[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • ...nur zwei Ergänzungen zu Annette: Der geneigte Leser sollte noch erfahren (was spätestens bei Anblick des Posters auch klar ist), dass Annette wie ein umgekehrter Pinocchio als M(a)rio(nette) auf die Welt kommt. Bei Eskapismus bin ich nicht sicher, was Du damit sagen willst - das bezeichnet ja mit Bezug auf Filme gemeinhin eher die Idee, dass sie der reinen Ablenkung dienen und nach dem Sehen gleich wieder vergessen sind. Also ich würde viel von Annette (den ich sehr mochte, wiewohl ich ihn nicht 100%ig gelungen finde) behaupten, aber sicher nicht, dass man den Film je wieder vergessen könnte...

  • an einen größeren Erfolg für House of Gucci glaubt unter den Kinobesitzern eh niemand,

    Ja - ist bitter - heute in der Tageszeitung die beste Rezension erhalten und dann sind alle Kinos in der Region geschlossen. "A star is born" ist im Aiblinger Kino sehr gut gelaufen. Unter normalen Umständen wäre hier vermutlich schon das Publikum für diesen Film gefunden worden.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Die Reduktion der Sitzplätze ist im UCI wieder Realität geworden. Ab sofort kann man nur noch mit einem Satz Abstand zu anderen Kartenkäufern buchen. Hat zwar den Vorteil, dass man im IMAX und iSens seine eigene Armlehnen hat und nicht teilen müsste, aber ob die damit über den Winter kommen oder direkt ganz dicht machen, auch weil Filme dann doch nach Q2/2022 verschoben werden, ist die negative Seite.

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  • Die Reduktion der Sitzplätze ist im UCI wieder Realität geworden. Ab sofort kann man nur noch mit einem Satz Abstand zu anderen Kartenkäufern buchen. Hat zwar den Vorteil, dass man im IMAX und iSens seine eigene Armlehnen hat und nicht teilen müsste, aber ob die damit über den Winter kommen oder direkt ganz dicht machen, auch weil Filme dann doch nach Q2/2022 verschoben werden, ist die negative Seite.

    UCI (und viele andere Kinos) haben das in der letzten Woche bereits freiwillig gemacht, noch besteht keine Pflicht dazu, außer in Bayern. Aktuell ist das Hauptproblem, dass seit 2G gilt die Kinobesucherzahlen massiv eingebrochen sind, was mich ebenfalls irritiert, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass soviele Ungeimpfte unter den ZuschauerInnen zu finden wären. 2G+ ist ja Stand aktuell nur in Bayern eingeführt und das führt dann wirklich dazu, dass die Kinos zumachen (müssen).


    Die Verschiebung kleinerer wie größerer Starts ist schon angelaufen. Constantin hat alle drei kommenden Starts verschoben, auch kleinere Verleihe haben z.T. extrem kurzfristig verschoben, Universal hat Sing 2 verschoben. Spannend wird die kommende Woche, ob Warner bei Lauras Stern das Risiko eingeht - der Film funktioniert effektiv nur an Weihnachten, das wäre eine Katastrophe auch für die Kinos. West Side Story und Spiderman sind weitere Kandidaten für Verschiebungen, wobei Disney (West Side Story) ja aktuell Kino eh ziemlich egal zu sein scheint.

  • Aktuell ist das Hauptproblem, dass seit 2G gilt die Kinobesucherzahlen massiv eingebrochen sind, was mich ebenfalls irritiert, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass soviele Ungeimpfte unter den ZuschauerInnen zu finden wären.

    Die ausbleibenden Zuschauer müssen ja nicht unbedingt umgeimpft sein. Vielen vollständig Geimpften (mir z.B.) wird es angesichts der aktuellen Lage einfach nicht danach sein, sich in ein volles Kino zu setzen. Ein Platz Abstand ist für mich daher eher eine gute Nachricht. Aber mich wird es wahrscheinlich eh erst wieder im Januar zu Licorice Pizza ins Kino ziehen.

  • Aktuell ist das Hauptproblem, dass seit 2G gilt die Kinobesucherzahlen massiv eingebrochen sind, was mich ebenfalls irritiert, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass soviele Ungeimpfte unter den ZuschauerInnen zu finden wären.

    Die ausbleibenden Zuschauer müssen ja nicht unbedingt umgeimpft sein. Vielen vollständig Geimpften (mir z.B.) wird es angesichts der aktuellen Lage einfach nicht danach sein, sich in ein volles Kino zu setzen. Ein Platz Abstand ist für mich daher eher eine gute Nachricht. Aber mich wird es wahrscheinlich eh erst wieder im Januar zu Licorice Pizza ins Kino ziehen.

    Stimmt Du hast recht, das passt ja zeitlich auch zu den stärkeren Diskussionen in den Medien. Ich war nur wirklich irritiert dass es am 21.11. noch volle Säle gab und dann unter 2G in NRW die Zahlen massiv eingebrochen sind. Aber die öffentliche Debatte dürfte da natürlich ebenso mit hineinspielen.

  • Die Reduktion der Sitzplätze ist im UCI wieder Realität geworden. Ab sofort kann man nur noch mit einem Satz Abstand zu anderen Kartenkäufern buchen. Hat zwar den Vorteil, dass man im IMAX und iSens seine eigene Armlehnen hat und nicht teilen müsste, aber ob die damit über den Winter kommen oder direkt ganz dicht machen, auch weil Filme dann doch nach Q2/2022 verschoben werden, ist die negative Seite.

    Bei uns war das nie anders. Ich hatte mich noch gefragt, wann sie wieder alle Sitze belegen, aber so muss sich niemand umstellen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Weil ich es gerade ein wenig recherchiert habe: Laut MPK-Beschluss sind 2G und 2G+ für Kinos möglich. Bisher gilt 2G+ mit 25% Maximalauslastung in Bayern, ab Samstag wird 2G+ auch in Hessen und Rheinland-Pfalz gelten. Da NRW ja offenbar die 15.000 Besucher beim Fußball durchgeboxt hat, wage ich zu bezweifeln dass 2G+ auch hier kommt. Ich sehe das persönlich mit lachendem und weinendem Auge: Als Kinobesucher finde ich 2G+ besser und teste mich gerne dafür, aber wenn ich dann sehe, wie wenige Menschen dann noch ins Kino gehen, sehe ich da eine massive Bedrohung für die Existenz der Kinos drin. Gleiches gilt auch für die Maskenpflicht am Sitzplatz, die ebenfalls wiedereingeführt werden kann.


    Berlin hatte gestern eigentlich eine Verschärfung angekündigt, aber die ist zumindest aktuell noch nicht für die Kinos verfügt. Na mal sehen ob ich es dann kommende Woche noch ins ScreenX schaffe...

  • Vielen vollständig Geimpften (mir z.B.) wird es angesichts der aktuellen Lage einfach nicht danach sein, sich in ein volles Kino zu setzen.

    Dito - wir wollten uns Bond *später* anschauen; sprich, wenn die Zuschauerzahlen nachlassen in einer Nachmittagsvorstellung. Dann stieg hier der Inzidenz wieder rasant - und wir haben uns das dann verkniffen. :$


    Liebe Grüsse

    Nils (will das Abenteuer auf der Leinwand - nicht davor. 8-)) )

  • Heute endlich POWER OF THE DOG gesehen.

    Sagenhaft guter Film. Und Cumberbatch darf tatsächlich nal richtig schauspielern.


    Sehr elegisch, dialogschwer, viele Ellipsen aber keine Sekunde langweilig.

  • Mal ein bisschen... sagen wir "Retro".


    Ich konnte gestern Abend nicht schlafen. Da mein Internet noch zufällig ausgefallen bin, bin ich an das veraltete DVD/Blu-Ray Regal und habe mir dort ein filmisches Meisterwerk ausgesucht, welches ich schon länger mal wieder sehen wollte. Ich bin gespannt, wer es aufgrund der kurzen Beschreibung erkennt. :)



    Die Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2021! Das Internet ist zwar allgegenwärtig, aber wie bei einer deutschen Behörde ist das Faxgerät dennoch von wichtiger Bedeutung für einen Datentransport. Denn drei zufällige Bilder werden zur Verschlüsselung verwendet und der Empfänger braucht diese Bilder eben zur Entschlüsselung. Und das macht man halt per Fax. Wie auch sonst?


    Der Datentransport funktioniert über ein spezielles Speichermedium, das eigentlich nur über 80 GB verfügt, aber dank einem "Doppler" auf 160 GB verbessert wird. Und dennoch schaffen es die Auftraggeber für den Transport 320 GB auf diesem Medium zu speichern! Phänomenal! :)


    Leider führt die Methode jedoch zu Kopfschmerzen und Nasenbluten und letztendlich zum Tod, wenn die Daten nicht wieder vom Datenträger heruntergeladen werden. Problematisch wird eben auch, dass böse Menschen Interesse daran haben, dass die Daten nicht an ihrem Bestimmungsort ankommen.



    Wer kennt den Film? :)

  • blade45 Das ist richtig!


    Ich bin zwar dann doch ins Bett gegangen, werde ihn aber noch weiter ansehen. Wobei er nicht wirklich gut gealtert ist... genauso wenig, wie folgender, den ich auch wieder mal gesehen habe. Kleiner Tipp, der war zu seiner Zeit ein richtiger Kassenschlager.



    Ein Junggeselle streitet sich mit 12 Jahren mit seinem Vater und zieht danach aus in ein fremdes Land um eine Art "Streetworking" zu betreiben. Das geht leider schief, weswegen er in der Fremde 4 Jahre im Gefängnis versauert. Nach der Zeit kommt er mit geschätzt Mitte 30 (ja, die An- und Abreise scheint länger zu dauern) zurück in die Heimat, nur um festzustellen, dass der Vater tot und der Bedienstete nicht mehr Adlerauge genannt werden möchte. Da inzwischen jedoch ein anderes Regime tätig ist, verliert der Protagonist sein Heim und Grund und zieht es vor in einer Art Männer WG im Wald zu leben. Von dort zieht er immer wieder aus, um seinem Tagewerk nachzugehen, was dem Regime etwas missfällt. Zumindest dann, wenn dieser nicht bei der alten Vettel im Keller seltsam über Kirchen und alte Kulte redet oder erzwungenen Sex auf seinem Zimmer pflegt. Zum Glück ist das unserem Protagonisten ein Dorn im Auge und seine Inselbegabung als Scharfschütze hilft ihm dabei die Menschen zu befreien, bevor der rechtmäßige Babo wieder auftaucht.

  • Robin Hood - König der Diebe :)

    Richtig. Ich weiß noch, dass ich den damals wirklich genossen habe. Inzwischen ist doch viel Fremdscham dabei. :D

    Christian (Spielstil.net) Ich finde deine "Rätsel" total super. Bitte mach doch damit einen Rätselthread auf (zumal hier sowieso der Kinothread ist, nicht der Heimkinothread)! :)

    Danke. Ich schau mal, was ich noch an Filmen hinbekomme. :)

  • Robin Hood - König der Diebe :)

    Richtig. Ich weiß noch, dass ich den damals wirklich genossen habe. Inzwischen ist doch viel Fremdscham dabei. :D

    Ich mochte den eigentlich auch sehr gerne - muss wohl bald auch nochmal reinschauen. Vor allem die Hexen-Szenen fand ich allerdings damals schon etwas blöd...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Eine der wichtigsten Filmzeitschriften, die britische Sight&Sound, hat wieder einmal 200 Internationale kritikerInnen nach den besten Filmen des Jahres gefragt und so eine Top 50 aufgestellt:

    The 50 best films of 2021 | Sight and Sound


    Die meisten Filme gab es offiziell in Deutschland noch gar nicht zu sehen, insoweit kann man das Ganze auch als Neugierliste für 2022 lesen. Ich bemühe mich ja eigentlich am Ball zu bleiben, habe aber trotzdem erst ca. 20 der genannten Filme sehen können.


    Und natürlich ist das vorrangig Arthouse, aber immerhin hat sich Dune auf die Liste gemogelt, Censor ist was für den Horrorfan, mit Shiva Baby steht auch einer meiner Favoriten auf der Liste, und Petzolds Undine ist auch zu finden.

  • Habe gerade tick, tick... Boom! mit Andrew Garfield auf Netflix gesehen.

    Welch toller Film. Ich kann mit Musicals ja eigentlich so gut wie gar nichts anfangen, selbst bei manch einem Disney-Film wird mir zu viel geträllert. Aber ich wurde fast zwei Stunden bestens unterhalten. Tolle Song-Arrangements, klasse Schauspieler, schöne (wenn auch etwas traurige) Geschichte. Ich kannte weder den Komponisten, um den es im Film geht, noch war mir dessen großer Erfolg bekannt. Wirklich sehenswert!

  • Habe gerade tick, tick... Boom! mit Andrew Garfield auf Netflix gesehen.

    Welch toller Film. Ich kann mit Musicals ja eigentlich so gut wie gar nichts anfangen, selbst bei manch einem Disney-Film wird mir zu viel geträllert. Aber ich wurde fast zwei Stunden bestens unterhalten. Tolle Song-Arrangements, klasse Schauspieler, schöne (wenn auch etwas traurige) Geschichte. Ich kannte weder den Komponisten, um den es im Film geht, noch war mir dessen großer Erfolg bekannt. Wirklich sehenswert!

    Fun fact, den ich gerade gelernt habe: der jüngst verstorbene Stephen Sondheim – in diesem Film scheinbar von Bradley Whitford verkörpert – war wohl ein begeisterter Brettspieler!

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Danke. Echt interessante Liste (die mich gerade hoffen lässt, 2022 wieder auf die Berlinale gehen zu können).

    ...wobei du ja die 5 Filme, die am Ende listenwürdig sind, auf so einer Berlinale auch erstmal finden musst. Ich erinnere mich mit Schrecken an so manche Graupe, die ich in Berlin sehen musste. ABer natürlich sind auch das Erfahrungen, und insgesamt ist es über die Jahre nicht leichter geworden, Festivalfilme danach nochmal zu sehen (1994 einen großartigen chilenischen Politthriller gesehen, den ich dann tatsächlich letztes Jahr endlich auf DVD auftreiben konnte; sicher kein Meisterwerk, aber allein für die Erinnerung hat es sich gelohnt).

  • Archibald Tuttle Bei der Berlinale geht es nicht unbedingt um "Meisterwerke". Aber vieles, was am Ende eher "mäh" war, hat doch meinen Horizont erweitert, weil dort halt eine Vielfalt zu finden ist, die es so sonst nie in die Kinos oder Streamingdienste schafft. Und diese Vielfalt des Weltkinos sehe ich auch in der S&S-Liste. Nur auf höherem Niveau...

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Archibald Tuttle Bei der Berlinale geht es nicht unbedingt um "Meisterwerke". Aber vieles, was am Ende eher "mäh" war, hat doch meinen Horizont erweitert, weil dort halt eine Vielfalt zu finden ist, die es so sonst nie in die Kinos oder Streamingdienste schafft. Und diese Vielfalt des Weltkinos sehe ich auch in der S&S-Liste. Nur auf höherem Niveau...

    Genau deshalb empfehle ich Leuten auch immer eher das Forum als den Wettbewerb. fast alles halbwegs Gute aus dem Wettbewerb taucht auch irgendwo wieder auf, aber die Filme im Forum sind allzu oft Festival-exklusiv und gerade die spannenden Titel.

  • Archibald Tuttle Bei der Berlinale geht es nicht unbedingt um "Meisterwerke". Aber vieles, was am Ende eher "mäh" war, hat doch meinen Horizont erweitert, weil dort halt eine Vielfalt zu finden ist, die es so sonst nie in die Kinos oder Streamingdienste schafft. Und diese Vielfalt des Weltkinos sehe ich auch in der S&S-Liste. Nur auf höherem Niveau...

    Sehe ich auch so: im Nachhinein waren es oft nicht das nächste große Ding (das man wenige Wochen bis Monate später sowieso regulär im Kino sehen konnte) was von der Berlinale in bester Erinnerung bleibt, sondern eher die absoluten Exoten, die man sonst niemals zu Gesicht bekommen hätte.

  • Hab heute Resident Evil gesehen.... Gruselig, wie schlecht dieser Film war.... Hätte nicht gedacht, dass die damaligen Filme unterboten werden können.


    Absolut hölzerne Dialoge, schlechte Effekte, uninspirierte Story....


    Nächste Woche kommt West Side Story, das entschädigt dann :)

  • House of Gucci: Ridley Scott haut einfach mal so den zweiten großartigen Film in nur einem Jahr raus, in meiner persönlichen Scott-Top5 landen damit gleich zwei Filme, die er mit 83 Jahren gedreht hat. Wow.


    Seltsamerweise wurde der Film von UCI als Frauenfilm beworben und vorher auch nur Rom-Com-Trailer gezeigt, aber im Kern ist das hier eigentlich Scorsese-Territorium, selten hat mich ein Film so an die Glanztage Scorseses zwischen Goodfellas und Casino erinnert. Es ist einfach ganz großes Erzähl- und Ausstattungskino, die 157 Minuten vergehen sehr schnell, obwohl man ja schon weiß, worauf alles hinauslaufen wird - entsprechend ist der Sch(l)uss dann auch nur noch eine Fußnote zum vorangegangenen Familienmelodram. An Scorsese angelehnt ist auch der Einsatz zahlloser Popsongs der Zeit (auch wenn der Film die Handlung deutlich zeitlich zusammenstaucht, in Wirklichkeit hatte das Paar zwei Töchter und die ältere war zum Zeitpunkt der Ermordung schon 21).


    Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank großartig, selbst der vielgescholtene Jared Leto verleiht seiner Figur exzentrisches Grandeur, Al Pacino ist gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und Lady Gaga ist schlicht und ergreifend sensationell und spielt quasi alles was ihr in die Nähe kommt an die Wand.


    Das Kino war übrigens überraschend voll, damit hatte ich sowohl wegen der aktuellen Umstände als auch wegen des Films gar nicht gerechnet. Mit Schachbrettmuster waren kaum noch Plätze verfügbar.


    2021 wird so langsam zu einem der besten Kinojahre, das ich seit über 20 Jahren erleben durfte. Wenn ich dann noch lese, was ich alles nicht gesehen habe, entsteht durch die Konzentration der Filme durch die Pandemie schon ein sehr ungewöhnlich hohes Niveau aktuell.

  • Fun fact, den ich gerade gelernt habe: der jüngst verstorbene Stephen Sondheim – in diesem Film scheinbar von Bradley Whitford verkörpert – war wohl ein begeisterter Brettspieler!

    Sondheim war einfach ein sehr kreativer Mensch und großer Freund von Rätseln, Krimis und Mysteries. Er hat für seine Freunde auch entsprechende Spiele erdacht. In diesem Zusammenhang sehr empfehlenswert ist auch der Film "Sheila" (The Last of Sheila), den er zusammen mit Anthony Perkins geschrieben hat. Ein Art Krimi-Dinner unter Hollywood-Stars, und einer der besten Whodunits der frühen 70er Jahre (neben "Mord mit kleinen Fehlern" und "Mord im Orient-Expreß"). Leider heute fast vergessen, aber immer noch großartig.

  • In diesem Zusammenhang sehr empfehlenswert ist auch der Film "Sheila" (The Last of Sheila), den er zusammen mit Anthony Perkins geschrieben hat. Ein Art Krimi-Dinner unter Hollywood-Stars, und einer der besten Whodunits der frühen 70er Jahre (neben "Mord mit kleinen Fehlern" und "Mord im Orient-Expreß"). Leider heute fast vergessen, aber immer noch großartig.

    "Sheila" war eine meiner großen Lücken, aufgrund der schweren Verfügbarkeit. Erst im letzten Jahr zum ersten Mal gesehen, zähle ich den jetzt auch zu meinen Favoriten aus den 1970ern (auch wenn er leider inszenatorisch nicht ganz so überzeugt wie Sleuth oder Mord im Orient-Express, die sind dann doch nochmal deutlich besser inszeniert). Hinzufügen würde ich noch The Silent Partner aka Dein Partner ist der Tod mit Elliott Gould, der ist auch absolut brillant.

  • Kleiner Tipp für Berlin und Hamburg: heute Abend ((Berlin) bzw am Donnerstag (Hamburg) wird der wohl beste Anime des Jahres, Belle, im UCI in IMAX als Event in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt. Ein Anime in imax dürfte ziemlich einzigartig sein, gerade in Deutschland, und der Film (eine sehr freie Adaption von Die Schöne und das Biest im virtuellen Raum) klingt jedenfalls sehr spannend.

  • Gestern im UCI Bochum ...


    Encanto : Mit dem Vorfilm konnte ich so gar nichts anfangen. Der hat mich weder vom Stil noch von der Story gepackt. Das war qualitativ nichts, was ich mit Disney in Verbindung bringen würde. Oder habe ich da einen nostalgischen Zusammenhang nicht verstanden im Disney-Jubiliäumsjahr? Hat das ansonsten eher junge Publikum in Kinosaal auch eher verschreckt mit seiner Jump-Scare und Gewalt-Szene.


    Der Hauptfilm war dann technisch auf gewohnten Disney-Niveau. Die Personen haben zwar ihren ganz eigenen Stil in Richtung Cell-Shading, aber dafür waren die ganzen Hintergründe extrem detailiert. Für einen Familienfilm ohne Altersbeschränkung ging das aber anfangs ordentlich ab. Im Schnellvorlauf und in Actionkino-Machart geschnitten wurden alle Familienmitglieder vorgestellt. Das war mir zu hektisch und viel zu viel Infos reingepumpt. Danach nahm das Erzähltempo zum Glück ab, weil eigentlich hatte ich einen entspannten Animationsfilm erwartet.


    Insgesamt wurde viel gesungen. Und wieder einmal stelle ich für mich fest, dass ich die Songs lieber im Original gehört hätte, weil die Übersetzungen waren doch etliche Male arg gewollt und gezwungen, wobei für mich erkennbar war, wie besser die wohl im Original gepasst hätten. Blöderweise zeigt das UCI solche Filme nie im Original, weil wohl die Zielgruppe viel zu klein ist. Störend fand ich allerdings, dass in den Songs das Story-Setting unterbrochen wurde und auf eine Traumwelt gewechselt wurde, die vor allem auf spektakuläre optische Effekte fokussiert hat. So blieb dann arg wenig der ursprünglichen Welt übrig, weil sich eben vieles in diesen Traumwelt-Songs abspielte.


    Tja und insgesamt war mir die Auflösung dann doch zu plump, weil die vorherigen Andeutungen und Geschehnisse doch nur auf einer argen Meta-Ebene zu der als Animationsfilm gezeigten Ebene passen wollten. Da wurde mir am Ende zu bemüht erklärt, um diese ganzen Verbindungen irgendwie zu kitten und halbwegs rund zu machen. Gute Grundidee, aber besonders im Storytelling für mich eher schwach umgesetzt. Zumal etliches in der Story auch nur angedeutet worden konnte, um die Frustration und Gewalt der Alterseinstufung gemäss niedrigst zu halten. Ohne diese Rücksichtnahme hätte das ein besserer Film sein können, nur dann eben erst ab 12. So war mir das Thema zu ernst und die Umsetzung zu kindgerecht kaschiert.


    Respect : Von Aretha Franklin kannte ich eigentlich bewusst nur die Hits, die alle kennen. Ist eben nicht so meine Musik. So erwartete ich eine umfassende Film-Biografie über das Leben und Wirken und den Werdegang. In 2 Stunden und 25 Minuten hätte man ja auch eine Menge reinpacken können. Umso überraschter war ich, dass nach einer gefühlten halben Stunde die kompletten Jugendjahre mal so eben übersprungen wurden. Kurz dachte ich, dass ich eingeschlafen wäre, aber ne, die haben dann einiges einfach als Rückblende später reingeschoben. Ansonsten hätte sich der Film wohl noch mehr wie das Abhaken einer Checkliste angefühlt, um prägendene Meilenstein des Lebens und Wirkens und Leidens abzuhandeln.


    Für mich ergab sich der Spannungsbogen daraus, zu erfahren, wie sich von einem begabten Kind eine Sängerin mit ihren Respekt-Song entwickeln konnte. Das habe ich erfahren und die Szenen im Musikstudio fand ich sogar wirklich sehenswert, auch wenn ich nicht beurteilen kann, ob so wirklich Songs entstehen können. Allerdings schwebte über allem der unausgesprochene und Schatten werfende Elefant im Raum. Erst nur angedeutet, aber nie ausgesprochen. Da hätte ich mir ein klareres Statement gewünscht, aber eventuell hat das schlicht nicht zum Lebenslauf gepasst. Tragisch.


    Nach dem Respekt-Höhepunkt plätscherte der Film dann ein wenig aus. Auch weil mir völlig unklar war, wohin sich das alles noch entwickeln würde. So richtig Spannung wurde da nicht mehr aufgebaut, eher versucht, die anderen Seiten der Aretha Franklin zu zeigen. Und das unterlegt mit Schwarz-Weiss-Szenen, von denen ich nie sagen konnte, ob das jetzt Originalaufnahmen waren oder nur ein Stilmittel. Eben weil der restliche Film arg grobkörnig gefilmt wurde. Wirkte schon fast analog und antiquiert mit Details und Farben, die auch gerne mal versumpfen durften. In Summe durchaus ok, wenn auch etwas spannungsarm. Aber so sind die meisten Leben ja auch in der Nacherzählung.

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  • ravn Der Encanto-Vorfilm war doch typisches Disney-Fodder (also nicht Pixar)? Ein bisschen süßliche Moral (wiederhole nicht die Fehler Deiner Eltern), dazu CGI-Animation, die Dank Cel-Shading wirkt wie jene Limited Animation, mit der Disney die 50er bis 80er Jahre bestritten hat. Ich fand den auch nicht super, aber auch nicht weiter auffällig. Encanto hingegen hat mich wirklich wirklich genervt. Schon seit der Eiskönigin dreht Disney ihre Filme ja immer mit Blick darauf, wie man später das Bühnenmusical inszenieren kann. Hier war das aber heftig übertrieben; zum einen klangen wirklich alle Songs wie aus Hamilton und In the Heights abgekupfert, zum anderen waren sie aber auch durchgehend so inszeniert, dass man es größtenteils so 1:1 auf die Bühne bringen kann. Dann macht doch bitte gleich das Musical draus.


    Und jetzt opfere ich mich Mal für verv und gucke mir Ghostbusters in ScreenX an.

  • Danke! 🙇🏼‍♂️ Freue mich auf den Erfahrungsbericht.

    Eigentlich war das mit dem "Opfern" ja nicht ernst gemeint, aber Du liebe Güte, ist ScreenX Verarschung zahlender Kunden. Anders als gedacht ist es keine echte 270-Grad-Leinwand, sondern nur jeweils eher schmale Streifen an den Seiten, die zudem perspektivisch verzerrt bespielt werden und auf denen auch sichtbar riesige Boxen mitten ins Bild montiert sind. die Verzerrung resultiert aus der Art und Weise wie das 270-Grad-Bild "gewonnen" wird. Es war ja schon klar, dass da niemand bei den Dreharbeiten mit einer Panora-Kamera rumläuft, aber hier wird einfach in vorhandenes Bildmaterial hineingezoomt, so dass oben und unten Informationen abgeschnitten werden. Das geht natürlich nicht bei allen Szenen, also sind es auch fast nur die Actionszenen, die so bearbeitet werden.


    Der Eindruck den das Ganze macht ist am Ende mehr als bescheiden, eventuell würde es in einem großen Saal mit vollen Seitenleinwänden besser aussehen, aber durch die technisch bedingte Verzerrung (allzuweit reinzoomen geht halt auch nicht) glaube ich auch das nicht. Unter allen Gimmicks die ich in den letzten Jahren so erleben durfte ist das hier echt das mieseste, und ich verstehe sehr gut dass der Saal im Berliner UCI bisher der einzige geblieben ist.


    Bild traue ich mich wegen Copyright nicht zu posten.

  • Respect : Von Aretha Franklin kannte ich eigentlich bewusst nur die Hits, die alle kennen. Ist eben nicht so meine Musik. So erwartete ich eine umfassende Film-Biografie über das Leben und Wirken und den Werdegang. In 2 Stunden und 25 Minuten hätte man ja auch eine Menge reinpacken können. Umso überraschter war ich, dass nach einer gefühlten halben Stunde die kompletten Jugendjahre mal so eben übersprungen wurden. Kurz dachte ich, dass ich eingeschlafen wäre, aber ne, die haben dann einiges einfach als Rückblende später reingeschoben. Ansonsten hätte sich der Film wohl noch mehr wie das Abhaken einer Checkliste angefühlt, um prägendene Meilenstein des Lebens und Wirkens und Leidens abzuhandeln.


    Für mich ergab sich der Spannungsbogen daraus, zu erfahren, wie sich von einem begabten Kind eine Sängerin mit ihren Respekt-Song entwickeln konnte. Das habe ich erfahren und die Szenen im Musikstudio fand ich sogar wirklich sehenswert, auch wenn ich nicht beurteilen kann, ob so wirklich Songs entstehen können. Allerdings schwebte über allem der unausgesprochene und Schatten werfende Elefant im Raum. Erst nur angedeutet, aber nie ausgesprochen. Da hätte ich mir ein klareres Statement gewünscht, aber eventuell hat das schlicht nicht zum Lebenslauf gepasst. Tragisch.


    Nach dem Respekt-Höhepunkt plätscherte der Film dann ein wenig aus. Auch weil mir völlig unklar war, wohin sich das alles noch entwickeln würde. So richtig Spannung wurde da nicht mehr aufgebaut, eher versucht, die anderen Seiten der Aretha Franklin zu zeigen. Und das unterlegt mit Schwarz-Weiss-Szenen, von denen ich nie sagen konnte, ob das jetzt Originalaufnahmen waren oder nur ein Stilmittel. Eben weil der restliche Film arg grobkörnig gefilmt wurde. Wirkte schon fast analog und antiquiert mit Details und Farben, die auch gerne mal versumpfen durften. In Summe durchaus ok, wenn auch etwas spannungsarm. Aber so sind die meisten Leben ja auch in der Nacherzählung.

    Ich war auch gestern mit meiner Frau drin. Viel zu lang geratenes Biopic mit allerdings mehreren ernsten Themen, die teilweise nur angedeutet werden (was meinst du mit dem Elefanten??). Für mich eher eine lange Emanzipation vom dominanten Vater.

    Ein Höhepunkt war sicherlich der Studioauftritt in Alabama, wo mal ein bißchen das Entstehen eines Songs demonstriert wurde.

    Die Einblendungen in SW waren aber auch mit den Schauspielern gedreht worden, den Sinn habe ich nicht so ganz verstanden. Insgesamt ein solider Musik-Film - der auch in 90 Minuten hätte erzählt werden können.

  • Axayacatl


    Der Elefant im Raum ...

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