[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Axayacatl


    Der Elefant im Raum ...

    ...liegt aber daran, dass Franklin das nicht im Film haben wollte und der Film zumindest bis zum Casting noch intensiv von ihr begleitet wurde. Es ist nicht immer die beste Idee, wenn Künstler Einfluss auf die Biographiefilme haben, die sich mit ihnen befassen, siehe Bohemian Rhapsody, wo der Konflikt mit der Restgruppe total beschönigt wird, und Rocketman, der eher ein Märchen war.

  • Auf Netflix gibt es eine schöne Doku-Reihe: Voir.
    Einige Cinephiles erklären ihre Lieblingsfilme und besondere Momente der Filmgeschichte, die sie besonders geprägt haben. Alles sehr subjektiv und Hollywood-zentriert, aber trotzdem sehr interessant.


    Archibald Tuttle wird da nichts mehr lernen (und wohl der Hälfte widersprechen), dürfte aber an Folge drei dennoch seinen Spaß haben ... da geht's um Sympathien in der arabischen Wüste ... ;)


    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Archibald Tuttle wird da nichts mehr lernen (und wohl der Hälfte widersprechen), dürfte aber an Folge drei dennoch seinen Spaß haben ... da geht's um Sympathien in der arabischen Wüste ... ;)

    Da zeigt sich wieder wie langweilig es ist Lawrence als Lieblingsfilm und Kurosawa als Lieblingsregisseur zu haben. Das gilt halt für das halbe New Hollywood, von Spielberg über Milius bis hin zu Lucas.

  • Archibald Tuttle wird da nichts mehr lernen (und wohl der Hälfte widersprechen), dürfte aber an Folge drei dennoch seinen Spaß haben ... da geht's um Sympathien in der arabischen Wüste ... ;)

    Da zeigt sich wieder wie langweilig es ist Lawrence als Lieblingsfilm und Kurosawa als Lieblingsregisseur zu haben. Das gilt halt für das halbe New Hollywood, von Spielberg über Milius bis hin zu Lucas.

    Für mich als Leone-Jünger wirken deine Vorlieben äußerst progressiv ... 8-))

  • Da zeigt sich wieder wie langweilig es ist Lawrence als Lieblingsfilm und Kurosawa als Lieblingsregisseur zu haben. Das gilt halt für das halbe New Hollywood, von Spielberg über Milius bis hin zu Lucas.

    Für mich als Leone-Jünger wirken deine Vorlieben äußerst progressiv ... 8-))

    Naja, Leone ist Platz 2 und liebt seinen Kurosawa ja so sehr, dass er ihn gleich mehrmals kopiert hat ;). Und Once upon a time in America war ja zwischendurch auch Mal ein Lean-Projekt, so wie Dune auch.

  • Wie erwartet saß ich heute fast allein in Steven Spielbergs Neuverfilmung von West Side Story. Zu Unrecht, das ist ein fantastisches Musical, nicht besser oder schlechter als der berühmte Film von 1961, sondern ein ganz anderer Zugang zum Stoff. Die Musik wurde marginal modernisiert, klingt aber im Großen immer noch wie man sich eben an "I feel pretty", "Tonight", "Maria" und "Gee Officer Krupke" erinnert. Stattdessen ist es die filmische Umsetzung, die hier fast schon umgekehrt vorgeht: Die Stilisierung der Tanzszenen, die abstrakt gehaltenen Sets des Originals weichen hier einem Wechselspiel aus realistischen Straßenszenen und immer wieder hochgradig theatralen Kulissenbauten und einer extrem lebendigen Choreographie, die man so bisher nicht mit dem doch eher operettenhaften Stoff verbunden hätte - das Ganze wirkt plötzlich wirklich deutlich lateinamerikanischer beeinflusst, was sich teilweise auch in einem einzigen Farbenmeer konkretisiert. Hinzu kommt, dass Ansel Elgort und seine Maria sich zwar gut schlagen (die Chemie ist zwischen den beiden bleibt dennoch etwas dünn), aber sie werden hier völlig überstrahlt von den absolut fantastischen Nebenrollen. Anita ist hier fast schon die Hauptfigur und wird atemberaubend gespielt, getanzt und gesungen. Übrigens singen hier - anders als in der Erstverfilmung - alle SchauspielerInnen ihre Parts selbst, was ihnen manchmal mit Ecken und Kanten, zumeist aber sehr überzeugend gelingt. Der Stoff selbst ist einigermaßen zeitlos und wirkt in dieser Verfilmung realistischer und zeitgemäßer denn je zuvor.


    Also, wer ein Herz für Musicals hat, hier hat man die Gelegenheit, eine sehr gelungene Neuinterpretation eines der wohl immer noch besten Musicals aller Zeiten im Kino erleben zu können.

  • Wie erwartet saß ich heute fast allein in Steven Spielbergs Neuverfilmung von West Side Story. Zu Unrecht, das ist ein fantastisches Musical, nicht besser oder schlechter als der berühmte Film von 1961, sondern ein ganz anderer Zugang zum Stoff. Die Musik wurde marginal modernisiert, klingt aber im Großen immer noch wie man sich eben an "I feel pretty", "Tonight", "Maria" und "Gee Officer Krupke" erinnert. Stattdessen ist es die filmische Umsetzung, die hier fast schon umgekehrt vorgeht: Die Stilisierung der Tanzszenen, die abstrakt gehaltenen Sets des Originals weichen hier einem Wechselspiel aus realistischen Straßenszenen und immer wieder hochgradig theatralen Kulissenbauten und einer extrem lebendigen Choreographie, die man so bisher nicht mit dem doch eher operettenhaften Stoff verbunden hätte - das Ganze wirkt plötzlich wirklich deutlich lateinamerikanischer beeinflusst, was sich teilweise auch in einem einzigen Farbenmeer konkretisiert. Hinzu kommt, dass Ansel Elgort und seine Maria sich zwar gut schlagen (die Chemie ist zwischen den beiden bleibt dennoch etwas dünn), aber sie werden hier völlig überstrahlt von den absolut fantastischen Nebenrollen. Anita ist hier fast schon die Hauptfigur und wird atemberaubend gespielt, getanzt und gesungen. Übrigens singen hier - anders als in der Erstverfilmung - alle SchauspielerInnen ihre Parts selbst, was ihnen manchmal mit Ecken und Kanten, zumeist aber sehr überzeugend gelingt. Der Stoff selbst ist einigermaßen zeitlos und wirkt in dieser Verfilmung realistischer und zeitgemäßer denn je zuvor.


    Also, wer ein Herz für Musicals hat, hier hat man die Gelegenheit, eine sehr gelungene Neuinterpretation eines der wohl immer noch besten Musicals aller Zeiten im Kino erleben zu können.

    Oh danke :) Will dieses Wochenende reingehen, da West Side Story immer ein besonderes Musical für mich war, hat sich die Vorfreude darauf noch gesteigert :)

  • darf es was älter sein? Das Genre war ja Ende der 80er, Anfang der 90er groß in Mode, daher gibt es da die besten Tipps. Aus den letzten Jahren fällt mir auf Anhieb "Nur ein kleiner Gefallen" und "Prisoners" ein, letzterer natürlich todernst.

  • Da ältere Filme okay zu sein scheinen:


    - Eiskalte Leidenschaft

    - Basic Instinct

    - Das Messer

    - Tequila Sunrise

    - Kill me again

    - Red Rock West

    - Romeo is Bleeding

    - Die letzte Verführung

    - Wild Things

    - Malice

    - Todesstille

    - Der Knochenjäger

    - Dämon

    - Im Auftrag des Teufels

  • Nur um mich verstärkend noch dran zu hängen: Der unsichtbare Gast und No way Out sind super-Tipps, bei spanischen Thrillern würde ich noch Das verborgene Gesicht und Sleep Tight erwähnen, da gibt es noch etliche gute.

  • Grade THE UNFORGIVABLE gesehen. Hat mir überraschend gut gefallen. Surft gekonnt auf der Grenze zwischen Drama und Thriller. Und irgendwie mag ich Fingerscheids Regiestil, der hat mich schon in SYSTEMSPRENGER gut eingesogen.

  • Wie erwartet saß ich heute fast allein in Steven Spielbergs Neuverfilmung von West Side Story.

    Danke für deine Meinung zum Film. Ich freu mich auch schon drauf.

    Hast du den Film im Original oder in der deutsche Version gesehen? Sie haben ja, wenn ich das richtig im Kopf habe, zweisprachig in englisch und spanisch produziert. Wenn original: Gab es dann Untertitel für spanisch und/oder englisch? Wenn deutsch: hat man die Zweisprachigkeit beibehalten? Wenn ja, auch mit UT?

  • Ich hab ihn englisch mit deutschen Untertiteln gesehen, also sowohl für die englischen als auch für die spanischen Passagen. Die spanischen Passagen wurden ja für den US-Markt absichtlich nicht untertitelt, sie ergeben sich aber eh aus dem Kontext oder werden auf Englisch nochmal aufgegriffen. Ich will mir den Film auch nochmal Deutsch ansehen, weiß aber noch nicht wann ich dazu komme. Im Imax in Düsseldorf haben ihn heute jedenfalls ganze 10 Menschen gesehen, Himmel floppt der durch.

  • Kurzer Nachtrag: in der deutschen Fassung sind die Songs Englisch mit dt. Untertiteln und spanisch ist nicht untertitelt (was aber wie gesagt nicht stört).


    Und: Dir Untertitel von "America" sind total bizarr, da müsste man wohl eine alte deutsche Übersetzung nutzen, die mit dem Originaltext nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Sehr seltsam wenn man den Song hört und etwas völlig anderes über Waschmittel liest. Kannte ich bisher so nur von Rocky Horror Picture Show, wo das auf DVD auch der Fall war.

  • Kleiner Tipp in die Zukunft, wenn denn im Februar Omicron nicht alle Kinospielpläne über den Haufen geworfen hat: Belfast von Kenneth Branagh (aber ohne Branagh den Schauspieler) hat es soeben geschafft, in meine Kino-Top-3 2021 einzubrechen. Eine Ode an seine eigene Kindheit in Irland inmitten der dortigen Unruhen, die der Film aber mehr en passant streift, und ein Film auf den Spuren Roddy Doyles (Autor von The Commitments und The Snapper) mit dem gleichen Gespür für originelle Figuren und lebensnahe Dialoge. Großartig etwa, wenn Ciaran Hinds dem neunjährigen Helden der Geschichte gute Lebensweisheiten vermittelt, während er auf dem Plumpsklo sitzt. Dazu eine der besten Schwarz-Weiß-Kameraarbeiten, die ich im digitalen Bereich bisher gesehen habe, und einfach nur ein Kaleidoskop der besten britischen Schauspieler:innen der letzten 40 Jahre. Grandioses, gefühlsbetontes, tolles Kino. Bitte nicht entgehen lassen, wenn er denn im Februar auch bei uns startet. Das Jahr wird immer besser und besser.

  • Spider-Man: No Way Home

    Er hat mir gefallen, aber blieb gleichzeitig hinter den Erwartungen respektive dem Hype zurück. Es wurde einfach zu viel aufgebauscht im Vorfeld und sich davon abzuschatten, wenn man viel auf Social Media unterwegs ist, ist imho nahezu unmöglich. Gerade auf TikTok ist gefühlt jeder fünfte Swipe ein Kurztrailer zu Spiderman aktuell. Ist übel. Egal.

    Ich kann Leute verstehen, die ihn ganz schrecklich finden, da er schon sehr auf die bewährte Marvelformel setzt und hier und da sehr unterschiedliche Tonalitäten und Sprünge darin hat; ich kann aber ebenfalls die vielen Hochjubler verstehen, da schon einige Hoffnungen bejaht werden.

    Unter dem Strich hätten sie den Film sehr gern in Spider-Man: Fanservice umbenennen können, denn nichts anderes ist er letztendlich: eine komplette Anbiederung an die Zuschauer- und Followerschaft. Wer sowas sehen möchte, wird hier seine helle Freude haben. Wem das zu lame und altbacken ist, der könnte enttäuscht werden.

    PS: Ich bin absichtlich so kryptisch und wenig konkret, um möglichst nicht zu Spoilern.

    PS2: Abgemischt ist er super, also in dem Kino im anderen Bundesland wo ich extra hingefahren bin mit Dolby Atmos und Sound in den Sitzen hat es mich mehrmals kräftig durchgeschüttelt. War schon krass. Nicht ganz so heftig wie bei Dune, aber aggressiv. I like it.

    7.5 von mir.

    Lg

  • PS2: Abgemischt ist er super, also in dem Kino im anderen Bundesland wo ich extra hingefahren bin mit Dolby Atmos und Sound in den Sitzen hat es mich mehrmals kräftig durchgeschüttelt. War schon krass. Nicht ganz so heftig wie bei Dune, aber aggressiv. I like it.

    7.5 von mir.

    Lg

    Gucke ich erst Sonntag, aber was Du beschreibst ist genau das was ich von dem Film erwartet hatte, im Guten wie im Bösen. Sony hat da bei den Verhandlungen mit Marvel das Maximum herausgeholt und wusste offenkundig sehr genau, was es an into the spiderverse hatte. Dann werde ich wohl Mal unser IMAX frequentierten damit es sich wenigstens akustisch lohnt.


  • Zwei gute Filme in den letzten Tagen - komplett ohne Spoiler, weil die Überraschungen gehören für mich zum Filmerlebnis:


    House of Gucci : Lady Gaga funktionierte für mich als überehrgeizige Person, die sich den jungen Gucci angeln will und im folgenden Verlauf den Werdegang der Familie Gucci begleitet. Allerdings fällt sie dann doch gegenüber den anderen Schauspielern ab und bleibt doch nur begrenzt in ihren Möglichkeiten. Vor allem der herrlich überdrehte Jared Leto, den ich gar nicht als Schauspieler wiedererkannt hatte, erzeugte für mich die besten Momente. Aber ebenso auch Adam Driver, der zunächst so unbeholfen stocksteif durch sein vorgeplantes Leben stolpert. Sehenswert.


    Zudem passten für mich die ganzen Kulissen und Szenen und liessen mich mehr als 2 Stunden in diese Glamour-Welt abtauchen, die im Inneren doch arg verfault ist. Am Ende blieb nur keiner übrig, mit dem ich mit identifizieren wollte, so dass ich letztendlich nur Zuschauer in diese Welt blieb und deren Intrigen interesiert bis angewiedert zugeschaut habe. Hat auf allen Ebenen für mich funktioniert, und dass obwohl ich zu gar keinen Zugang zu der Modewelt habe. Empfehlung für die grossen Kinoleinwand.


    Spiderman No Way Home : Whow, Spiderman in 3D im IMAX Bochum war schon beeindruckend. Besonders die ersten Minuten wirkten auf mich wie eine Achterbahnfahrt auf Speed. Hatte ich zuletzt und das liegt schon länger zurück nur beim Anfang von Mad Max Fury Road. Diese bildgewaltige Optik presste mich förmlich in meinen Kinosessel. Zum Glück gab es danach einige Atempause, weil dieses rasante Tempo in dieser Inszenierungsart hätte ich nicht über 2 Stunden durchgehalten.


    Kameraschwenks waren zu VHS-Zeiten den Amateurfilmern vorbehalten. Echte Profis liessen stattdessen die Action in der Szene geschehen und versuchten nicht, durch unnötig scheinende Kamerabewegungen eine Dramatik zu erzeugen, die gar nicht vorhanden war. So war mal die allgemeine Meinung. Inzwischen und spätestens seit den Found Footage Filmen wohl im Mainstream angekommen und akzeptiert, ist die Kamera zum zusätzlichen Spielball geworden, die schwenken und wirbeln und eigentlich immer viel zu nah dran am Geschehen scheint, um unmittelbare Nähe zu simulieren. Auf Dauer empfinde ich diese Art nur anstrengend bis ermüdend. (Erklärung: Hatte ich in meinem Kopf mit Kamera-Zooms verwechselt, also das typische amateurhafte erstmal in die falsche Richtung und dann in die andere Richtung zoomen) Und zum Glück und damit wieder zurück zu Spiderman kennt der Film auch seine Momente, in denen die Kamera mal ruhen darf und innnerhalb der Szene gespielt wird.


    Was von dem Film rein CGI war und was praktische Effekte mit echten Schauspielern ist kaum noch für mich zu erkennen. Eigentlich immer nur dann, wenn die SFX durch die B- oder gar C-Crew übernommen wurde, weil entweder nicht mehr Budget oder Zeit für bessere CGI-Effekte war, die sich homogener in die Szenen einfügten. Immer dann, wenn die Bewegungen ein wenig zu schnell wirken oder keine Kraft-Gegenkraft-Anspannung zeigen und alles irgendwie gewichtslos wirkt und das auch nur für Bruchteile einer Sekunde, reisst mich das aus der erzählerischen Filmilussion heraus, die ich eigentlich glauben möchte, um mich davon zu verzaubern, auch wenn die rational totaler Unsinn ist.


    Wie so viele Marvel Sequels will dieser Spiderman dann immer noch mehr. Das was ihr im Trailer gesehen habt, das bekommt Ihr auch und das war mir fast schon zu viel, um einzelnen Charakteren ausreichend Raum zur Erfaltung geben zu können. Auf der reinen Story- und Logik-Ebene solltet Ihr sowieso nicht zu viel erwarten, denn das ist über weiteste Strecken arg leichtverdauliches Popcornkino, das sich allzu gerne auf seine reinen Schauwerte selbst reduziert. Zum Glück gibt es aber noch mehr, was nicht in den Trailern zu sehen war, und selten habe ich allgemeines Jauchzen im Kinosaal selbst so abgefeiert. Da kam dann doch noch eine Tiefe dazu, die ich nicht erwartet hätte. Und weil Spiderman so zwischen den Welten tanzt und sich auch traut, die ganz grossen Gefühle auszupacken, andere aber auch nur anzudeuten und im Raum stehen zu lasen, ist auch dieser Film eine absolute Empfehlung. Ab ins Kino!

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Kameraschwenks waren zu VHS-Zeiten den Amateurfilmern vorbehalten. Echte Profis liessen stattdessen die Action in der Szene geschehen und versuchten nicht, durch unnötig scheinende Kamerabewegungen eine Dramatik zu erzeugen, die gar nicht vorhanden war.

    Man beachte die Amateurfilmer in diesem Arte Blow Up ... :)
    (Und das ist nur ein Überblick ...)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Man beachte die Amateurfilmer in diesem Arte Blow Up ... :)
    (Und das ist nur ein Überblick ...)

    Tzzz... Und ich beiß mir seit Stunden auf die Lippen, weil ich nicht wie Mister Oberlehrer rüberkommen will... ;).


    Technisch gesehen bin ich aber ganz froh, dass wir aus den schlimmsten Michael-Bay-Paul-Greengrass-Dogme-Wir-schütteln-die-Kamera-bis-jemand-bricht-Eskapaden mittlerweile raus sind. Riget im Kino war damals wirklich fast nicht auszuhalten.

  • Alles gut, ich hatte irgendwie Kamera-Schwenks in meinem Kopf mit Kamera-Zooms verwechselt, also das typische amateurhafte erstmal in die falsche Richtung und dann in die andere Richtung zoomen. Deshalb oben gestrichen in Bezug auf Spiderman.


    Aber irgendwas hat mich in den ersten Minuten rund um die "Bist Du nicht die Freundin von Spiderman?"-Szene getriggert in Sachen Kamera-Manöver, die für mich ungewöhnlich wirkten in der ausgeführten Art. Eventuell waren das vermehrt vertikale Schwenks, die als Überblende genutzt wurden? Muss mir den Film die Tage schlicht nochmal ansehen für die ganzen Details, die im IMAX für mich schlicht untergangen sind, weil mich der Film an sich gepackt hat.


    Eventuell war es auch das, wie im Spiegel-Artikel beschrieben, was mich an alte VHS-Urlaubsvideos erinnert hat: "In den ersten chaotischen Szenen von »No Way Home« voller sich hektisch überlappender Dialoge, Slapstick und wackliger Kamerafahrten wähnt man sich eher in einer gutmütigen Sitcom, die für YouTube gedreht wurde, als in einem Abenteuer für die große Leinwand." (Quelle: »Spider-Man: No Way Home«: Spinnereien im Spiegelkabinett - Filmkritik - DER SPIEGEL)

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    3 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Spiderman: No way home


    Wo Marvel drauf steht, bekommt man auch Marvel: Viel jugendfreie CGI-Action und im Finale fällt was Großes vom Himmel. No way home ist dabei für mich am oberen Ende der Unterhaltungsdkala angesiedelt,nicht zuletzt, weil ich aufgrund meiner Affinität zu Spiderman seit meiner Kindheit etwas voreingenommen bin :)


    Sehr gefreut habe ich mich über


    Auch sehr interessant war


    Neben einigen doch recht offensichtlichen Story Wendungen hat mir die breite Auswälzung der gefühlsduseligen Szenen auch nicht so recht zugesagt. Da hätte dem Film eine Straffung ganz gut getan.


    Insgesamt aber ne starke 8 von 10 von mir für die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Ich bin ja kein echter Marvel-Fan, erst recht nicht bei den Filmen, aber ich gebe gern zu, dass Sony hier für mich den perfekten MCU-Film gedreht hat. Extrem nah an der Comic-Logik Marvels der 1980er und 1990er, als ich noch aktiver Leser war, und tatsächlich ein funktionierender Film über Heldentum auf jugendlichem Level (wobei Tom Holland jetzt zu alt für die Rolle wird, nicht ganz so schlimm wie die anderen "Jugendlichen" - die gefühlt auf die 30 zugehen - , aber es fällt schon deutlich auf, dass er viel zu alt für die Rolle geworden ist. Jedenfalls lasse ich mich auf dem Niveau und mit dem Nerdgestus tatsächlich gerne von Comicfilmen unterhalten (und mehr als reine Unterhaltung will das hier ja, anders als Eternals, auch gar nicht sein). Soviel Fan-Service wie kurz vor Schluss (Diskussion über Spinnennetze etc.) hätte es vielleicht nicht gebraucht, aber der Film ist definitiv was fürs Herz - und trägt selbiges auch am richtigen Fleck. Da hat man sich wirklich vom eigenen Zeichentrickfilm an den richtigen Stellen positiv beeinflussen lassen. Schwächster Punkt für mich war


    Vielleicht tut es Marvel ja doch ganz gut, wenn mal andere Köche sich am Brei versuchen dürfen. Wie wäre es mit einem weiteren Hulk-Film aus dem Hause Universal?

  • Hmm ... ein bisschen juckt es mich in den Fingern ...


    Ich wünschte wirklich, Disney würde nicht seit 2014 Grütze am laufenden Band ins Kino ballern, sodass ich mittlerweile schon beim bloßen Gedanken, meine Lebenszeit für ein weiteres ihrer Machwerke wegzuwerfen, Übelkeit und Schweißausbrüche bekomme, und der erste Teil von IRON MAN, JR. war grausig genug, dass ich für alle Zeiten von Disneys Idee eines Spider-Man abgeschreckt bin.


    Das ist eine Menge Contra für das winzige Pro, dass der Film auch für Fans des klassischen Spider-Mans interessant sein soll.

    Ich wünschte nur, IRON MANS ZAUBERNDER VETTER würde nicht mitspielen ... 😓


    Nee, ich lass es. Disney's Dinger sind einfach nicht meine Vorstellung von "Kino", da kommt nix Gutes mehr.

  • ...kann ich, wenn auch nicht in dieser Vehemenz, sehr gut verstehen. Tatsächlich macht Spiderman 8 (wenn man so will) da einiges wesentlich besser als der Marvel-Durchschnitt, ich würde mich sogar zu der Aussage versteigen, dass es mit Abstand der beste MCU-Film bisher ist (Cinescore sagt übrigens A+, was jetzt nicht unbedingt viel heißt, wenn der dröge Avengers 2 das auch geschafft hat). Unbedingt im Kino muss man ihn trotzdem nicht sehen, dafür ist es dann doch wieder zu sehr der gleiche sterile MCU-CGI-Look und Ton.

  • Der neue Spider Man hat mir sehr gefallen. Er war durchgängig unterhaltsam und nie langweilig. Ich bin einerseits gespannt wie es mit Spider Man weitergeht als auch mit dem MCU. Die letzten Filme haben da ja nicht nicht wirklich viel beigetragen.

    Und auch auf Dr. Strange freue ich mich mittlerweile, obwohl ich Teil 1 nicht besonders mochte.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Disney's Dinger sind einfach nicht meine Vorstellung von "Kino", da kommt nix Gutes mehr.

    Sagt doch schon alles. Besser einfach ignorieren, als in eine selbstbestimmte Prophezeihung reinzulaufen. Egal wie gut der Film ist, du wirst im Kino sitzen und rufen: "Ich habs doch gleich gesagt!"


    Nicht böse gemeint. Ich handhabe das mit anderen Filmen auch. Dabei werden mir bestimmt Perlen entgehen, aber wenn ich mich innerlich bereits gegen sie entschieden habe, werde ich sie auch nicht erkennen...

  • Sagt doch schon alles. Besser einfach ignorieren, als in eine selbstbestimmte Prophezeihung reinzulaufen. Egal wie gut der Film ist, du wirst im Kino sitzen und rufen: "Ich habs doch gleich gesagt!"


    Nicht böse gemeint. Ich handhabe das mit anderen Filmen auch. Dabei werden mir bestimmt Perlen entgehen, aber wenn ich mich innerlich bereits gegen sie entschieden habe, werde ich sie auch nicht erkennen...

    Dann hätte ich spidey nicht sehen dürfen, meine Erwartungshaltung war da sehr viel negativer . Zum Kino gehört doch die Überraschung ob es gefällt einfach dazu, wenn man regelmäßig hingehen will. Würde ich nur gucken was ich weiß was mir gefällt könnte ich keine Entdeckungen mehr machen und würde intellektuell verarmen. Hier im Forum wäre der Gegenentwurf, nur noch Scythe, TFM oder aktuell Arche Nova zu spielen, weil da weiß man ja dass es gefällt.

  • Aber da inzwischen ja alles disneyfiziert ist ...

    Selbstgemachtes Elend. Wenn klar ist dass Encanto am 24.12. auf Disney+ kommen wird geht niemand mehr ins Kino, insbesondere nicht die Schichten die der Film besonders erreichen will. Und Nightmare Alley wird ohne Werbung von der Fox-Resterampe gejagt, trotz Guillermo del Toro. In der Geschichte Hollywoods sind oft Filme nach einer Studio-Übernahme schlecht ausgewertet worden, aber mit Last Duel, West Side Story und Nightmare Alley hat Disney da wirklich den Vogel abgeschossen (stattdessen hat man das gesamte Geld in einen ziemlich missratenen Fox-Marvel gesteckt, den man dann trotzdem zu Pandemiezeiten verheizt hat).

  • Würde ich nur gucken was ich weiß was mir gefällt könnte ich keine Entdeckungen mehr machen und würde intellektuell verarmen.

    Naja... ob eine filmische Vorauswahl dazu führt intellektuell zu verarmen weiß ich nicht. Dafür gibt es einfach zu viele Bereiche, in denen man etwas mitbekommen kann, was einen weiterbringt.

    Ich weiß nur, dass es eben Cineasten gibt, die sich filmisch gerne auf alles einlassen und dann gibt es Typen wie mich. Ich schau im Kino, was mich wirklich interessiert, weil mir der Spaß einfach auch viel zu teuer ist. Auf vieles kann ich warten, bis ein Blu-Ray oder Streaming Release ansteht. Der einzige Mehrwert, den Kino für mich bietet, ist der Event an sich. Dementgegen stehen für mich persönlich auch viele negative Faktoren. Ein Großteil sind die Mitmenschen, die einen Film nicht so konsumieren wie ich. Einfach mal die komplette Länge still sein und genießen, was man für sein Geld gezeigt bekommt.

  • Naja... ob eine filmische Vorauswahl dazu führt intellektuell zu verarmen weiß ich nicht. Dafür gibt es einfach zu viele Bereiche, in denen man etwas mitbekommen kann, was einen weiterbringt.

    Das war nicht als Angriff gemeint, sondern als ganz persönliche Aussage. Aber wenn ich ganz persönlich nur Filme gucken würde von denen ich weiß dass sie mir gefallen sähe mich wahrscheinlich außer bei Bond nie wieder ein Mainstreamkino von innen, dann hätte ich dieses Jahr Dune und Ghostbusters Legacy sicher nicht gesehen, da ich bei beiden von Enttäuschungen ausging. Und im Arthouse-Sektor würde ich keine französischen Komödien mehr schauen, weil so viele davon in der Übersetzung nicht mehr funktionieren, aber dann hätte ich dieses Jahr gleich zwei fantastische Filme verpasst. Will sagen: Die Freude an der Entdeckung ist für mich der Hauptgrund ins Kino zu gehen, das funktioniert aber nur, wenn man Enttäuschungen mit einplant. So funktionieren ja auch Filmfestivals.


    Kino Bietet mir neben Event die bessere Technik, vor allem aber Publikum das mitgeht. Smartphone-Dauernutzer kann ich aber auch Köpfen.