[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • The Abyss (89) gucke ich gerade. Könnte man das auch als Katastrophenfilm bezeichnen? :/ Auf jeden Fall gefällt mir der Film bisher sehr und die Effekte sehen echt aufwendig und real aus. Finde ich ziemlich. Ist jetzt kein Geheimtipp. Den Film kennt bestimmt jeder hier :D

  • The Abyss (89) gucke ich gerade. Könnte man das auch als Katastrophenfilm bezeichnen? :/ Auf jeden Fall gefällt mir der Film bisher sehr und die Effekte sehen echt aufwendig und real aus. Finde ich ziemlich. Ist jetzt kein Geheimtipp. Den Film kennt bestimmt jeder hier :D

    Den hab ich im Kino gesehen, und nicht verstanden. Dann einige Jahre später im Drehbuch-Studium das Script gelesen (Cameron war damals mein Lieblingsautor) und gesehen, was für bedeutende Szenen da fehlten!

    Zwei Jahre später in England dann zufällig den Director's Cut auf VHS gefunden, und plötzlich ergab der ganze Film Sinn!!

    Die hatten nämlich die Kalter Krieg Thematik komplett rausgeschnitten und ein nicht deutbares Alien-Rätsel draus gemacht, um die 2 Stunden Marke zu halten. Damals waren 2,5 Stunden Unterhaltungsfilme nicht gewinnträchtig genug, das durften sich höchstens ein paar Kunstfilme erlauben.


    Ist aber eher eine typisch Cameronsche Anti-Technik-Parabel, angereichert mit Endphasen-Kalter Krieg Panik (eingeholt von dessen abrupten Ende), als ein Katastrophenfilm und in seiner emotionalen Kernaussage für alle nach 89 Geborenen wohl etwas schwerer nachzuvollziehen.


    Trotzdem in meinen Augen Camerons erwachsenster Film, und auch Ed Harris war nie besser. (Dafür patzt Michael Biehn auf ganzer Linie ...) Einer meiner Lieblingsfilme. Auch wenn die deutsche Synchro hier echt schwere Fehler macht ...


    War einer der ersten Filme mit Computeranimationen, noch vor JURASSIC PARK. Cameron war großer Effekt-Wegbereiter damals.


    Übrigens hat Cameron bei den Vorbereitungen und Recherchen zu THE ABYSS seine Liebe für die Tiefsee entdeckt - und von der Titanic erfahren.

    Nach Titanic wurde er dann zum Tiefseeforscher und hat einige echt spektakuläre Tiefseedokus gedreht und war auf dem Grunde des Marianengrabens.

    4 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • The Abyss (89) gucke ich gerade. Könnte man das auch als Katastrophenfilm bezeichnen? :/ Auf jeden Fall gefällt mir der Film bisher sehr und die Effekte sehen echt aufwendig und real aus. Finde ich ziemlich. Ist jetzt kein Geheimtipp. Den Film kennt bestimmt jeder hier :D

    Michael Biehns Glanzzeit :love:

    Der Mann, der die Autokorrektur erfunden hat ist gestorben. Restaurant in Frieden.

  • War also die richtige Entscheidung den Extended einzuschalten :saint: Danke für die coole Trivia. Lese so etwas gerne :danke:


    Die Tiefseedokus sollte ich auch mal auschecken :/

  • Zu Abyss hab ich mal gelesen, dass die Kinofassung nur der halbe Film ist. Damals mussten wohl nahezu unumstößlich bestimmte Lauflängen eingehalten werden und so ist vieles rausgeflogen. Ich sage nur "Welle" ;) Ich hab den mal mit meiner Frau geschaut und war schockiert warum da so viel fehlt.

    Übrigens auch interessant: Sowas wie Flüssigkeitsatmung gibt es auch heute noch nicht, weil eine Lunge keinen Sauerstoff aus Flüssigkeiten aufnehmen kann. Nun sieht man ja eine Ratte unter Wasser... japsen. Laut den Verantwortlichen sind keine Tiere zu Schaden gekommen. Wie groß die Grauzone dazwischen ist und wie sie es dann gedreht haben kann dann wohl jeder für sich selbst entscheiden... Wahrscheinlich hat man seelenruhig einer (oder mehreren) Ratten beim ertrinken zugesehen.

  • .Wie groß die Grauzone dazwischen ist und wie sie es dann gedreht haben kann dann wohl jeder für sich selbst entscheiden... Wahrscheinlich hat man seelenruhig einer (oder mehreren) Ratten beim ertrinken zugesehen.

    Das wäre ungewöhnlich, schon damals gab es Tierschutzgesetze am Set.


    Außerdem gibt es ausreichend wissenschaftliche Berichte, dass Mäuse und Ratten schon lange vor 1989 erfolgreich PFC-Lösungen geatmet haben, und die Technik wurde Mitte der 90er auch erfolgreich an Frühgeborenen mit Atemwegserkrankungen durchgeführt.


    Bei längerer Nutzung muss aber maschinell geholfen werden, weil beim Ausatmen nicht genug CO2 ausgestoßen wird und sich sonst anreichert.


    Gehe also ruhig davon aus, dass die Ratten-Szene echt ist, gibt genügend Hinweise darauf.

  • Zur Beruhigung: Die Atemflüssigkeit ist echt, was man da sieht geschieht so in Wirklichkeit. Der Ratte wurde also kein physischer Schaden zugefügt (über psychisch können wir noch verhandeln). Für Menschen ist das Produkt "Fluorinert" (entwickelt von 3M) allerdings bisher noch nicht geeignet.


    Und kleine Korrektur: Es war schon lange nicht mehr der erste Film mit CGI, es war allerdings sehr gute CGI. Morphing hatte davor bereits Willow eingesetzt, Wasseranimation schon mehrere Disneyfilme (Basil, Bernhard und Bianca 2) umgesetzt. Wenn man wirklich frühe CGI (und davon sehr viel) sehen will, dem sei "The Last Starfighter" empfohlen. Anders als im fast zeitgleichen Tron ist da wirklich das Gros des Films aus dem Computer.

  • Und kleine Korrektur: Es war schon lange nicht mehr der erste Film mit CGI,

    EINER der ersten ...

    Weil oft der Mythos herrscht, das wäre JURASSIC PARK gewesen. :)


    Ich gestehe aber ein, dass ich den Zusatz "fotorealistisch" noch hätte anbringen können.


    Und PFC-Lösungen werden im medizinischen Bereich auch bei Menschen genutzt. Wie gesagt meistens Frühchen, aber auch schon bei Senioren.

  • Jetzt nerve ich aber dann auch richtig: Erste fotorealistische CGI war der Glasritter in "Young Sherlock Holmes" 1985, dann der Löwe in Labyrinth (1986), dann das noch recht einfache Morphing in "Star Trek IV" und "Auf der Suche nach dem goldenen Kind", und dann natürlich Willow in 1988. Abyss gilt als erstes fotorealistisches Wasser, alles andere wurde dort natürlich massiv weiterentwickelt, da bin ich ja bei Dir. Aber Cameron hat halt auch einfach (wie so oft) sich bei den besten bedient, die vor ihm da waren...


    Bernhard und Bianca 2 hättest Du mir übrigens um die Ohren hauen können, der war erst ein Jahr später.

  • Ich kann nur wiederholen: EINER der ersten und VOR Jurassic Park ist immer noch absolut korrekt. 🤷🏻‍♂️


    Und ich hab gar nicht das Bedürfnis, dir irgendwas um die Ohren zu hauen. 😊

    3 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • (Ich versuche gerade, mich an irgendeinen Löwen in Labyrinth zu erinnern ... meinst du dieses seltsame gehörnte Viech, das mich immer an Samson erinnert hat? 🤔)

  • Naja, für mich sind halt die ersten Filme mit Computeranimationen eher Westworld, Star Wars, Das Schwarze Loch und natürlich der großartige "Hilfe, mein Computer hat mich gefangen genommen und will ein Kind mit mir zeugen"-Klassiker Demon Seed. Und das sind doch nochmal 10 Jahre bis zu Abyss, daher mein leicht vehementer Einspruch aus medienarchäologischer Sicht ;).


    Und wie so oft, wenn ich nur aus der Lameng schreibe: Es war kein Löwe, sondern die Eule im Vorspann. Je suis desolée mon ami ;).

  • Naja, für mich sind halt die ersten Filme mit Computeranimationen eher Westworld, Star Wars, Das Schwarze Loch und natürlich der großartige "Hilfe, mein Computer hat mich gefangen genommen und will ein Kind mit mir zeugen"-Klassiker Demon Seed. Und das sind doch nochmal 10 Jahre bis zu Abyss, daher mein leicht vehementer Einspruch aus medienarchäologischer Sicht ;).

    Ist aber immer noch kein Widerspruch. 🤷🏻‍♂️


    Du legst halt einen anderen Maßstab an. Das waren ja Effekte auf gänzlich anderem Niveau als die rudimentären Testballons, die du hier aufzählst. Sag was du willst, aber der Wasserwurm war bahnbrechend. So wie auch der T-1000 bahnbrechend war, und die gefühlt 3 Minuten Dino-CGI in Jurassik Park.

    Das wegzuwischen mit "Westworld hatte auch digitale Matte-Elemente" ist mir zu radikal.

    1989 war Go Motion noch das Nonplusultra, und The Abyss und Cameron haben das losgetreten, was die CGI-Begeisterung der frühen 90er erst ausgelöst hat - und uns den Lawnmower-Man eingebrockt hat. 🙈

    Die digitale Revolution fand zwischen 1989 und 1992 statt, nicht mit WESTWORLD.


    Darum widerspreche ich dir hier entsprechend vehement. Nicht in deinem Beharren, dass es vor The Abyss CGI gab, aber in seiner suggerierten Missachtung der Zäsur, die irgendwo zwischen Last Starfighter und Jurassic Park stattfand, und in der ist The Abyss medienarchäologisch von deutlich höherer Bedeutung, als du ihm gerade zugestehst. :)


    Also nein: Es war einer der ersten Filme mit CGI. Punkt. Und auch medienarchäologisch extrem bedeutsam. 🤷🏻‍♂️

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ahhh! Ja, an die Eule erinnere ich mich sofort! 😅👍🏻


    Muss den Film eh mal wieder gucken. War seinerzeit neben Ronja Räubertochter der erste, den ich über zehn Mal im Kino gesehen hab. 🤩

  • Da es hier schon Thema war: MGM gehört jetzt für 8,6 Mrd. Dollar zu Amazon. Broccoli/Wilson behalten ihre 50% an Bond und die volle kreative Kontrolle. Fernsehspinoffs von Bond sind also nicht zu erwarten, dafür wohl von allem was MGM seit 1986 und UA davor gemacht haben (ältere MGM-Filme gehören schon länger zu Warner). Das Amazon movies Studio wird wohl in MGM aufgehen. Damit hat der erste Streamingdienst seinen Fuß endgültig im Hollywood-Kerngeschäft.

  • Gestern zufällig im linearen Fernsehen hierauf Das Phänomen "Blade Runner" - Die ganze Doku | ARTE gestossen und ich fand die Dokumentation ziemlich klasse. Klar die Profis wissen das alles nur mir gingen schon noch ein paar Christbäume auf, insbesondere im Bezug Metropolis <-> Blade Runner. Copyright 2020 sollte das bisher noch kaum jemand gesehen haben


    noch verfügbar bis 26.6.2021 auf arte

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Gestern zufällig im linearen Fernsehen hierauf Das Phänomen "Blade Runner" - Die ganze Doku | ARTE gestossen und ich fand die Dokumentation ziemlich klasse. Klar die Profis wissen das alles nur mir gingen schon noch ein paar Christbäume auf, insbesondere im Bezug Metropolis <-> Blade Runner. Copyright 2020 sollte das bisher noch kaum jemand gesehen haben


    noch verfügbar bis 26.6.2021 auf arte

    Stimme zu! Absolute Empfehlung für Blade Runner Fans...

    Arte macht in der Richtung echt tolle Sachen. Zuletzt auch bei Indiana Jones und ganz besonders bei der Dune Doku, auf die ich nochmal ausdrücklich verweisen möchte!

  • Gestern zufällig im linearen Fernsehen hierauf Das Phänomen "Blade Runner" - Die ganze Doku | ARTE gestossen und ich fand die Dokumentation ziemlich klasse. Klar die Profis wissen das alles nur mir gingen schon noch ein paar Christbäume auf, insbesondere im Bezug Metropolis <-> Blade Runner. Copyright 2020 sollte das bisher noch kaum jemand gesehen haben


    noch verfügbar bis 26.6.2021 auf arte

    Muss ich sehen :)

    Auf Arte gab es letztens auch eine coole und interessante Doku zu Jack Nicholson

  • Direkt im Anschluss habe ich dann auf Arte "Electroma" von Daft Punk gesehen. Muss ich sicherlich noch ein paar mal anschauen, bis ich ihn verstanden haben werde, aber er reizt mich

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • nix gegen Arte, aber während der Rest der genannt wurde Arte-Produktionrn sind, war die Dune-Jodorowsky-Doku (um die geht es doch?) ein richtiger Kinodokufilm. Oder hat Arte noch was anderes zu Dune gemacht?

  • ist doch egal wer es gemacht hat, oder? Wichtig ist doch, dass Arte solche Programme dann auch zeigt

    Schon richtig. Aber ich fand es nur irgendwie schon noch wichtig dass solche spannenden Dokus auch noch fürs Kino entstehen, auch wenn nur wenige sie dort auch sehen (Werbung für's medium wenn du so willst).

  • Gestern zufällig im linearen Fernsehen hierauf Das Phänomen "Blade Runner" - Die ganze Doku | ARTE gestossen und ich fand die Dokumentation ziemlich klasse. Klar die Profis wissen das alles nur mir gingen schon noch ein paar Christbäume auf, insbesondere im Bezug Metropolis <-> Blade Runner. Copyright 2020 sollte das bisher noch kaum jemand gesehen haben


    noch verfügbar bis 26.6.2021 auf arte

    Hab ich durch Zufall gestern gesehen und direkt aufgenommen. Wird die Tage angeschaut

  • PeeWee DIE Dune Doku?

    Es gibt eine tolle Doku zu Jodorowsky's Dune.


    Dieser Film wäre sogar vor Star Wars in die Kinos gekommen und hätte so illustre Gäste wie Mick Jagger oder Salvatore Dali gehabt.

    Leider ist das Projekt am Vertrieb gescheitert.

    Wenn man Alejandro Jodorowsky glauben kann, dann hat sich auch Star Wars reichlich aus seinem vom Moebius (Jean Giraud) gezeichneten Storyboard bedient.

  • Wenn man Alejandro Jodorowsky glauben kann, dann hat sich auch Star Wars reichlich aus seinem vom Moebius (Jean Giraud) gezeichneten Storyboard bedient.

    Es war Ralph McQuarrie (für Star Wars) der Moebius (Dune Konzeptzeichnungen) und Jean-Claude Mézières (Comic Valerian) "gesampelt" hat, um es wohlwollender auszudrücken.

  • Leider ist das Projekt am Vertrieb gescheitert

    Er ist daran gescheitert, dass ihn niemand finanzieren wollte. :) Der Vertrieb kommt erst zum Tragen, wenn ein Film fertig ist.

    Auch hier will ich dir nicht widersprechen, aber das Hauptproduktionsmodell unabhängiger Produktionen in den 1970ern war es, mit Filmkonzept, Poster und ein paar Namen nach Cannes zu gehen und den Film, noch bevor auch nur ein Celluloidpartikel belichtet wurde, an internationale Vertriebe zu verkaufen. Leute wie Sir Lew Grade (gerne auch Low Grade genannt) und Allied Artists, Carlo Ponti etc. haben damals hunderte Filme so produziert, die bereits komplett vorfinanziert waren. Und genau daran ist Dune gescheitert, es kam einfach nicht genug Geld für die Produktion zusammen. Insoweit habt ihr schlicht beide Recht.


    (Berühmt ist in dem Zusammenhang übrigens Barbwire: da existierte nichts außer einem Poster mit Pamela Anderson, und böse Zungen behaupten, dass nur ein Bruchteil des Budgets, das die Verleiher vorfinanziert haben, ihren weg auch auf die Leinwand gefunden haben. )

  • Es war Ralph McQuarrie (für Star Wars) der Moebius (Dune Konzeptzeichnungen) und Jean-Claude Mézières (Comic Valerian) "gesampelt" hat, um es wohlwollender auszudrücken.

    Naja, und bei Lynchs Dune hat dann H.R. Giger etliche Designs, die schon für Alien entstanden, zweitverwendet.

  • Direkt im Anschluss habe ich dann auf Arte "Electroma" von Daft Punk gesehen. Muss ich sicherlich noch ein paar mal anschauen, bis ich ihn verstanden haben werde, aber er reizt mich

    Ich finde es schon bewundernswert, dass länger als 10 Minuten durchzuhalten. Ich bevorzuge Interstella 5555.

  • Kann es sein, dass finnische Filme immer "over the top" sein müssen? Gestern Big Game gesehen und da sind genau solche Übertreibungen wie bei Iron Sky oder auch den Kaurismäiiki Filmen?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Unhinged


    Wie Duell, Falling Down oder Joyride fällt auch Unhinged in die Rubrik "Emotional angespannte Psychopathen im Straßenverkehr". Die Story: Eine etwas ungeduldige, gestresste junge Mutter hupt einen Mann an, weil dieser bei Grün nicht rechtzeitig losfährt. Der hat allerdings in der Nacht zuvor zwei Menschen erschlagen und startet eine wilde Amokfahrt, als die Mutter sich für die Huperei nicht bei ihm entschuldigen möchte.

    Unhinged geht von Anfang an in die Vollen. Keine große Exposition, ein hohes Tempo und ein sehenswerter, aufgequollener, psychopathischer Russell Crowe retten den oberflächlichen Film am Ende ins Ziel, die Vorbilder erreicht er allerdings in keiner Sekunde.



    The Gentlemen


    Grandios besetzter und unterhaltsamer Gangsterfilm von Guy Ritchie, mit dem er versucht, stilistisch und auch thematisch an seine Filme "Bube, Dame, König, Gras" und "Snatch" anzuknüpfen. Das gelingt nicht ganz, macht aber trotzdem Spaß.

    we are ugly but we have the music

  • Gestern THEY WANT ME DEAD gesehen (Original: Those who wish me dead)

    Ich bin ja ohnehin nicht der größte Fan von Taylor Sheridan, auch wenn ich anerkenne, dass er mit HELL OR HIGH WATER und WIND RIVER zwei wirklich gute Filme geschrieben hat. Und seit WIND RIVER ja auch als Regisseur umsetzt. Aber hier liefert er einen Thriller auf TV-Niveau der 90er Jahre ab. Eine Exposition mit der Brechstange (und das von dem Autor, der gerne behauptet, er mag keine Expositionen - jetzt weiß man auch, warum), eine absolut vorhersehbare Story, und sein absolutes Markenzeichen - die kernige Natur des amerikanischen Mittelwestens und die kernige Natur der Bewohner des amerikanischen Mittelwestens zu beschreiben - verkommt hier zu ein, zwei dahingeschleuderten Dialogzeilen. Dem Film fehlt jede Kohärenz, Struktur und Atmosphäre, und man hat das Gefühl, dass mindestens eine Stunde auf dem Boden des Schneideraums gelandet ist. Selbst der Klappentext zur Romanvorlage liest sich spannender als der Film am Ende wirkt.

    Immerhin: Die Bilder sind hübsch, die Schurken sind herrlich schurkisch (und unglaublich dümmlich) und der MacGuffin konsequent umgesetzt, und Finn Little zeigt hier, dass er das Zeug zu einem wirklich talentierten Schauspieler mitbringt. Wenn der weiter so fleißig dreht, wie in den letzten zwei Jahren, guck ich gerne weiter zu.

    Trotzdem in der Summe ein absolut verunglückter Streifen. :/