[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Gerade "The Tomorrow War" mit Chris Pratt auf Amazon geguckt

    Heiliger Herrgott ist der schlecht.

    Hab die Vorschau gesehen und mir gedacht: Schon wieder was bei der Konkurrenz (Netflix), was mich interessiert! :crying:

    Aber nach deiner Einschätzung werde ich wohl doch nichts vermissen… :)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • AQP2 nicht so gut wie AQP1, weil der ganze Überraschungseffekt fehlt, aber ein echt gutes Sequel. Gibt es ja eher selten. Finde die Welt und die Lore interessant und würde mir eine Entwicklung wie in Cloverfield wünschen. Spin-Off und ein dritter Teil wäre schon toll. Ich will wissen, woher die Kreaturen kommen.


    The Tomorrow War hatte schon sehr viele Logiklöcher (typisch bei Zeitreisen).


    Ein paar Bilder und Szenen fand ich aber trotzdem gut. Die Szene mit der MG auf dem Humvee war cool ^^ :thumbsup: Chris Pratt war echt fürchterlich. Er ist einfach nur der Starlord ?(

  • . Ich will wissen, woher die Kreaturen kommen.

    Lol, genau das soll das Prequel von Bill Nichols dann erklären, und als ich das gelesen hab dachte ich noch: "Wer bitte will das wissen!?!". Ja gut, jetzt hab ich die Antwort...


    Mit "Ich bin Dein Mensch" habe ich jetzt tatsächlich bis auf zwei (die ich morgen nachholen) alle Filme gesehen, die aktuell im Kino laufen. Das war zuletzt in den 1990ern der Fall, und bei der aktuellen Frequenz an Neustarts werde ich das auch nicht aufrecht erhalten können. Aber ein schönes Gefühl ist es doch. "Ich bin Dein Mensch" ist übrigens erstaunlich unkonventionelles deutsches Kino, das denklastig und papiern anzufangen droht (Frau muss, um Forschungsgelder zu erhalten, an Experiment mit einem Partnerschaftsandroiden teilnehmen), dann aber zunehmend an Fahrt gewinnt und tatsächlich irgendwann an Asimovs Robotergeschichten wie Bicentennial Man erinnert. Schöne Kiste (vor dem anderen gerade laufenden Androidenkindfilm hab ich ein bisschen Angst, mal sehen wie der wird).

  • Mir haben FEAR STREET: 1994 und THE TOMORROW WAR beide sehr gut gefallen.


    TOMORROW WAR hätte ich gern im Kino gesehen.

    Schönes Popcorn-Kino von der Sorte, wie sie mir in diesem ganzen Disney-Kladderadatsch, der die Kinos verstopft, echt fehlt.


    Von FEAR STREET kenne ich die Vorlage nicht, fand ihn aber eine schöne Hommage, auch wenn er nicht genau wusste, was er sein will. Ich bin sehr gespannt, wie es da weiter geht.

  • Bei Tomorrow War wünschte ich bloß, Du hättest recht. Fear Street ist eigentlich eine total harmlose Gruselbuchreihe vom Autor von Gänsehaut (Kinderbücher), der sich in Fear Street eher an 13+ richtet. Die Verfilmung ist da unerwartet hart ausgefallen, ich mochte aber die hübschen Allusionen an Scream und Konsorten auch.

  • Bei Tomorrow War wünschte ich bloß, Du hättest recht.

    Hab ich ja. Siehe oben.


    Aber du musst das ja nicht teilen. Du magst dafür GODZILLA 2 - weiß Sabine Sauer, warum. Für den gilt kein einziger deiner Maßstäbe, die du an TW anlegst. 😁


    Mir reicht da schon, dass er nicht so ein lustloses Disney-Zeug ist, um den ganz nach oben zu katapultieren.


    Richtig schönes Popcorn Kino, wie ich es in meiner goldenen Kinoära geliebt habe. 😊

    Ergo: Hab ich recht. Von einem gewissen Standpunkt aus.

  • Also vorab: klar ist so eine Aussage zunächst einmal subjektiv und sollte heißen: ich wünschte Deine Sicht würde auch für mich passen. Aber bei dem von dir angestellten Vergleich ist für mich völlig klar, dass GvK garantiert in den Augen André Bazins und der der Cahiers Cinema Pur (reines Kino) und Tomorrow War Cinema Purée (Kino-Scheibenkleister) wäre, um diese uralte Pointe Godards nochmal aufzuwärmen. Machen wir doch folgendes: wenn einer der beiden in der Jahresliste der CdC auftaucht, dann spendiert der eine dem anderen eine Essen-Neuheit im unteren preislichen Segment. D'accord?

  • Tomorror War auf Amazon Prime kickt ganz ordentlich den Subwoofer. Bild- und soundgewaltiges Popcorn-Kino. Zeitreisen haben halt immer ihre Logiklöcher, nur hier versuchen die Macher erst gar nicht, diese stopfen zu wollen. Wer da nach Sinngehalt sucht, hat schlicht den falschen Film angeschaltet. Leider handeln manche Charaktere in machen Situationen bewusst dumm, nur damit die Action weiter vorangetrieben werden kann. Geschenkt. Dafür stimmen für mich die Schauwerte. Leichtverdauliche SF-Action. Wem Alien 2 gefallen hat, könnte auch hier dran gefallen finden. Schade dass der Film keine IMAX-Kinoleinwand abbekommen hat.


    Das finstere Tal auf Netflix. Ein Western-Drama im zugeschneiten Hinterland irgendwo in Österreich, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Ich hab dann mal die Untertitel mit angeschaltet, weil der Dialekt ist teils schon heftig und nachdem ich schon einmal entnervt zurückspulen musste, um einzelne Wortbedeutungen mitzubekommen, haben mir die Untertitel gut ausgeholfen. Zum Inhalt sag ich nichts, nur so viel, dass es anfangs langsam losgeht und sich dann immer mehr steigert. Also dranbleiben. Nicht jeder Western braucht Staub und sandige Böden, um sehenswert zu sein. War für mich überraschend.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Das finstere Tal auf Netflix. Ein Western-Drama im zugeschneiten Hinterland irgendwo in Österreich, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Ich hab dann mal die Untertitel mit angeschaltet, weil der Dialekt ist teils schon heftig und nachdem ich schon einmal entnervt zurückspulen musste, um einzelne Wortbedeutungen mitzubekommen, haben mir die Untertitel gut ausgeholfen. Zum Inhalt sag ich nichts, nur so viel, dass es anfangs langsam losgeht und sich dann immer mehr steigert. Also dranbleiben. Nicht jeder Western braucht Staub und sandige Böden, um sehenswert zu sein. War für mich überraschend.

    Das finstere Tal hat ja auch schon ein paar Jahr auf dem Buckel, aber ich fand den Film mega gut.

    Die beiden Hauptdarsteller (Sam Riley, als eine Art unterkühlter Cowboy James Dean, fand ich total spannend, da sich seine Rolle ja im Film entwickelt hat und man immer mehr über ihn erfahren hatte.....dann Tobias Moretti...großartig) fand ich richtig gut und der Film, wie du schon sagst, beginnt sehr unterkühlt und langsam und nimmt immer mehr an Fahrt auf.....Toller Film!

  • The Tomorror War klingt irgendwie nach The Forever War. Ist das eine die Verfilmung des anderen ohne sich die Rechte zu sichern?

    Haldemans Parabel auf den Vietnamkrieg ist so unendlich viel schlauer und besser, dass die sich schämen sollten, aber ja, so ein paar Parallelen in der Grundidee gibt es. Bei Haldeman ist es ja aber nur Dilatation und kein Zeitsprung.

  • Wer hat jetzt auch alles "Dilatation" nachgeschlagen? ;)

    Na also komm, Einsteins Relativitätstheorie sollte man doch heute als Grundwissen voraussetzen können... ;) 'Tschuldigung, ein paar zuviele Zeitreisefilme und -bücher im Leben gelesen, da stellt man sowas wirklich nicht mehr in Frage. Gemeint ist der Effekt, dass bei Reisen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit die Zeit um einen herum langsamer vergehen würde als für die physische Außenwelt. Sprich: Für Dich vergeht ein Jahr, für den Rest ein Vielfaches davon. Siehe auch Planet der Affen.

  • Ich bin als jemand der eine ähnliche Ausbildung hat ja immer dankbar für starke Lektüren, die man auch mit sehr schlechten Filmen wunderbar hinkriegen kann. Hier würde ich sagen: gute Lesart die mehr auf den Zeitgeist des Films und wie dieser in ihm reflektiert wird referiert als auf den Film selbst.

  • The Tomorror War klingt irgendwie nach The Forever War. Ist das eine die Verfilmung des anderen ohne sich die Rechte zu sichern?

    Haldemans Parabel auf den Vietnamkrieg ist so unendlich viel schlauer und besser, dass die sich schämen sollten, aber ja, so ein paar Parallelen in der Grundidee gibt es. Bei Haldeman ist es ja aber nur Dilatation und kein Zeitsprung.

    Wo sind denn da Parallelen?
    Ich hab Forever War noch ziemlich gut im Kopf und ich sehe da keine Parallelen außer ... Menschen kämpfen gegen Aliens
    Im Forever War gibt es keine Zeitreisen. Die Grundidee bei Haldemann, dass der Krieg den Soldaten von der Gesellschaft entfremdet sehe ich auch nicht bei Tomorrow War.

    Ich hab das auch häufiger jetzt gelesen, dass der Film was mit den Buch zu tun haben soll, aber ich glaube dass es wirklich nur eine (gewollte) Ähnlichkeit der Titel gibt.
    Die Filmrecht von Forever War liegen meines Wissens derzeit bei 20th Century Studios und auch nicht bei Paramount.

    “Once you've got a task to do, it's better to do it than live with the fear of it.”

  • Finde ich auch immer sehr interessant, wenn ein Reviewer auf den Zeitgeist und Ideologien in Filmen eingeht. Kenne nur kaum Reviewer die das machen. Zlavoj Zizeks Filmanalysen sind ähnlich 🤔

  • Wo sind denn da Parallelen?
    Ich hab Forever War noch ziemlich gut im Kopf und ich sehe da keine Parallelen außer ... Menschen kämpfen gegen Aliens
    Im Forever War gibt es keine Zeitreisen. Die Grundidee bei Haldemann, dass der Krieg den Soldaten von der Gesellschaft entfremdet sehe ich auch nicht bei Tomorrow War.

    Neben "Menschen kämpfen gegen Aliens" noch die Idee, dass man Soldaten in eine ungewisse Zukunft schickt (bei Tomorrow War kommt ja nur ein kleiner Teil lebend zurück, bei Forever War kann halt niemand zurückkommen). Zeitreise halt in dem Sinn, dass die Zeit für die Soldaten "vorbei" ist. Ansonsten gehe ich eher davon aus, dass man sich ein wenig vom Titel und dieser Grundidee hat inspirieren lassen. Was Haldemans Buch so stark macht,

    fehlt bei Tomorrow Wars natürlich völlig. Hier haben wir wieder die gute alte "Ein Mann rettet die Welt"-Story.


    Marie Slavoj Zizek ist da nochmal nen Tacken härter drauf. Im anglo-amerikanischen ist das Analysieren zeithistorischer kultureller Bezüge aber die übliche Filmanalyse-Schule, besser bekannt als "Cultural Studies" oder, wenn auf die Vergangenheit gerichtet, auch in der Ausprägung des New Historicism stark verbreitet.

  • Für Dich vergeht ein Jahr, für den Rest ein Vielfaches davon.

    Und deswegen sind ja Zeitreisen möglich, man muss nur schneller sein als das Licht! :tease:

    Hm soweit ich weiß funktioniert das schon bei annähernder Lichtgeschwindigkeit. (€ ins Klugscheisserschweinschmeissend).


    Aber ohne jetzt auf physikalische Gesetze einzugehen, habe ich beim Film die Erwartung, dass bei Zeitreisen hauptsächlich in der Zeit gereist wird. D.h. subjektiv verändert sich für einen die Zeit in der man verweilt. Die Zeitreise wäre im obigen Beispiel auch abhängig vom Betrachtungsstandort. Der Mitreisende nimmt keine Zeitreise war. Nur die Person, die am Startpunkt zurückbleibt nimmt eine Zeitreise war.

    Bspw. bei Passengers (weil auch Chris Pratt) würde ja keiner auf die Idee kommen, von einer Zeitreise-Geschichte zu sprechen, dabei kann man aber sicher davon ausgehen, dass bei einer derartigen langen Reise bei konstanter Beschleunigung Zeitdilatation stattfindet.

    “Once you've got a task to do, it's better to do it than live with the fear of it.”

  • So, jetzt mal ohne das ganze Fachgesimple (das mir hier und im Horror- und Serien-Thread manchmal auch schon auf den Geist geht):


    mir hat der Film gut gefallen - genauso wie Godzilla vs. Kong. Beides gutes Popcornkino, bei dem ich nicht so extremen Tiefgang erwarte.

    Außerdem kann ich jetzt so eine ultraschlechte Schauspielleistung von Pratt auch nicht erkennen, aber was weiß ich schon - ich hab ja vermutlich auch erst tausende Filme gesehen.

  • So, jetzt mal ohne das ganze Fachgesimple (das mir hier und im Horror- und Serien-Thread manchmal auch schon auf den Geist geht):


    mir hat der Film gut gefallen - genauso wie Godzilla vs. Kong. Beides gutes Popcornkino, bei dem ich nicht so extremen Tiefgang erwarte.

    Außerdem kann ich jetzt so eine ultraschlechte Schauspielleistung von Pratt auch nicht erkennen, aber was weiß ich schon - ich hab ja vermutlich auch erst tausende Filme gesehen.

    Ich fachsimple gerne mal, muss das aber auch nicht immer.

    Manchmal gucke ich einfach einen Film, finde den gut oder nicht gut, habe Spaß dran oder nicht, und das war's.

    Manchmal inspiriert mich ein Film zu einer tieferen Analyse dieses Eindrucks. Dann hab ich mit dem Reden ÜBER den Film ebenso viel Spaß - oder eben deutlich mehr Spaß - wie/als mit dem Film selbst.


    TOMORROW WAR fällt für mich in die erste Kategorie. Da hab ich gar kein Bedürfnis, den zu analysieren, warum ich den nun finde wie ich ihn finde, oder was ich anders oder gleich sehe als/wie andere. Da interessieren mich nicht mal Kritiken oder Analysen. Ich hatte Spaß, fertig.


    Und Pratt ist halt Pratt. Dass er in emotionalen Szenen nicht der stärkste Schauspieler ist, konnte man schon in PASSENGERS sehen, aber er hat andere Stärken, und die kommen auch hier zum Tragen. 🤷🏻‍♂️

  • mir hat der Film gut gefallen - genauso wie Godzilla vs. Kong. .

    Am Ende ist das, wenn man Kino bzw. Filme rein als Unterhaltungsmedium sieht, doch das einzige was zählt.

    Das ist mir zu pauschal.


    Dafür muss man nicht Filme oder Kino per se als reines Unterhaltungsmedium sehen; manchmal reicht auch EIN Film.

    Nicht jeder Streifen muss als unsterbliches Zeugnis einer Zeitgeistkultur oder als mehrschichtige Wiedergabe sozialer Strömungsvarianzen gesehen und eingeordnet werden.

    Manchmal kann man einen Film auch einfach als einen Film sehen, und dafür dann den nächsten als rezeptionsästhetisches Schlüsselwerk ins Herz einer vordefinierten Narrationskultur.


    Filme und Kino sind Unterhaltung UND Kultur - nicht ODER.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Pardon, aber darum ging es mir doch gar nicht? Ich würde (erst recht nicht als Kulturwissenschaftler) doch niemals behaupten, dass Filme nur Unterhaltung sind. Mir ging es explizit darum, dass man sie (ob nun einzelne oder alle, die einen interessieren) auch nur als Unterhaltung sehen kann. Kein Mensch wird gezwungen, mit Medien mehr anzufangen als sie damit anfangen wollen.

  • Ich schau mir grad Tomorrow War an, man ist das eine gequirlte Grütze (den eigentlichen Ausdruck schreibe ich mal besser nicht).
    Hätte ich für den Müll Geld im Kino bezahlt, wäre ich wirklich, wirklich sauer.
    Scheiss Schauspieler, scheiss Drehbuch, scheiss Logik, einfach scheiss auf alles.
    Wer gibt soviel Geld im Vorfeld für so einen Mist aus.
    Ich hör mal besser auf ;)

  • Ich schau mir grad Tomorrow War an, man ist das eine gequirlte Grütze (den eigentlichen Ausdruck schreibe ich mal besser nicht).
    Hätte ich für den Müll Geld im Kino bezahlt, wäre ich wirklich, wirklich sauer.
    Scheiss Schauspieler, scheiss Drehbuch, scheiss Logik, einfach scheiss auf alles.
    Wer gibt soviel Geld im Vorfeld für so einen Mist aus.
    Ich hör mal besser auf ;)

    Danke, und ich dachte schon ich wäre der einzige gewesen der den mies fand :).

  • Werden subjektive Meinungen richtiger, wenn man jemanden findet, der die eigene teilt? Wobei Bestätigung (fast) immer toll ist. ;)


    Wenn ich persönlich Tomorrow War aufgrund seiner Logik, den Schauspielern oder dem Drehbuch bewerten sollte, dann empfand ich den mittelmäßig bis schlecht. Wenn ich nach Schauwerten und Unterhaltung mit der Erwartung eines Popcornfilms urteile, dann war der für mich mittelmäßig bis gut. Alien 2 oder Edge of Tomorrow fand ich aber besser, obwohl Cruise mir in seiner Mimik ebenso beschränkt wie Pratt vorkam.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Manchmal bin ich echt froh, dass mir bei Filmen in großen Teilen der theoretische oder gar wissenschaftliche Hintergrund fehlt. So dass ich mich schlicht an dem Spektakel erfreuen kann, der mir da in so vielfältigen Spielformen geboten wird - von tiefgründig bis oberflächlich. Ich eben nicht die Magie durchblicke und das ernüchternde Räderwerk sehe, das alles zusammenhält.


    Kenne ich leider allzugut von Videospielen als Ex-Redakteur auf dem Gebiet. Irgendwann kam ich da zu dem Punkt, dass alle neu betrachteten und angespielten Videospiele von mir nach erlernten Kriterien durchleuchtet, zerlegt und analyisert wurden, so dass ich mich zwingen musste, das Produkt wieder als Gesamterlebnis für mich genießen zu können. Dieses gerne naive Gesamterlebnis möchte ich mir bei Filmen erhalten und auch deshalb kann ich für mich Tomorrow War trotz seiner "handwerklichen" Schwächen im Filmemachen als unterhaltend empfinden.

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  • Danke, und ich dachte schon ich wäre der einzige gewesen der den mies fand :).

    Dass du das nicht bist, zeigen doch schon Rotten Tomatoes und IMDb. Die zeigen aber eben auch, dass viele Leute Spaß mit dem hatten. Warum denen das absprechen? 🤷🏻‍♂️

  • Danke, und ich dachte schon ich wäre der einzige gewesen der den mies fand :).

    Dass du das nicht bist, zeigen doch schon Rotten Tomatoes und IMDb. Die zeigen aber eben auch, dass viele Leute Spaß mit dem hatten. Warum denen das absprechen? 🤷🏻‍♂️

    Wo hab ich das getan? Irgendwo muss ich dir bei dem Film auf die Füße getreten sein. Nur weil ich fand dass es der allergrößte Drecksfilm ist den ich dieses Jahr bisher gesehen habe gönne ich doch jedem anderen den Spaß daran. Ich wundere mich halt höchstens, vor allem wenn dann Klassiker wie Aliens damit verglichen werden.


    ravn wenn Filme immersive genug sind, kann ich den "professionellen" Blick gut ausblenden.


    Und um nochmal produktiv hier zu sein:


    - Godzilla vs. Kong bietet in IMAX einen derart brachialen Sound, wie ich das seit Tenet nicht mehr erlebt hab. Zusammen mit dem brauchbaren 3D ist das eine nette Erfahrung mit leichtem Ohrensausen hinterher gewesen.


    - Promising Young Woman (Drehbuchoscar) ist absolut fantastisch. Lange nicht mehr erlebt, dass ein Sneakpublikum so von einem Film erwischt wird. Erst wird mitgekichert, weil eine RomCom erwartet wurde, dann Schweigen, als die wirklich unangenehmen "netten Kerle" sich an der vermeintlich betrunkenen Heldin zu schaffen machen. Das Ende ist brillant inszeniert und war fast schon traumatisch für das anwesende junge Publikum. Dauert noch zwei Wochen, bis der regulär startet.


    - Little Things, der am Donnerstag startet, ist nur auf den ersten Blick ein Serienkillerthriller a la Sieben. Was gleichzeitig die Chance und das "Problem" des Films ist, der Film will weitaus mehr Charakterstudie denn klassischer Krimi sein. Denzel Washington war jedenfalls schon sehr lange nicht mehr so gut wie hier, Gleiches gilt für Jared Leto. Falls den jemand auch guckt, würde ich sehr gern über das Ende diskutieren. Ich fand ihn sehr gut, verstehe aber auch, dass er massiv negative Kritiken auf sich gezogen hat, was vor allem an falscher Erwartungshaltung liegen dürfte.

  • Warum mich Tomorrow War an Aliens Die Rückkehr (= für mich Aliens 2) erinnert hat, auch wenn es für mich nicht dessen Gesamtqualität erreicht:


    Militärische Operationen stehen bei beiden Filmen im Vordergrund

    Eine kleine Gruppe kämpft gegen eine Übermacht an Aliens in Anzahl und Fähigkeiten

    Eine Einzelperson versucht, ihre Gruppe durchzubringen und will nebenbei die Welt retten

    Die Optik ist dreckig und nicht klinische reine Science Fiction

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  • Ich habe mir The Tomorrow War jetzt auch angetan. Mir hat einiges an dem Film nicht gefallen, vor allem der mangel an Kreativität. Das Script ist echt nicht doll und teilweise auch arg vorhersehbar. Die Idee der Zwangsrekrutierung in der Vergangenheit für einen Krieg in der Zukunft ist zwar eine geile Idee und könnte dem Film einen schönen politischen Anstrich verpassen, aber da diese Facette den Verantwortlichen reichlich egal ist, bleibt sie nur der Unterbau für stundenlanges, sinnfreies Geballer, dass einem aber auch schon in zig anderen Filmen in ähnlicher Form begegnet ist. Auch die einzelnen Stationen der Story mögen sich nicht recht miteinander zu einem organischen Ganzen zusammenfügen. Dem Film wird für mich aber letztendlich vom dauerplappernden Sidekick Charlie der Todesstoß versetzt. Der kommt mit seiner Nervigkeit Jar Jar Binx nahe. SEHR nahe. generell strotzt der Film auch vor Ungereimtheiten. Beispiel:


    Alles ist auf die dicke Explosion am Ende der Szene ausgerichtet, ohne Sinn und Verstand. So was verleidet mir mittlerweile echt den Spaß an solchen Filmen. Und um solche Unzulänglichkeiten zu erfassen, muss man nicht mal sonderlich analytisch über den Film nachdenken, das stößt mir auch beim oberflächlichen Schauen direkt sauer auf.


    Für mich liegt der Vergleich zu Starship Troopers näher, aber dem Tomorrow war fehlen die ätzend-satirischen Untertöne von Verhoeven´s Meisterwerk.

    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • [...]


    Für mich liegt der Vergleich zu Starship Troopers näher, aber dem Tomorrow war fehlen die ätzend-satirischen Untertöne von Verhoeven´s Meisterwerk.

    Schwieriges Thema mit dem "Meisterwerk". So weit würde ich nicht gehen.

    Es hilft sicherlich wenn man das Buch von Heinlein gelesen hat (übrigens mit dem Hugo ausgezeichnet).

    Allerdings sollte man beim Buch sich darüber im Klaren sein, dass der Autor durch die eigene Erfahrungen, Erziehung und damalige Zeit geprägt war und entsprechend diese Einflüsse im Buch verankert hat. Ich glaube in der heutigen Zeit würde das Buch eher ein Aufschrei verursachen, als dass es ihm eine Auszeichnung bringen würde.

    Deswegen fand ich Verhoevens Adaption durchaus gelungen und der von dir angesprochener satirischer Unterton ist extrem passend um nicht zu stark dem Buch zu folgen und ein "Dagegen" Symbol zu statuieren was die Zukunftsvisionen angeht (Klartext: die Vision der Zukunftswelt ist schon extrem militaristisch und faschistisch geprägt). Allerdings zum Meisterwerk Label fehlt da noch ein Stückchen.


    The Tomorrow War fehlt hier ein großes Stück von dem Hintergrund und wird eigentlich auf die Action reduziert.

    Die klassische Geschichte (Held + Gruppe vs Übermacht) neu verkleidet. Da kann man einige Beispiele bringen die sowohl besser, als auch schlechter sind.

    Ich glaube die Einordnung in die Abteilung "Action SF Popcorn Kino" trifft zu. Man kann es sich anschauen und der eine wird mehr, der andere weniger gut unterhalten.

    - Und wenn man es nicht gesehen hat, dann wird man es auch nicht vermissen...

  • Noch so ein Kind der Internet-Ära: Logikdebatten über Actionfilme. 😁


    "Warum hat Thanos nicht die Ressourcen verdoppelt?"

    "Warum sitzt Nero 25 Jahre rum, bevor er anfängt, sich für Romulus' Vernichtung zu rächen?"

    "Warum muss das Amateurteam die Forscher retten?"


    Klar, früher blitzten solche Fragen auch mal auf - siehe der Virus-Upload in INDEPENDENCE DAY - aber die heutige Form ist witzig.


    Erinnert mich an die Anekdote, dass Gene Roddenberry mal gefragt worden sein soll: "Wenn die Crew der Enterprise bei jedem Ionensturm aus den Sitzen geworfen wird, warum haben sie dann keine Sitzgurte?"


    Seine Antwort: "Weil sie dann nicht aus ihren Sitzen fliegen würden."


    Ich hab ja auch nix gegen logische Plots - aber wenn ich mich zwischen Spannung und Logik entscheiden muss, dann wähle ich in der Regel die Spannung.

    Ich sehe aber ein, dass diesbezüglich beim Publikum ein Wandel stattfindet - heute zählt Logik mehr als Spannung. Außer bei Marvel-Filmen natürlich. 😏

  • Naja, der Film muss einem die "Suspension of Disbelief" aber schon auch erlauben. Das ist die feine Balance zwischen offensichtlichem himmelschreiendem Blödsinn und einem Spielen entsprechend den im fiktiven Werk definierten Regeln. Ich muss nicht glauben, dass etwas in der realen Welt Sinn macht. Aber es sollte in der Welt des Films/Buchs/der Serie Sinn machen.

  • Noch so ein Kind der Internet-Ära: Logikdebatten über Actionfilme. 😁

    Naja, es gibt dennoch einen himmelweiten Unterschied zwischen "Over the Top" - Action (Stirb langsam 1 und 2, Mad Max Fury Road, Rambo 1, Nur 48 Stunden, Red Heat, Last Stand, Express in die Hölle - wo man sicherlich auch die ein oder andere Kröte schlucken muss, was die Glaubwürdigkleit angeht, die aber in sich konsistent aufgebaut sind und zumindest einem oberflächlichen Abklopfen auf Plotholes standhalten) und Actionfilmen mit hundsmiserabel dahingeschludertem Drehbuch, das von vorne bis hinten kaum einen sinnigen Zusammenhang erzeugen kann und so vorhersehbar ist, dass sämtliche Spannung flöten geht.

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  • Und nur um nochmal festzuhalten, dass ich sinnlose Action sehr wohl zu schätzen weiß, wenn sie mich überzeugt, und zumindest die inhärente Handlungslogik bedient wird: Nachdem bereits der erste "Killer's Bodyguard" weitaus lustiger und unterhaltsamer war als erwartet bzw. erwartbar, ist der zweite Teil (im Original Hitman's Wife's Bodyguard) absolut großartig. Salma Hayek und Samuel L. Jackson dominieren den Film als lustiges Pärchen, es gibt zum Schreien komische, offenkundig am Set improvisierte Momente zwischen Salma als Killerqueen und ihrem Bodyguard Ryan Reynolds, der hier soviel erleiden muss wie noch nie zuvor in seiner Karriere. Dabei ist der Film tatsächlich (anders noch als der erste Teil, der zumindest stellenweise eine gewisse Ernsthaftigkeit mit hineinbrachte) so komplett durchgeknallt, dass er als reine Comedy-Action mit sehr vielen Toten durchgeht. Und der Trailer zeigt hier zur Abwechslung nicht mal einen Bruchteil der wirklich guten running gags (die vorrangig etwas mit einer gewissen Mütterlichkeit Hayeks gegenüber ihrem Bodyguard zu tun haben). Das Ende wird so präzise über den gesamten Film hinweg vorbereitet, dass der Schlussgag mich fast vom Stuhl getragen hat (was bei den superluxuriösen Echtlederkinositzen des Luxuskinos, wo ich den Film eben gesehen habe, schon eher erstaunlich ist). Startet bei uns erst Ende August. Wenn jemand Lust auf reines Unterhaltungskino bester Machart hat, dem sei der Film dringend nahegelegt.

  • Stirb Langsam 1 fand ich damals als VHS-Videothek-Leihkassette grandios. Endlich mal ein scheinbarer Normalo, der notgedrungen zum Helden wird und dabei schwitzen, stöhnen und jammern darf und immer zerschundender aussieht. Das war schon eine Form des Realismus im Actionfilm, der mir damals völlig ausgereicht hat, um für mich glaubwürdig zu sein. Grandioser Film - mit ganz viel verklärter Nostalgie.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene