[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Heute gab es THE EYES OF TAMMY FAYE. So wahnsinnig anstrengend der für mich alten Atheisten ist, so wahnsinnig gut ist Jessica Chastain. Für mich hat sie damit Olivia Colman vom diesjährigen Oscar-Thron gestoßen. Der Preis wäre mehr als gerechtfertigt. Der fürs Make-up gleich mit, das war glatt noch besser.

  • The Batman


    positiv:


    + Tolle Atmosphäre

    + beeindruckende Kameraarbeit

    + Schöner Score

    + Fetziges Batmobil

    + Verfolgungsjagd

    + Pinguin und Falcone - gute Schauspieler, gute Rollen


    nicht so dolle:


    - viel zu lange für das was es zu erzählen gibt. Eine dünne Story, gnadenlos ausgedehnt auf teilweise sehr langatmige 175 min

    - kaum Action, aber die wenigen Szenen waren dafür gut (Verfolgungsjagd)

    - die Story määandert wild umher und wird gegen Mitte/Ende dann echt plan- bzw. ziellos

    - Pattinson mag ich sehr - aber Batman? nee, das war nichts. Er blieb blass (pun intended ;)) und ja, schlicht langweilig und eindimensional

    - Catwoman. Hätte man auch ganz darauf verzichten können, ne? die selbst zusammengeschnibbelte Woll(?)-Maske sah lächerlich aus, und die Kuss-Szenen waren allesamt irgendwie cheesy (da ist dann auch der pathos-triefende Score mitunter daran schuld)

    - Der Riddler - allzuviel konnte er ja nicht von sich zeigen, und das was man gesehen hat wurde von der Maske verschluckt. Kein überzeugender Bösewicht, mich hat er gelangweilt und ja, dann irgendwann auch genervt. Und seine Rätsel waren auch nur so: naja, wie ein mittelmässiger Exit-Titel von Kosmos :|) Wieviel besser/präsenter/vereinnahmender ist/war denn Nolans Joker bitteschön?


    5/10 auf der imdb-Skala (kann man schon anschauen, aber man verpasst auch nicht viel - leider - denn nach dem Trailer hab ich ein finsteres, emotional mitreissendes Meisterwerk erwartet, aber davon ist der Film ganz weit weg, da er viel zu viele dramaturgische Stolperer in der Handlung hat und schlicht einfach zu viel zerredet anstatt einfach mal gemacht wird). Zum Vergleich: The Dark Knight 8/10).

  • Da gab es mal einen schönen Satz eines Amerikaners (leider habe ich Ursprung und Kontext vergessen)


    Wenn man in dem USA zeigt wie eine Brust geküsst wird ist es ab 18, wenn man zeigt wie man sie abschneidet (so lange man keine Nippel sieht) ist es ab 16...


    Wie soll ich dazu sagen - finde den Fehler

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Dune - Abräumer des Oscar-Abends, vor allem in den technischen Kategorien. Glückwunsch!


    Von Coda, der zum besten Film gekürt worden ist, habe ich bislang gar nichts mitbekommen, da muss ich mich wohl mal näher mit beschäftigen.


    Und ich habs immer gesagt: Chris Rock ist nicht lustig:


    Oscars 2022: Will Smith haut Chris Rock eine runter – wegen Witz über Jada Pinkett-Smith - DER SPIEGEL

    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Und auch der in der Sneak gezeigte Ambulance gehört zu jener raren Gattung von Michael-Bay-Filmen, die man sich erstaunlich gut angucken kann (Pain & Gain wäre da bisher die Referenz). Es ist nichts anderes als 137 Minuten gut gemachtes Heist Movie mit hauchdünnem Plot, dafür extrem gut gefilmt, natürlich in Bay'scher Wackeloptik (bloß nicht zu weit vorne sitzen!), und sehr gut gespielt von Jake Gyllenhall bis in die mit eher unbekannten Schauspielern besetzten Nebenrollen. Ein reinrassiger Actionfilm ist es nicht, dafür gibt es zuviele Rückblenden, aber es ist genug Action drin um den ausgehungerten Fan des Genres zufrieden zu stellen.

    Bis auf die viel zu schnellen Schnitte, die ja heute leider normal sind, hat mich der Film wirklich gut unterhalten. Hätte ich von Michael Bay nicht erwartet. Der Film war zu keiner Zeit zu lang oder langweilig.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Dune - Abräumer des Oscar-Abends, vor allem in den technischen Kategorien. Glückwunsch!

    NUR die technischen. Damit ist der Abräumer dann nicht mehr ganz so viel Wert.

    Von Coda, der zum besten Film gekürt worden ist, habe ich bislang gar nichts mitbekommen, da muss ich mich wohl mal näher mit beschäftigen.

    Das französische Original "Verstehen Sie die Belièrs?" erschien 2014. War ziemlich gut. Dass ein Remake so abräumt, kommt nicht oft vor.

    Die Smiths sind aber auch bekannt dafür, chronisch von jedweder Selbstironie befreit zu sein.

    Witze über Frisuren und Kleider und Nachnamengleichheit gibt es bei den Oscars quasi schon immer, wer da hingeht und wegen eines Witzchens ausrastet, hat vermutlich vergessen, wo er da sitzt.

    Immerhin wurde das Smith im Anschluss klar, und er hat bei seinem "Erklärungsversuch" ja auch ordentlich Scham gezeigt.

    Selbst WENN er wütend war, hätte er das smarter zeigen und erklären können, auch ohne "zu lächeln und so zu tun, als wäre nichts gewesen", und ohne "den Disrespect zu erdulden".


    Ich bin gespannt, ob die ungefilterte doppelte F-Bomb im Nachmittagsfernsehen ihm noch Ärger bringt ...

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich bin gespannt, ob die ungefilterte doppelte F-Bomb im Nachmittagsfernsehen ihm noch Ärger bringt ...

    Ich fände es ziemlich befremdlich, wenn er wegen der F-Bombs abgestraft würde, aber wegen des körperlichen Angriffs nicht...

    Ein Zverev musste für eine geringere Aktion (er hat schließlich nur den Stuhl geschlagen) deutlich heftigere Folgen erdulden... bin mal gespannt, ob Smiths Aktion ohne Folgen bleibt...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ein Zverev musste für eine geringere Aktion (er hat schließlich nur den Stuhl geschlagen) deutlich heftigere Folgen erdulden...

    "nur den Stuhl" würde ich das nicht nennen, denn der Fuß des Schiedsrichter war wirklich nur wenige Zentimeter entfernt und hätte ebensogut getroffen werden können.

  • Der Witz von Chris Rock war absolut daneben. Die Reaktion von Will Smith schlicht unzivilisiert. Hätte er auch mit klaren Worten fernab F-Wörter regeln können und müssen. War das der echte Will Smith, der so seine Familie verteidigt? Ein Schläger? Umso erschreckender für mich zu sehen, dass körperliche Gewalt danach einfach so weggelächelt und gutgeheissen wurde.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich habe CODA ganz gerne geschaut. Hat mich jetzt nicht umgehauen und war eher nett als umwerfend, aber ich finde die Dynamik von Dialogen in ASL schon faszinierend. Und Marlee Matlin hat auch schon in The West Wing eine meiner liebsten Rollen verkörpert.


    Ansonsten hatte ich hauptsächlich gehofft, dass Lin-Manuel Miranda seinen wohlverdienten EGOT komplett macht und Jonny Greenwood endlich einen Oscar gewinnt. Muss wohl beides noch etwas warten.

  • Ein Zverev musste für eine geringere Aktion (er hat schließlich nur den Stuhl geschlagen) deutlich heftigere Folgen erdulden...

    "nur den Stuhl" würde ich das nicht nennen, denn der Fuß des Schiedsrichter war wirklich nur wenige Zentimeter entfernt und hätte ebensogut getroffen werden können.

    Beleidigt hat er den Linienrichter ebenfalls.

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  • Ich bin gespannt, ob die ungefilterte doppelte F-Bomb im Nachmittagsfernsehen ihm noch Ärger bringt ...

    Ich fände es ziemlich befremdlich, wenn er wegen der F-Bombs abgestraft würde, aber wegen des körperlichen Angriffs nicht...

    Ein Zverev musste für eine geringere Aktion (er hat schließlich nur den Stuhl geschlagen) deutlich heftigere Folgen erdulden... bin mal gespannt, ob Smiths Aktion ohne Folgen bleibt...

    Naja, Sport ist was anderes als die Oscars.


    Der "Witz" ist halt, dass "Gewalt" im US-Fernsehen nicht verboten ist, das F-Wort schon. Zumindest zwischen 6:00 und 22:00 Uhr. Also, quasi verboten, denn die Sender können abgestraft werden.

    Im Kern wäre hier also der Sender dran, der gegen die FCC-Richtlinien verstoßen hat, da gab es schon andere Award-Shows, die Ärger bekamen.

    Ist dann halt die Frage, wie weit das auf Smith zurückfällt. Braucht ja nur eine Mutti, die überzeugt ist, dass ihr armes Kind jetzt lebenslang traumatisiert sei ... 🙄


    Ich bin aber auch nicht ganz auf dem neuesten Stand, weil die Richtlinien der FCC da in den letzten Jahren immer wieder mal juristisch behandelt wurden.

  • Der "Witz" ist halt, dass "Gewalt" im US-Fernsehen nicht verboten ist, das F-Wort schon.

    Naja, für den Fernsehsender ist die Darstellung von Gewalt nicht verboten. Chris Rock könnte sehr wohl Will Smith anzeigen (was er ja schon gesagt hat, dass er das nicht tun wird) und die Academy könnte bestimmt auch sagen, dass Will Smith unter diesen Umständen der Oscar wieder aberkannt wird (was ich auch unwahrscheinlich finde).

  • Der "Witz" ist halt, dass "Gewalt" im US-Fernsehen nicht verboten ist, das F-Wort schon.

    Naja, für den Fernsehsender ist die Darstellung von Gewalt nicht verboten. Chris Rock könnte sehr wohl Will Smith anzeigen (was er ja schon gesagt hat, dass er das nicht tun wird) und die Academy könnte bestimmt auch sagen, dass Will Smith unter diesen Umständen der Oscar wieder aberkannt wird (was ich auch unwahrscheinlich finde).

    Ja, auf der bilateralen Ebene wäre da einiges Möglich, aber das halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich.


    Die für mich interessante Frage wäre halt, ob es öffentliche Konsequenzen hat. Aber vermutlich auch nicht, außer nem neuen Meme (vielleicht als Ersatz für die Batman-Watsche ...) und dem, dass Smith halt fortan in ALLEN Oscar-Rückblicken erwähnt werden wird. Keine Ahnung, was er davon hält.


    Und ich würde mich wundern, wenn nächstes Jahr nicht drauf angespielt wird.

  • Im Kern wäre hier also der Sender dran, der gegen die FCC-Richtlinien verstoßen hat, da gab es schon andere Award-Shows, die Ärger bekamen.

    Ich habe irgendwo gelesen, der US-Sender hätte den Ton sehr schnell ausgeblendet. Okay, bei einer Liveübertragung dürfte das wohl zu spät gewesen sein, um das F-Wort zu verhindern. (Ich weiß auch nicht, wie aufwändig es wäre, eine Livesendung ein paar Sekunden zeitversetzt zu übertragen, um so etwas dann komplett auszublenden oder mit einem Piepton zu überlagern!?)

  • (Ich weiß auch nicht, wie aufwändig es wäre, eine Livesendung ein paar Sekunden zeitversetzt zu übertragen, um so etwas dann komplett auszublenden oder mit einem Piepton zu überlagern!?)

    Sowas wird ja nach Janet Jackson's Nipplegate-Auftritt beim Super Bowl bei vielen Live-Veranstaltungen gemacht. Die Oscars gelten dem Sender vermutlich als zu professionell und durchchoreografiert um in dieser Hinsicht gefährlich zu werden?

  • Im Kern wäre hier also der Sender dran, der gegen die FCC-Richtlinien verstoßen hat, da gab es schon andere Award-Shows, die Ärger bekamen.

    Ich habe irgendwo gelesen, der US-Sender hätte den Ton sehr schnell ausgeblendet. Okay, bei einer Liveübertragung dürfte das wohl zu spät gewesen sein, um das F-Wort zu verhindern. (Ich weiß auch nicht, wie aufwändig es wäre, eine Livesendung ein paar Sekunden zeitversetzt zu übertragen, um so etwas dann komplett auszublenden oder mit einem Piepton zu überlagern!?)

    Also ich hab beide "Fucking" gut gehört. :)


    Ich hatte im Kopf, dass die Oscars und diverse andere Live-Großveranstaltungen ohnehin mit einem 5 oder 10-second-delay laufen. Wurde zumindest damals nach Janet Jacksons Nippelblitzer mal so eingeführt. Genau für solche Fälle. Scheint sich nicht gehalten zu haben ... 🤔

  • (Ich weiß auch nicht, wie aufwändig es wäre, eine Livesendung ein paar Sekunden zeitversetzt zu übertragen, um so etwas dann komplett auszublenden oder mit einem Piepton zu überlagern!?)

    Sowas wird ja nach Janet Jackson's Nipplegate-Auftritt beim Super Bowl bei vielen Live-Veranstaltungen gemacht. Die Oscars gelten dem Sender vermutlich als zu professionell und durchchoreografiert um in dieser Hinsicht gefährlich zu werden?

    Grade geguckt, offenbar gab es einen 7-second-delay und einen Mute-Button, aber Smith hat alle überrumpelt ...

  • Sowas wird ja nach Janet Jackson's Nipplegate-Auftritt beim Super Bowl bei vielen Live-Veranstaltungen gemacht. Die Oscars gelten dem Sender vermutlich als zu professionell und durchchoreografiert um in dieser Hinsicht gefährlich zu werden?

    Grade geguckt, offenbar gab es einen 7-second-delay und einen Mute-Button, aber Smith hat alle überrumpelt ...

    8| Wenn die Person in der Regie, die für sowas zuständig ist, nach dem gerade ein Schauspieler einen Presenter geohrfeigt hat, nicht den Finger auf dem Bleep-Button hat, dann macht sie ihren Job aber nicht richtig. Kenneth Parcell wäre das jedenfalls nicht passiert.

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Der Witz war jetzt nicht sehr passend, aber das war ja eine klassische Übersprunghandlung: er lacht, sieht seine Frau an, dann springt er los. Jedenfalls, sowas sind Career Ender, so wie bei Sally Fields und Gwyneth Paltrow. Ich glaube nicht dass Smith da nochmal den Fuß auf den Boden bekommt.


    Ansonsten ist schon wieder der langweiligste, harmloseste und ungefährlichste Film der Gewinner geworden, siehe Green Book und Spotlight. Das passiert eigentlich immer wenn es keine klaren Favoriten gibt. Spannend und ein bisschen bedenklich sind die vielen Preise fürs Streaming, vor allem bei den Fan Favorites. Hollywood gibt Kino als Aufführungsort immer mehr auf, daran ist wohl nichts mehr zu rütteln. Es wird dann nur noch Eventfilme im Kino geben, und alles was ne Nummer kleiner ist im Streaming. Mal sehen ob das auch nach Europa rüberschwappt oder ob D, F, ESP und IT ihre Recht starken nationalen Kinokulturen erhalten können (Spanien ist da schon auf vollem Wege, alles wichtige ins Streaming abwandern zu lassen, weil man damit große Erfolge im lateinamerikanischen Markt feiern kann).

  • Grade geguckt, offenbar gab es einen 7-second-delay und einen Mute-Button, aber Smith hat alle überrumpelt ...

    8| Wenn die Person in der Regie, die für sowas zuständig ist, nach dem gerade ein Schauspieler einen Presenter geohrfeigt hat, nicht den Finger auf dem Bleep-Button hat, dann macht sie ihren Job aber nicht richtig. Kenneth Parcell wäre das jedenfalls nicht passiert.

    Witzigerweise dachte ICH erst an einen abgesprochenen Scherz, weil ich nicht erkannt hatte, dass der Schlag echt war, und mir das auch nicht vorstellen konnte. Erst durch Smiths Gepöbel und Rocks ernste Irritation wurde mir dann klar, dass das echt war.

    Aber es scheint, dass der Schlag gemutet war, sowas hab ich zumindest gelesen. Am Knopf waren sie also schon.

  • Der Witz war jetzt nicht sehr passend, aber das war ja eine klassische Übersprunghandlung: er lacht, sieht seine Frau an, dann springt er los. Jedenfalls, sowas sind Career Ender, so wie bei Sally Fields und Gwyneth Paltrow. Ich glaube nicht dass Smith da nochmal den Fuß auf den Boden bekommt.

    "Da" meint bei der Academy? Und was waren denn die Career Ender von Sally Fields und Gwyneth Paltrow?

  • Vorrangig Academy und TV. Aber auch die großen Studios haben ein unerwartet langes Gedächtnis bei sowas. Brando etwa hat nach der Nummer mit der American Native, die seinen Oscar abgelehnt hat, im Hollywood-Mainstream jahrzehntelang keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. ABC, CBS, NBC/Universal und vor allem Disney werden Smith jetzt einige Zeit nicht mehr mit der Kneifzange anrühren.


    Bei Sally Fields war es die äußerst unangenehme "you really really like me"-Rede, mit der sie ihre Karriere längerfristig zuschanden geritten hat, bei Gwyneth Paltrow die ebenfalls unangenehme weinerliche Oscarrede nach Shakespeare in Love. Beides Peanuts im Vergleich, die aber trotzdem unangenehme Folgen für die Karriere hatten.

  • Vorrangig Academy und TV. Aber auch die großen Studios haben ein unerwartet langes Gedächtnis bei sowas. Brando etwa hat nach der Nummer mit der American Native, die seinen Oscar abgelehnt hat, im Hollywood-Mainstream jahrzehntelang keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. ABC, CBS, NBC/Universal und vor allem Disney werden Smith jetzt einige Zeit nicht mehr mit der Kneifzange anrühren.


    Bei Sally Fields war es die äußerst unangenehme "you really really like me"-Rede, mit der sie ihre Karriere längerfristig zuschanden geritten hat, bei Gwyneth Paltrow die ebenfalls unangenehme weinerliche Oscarrede nach Shakespeare in Love. Beides Peanuts im Vergleich, die aber trotzdem unangenehme Folgen für die Karriere hatten.

    Die Sally Fields-Sache ist mir gänzlich unbekannt, an die Auftritte von Brando und Paltrow kann ich mich erinnern. Aber Brando war doch sowieso notorisch unzuverlässig und Paltrows Oscar-Gewinn war doch sofort mit einem Beigeschmack von "unverdient" getrübt. Will Smith kommt mir persönlich too big to fail vor. Aber vielleicht täuscht mich das auch.

  • Die Sally Fields-Sache ist mir gänzlich unbekannt, an die Auftritte von Brando und Paltrow kann ich mich erinnern. Aber Brando war doch sowieso notorisch unzuverlässig und Paltrows Oscar-Gewinn war doch sofort mit einem Beigeschmack von "unverdient" getrübt. Will Smith kommt mir persönlich too big to fail vor. Aber vielleicht täuscht mich das auch.

    Will Smith hat seit Jahren einen miserablen Ruf hinter den Kulissen, das Protegieren seiner unbegabten und irren Kinder wird ihm ziemlich übel genommen, Scientology macht ihn sowieso schon zu einem Pariah, und er hatte anders als Tom Cruise eine ganze Reihe dicker Flops (After Earth, Gemini Man etc). Das hier war sein Comeback-Moment, und den hat er total und gründlichst versaut.

  • Aber selbst ein Mel Gibson ist nach seinen wiederholten antisemitischen und xenophoben Ausfällen unverständlicherweise auch immer noch im Geschäft. Hollywood ist echt ein komisches Pflaster...

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  • Und auch Tom Cruise – der mir beim Thema befremdliche Auftritte auch gleich in den Sinn gekommen ist – wurde doch zwischenzeitlich mal von einem Studio fallen gelassen, oder? Ich dachte, wenn man derartig viel Eigenkapital mitbringt, dann produziert man sich seine Ego-Show eben selbst.

  • Tom Cruise war komisch, aber der hat effektiv seltenst zwei Flops in Folge gehabt (Edge of Tomorrow war so ziemlich der schlimmste in den letzten Jahren, und der lief dann sensationell in der Zweitverwertung). Solange man erfolgreich ist verzeiht Hollywood ziemlich viel. Das Argument gilt aber eben nicht für Will Smith.


    Mel Gibson ist seit den antisemitischen Sprüchen eigentlich nur noch in unabhängigen Produktionen gewesen. Hacksaw Ridge war so etwas wie ein Comeback, aber seitdem ist ja nichts mehr nennenswertes passiert (Fatmam, Boss Level, Force of Nature, der Mann gibt gern alles in solchen Filmen, aber die breite Masse erreichst du so nicht).

  • Witze über Frisuren und Kleider und Nachnamengleichheit gibt es bei den Oscars quasi schon immer, wer da hingeht und wegen eines Witzchens ausrastet, hat vermutlich vergessen, wo er da sitzt.

    Der wahre Hintergrund liegt in der Autoimmunkrankheit seiner Frau begründet, der zu Haarausfall führt. Die hatte sie auch letztes Jahr öffentlich gemacht. Ich wäre auch sauer geworden, hätte das aber verbal in der Öffentlichkeit erwidert. Was dann später hinter der Bühne passiert, man weiß es nicht…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Naja, ABC konnte vermutlich kaum etwas Besseres passieren als so eine Aktion. Die einschaltquotengechallengten Oscars sind im Gespräch, für die Zukunft weiß man, alles kann passieren - das könnte sich direkt in mehr Zuschauern niederschlagen, die sich ärgern, das dieses Jahr verpasst zu haben.


    Bzgl. Will Smith: Solange Filme wie Bad Boys for Life oder die Aladdin-Realverfilmung mit ihm mehr Geld machen als ohne, wird ihm nichts passieren - zumal manch einer über diese Aktion sicher denken wird, richtig so. Wenn ich wetten sollte, würde ich 5 EUR darauf setzen, dass die Karriere von Chris Rock mehr Schaden durch die Aktion nimmt.

  • Bzgl. Will Smith: Solange Filme wie Bad Boys for Life oder die Aladdin-Realverfilmung mit ihm mehr Geld machen als ohne, wird ihm nichts passieren - zumal manch einer über diese Aktion sicher denken wird, richtig so. Wenn ich wetten sollte, würde ich 5 EUR darauf setzen, dass die Karriere von Chris Rock mehr Schaden durch die Aktion nimmt

    Du darfst nicht vergessen, wer hinter der Academy steht - das sind auf der einen Seite die Filmschaffenden vergangener Tage, die wohl tatsächlich wenig Probleme mit einer Backpfeife haben, aber dann doch, wenn diese auf ihrer ureigensten feierlichen Bühne geschieht - sowas macht man nicht, erst recht nicht in der Öffentlichkeit vor einem Millionenpublikum. Auf der anderen Seite sind das die Studios, und die brauchen im Marketing für ihre Filme genau so etwas nun ganz und gar nicht. Du hast recht, dass ich mit Aladdin und Bad Boys for Life zwei relativ große Hits unterschlagen habe, aber zumindest Aladdin haben die wenigsten wegen Will Smith geguckt. Gerade so einen "familienfreundlichen" Film wird er mit der Eskapade aber so schnell ganz bestimmt nicht mehr kriegen. Ich bin mal gespannt, wieviele der aktuell geplanten Projekte jetzt noch gedreht werden, oder ob es zu Absagen kommt.

  • Witze über Frisuren und Kleider und Nachnamengleichheit gibt es bei den Oscars quasi schon immer, wer da hingeht und wegen eines Witzchens ausrastet, hat vermutlich vergessen, wo er da sitzt.

    Der wahre Hintergrund liegt in der Autoimmunkrankheit seiner Frau begründet, der zu Haarausfall führt. Die hatte sie auch letztes Jahr öffentlich gemacht. Ich wäre auch sauer geworden, hätte das aber verbal in der Öffentlichkeit erwidert. Was dann später hinter der Bühne passiert, man weiß es nicht…

    Nein, der wahre Grund liegt darin, dass die Smiths mit sowas schlecht bis gar nicht umgehen können.

    War der Witz angesichts der Umstände unpassend? Ja.

    Wäre er OHNE die Umstände unpassend gewesen? Nein.

    Wusste Rock von den Umständen? Keine Ahnung.

    War Smiths Reaktion unangebracht? Ja.


    Aber es hat wohl schön öfter zwischen Rock und den Smiths geknallt, wie man so hört.

    Pinkett-Smith ist aber eben auch bekannt für ihre extreme Humorlosigkeit bei solchen Veranstaltungen.

  • By the way, was man an der Liste der "fan favorites", die auf Twitter gewählt werden konnte, ganz wunderbar sehen kann:


    - Malignant, The Suicide Squad, Tick Tick Boom, Minamata, Cinderella, Spiderman: NWH, Sing 2, Dune, Power of the Dog, Army of the Dead


    Das sind zum einen alles Filme, die parallel zum Kinostart parallel als Stream verfügbar waren (einzige Ausnahme ist Spiderman), und auf der anderen Seite haben Platz 1, 2 und 3 massiv von SM-Kampagnen von Johnny Depp persönlich sowie den Fans von Camilla Cabello (wer zur Hölle ist das!?!) und Zack Snyder profitiert. Da ist man wieder froh, wenn die Academy den Quatsch ganz schnell sein lässt.

  • Wenn ich wetten sollte, würde ich 5 EUR darauf setzen, dass die Karriere von Chris Rock mehr Schaden durch die Aktion nimmt.

    KENNST du Chris Rock? 🤔


    Smith hätte ihm schaden können, wenn er ihn irgendwie geshamed hätte, dass er einen unangebrachten Witz über die Krankheit seiner Frau gemacht hat, aber nein, so wie es lief, wird das Smith deutlich mehr schaden als Rock.

  • Der wahre Hintergrund liegt in der Autoimmunkrankheit seiner Frau begründet, der zu Haarausfall führt. Die hatte sie auch letztes Jahr öffentlich gemacht. Ich wäre auch sauer geworden, hätte das aber verbal in der Öffentlichkeit erwidert. Was dann später hinter der Bühne passiert, man weiß es nicht.

    War der Witz angesichts der Umstände unpassend? Ja.

    Wäre er OHNE die Umstände unpassend gewesen? Nein.

    Wusste Rock von den Umständen? Keine Ahnung.

    Ein Witz existiert immer nur innerhalb der Umstände, deshalb ist diese Unterscheidung sinnlos.

    In diesem Fall hätte es ohne die Krankheit gar nicht zum Witz kommen können.


    Rock hat entweder bewusst einen Witz über die Krankheit einer Kollegin gemacht, oder er hat sich extrem schlecht vorbereitet.

    Wovon ich bei einer Oscar Verleihung nicht ausgehe.

    Insofern ist die Reaktion von Smith durchaus nachvollziehbar, wenn auch nicht dadurch entschuldbar.


    Allerdings irritiert die Tatsache, dass er erst gelacht hat, und erst nach einem Blick auf seine Frau aufgesprungen ist.

    Eine Übersprungshandlung kann in diesem Fall m.E. höchstens das Lachen gewesen sein.

  • By the way, was man an der Liste der "fan favorites", die auf Twitter gewählt werden konnte, ganz wunderbar sehen kann:


    - Malignant, The Suicide Squad, Tick Tick Boom, Minamata, Cinderella, Spiderman: NWH, Sing 2, Dune, Power of the Dog, Army of the Dead


    Das sind zum einen alles Filme, die parallel zum Kinostart parallel als Stream verfügbar waren (einzige Ausnahme ist Spiderman), und auf der anderen Seite haben Platz 1, 2 und 3 massiv von SM-Kampagnen von Johnny Depp persönlich sowie den Fans von Camilla Cabello (wer zur Hölle ist das!?!) und Zack Snyder profitiert. Da ist man wieder froh, wenn die Academy den Quatsch ganz schnell sein lässt.

    Die ganze Aktion (auch mit dem "besten Jubel-Moment") fand ich extrem absurd ... Die Academy weiß immer noch nicht, wie sie in den neuen Medien ankommen soll, scheint mir. :/

  • In diesem Fall hätte es ohne die Krankheit gar nicht zum Witz kommen können.

    Äh ... warum? Weil sich keine Frau ohne Krankheit den Kopf rasiert? :/

    Heißt, Rock hätte direkt erstmal rausfinden müssen, WARUM sie kurze Haare trägt und ob sie eine Krankheit hat, bevor er den Witz macht? :/

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()