[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Mal eine kurze Zwischenfrage an die Kinosaalexperten hier im Forum: Ich bin die Woche in Wien. Was wäre dort denn das beste Kino bzw. der beste Saal, um mir Dune II (im englischen Original, evtl. mit Untertiteln) anzuschauen?

  • Dune II (im Original)

    du meinst im englischen Originalton? Da kann ich nicht helfen. Die synchronisierte Version ist am besten im Imax Cineplexx Donau Zentrum zu erleben.

    Einmal editiert, zuletzt von s3chaos ()

  • #Dune2

    Ich kann mir nicht helfen, aber bei meinem ersten Besuch hatte es den Anschein, als ob es ein paar Filmfehler betreffend der blauen Augen gab. Mal an, mal aus. Ist gerade nur so ein Gefühl, ich muss wohl beim 2. Besuch mehr darauf achten :)

  • Gestern endlich The Zone of Interest gesehen, und mir ist schleierhaft, wie man auch nur ein schlechtes Wort darüber verlieren kann.

    Der Film ist ein verdammtes Meisterwerk!

  • Mich hat der irgendwie nicht abgeholt und ist weit entfernt von einem Meisterwerk. Ich habe fast alle nominierten Filme für den besten internationalen Film gesehen und der würde bei mir auf dem hintersten Rang landen.

    Es gab 2-3 starke Szenen aber die Grundidee fand ich ziemlich schnell abgelutscht. Ich hatte auch wahnsinnige Probleme mit dem Ton und damit, die Darsteller überhaupt zu verstehen...

    Ich wollte ihn ja unbedingt sehen, aber als ich aus dem Kino kam, dachte ich, den hätte ich wirklich nicht gebraucht !

    Eventuell hätte er als Kurzfilm für mich besser funktioniert, aber ich fand ihn trotz der humanen Länge noch sehr langatmig und anstrengend.

  • Spannend die unterschiedlichen Meinungen.

    Solange er nicht so schlimm wie dieser unsägliche "Im Westen nicht Neues" ist..... 8o

    Um meinen Senf auch dazuzugeben: Der Film ist stark inszeniert und sehr gut gespielt (wobei ich hier Hüller schwächer finde als in Anatomie eines Falls, zu gekünstelt und unwirklich ist mir ihre "starke deutsche Frau"). Erreicht hat er mich null, weil ich die Prämisse des Films nicht schlucken kann. Die Arendtsche Banalität des Bösen ist hier für mich zu banal. Ich will als Zuschauer keine Einladung zur Identifikation mit Nazigrößen, finde den Kurzschluss von Schöner-Wohnen-Biederkeit und Nazihaftigkeit zu kurz gedacht, zu effekthascherisch sind die Schreie von nebenan, das Rot des Blumenmeers, das tonale Crescendo. Die Blende in die Zukunft am Ende ist der erste Moment, wo der Film mich kurz erreicht hat, aber das ist zu spät.


    Wie gesagt: Ein wirklich gut gemachter Film, den man sicher großartig finden kann. Witzig finde ich, dass zwei der drei Verrisse, die man beim Googlen findet, ausgerechnet bei TAZ und FAZ zu finden sind - inhaltlich kann ich beide Perspektiven auf den Film nachvollziehen.

  • Meine Kurzkritiken aus dem UCI Bochum ... beide Filme haben mir gefallen, sind aber schon sehr speziell.


    Wunderland - Vom Kindheitstraum zum Welterfolg : Das Miniaturwunderland als Biopic rund um die Macher und ihre Welt. Einige private Einblicke und ganz viel sehenswerte Dioramenschau. Wer den YouTube-Kanal folgt, der wird vieles schon kennen. Aber schön, das alles mal auf der grossen Leinwand zu sehen. Für Fans. Allerdings an der Grenze zur Selbstverliebtheit in das eigene Schaffen mit wenig kritischer Distanz.

    Die Herrlichkeit des Lebens : Wir schauen Franz Kafka bei seinem Sterbeprozess zu und wie sein Leben durch die Liebe zu Dora Diamant aufblüht und letztendlich vergeht. Sehr ruhig, unaufgeregt und mit viel Zeit für den Moment inszeniert. Ein Kammerspiel mit wechselnden Orten. Die Dialoge sind fast schon zu feingeschliffen und wirkten auf mich fürs Theater gemacht. Für alle, denen Slow-Burner noch zu schnell sind.

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  • Kleiner Tipp fürs Wochenende: diese Woche ist "Gondola" gestartet, ein absolut bezaubernder Liebesfilm um zwei Seilbahnschaffnerinnen, die sich nur wenige Momente auf jeder Fahrt in der Mitte begegnen und dabei verlieben. Das Ganze spielt in Georgien, ist ohne Dialoge gedreht und herrlich absurd inszeniert von Veit Helmer, der diese Art von Geschichten zu gut kann wie niemand sonst (zuletzt ja auch im Lokführer der nach der Liebe suchte). 82 Minuten, die wie ein Bilderbuch für Erwachsene wirken und mit lauter hübschen kleinen Erzählvignetten aufwarten können. Hat mich mit großer Glückseligkeit erfüllt.

  • Ich durfte diese Woche Alex Garlands neuen Film Civil War gucken, und war ganz hin und weg. (Und ich bin nicht unbedingt Garlands größter Fan.)

    Im Kern erzählt der Film absolut nichts Neues: Man begleitet eine kleine Gruppe Kriegsreporter (vom alten, ausgebrannten Hasen bis zum hungrigen Neuling ist alles dabei) durch ein vom Krieg verzerrtes Land immer tiefer ins Herz der Finsternis und sieht dabei das ein oder andere Kriegsgreuel abgespult.


    Garlands wunderbarer Kniff besteht dabei darin, dass er diese nicht sehr originelle Geschichte nicht in irgendeinem maroden Wüstenstaat im globalen Süden erzählt, sondern im Herzen der "besten Demokratie der Welt": Mitten in den USA. Dadurch rücken die Kriegserfahrungen quasi ins eigene Wohnzimmer und es zeigt sich, dass der Schutzfilm, der uns im vermeintlich sicheren Westen vor solchen Szenarien bewahrt eben nur hauchdünn ist.

    Gerade in aktuellen Zeiten ein durchaus packender Dreh.


    Neben brillanten Einsätzen von Ton und Musik sind noch die wirklich tollen schauspielerischen Leistungen von Kirsten Dunst, Cailee Spaeny und Wagner Moura zu erwähnen, die dem Film eine durchgängige Spannung verleihen.


    Kleine Abzüge gibt es dafür, dass das Finale etwas schwächelt und Garland nunmal nicht gerade subtil agiert und die ein oder andere Metapher etwas überstrapaziert, aber davon abgesehen war das für mich ein frühes Highlight der noch jungen Kinosaison und einer der Toptitel des Jahres.

    Ich vermute, dass er einige Zuschauer enttäuschen wird, die sich etwas anderes von Titel und Thema erhofft haben, aber das kann er verkraften.

    Dicke Sehempfehlung.
    Startet hier voraussichtlich am 18. April.


  • herrlich absurd inszeniert von Veit Helmer, der diese Art von Geschichten zu gut kann wie niemand sonst

    Himmel, der macht noch Filme? Seit Tuvalu sind die alle an mir vorbeigegangen, aber den fand ich damals klasse.

    Dann Guck Mal den "Lokführer der nach der Liebe suchte". Aktuell kostenlos in der ARD Mediathek. Hat eine problematische Stelle, sonst ein tolles Märchen. Und er hat Denis Lavant.

  • Habe Dune 2 auch gestern im IMAX gesehen. Alter Verwalter. Für mich auf einer Skala von 1-10 eine glatte 15.

    ich hab mich zu keiner Zeit gelangweilt, fand ihn einfach nur episch.

    Werde vermutlich dank Unlimited Card nochmal ins Kino gehen.

    ~ Du sagst, lass uns weitergehen - eine Stunde, höchstens zwei. Bald werden wir Häuser sehen - und dann ist er vorbei - der lange Weg zurück ~

    ~ Janus ~

  • Gibt es eigentlich einen Grund, warum UCI Bochum den Film "Anatomie eines Falls" nur in einer einzigen Vorstellung zeigt? Macht der Aufwand überhaupt Sinn oder werden die Filme eh digital zentral gestreamt in die einzelne UCI Filiale oder liegen als Datenträger vor Ort vor?

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  • Gibt es eigentlich einen Grund, warum UCI Bochum den Film "Anatomie eines Falls" nur in einer einzigen Vorstellung zeigt? Macht der Aufwand überhaupt Sinn oder werden die Filme eh digital zentral gestreamt in die einzelne UCI Filiale oder liegen als Datenträger vor Ort vor?

    Es gab seit Anfang November wirklich nur eine einzige Vorführung von dem Film?
    Oder fragst du, warum ein Film, der vor 5 Monaten angelaufen ist, nur noch einmal gezeigt wird?

  • Bevor wir am Sonntag Dune 2 gucken, gab es bei uns 2 kleine Filme:


    Wunderland

    Jo, ganz netter Dokufilm über die sympathischen Gründer des Miniaturenland in Hamburg. Mir fehlte, wie es in den Anfangsjahren zuging, ab wann es sich als Erfolg durchsetzen konnte etc. Kann man gucken, wenn einen die Materie interessiert. Netter Einfall: Durch die aufwendig gefilmten Szenerien wandern 2 hineingezeichnete Jungen (die die beiden Zwillingsbrüder darstellen sollen).


    Drive-away dolls

    Ich habe es nicht so mit Lesben-Filmen, aber es war ganz unterhaltsam. Auch eine Fargo-Stimmungen kam auf. Wir fanden beide Sarah Margaret Qualley großartig!

  • Gibt es eigentlich einen Grund, warum UCI Bochum den Film "Anatomie eines Falls" nur in einer einzigen Vorstellung zeigt? Macht der Aufwand überhaupt Sinn oder werden die Filme eh digital zentral gestreamt in die einzelne UCI Filiale oder liegen als Datenträger vor Ort vor?

    Es gab seit Anfang November wirklich nur eine einzige Vorführung von dem Film?
    Oder fragst du, warum ein Film, der vor 5 Monaten angelaufen ist, nur noch einmal gezeigt wird?

    Kurz zum Aufwand: Der liegt im UCI bei Null. Die Filme werden zentral auf den Server eingespielt und liegen dort dann vor, der Vorführer muss nur noch den Schlüssel zur Vorführung eingeben - sonst würden sich ja auch die Sonderveranstaltungen wie das sehr schöne Zurück-in-die-Zukunft-Triple-Feature am Wochenende nicht rechnen.


    Und der lief entweder wegen der Oscars nochmal, in mehreren UCIs, oder als Seniorenveranstaltung mit Kaffee&Kuchen, je nach Standort.

  • Wunderland

    Jo, ganz netter Dokufilm über die sympathischen Gründer des Miniaturenland in Hamburg. Mir fehlte, wie es in den Anfangsjahren zuging, ab wann es sich als Erfolg durchsetzen konnte etc.

    Das Wunderland war von Anfang an ein Erfolg. Natürlich waren die Besucherzahlen am Anfang noch klein, es kannte ja kaum jemand und die Anlage war noch viel kleiner als heute. Aber die Mundpropaganda hat in ungewöhnlich schneller Zeit dafür gesorgt, dass man den Erfolg frühzeitig absehen konnte.

    Ich selbst war ca. 3 Wochen nach der Eröffnung im Jahre 2001 erstmals dort und musste damals schon ca. 15-20 Minuten warten, bis wir endlich eingelassen werden konnten. Das war für mich damals schon ein klares Zeichen eines Erfolges. Insgesamt war ich ca. 15 Mal dort bisher und es werden weitere Besuche folgen.

  • Thygra ich kenne das Wunderland auch von Anfang an, mein Achtjähriger ist Riesenfan und so sind wir regelmäßig da (1x im Jahr). Aber auch ich fand den Film viel zu gelackt und Werbig. Bei aller Sympathie für die Macher und ihr Engagement, wenn man so alle Probleme einfach ausblendet und es als reinen Imagefilm produziert, während auf YouTube alle Erfolge, aber auch Reinfälle und Fehlkalkulationen dem Publikum hautnah vermittelt werden, Frage ich mich schon warum man einen Dokumentarfilm so anlegt. Die beiden wirken sonst total sympathisch, im Film aber elitär und arrogant.

  • Die beiden wirken sonst total sympathisch, im Film aber elitär und arrogant.

    Diese Meinung vertrittst du nicht alleine:

    Wunderland - Vom Kindheitstraum zum Welterfolg (2023) | Film, Trailer, Kritik

    Zitat dort: "Während die Akteure, besonders Gerrit und Frederik, in ihrem Social-Media Auftritt immer sehr persönlich und nahbar auftreten, wirken sie in Sabine Howes Dokumentation nahezu narzisstisch und elitär."

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Diese Meinung vertrittst du nicht alleine:

    https://www.kino-zeit.de/film-…traum-zum-welterfolg-2023

    Zitat dort: "Während die Akteure, besonders Gerrit und Frederik, in ihrem Social-Media Auftritt immer sehr persönlich und nahbar auftreten, wirken sie in Sabine Howes Dokumentation nahezu narzisstisch und elitär."

    Lol, das liest sich als hätte ich es abgeschrieben, die Kritik kannte ich aber gar nicht - ich bin da nur rein, weil mein Sohn es unbedingt gucken wollte. Aber ja, das kann ich so unterschreiben, und habe mich auch gefragt warum das so ist. Klar ist das Wunderland eine Riesenmarke, die man auch weltweit vertreiben will, und so ein Film hilft dabei, aber gerade bei Miniaturbauern, die die Welt nachbilden wollen, hätte ich auch beim Film etwas mehr eingefangene "Realität" reizvoll gefunden.

  • Mir hat der Wunderland-Kinofilm gefallen. Auch weil der kleine Einblicke in die Jugendzeit von Gerrit und Frederik bietet und dabei auch unangenehme Themen nicht ausspart. Allerdings kommen die Beiden dabei immer gut weg, weil entweder waren andere die Schuldigen oder es waren die Umstände oder es wird ins Positive umgekehrt. Wirkliche Selbstkritik, sofern es was zu kritisieren gibt, die gab es hingegen nur angedeutet bis überhaupt nicht.


    Laut Interview bei Kino+ hatten die Filmemacher freie Hand und am Endergebnis wurde nichts geändert. Somit ist der Blickwinkel entsprechend subjektiv von den Filmemachern bestimmt und von einer gewissen Bewunderung geprägt. Im Kern zeigt der viele viele schöne Bilder auf grosser Leinwand. Wer das nicht braucht, bekommt auf deren YouTube-Kanal aber weitaus mehr Detaileinblicke.

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  • Ich hab mal wieder ein bisschen was gesehen, was diese und die nächsten Wochen in Deutschland anläuft:


    Diese Woche noch neu:

    Gondola hab ich oben ja schon beworben, will es aber gerne nochmal wiederholen, da der Film nur ein sehr kleines Release hatte und kaum läuft: Ich fand den richtig schön, und selbst meinen Kindern (bei denen ich bei Arthouse naturgemäß sonst eher sehr vorsichtig bin) hat es gut gefallen. Ein tolles Liebesfilmmärchen!


    Kung Fu Panda 4: Das war bisher eigentlich nie eine reine Kinderfilmreihe - bis jetzt. Der neue Teil ist tatsächlich schon für ältere Kinder eher ungeeignet, Erwachsene finden da leider gar nichts. Ein überraschender Rückschritt, nachdem der letzte gestiefelte Kater ja doch drastisch und überraschend gut war. Für die Kleineren aber wohl gute Unterhaltung.


    Creation of the Gods Part 1: Ich mag die meisten chinesischen CGI-Gewitter ja nicht, aber der hier war ganz nett. Er erinnert mich entfernt an die goldenen Tage des HK-Kinos, an Titel wie Once upon a time in China und Chinese Ghost Story. Ganz so gut ist er nicht, aber wenigstens unterhaltsam und bildgewaltig. Kann man gucken, und macht im Kino was her.


    Miller's Girl Trotz sympathischer Besetzung (Martin Freeman, Jenna Ortega) ziemlich hart daneben gegangenes Missbrauchsdrama um einen verführten (?) Collegelehrer. Das Drehbuch stand jahrelang auf der Liste der besten unverfilmten Drehbücher, wahrscheinlich ist die Zeit (und MeToo) darüber hinweggegangen. Genauer diskutieren kann ich das hier ohne Spoiler nicht, aber wer heute noch meint, er sollte eine junge Frau derart nymphenhaft inszenieren und aus dem Stoff einen verklemmten Erotikfilm machen, gehört m.E. nicht auf den Regiestuhl (und ja, ich weiß dass das eine Frau war, das macht es aber nicht besser).


    Radical Lehrer geht mit radikalen Lehrmethoden an Problemschule in Mexiko - der Film geht genauso weiter wie man sich das jetzt denkt, er ist vorhersehbar, aber er ist zugleich auch zutiefst anrührend und menschlich, und mit dem Handlungsort Mexiko ist die Fallhöhe auch einfach deutlich höher als beim Club der toten Dichter oder selbst bei Dangerous Minds. Hat mir gut gefallen, hat man aber auch schon so oder so ähnlich sehr oft gesehen.


    One Life: Anthony Hopkins fragt sich, ob er vor vielen Jahren mehr Leben in Prag vor den Nazis hätte retten können. In Rückblenden wird sein Handeln gezeigt. Ein sehr schlichter Film, der zugleich aber auch sehr bewegend ist. Hopkins und sein junges Alter Ego tragen den Film und machen aus einem durchschnittlich inszenierten Historiendrama eine Studie darüber, was ein Mensch in Krisenzeiten erreichen kann.

  • Zu One Life:
    Nicholas Winton ist übrigens einer der angenehmeren Gewinner des Internets, denn die wirklich berührende BBC-Sendung von 1988, in der er eine zentrale Rolle spielte, und die auch im Film vorkommt, ist inzwischen ein überaus beliebter und viel geteilter Videoclip, der in Wellen immer wieder mal durchs Netz geht und ihn damit auch weiterhin ehrt. Vermutlich kennen etliche Leute hier vor allem den Ausschnitt, den ich aber aus Spoilergründen trotzdem nicht teile. Nur für den Fall. :)

  • Ich war am Sonntag in Dune 2 - IMAX in Leonberg, O-Ton Vorstellung um 11:00 morgens (so früh war ich glaube ich noch nie im Kino :/ ). Die Bude war fast voll (das Ding hat 600 Plätze) - es gab "Stau" an den Snack-Kassen, auf dem Weg ins Kino, am Parkhaus-Automat, und zuletzt im Parkhaus selbst :D Da sag noch mal jemand Kino sei tot - für dieses filmische Spektakel, das für das Kino geschaffen ist, gilt dies jedenfalls nicht (und ich wäre schon gerne zwei Wochen früher in die Vorstellung, doch diese waren alle bereits weitgehend ausgebucht).


    Zum Film selbst möchte ich hier gar nicht viel verlieren - ausser dass er mir durch seine dichtere, aktionsgeladenere Erzählweise sogar noch einen Tick besser gefallen hat als der in manchen Momenten etwas zähere/behäbigere erste Teil (der natürlich zunächst auch viel Aufbauarbeit leisten muss).


    Das IMAX Leonberg wirbt ja mit der grössten IMAX-Leinwand der Welt, aber selbst die 38x22m erschienen mir gerade so gross genug für diesen monumentalen Film. Was für ein optischer Augenschmaus! Aber noch heftiger als die Bilder fand ich das absolut brachiale Sound-Design - eine derartig beeindruckende Sound-Kulisse habe ich im Kino so noch nie erlebt.

  • Ich war am Sonntag in Dune 2 - IMAX in Leonberg, O-Ton Vorstellung um 11:00 morgens (so früh war ich glaube ich noch nie im Kino :/ )

    Du Glücklicher. Ich schaue immer mal wieder rein in Leonberg, aber an den Wochenenden ist das Ding komplett dicht auf Wochen. Ich denke, ich werde in den Tagen nach Ostern die Chance nutzen und im Urlaub mal unter der Woche nochmal ins IMAX gehen. Konnte bisher nur in unser Kino in Reutlingen und das war schon klasse. Den gönne ich mir im IMAX auf jeden Fall nochmal.

  • Dienstagabend im UCI Bochum ...


    Kung Fu Panda 4 : Weil wegen nur einen einzigen Film die Anfahrt wegen Baustellen-Umwege kaum lohnt, habe ich die 90 Minuten Animations-Action eingeschoben. Mit dem Grafikstil kam ich nicht klar. Besonders der begleitende Nebencharakter wirkte auf mich wie ein texturiertes 3D-Gittermodell. Das war irgendwie zu scharf und zeitgleich zu detailarm abgegrenzt und erzeugte bei mir einen unangenehmen Uncanny-Valley-Effekt.


    Fernab dessen war der Film arg handzahm und von der Story unspektakulär, weil der Trailer eigentlich fast alles schon gezeigt und erzählt hat. Dieses "fast"-Element hat mir dann doch gut gefallen. Ansonsten hatte ich ein paar harmlose Schmunzelmomente. Mit fehlte die Animationsqualität. Hektische Schnitte können eben nicht alles vertuschen. Als reiner Kinderfilm für Fans der Reihe wohl ok, wobei keiner im Kino wirklich mal laut gelacht hat. Eigentlich nur ein paar Erwachsene, die ihren Kindern wohl nur eine gute Zeit bereiten wollten.


    Anatomie eines Falls : Mit 150 Minuten unerwartet lang für ein Gerichtsdrama. Mein VIP-Sitz war arg plattgesessen, so dass die letzte halbe Stunde eher schmerzhaft wurde. Dabei war die eigentliche Story in ihren vielen Details wirklich sehenswert. Nur so richtig warm werde ich mit dem Schauspiel von Sandra Hüller nicht. Rein schauspieltechnisch ist das sicherlich einwandfrei bis bemerkenswert, nur auf mich wirkte das zu überlegt glatt geschliffen in den Dialogen. Zu viel Klarheit und zu wenig Charakter. Liegt es an dem Theater-Hintergrund, wo so etwas gefordert wird oder war es schlicht das Drehbuch mit zu wenig Spielraum für Interpretationen? Eventuell war die Rolle auch bewusst so angelegt und ich habe schlicht keine Ahnung.


    Trotzdem sehenswert, weil in der gezeigten Art durchaus aussergewöhnlich, wie ohne Action trotzdem Spannung aufgebaut werden kann und ich mich ertappt hatte, erahnen zu wollen, ob und wann das alles in einem Twist kippt und mich mit einem WTF-Erstaunen überrascht. Wenn Ihr irgendwo die Chance habt und anspruchsvolle dialoglastige Filme mögt, dann unbedingt anschauen.

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  • Nur so richtig warm werde ich mit dem Schauspiel von Sandra Hüller nicht. Rein schauspieltechnisch ist das sicherlich einwandfrei bis bemerkenswert, nur auf mich wirkte das zu überlegt glatt geschliffen in den Dialogen. Zu viel Klarheit und zu wenig Charakter. Liegt es an dem Theater-Hintergrund, wo so etwas gefordert wird oder war es schlicht das Drehbuch mit zu wenig Spielraum für Interpretationen? Eventuell war die Rolle auch bewusst so angelegt und ich habe schlicht keine Ahnung.

    Ich bin nicht ganz sicher ob ich weiß, was du meinst, fand ihre Interpretation der Rolle aber sehr stimmig. Sie spielt ja eine Autorin, die offensichtlich nicht nur gut mit Worten ist sondern auch immer wieder eine analytische Sicht auf Menschen und Beziehungen offenbart. Dass sie dadurch glatt und unnahbar wirkt obwohl sie Gefühle (ihre und andere) sehr gut erkennen und einordnen kann, finde ich schlüssig und das spielt ja auch eine große Rolle dabei, wie sie im Gerichtssaal wahrgenommen wird.

  • Habe mich mit dem Ende etwas schwergetan... vielleicht müsste ich ihn nochmal schauen.

    Bemerkenswert war aber, dass der Film es geschafft hat, die Zweideutig-, Unstimmig- und Unklarheiten von Gerichtsverfahren hundertmal plausibler und einleuchtender aufzuzeigen, als es irgendeines der unsäglichen "Justiz-Dramen" von Schirachs auch nur annährend geleistet hätte.

  • Habe mich mit dem Ende etwas schwergetan... vielleicht müsste ich ihn nochmal schauen.

    Bemerkenswert war aber, dass der Film es geschafft hat, die Zweideutig-, Unstimmig- und Unklarheiten von Gerichtsverfahren hundertmal plausibler und einleuchtender aufzuzeigen, als es irgendeines der unsäglichen "Justiz-Dramen" von Schirachs auch nur annährend geleistet hätte.


    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Nein, das Ende soll ambivalent sein - so haben es Hüller und Regisseurin in Interviews immer wieder gesagt. Der/die Zuschauer:in darf selbst entscheiden was er/sie glaubt. Die Regisseurin hat scherzhaft gesagt, sie werde in 10 Jahren mal verraten, was wirklich geschehen sei, Hüller hat sich nach Ansehen dafür entschieden, dass ihre Figur unschuldig ist, sicher ist sie sich aber auch nicht. Aus dieser Ambivalenz zieht der Film m.E. ja auch einen Großteil seiner Spannung.


    Und die Kritik des Films am Rechtssystem ist schon sehr auf das französische Rechtssystem gerichtet, dass sich noch sehr viel enger an den Code civil aus Napoleons Zeiten hält als unser Rechtssystem. Daher auch die "Charakterzeugnisse", die in deutschen Gerichten so nicht verwertbar wären, und die Betonung persönlicher Lebensumstände (etwa die Frage, ob sie eine gute Mutter war/ist).


    Zum Schauspiel von Hüller: Der Film wurde nach dem "von-Trier-Prinzip" gedreht: Hüller musste jede Szene mit verschiedenen emotionalen Vorgaben drehen, die Regisseurin hat dann im Schnitt Material aus den verschiedenen Takes zusammenmontiert. So kriegst Du einen gewissen emotionalen Impact und eine hohe Ambivalenz in der Figurenzeichnung rüber, aber keine klare, eindeutige Figurenzeichnung. Und genau das wollte die Regisseurin ja auch, die Figur soll dem Zuschauer immer wieder entgleiten, damit es nicht zu einer klaren Identifizierung kommt (Anleihen an Brecht sind da unverkennbar).

  • Verstehe und ist einleuchtend. In welchen Filmen ist Frau Hüller ganz anders besetzt - also weniger kontrolliert und überlegen? The Zone of Interest und Anatomie eines Falls wirkten auf mich aus einer Position der sich selbst bewussten und kalkuliert agierenden Überlegenheit, in denen trotzdem ein Kontrollverlust drohte. Toni Erdmann ebenso.

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  • Verstehe und ist einleuchtend. In welchen Filmen ist Frau Hüller ganz anders besetzt - also weniger kontrolliert und überlegen? The Zone of Interest und Anatomie eines Falls wirkten auf mich aus einer Position der sich selbst bewussten und kalkuliert agierenden Überlegenheit, in denen trotzdem ein Kontrollverlust drohte. Toni Erdmann ebenso.

    Requiem!

  • Soweit zurück muss man gar nicht gehen; der zuletzt rausgekommene "Sisi und ich" handelt ebenfalls von einer Hofdame, die sich in Sisi verliebt und dabei sämtliche Kontrolle über ihr eigenes Schicksal aufzugeben droht. Aber die Frau ist schlicht verdammt wandlungsfähig, als ich "Das schwarze Quadrat" gesehen habe, habe ich mich die erste Hälfte des Films gefragt, wen sie denn nun spielen wird - bis ich kapiert habe, dass ich sie schon längst sehe.

  • Was für eine großartige Woche. Morgen geht es in den neuen Ghostbusters und der Teaser für Alien: Romulus ist auch endlich da:


    Wirkt wie aufgewärmtes Essen