, restauriert in 4K, mit anschließendem Interview mit den noch lebenden Bandmitgliedern. Wer Talking Heads nicht mag, wird das wohl wenig unterhaltsam finden, aber als Konzertfilm ist das schon sehr einzigartig, und ich bin gespannt, wie der schon jetzt gute Audiomix in Imax klingen wird.


    Ich war die ganze letzte Woche in Prag und habe da Oppenheimer endlich in 70mm Imax sehen können (8. Woche, immer noch ausverkauftes Haus). Ein ziemlich einmaliges Erlebnis, selbst meine Freundin, die sonst nie Unterschiede sieht, war einigermaßen hin und weg. Die Bildwechsel zwischen Imax-Format und Kinoformat sind allerdings stellenweise arg willkürlich. Ansonsten noch Equalizer 3: Routine-Selbstjustizthriller, nicht besser oder schlechter als die anderen Teile, aber ganz vergnüglich - wenn auch stellenweise wirklich absurd und unnötig hyperbrutal. Dann, wenn man schon in der Tschechei ist, Der Feuerwehrball von Milos Forman, der auch heute noch hervorragend als bitterböse Satire über Sozialismus und Männerbünde funktioniert, und Rambo, der selbst in 4K und einem modernen Soundsystem immer noch angenehm ranzig nach frühen Achzigern aussieht. Ich mag den Film ansonsten ja sehr, trotz seiner seltsam unentschiedenen politischen Grundierung, aber die Action ist bis heute 1a, und das Ende rührt mich immer noch.

  • Die Info zu Gesprengte Ketten/Great Escape wurde ja schon gepostet (gott was freu ich mich darauf), aber an diesem Dienstag gibt es den wohl besten Konzertfilm aller Zeiten im Imax: Stop Making Sense, restauriert in 4K, mit anschließendem Interview mit den noch lebenden Bandmitgliedern. Wer Talking Heads nicht mag, wird das wohl wenig unterhaltsam finden, aber als Konzertfilm ist das schon sehr einzigartig, und ich bin gespannt, wie der schon jetzt gute Audiomix in Imax klingen wird.

    Als ich den zum ersten Mal im Kino gesehen habe, war das ein sehr interessantes Erlebnis, da die Reihenfolge der Rollen vertauscht worden war. :)

  • Als ich den zum ersten Mal im Kino gesehen habe, war das ein sehr interessantes Erlebnis, da die Reihenfolge der Rollen vertauscht worden war. :)

    Ein Meisterwerk der Nouvelle Vague... :D

    Das passierte früher öfter als man denkt. Böse Zungen behaupten dass Solaris seinerzeit in Cannes den großen Preis der Jury nur deshalb bekam, weil bei der Aufführung die Rollen falsch montiert waren. Die erste Rolle war ans Ende montiert , so dass Kelvin quasi am Filmende auf Solaris ankommt.


    Ist immer ein lustiges Puzzle, wenn das Mal passiert.

  • Wenn man eh in der Nähe vom UCI Bochum ist, mal eben ein Kinofilm angeschaut - allerdings nur im normalen Saal, weil mir IMAX dafür unnötig schien ...


    The Equalizer 3 : Denzel Washington hat wieder mal seine Armbanduhr mit Stoppfunktion dabei. Allerdings lässt er die nach der actionreich wie kompromisslos brutal inszenierten Auftaktsequenz erst einmal im Schrank. Und gerade dieser eher ruhige Mittelteil des Films hat mir besonders gut gefallen. Eben weil sich da langsam eine brodelnd bedrohliche Atmosphäre aufbaut, sozusagen der Sturm rund um den Equalizer aufzieht und er sich inmitten des Geschehens wiederfindet und natürlich nicht wegschauen kann. Weil er hat die Fähigkeiten und das überlegene Wissen, um die Situation blitzschnell zu erfassen und mit jedem Angreifer fertig zu werden. Davor wird aber eine Menge Tee getrunken und diese Entschleunigung mochte ich, zumal mir die Kameraarbeit mit Blick auf Details, die der Hauptperson auffallen, gefallen hat.


    Dann kommt allerdings das Finale und da geht es plötzlich wieder ganz schnell, fast schon gehetzt zu. Durch die Tageszeit bedingt und da zudem die Beleuchtung ausfällt, ist das alles sehr dunkel. In dieser Kombination kam ich dann nicht mehr wirklich mit, wer jetzt wo steht und agiert und warum das dann folgt, was folgen muss. Teilweise werden auch keine Zusammenhänge gezeigt oder Szenen ausgespielt, sondern nur noch schlaglichtartig von einer Sekundenszene zur nächsten Szene gesprungen. Kann man als Stilmittel einsetzen, hat den Plan des Equalizers für mich allerdings unverfolgbar gemacht. Ich habe nur die Auswirkungen gesehen.


    Zudem greift der Film dann auf Vorwissen zurück, das man zwingend in den ersten beiden Teilen angesammt und parat haben muss, um Motivationen, Handlungsstränge und Personen einordnen zu können. Diese Details hatte ich nicht mehr in Erinnerung und deshalb einige Fragezeichen im Gesicht, die ich mit einem Schulterzucken abtun musste. Deshalb die Empfehlung, sich die Vorgängerfilme vorab nochmal anzuschauen.


    Eine Empfehlung für den dritten Teil empfinde ich allerdings schwierig: Auf der einen Seite stehen die entschleunigten Szenen und dem gegenüber das zu hektische Finale. Eventuell lieber auf eine mögliche Extended Director Cut Version warten, sofern die jemals erscheint. Zudem gefällt sich der Film in seiner teils übertriebenen Brutalität von einem Mann, der über allem steht und für sich entscheidet, wer leben darf und sterben muss, um seinen Ausgleich zu erreichen.

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  • Zudem greift der Film dann auf Vorwissen zurück, das man zwingend in den ersten beiden Teilen angesammt und parat haben muss, um Motivationen, Handlungsstränge und Personen einordnen zu können. Diese Details hatte ich nicht mehr in Erinnerung und deshalb einige Fragezeichen im Gesicht, die ich mit einem Schulterzucken abtun musste. Deshalb die Empfehlung, sich die Vorgängerfilme vorab nochmal anzuschauen.

    Falls Du es Dich noch fragst, es ist eigentlich nur eine Petitesse. Wirklich relevant für Teil 3 ist das nicht.


    Und die "Gefahr aus dem Dunkel" so zu inszenieren war ja schon in den ersten beiden Teilen drin, wenn auch noch nicht ganz so unsichtbar. Es geht gerade darum, wie in jedem Rambo-Teil die Positionierung des Zuschauers umzudrehen und ihn in die Position von McCalls "Opfer" zu versetzen - und das kann überhaupt nicht nachvollziehen was über es kommt.


    Kurz noch zu Stop Making Sense: Falls jemand noch die Möglichkeit hat, den in Imax zu gucken, und die Musik mag: Tut es! Bildtechnisch gibt es nicht viel zu holen, aber ich habe noch nie (!) einen so guten Soundmix gehört. Man saß im Kinosaal und konnte jedes einzelne Instrument heraushören und räumlich zuordnen wenn man wollte. Unglaublich was die da rausgeholt haben (immerhin war es ja der erste Film, der mit Digitaltonaufnahmen gearbeitet hat).

  • Heute "Fallende Blätter" von Aki Kaurismäki gesehen.

    Ein typischer Kaurismäki-Film wie ich finde. Scheinbar trostlos, melancholisch, lakonisch und irgendwie schön.

    Wer Kaurismäki mag, der wird, denke ich, seinen Spaß haben. Mir hat der Film gefallen.

  • So, ich hab endlich auch mal wieder was gesehen:


    A Haunting in Venice: Sehr schräge "Fortsetzung" von Branaghs Poirot-Filmen "Mord im Orientexpress" und "Tod auf dem Nil". Diesmal war - auch wohl wegen des kommerziellen Misserfolgs von Nil - das Budget deutlich kleiner, was man dem Film stellenweise ansieht. Die Motive der anderen Poirotfilme mit Branagh werden beibehalten, alles ist aber eine Stufe kleiner, intimer, weniger episch.Andererseits nutzt der Film das auch ganz geschickt, um seine Gothic-Horror-Stimmung in verkanteten Einstellungen und beengten Räumen in Venedig rüberzubringen, was die Trailer ja fast zum Horrorfilm hochstilisiert haben. In unserer Vorstellung saßen prompt ein paar Teenies, die wohl eher einen echten Horrorfilm erwartet hatten, aber im Kern ist das hier immer noch ein Whodunit nach Agatha Christie, auch wenn hier mehrere Poirot-Geschichten durcheinander gerührt wurden. Mir hat es Spaß gemacht, meine Freundin (bekennende Poirot-Fannin) hatte weniger Freude, weil es sich vom literarischen Poirot doch mittlerweile recht weit fortentwickelt hat. Bin gespannt, ob es das jetzt war oder ob man Branagh nochmal Geld für einen vierten Film in die Hand drückt. Für Krimifans jedenfalls ein Spaß, wenn auch deutlich düsterer und angegruselter als die anderen Filme.


    Jawan: Indisches Kino der Extreme. Atlee ist ein extrem erfolgreicher Tamil-Regisseur, der hier sein Hindi-Debut gibt - aber der Film atmet den Geist des südindischen Kinos bis in die Haarspitzen. Alle Regler sind auf Spinal-Tab-11, soviel überdrehte Action hat nichtmal Fast&Furious, gleichzeitig macht der Film einen irren Spaß, wenn man sich auf die völlig überzogene Inszenierung einlassen kann. Shah Rukh Khan spielt sich selbst und seinen eigenen Vater, was plottechnisch überhaupt keinen Sinn macht, aber immerhin die Melange aus Passwort Swordfish, Entführung von Pelham 1-2-3, Der König der Löwen (einschließlich der Klippenszene, nachgespielt im Frauengefängnis), Fast & Furious sowie der üblichen Song&Dance-Nummern, 60 toten Kindern, einer Kritik an Korruption und einem Aufruf zu demokratischen Wahlen zusammenhält. Jawan bietet insgesamt mehr unvergessliche Szenen als Hollywood in den letzten 10 Jahren zusammen, kein Wunder, dass der Film eingeschlagen ist wie eine Bombe. Das Ende, das nacheinander den Rechtstaat feiert und dann Selbstjustiz inszeniert, muss man erstmal gesehen haben um es zu glauben.


    Fallende Blätter: Kaurismäki in Höchstform. Hier ist er endlich wieder, der agile Kastenfrosch finnischer Tristesse mit minutenlangen dialogfreien Szenen, die mehr über Menschen erzählen als stundenlange Unterhaltungen im Indiekino. Etwas trauriger und zurückgenommener als früher, sonst aber voll im Geiste von Ariel und Schatten im Paradies, und eine große Freude, den Altmeister einmal wieder im Kino erleben zu dürfen.


    Daliland: Unbrauchbare Künstlerbiographie mit einem gut aufgelegten Ben Kingsley als Salvador Dali. Leider konzentriert sich der Film zu sehr auf dessen uninteressanten Assistenten James, und hat zudem Barbara Sukowa in der weiblichen Hauptrolle, die ich seit Jahrzehnten für den furchtbarsten deutschen Schauspielexport halte, noch vor Diane Heidkrüger. Plottechnisch war mir am Ende nicht klar, was der Film denn nun eigentlich erzählen wollte, ob es das alternde Ex-Genie Dali war, der nur noch masturbatorischen Fantasien nachhängt, oder die Geschichte seiner Frau, die mit ihm immer noch Geld verdient, oder das Verderbens eines Jungtalents. Alles wird gleichrangig erzählt, am Ende ist nichts davon wirklich interessant genug, auch nicht die fast schon langweilige Inszenierung von Künstlerorgien. Schade um Kingsley.


    Trauzeugen: Grauslige deutsche "Komödie", die beweist, dass die deutsche Filmindustrie auch ohne Schweiger, Schweighöfer oder Barek Schrott produzieren kann. Immerhin: Drastischer habe ich die Nichtexistenz von Zuneigung zwischen einem angeblichen Liebespaar noch nie gesehen wie hier. Die beiden Organisatoren einer Hochzeit sind sich so spinnefeind und unsympathisch, dass der Film den Schwenk zum vermeintlichen Liebesfilm nie hinbekommt - warum gerade die beiden sich finden, kann nur noch mit Stockholm-Syndrom erklärt werden. Grauenhafter Mist. Ich hoffe Wochenendrebellen in zwei Wochen tut was für die Ehrenrettung des deutschen Kinos.


    Nun II: Durchschnittlicher Conjuring-Horror, lange nicht so gut wie die Filme der Hauptreihe, aber auch nicht so schlecht wie die erste Horrornonne. Der hier ist letztlich ein Teenieslasher alter Schule, für Huutini gibt es nochmal extraviele Stuhlrüttel-überraschendes-Gesicht-von-hinten-Szenen zum Einschlafen. Kann man gucken, kann man aber auch lassen, zumal wenn man schonmal einen Horrorfilm gesehen hat.

  • Branagh meinte in einem Interview, dass ihn die Nachfrage zu Haunting selbst überrascht habe, aber Nil wohl so erfolgreich gewesen sei (für einen "versendeten" Streifen), dass man ihn gefragt hätte.

  • Noch was anderes: ich hatte kurz überlegt, ob ich mir ein paar Filme beim Fantasy FilmFest angucke, aber die Auswahl ist m.E. dieses Jahr so mies, uninspiriert und öde wie selten. Oder bin nur ich das und weiß einfach nicht wo die Highlights zu finden sind? Bei den Asiaten sind ein paar spannende Sachen zu finden, die ich allerdings schon gesehen habe; aber was Europa angeht, ist alles ziemlich gülle dieses Jahr. Dogman und God is a bullet musste ich leider schon sehen, gott waren die schlecht.

  • Branagh meinte in einem Interview, dass ihn die Nachfrage zu Haunting selbst überrascht habe, aber Nil wohl so erfolgreich gewesen sei (für einen "versendeten" Streifen), dass man ihn gefragt hätte.

    Ja, der Film muss im streaming überzeugt haben, denn im Kino hat er nichtmal seine 90 Mio. Budget wieder reingeholt. Wahrscheinlich kommen wir im Kino in das gleiche phänomen was es bei Serien schon immer gab: man braucht mindestens drei Filme einer Reihe, um sie gut bei Streaminganbietern platzieren zu können (in den USA war Nil nicht bei Disney+, sondern bei Hulu).

  • Noch was anderes: ich hatte kurz überlegt, ob ich mir ein paar Filme beim Fantasy FilmFest angucke, aber die Auswahl ist m.E. dieses Jahr so mies, uninspiriert und öde wie selten. Oder bin nur ich das und weiß einfach nicht wo die Highlights zu finden sind? Bei den Asiaten sind ein paar spannende Sachen zu finden, die ich allerdings schon gesehen habe; aber was Europa angeht, ist alles ziemlich gülle dieses Jahr. Dogman und God is a bullet musste ich leider schon sehen, gott waren die schlecht.

    So unterschiedlich sind die Geschmäcker: Wir fanden Dogman ausgesprochen gut (dafür den Vorfilm ziemlich dumm, weil er gerade als es interessant wurde einfach aufhörte); von Mars Express hatte ich mir recht viel versprochen, aber leider war er irgendwie unspanndend. Generell finde ich aber auch, dass (schon seit ein-zwei Jahren) die Perlen recht rar gesät sind…

  • Wie sehr ist denn "A Haunting in Venice" ein "Horrorfilm", insbesondere im Hinblick auf jump scares?

    kein einziger Jump Scare, und auch kaum Gore oder sowas. Aber eine gruselige Grundstimmung, wehende Vorhänge, Theaterdonner, verfremdete Bilder, Visionen etc. Und auch thematisch gibt es ein paar Anspielungen an die dunklen Kapitel des Holocausts etc. Aber "Horror" im heutigen Sinne ist das so gut wie gar nicht.

  • Wie sehr ist denn "A Haunting in Venice" ein "Horrorfilm", insbesondere im Hinblick auf jump scares?

    kein einziger Jump Scare, und auch kaum Gore oder sowas. Aber eine gruselige Grundstimmung, wehende Vorhänge, Theaterdonner, verfremdete Bilder, Visionen etc. Und auch thematisch gibt es ein paar Anspielungen an die dunklen Kapitel des Holocausts etc. Aber "Horror" im heutigen Sinne ist das so gut wie gar nicht.

    Danke. Dann sehe ich ihn mir vielleicht doch an. Gruselige Grundstimmung ist ok, aber im Trailer gab es die "Spiegel zuklappen und plötzlich steht jemand hinter einem"-Szene und ich dachte, davon gäbe es mehr.^^

  • Gestern Abend "Gesprengte Ketten" im UCi Mundsburg gesehen (meine Güte! ist das Kino runtergekommen)


    Was für ein grandioser Film !!! Schön auf die ganzen Details und das Foreshadowing zu achten, wenn man die Entwicklungen der Charaktere bereits kennt.

    In den Dialogen werden Hintergrund und Handlungsstrang teilweise etwas naiv reübergebracht, aber dem Unterhaltungswert tut das überhaupt keinen Abbruch. Bild und Tonqualität haben nicht dazu beigetragen, dass es im Kino ein besonderes Erlebnis war, aber den Film selbst habe ich megamässig abgefeiert.

  • Gestern Abend "Gesprengte Ketten" im UCi Mundsburg gesehen (meine Güte! ist das Kino runtergekommen)


    Was für ein grandioser Film !!! Schön auf die ganzen Details und das Foreshadowing zu achten, wenn man die Entwicklungen der Charaktere bereits kennt.

    In den Dialogen werden Hintergrund und Handlungsstrang teilweise etwas naiv reübergebracht, aber dem Unterhaltungswert tut das überhaupt keinen Abbruch. Bild und Tonqualität haben nicht dazu beigetragen, dass es im Kino ein besonderes Erlebnis war, aber den Film selbst habe ich megamässig abgefeiert.

    Da war aber irgendwas auch nicht in Ordnung mit der Fassung. ich hab die Criterion-BluRay UND die Kino-Lorber-UHD hier, und beide sehen um Längen besser aus als was da gestern im Kino als neuer 4K-Remaster zu sehen war. Einzelne Szenen waren regelrecht milchig-verschmiert (die Kartoffelschnaps-Szene z.B.), und auch insgesamt war es alles extrem braun in braun (und das nicht nur bei den Nazis, höhöhö. Bin gespannt ob die deutsche UHD am Ende auch so aussieht.

  • Gruselige Grundstimmung ist ok, aber im Trailer gab es die "Spiegel zuklappen und plötzlich steht jemand hinter einem"-Szene und ich dachte, davon gäbe es mehr.

    Die Frage stand bei uns auch im Raum. Geister- und Gruselgeschichten sind nichts für meine Frau (selbst der wirklich harmlose The Others war schon zuviel), daher habe ich mir A Haunting in Venice alleine angeschaut. Brutal war er nicht, aber so vier bis fünf Jump Scares hatte er schon drin. Und das waren dann auch echte Huutinis, also plötzliche Umschnitte oder auftauchende Gesichter, verbunden mit reichlich Radau von der Tonspur. Muss man mögen. Ich war dann auch ganz froh, dass meine Frau nicht dabei war - wäre wahrscheinlich nichts für sie gewesen.


    Davon ab ist es der beste der drei Branagh-Poirots, was aber auch daran liegen mag, dass man hier die Auflösung eher noch nicht kennt. Außer man hat alles von Christie gelesen, auch die späteren schwächeren Werke.