[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Der einzige, der uns wirklich gefiel, war in der Tat der neue Eberhofer ...

    Witzigerweise läuft der hier oben nicht mal ... also der Trailer. Scheint ein Phänomen für Deutschland südlich des Elbtunnels zu sein ... :)

  • Witzigerweise läuft der hier oben nicht mal ... also der Trailer. Scheint ein Phänomen für Deutschland südlich des Elbtunnels zu sein ... :)

    Das durfte ich schon vor langer Zeit lernen. Sobald ein Rosenmüller-Film oder ein Eberhofer-Krimi in Süddeutschland startet, ist Hollywood aus den Kinos getilgt, das läuft da so wie vor 20 Jahren Harry Potter gestartet ist, in Saal 1,3,6 und 9. Deshalb machen die auch 1 Mio. Zuschauer im Schnitt, während der Norddeutsche beim Blick in die Kinocharts irritiert blickt und sich fragt, was jetzt bitte wieder Bayrisches Creme-Fiasko für ein Film sein soll. Hier in NRW laufen die Filme auch gut, aber eher im Arthaus-Kino.


    Huutini: Ist das dann eigentlich eine gekürzte Fassung beider Teile bei Harry Potter im Theater? Ich hatte gelesen, dass wohl auch die vollständige Fassung aufgeführt wird, aber wohl nur unregelmäßig?

  • In den USA hat der günstige Film Sounds of Freedom ( Buchverfilmung über Illegalen Kinderhandel in Kolumbien) wohl Indiana Jones hinter sich gelassen an den Kassen.

    Hätte mich normal vorher nicht die Bohne interessiert ,

    Aber diese enorme mediale Tabuisierung des Themas und Verteufelung des interessierten Publikums aus allen Rohren über einen ( weissen Messias) als Hauptdarsteller ( samt bewusster mediale Vermischung seiner Meinung als Privatperson ) auch bei uns, macht ihn jetzt erst Recht zumindest für mich interessant den mal anzusehen.

  • Huutini: Ist das dann eigentlich eine gekürzte Fassung beider Teile bei Harry Potter im Theater? Ich hatte gelesen, dass wohl auch die vollständige Fassung aufgeführt wird, aber wohl nur unregelmäßig?

    Ja, die gekürzte. Meines Wissens nach spielen sie auch nur noch die ... aber ohne Garantie. Mir hat aber nichts gefehlt, es wurden wohl nur ein paar "Rückblenden" rausgenommen. Die Geschichte selber bleibt unangetastet.

  • Malefiz Der Film heißt "Sound of Freedom", und in Unkenntnis des Films ist wohl weniger dieser das Problem als vielmehr die Tatsache, dass der Hauptdarsteller und andere den Film nutzen, um QAnon-Verschwörungstheorien zu wegen Adrenochrom entführten und getöteten Kindern zu popularisieren. Hier ein relativ neutral gehaltener Artikel vom (ausgerechnet!) Focus: https://www.focus.de/kultur/ki…-bricht_id_199489410.html


    Insgesamt halte ich einen deutschen Kinostart trotz des US-Erfolgs für fraglich, da wir mit christlichen Erweckungsfilmchen hierzulande eher selten Erfolge sehen. Aber kann natürlich sein, dass das wie damals bei Tal der Wölfe irgendein Kleinverleih als seine Chance sieht Kasse zu machen. Immerhin hat Deutschland die zweitmeisten QAnon-Anhänger weltweit.


    Interessant ist, wie der Film zum Erfolg gemacht wurde: Es läuft eine Social-Media-Kampagne, bei der Zuschauer:innen für andere, die es sich nicht leisten können, Tickets dazukaufen. Dadurch war der Film anfangs zwar ausverkauft, die Kinos aber nur halb besucht. Dieser "Erfolg" hat dann dazu geführt, dass ab der zweiten Woche mehr Leute den Film tatsächlich sehen wollten. Diese Idee der selbstgekauften Bestseller und CDs gab es in anderen Medien ja schon früher, im Kino ist das ein relativ neuer Einfall.

  • Malefiz Der Film heißt "Sound of Freedom", und in Unkenntnis des Films ist wohl weniger dieser das Problem als vielmehr die Tatsache, dass der Hauptdarsteller und andere den Film nutzen, um QAnon-Verschwörungstheorien zu wegen Adrenochrom entführten und getöteten Kindern zu popularisieren. Hier ein relativ neutral gehaltener Artikel vom (ausgerechnet!) Focus: https://www.focus.de/kultur/ki…-bricht_id_199489410.html

    die Kommentare unter dem Artikel sind dafür dann wieder weniger sachlich. Dort scheint sich auch der ein oder andere QAnon - Fan eingefunden zu haben... :crying:

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Falls du Amazon Prime Kunde bist: Den ersten Teil kannst du dir dort ohne Aufpreis ansehen.

    Danke, aber nein, Prime habe ich nicht und will ich auch nicht, ebenso wenig wie Netflix, Disney+ und wie die alle heißen. Vielleicht mal, wenn ich in Rente gehe und mehr Zeit habe, mal sehen.

  • Danke, aber nein, Prime habe ich nicht und will ich auch nicht, ebenso wenig wie Netflix, Disney+ und wie die alle heißen. Vielleicht mal, wenn ich in Rente gehe und mehr Zeit habe, mal sehen.

    Wann immer Dune 2 startet wird es garantiert Double Features geben. Das ist dann Deine Gelegenheit ;).

  • Wann immer Dune 2 startet wird es garantiert Double Features geben. Das ist dann Deine Gelegenheit ;).

    Ja, könnte sein. Für zwei Filme nacheinander reicht aber vermutlich mein Sitzfleisch nicht mehr. Falls es aber in der Woche vor dem Anlaufen von Dune 2 noch mal Einzelausstrahlungen von Dune 1 gibt, könnte ich mir das schon eher vorstellen. Hängt aber auch etwas davon ab, ob meine Frau mitginge oder nicht.

  • Ja, könnte sein. Für zwei Filme nacheinander reicht aber vermutlich mein Sitzfleisch nicht mehr. Falls es aber in der Woche vor dem Anlaufen von Dune 2 noch mal Einzelausstrahlungen von Dune 1 gibt, könnte ich mir das schon eher vorstellen. Hängt aber auch etwas davon ab, ob meine Frau mitginge oder nicht.

    Du bist doch ein Freund präziser Sprache, oder? Dann bitte: Im Fernsehen wird ausgestrahlt, im Kino aufgeführt. Wenn dann also "Einzelaufführung". Danke. Weitermachen.

  • Im Fernsehen wird ausgestrahlt, im Kino aufgeführt.

    Echt, ist das so? Spannend, wieder was gelernt. :)

    Das wusste vor 40 Jahren noch jeder Mensch, allein weil die Hörzu immer die Erstausstrahlungen im Fernsehen gesondert markierte und die Kinos in ihrem Progeamm in Erst- und Wiederaufführungen unterschieden. Beides ist hinfällig, aber allein schon die Tatsache dass Kinos keine Funkwellen empfangen oder senden kann einem etymologisch verraten dass sie nichts ausstrahlen :).

  • Du bist doch ein Freund präziser Sprache, oder? Dann bitte: Im Fernsehen wird ausgestrahlt, im Kino aufgeführt. Wenn dann also "Einzelaufführung". Danke. Weitermachen.

    Haben heute alle einen Huutini gefrühstückt?

    Der Projektor strahlt übrigens elektromagnetische Wellen in Richtung Leinwand aus... ganz so etymologisch eindeutig ist das also auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von m4xx ()

  • Empfangen denn heutige Kabelfernseher noch Funkwellen? Oder wird dort inzwischen auch "aufgeführt"?

    Beim Fernsehen ist es traditionell bei den Begriffen ausstrahlen und Empfang geblieben, wobei wenigstens DVB-T ja noch per Antenne ins Haus kommt (dann halt digital kodiert). I'm Kino kannst du in ganz seltenen Fällen davon reden, dass sie "Empfangen", und zwar bei simulcast von Konzerten und Opernaufführungen oder beim Superbowl im Kino. Aber ausgestrahlt wird da nur Licht. Und in dem Kontext ergibt dann Einzelausstrahlung wirklich keinen Sinn b

  • Wobei die heutigen Kinos doch Digitalprojektoren haben, die die Filme (bzw. die Lizenz) online von Servern abrufen, oder? Also so gesehen sind heutige Kinos so nah an einer Ausstrahlung dran wie noch nie. (Wenn man den Begriff als „Endgerät empfängt von zentraler Sendeinstanz“ begreift.)

  • In Deutschland gibt es da mit dem neuen Eberhofer und Lassie 2 schon aussichtsreichere Kandidaten.

    Wir haben vor Indy gefühlte 10-12 Trailer gesehen. Der einzige, der uns wirklich gefiel, war in der Tat der neue Eberhofer ...

    (Okay, Dune 2 sah auch interessant aus, aber ich habe halt Dune 1 nicht gesehen.)

    Mei Fraa' und mich hat in der Trailershow vor Indy5 auch noch "Wochendrebellen" angesprochen. Vermutlich aus völlig unterschiedlichen Gründen, aber das ist ja auch nicht so schlimm. Kommt leider erst ab 28.09. Wir haben es aber schon mal im Terminkalender eingetragen.


    [Externes Medium: https://youtu.be/1Hbyvd4Y5hE]

    The dice decide my fate. And that's a shame.

    Einmal editiert, zuletzt von Nafets ()

  • Herrlich. Wenn "totdefinieren" und alles drumherum eine Superkraft wäre, wär dieses Forum hier echt der Avengers-Tower. 😅

    Stellt sich nur noch die Frage, ob Du Teil des Problems oder Teil der Lösung bist...

    beides!


    ich finde, das passt alles wunderbar in diesen Thread, hier wird doch immer wieder kluggeschissen. Meistens ist es unterhaltsam :D

  • Mei Fraa' und mich hat in der Trailershow vor Indy5 auch noch "Wochendrebellen" angesprochen.

    Der wiederum wurde uns nicht gezeigt. Ich vermute mal, dass jedes Kino Trailer zeigt, die zu den sonstigen Gepflogenheiten des Publikums passen!?

  • Greta Gerwig & Noah Baumbach verdienen den Erfolg von Barbie auf jeden Fall.

    Oppenheimer war ich gerade: ist großartig.

    Am unverständlichsten reden die Leute daher, denen die Sprache zu nichts anderem dient, als sich verständlich zu machen.

    - Karl Kraus

  • Der wiederum wurde uns nicht gezeigt. Ich vermute mal, dass jedes Kino Trailer zeigt, die zu den sonstigen Gepflogenheiten des Publikums passen!?

    Jein. Beim UCI wird die Betrailerung z.B. zentral von der Zentrale vorgegeben, die Kinos zeigen also die gleichen Trailer, es sei denn es handelt sich um regionale Trailer (wie eben die Eberhofer-Filme). Das dient auch dazu Konflikte wegen einer falschen FSK der Trailer zu vermeiden. Die meisten anderen Kinos entscheiden in-house, welche Trailer sie zeigen - zumeist Filme, die sie auch zu zeigen beabsichtigen. Und dann gibt es da noch Trailer, die an die Filmkopie gebunden sind und gezeigt werden müssen, bei Indy 5 etwa die Autowerbung vor dem Film, bei allen Disney-Titeln aktuell Wish.

  • Herrlich. Wenn "totdefinieren" und alles drumherum eine Superkraft wäre, wär dieses Forum hier echt der Avengers-Tower. 😅

    Stellt sich nur noch die Frage, ob Du Teil des Problems oder Teil der Lösung bist...

    Ich bin mir sicher, dass du, egal, was ich antworte, irgendeine Definition finden wirst, die das Gegenteil beweist ... :*

  • Ich bin mir sicher, dass du, egal, was ich antworte, irgendeine Definition finden wirst, die das Gegenteil beweist ... :*

    Steile These von jemandem, der ernsthaft darüber diskutieren wollte, dass "KI-unterstützt" was anderes bedeute als "KI-gemacht", nur um ein an den Haaren herbei gezogenes Schiefe-Ebene-Argument zu verteidigen...

    Einmal editiert, zuletzt von m4xx ()

  • Aber so ab 10 ist das m.e. ein wirklich diskussionswürdiger Film und zugleich eine der Intelligentesten Blockbusterkomödien in vielen vielen Jahren.

    Kannst du vielleicht ein Review/Beitrag/Kritik/Beitrag empfehlen, mit dessen Hilfe man der Töchter das Thema (hinter dem Bildern) vor dem Film möglichst spoilerfrei näherbringen kann?

  • Der dritte Trailer verrät zwar Recht viel vom Film, aber vorrangig von den ersten 25 Minuten. Den würde ich nehmen, sonst hab ich nicht allzu viel dazu gesehen, weil mir die meisten Filmyoutuber leider entsetzlich auf den sack gehen...

  • Oppenheimer : Spontan im UCI im normalen Saal mit VIP-Sessel gesehen, um trotz ausverkaufter Vorstellung für mich entspannte Sitzqualität zu haben. Auch weil ich eigentlich vorgehabt hatte (danke für den Tipp Archibald Tuttle), mir in der Lichtburg Essen eine 70mm-OV anzuschauen und der UCI-Besuch ein Vorlauf sein sollte, um vorab die Story ohne Sprachhürden und für mich eventuell unverständlichem Akzent mitzubekommen. Seit "A thin red line" habe ich da ein kleines Kino-OV-Trauma, obwohl ich OV generell gerne mag.


    Eigentlich vorgehabt deshalb, weil ich persönlich mit Oppenheimer nicht das bekommen habe, was mir in den Trailern angekündigt wurde und ich mir nicht klar bin, warum dieser Film so viel Aufmerksamkeit auf IMAX und 70mm und technisches Zeugs legt, wo die Story an sich diese Technik gar nicht bräuchte. Wer die Action und Spannung der Trailer erwartet, kann enttäuscht werden. Das ist ein überlanges Biopic einer Person und sein Umfeld. Das ist ein Drama um Wissenschaft, Militär und Politk sowie Statusdenken, Eitelkeiten und Macht. Das ist alles sehr dialoglastig, streckenweise sogar ein Kammerspiel. Rein auf "die Atombomben-Explosion" reduziert, würde ich nicht 178 weitere Filmminuten warten wollen. Da meinte ich bei uns im Saal eine unhörbare Verwunderung zu sprüren, dass "die eigentliche Atombomben-Explosion" inszenatorisch so wenig Raum einnehmen durfte. Der Fokus lag eben auf dem ganzen Drumherum und auf den Personen - nicht nur auf Oppenheimer selbst.


    So interessant ich den wissenschaften Aspekt des Fims fand, war der politische Teil für mich leider stellenweise langatmig. Alles wunderbar gespielt, glaubwürdig und facettenreich und intensiv, aber für mich eher ein sehenswerter Film auf ARTE und nicht aufgeblasen mit überdramatischer Soundkulisse auf eine Grösse, welche die Botschaft und Story des Films für mich nicht gebraucht hat. Interstellar fand ich als filmische Erlebnisreise packender und passender für einen Kinosaal. Oppenheimer ist absolut kein schlechter Film. Nur in meiner Betrachtung völlig falsch vermarktet, weil weckt Erwartungen, die ich auf etlichen Ebenen nicht erfüllt gesehen habe. Dabei hat der Film auf anderen Ebenen abgeliefert, nur nicht im Mainstream, in der Oppenheimer positioniert wurde.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hier übrigens ein schöner Beitrag, warum Oppenheimer auch im IMAX lohnt und visuell eine absolute Pracht ist ...

    https://www.indiewire.com/feat…te-van-hoytema-1234886893


    Ich habe mich visuell stark an Leone erinnert gefühlt - dieses baden in und weiden an Nahaufnahmen, Gesichtern, Mimiken ... Im Grunde das, was eben nur das Kino kann. Der Beitrag trift es ganz gut, wenn er hier Gesichter zu Landschaften erklärt, die in IMAX abgefilmt werden.

    Vor allem auch die visuellen Unterschiede zwischen dem Oppenheimer- und dem Strauss-Strang, die ja nicht nur auf die Farbe beschränkt bleiben, sondern sich auch in der Beleuchtung und der Kameraführung widerspiegelt.

    Und am Ende gelingt dem Film das, was Tarantino in Hateful 8 schon versucht hat, deutlich besser, nämlich ein Kammerspiel auf IMAX zu bannen. Das Weite in engen Räumen zu finden.


    Für mich ist Oppenheimer (der mich erzählerisch ganz stark an Amadeus erinnert hat, und wohl nicht zufällig, wenn man Downey Jr. glauben schenken darf) der beste Nolan seit Inception, auch visuell, vor allem aber narrativ.

  • Um das kurz technisch zu untermauern: 70mm ermöglicht den extremen Einsatz von Schärfentiefe, wie man sie vorrangig aus dem US-Kino der 30er und 40er Jahre kennt (Citizen Kane und der Film Noir lassen grüßen). Regulär ist in Breitwand durch die dabei eingesetzten Aufnahme- bzw. Projektionslinsen große Schärfentiefe kaum zu erreichen, und auch digitale Kameras sind noch lange nicht in der Auflösung und Qualität fûr Filmaufnahmen einsetzbar, die 70mm bietet. Daher eignet sich 70mm und UltraPanavision ideal für epische Landschaftsaufnahmen, aber eben und gerade auch für filmgewordene Kammerspiele an. Man sieht jede kleine Geste, alles im Bild ist dem Zuschauer gleichzeitig zugänglich (Avatar ist da der drastische Gegenentwurf, wo die Schärfe den Blick des Zuschauers Konstant lenkt). Das ist übrigens der gleiche Trick, den Leone genutzt hat, der Vergleich passt sehr gut: Leone kam dank des Sparverfahrens Techniscope ohne Linsen aus und konnte so in Breitwand ungeahnte Detailaufnahmen der Augen und Hände nutzen (man denke an Lee van Cleefs vier Finger).


    Ich hatte ja absichtlich in meiner Kurzkritik hier davon gesprochen, dass Nolan sich inhaltlich an Oliver Stones JFK orientiert; wir haben es hier klar mit einem Boopic zu tun. Dass die Betrailerung versucht hat das als Thriller zu verkaufen hat dem Film beim Start sicher geholfen und wird ihm in Sachen Word of Mouth wohl eher schaden, aber der Film ist im Imax naturgemäß front-loaded (da solche Säle schnell das Programm wechseln), insoweit war das die richtige Strategie. Ein längeres Leben wird er im Programmkino und im Streaming führen, wo er formal eher zugehört (wo er dann aber wieder seine technischen Stärken nicht ausspielen kann).


    Erstaunlich ist übrigens, dass der Cinemascore trotzdem sehr gut ausgefallen ist; in den USA ist man offenbar immer noch eher gewohnt dass ein Trailer eine Stimmung verkauft.

  • Witzigerweise hatte ich mit meiner Frau nach dem Film einen kleinen "Disput": Sie meinte, der Film kopiere hemmungslos JFK, ich konterte, dass der Film viel dichter bei Amadeus läge. Wir haben uns dann auf "macht sich die besten Elemente von beiden zu eigen" geeinigt.

    Dann hab ich dieses (generell tolle!) Interview mit Downey Jr. gefunden, in dem er etliche seiner Karriere-Highlights bespricht, und da sagt er auch, dass Nolan ihn wollte, um ihn mal ganz entgegen seiner üblichen Filme zu casten. Nolan meinte wohl auch: "Meistens spielst du Mozart, hier spielst du Salieri".
    (Und ich bin mir felsenfest sicher, dass sich Downey Jr. dafür etliche Nominierungen abholen wird. Und nach Murray Abrahams Vorbild vielleicht sogar den Oscar. :) )



    Aber ich hätte mich auch gewundert, wenn das irgendwie Zufall gewesen wäre. Bei Nolan ist genau so wenig irgendwas Zufall wie bei Tarantino oder Kubrick ... :)


    Von daher glaube ich, dass das mit dieser Mischung aus JFK und Amadeus und vermutlich sogar Leone, sehr gewollt ist, und die ziehen ja alle ihre Spannung aus den Charakteren, den Bildern, der Schnittkomposition.
    Hach, je mehr ich über Oppenheimer nachdenke, desto mehr mag ich ihn.

  • Den Disput zwischen Deiner Frau und Dir kann man ja recht schnell auflösen: Sie hat mehr auf die technische Seite geachtet, Du mehr auf Mise-en-Scene und Schauspiel. Man darf nicht vergessen, dass Stone zur stilistischen Avantgarde der 1990er Jahre gehörte, Filme wie JFK und Natural Born Killers waren ihrer Zeit nicht nur weit voraus, sondern haben die nachfolgende Generation maßgeblich mitgeprägt. Forman hingegen nach seiner Zeit in der tschechoslowakischen Nouvelle Vague ja eher klassischer Metteur-en-scene, der grandiose Schauspielleistungen herauskitzeln konnte (siehe Einer flog über das Kuckucksnest), aber auch beeindruckende Szenenaufbauten und Einstellungen liefern konnte. Beide haben zwei Sachen gemeinsam, die auch für Nolans Oppenheimer relevant sind: Die "offene Struktur", mit der die Plots gebaut sind (kein klassischer Drei-Akt, eher episodisch, mit klar definiertem Höhepunkt und Coda), und dabei das Betonen der Perspektive von Nebenfiguren, um mehrere Erzählstimmen zu integrieren. Leider ist Stone und Forman auch gemein, dass ihre Frauenrollen zum Stereotyp gerinnen, und leider hat Oppenheimer das auch übernommen. Aber ja, mir geht es auch so, dass Barbie und Oppenheimer beide an mir arbeiten, und ich beide mittlerweile dreimal gesehen habe.

  • Den Disput zwischen Deiner Frau und Dir kann man ja recht schnell auflösen: Sie hat mehr auf die technische Seite geachtet, Du mehr auf Mise-en-Scene und Schauspiel.

    Ich bin da generell schnell beim Thema Narration und Struktur. Ist halt das, was ich gelernt hab. Und da landet man schnell bei Amadeus. :)