[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Ich hab vor ein paar Tagen den Musicalklassiker "Easter Parade" gesehen, nach ein paar Jahrzehnten wieder mal. Inhaltlich eher, naja, aber Fred Astaire und Judy Garland in strahlenden Farben und bester Spiellaune, das sind schon cineastische Erlebnisse! Ich war ja früher nahezu Experte für alte Hollywood-Musicals und hab mir alles angesehen, was es im Österr. Filmuseum so an Retrospektiven dazu gab. Und jetzt hab ich auf IMDB nach dem Genuss der Osterparade mal nachgesehen, was die Garland noch gedreht hat, ehe ihre Karriere krankheitsbedingt steil nach unten ging. Dabei stieß ich auf den mir völlig unbekannten Titel "Summer Stock" von 1950 mit Gene Kelly als Partner! Er hat eine gute Bewertung, hat in den USA an den Kassen funktioniert, aber - und das hat mich verblüfft - war nicht nur niemals in deutschsprachigen Kinos, sondern offenbar auch niemals in D oder Ö im TV zu sehen?!

    Auf Youtube gibts einige Ausschnitte, aber wieso dieser Film dermaßen unbeachtet hierzulande bliebt, ist nicht erklärlich. Man lernt halt nie aus!

    Einmal editiert, zuletzt von papadjango ()

  • Nachdem ich mit Jack Lemmon dank Short Cuts (Meisterwerk!) und Glengarry Glen Ross (Meisterwerk!) nun leider durch bin, ist heute mein neuester Pandemie-Frustkauf eingetroffen: Die Zatoichi-Box von Criterion. 25 Filme der Serie um den blinden, schwertschwingenden Masseur, der durch Japan zieht, den Armen hilft, die Bösen bestraft und zwischendurch auch mit dem echten Yojimbo aus den Kurosawa-Filmen kämpfen darf. Das sollte für die kommende Woche, wo ich vom Betreuen des Homeschooling erstmals seit November befreit bin, eine angemessene Erholung bieten. Und keine Sorge, wenn mich niemand explizit dazu auffordert, unterlasse ich hier auch die detaillierte Bewertung aller Einzelfilme ;). Trotzdem: Wen japanische Samuraifilme interessieren, dem kann ich die Filmserie (und später auch die Fernsehserie, und natürlich Kitanos Remake) nur empfehlen.

  • Ich hab vor ein paar Tagen den Musicalklassiker "Easter Parade" gesehen, nach ein paar Jahrzehnten wieder mal. Inhaltlich eher, naja, aber Fred Astaire und Judy Garland in strahlenden Farben und bester Spiellaune, das sind schon cineastische Erlebnisse! Ich war ja früher nahezu Experte für alte Hollywood-Musicals und hab mir alles angesehen, was es im Österr. Filmuseum so an Retrospektiven dazu gab. Und jetzt hab ich auf IMDB nach dem Genuss der Osterparade mal nachgesehen, was die Garland noch gedreht hat, ehe ihre Karriere krankheitsbedingt steil nach unten ging. Dabei stieß ich auf den mir völlig unbekannten Titel "Summer Stock" von 1950 mit Gene Kelly als Partner! Er hat eine gute Bewertung, hat in den USA an den Kassen funktioniert, aber - und das hat mich verblüfft - war nicht nur niemals in deutschsprachigen Kinos, sondern offenbar auch niemals in D oder Ö im TV zu sehen?!

    Auf Youtube gibts einige Ausschnitte, aber wieso dieser Film dermaßen unbeachtet hierzulande bliebt, ist nicht erklärlich. Man lernt halt nie aus!

    US-Musicals liefen nie wirklich gut in Deutschland, bis weit in die 1990er hinein. Aus Anna und der König von Siam (The King and I) hat Fox damals in Deutschland sogar alle Musiknummern herausgeschnitten. Aus anderen Musicals wurden wenigstens mehrere Songs entfernt, gerade Disney hat das sehr gerne getan, damit Filme wie Elliott das Schmunzelmonster öfter hintereinander gezeigt werden konnten. Viele Filme hatten dann erst im deutschen Fernsehen ihre Erstausstrahlung, aber auch dort war die Synchro auf die veritablen Klassiker beschränkt, und Paramount hat so gut wie nie Filme an die Degeto verkauft. Bei MGM (dem Studio hinter Summer Stock) erfolgte der erste Verkauf von Filmrechten erst Anfang der 1980er, da hatten ARD und ZDF das Interesse an Hollywood-Filmklassikern der 1950er schon weitgehend verloren. Es gibt da unzählige noch zu hebende Schätze (quasi die komplette MGM- und Fox-Musical-Produktion der 1930er und 1940er gehört auch dazu).

  • Guter Einwand, würde ich aber nicht gelten lassen, da das Musical für mich dann doch eine sehr eigenständige Bearbeitung des Stoffes ist, der man mit Remake nicht wirklich gerecht wird. Dann wären Effi Briest und Anna Karenina auch Remakes von Madame Bovary.

    Ja, das würde ich auch so bewerten. In dem Falle gab es aber seit BEN HUR tatsächlich kein prämiertes Remake mehr.
    Ist ohnehin erstaunlich, wie viele Musical- und Theaterverfilmungen den Preis als bester Film eingeheimst haben ...

  • Ich hab vor ein paar Tagen den Musicalklassiker "Easter Parade" gesehen....

    US-Musicals liefen nie wirklich gut in Deutschland, bis weit in die 1990er hinein. Aus Anna und der König von Siam (The King and I) hat Fox damals in Deutschland sogar alle Musiknummern herausgeschnitten. Aus anderen Musicals wurden wenigstens mehrere Songs entfernt, gerade Disney hat das sehr gerne getan, damit Filme wie Elliott das Schmunzelmonster öfter hintereinander gezeigt werden konnten. Viele Filme hatten dann erst im deutschen Fernsehen ihre Erstausstrahlung, aber auch dort war die Synchro auf die veritablen Klassiker beschränkt, und Paramount hat so gut wie nie Filme an die Degeto verkauft. Bei MGM (dem Studio hinter Summer Stock) erfolgte der erste Verkauf von Filmrechten erst Anfang der 1980er, da hatten ARD und ZDF das Interesse an Hollywood-Filmklassikern der 1950er schon weitgehend verloren. Es gibt da unzählige noch zu hebende Schätze (quasi die komplette MGM- und Fox-Musical-Produktion der 1930er und 1940er gehört auch dazu).

    Da magst du durchaus recht haben, aber einerseits hatten wir in Österreich in den 70er und 80er Jahren eine rührige Redakteurin im ORF, die etliche dieser Filme in OmU über den Schirm flimmern ließ (da hab ich viel kennengelernt; jemals was vom Astaire-Film "Yolanda and the Thief" gehört?) und andrerseits war das Angebot im Filmmuseum nahezu komplett; daher kenne ich wirklich fast alles aus der Zeit und von diesen Studios, zumindest namentlich. Daher war ich eben sehr überrascht, dass genau dieser Film mir nie untergekommen ist. Aber danke für die Hintergrund-Info. :danke:

  • Ist ohnehin erstaunlich, wie viele Musical- und Theaterverfilmungen den Preis als bester Film eingeheimst haben ...

    könnte das der Zusammensetzung der Jury geschuldet sein? Mit den Klassikern hatten doch zumindest die Schauspieler in der Jury wohl dann seit der High School Kontakt

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Mal eine Empfehlung für die Netflix-Serie ...


    Cobra Kai : War schon länger bei Netflix aufgelistet, hatte ich bisher aber immer weggedrückt, weil ich mir darunter nichts vorstellen konnte. Bei Netflix fehlen echt Serien-Trailer und bessere Kurzusammenfassungen fernab Storyspoiler, um für sich entscheiden zu können, ob das was taugen könnte. Deshalb erst über die Empfehlung bei KinoPlus von den RocketBeans darauf aufmerksam geworden, dass die Serie doch was taugen könnte. Und ja, durch die Folgenlänge von 30 Minuten und eine nicht zu tiefgründige Story konnte ich bequem und entspannt die ersten 5 Folgen der ersten Staffel wegschauen an einem Abend.


    Story ist der Werdegang des Widersachers von Daniel LaRusso aus Karate Kid aus den 80er-Jahren. Hatte ich damals im Kino gesehen und danach vergessen und höchstens beim Autopolieren daran gedacht. Cobra Kai spielt in der Gegenwert und durch den Fokus auf Johnny Lawrence bekommt das alles eine ganz neue Seite. Herrlich mitanzusehen, wie oberflächlich-freundlich -erfolgreich Daniel LaRusso durchs Leben schreitet, während Johnny Lawrence erstmal so gar nichts auf die Kette bekommt in seinem Säufer- und Lotterleben. Dabei wirkt Johnny weitaus sympathischer in seiner Loser-Rolle, der sich von Daniel um den Turniersieg betrogen fühlt und wo danach alles irgendwie den Bach runterging.


    Kurz gesagt: Sehenswert, um mal von dem ganzen Alltag den Kopf frei zu bekommen.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • US-Musicals liefen nie wirklich gut in Deutschland, bis weit in die 1990er hinein. Aus Anna und der König von Siam (The King and I) hat Fox damals in Deutschland sogar alle Musiknummern herausgeschnitten. Aus anderen Musicals wurden wenigstens mehrere Songs entfernt, gerade Disney hat das sehr gerne getan, damit Filme wie Elliott das Schmunzelmonster öfter hintereinander gezeigt werden konnten. Viele Filme hatten dann erst im deutschen Fernsehen ihre Erstausstrahlung, aber auch dort war die Synchro auf die veritablen Klassiker beschränkt, und Paramount hat so gut wie nie Filme an die Degeto verkauft. Bei MGM (dem Studio hinter Summer Stock) erfolgte der erste Verkauf von Filmrechten erst Anfang der 1980er, da hatten ARD und ZDF das Interesse an Hollywood-Filmklassikern der 1950er schon weitgehend verloren. Es gibt da unzählige noch zu hebende Schätze (quasi die komplette MGM- und Fox-Musical-Produktion der 1930er und 1940er gehört auch dazu).

    Da magst du durchaus recht haben, aber einerseits hatten wir in Österreich in den 70er und 80er Jahren eine rührige Redakteurin im ORF, die etliche dieser Filme in OmU über den Schirm flimmern ließ (da hab ich viel kennengelernt; jemals was vom Astaire-Film "Yolanda and the Thief" gehört?) und andrerseits war das Angebot im Filmmuseum nahezu komplett; daher kenne ich wirklich fast alles aus der Zeit und von diesen Studios, zumindest namentlich. Daher war ich eben sehr überrascht, dass genau dieser Film mir nie untergekommen ist. Aber danke für die Hintergrund-Info. :danke:

    Der ORF hat die Filme ebenfalls wie der WDR über gemeinsame Kanäle gekauft, es gibt gaaanz wenige Filme, die da nicht gemeinsam eingekauft wurden. Die Hochzeit dieser OmU-Fassungen waren die 1970er und Anfang der 1980er, danach (und spätestens mit der Konkurrenz durch Kirch und die Privaten) hörte das leider auf, weil auch die Preise massiv stiegen. Mit dem Filmmuseum hast Du da natürlich ein Pfund gehabt. :)


    Ich würde einfach vermuten, dass von Summer Stock keine brauchbaren Kopien in Europa im Umlauf waren, ich finde nichtmal bei der FIAF einen Nachweis einer französischen Fassung, und das ist bei Musicals aus der Zeit extrem ungewöhnlich. Daher wohl nie im Filmmuseum gelaufen, denn Filmkopien aus den USA kommen lassen können sich auch Kinematheken nur in Ausnahmen leisten. Heute gehört der Film Warner, die auch für die gute US-DVD verantwortlich sind. Ich hab ihn hier im Schrank, ein nettes Musical, auch wenn man merkt, dass MGM nicht mehr viel mit Garland anfangen konnte und der Film ursprünglich für Mickey Rooney gedacht war (Gene Kelly wirkt in der Rolle leicht off).


    Und ja, natürlich kenne ich Yolanda and the Thief, eine absolut großartige Arthur-Freed-Produktion, die mal wirklich was anderes sein wollte und wohl deswegen nicht so hundertprozentig an den Kassen erfolgreich war.

  • Ist ohnehin erstaunlich, wie viele Musical- und Theaterverfilmungen den Preis als bester Film eingeheimst haben ...

    könnte das der Zusammensetzung der Jury geschuldet sein? Mit den Klassikern hatten doch zumindest die Schauspieler in der Jury wohl dann seit der High School Kontakt

    Zumindest bei CHICAGO kann ich mir das nicht anders erklären. 😅


    Insgesamt glaube ich aber, die haben oft einen Vorteil, weil sie wuchtig ausgestattet sind, vom Grundkonzept her sehr emotional und in der Regel "politisch harmlos". Aufgrund der Wahlregularien in dieser Kategorie geht der Oscar für den besten Film oft an den Streifen mit dem größten gemeinsamen Nenner und nicht an Randthemen oder Experimentalfilme (Ausnahmen gibt es immer mal), daher sind Filme, die den größten Teil der Academy beeindrucken, berühren und nicht verschrecken/provozieren durchaus im Vorteil.


    Ich nenn das immer die "Wohlfühl-Kategorie". 😁

    Außerdem beobachtet man da Trends, bei denen in Wellen entweder übermäßig viele ausladende Epen ausgezeichnet werden und dann wieder eher kleinere Dramen.

  • Ist ohnehin erstaunlich, wie viele Musical- und Theaterverfilmungen den Preis als bester Film eingeheimst haben ...

    könnte das der Zusammensetzung der Jury geschuldet sein? Mit den Klassikern hatten doch zumindest die Schauspieler in der Jury wohl dann seit der High School Kontakt

    Aber der Oscar wird doch nicht von einer Jury vergeben, sondern von den Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in geheimer Wahl bestimmt! :teach:

  • Die Zatoichi-Box von Criterion.


    Wen japanische Samuraifilme interessieren, dem kann ich die Filmserie (und später auch die Fernsehserie, und natürlich Kitanos Remake) nur empfehlen.

    hmm, kenne ich nicht und ohne Kenntnis gleich eine 25-Filme Box zu holen ist mir ein Spur zu heftig. :)

    Kannst Du schon einen einzelnen Film aus der Reihe empfehlen, um sich das mal anzuschauen?


    Danke.

  • Nachdem ich mit Jack Lemmon dank Short Cuts (Meisterwerk!) und Glengarry Glen Ross (Meisterwerk!)

    Oh ja "Glenglary Glen Ross" ist trotz Star Besetzung (Jack Lemmon, Alec Baldwin, Ed Harris, Kevin Spacey, Al Pacino (!), Jonathan Pryce) ja recht unterm Radar geblieben. Fand ich großartig! Archibald Tuttle danke für den Tipp, ein "Ein Ehebett zur Probe" hört sich auch gut an :)

    Einmal editiert, zuletzt von annatar ()

  • Auf Sky läuft seit ein paar Tagen Wonder Woman 1984 (WW84) - bevor er vielleicht irgendwann mal in die Kinos kommt.


    Was soll ich sagen...? Der ist so unfassbar schlecht, fast 2.5 Stunden Langeweile, eine hanebüchene Story (ja, selbst für einen Superhelden-Film) und selbst die Action ist eher homöopathisch verteilt.


    Schade, den 1. Teil fand ich gut, den 2. Teil kann man sich komplett sparen ?(

  • Auf Sky läuft seit ein paar Tagen Wonder Woman 1984 (WW84) - bevor er vielleicht irgendwann mal in die Kinos kommt.


    Was soll ich sagen...? Der ist so unfassbar schlecht, fast 2.5 Stunden Langeweile, eine hanebüchene Story (ja, selbst für einen Superhelden-Film) und selbst die Action ist eher homöopathisch verteilt.


    Schade, den 1. Teil fand ich gut, den 2. Teil kann man sich komplett sparen ?(

    Mir hat ja niemand geglaubt, als ich das vor zwei Monaten hier schrieb... Absolut schlimmer Murks, und noch dazu ein semi-Remake von Superman 3, aber schlechter... Hilfe!

  • Zuletzt geguckt:


    GUNS AKIMBO:

    Ich mag durchgeknallte Actionfilme, ich mag Daniel Radcliffe, Samara Weaving ist auch okay ... hat mir richtig gut gefallen, auch wenn ich die Vorlage nicht kenne.


    I CARE A LOT:

    Basiert auf einem wahren Fall von Vormundschaftsmissbrauch in den USA, macht daraus aber was ganz Eigenes.

    Hat massive Probleme mit dem Identifikationspotential der Hauptfigur, bringt aber ein spannendes Duell auf den Bildschirm. Peter Dinklages Bart allein ist den Film wert, aber vor allem macht es wie fast immer einfach riesigen Spaß, Rosamund Pike beim Spielen zuzuschauen. Sie ist das Highlight in dem Film, macht ihn aber allein schon sehenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich bin gestern bei der Doku "Five came back" hängen geblieben. Ich kann über den weiteren Verlauf noch nichts sagen. Aber obwohl ich das Thema wirklich nicht scheue und mir auch Führungen durch Auschwitz (natürlich!!!) antue, so sind diese ungefilterten Aufnahmen aus den KZs doch so heftig, dass ich danach erstmal ausmachen musste.

    Mal sehen, in welche Richtung das geht. Aber "sehenswert" sind diese ersten Aufnahmen auf jeden Fall. Die sind allerdings so krass, dass sich das in Schule wohl nicht einsetzen lassen wird.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Der wurde auch mit seinem 80er Charme und Neon-Postern total scheiße vermarktet. Völliger Murks würde ich nicht sagen, das mag aber auch daran liegen, das meine Frau einfach aufgeht, wenn sie Superheldinnen in Filmen sieht, die nicht irgendwelche schicken Sidekicks sind. Von daher verzeihe ich dem Film mehr, aber ja, er ist wesentlich schlechter als der erste Film. Maxwell Lord ist mit seiner Geschichte leider völlig furchtbar. Da hätte man so viel mehr draus machen können. Schade das sie so ein übertriebenes Weltuntergangszenario, vor allem in der Geschwindigkeit, erschaffen haben.

  • Völliger Murks würde ich nicht sagen, das mag aber auch daran liegen, das meine Frau einfach aufgeht, wenn sie Superheldinnen in Filmen sieht, die nicht irgendwelche schicken Sidekicks sind

    Na dann ab zu Agent Carter, auch wenn sie es noch nciht zum Film geschafft hat ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Völliger Murks würde ich nicht sagen, das mag aber auch daran liegen, das meine Frau einfach aufgeht, wenn sie Superheldinnen in Filmen sieht, die nicht irgendwelche schicken Sidekicks sind

    Na dann ab zu Agent Carter, auch wenn sie es noch nciht zum Film geschafft hat ;)

    Das hab ich am Sonntag beim zweiten sehen auch gedacht: Die haben da echt versucht einen Women's Film mit viel klebriger Moral draus zu machen. Einschließlich Vergewaltigung eines besinnungslosen Mannes durch Wonder Woman, der sie am Ende unwissend nochmal anlächeln darf. Also genau so wie in unzähligen Filmen der 1970er von Eastwood & Co. auch.

  • Ich bin gestern bei der Doku "Five came back" hängen geblieben. Ich kann über den weiteren Verlauf noch nichts sagen. Aber obwohl ich das Thema wirklich nicht scheue und mir auch Führungen durch Auschwitz (natürlich!!!) antue, so sind diese ungefilterten Aufnahmen aus den KZs doch so heftig, dass ich danach erstmal ausmachen musste.

    Mal sehen, in welche Richtung das geht. Aber "sehenswert" sind diese ersten Aufnahmen auf jeden Fall. Die sind allerdings so krass, dass sich das in Schule wohl nicht einsetzen lassen wird.

    Das klingt interessant, hatte ich noch nichts von gehört.

    Es ist immer wieder bemerkenswert, was in den Netflix-Archiven so alles schlummert, weil Netflix einem in seiner "Bubble" ja weitgehend immer die gleichen Empfehlungen anzeigt, so dass man irgendwann denkt: "Auch nicht viel Neues mehr bei Netflix" (nicht, dass ich auch nur annähernd das schon gesehen hätte, was auf meine WoS (Watchlist of Shame) drauf ist ;) )

    Und Dokus mit solchem Tiefgang hatte ich bei Netflix gar nicht wirklich erwartet (vermutlich werde ich da dann eines besseren belehrt, was da noch alles schlummert, wenn ich das erstmal geschaut habe und Netflix meine Empfehlungen anpasst...).

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich bin gestern bei der Doku "Five came back" hängen geblieben. Ich kann über den weiteren Verlauf noch nichts sagen. Aber obwohl ich das Thema wirklich nicht scheue und mir auch Führungen durch Auschwitz (natürlich!!!) antue, so sind diese ungefilterten Aufnahmen aus den KZs doch so heftig, dass ich danach erstmal ausmachen musste.

    Mal sehen, in welche Richtung das geht. Aber "sehenswert" sind diese ersten Aufnahmen auf jeden Fall. Die sind allerdings so krass, dass sich das in Schule wohl nicht einsetzen lassen wird.

    Das klingt interessant, hatte ich noch nichts von gehört.

    Es ist immer wieder bemerkenswert, was in den Netflix-Archiven so alles schlummert, weil Netflix einem in seiner "Bubble" ja weitgehend immer die gleichen Empfehlungen anzeigt, so dass man irgendwann denkt: "Auch nicht viel Neues mehr bei Netflix" (nicht, dass ich auch nur annähernd das schon gesehen hätte, was auf meine WoS (Watchlist of Shame) drauf ist ;) )

    Und Dokus mit solchem Tiefgang hatte ich bei Netflix gar nicht wirklich erwartet (vermutlich werde ich da dann eines besseren belehrt, was da noch alles schlummert, wenn ich das erstmal geschaut habe und Netflix meine Empfehlungen anpasst...).

    Von Netflix selbst initiierte Dokus gibt es nur wenige (u.a. die Barack-Obama-Produktionen) - aber die haben eine Zeitlang auf den entsprechenden Festivals alles eingekauft, was bei 3 nicht auf den Bäumen war, gerade Festivalgewinner und -lieblinge. Das hat aber aktuell schon wieder ein Ende gefunden, da man lieber das Geld in Eigenproduktionen investiert und der Restmarkt von anderen, spezialisierteren Streamingdiensten abgegrast wird. Es kann allerdings sein, dass die grottige Qualität der letzten Netflix-Eigenproduktionen hier wieder zu einem Umdenken führt, der ganze Markt ist stark volatil im Moment.


    Langer Rede kurzer Sinn: Es gibt einige Highlights, aber rechne aktuell nicht damit, dass da noch viel in der gleichen Qualität dazukommt. Gleiches gilt übrigens auch für die großen Hollywoodfilme - Netflix ist jetzt weitgehend vom Zugriff abgeschnitten, fast alle anderen Studios haben bereits ihre eigenen Streamingdienste eröffnet oder stehen kurz davor. Der deutsche Markt wird das mit der Eröffnung von Disney Star und HBO Maxx in wenigen Wochen auch erleben.

  • FIVE CAME BACK hatte mir ganz gut gefallen.
    Was (reine) KZ-Dokus angeht, fand ich aber kaum eine so "unerträglich" wie NIGHT WILL FALL, eine Doku über eine Doku: 1945 soll Alfred Hitchcock im Auftrag der britischen Besatzer eine Doku für das deutsche Publikum schneiden, aus Originalaufnahmen, die von alliierten Soldaten direkt nach der Befreiung von Lagern wie Bergen-Belsen, Dachau und Auschwitz entstanden sind. Die deutsche Zivilbevölkerung sollte damit quasi direkt mit ihren Verbrechen konfrontiert werden, und da finden sich einige Bilder bei, die wirklich übel sind.
    Vor allem aber zeigt die Doku auf, warum dieser Dokumentarfilm am Ende eben doch nicht finalisiert, und auch nie dem deutschen Publikum vorgesetzt wurde ...

    Das Thema ist unangenehm, die Doku aber wirklich sehenswert, von daher:

  • Diese Woche h habe ich einen Streaming Tipp der Woche:

    If Beale Street could talk.

    Sehr schön fotografiertes Drama im Harlem der 70er Jahre. Nach einem Roman von James Baldwin. Im Kino hatte ich den Film leider verpasst, daher hat es mich sehr gefreut dass wir den jetzt auf Netflix kucken konnten. Der Film ist im Kern eine Liebesgeschichte und wunderschön erzählt, nur leider bleibt die Schönheit teilweise im Halse stecken. Ich habe selten einen Film gesehen der einerseits so schön idyllisch daher kommt und gleichzeitig unfassbar wütend macht.

    Jedenfalls sehenswert.

  • ..und ich hab mal wieder ein paar Import-BluRays und US-VODs gucken können, die es hierzulande wohl erst in ein paar Monaten geben wird (von Kino wage ich ja nichtmal mehr zu träumen).


    - Fatale (2020): Was für ein endgeiles Teil. Ein Film Noir/Neo Noir als wäre es 1993 und Last Seduction, Red Rock West, Miami Blues wären gerade erst ins Kino gekommen. Dafür mit einem schwarzen Protagonisten, der so gar nicht heldenhaft daher kommen muss, und Hilary Swank in ihrer besten Rolle seit Jahren. Die Story ist so verwickelt, dass wenn man nur den Anfang erzählt (Mann, der in Vegas einen One Night Stand hat, bereut dies kurze Zeit später...), man nicht einmal an der Spitze des Eisbergs herumgelutscht hat (ja, eine Dumm und Dümmer-Referenz, ich werd auch nicht jünger). Agressiv gewalttätig, böse bis ins Mark und unnachgiebig. Absoluter Filmtipp für Fans der harten Schule. Der Trailer ist ganz gut und verrät auch mal nicht allzu viel (naja, nicht viel mehr als es der Titel eh schon tut):


    - The Wedding Guest (2019): Gibt es schon seit 2019 auf Deutsch, aber ich habe so gar nichts davon mitbekommen. Michael Winterbottom, britischer Auteur, der mit "Für alle Fälle Fitz" angefangen hat und seitdem mit enervierender Konsequenz Meisterwerke und Machwerke abwechselnd raushaut, legt hier einen indischen Film Noir mit Dev Patel in der Hauptrolle vor. Patel entführt eine junge Frau bei ihrer arrangierten Hochzeit, vorgeblich, um sie mit ihrer wahren Liebe zusammen zu bringen, aber es wird immer dunkler und düsterer. Es geht um Liebe, Verrat und Betrug, aber wie das hier erzählt wird, ist schon ziemlich einzigartig. Das Ende ist offenkundig nicht jedermanns Sache, ich fand es erstaunlich konsequent.


    - Monster Hunter (2020): Ja, Paul Thomas Anderson ist ein absoluter Hack, das wissen wir ja alle. Trotzdem kommen ab und zu erstaunlich anguckbare Filme dabei raus, die nie wirklich gut (vielleicht mit Ausnahme von Event Horizon und Shopping), aber oft sehr unterhaltsam (wie der erste Resident Evil oder Die drei Musketiere) sind. Hier hat er leider völlig neben die Kerbe gehauen. Im Making of geben die Macher sogar zu, dass sie im Netz zuwenig Infos zum Spiel (ausgerechnet bei Monster Hunter!) gefunden haben und deshalb nen Gamer gebeten haben, bei den Kostümen zu helfen - so sieht das dann auch aus. Es ist grob lustig, wenn die da wirklich mit den klassischen 3m langen Schwertern hantieren müssen. Die CGI ist gut, aber auch nix besonderes, die Action zerschnitten wie so oft - aber der Plot ist mal eben sowas von Frechheit wie lange nicht mehr. Als dem Film nach gut einer Stunde die Puste ausgeht, kommt ein Deus ex Machina wie ich ihn selten erlebt habe und der Film startet für 10 Minuten einfach nochmal neu, aber das dient nur dazu (wie bei den letzten RE-Filmen auch), auf das Sequel vorzubereiten. Nunja, Spaß macht Milla gegen Drachen dann ab und zu schon, aber insgesamt ein ziemliches Desaster.


    - Skyfire (2020): Simon West. Regisseur von Con Air, Tomb Raider, Mindhunters. Jetzt so heruntergekommen, dass er in China Filme drehen muss. Diesmal als Vulkanthriller auf den Spuren von Dante's Peak. Aber weil der bekanntlich zu langatmig war (?), gibt es hier in 75 Minuten soviel Lava wie in allen zuvor produzierten US-Vulkanfilmen zusammen. Schweinelustig, wenn man genug Alkohol dabei trinkt, gerade die eigentlich gute, dann aber wieder total unrealistische CGI.


    - Silk Road (2021): Buuuuh. Wenn man schon den Erfinder der wohl erfolgreichsten Darknet-Website portraitiert, dann doch bitte nicht aus dem Blickwinkel der Polizei. Unglaublich moralinsaures Stück, in dem selbst das Browsen noch kurz erklärt wird, und das die Fakten des echten Falls (wo ja auch die Polizei hart an der Grenze zur Illegalität operierte) völlig weichbügelt und verändert.


    - The World to come (2020): Hmm, Sundance-Gewinner. Historische lesbische Love Story. Könnte ganz gut sein. Hier aber hat man - anders als in Porträt einer jungen Frau in Flammen - leider versucht, die Erzählerin mit einem lyrischen Voice Over zu versorgen, das wohl literarisches Talent versprechen soll, aber ungeheuer artifiziell wirkt. Das Piano etwa lebte davon, in einfachen Sätze (what a shock! what a surprise!) die Stimme seiner stummen Protagonistin hörbar zu machen. Hier wirkt es so, als wäre es an der Grenze zur Selbstparodie ("Meeting you has made my day" - "Oh, how pleasant and uncommon it is to make someone's day!"). Also ehrlich gesagt prätentiöser Quatsch.


    - The Mauretanian (2020): Derzeit mit Preisen überhäufter Film über einen Gefangenen in Guantanamo, der sehr geschickt vorgeht, indem er uns die Hauptfigur zunächst in ein sehr zweifelhaftes Licht rückt, um dann die Foltermethoden in Guantanamo umso drastischer anzuprangern - selbst wenn er etwas gewusst hätte, das ist nicht gerechtfertigt, das will uns der Film klarmachen, bevor er seine Hauptfigur dann weitgehend entlastet. Ein sehr wichtiger Film für die USA, wo Guantanamo ja immer noch als gerechtfertigte Racheinstanz für 9/11 gesehen wird.


    - Minari (2020): US-Korea-Koproduktion rund um eine koreanische Familie, die in den 1980ern eine Farm in Arkansas betreiben will. Sowas wie ein Feel-Good-Film, zur Abwechslung steht Rassismus mal nicht im Vordergrund, sondern eher koreanische Identität und wieviel davon man sich in der Fremde bewahrt. Wirklich gutes Drama, aber die aktuelle Preisüberschüttung kann man von hier aus zugegeben nur begrenzt verstehen - an Parasite und Co. reicht das m.E. nicht heran.

  • Wenn potentiell Richtung Ende März einzelne Kinos wieder die Möglichkeit bekommen werden, zu öffnen, welche neuen Kinofilme könnten dann überhaupt gezeigt werden?

    Wonder Women 84
    James Bond (sofern der nicht noch nachgedreht wird wegen veralteter Productplacements)
    Morbius

    ... und sonst?

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  • Es wird erstmal nichts Großes kommen, vielleicht noch Wonder Woman, der ist aktuell ja schon auf Sky, aber vielleicht will das eine oder andere Kino den trotzdem noch zeigen. Geplant an größeren Starts sind noch "Sky Sharks" (das Nachfolgeprojekt zu Iron Sky, diesmal mit Nazi-Haien in der Luft) am 18.3., "Der Rausch" (Gewinner des europäischen Filmpreises, Alkoholiker-Dramödie mit Mads Mikkelsen) am 25.3., Die Croods 2, der Catweazle-Film, der Thriller Nobody, und die Oscar-Favoriten Promising Young Woman, Minari und Nomadland.


    James Bond sicher nicht vor Jahresende. Morbius ist schon auf 2022 verschoben.

  • Ach ja, nicht mehr auf der VDF-Liste, aber offiziell kommen Ende März noch Godzilla vs. Kong und Anfang April Mortal Kombat. Aber daran glaub ich ungefähr so fest wie an den Osterhasen. Denke eher, dass beide dann auch exklusiv bei Sky auftauchen.

  • Wenn potentiell Richtung Ende März einzelne Kinos wieder die Möglichkeit bekommen werden, zu öffnen

    Woher stammt denn diese Information ? (... fragte er hoffnugsvoll ... ;) )


    Stufenplan (hier für NRW), der gestern spät Abend vorgestellt wurde:


    Coronavirus | Das Landesportal Wir in NRW


    4. Öffnungsschritt, frühestens 22.03.2021: Kinos
    Je nach Inzidenz-Wert unter 50 oder "50 bis 100" ohne oder mit tagesaktuellem Schnell- oder Selbsttest


    Aktuell hat Bochum (wegen UCI Bochum hier von mir genannt) einen Inzidenz-Wert von 47.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Denk aber dran, dass das UCI auch beim letzten Mal erst Wochen nach den anderen Kinos aus dem Lockdown kam, weil sie meinten, dass es sich noch nicht rechne. Keine Ahnung, ob die das wieder so machen, aber allein die Strombetriebskosten des UCI in Bochum (das größte in Deutschland, oder war es zumindest mal) sind enorm.

  • - Fatale (2020):

    Absoluter Filmtipp für Fans der harten Schule.

    die fatal (pun intended :D) schlechte 5.2er Note bei IMDB hatte mich eigentlich direkt abgeschreckt. Aber dann muss ich den wohl doch nochmal auf die watchlist setzen (bin grosser Noir-Freund - habe damals an der Uni im Nebenfach sogar meine Abschlussprüfung darüber geschrieben) :/