Die Frage stand bei uns auch im Raum. Geister- und Gruselgeschichten sind nichts für meine Frau (selbst der wirklich harmlose The Others war schon zuviel), daher habe ich mir A Haunting in Venice alleine angeschaut. Brutal war er nicht, aber so vier bis fünf Jump Scares hatte er schon drin. Und das waren dann auch echte Huutinis, also plötzliche Umschnitte oder auftauchende Gesichter, verbunden mit reichlich Radau von der Tonspur. Muss man mögen. Ich war dann auch ganz froh, dass meine Frau nicht dabei war - wäre wahrscheinlich nichts für sie gewesen.
Davon ab ist es der beste der drei Branagh-Poirots, was aber auch daran liegen mag, dass man hier die Auflösung eher noch nicht kennt. Außer man hat alles von Christie gelesen, auch die späteren schwächeren Werke.
Ich kannte das Buch nicht, aber die Auflösung hab ich drei Meilen gegen den Wind gerochen - nicht weil ich so schlau bin, sondern weil Lady Christie hier ein Selbstplagiat betreibt;
Das Ende ist ja effektiv die Umkehr des Endes von "Das krumme Haus", was ja gemeinhin als ihr bestes Buch gilt. Der Film inkooperiert hier in der Rolle des Arztsohnes dann auch noch Elemente vom krummen Haus.
Ansonsten: naja, unter Jump Scare verstehe ich irgendwie schon, dass man außer Krach! dann auch was Gruseliges sieht. Das ist hier ja nicht wirklich der Fall. Für mich war das alles klassischer gothic horror der alten Hammer-Schule, und selbst da sind die ollen Terrence-Fisher-Streifen heftiger.