[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Und nachgelegt im UCI Bochum ... musste eh im Ruhrpark einkaufen gehen:


    IF - Imaginäre Freunde : Der Trailer zeigt viel, aber nicht die Rahmenhandlung und auch nicht ein paar wichtige Charaktere in ihren Rollen. Erstaunlich, wie gut inzwischen Animationen in Realszenen eingefügt werden können und man miteinander interagiert. Der Weg von Roger Rabbit bis zur Gegenwart war lang und aktuell scheint alles filmisch möglich zu sein. Ideal, wenn man damit die blühende Fantasie abbilden will und auch kann und das ziemlich gut. Rein von der Story bewegen wir uns allerdings auf Familienfilm-Niveau mit ein paar eingestreuten Gags für Filmkenner, die mir aber nicht wirklich in Erinnerung geblieben sind, wo ich die hier nennen wollte.


    Das Ende hat mich überrascht, auch wenn ich es fast schon geahnt hatte irgendwann. Durchaus sehenswert mit Taschentuch-Einsatz-Garantie - da wurde schon heftigst auf die Tränendrüse gedrückt mit allen Streichern dieser Welt. Dabei waren es gar nicht die grossen Momente, sondern eher die Andeutungen, die sich im Kopf bei mir entfalteten. Zum Glück bin ich in einem Alter angekommen, in dem ich mich meiner Emotionen nicht mehr meine schämen zu müssen. Insgesamt sehenswert.


    King's Land : Der Originaltitel mit "Bastarden" trifft es besser, weil persönlicher. Denn der Film ist arg persönlich rund um den Hauptcharakter, der die wilde Heide von Jütland nutzbar machen will - für sich und dem König, um damit in den Adelsstand erhoben zu werden. Schöner Slowburner mit grandiosen Landschaftsaufnahmen und für mich authentischen Personen. Mann muss Ludvig Kahlen Scheisse fressen, dem bleibt wirklich gar nichts erspart. Dabei will er nur Ordnung ins Chaos bringen, aber das Chaos tobt um ihn herum.


    Teils arg heftige Szenen, die da gezeigt werden oder die man nur hört und die Reaktionen der Umstehenden sieht. Ein weiterer bester Film des Jahres für mich und meinem Filmgeschmack. Unbedingte Empfehlung, wenn man geerdete historische Charakterdramen mag, die wirklich nichts beschönigen.

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  • Am Sonntag Nachmittag waren wir mal wieder im Kino - "Alles steht Kopf 2" stand auf dem Programm.


    Kurz gesagt:

    Der Film hat aus meiner Sicht das typische Fortsetzungs-Problem. Er bringt ein paar neue Aspekte im Vergleich zum Vorgängerfilm mit rein, macht nicht allzu viel falsch und ist für sich betrachtet eigentlich ganz gut - aber es fehlt eben der Wow-Effekt. Und ja, ich gebe zu: Irgendwie hätte ich mir dann doch ein wenig mehr erwartet als "nur" ein paar neue Gefühle, die versuchen die Kontrolle über Riley zu erlangen. Ferner hatte ich den Eindruck, daß die Geschichte den ein oder anderen losen Faden begann, ihn dann aber nicht weitererzählte. Wie zum Beispiel:

    Ein anderer Aspekt ist, daß ich mit der optischen Darstellung von "Zweifel" so gut wie gar nichts anfangen kann. Alle anderen Gefühle versprühen einen gewissen Charme, aber "Zweifel" wirkt auf mich schon aufgrund der Darstellung irgendwie fehl am Platz und unsympathisch und dabei

    Sehr gut gelungen fand ich jedoch die Darstellung der Identität und dabei

    sowie die überaus starke Szene, in der "Freude" bis an ihre äußersten Grenzen gebracht wird und wie sie dann reagiert.


    Am nachhaltigsten beeindruckt, geschockt und betroffen gemacht hat mich der Ausspruch:

    Ja, das macht schon nachdenklich, weil man es oft genug selbst erlebt hat bzw. bei anderen gesehen hat, wie dies mal mehr und mal weniger zutrifft. Umso wichtiger erachte ich es von daher, sich selbst ein stückweit ein inneres Kind zu bewahren und zu diesem auch zu stehen, ganz egal wie lächerlich oder peinlich das vielleicht auf andere wirken mag.


    Wem also der 1. Teil schon zugesagt hat, der kann sich auch ohne Bedenken den 2. Teil ansehen. Es gibt etliche Szenen zum Lachen und welche für die feuchten Augen. Erwartet allerdings keine Lösungen für Probleme mit Teenagern oder eine besonders ausgefeilte Strategie, wie man als Betroffener die Zeit der Pubertät bestmöglichst übersteht. Das werdet ihr darin kaum finden. Und daß in dieser besonderen Zeit in einem drin ein Gefühlschaos herrscht, das weiß man im Grunde genommen auch schon vorher, oder? ;)

  • Tja, einer der losen Fäden wurde in der After-Credit-Szene aufgelöst (was man sich imho aber denken konnte, da es nach dem üblichen Prinzip solcher Filme schon ungewöhnlich gewesen wäre, den Faden nicht nochmal aufzunehmen).

    Aber keine Sorge: so spektakulär fand ich die Szene nicht...

    Der Film hat auch uns gut gefallen und uns als Eltern hat er an einigen Stellen die Tränen in die Augen getrieben, während die Tochter (im genau richtigen Alter mit genau diesen Wiedererkennungseffekt im Film) den Film nett, aber etwas inhaltsleer fand :whistling:

    Die Handlung außerhalb des Kopfes ist tatsächlich auch nicht riesig und insgesamt hätte ich mir vom Film einen etwas größeren "Scope" gewünscht, aber die Handlung im Kopf ist ja der eigentliche Fokus.

    Zweifel hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber ich hatte auch den Eindruck, dass der Film durch manche Themen zu schnell und oberflächlich durchgehuscht ist. Da wäre mit ein wenig mehr Zeit sicher noch deutlich mehr Tiefe drin gewesen. Aber das hätte sich vermutlich mit der familientauglichen Laufzeit und Zugänglichkeit gebissen.

    Das nicht alle Charaktere optisch "passten" war ja bewusst so gemacht und hat in mein nen Augen genau das rübergebracht, was es sollte.

    Insgesamt guter Film, aber an das "Trauma" des ersten Films kommt er (zum Glück?) nicht heran. Diese herzerreißenden Momente des ersten Films waren dann auch der Grund, warum mein Sohn den zweiten Film nun lieber ausgespart hat.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Tja, einer der losen Fäden wurde in der After-Credit-Szene aufgelöst (was man sich imho aber denken konnte, da es nach dem üblichen Prinzip solcher Filme schon ungewöhnlich gewesen wäre, den Faden nicht nochmal aufzunehmen).

    Tja, wenn es ganz hinten gezeigt wurde, dann war das Pech für mich. Der Kinobetreiber hat den Abspann leider nicht bis zum Ende laufen lassen.


    Edit: Ich habe es jetzt nachgelesen. Okay, das ist dann echt mal wieder eine Frechheit gewesen den Film vorher abzudrehen, wenn da doch noch einiges hinterher kommt, insbesondere wenn die eine Szene damit weiter ausgeführt wird. :crying:

  • […] Ein anderer Aspekt ist, daß ich mit der optischen Darstellung von "Zweifel" so gut wie gar nichts anfangen kann. Alle anderen Gefühle versprühen einen gewissen Charme, aber "Zweifel" wirkt auf mich schon aufgrund der Darstellung irgendwie fehl am Platz und unsympathisch […]

    Die Darstellung des Charakters hat also Zweifel in Dir hervorgerufen? Dann hat es doch wie die Faust aufs Auge gepasst! ;)

  • Tja, einer der losen Fäden wurde in der After-Credit-Szene aufgelöst (was man sich imho aber denken konnte, da es nach dem üblichen Prinzip solcher Filme schon ungewöhnlich gewesen wäre, den Faden nicht nochmal aufzunehmen).

    Tja, wenn es ganz hinten gezeigt wurde, dann war das Pech für mich. Der Kinobetreiber hat den Abspann leider nicht bis zum Ende laufen lassen.


    Edit: Ich habe es jetzt nachgelesen. Okay, das ist dann echt mal wieder eine Frechheit gewesen den Film vorher abzudrehen, wenn da doch noch einiges hinterher kommt, insbesondere wenn die eine Szene damit weiter ausgeführt wird. :crying:

    Ich wiederhole mich, aber: Geh hin und verlange dass der Film fortgesetzt wird. Im Zweifelsfall kriegt man in solchen Fällen sein Eintrittsgeld wegen nicht vollständig erbrachter Leistung wieder. Disney wird sich als Verleih ebenfalls sehr freuen, wenn sie den Namen des Kinos von Dir erfahren, denn das ist auch nach den Verleihbedingungen nicht erlaubt. Ich werde da immer sehr laut, wenn das irgendwo ein Kino mal wieder versucht.

  • Archibald Tuttle

    Gestern hatte ich mich leider nicht im Vorfeld darüber informiert, ob es denn überhaupt eine Post-Credit-Szene gibt. Da war ich echt zu nachlässig. Unabhängig davon ... heute Früh habe ich denen mal eine Beschwerde-Email mit dem Sachverhalt geschrieben. Mal sehen ob es darauf eine Reaktion gibt.

  • Betr. Post-Credit-Szene bei "Alles steht Kopf 2":
    Da meine Tochter immer so ungeduldig ist, sind wir vor Ende des Abspanns raus aus dem Kino. Es wäre nett, wenn jemand im Spoiler kurz schreiben könnte, was wir da verpasst haben. Danke.

  • Gestern „Morgen ist auch noch ein Tag“ im Dorfkino gesehen, und hat mir sehr gefallen. Am besten blind rein gehen (so wie wir). Auf eine warme Empfehlung hin haben wir sogar den Trailer ausgelassen und sind einfach mal rein gegangen - das mache ich sonst NIE. Zur Ästhetik, es ist gehalten wir ein 50er Jahre Film, spielt in Italien kurz nach dem 2. Weltkrieg, schwarz weiß, schmales Bildformat. Ab und zu gibts paar Anachronismen, die den Film aufpeppen sollen. Da dachte ich schon, ok, das ist der Gag an dem Film, kann man machen. Aber der Twist am Ende hat uns dann so überrascht, ich habe das wirklich überhaupt nicht kommen sehen. Bravo! Und zudem eine Pointe, die tatsächlich was sagen will. Fand ich richtig, richtig gut. Klare Empfehlung.

  • Ich wiederhole mich, aber: Geh hin und verlange dass der Film fortgesetzt wird.

    Unabhängig davon ... heute Früh habe ich denen mal eine Beschwerde-Email mit dem Sachverhalt geschrieben. Mal sehen ob es darauf eine Reaktion gibt.

    Der Vollständigkeit halber:

    Auf meine Email wurde schnell reagiert, der Inhalt hat mich positiv überrascht (soviel ehrliche Selbstkritik hatte ich dann doch irgendwie nicht erwartet) und heute kam ein Brief mit einer gewissen Anzahl von Freikarten an, welche den letzten Sonntag mehr als entschädigen. :)

  • Am Samstagabend aufm Rückweg vom Spieletreff noch einen Filmstopp in UCI Bochum eingelegt ...


    Alles steht Kopf 2 : Zeitlich hatte es sich so ergeben, dass ich mir die Originalversion angeschaut hatte. Leider im kleinsten Kino. Ohne Untertitel, aber zum Glück waren für mich alle Sprecher gut verständlich. Da wurde wenig bis nix vernuschelt. Zum Glück. Die Wortwitze waren somit auf den Punkt und sassen perfekt, ohne durch die Synchronarbeit eventuell verfälscht oder abgeschwächt oder abgewandelt zu sein. Und whow, waren die Dialoge gut. Schön trockener Humor, genau mein Fall. Das Publikum ware ebenso gut drauf und es gab viele Lacher im Saal, was dem Film als Gemeinschaftserlebnis gut tat. Selten so eine gute Stimmung im Kino erlebt, die ich zudem nicht als nervig empfunden habe. Ich habe mich prächtig amüsiert.


    Vom Storyverlauf wurde allerdings wenig neues geboten. Das bekannte Muster in neuen Farben sozusagen. Das gab mir Raum, mich auf die Details und die Szenen zu fokussieren und die waren echt gelungen. Super beobachtet und auf die Spitze getrieben. Bis zur Mitte des Films dachte ich, whow, das ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe. Ich sag nur Pouchy und Lance. Ab der Mitte schwächelte der Film leider stellenweise ein wenig für mich - soll heissen, nur noch "sehr gut" statt "überragend". Da gab es irgendwann ein paar empfundene Leerlauflöcher, um dann abschliessend ein gutes, wenn auch kurzes Finale aufzufahren, in dem Pixar mal wieder gekonnt alle emotionalen Register gekonnt ausspielt.


    Absolut sehenswert. Zumindest im Original. Bin gespannt, ob die Synchronfassung da mithalten kann. Nehme ich dann gerne in 3D und im IMAX mit. Für Teil 3 wünsche ich mir allerdings mehr Szenen mit der genialen Interaktion von Kopf-Charakteren unterschiedlicher Personen, wie hier u.a. bei der Autofahrt. Da steckt noch so viel Potential drin, ohne dass gesungen werden muss.

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  • Heute dann ein selbstgewählten Doppelfeature im UCI Bochum ...


    They see you : Eigentlich nur mitgenommen, weil ich nicht nur ein Film am Abend sehen wollte. Der Trailer sah durchaus vielversprechend und mysteriös aus. Nur leider konnte der Film das für mich nicht einlösen. Wenn jeder Handlungsfetzen von den Figuren selbst kommentiert wird, was geschehen ist oder was offensichtlich ist oder was gleich passieren wird, dann empfand ich das anstrengend bis langweilig. Exposition der Film sozusagen, sofern ich den Fachbegriff richtig nutze. Erzählt mir doch bitte nichts, was ich eh sehe, ist ja kein Hörspiel. Die Story selbst löst sich zudem schnell auf, hat heftige Logiklücken und bricht mit den selbstauferstellten Regeln der Welt. Das war nix und ich war froh, als der Film mit seinem kruden Ende endlich vorbei war. Kann man auslassen - im Kino sowieso.


    All of us strangers : Nur eine einzige Vorstellung, deshalb schon seit Wochen vorreserviert. Der Film wurde positiv bei Kino+ besprochen, was aber schon einige Monate her ist. Von der Story wurde damals nichts verraten, was auch gut war, weil die fand ich "überraschend". Kam dann aber nicht ins Kino in meiner Reichweite und nun im Rahmen der "Pride Night" im UCI. Ein Thema für sich ist, dass UCI anscheinend viele Schächtelchen braucht, um solche eher ungewöhnlichen Filme einzuordnen und niemanden zu überfordern, wenn Homosexualität ein Thema des Films ist. Warum gibt es aber keine Black Night mit dunkelhäutigen Schauspielern oder Big Nose Night mit Gérard Depardieu & Co? Filme sind für mich Filme, in all ihrer Vielfalt, entweder gut oder schlecht, aber brauchen für mich kein Etikett. "Trouble always begins with the naming of things", New Model Army, From Here.


    Wobei die Homosexualität nur eine Facette des Films ist. Die steht zwar im Zentrum und gibt dem Film mehr Tiefe, aber im Kern geht es universeller um Einsamkeit, Verleugnung, Hoffnungen, Wunschdenken, Aufarbeitung, Wahrnehmung, Erinnerungen und noch mehr, was ich hier aber nicht vorweg nehmen möchte. Schauspielerisch grandios von Andrew Scott umgesetzt mit einer enormen emotionalen Tiefe, der in meiner Wahrnehmung schon Sherlock Holmes an die Wand gespielt hat. Absolut sehenswert und definitiv ist All of us stragers damit einer meiner Top 10 Filme aller Zeiten geworden. So viele Details und Nuancen, die sich in Dialogen und Gesichter und Gesten abspielen. Action gibt es allerdings keine, das hier ist ein Charakter-Drama und druchaus ein Slow-Burner, der zeitweise aber auch enorm aufdreht und heftig wird.


    Wer schon mal mit geschlossenen Augen eine Bus-Zugfahrt erlebt hat, bei der das Sonnenlicht durch die Bäume gebrochen durch die Augenlider fällt und ein Schattenspiel auf der Netzhaut erzeugt, der wird hier so viel nachvollziehen können. Whow. Ich hoffe mal, dass der Film bald im Streaming auftaucht, weil den möchte ich eigentlich nochmal sehen.

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  • All of us strangers : Nur eine einzige Vorstellung, deshalb schon seit Wochen vorreserviert.

    Der lief im Februar regulär im Kino (darum schon seit April oder so bei Disney+) und wurde neben einigen anderen Filmen jetzt zum Pride-Month nochmal mit einer Einzelvorstellung aufgeführt.

    (Und wehe, irgendwer bellt jetzt was von RSP, weil ich den Grund für die Sondervorstellung erwähnt habe ...!)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • All of us strangers : Nur eine einzige Vorstellung, deshalb schon seit Wochen vorreserviert.

    Der lief im Februar regulär im Kino (darum schon seit April oder so bei Disney+) und wurde neben einigen anderen Filmen jetzt zum Pride-Month nochmal mit einer Einzelvorstellung aufgeführt.

    (Und wehe, irgendwer bellt jetzt was von RSP, weil ich den Grund für die Sondervorstellung erwähnt habe ...!)

    WUFF!!!

    Sitz, Bello!!

    Sorry für den Hund, der will nur spielen....

    Kann weitergehen... :floet:

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Kleiner Tipp: Wenn King's Land bei Euch noch läuft, holt den noch nach - der wirkt auf der großen Leinwand nochmal ganz anders als auf dem kleinen Bildschirm, wo ich ihn zuerst gesehen habe. Die deutsche Synchro hat ein paar Probleme mit den Dialekten des Originals, aber das geht dem O-Ton-Hörer da nicht anders, wenn er kein Däne ist. Ansonsten ein wirklich fulminantes Epos, und wäre in meinen Augen der würdigere Preisträger für den Europäischen Filmpreis gewesen (gerade auch mit Blick auf "Europa").


    Alles steht Kopf 2 habe ich Sonntag mit den Kindern gesehen, meiner 13jährigen hat es bis auf die Peinlich-Momente gut gefallen, mein 9jähriger war völlig überfordert und fand den Film wahlweise langweilig, wahlweise den reinsten Horror. Da merkt man wieder, wie wenig individuell so eine Altersempfehlun nur sein kann. Für ihn hat der Film eine große Angst vor der eigenen Pubertät ausgelöst, die ja wirklich als Jekyll/Hyde-Horror im Film inszeniert wird. Die drei Minuten, in denen Riley am Ende einen Nervenzusammenbruch erleidet, musste ich ihn sogar trösten. Insgesamt kann man sich den Riesenhit des Films m.E. wirklich nur damit erklären, dass aktuell zuwenig gute Familienfilme im Kino waren und Wish enttäuscht hat - er war nett, aber etwas wirklich Besonderes sehe ich darin nicht.


    The Bikeriders: Als Jeff-Nichols-Fan, der Midnight Special bis an sein Lebensende mit Händen und Klauen verteidigen wird, steht mir hier ein ganz großes Fragezeichen auf der Stirn: Das ist ein solider Bikerfilm, wie man sie schon hunderte Male gesehen hat (zugegeben nicht in den letzten Jahren, aber da gab es ja noch Sons of Anarchy). Aber wer geht dafür heute noch ins Kino? Und das bei absoluter Traumbesetzung, die wirklich gut aufspielt. Ändert aber nichts daran, dass nichts an dieser Verfilmung eines Fotobands von 1968 den Eindruck vermittelt, dass diese Geschichte unbedingt (noch einmal) erzählt werden musste. Immerhin haben es sich die jaulenden Actionfans, die sich im Kino gelangweilt haben, selbst zuzuschreiben, der Trailer macht sehr klar, was für eine Art von Film das ist.

  • der Midnight Special bis an sein Lebensende mit Händen und Klauen verteidigen wEsird

    Der ist doch auch saugut.

    In einer gerechten Welt wird Midnight Special einmal zu einem Kultfilm werden, dem rituell in Nachtvorstellungen gehuldigt wird. Aktuell ist es wohl leider immer noch ein (für Nichols-Verhältnisse) ziemlich kostspieliger Flop, der Nichols für Jahre zum Nichtstun verdammt hat und leider auch von Kritikern und Publikum weitgehend verkannt wurde. Ich halte den Film für absolut brilliant.