[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Heute dann doch noch "schnell" Matrix IV eingeschoben. Hat mir tatsächlich richtig gut gefallen. Auch wenn nicht alles daran funktioniert hat, hat eine Menge funktioniert. Aber ich fand die Liebesgeschichte zwischen Neo und Trinity ohnehin immer schon sehr gut, und daher war das hier für mich ein Selbstläufer.
    Ich bin zwar aus dem "Yay, Matrix!" Alter rausgewachsen (vor 15 Jahren hätte ich den noch ganz anders abgefeiert), aber er hat sich definitiv mit weitem Abstand auf Platz 2 der Reihe geschoben.

    Vermutlich werde ich altersmilde. Im Grunde hasse ich diese ganzen Nostalgie-Streifen, aber sowohl Ghostbusters als auch Matrix haben mich damit voll gekescht.
    Ob ich vielleicht doch in Spider-Man ... Mmmh - nein! :D

  • Sonntag laufen Previews für den Film, in den USA ist er bereits gestartet. Es gibt zwar Gerüchte, dass er je nach den Entscheidungen der MPK nochmal verschoben werden könnte, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Aber möglich ist aktuell alles.


    Genannt hatte ich ihn nicht, weil der für mich klar in die Kategorie Kinderfilm gehört und die laufen aktuell allesamt im Kino unter Wert.

  • Heute am späten Vormittag mal "The King’s Man - The Beginning" eingeschoben. Im Isens-Saal war es erstaunlich leer, wobei mich das Soundsystem dort, seit dem der IMAX-Saal in Bochum existiert, immer weniger begeistern kann und in meiner Wahrnehmung eigentlich nur noch ein grösserer Saal mit etwas mehr Sound als die normalen Säle ist. Den Dolby Atmos Vorspann mit dem sich drehenden Glassplitter-Cubus habe ich zudem auch seit Ewigkeiten dort nicht mehr gesehen.


    Puh, war der Film mittelmässig. Kingsman 1 hatte ich damals im Kino verpasst und erst nach Teil 2 nachgeholt. Tolle Action, gute Story, charismatische Charaktere, wahnsinnige Kamerafahrten und ein rundherum tolles Filmerlebnis. Sozusagen der Bond der neuen Generation. Auf den dritten Teil, der sich mit den Anfängen und damit der Gründung der Kingsman in gut zwei Stunden abmüht, trifft das leider nur stellenweise oder gar nicht zu.


    Ein paar wenige Action-Sequenzen sind auch aufgrund der Choreographien und der Kamerafahrten wirklich gut, aber die machen nur ein Bruchteil des Films aus. Dazwischen wird uns ein bis kurz vor Ende unbekannter Bösewicht präsentiert, der mir selbst nach der Enthüllung nur ein Schulterzucken entlocken konnte. Erwartet da bitte nicht zu viel, auch wenn das arg gross geheimnnisvoll aufgebaut wird mit vielen Hinterkopf-Perspektiven und im überstrahlenden Gegenlicht. Ansonsten wird von Szene zu Szene gesprungen, die wie Stichworte aneinander gereiht sind. Das Böse war für mich nicht recht greifbar und die Gegenaktionen der Kingsman, die noch keine sind, wirkten arg unbeholfen bis unglaubwürdig lächerlich.


    Dabei pendelt der Film die ganze Zeit zwischen Tragik und Augenzwinker-Action und ist dabei weder Fisch noch Fleisch. Mir waren die Charaktere alle herzlich egal, mit keinem davon habe ich mitgefiebert, weil die alle arg schablonenhaft oberflächlich bleiben. Warum zudem der Film in einer Situation tief ins vulgäre abrutscht, ohne daraus in irgendeiner Form zu profitieren, weiss ich ebenso nicht. Zumal das alles so unglaubwürdig und folgenlos ist und nach dieser Situation dann wieder vorbei. Nur weil mehrmals ficken-ficken-ficken gesagt wird und eine mich stirnrunzelnd zurücklassende "Heilungs-Sequenz" unterhalb der Gürtellinie angedeutet wird, ist das weder lustig noch schockierend oder hat überhaupt einen Mehrwert für den Film.


    Mit dem Flair und den cineatischen Besonderheiten des ersten Kingsman hat das hier alles nichts mehr gemeinsam. Einziger Anknüpfpunkt ist der Herrenschneider, der als Hauptquartier etabliert wird. Alles andere ist längst Vergangenheit und erzählt eine Vorgeschichte, die so niemand wissen wollte und die schlicht langweilig war. Schaut Euch lieber den ersten Teil nochmal an oder Spiderman oder Matrix, wenn es denn Blockbuster-Popkorn-Kino sein soll. Dieser Kingsman ist schnell wieder vergessen - bis auf einige haarsträubende Blue-Screen-Szenen, bei denen selbst die alten Bonds sich was schämen würden.

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  • Danke, das nordet meine Erwartungshaltung, ich Guck den Sonntag zusammen mit 355 und ahne eh schon dass es hinterher schwer würd zu entscheiden was die größere Enttäuschung ist. Januar ist immer schön Saure-Kirschen-Zeit für Hollywood gewesen, deshalb kommt da normalerweise in Deutschland eher starkes Arthouse raus. Nur ist da vieles verschoben worden.

  • Einfach keinen neuen Kingsman erwarten.


    Als pseudo-historisch überzeichnetes Kriegsdrama, das mehrfach ins Groteske abgleitet, kann der Film eventuell, für sich genommen, durchaus funktionieren. Handwerklich, bis auf die Bluescreen-Sequenzen, ist das solide Kost und einige Szenen sind wirklich gut umgesetzt - die gab es dann im Trailer angespielt.


    Nur in Sachen Storytelling und Spannungsbogen und Charaktere passte da für mich recht wenig. Tja und die Kingsman Leichtigkeit mit dem intelligent augenzwinkernden Humor fehlte eben völlig, weil alles überdramatisiert wurde.


    Und am Ende des Tages sind alle Filme immer noch subjektive Geschmackssache. Was mir persönlich an dem neuen Kingsman nicht gefallen hat, muss Euch nicht ebenso gehen. Zwischen handwerklich gut, aber in den Erwartungen enttäuschend und streckenweise als langweilig empfunden, steckt so viel Spielraum in jeglicher Richtung, dass Ihr meine Meinung nicht als Warnung missverstehen solltet. Bin auf weitere und gerne andere Meinungen gespannt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Kingsman ist ja für mich seit dem komplett fehlenden ironischen Bruch in der misogynen Charakterverteilung des ersten Teils ohnehin der Bodensatz des Actioncomedy-Genres, noch irgendwo hinter Disney. Das könnte mich eigentlich nur noch enttäuschen, indem es plötzlich gut und un-cringy wird ...

  • In einem Podcast habe ich eine wunderbare Diskussion über Spiderman gehört. Den einen hat es total angekotzt, dass der Film unrund ist, dass das Drehbuch die Charaktere verbiegt um irgendwie eine Geschichte zu erzählen, dass Storyplotts an den Haaren herbeigezogen sind, dass der Film totaler Fanservice sei. Lustiger Weise sagte er dazu, der Film wirke weniger wie ein Kinofilm als wie ein verfilmtes Comicheft. Und genau das trifft den Nagel doch auf den Kopf. Denn genau so ist es. Kaum ein Film des MCU kann ohne die anderen wirklich funktionieren. Und das ist für Fans ja gerade das interessante.


    Den anderen hat das nicht gestört, weil er durch die MCU-Brille betrachtet einen anderen Film gesehen hat. Da stören keine Ungereimtheiten oder Struktur, weil der Film in den Augen der Fans kein eigenständig runder Film sein muss, sondern nur ein kleines Modul der MCU-Raumstation. Und eben als solches kann er total überzeugen.


    Braucht es den Anwalt? Nein. Ist es ein cooler Ausblick mit Augenzwinkern? Ja.

    Ist die MJ-Rettungsszene cheesy? Vielleicht. Hat sie mich emotional gekriegt? Total.

    Tauchen einige Charaktere ohne großen Knall auf? Ja. Hätte man auch spannender machen können. Hat mich das gestört? Nein, weil ich jede Sekunde mit diesen Charakteren genieße, ganz egal wie dramaturgisch unrund es inszeniert ist.

    Ist es keine Überraschung mehr, dass im Multiversum viele sehr ähnliche Dinge passieren? Ja. Stört mich das? Nein, ich finde das eher interessant. Haben wir einiges, was hier passiert, so oder anders schon 2x gesehen? Ja! Genau darum geht es ja.


    Marvel (-Welt) lebt halt nicht durch die Story oder die Action, sondern die Charaktere und ich freue mich über jedes Kapitel, über jedes "Comicheft", das ich mir im Kino ansehen kann. Darum glaube ich auch, dass eigentlich schon seit Phase 2 kaum ein Nicht-Fan in einem MCU-Film einen wirklich guten Film sehen wird, wenn er das gesamte MCU nicht kennt oder nicht mag.


    Aus diesem Grund haben es bei mir die Eternals auch schwer, weil die für mich keine Verbindung haben, weder zur Story, noch ich zu den Charakteren. Daher habe ich ihn auch immer noch nicht geschaut und werde das erst nachholen, wenn er kostenlos verfügbar ist (was mittlerweile der Fall sein könnte).


    Disclaimer: Bitte keine Diskussionen über Sony/Marvel. Das ist trotz Filmrechten ein Marvelheld und ein Teil des MCU. Der Rest ist nur Geld ;)

  • Heute endlich mal auf dem Plan, da durch Corona im Kino für uns ausgefallen: #AQuietPlace2. Ich mochte den ersten schon sehr für seine dichte Atmosphäre! Der 2. Teil ist genau so gut, genau so ruhig erzählt, aber wirklich spannend! Ich würde gern noch mehr davon sehen und hoffe, dass noch weitere Teile kommen.


    Dazu muss ich mich auch nochmal für den Tipp mit http://www.oesTheDogDie.com bedanken! Bei dieser Seite kann man relativ spoilerfrei Filme vorab auf gewisse Inhalte überprüfen. Da meine Frau allergisch auf Gewalt gegen Frauen, Übergriffigkeiten gegen Kinder oder gar den Tod von Kindern reagiert, checke ich so vorab Filme und muss mich nicht komplett spoilern lassen. Wirklich gut! Beispiel in diesem Film:


    Da diese Beschreibung relativ eindeutig ist, wusste ich ab wann ich davor warnen konnte. Wirklich eine tolle Seite, die ziemlich durchgängig vor Spoilern warnt oder sie nur grob umschreibt.

  • Disney weiß wie man sich Kinobesitzer zum Freund macht - nicht. Nach Encanto mit kurzem Kinofenster vor der Disney+-Premiere an Weihnachten ist es jetzt nach Soul und Luca wieder der neue Pixar, den Disney gar nicht erst in die Kinos schickt, sondern gleich auf Disney+ (diesmal ohne das eh völlig misglückte VIP-Fenster) auswertet. "Turning Red" aka "Rot" hatte eh schon einen Trailer, den meine beiden Kinder vor (Fremd-)Scham gar nicht durchhalten konnten, und ich hatte meine ernsten Zweifel, an wen sich der Film denn letztlich richten soll (ein Mädchen verwandelt sich in einen roten riesigen Plüschpanda, wenn sie emotional-pubertär hochkocht), aber so wird man auch nicht mehr erfahren, ob "Rot" eine Chance an den Kinokassen gehabt hätte.


    Was kann man daran erkennen? Nun, zum einen sieht Disney offenbar die Pandemie im März noch nicht beendet und nutzt den Film daher lieber, um die schwindenden Zahlen für Disney+ angesichts der bald startenden Konkurrenz durch Paramount+ und Peacock (Universal) zu stabilisieren. Auf der anderen Seite ist der Film wie zuvor schon Everest und Mulan klar mit Blick auf den chinesischen Markt konzipiert gewesen, und der erweist sich derzeit als arg volatil (nicht nur pandemiebedingt), so dass man den Film lieber für einen guten PR-Stunt unter die Räder wirft als das Risiko eines finanziellen Misserfolgs zu tragen. Damit verbessert man auch die eigenen Geschäftszahlen, indem man die Kosten als Werbe- und Produktionsbudget des Streamingdienstes abschreiben kann. Trotzdem, die Kinobetreiber mit denen ich korrespondiere kochen schon seit Jahren vor Wut auf Disney, für die ist das ein weiterer Nagel in den Sarg guter Geschäftsbeziehungen - den Trailer mussten sie jetzt schließlich zwei Jahre lang in Dauerschleife spielen.

  • Also, anders als ravn fand ich das Kingsman-Prequel nach dem in meinen Augen ziemlich missglückten zweiten Teil erstaunlich gut, und ja, Huutini , zumindest in der Hinsicht sähest du einer unerwarteten Enttäuschung entgegen, der Film hat keine Mikrobe Misogynitat mehr (ja gut, Mata Hari Mata Harit, aber selbst die ist eher tough gezeichnet, und die toughste Figur des Films ist eine Frau). Es geht vielmehr um traumatisierte Männerbeziehungen inmitten von Kriegswirren, in der Mitte einen fast halbstündigen Einschub eines Antikriegsfilms, der zugegeben ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt, der aber wirklich stark inszeniert ist. Wie auch insgesamt die diesmal sparsam dosierte Action wenn sie denn kommt gut choreographiert und besonders bei Rasputin sehr spaßig rüberkommt. Das Ende ist allerdings, da muss ich zustimmen, eine ziemliche Enttäuschung, und wer den Hintermann nicht schon nach 5 Minuten kennt hat wahrscheinlich noch nie einen Film gesehen. Das deutsche Geld zeigt sich in vielen deutschen DarstellerInnen in Nebenrollen Ich hab mich jedenfalls trotzdem unerwartet prächtig amüsiert und kann den Film Fans von actiongeladenen Historienfilmen a la Sherlock Holmes von Guy Ritchie durchaus empfehlen.


    The 355 hingegen, naja, das ist eine so extreme Ansammlung aller offensichtlicher Agentenfilmklischees, dass man dagegen sogar Alias als Quelle ewiger Originalität und Innovation abfeuern könnte. Am meisten ärgert es einen, wenn unsere Heldinnen so richtig dumm agieren , und ein Novum für einen vermeintlichen Hollywood-Film (in Wahrheit quasi komplett fremdfinanziert, auch mit viel deutschem Geld) ist wohl die Ausstellung des CIA als korrupten Vereins, während der chinesische Geheimdienst offenbar aus lieben Onkels und Tugendwächterinnen besteht. Himmel, da krümmt man sich am Ende dann wirklich vor schmerzen. Auf der (kleinen) Habenseite des ansonsten vergessenswürdigen Streifens: Die Actionszenen sind stellenweise durchaus unkonventionell und insgesamt sehr gut durchchoreographiert, Actionfans die bereit sind ihr Hirn auf Durchzug zu stellen können da durchaus ihren Spaß haben.

  • Gütige Prinzessinenkimme, den zweiten hab ich mir erst gar nicht angesehen ... 😅🙈🙈

    Na wenn Du den ersten schon wegen der Anal-Prinzessin misogyn fandest, dann sei froh, Dir das (in der HInsicht) Machwerk Golden Circle erspart zu haben - da ging es dann so richtig ab, bis selbst Taron Edgerton nicht mehr glücklich war, dass er per Sex ein Tracking Device in die Vagina einer Frau einpflanzen muss - einschließlich tracking shot hinein. Auch das ist einer der Gründe, warum ich bei Kings Men so dankbar war, dass der Film wenigstens eine starke Frau hat und sich sonst auf seine schwachen Männer konzentriert, die recht genüßlich zerlegt werden.

  • Hey, guter Tipp. Ich hab da auch gewisse Dinge, die ich mir nicht anschauen kann (Folter/Gewalt, wenn sie Frauen und/oder Kinder betrifft und nicht Teil eines Kampfes ist), da wird mir die Seite auch sehr helfen.

  • Gütige Prinzessinenkimme, den zweiten hab ich mir erst gar nicht angesehen ... 😅🙈🙈

    Na wenn Du den ersten schon wegen der Anal-Prinzessin misogyn fandest,

    Nicht nur. Da gab es deutlich mehr. Aber es war auch nicht hilfreich, "Analsex" als Belohnung für den Helden auszuloben. Der ganze Streifen ist die Art Machwerk, das, wäre es aus den 80ern, heute unter "schlecht gealtert" und "heute ziemlich peinlich, aber damals haben die Leute da halt nicht so drüber nachgedacht" laufen würde. Sowas wie WEIRD SCIENCE. Oder REVENGE OF THE NERDS. Oder SPLASH. Oder SOUL MAN. (Der aus anderen Gründen peinlich rückständig ist.)


    Mir ist schleierhaft wie so ein Film es in den 2010ern bis auf die Leinwand geschafft hat.

    James Bond ist mehr woke als das ...

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich hab Splash zuletzt mit 9 im Kino gesehen. Bitte sag mir nicht dass man den nicht mehr gucken kann... Bibber.

    Doch, ist zeitlos. Halt der klassische Hollywood-Stoff:
    Mann findet geistig verwirrte Frau, Mann nimmt fremde, geistig verwirrte Frau mit nach Hause, Mann hält fremde, geistig verwirrte Frau als Sexspielzeug, Mann erklärt geistig verwirrter Frau die Welt, geistig verwirrte Frau verfällt Mann ...
    #SoRomantic <3
    #TrueLoveForever

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  • In der Sneak gab es Willkommen in Siegheilkirchen, die Biographie des Malers/Cartoonisten Deix in seinen eigenen Bildern, natürlich - wie der Titel ja auch verheißt - stark überzogen und sexualisiert. Und heissa das war ein unerwartet großer Spaß, der Verleih sollte wirklich versuchen den Film im Mainstream-Tempel zu platzieren, der ist auch was fürs Werner- und Walter-Moers-Publikum. Klar wird, dass unter der Provokation bei Deix ein unerwartet klarer Blick auf seine Zeitgenossen vorhanden war, gerade auf den Humor am menschlichen Makel. Der Film ist gleichzeitig bitter und dann doch wieder so lustig, dass man sich 90 Minuten gerne in seiner Welt aufhält, um sie dann umso lieber wieder zu verlassen. Ein gutes Antidot gegen die heile Welt von früher. Der überzogene und zu lange Trailer ist hier kein wirklich guter Gradmesser für den Film.


    Zu Lamb schreibe ich nur, dass Fans vom Lighthouse und Midsommar hier voll auf ihre Kosten kommen. Extrem surrealer Horror, und wieder klar in den Mythen der Vergangenheit verankert. Für den "normalen" Kinogänger dagegen wohl ungefähr so angenehm wie eine Wurzelspitzenresektion.


    Am Donnerstag startet dann "Pleasure", ein extrem realistisches Drama um eine junge Schwedin und ihren Einstieg in die us-amerikanische Porno-Szene. In der Hauptrolle fantastisch gespielt, die FSK 18 hat der Film sich voll verdient, und das gezeigte Bild der Branche ist so ausgewogen wie es wohl nur sein kann. Ich bin lange nicht mehr so verstört aus einem Film herausgekommen, kann ich den Interessierten wirklich nur empfehlen.

  • Zu Lamb schreibe ich nur, dass Fans vom Lighthouse und Midsommar hier voll auf ihre Kosten kommen. Extrem surrealer Horror, und wieder klar in den Mythen der Vergangenheit verankert. Für den "normalen" Kinogänger dagegen wohl ungefähr so angenehm wie eine Wurzelspitzenresektion.


    Am Donnerstag startet dann "Pleasure", ein extrem realistisches Drama um eine junge Schwedin und ihren Einstieg in die us-amerikanische Porno-Szene. In der Hauptrolle fantastisch gespielt, die FSK 18 hat der Film sich voll verdient, und das gezeigte Bild der Branche ist so ausgewogen wie es wohl nur sein kann. Ich bin lange nicht mehr so verstört aus einem Film herausgekommen, kann ich den Interessierten wirklich nur empfehlen.

    Die Trailer, zumindest mein kurzer Blick in die Trailer hat gereicht, dass ich sie mir ansehen werde. Hoffentlich laufen sie in Hamburg. Danke für die Tipps.

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  • Gute Frage. The VVitch ist doch noch um einiges konventioneller, bei Lamb ist es gerade die Absurdität dass alle das Lamm als echtes Kind behandeln. Ein Faible für surreales und Bibelgeschichten sollte man haben.

  • Na wenn Du den ersten schon wegen der Anal-Prinzessin misogyn fandest,

    Nicht nur. Da gab es deutlich mehr. Aber es war auch nicht hilfreich, "Analsex" als Belohnung für den Helden auszuloben. Der ganze Streifen ist die Art Machwerk, das, wäre es aus den 80ern, heute unter "schlecht gealtert" und "heute ziemlich peinlich, aber damals haben die Leute da halt nicht so drüber nachgedacht" laufen würde. Sowas wie WEIRD SCIENCE. Oder REVENGE OF THE NERDS. Oder SPLASH. Oder SOUL MAN. (Der aus anderen Gründen peinlich rückständig ist.)


    Mir ist schleierhaft wie so ein Film es in den 2010ern bis auf die Leinwand geschafft hat.

    James Bond ist mehr woke als das ...

    Interessant. Ich hab den ersten Kingsman als eine der besten Agenten Parodien wahrgenommen und dem Film auch das misogyne als Teil der Parodie noch abgenommen. Teil 2 hat für mich dann aber nicht mehr funktioniert. Den fand ich in der Tat mehr peinlich als witzig.

  • Interessant. Ich hab den ersten Kingsman als eine der besten Agenten Parodien wahrgenommen und dem Film auch das misogyne als Teil der Parodie noch abgenommen. Teil 2 hat für mich dann aber nicht mehr funktioniert. Den fand ich in der Tat mehr peinlich als witzig.

    Das war halt das Problem (für mich): Natürlich merkt man, dass der Film als Ganzes parodistische Züge hat, nur hat die Art, wie der Film mit Frauen umgeht, keinerlei parodistische Marker mitgebracht.

    Heißt: Dass Samuel L. Jackson einen Superschurken parodiert, wird ausreichend decodiert, nicht zuletzt durch seine jugendhafte Kleidung und seinen absurden Aussprachefehler.
    Wieso es in irgendeiner Form parodistisch sein soll, dass die nachweislich beste Rekrutin des besten Geheimdienstes der Welt den ganzen Film über nur Beiwerk und Witzfigur ist, während der deutlich weniger kompetente Held im gegenzug die Welt retten und eine Prinzessin analverkehren darf, wird hingegen nirgendwo parodistisch konnotiert, sondern ist halt einfach so ...

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Mal wieder Kino. Wegen Maske am Sitzplatz beschränke ich mich auf einen Film pro Besuch.


    Lamb : Island. Schafzüchter. Ganz viel Landschaft. Spärliche Dialoge, weil sich die Charaktere eh schon alles gesagt und wenig Grund zum reden haben. Scheinbar ewige Kamera-Einstellungen, in denen oberflächlich nicht viel passiert. Eine Handlung, die passiert und rein gar nichts beschreibt oder erklärt. Dann wieder Detail-Einstellungen, die nur Momente dauern und die ich gerne in Gänze erfasst und nicht nur als wagen Eindruck erlebt. Ein perfektes Spiel mit der Kamera, die erst gar nichts zeigt, dann etwas mehr, fast schon aus dem Augenwinkel flüchtig erblickt und mich dann direkt konfrontiert und erstaunt. Eine Einteilung in Kapitel, die nur Kapitel sind und keine eigenen Titel haben, weil das könnte zu viel vorwegnehmen. Ein Ende, das vieles offen lässt und mich als Zuschauer ein wenig alleine. Trotzdem oder gerade deswegen sehenswert. Absolut ungeeignet fürs Mainstream-Publikum, das zwischen Venom 2 und Lamb geschwankt hat. Erinnerte mich ein wenig in meiner teilweisen Überforderung an "Mother!", nur Lamb ist wesentlich langsamer und ruhiger. Erstaunlich, dass Lamb im grössten Kinosaal fernab iSens und IMAX in Bochum lief. War aber nur sehr spärlich besucht die 18:20h Vorstellung heute.


    Nachfrage zum Verständnis:

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  • Bevor die Kino wieder zumachen könnten, mal eben schon noch Scream gesehen ...


    Selbst Schuld, wer am Freitagabend in einem Mainstreamfilm geht und sich dann wundert, warum einzelne Leute mal wieder arg viel Redebedarf haben und Szenen unbedingt mitkommentieren müssen. Und nein, das sind nicht nur assoziale Jugendliche, die von Rücksicht noch nichts mitbekommen haben, sondern auch die ältere Generation, die den Kinosaal mit dem heimischen Wohnzimmer verwechselt. Fürs nächste Mal wieder merken und solche Termine mit solchen Filmen meiden.


    Scream selbst lädt zwar zum mitkommentieren ein, weil das genau die Darsteller auch in ihrem eigenen Film machen und das dann als arg krass Meta abgefeiert werden soll. Aber hier wird mal wieder übertrieben mit dem Selbstbezug. Besonders weil da wirklich nichts neues dabei war. Alles schon gesehen und gehört, was da zitiert und besprochen wird rund um die goldenen Regeln des Horrorfilms. War in Scream 1 noch neu und interessant, hier wirkte es auf mich eher angestrengt bis langweilig. Zumal der restliche Film auch so seine Längen hat mit knapp zwei Stunden Laufzeit.


    Die Slasher-Szenen sind ungewöhnlich blutig für FSK 16. Da wird gerne mal voll draufgehalten, wie die rote Sosse da raussuppt. Nach den ganzen blutleeren Marvel-Film-Klopperein fast schon ein wenig befremdlich. An sonstigen Schockeffekten gibt es herzlich wenig, sofern man nicht schon vom plötzlichen Handy-Bimmeln aufschreckt. Mit den bekannten Klischees, ich sag nur Kühlschranktür, wird bewusst gespielt, aber in den auftretenden Wiederholungen war es dann doch wieder übertrieben, um überhaupt eine Wirkung zu haben. Wie bei der Final Destination Reihe nutzt sich das zu inflationär eingesetzte Spiel mit der Erwartungshaltung halt eben ab. Mit der Scream Reihe ist es genauso. So schwimmt der Film auf einer Welle der Mittelmässigkeit und hätte gut und gerne auch eine Direct-to-DVD-Production sein können. Bis auf ein oder zwei Kameraeinstellungen, die wirklich schön komponiert wirkten, war das alles Durchschnittsware und in keinster Weise irgendwie auf irgendeiner Ebene herausragend. Das Ende hatte zwar durchaus Potential, das wurde aber genauso wieder verschenkt.


    Den Mittelteil hätte man gerne um 30 Minuten kürzen können, denn die eingestreuten Slasher-Szenen sind durch arg viel nebensächliche und oberflächliche Handlung umgeben und von Schauspielern umgesetzt, die für mich arg blass blieben oder ihr Handwerk schlicht nicht besser konnten. Erst im finalen Akt geht es dann wieder richtig zur Sache. Aber auch hier übertreibt Scream wieder und überreizt das aufgebaute Szenario durch Willkürlichkeiten. So bleibt einzig für mich die Frage, ob es eine Post-Credit-Szene gab, weil die wollte ich dann doch nicht abwarten um kurz vor 01:00h. Schaut Euch lieber nochmal Teil 1 an, denn diesen neuen Scream braucht irgendwie niemand, weil er schlicht so belanglos ist.

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  • ravn Ich habe leider keine Antworten auf Deine Fragen, dazu müsste ich den Film nochmal gucken. Kann aber durchaus sein dass ich das bald nochmal tue. Irritierend genug war der Film dafür :). Anders als bei Mother! Lag für mich hier eine eindeutige Interpretation aber nicht auf der Hand.


    Kurz als Hinweis: Die meisten UCIs haben angesichts der wenig erfolgreichen Neustarts der letzten Wochen Dune nochmal ins Programm genommen und zeigen ihn z.T. nochmal im Imax-Saal. Wer das also noch verpasst hat oder wiederholen möchte, hat nochmal eine Gelegenheit dazu.


    Und zu Scream: keine post-credits-Szene. Leider wirklich ein massiver Reinfall, ich kann da ravn nur beipflichten. War aber unerwartet voll heute Mittag.


    Ich glaube übrigens nicht dass die Kinos nochmal zumachen müssen.

  • Auf YouTube bin ich fündig geworden. Da kann man sich einen Recap anschauen, der den Film wirklich in alle entscheidende Szenen mit Originalszenen auseinander nimmt und eine Erklärung liefert. Wer sich so etwas vor dem Kinobesuch anschaut, liest eventuell auch Strategie-Guides vor seiner Brettspiel-Erstpartie eines storybasierten Legacy-Spiels. Nix für mich, aber jeder wie er will.


    Damit hat sich dann auch meine Frage beantwortet, was ich der einen Einstellung so schnell nicht komplett erfassen konnte. Ob diese Erklärung dann für einen selbst passt oder man seine eigene gefunden hat, ist dann eh jedem selbst überlassen. Da müsste man dann wohl die Macher von Lamb fragen. Aber einfach mal ein Kunstwerk so für sich stehen lassen, ohne es totinterpretieren zu wollen, ist für mich bei Lamb völlig ok.

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  • Licorice Pizza: Paul Thomas Anderson (Magnolia, Inherent Vice, There will be Blood) in absoluter Höchstform. Und vor allem in alter Höchstform, der Film schließt nahtlos an seine lockeren, frühen Filme wie Boogie Nights an, ist eine berührende Coming-of-Age-Story. Erzählt wird von einem ehemaligen Kinderstar, der sich mit 15 in die 10 Jahre ältere Alana verliebt. Gezeigt werden drei Jahre im Leben der beiden, die - durchaus geschäftstüchtig - die Ereignisse und Hollywoodgrößen der frühen 70er für sich zu nutzen wissen. Der Hauptdarsteller (Sohn von Philip Seymour Hoffman) sieht seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich, aber die echte Entdeckung ist die Sängerin Alana Haim, die hier den ganzen Film an sich reißt und selbst Bradley Cooper und Sean Penn in süffisanten Nebenrollen an die Wand spielt.


    Insgesamt ist das Ganze ein ideales Pendant zu Tarantinos Once Upon a time in Hollywood, aber weniger sperrig und unterhaltsamer. Ein echter Oscar-Kandidat und tolles Hollywoodkino.

  • Bedauerlich, dass ich weiterhin nicht beabsichtige, ein Kino aufzusuchen. Magnolia ist weiterhin stabil in meiner All-Time-Top10 und dein Bericht klingt außerordentlich vielversprechend.

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

    Einmal editiert, zuletzt von PalioDeMonte ()

  • Bedauerlich, dass ich weiterhin nicht beabsichtige, ein Kino aufzusuchen. Magnolia ist weiterhin stabil in meiner All-Time-Top10 und dein Bericht klingt außerordentlich vielversprechend.

    der Film lief in der Sneak und kommt auch erst in einigen Wochen in die deutschen kinos. Vielleicht sieht die Welt dann schon wieder anders aus. Im Moment sitzen tatsächlich alle brav mit Maske im Kino, unwohl ist mir trotzdem. Auf der anderen Seite bin ich aktuell etwas fatalistisch, da ich davon ausgehe, mir omicron über die Kinder früher oder später eh zu holen.

  • Wer die Scream-Reihe mag, sollte sich den neusten Teil nicht entgehen lassen. Auch hier ist die Fortsetzung absolut geglückt. Der Film strotzt nur so vor Verweisen und Anspielungen, dass es eine reine Freude ist. Ich muss ihn mir unbedingt nochmal ansehen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Wer die Scream-Reihe mag, sollte sich den neusten Teil nicht entgehen lassen. Auch hier ist die Fortsetzung absolut geglückt. Der Film strotzt nur so vor Verweisen und Anspielungen, dass es eine reine Freude ist. Ich muss ihn mir unbedingt nochmal ansehen.

    Okay, jetzt weiß ich wieso du antlers nicht mochtest. Für mich war Scream kalter Kaffee ohne jede Inspiration, was 1997 Mal frisch und neu und "Meta" war, geriet hier zur aktiven Zuschauerbeleidigung mit einer Moralischen pointe, mit der man sofort alle Horrorfilme verbieten müsste. Zu einem völlig durchschaubaren Handlungsverlauf, der im Kern ein Remake des ersten Teils ist und dabei das Meta-Spiel von Scream 2 und 4 einfach nochmal auf die Spitze treibt, kommen arg viele unterdurchschnittliche Schauspielleistungen dazu. Selbst als reine Unterhaltung taugte der in meinen Augen gar nix.

  • Archibald Tuttle Ich gucke trotzdem immer mal wieder gerne in deine Tipps rein. Bei Horrorfilmen habe ich leider das Gefühl, das viele durchschnittliche oder schlechte Filme rausgehauen werden. Hoffnungen setze ich in die neuen Filme von Aster und Peele, wobei Us für mich enttäuschend war.

    X könnte auch noch interessant werden und The Sadness steht auch noch auf meiner Liste.

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  • Tut mir leid falls das zu Aggro rüberkam, nix für ungut. Aber ich hab mich echt über Scream geärgert, weil ich mich eigentlich drauf gefreut hatte und Teil 4 ja nochmal ganz gut war. Der Film macht sich ja zurecht über diese ganzen Sequels, die Remakes sind, lustig, ist dann aber in meinen Augen ein Paradebeispiel dafür, wieso man das eigentlich nicht braucht. Ich gucke dann wirklich lieber leisen Horror, der seinen Schrecken auch einfach mal aus sozialer Wirklichkeit nimmt. Oder wenn es dann derb sein soll lieber sowas würde es Ebola Syndrome oder Haute Tension. Aber selbst an den letzten Blumhouse-Teeniefilmen wie Escape Plan oder Ready or not hatte ich weitaus mehr Spaß.


    Aber eine detail-Rückfrage: Hat euch nicht genervt, wie der Film mit seinen eigenen Fans umgeht? Da kommen doch alle konservativen Diskurse hoch, unter denen 100 Jahre lang Horrorstoffe verboten wurden.

  • Bedauerlich, dass ich weiterhin nicht beabsichtige, ein Kino aufzusuchen. Magnolia ist weiterhin stabil in meiner All-Time-Top10 und dein Bericht klingt außerordentlich vielversprechend.

    der Film lief in der Sneak und kommt auch erst in einigen Wochen in die deutschen kinos. Vielleicht sieht die Welt dann schon wieder anders aus. Im Moment sitzen tatsächlich alle brav mit Maske im Kino, unwohl ist mir trotzdem. Auf der anderen Seite bin ich aktuell etwas fatalistisch, da ich davon ausgehe, mir omicron über die Kinder früher oder später eh zu holen.

    Ich bekomme schon Werbung, dass hier in Berlin der Ticketvorverkauf für 70mm-Vorführungen begonnen hat. Da ist nur die Frage, ob ich einen Abend freischälen kann.

  • Tut mir leid falls das zu Aggro rüberkam, nix für ungut. Aber ich hab mich echt über Scream geärgert, weil ich mich eigentlich drauf gefreut hatte und Teil 4 ja nochmal ganz gut war. Der Film macht sich ja zurecht über diese ganzen Sequels, die Remakes sind, lustig, ist dann aber in meinen Augen ein Paradebeispiel dafür, wieso man das eigentlich nicht braucht. Ich gucke dann wirklich lieber leisen Horror, der seinen Schrecken auch einfach mal aus sozialer Wirklichkeit nimmt. Oder wenn es dann derb sein soll lieber sowas würde es Ebola Syndrome oder Haute Tension. Aber selbst an den letzten Blumhouse-Teeniefilmen wie Escape Plan oder Ready or not hatte ich weitaus mehr Spaß.


    Aber eine detail-Rückfrage: Hat euch nicht genervt, wie der Film mit seinen eigenen Fans umgeht? Da kommen doch alle konservativen Diskurse hoch, unter denen 100 Jahre lang Horrorstoffe verboten wurden.

    Kam es nicht. Wir haben bei Horrorfilmen einfach einen anderen Geschmack.


    Ich hab jetzt die genauen Dialoge / Szenen nicht im Kopf / Ohr auf die du anspielst, aber gestört hat mich an Scream überhaupt nichts. Ich achte beim erneuten Gucken gerne mal verstärkt auf diese Stellen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Archibald Tuttle Ich gucke trotzdem immer mal wieder gerne in deine Tipps rein. Bei Horrorfilmen habe ich leider das Gefühl, das viele durchschnittliche oder schlechte Filme rausgehauen werden. Hoffnungen setze ich in die neuen Filme von Aster und Peele, wobei Us für mich enttäuschend war.

    X könnte auch noch interessant werden und The Sadness steht auch noch auf meiner Liste.

    Horrorfilme sind ein richtiges Minenfeld, ich glaube, in keinem anderen Genre gibt es so viel Müll.

    Zusätzlich funktionieren die Filme für mich nur nachts und wenn ich alleine bin. Mit einem Kumpel brauche ich keinen Horrorfilm gucken, da kommt null Stimmung auf. Um so erfreuter bin ich, wenn ich mal eine Perle entdecke.

    Der Mann, der die Autokorrektur erfunden hat ist gestorben. Restaurant in Frieden.

  • Heute dann Sing 2 im iSens-Saal angeschaut ...


    Die 17:20 Uhr Vorstellung war arg leer. Da hätten wir alle mit Abstand auch in den kleinsten Saal gepasst. Zum Glück nicht, denn durch den iSens-Sound sowie der grossen Leinwand proftiert der Film sehr. Fast alles aussergewöhnliche spielt sich auf der audio-visuellen Ebene ab. Rein technisch war das ein perfekter Animationsfilm. Die Welt ist in sich stimmig und machte mir es einfach, da schnell einzutauchen.


    Wie der Titel schon arg vermuten lässt, geht es ums Gesinge. Und so reiht sich ein populärer Song an den nächsten. Zum Glück in der Originalsprache gelassen und gar nicht erst versucht, diese einzudeutschen. Ob die Originalstimmen auch selbst gesungen haben, kann ich gar nicht sagen. Es hörte sich gut und passend an und der Bruch zwischen den Songs und der deutschsprachigen Synchronisation empfand ich auch nicht als störend. Ganz kurz ist mir ab und zu das Gesicht von Bastian Pastewka im Geiste aufgeleuchtet, ansonsten sind die restlichen Stimmen so unaufdringlich und im Dienst ihrer Rollen, so dass die Charaktere selbst im Vordergrund bleiben - zumindest fast immer.


    Was allerdings nicht recht mitkommt, dass ist die Story selbst. Die ist recht gradlinig und auch die Nebenhandlungen bleiben oberflächlich und harmlos - auch wenn die referenzierten Original es nicht sind. Wer zudem genauer hinschaut, entdeckt hier und da aber doch eine unausgesprochene Tiefe versteckt, wenn z.B. ein Kameraschwenk offenbart, dass in einem Abstellraum ein Rollstuhl verstaut wurde. Somit ein guter Familienfilm ohne verstörrende Szenen. Schmunzelmomente gab es allerdings selten, eher ist die Präsentation des Geschehens spektakulär inszeniert und kann für offen staunenden Münder sorgen.


    In Summe ein sehenswerter Feel-Good-Film mit einer positiven Stimmung, ohne zu sehr die moralischen Holzhammer zu bemühen. Das Ende war mir ein wenig hastig erzählt. Gerne hätte ich noch etwas mehr und länger in der Animationswelt von Sing verweilt. Ein gutes Zeichen, denn gelangweilit habe ich mich nie, eher die Zeit vergessen.

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