[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Shazam hieß ursprünglich Captain Marvel

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Gab scheinbar Streitigkeiten zwischen DC und Fawcett und als DC die Rechte später erwarb, hatte Marvel schon was eigenes veröffentlicht und sich den Markennamen gesichert. Dumm gelaufen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/captain_marvel_(dc_comics)#shazam

    Zitat

    In den 1940er Jahren war Captain Marvel, gemessen an den Verkaufszahlen, dabei die erfolgreichste US-amerikanische Comicserie. Bereits Whiz Comics #2 verkaufte sich mehr als 500.000 Mal. Fawcett trug diesem Erfolg Rechnung, indem es die Reihen Captain Marvel Jr., Mary Marvel und Marvel Family ins Leben rief und 1942 sogar einen Hasen namens Hoppy the Marvel Bunny kreieren ließ, dem von 1945 bis 1947 ebenfalls eine eigene Reihe gewidmet wurde. Fawcett setzte die Veröffentlichung von Captain Marvel Geschichten schließlich bis 1953 fort. In diesem Jahr stellte der Verlag seine Tätigkeit infolge eines Rechtsstreits mit DC-Comics, das Fawcett bezichtigte mit Captain Marvel seinen, DCs, Charakter Superman zu plagiieren, ein.

    Nachdem DC-Comics 1972 die Rechte an Captain Marvel erworben hatte, begann es mit der Veröffentlichung weiterer Comicgeschichten der Figur. In der Zwischenzeit hatte jedoch der Verlag Marvel Comics eine eigene Figur namens „Captain Marvel“ erschaffen und den Namen als Markennamen registriert. Aus diesem Grund darf DC den Namen „Captain Marvel“ bis heute nicht auf den Comic-Titelseiten oder sonst wie zu Werbezwecken verwenden, sondern benutzt stattdessen Ersatztitel wie „Shazam!“ oder „The Power of Shazam!“. Die Dialoge in den Comic-Geschichten selbst sind davon jedoch nicht betroffen, hier darf Captain Marvel weiterhin beim Namen genannt werden.

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  • Okay... jetzt bin ich komplett durcheinander. :)


    War das aus den Comics und ein Seitenhieb von DC auf Marvel?

    DCs Captain Marvel/Shazam stammt aus 1939. Marvels Captain Marvel stammt aus 1967.


    Marvel ist grob übersetzt sowas wie Wunder. Wer hätte 30 Jahre weit in die Zukunft schauen können, ob dort irgendwelche Rechtsstreitigkeiten auftauchen?

  • Viele Filme in den vergangenen Wochen, aber keine Zeit etwas zu schreiben. Daher ist das Meiste hier wohl schon gesagt worden...


    Captain Marvel: Durchschnittlicher Marvel-Film, was immer noch überdurchschnittlich gute Unterhaltung bedeutet. Passende Hauptdarstellerin, äußerst gelungenes De-Aging bei Samuel L. Jackson. Der Humor in den Dialogen wirkte teilweise etwas gezwungen, außer bei den diversen Anspielungen auf die 90er Jahre. Was die Fähigkeiten von Captain Marvel angeht, vertraue ich dem Studio einfach, dass sie das vernünftig hinkriegen


    Robin Hood: Tja. Ich habe mich nicht gelangweilt, aber da passte mal so gar nichts zusammen. Anachronismen ohne Ende. Umgedeutete Charaktere. Kopfpatsch-Momente en gros. Viele Ideen, aber keine einzige taugt was. Dass der Streifen so durchgewunken wurde, ohne dass jemanden auffiel, was da fabriziert wurde, kann nur bedeuten, dass die Beteiligten das alles GENAU SO haben wollten. Kudos für den Mut und die Vision dahinter, aber kein Wunder, dass das Ding gefloppt ist. Sollte man als Kuriosität mal gesehen haben


    Glass: War leider nix. Früher konnte Shyamalan zumindest Athmosphäre, was ihm hier fast komplett abgeht. Die Geschichte wird sprunghaft und mit teilweise dicken Logiklöchern erzählt. Kein Vergleich zu Unbreakable oder Split, was die Qualität betrifft


    Maria Stuart: Gut besetzt, aber nicht mehr. Das Drehbuch hakt alle wichtigen Stationen der Lebensgeschichte ab, versucht dabei auch, Anknüpfungspunkte an unsere Zeit zu liefern, aber der Film konnte mich nicht abholen. Dafür war die Inszenierung zu flach und ohne Höhepunkte, das Geschehen plätscherte vor sich hin. Da wäre deutlich mehr drin gewesen


    The Favourite: Vor der Oscar-Verleihung gesehen. Die Zahl der Nominierungen ist schon erstaunlich. Das ist KUNST, meine Damen und Herren, und ein Gewinn als bester Film hätte mich im Nachhinein schon sehr verwundert. Tolle schauspielerische Leistungen, fantastische Kostüme und Ausstattung (sah fast so aus, als hätte man in einem Museum gedreht. Und die entsprechenden Oscars gingen an Black Panther?!? Lächerlich!!). Bemerkenswert auch, dass der Film quasi ohne Soundtrack auskommt und nur mit Soundeffekten und gelegentlich zeitgenössischen Kompositionen aufwartet. Nicht für jeden Geschmack, und der Film hat auch keinen wirklichen Schlussakt, sondern endet einfach. Muss man mögen


    Green Book: Vor der Oscar-Verleihung gesehen. Ja, die Auszeichnung geht in Ordnung. Ist ein Wohlfühl-Film, wie ihn die Academy alle paar Jahre gerne mal zum Sieger kürt. Die Geschichte überrascht nicht wirklich, ist aber immer wieder mit ein paar hübschen Schlenkern versehen, die die Erwartungen des Zuschauers untergraben. Auch hier tolle Schauspieler am Start. In einer gerechten Welt wäre Viggo Mortensen als bester Schauspieler ausgezeichnet worden, so wie er die Rolle lebt. Eine runde Sache und absolut sehenswert


    Alita - Battle Angel: Wow! Perfekte Animationen, großartiges 3D, nachvollziehbare Action! Sollte man allein dafür gesehen haben, und zwar auf der größtmöglichen Leinwand. Die Geschichte ist nicht ungewöhnlich, wird aber straff voran getrieben (Robert Rodriguez kann's halt einfach!). Das um eine Fortsetzung bettelnde Ende hat mich jetzt nicht so gestört, zumindest wenn diese dann auch zeitnah folgt


    Ein Gauner & Gentleman: Showcase für Robert Redford in seiner vermeintlich letzten Kino-Rolle. Der deutsche Titel enthält quasi schon die komplette Handlung. Leidlich unterhaltsam. Nichts, was man dringend im Kino gesehen haben müsste (oder wie eine ältere Dame beim Abspann zu Ihrer Begleitung meinte: "Boah, war der Scheiße!"). Aber schön, Schauspieler wie Sissy Spacek oder Danny Glover noch einmal auf der Leinwand zu erleben


    Hard Powder: Sehr enttäuschend. Abgehackte Erzählweise. Außer einer Ansammlung skurriler Charakter hat der Film nicht viel zu bieten, nur wenige Szenen bleiben in Erinnerung. Muss mir irgendwann mal das Original gönnen; mit seinem Hollywood-Debüt schien der Regisseur jedenfalls deutlich überfordert zu sein


    Wir: Toll! Wieder ein großer Wurf von Jordan Peele nach Get Out. Toller Sound, teils großartige Bilder. Wirkt manchmal leicht überfrachtet, und einige Details der Geschichte scheinen nicht zu Ende gedacht, doch das hat für mich den Reiz sogar noch erhöht, und ich werde ihn mir mit Kenntnis des Endes noch einmal ansehen müssen. Ohne Spoiler: Der Schluss passt nicht, ist für mich einfach nicht logisch herleitbar. Andere Filme wären damit bei mir unten durch, aber hier nagt es an mir...

  • Wir: Toll! Wieder ein großer Wurf von Jordan Peele nach Get Out. Toller Sound, teils großartige Bilder. Wirkt manchmal leicht überfrachtet, und einige Details der Geschichte scheinen nicht zu Ende gedacht, doch das hat für mich den Reiz sogar noch erhöht, und ich werde ihn mir mit Kenntnis des Endes noch einmal ansehen müssen. Ohne Spoiler: Der Schluss passt nicht, ist für mich einfach nicht logisch herleitbar. Andere Filme wären damit bei mir unten durch, aber hier nagt es an mir...

    "Wir": Das Ende des Horrorfilms erklärt - Kino News - FILMSTARTS.de


    Vielleicht bringt das etwas Licht ins Dunkel.

    we are ugly but we have the music

  • Wir haben gerade Karten für ein Alien Double Feature zum 40 jährigen Jubiläum im Mai gekauft. Das wird ein Spaß.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • "Wir": Das Ende des Horrorfilms erklärt - Kino News - FILMSTARTS.de


    Vielleicht bringt das etwas Licht ins Dunkel.

    Danke! Nicht wirklich, das meiste liegt auf der Hand. Am Besten finde ich mich einfach damit ab, dass nicht alle Details Sinn ergeben, weil der Regisseur einfach keinen Wert darauf gelegt hat.


  • Das gibt überhaupt keinen Sinn, die müssten alle mit gebrochenen Nasen herumlaufen ;) Oder anders gefragt: Was passiert, wenn das Oben-Pendant bei einem Autounfall stirbt oder von einem Zug überrollt wird? Holen die dann den großen Pizzaschneider heraus? ;)

  • Am Mittwoch gesehen ...


    Dumbo : Bis auf die Grundstory mit "Elefentenkind hat grosse Ohren und kann damit herumfliegen" wusste ich so gar nichts von Dumbo. Bin mir noch nicht einmal sicher, irgendeine andere Verfilmung dazu gesehen zu haben. Erinnere mich düster an einem Zeichentrickfilm, aber das liegt mehrere Jahrzehnte zurück. Der Name Tim Burton hat mich allerdings neugierig gemacht. Oft sind die Filme mit seiner Beteiligung herrlich anders. So auch Dumbo. Weil für einen reinen Kinderfilm war der stellenweise doch arg düster und dramatisch gehalten. Für einen reinen Erwachsenenfilm gab es dagegen zu viele vermenschlichte Kulleraugen-Szenen mit den Dickhäutern. Und eigentlich stand Dumbo gar nicht im Mittelpunkt des Films, sondern war nur Aufhänger, um die Ode an die Familie in unterschiedlichen Formen und mehreren Ebenen erzählen zu können.


    In Summe gute Kinounterhaltung für einen verregneten Sonntagnachmittag. Ich hatte eine Abendvorstellung mit fast durchweg erwachsenen und damit leider teils gelangweilten Smartphone-Publikum. Nur ein kleineres Kind war ganz aufgeregt in den hinterem Reihen. Es sei ihm diese erlebte Faszination gegönnt, wenn es auch dann nicht ganz für zwei Stunden Sitzfleisch gereicht hat. Rein schauspielerisch hat mich der mit seinem Handicap spielende Colin Farrell nicht so wirklich überzeugt. Der wirkte mindestens so gelangweilt wie ein Teil seines Publikums und wurde von den beiden Nachwuchsschauspielern und auch Eva Green locker an die Wand gespielt. Schade. Ebenso häte ich gerne Lars Eidinger gerne etwas länger zusehen wollen.


    Friedhof der Kuscheltiere : Die Story war mir bekannt. Das Buch habe ich verschlungen damals. Den Film im Kino gesehen und die Skalpell-Szene hat sich dabei eingebrannt. Der Titelsong von den Ramones ist mir immer noch im Ohr. Im Remake gab es dann einen Coversong, der mit der originalen Dynamik nicht so recht mithalten konnte. Der Film an sich konnte es aber. Eine moderne Interpretation der Buchvorlage, die ebenso gekonnt mit den Erwartungen seiner Zuschauer spielt. Da gab es dann doch einige Überraschungen, so dass es nicht nur ein Abhaken der bekannten Szenen war.


    In Summe eine gute bis bessere King-Verfilmung, auch wenn Shining und Misery schlicht unerreicht bleiben. Im Zweifel sind sowieso die Bücher besser, wenn man das letzte Viertel weglässt, denn Geschichten spannend zu Ende erzählen, kann der King of Suspense leider nicht wirklich. Dafür aber auf 20 Seiten beschreiben, wie man eine Schranktür öffnet und das lesenswert. Der Film kann sich diese Zeit leider nicht nehmen und so bleiben etliche Motivationen nur angedeutet und wirken so verkürzt fast schon banal bis kopfschüttelnd in den darauffolgenden Handlungen.

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  • #LloronasFluch - Jumpscare-Festival ohne Tiefgang, dafür umso mehr Frauengekreische auf übertriebener Lautstärke. Braucht echt kein Mensch.


    Keine Verbindungen zu irgendwelchen anderen Horrorstreifen, wie ich erst vermutete. Keine spannenden Wendungen oder Rätsel. Lohnt sich einfach nicht.

  • Der Fall Collini


    Solides Gerichtsdrama mit der starken Alexandra Maria Lara, dem omnipräsenten, spielfreudigen Elias M'Barek und der Italo-Western- Ikone Franco Nero, dessen Hauptaufgabe darin besteht, sein Gesicht nicht zu bewegen. Leider, leider ist der Film so in Szene gesetzt, dass vieles durch bedeutungsschwangere Musik, Einblendungen, Parallelmontage und schnelle Schnitte wichtiger dargestellt wird, als es eigentlich ist und der eigentliche Knalleffekt des Films fast untergeht. Etwas mehr Zurückhaltung hätte dem Fall Collini besser zu Gesicht gestanden.

    we are ugly but we have the music

  • Viertel vor vier am Mittwoch Morgen und ich bin gerade aus dem Avengers Infinity War / Endgame Double Feature wieder nach Hause gekommen. Ich habe Infinity War noch nicht gesehen und direkt die Gelegenheit genutzt.


    Das Gute vorweg: Die Filme waren nicht langweilig und die Action krachig und wir haben teilweise herzhaft gelacht. Das Schlechte hinterher: Die Story diente eigentlich nur zum Verlagern der Action an andere Schauplätze, einige Figuren waren nur da, um da zu sein und der Humor war teilweise schon recht debil. Was mir richtig sauer aufgestoßen ist: Fast jedesmal, wenn es knapp wird, kommt irgendein anderer Superheld uns Eck und rettet die Situation. Eindeutig zu viel Deus Ex Machina und zu wenig Ideen.


    Ich hab mich trotzdem gut unterhalten lassen. Wer Avengers mag, kommt auf seine Kosten. Hirn aus, Film ab.

    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Ich habe mir jetzt zweimal Endgame angeschaut und muss sagen ich bin enttäuscht.

    Zuerst einmal kann ich mich Lighthammel bei seinen negativen Punkten anschließen. Negativ ist mir dieses Mal auch die Schleichwerbung... äh das Product Placement aufgefallen.

    Auch hat man sich in diesem Film fast nur um die Vergangenheit gekümmert und die Zukunft nicht vernünftig ausgespielt.

    Ein grundsätzliches Problem der Marvel-Filme trat auch in Endgame zu Tage, die Helden sind immer nur so stark wie man sie gerade braucht.

    Es gab jedoch auch das ein oder andere Highlight für mich. Besonders eine Szene mit Captain America, Thor im Allgemeinen und eine Szene mit Hawkeye.


    Ich freue mich jetzt erstmal auf Spider-Man und bin gespannt wie er die aktuelle Phase abschließt. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Risikobereitschaft und das Ausbrechen aus Schema F, denn erste Ermüdungserscheinungen sind längst sichtbar.

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  • Ich bin ziemlich enttäuscht von Endgame. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Dabei war meine Erwartung schon gering. Ich verstehe einfach nicht das der so gut ankommt.

    Weil er 0815 Popcorn-Kino ist und sowas total gut ankommt? Wobei man sagen muss, dass die Marvel-Filme von den Bildern her immer Top sind, einzig die Schnitte sind oft hektisch und schlecht gemacht.

    Ich merke, dass ich bei Filmen sehr kritisch geworden bin und mir mittlerweile schon kleinste Unstimmigkeiten auffallen und mich stören. Oft kommt es mir so vor, als hätten Filmemacher/innen ihren eigenen Film entweder nicht oder zu oft gesehen und das durch unlogische Dinge nicht mehr auffallen. Vielleicht wird sowas mittlerweile auch bewusst in Kauf genommen. Es wird massenweise Material gefilmt, aus allen möglichen Perspektiven und der Schnitt darf es dann hinterher zusammensetzen, dadurch entstehen natürlich gewisse Lücken. Wird also im Voraus zu wenig geplant oder die Verantwortung stärker in Richtung post production verschoben?

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Ich bin ziemlich enttäuscht von Endgame. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Dabei war meine Erwartung schon gering. Ich verstehe einfach nicht das der so gut ankommt.

    Weil er 0815 Popcorn-Kino ist und sowas total gut ankommt? Wobei man sagen muss, dass die Marvel-Filme von den Bildern her immer Top sind, einzig die Schnitte sind oft hektisch und schlecht gemacht.

    Ich merke, dass ich bei Filmen sehr kritisch geworden bin und mir mittlerweile schon kleinste Unstimmigkeiten auffallen und mich stören. Oft kommt es mir so vor, als hätten Filmemacher/innen ihren eigenen Film entweder nicht oder zu oft gesehen und das durch unlogische Dinge nicht mehr auffallen. Vielleicht wird sowas mittlerweile auch bewusst in Kauf genommen. Es wird massenweise Material gefilmt, aus allen möglichen Perspektiven und der Schnitt darf es dann hinterher zusammensetzen, dadurch entstehen natürlich gewisse Lücken. Wird also im Voraus zu wenig geplant oder die Verantwortung stärker in Richtung post production verschoben?

    Ich glaube, dass logische/psychologische Unstimmigkeiten inzwischen von den meisten Zuschauern einfach nicht mehr gesehen bzw. als unwichtig abgetan werden. Die meisten wollen wohl einfach das Epische und die Action genießen und keine konsistente Story.

    Ob die Filme als Reaktion auf die Publikumserwartung inhaltlich immer schwächer werden, oder umgekehrt die Fans dazu erzogen wurden, keine Ahnung.

  • Endgame teilt sich ein Problem mit allen anderen Filmen, in denen versucht wird die zeitliche Dimension in einen Handlungsstrang einzubauen.

    Es ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt eine stringent logische Handlung auf zu bauen.


    Die Avangers erinnern mich auch ein wenig an gecastete Boybands. Für jeden ist ein Typ Held dabei. Aber auch jeder Held hat nur klein-Anteilig einen Beitrag zum Film beizutragen. Wo man einen einzelnen Helden noch gut verfolgen kann, da erschlagen ein die Avangers. Besonders in Endgame. Weiss der Geier warum und wieso einzelne Charaktere durch Raum und Zeit eilen um einem lila Sackgesicht eine zu verpassen!?


    Ich mag lose nebeneinander verlaufende Handlungsstränge, die auf überraschende Weise gen Ende verwoben werden. Als Meister sehe ich da Guy Richie, der trifft da meinen Geschmack. Dem Russo-Duo gelingt dieser Twist nicht so recht.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Wobei mir da sofort die Batman-Trilogie von Christopher Nolan einfällt.

    Für mich ein Meilenstein was die Dichte der Story angeht.

    Dass dieser auch Fehler aufweist, ist für mich nicht von Bedeutung.


    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Wobei er das nur in seinen ersten beiden Filmen macht, oder?

  • Ich frag mich gerade, was ihr von den Avengers erwartet habt. Es ist genau das drin, was drauf steht und wer die ersten Teile gesehen hat, sollte eigentlich ahnen, was auf einen zukommt: mehr oder weniger sinnbefreites Popcorn-Kino.


    Allein die Geschichte von Thanos und seinen Generälen, die die Erde zerstören wollen, nimmt im Comic-Universum 18 Bände ein, bei denen mehrere Handlungsstränge parallel laufen und die zudem noch durch zig weitere Bände vorbereitet wurden. Es wurden etliche Handlungsstränge entfernt und viele, wirklich sehr viele Charaktere, die eine tragende Rolle spielen (z.B. die Inhumans) tauchen gar nicht erst in den Filmen auf. Insgesamt führt Endgame aber alle 22 bisherigen Filme des MCU auf leicht verdauliche Art und Weise zusammen und bereitet den Comic-Stoff verständlich für Nicht-Leser auf. Das dabei Tiefgang und Komplexität flöten gehen, liegt auf der Hand.

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  • SPOILER!


    Ach das Popcorn-Kino-Argument lasse ich nicht zählen. Ich fand z.B. Infinity War sehr unterhaltsam! An den richtigen Stellen witzig, das MCU gut präsentiert, mit unterschiedlichen Schauplätzen und Handlungssträngen und Thanos hatte eine gute Screentime. Gut, Thor haut am Ende in die Brust, das war schon dämlich. Egal!


    Aber Endgame war wirklich blöd! Der Anfang war noch stark, etwas düsterer Ton, der zum Ende von Infinity passte. Dazu passten dann aber die dummen Witze nicht. Axe und Fortnite waren genauso grausam wie der fette Thor. Dann stagnierte die Spannung! Die Reise zu den Steinen fand ich dermaßen öde, unspannend inszeniert und dämlich. Warum nicht gleich in die 70ger reisen und Pym Partikel ohne Ende klauen? Dazu dieses Drama, ein GPS, dazu Pym Partikel und nur ein Anzug – ja, war vielleicht gut für die Spannung, ansonsten wird Zeitreisen dämlich. Aber warum Thanos dann mit seiner ganzen Armee ohne GPS, Pym Partikel und Anzug mal so eben durch die Zeit reist, ist maximal unlogisch. Und nein, Evil-Nebula taugt nicht als Erklärung, wenn auch sie immerhin einen Anzug, GPS und Pym Partikel besaß. Auch das Stark das alles ganz plötzlich supporten kann, also Zeitreise plus Infinity-Handschuh...naja! Wissen und Tech wenn man es braucht, gerade wie es passt. Die "Naniten" die alles heilen aus Iron Man 3 sind ja auch vergessen. Dazu so extrem wie selten die schwankende Macht der Helden, Captain Marvel völlig verschwendet.

    Weiter macht der Film Infinity War und seine Auswirkungen 100% obsolet. Rückblickend ist Infinity War nun null dramatisch und es zerstört ihn auf gewisse Weise. Ich hab nichts gegen Popcorn, aber der Film war vom Plot so wie vorhergesehen und dann noch unlogisch umgesetzt – und damit rede ich von der Logik innerhalb des MCU. Infinty War war auf seine Art episch, das war Endgame maximal am Ende. Ansonsten dümpelte er so rum, als wäre er ein Mittelteil einer Triologie. Für mich ein sehr unwürdiger Abschluss und eines der schwächsten Marvel-Filme.

  • Für mich gibt es nur 3 spoilerfreie Worte, um Endgame zu beschreiben: Ein würdiger Abschluss!


    Ja, Infinity War war der bessere Film, runder, nachvollziehbarer, gradliniger. Endgame dagegen - soviel darf man wohl sagen - begeht eben nicht den (X-Men) Fehler stumpf alles wieder auf Anfang zu drehen, sondern erzählt eine eigene Geschichte, die ich aber nicht von Infinity War trennen würde. Ich sehe beide Filme als ein Ganzes und die letzten 10 Jahre seit Iron Man 1 als Gesamtkunstwerk.


    Der Film weiß, dass er eine Saga beendet und nimmt sich dafür ausreichend Zeit. So haben wir ein Klassentreffen voller Anspielungen und Insider der letzten 10 Jahre, dessen emotionale Spirale stetig weiter aufdreht. Spätestens ab der Szene auf der Militärbasis wurde der Film für uns zur emotionalen Achterbahnfahrt, bis der Film dann in einem Finale endet, dass die Definition „episch“ wirklich verdient.


    Darüber hinaus bietet der Film dann den für mich besten Abspann der Filmgeschichte.


    Der Film ist sicherlich nicht perfekt. Er ist nicht einmal der beste Marvel-, geschweige denn der beste Avangers-Film. Aber er ist genau so perfekt, wie er ist. Und wie er sein muss.


    So long, Avengers. Danke für 10 tolle Jahre Kinogeschichte!

  • Genau das kann ich eben nicht nachvollziehen. Leider! Aberman liest es ja überall. Der Film dreht im Prinzip ziemlich stumpf Infinity War, weil das Gezeigte einfach überspringt und unlogisch ist es leider auch. Was hätte man da machen können! Sie haben es sich sehr sehr einfach gemacht. Klassentreffen hin oder her.

  • Hier mal eine interessante Review zu Endgame:

    "Avengers: Endgame": Uff! | ZEIT ONLINE


    /edit

    und noch eine:

    Avengers Endgame: Der absolute Verschleiß - Spex Magazin

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Darüber hinaus bietet der Film dann den für mich besten Abspann der Filmgeschichte.


    So long, Avengers. Danke für 10 tolle Jahre Kinogeschichte!

    Den Abspann fand Ich auch sehr würdig, hat sein Vorbild aber im Abspann zu Star Trek VI, wo auch die Unterschriften der Darsteller eingeblendet wurden.


    ...und den allerbesten Abspann hat natürlich Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs ;)

  • Da mir die IMAX-Uci-Vorstellungen von Endgame bisher immer noch zu überfüllt sind, habe ich zwei andere Filme eingeschoben, die weniger lange laufen werden ...


    Wenn Du König wärst : Den Trailer fand ich interessant, weil der "Sohn von Gollum"-Darsteller Andy Serkis überzeugend zeigen konnte, dass er das Thema König Arthus in der Rolle eines Zwölfjähringen amüsant hinterfragt. Leider waren im Trailer dann auch fast alle Story-Eckpunkte des Films zu sehen, so dass in den gut 120 Minuten wenig Überraschung lag. Stattdessen war es ein Wiedererkennung der Trailerszenen und wie die in die Gesamthandlung eingebettet waren. So konnte das überzeugende Schauspiel von Louis Serkis den Film für mich leider nicht retten. Es passierte schlicht zu wenig und das was passierte, war vorhersehbar oder durch die Trailerszenen bekannt. Schade. Kein Wunder, dass kommenden Dienstag die letzte Vorstellung im UCI läuft und das schon in der dritten Spielwoche.


    Der Fall Collini : Nochmal ein 120 Minutenfilm, aber im Vergleich spannend insziniert. Tolle Kamerafahrten, schön lange Einstellungen, unaufgeregt ruhig gefilmt, um die Darsteller in Szene zu setzen. Leider wurde bei der musikalischen Untermalung der Szenen übertrieben. Per Holzhammer in den Gehörgang werden uns die emotionalen Stimmungen eingeprügelt. Da scheint jemand die Musikbibliothek "Rise & Hit" von Native Instruments für sich entdeckt zu haben. Zumindest klang es so. Zu oft übertrieben und diese Übertreibung war gar nicht mal nötig, denn das Schauspiel vermittelte völlig ausreichend, was gemeint war. Ebenso war ab Mitte des Film glasklar, in welche Richtung sich der Fall entwickeln wird. Auch hier war der Holzhammer in Form einer Requisite zu plakativ gewählt. Trotzdem konnte mich der Film noch positiv überraschen, denn im letzten Drittel wurde eine ungeahnte neue Storyebene angesprochen, die ich so gar nicht auf den Schirm hatte. Erst die machte den Film dann rund. Deshalb in Summe ein sehenswertes Gerichtsdrama.

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  • Und weiter geht es ...


    Avengers Endgame : Aha, so endet also die Saga nach nunmehr zehn Kinojahren. Für sich genommen war der Film mal wieder CGI-Technik auf allerhöchstem Niveau, dann aber bis auf wenige Einzelszenen zu unspektakulär. Weil wenn inzwischen alles realistisch umgesetzt werden kann, was das Script so vorgibt, dann kann mich leider nur noch arg wenig überraschen. Und wie sich die Guten und Bösen gegenseitig verhauen, das haben wir schon zu Genüge gesehen. Dabei pendelte der Film zwischen ruhige erzählerische Phasen und schnellen Actionsequenzen. Das alles aber so bildgewaltig in Szene gesetzt, dass ich die drei Stunden IMAX 3D dann doch arg anstrengend fand. Langweilig keineswegs, aber reizüberflutend in dieser Überlänge.


    Meine Befürchtungen, wie sich die ganze Story mit diesem heftigsten WTF-Momenten am Ende von Infinity War weitergehen soll, haben sich dann leider bewahrheitet. Wenigstens nahm sich der Film dabei selbst nicht ganz ernst. Ich hatte mir aber mehr erhofft und eventuell eine doppelte Handlungsebene, die mit den Erwartungen der Zuschauer spielt. Nö. Das hier war aber Popcorn-Kino und da mussten ein paar passend gesetzte One-Liner reichen.


    Bezeichnend in der Endgame-Szene die Bemerkung "Wer Du bist denn? Ich kenn Dir gar nicht.". Wer nicht so tief in der Avenger-Story der letzten 10 Jahre drinsteckt, hat eventuell wie ich, etliche Gesichter wiedererkannt, aber hatte nicht so recht mehr parat, welche Story hinter dem Gesicht steckte. Fans haben da sicher viele Details wiederentdeckt und auch für Normalzuschauer wurden etliche Fäden zusammengeführt. Den Weg bis zum Endgame fand ich aber besser als das Endgame selbst. Sicher sehenswert, alleine um zu wissen, wie alles endet. Aber erwartet nichts vom den Abschluss, was es in den 10 Jahren zuvor nicht auch schon irgendwie gab. Am Ende ist und bleibst es unterhaltendes und schnell wieder vergessenen Popcornkino. Zwar nicht auf Michael Bay Niveau, aber auch kein Hitchcock-Kubrick.


    Willkommen im Wunderpark : Die 90 Minuten einfach mal mitgenommen, weil es sich zeitlich anbot und ich den Trailer im Vergnügungspark lustig fand. Für ein FSK 0 Film wurden da ein paar ernste Themen angesprochen und filmisch verarbeitet. Manche animierte Figuren werden zudem wohl auch für den ein oder anderen Albtraum sorgen. Das war teilweise schon recht düster. Bei dieser hektischen Schnittfolge konnte selbst Avengers nicht mithalten. Whow, das war eine stakkatoartige Achterbahnfahrt. Leider ging in diesem Schnittgewitter nicht nur die Übersicht, sondern auch die Story verloren. Müssen moderne Kinderfilme so sein, damit die Aufmerksamkeitsspanne nicht überreizt wird?


    So tiefgründig die Story angesetzt hat, so schnipp-die-schnapp löste sich das alles in warme Luft auf. Das war mir ein wenig zu plötzlich und fernab einer nachvollziehbaren Entwicklung. Oder wollten die Macher in 90 Minuten mit dem Film fertig werden? Ich selbst hatte mir mehr Vergnügungspark erhofft, wie im Trailer gezeigt. Der Film hatte dann einen ganz anderen Überbau, den ich für die Zielgruppe zu komplex fand. Oder reicht einem 5-jährigen lustige Tiere und der Rest wird weggeblendet? An Dreamwork-Pixar-Disney-Filme kommt das hier nicht ran, weder von der Animationsqualität noch von der erzählten Geschichte. Wird irgendwann auf Nikolodeon laufen und dann kann man an einem Sonntagnachmittag da mal reinswitchen.

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  • Vielleicht mein erster Post hier, weiß ich nicht genau. Mit Freunden war ich mal im Kino (gehe nur 1-2x im Jahr). Sie meinten Avenger Endgame wäre gut. Natürlich hatte ich keinerlei Vorkenntnisse durch irgendwelche Superhelden Filme. Somit war ich neugierig. Was ich dann sah ließ mich nur noch den Kopf schütteln. Eine dermaßen simple, dumme und unlogische Story habe ich selten gesehen. Ich war froh als es rum war. Einer meiner Freunde, der größte Avengers Fan, ist mittendrin für ne halbe Stunde eingenickt!

    Action und Effekte waren okay, haben mich aber nicht umgehauen.


    Kurz danach habe ich endlich mal wieder eine Serie (erst die 4. meines Lebens) im Pay-Tv (Amazon Prime) angesehen*. Hanna hieß die und ich fand sie Mittel-gut. Welten (!) unterhaltsamer als dieser Superhelden-Schmarrn.


    *Die anderen hießen Heros (ca. Im Jahr2010), Terror (auf Prime im letzten Jahr) und die andere fällt mir grade nicht ein.

  • Baseliner warum geht man überhaupt in einen Superheldenfilm, wenn man


    A) diesem eh schon extrem negativ gegenübersteht?


    B) der vorwiegend auf Fan-Service aufbaut und damit diejenigen abholt, die die ganzen anderen Filme auch gesehen haben?


    Das ist in etwa so, wie wenn ich mich zwingen würde einen Rosamunde Pilcher Film anzusehen. Da werde ich in 100 % der Fälle ein negatives Erlebnis haben und mich den Fans dieser Machwerke überhaben fühlen.