[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Früher fand ich ihn gut und seit dem letzten Gucken sterbenslangweilig. Hab ihm einem Kumpel gezeigt, der ihn nicht kannte und war darüber „entsetzt“. War mir dann etwas peinlich diese Zeitverschwendung. 😄

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Braveheart ist in jedem Fall berühmt als der laut Times historisch gesehen zweitinakkurateste Film aller Zeiten. Die Gesichtsfarbe kommt 1000 Jahre zu spät, der Kilt 500 zu früh, die historische "Schlacht an der Brücke" findet ohne Brücke statt, die Affäre mit der Prinzessin ist natürlich reine Erfindung, und wie mein Lieblingszitat dazu besagt: hätte man neben Mel Gibson einen Knethund gestellt und den Film William Wallace und Gromit genannt, hätte das an der historischen Akkuratesse nichts mehr geändert. Im Gegensatz zu Peer mag ich die. Film zwar noch, aber mit Last Duel darf man den nun echt nicht vergleichen: das ist nichtmal das gleiche Genre.

  • Okay, dann gebe ich mal eine Gegenthese: Zwar gebe ich dir recht, dass Jason Isaacs in Der Patriot ziemlich klasse ist (meiner Meinung nach) aber ansonsten finde ich, dass es eigentlich nur ein Braveheart-Abklatsch ist. Anderer Krieg, aber gleiche Story....

  • aber mit Last Duel darf man den nun echt nicht vergleichen: das ist nichtmal das gleiche Genre.

    Hat auch niemand :)


    Früher fand ich ihn gut und seit dem letzten Gucken sterbenslangweilig. Hab ihm einem Kumpel gezeigt, der ihn nicht kannte und war darüber „entsetzt“. War mir dann etwas peinlich diese Zeitverschwendung. 😄

    Als der Film damals rauskam habe ich ihn "aus Versehen" damals auf Premiere gesehen. Auf negative Weise eindrucksvoll fand ich damals den Kehlenschnitt, das Recht der ersten Nacht, irgendwo in meinen Erinnerungen gab es noch eine ekelige Morgenstern-Szene und das Ende natürlich... das war damals schwer zu ertragen und seit dem habe ich den Film nie wieder geschaut :D

  • Der Patriot ist der bessere Braveheart, um hier mal ein bisschen frisches Blut in die Diskussion zu bringen. Jason Isaacs mimt einen der besten Bösewichte aller Zeiten.

    Lg

    Ich habe Patriot bis heute nie gesehen. Muss ich wohl mal nachholen. Die damaligen Kritiken waren ja eher abschreckend-negativ. Aber ich mag das Spielbergle eigentlich.

  • Und dann stellst du solche Thesen auf? 😂

    Die These war kein Vergleich, sondern einfach nur, dass es eine gefakte Darstellung aus anderer Sicht vor dem Film in doppelter Länge nicht braucht, damit der Film allein funktioniert ;)

  • Ich habe Patriot bis heute nie gesehen. Muss ich wohl mal nachholen. Die damaligen Kritiken waren ja eher abschreckend-negativ. Aber ich mag das Spielbergle eigentlich.

    Wie bei Emmerich üblich verteilt er die Heimatgefühle mit der ganz großen Gießkanne verteilt. The Patriot ist sicherlich nicht sein schlechteste Werk, und das überschwänglich Gewedel mit dem Star spangled banner passt ausnahmsweise mal einigermaßen zum Film, ich mag ihn aber trotzdem nicht.


    Emmerichw Shakespeare-Film Anonymous, der mit niedrigem Budget gedreht wurde und ohne allzu viel Action auskommt, und der Shakespeare als Säufer und Hurenbock darstellt, nicht aber als großen Dramatiker - das war neben Moon 44 bislang Emmerichs einziger Film, den ich wirklich gemocht habe.

    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Ich frage mich seit Jahren wer oder was eigentlich über die Qualität der Emmerich-Filme bestimmt. Da reihen sich (für mich) richtig gut Filme mit absoluten Fehltritten.


    Zum Beispiel ID4. Das ist eine meiner Lieblingsfilme, bei dem für mich eigentlich alles stimmt: er stammt aus einer Ära, in der Actionfilme mal ein paar Witze vertragen haben, darüber hinaus aber auch hoch dramatisch/spannend sein konnten. Ähnlich auch The Rock, Con Air, etc. Das hat sich in den letzten 20 Jahren ganz schön Richtung Komödie verschoben.


    Allerdings nur (!!!!) in der Kinofassung! Die 12 Minuten, die die Extended Version verlängern sind nämlich absoluter Mist/Trash! Die sind so weit ab von der Qualität des Films und so ekelig kitschig/bescheuert/überflüssig, dass ich stark annehme, dass ID4 im Schnittraum statt in der Regie zu dem gemacht wurde, was er ist.


    Daneben gibt es dann Gurken wie Godzilla oder 2012 mit seinem fetten Klischeerussen mit 50 Jahre jüngerer Drittfrau… oder was das „Übermorgen“? Keine Ahnung…


    Die Krone der Goldenen Himbeere-Kategorie war das ID4-2. der Film war so dermaßen 💩, dass man annehmen muss der Macher hat sein eigenes Werk nicht verstanden.

  • Ich finde ja auch, dass ID4-2 extremst grottig war. Ich geh mit Lighthammel , dass auch mir Moon 44 gefallen hat. Hab gerade nochmal nachgeschaut und richtig gut fand ich eigentlich nur Stargate. The Day after tomorrow war schon sehr klischeebeladen, genauso wie 2012.


    Aber ID4? Uuuuh da gab es damals im Kino schon Momente, wo ich ein starkes Fremdschamgefühl hatte. Die nervigen pseudowitzigen Sprüche von Will Smith, die vor Pathos triefende Rede des Präsidenten... Es gab sogar ein paar ganz kurze Lichtblicke in dem Film (der Computer, der Jeff Goldblum mit "Guten Morgen, Dave" begrüsst hat). Aber insgesamt war für mich ID4 (und ist es auch noch) sehr schwach und ebenso klischeebeladen wie 2012.


    Anders gesagt: Wenn ich Science-Fiction-Filme einordne, rangiert ID4 sehr weit unten. Wenn ich Actionfilme einordne, rangiert ID4 sehr weit unten. Deshalb gilt für mich: Wirklich gute Filme hab ich von Emmerich nach Stargate nicht mehr gesehen (Aber hab auch nicht alle gesehen, muss ich zugeben)

  • Also ich will von einem Film in erster Linie unterhalten werden das hat Braveheart voll erfüllt. Wenn ich über diese Zeit etwas wissen/lernen will lese ich ein Geschichtsbuch bzw sehe mir eine Doku an.
    Bei the last Duel 3 mal das "gleiche" zu sehen mit minimalen erwartbaren Unterschieden war einfach langweilig. Nicht falsch verstehen verschiedene Blickwinkel in einem Film können auch spannend inszeniert sein war es aber bei The last Duel nicht

  • Mal ganz ab von wichtig oder nicht, hätte ich es wohl spannender empfunden wenn da ein paar Lichtblicke zu sehen gewesen wären - eben durch den Perspektivwechsel. Etwas mal anders zu sehen und darum auch anders zu verstehen. Aber es beschränkt sich dann eben nur auf „Na gut, der erzählt es halt anders“, aber relevant für die Geschichte ist der Unterschied dann nicht. (Mal abgesehen von der Verwaltigung und dem Kuss).

  • Ich fand das mit den kleinen aber feinen Unterschieden klasse gemacht. Zu keinem Zeitpunkt war der Film für mich dadurch langweilig, ganz im Gegenteil. Die Umsetzung dieser kleinen Unterschiede war großartig.

    Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich mir auch sicher mal das Buch holen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Mal wieder ein Kinoabend mit doppelter Überlänge ...


    Matrix Resurrections : Gut zwei und eine halbe Stunde Auferstehung eines epochalen Filmepos, das seinerzeit neue Maßstäbe gesetzt hat, dann zwei Fortsetzungen bekam, an deren komplette Handlung ich mich nicht mehr so recht erinnere. Eben auch, weil mir spätestens mit den Fortsetzungen das alles zu mystisch und pseudo-philosophisch überladen war, während die Handlung immer belangloser wurde und in Effektfeuerwerken unterging, die nicht immer wirklich gut aussahen. Deshalb war ich umso gespannter, wie das alles denn ewige Jahre später irgendwie weitergeführt oder sogar beendet werden sollte.


    Puh, an dem Film können sich die Kritiker gerne abarbeiten und sich die Fans an ihren Abhandlung und Theorien wund schreiben, was das alles Szene für Szene und Dialog für Dialog zu bedeuten hat. Ich bin der Meinung, dass sich Lana Wachowski in ihren Rollen als Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin einen riesigen Schabernack erlaubt hat und so viel kontoverse Meta-Meinungen und Eigenreferenzen auf sich und die Matrix-Reihe in ihren Film gepackt hat, wie nur möglich war. Der Film sprudelt nur so von Anspielungen und Zitaten auf jeglichen Ebenen von den Matrix-Vorgängern und legt den Darstellern Worte in den Mund, die genauso gut vom Filmpublikum, Kritikern und Fans kommen könnten als Reaktion auf das eben gezeigte. Zeitweise dachte ich echt, dass mich der Film in meinen Erwartungen schlicht verarschen will und war erstaunt, wie Lana Wachowski diesen Film bei einem Studio verwirklichen konnte, dem mal eben in einer Dialogsequenz so richtig ans Bein uriniert wird.


    Die Special Effects sind arg durchwachsen und vor allem im Übergang von echten Szenen und CGI-Akrobatik wirkte auf mich nicht immer alles sauber produziert. Da zerbrach bei mir mehrmals meine "willing suspension of disbelief" und ich wurde aus der Scheinwelt herausgerissen, auf die ich mich eigentlich allzu gerne einlassen wollte. Später wird es dann besser, aber eventuell auch nur, weil ich mir daran gewöhnt hatte. So spektakulär besonders wie damals zu Matrix 1 Zeiten ist das alles eh nicht mehr, auch weil heuzutage CGI alles kann, wenn es nur ausreichend gut gemacht ist. Und Bullet Time, besonders wenn es überhaupt keine ist, sondern eher verzögerte Zeitlupe, hat eh schon einen arg langen filmischen Bart.


    Schauspielerisch war das alles eh durchwachsen und besonders ein Neil Patrick Harris zeigte mir im Direktvergleich mit Keanu Reeves, was glaubwürdiges und was überfordert hilfloses rumfuchtelartige Schauspiel ist. Oftmals schien der Style der Figuren wichtiger zu sein, als deren glaubwürdiges Agieren in den Szenen. Manch einer konnte es wohl auch nicht schlicht besser oder wurde von der Produktion nicht dorthin gebracht.


    Im Gegensatz dazu hielt mich die mir präsentierte Story soweit gefesselt, weil ich mich von einer innerlich kopfschüttelnden Szene zur nächsten gerissen sah und ich mich dauernd fragte, ob das alles wirklich "euer" ernst sei und wie "ihr" das alles bitteschön weitererzählen wollt. Irgendwann nutzte sich aber auch das ab und die Handlung wurde langatmig, weil nur noch eine eindimensionale Frage im Raum stand, welche die Handlung des Hauptdarstellers antrieb. Bezeichnend, dass auch hier wieder eine Nebenfigur meine Frage dazu aufgriff und gegenüber dem Hauptdarsteller in Frage stellte. Zu viele Dialogsequenzen später, in denen zu viel geredet anstatt filmisch gezeigt wurde, gab es dann doch noch ein paar Überraschungen. Keine Spoiler hier!


    Ob ich mit dem Ende des Films zufrieden bin? Keine Ahnung, weil ich mir irgendwann nicht mehr die Mühe gemacht habe, nachvollziehbar für mich zu verstehen, was da geplant, diskutiert und ausgeführt wurde und warum. So eine Art innere Verweigerungshaltung, nichts mehr von dem als Zuschauer zu schlucken, was mir da auf zu vielen Ebenen vorgesetzt wurde. Zumal der Film unendlichen Interpretationsspielraum bietet und eventuell am Ende doch gar nichts zu sagen hat, weil es sich genau den Mechaniken bedient, die oberflächlich kritisiert werden. Wie meinte eine Nebenfigur zum Hauptdarsteller: "Ich habe 1000 Fragen". Ja, genau, ich als Zuschauer auch. Aber eigentlich nur, weil ich die Fragen gerne loswerden will. An den Antworten bin ich gar nicht interessiert. Weil ich nicht glaube, dass das alles einen Sinn ergibt, der für mich eine wirkliche Relevanz hat.


    Mein Tipp: Schaut Euch vorab nochmal alle drei Vorgängerteile an und erfreut Euch still und leise an den Eigenreferenzen. Meidet allerdings genau die Fangruppen, die sich gegenseitig (oder der unwissenden Begleitung) im Kino bescheinigen müssen, was da jetzt referenziert wurde. Es sei denn, Ihr seid Fans von dazwischenplappernden Kommentar-Tonspuren bei Filmen, die Ihr selbst erst das erste Mal anschaut. Wenn Ihr mit den Matrix-Vorgängern allerdings so gar nix anfangen könnt, dann seid Ihr schlicht die falsche Zielgruppe für diesen Film. Wobei es fast schon spannend wäre, zu erfahren, was dann noch von Matrix Ressurections wirklich übrig bleibt.


    Gunpowder Milkshake : Ein feministischer oder nur weiblich besetzter John Wick oder doch was ganz anderes und eigenes? Die Story hat der Trailer schon auserzählt. Der Film zeigt dazu die Langfassung und wie das alles schliesslich endet. Was der Trailer allerdings nur andeutete, war der durchaus vorhandene Slapstick-Faktor des Films. Selbst wenn man nach Lachgas-Einsatz nicht dauerhaft lachen muss, wie der Film uns glauben lassen will, und genau an solchen Stellen eher unfreiwillig komisch wirkt, gab es doch ein paar kreativ neu umgesetzte Kampf- und Verfolgungsszenen, die mich angenehm überrascht haben. Sehenswert.


    Eine Mischung aus John Wick und Kingsmen und viel Frauenpower, während die Männer in dem Film alle arg unterbelichtet daherkommen und auch so agieren. Durch die USK 18 Einstufung konnten da etliche Szenen konsequent brutal ausgespielt werden. Also alles das, was man im Marvel Cinematic Universe nicht zu sehen bekommt, wenn sich Leute gegenseitig schaden wollen. Was ich allerdings zu wenig zu sehen bekam, wie die Welt von Gunpowder Milkshake funktioniert und welche wirkliche Bedeutungen so manche Orte hatten und warum da gewisse Verhaltensweisen anscheinend akzeptiert werden. Da hätte ich gerne mehr Hintergrundwissen bekommen - gerne gezeigt und nicht erklärt. Allerdings gab es keines davon.


    So blieb am Ende nur ein insgesamt physisch gut gemachter Actionfilm übrig, bei der die CGI-Effekte für mich angenehm im Hintergrund blieben. Das alles hHatte schon leichte B-Movie-Anmutungen, weshalb ich aufgrund der stellenweise vorhandenen Kreativität in den Szenen und deren filmischer Darstellung so manche Story-Logik-Lücken gutmütig übersehen konnte. Gute Unterhaltung, die allerdings auch schnell wieder vergessen ist im Zuge der ganzen John Wicks und Kingsmen. Kurzweilig fürs Kurzzeitgedächtnis.


    BTW: Beide Filme wurden in Deutschland vom Filmstudio Babelsberg produziert oder gedreht. Wie viel davon, weiss ich allerdings nicht. Die Erwähnungen im Abspann waren für mich überraschend, weil eben in beiden Filmen vorhanden. Ich wusste gar nicht, dass der Standort Deutschland auch bei international vermarkteten Produktionen anscheinend so eine grosse Rolle spielt. Oder ist das vor allem der staatlichen Filmförderung geschuldet, die gerne mitgenommen wird?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • . Ich wusste gar nicht, dass der Standort Deutschland auch bei international vermarkteten Produktionen anscheinend so eine grosse Rolle spielt. Oder ist das vor allem der staatlichen Filmförderung geschuldet, die gerne mitgenommen wird?

    kurze Antwort: Ja. Zum einen bietet Babelsberg mittlerweile eine der modernsten Produktionsanlagen / Studios der Welt, zum anderen ist es seit Katastrophen wie Hanna auch nicht mehr unbedingt vonnöten, deutsche Drehorte prominent auszuweisen, um umfangreiche Filmförderung zu erhalten. Die Dreharbeiten sind massiv preiswerter für US-Studios, wenn dort gedreht wird. In Matrix 4 sind allein 25 Millionen Euro deutsche Steuergelder geflossen über DIFF2. Für die CGI bei Matrix 4 kann Babelsberg übrigens nichts, für ein paar der schlechteren Green Screens dann schon.


    Meine Erfahrung mit Debatten zu Matrix 4 ist übrigens: echte Fans, die damals viel in diese Welt investiert haben, hassen ihn, Leute die Matrix als Gedankenspiel witzig fanden, erfreuen sich eher an der Beinahe-Parodie.

  • Hanna

    Dabei enthält Hanna einen meiner liebsten deutschen Drehorte: den U-Bahnhof Görlitzer Bhf. Ich habe damals direkt dort gewohnt und die nächtlichen Dreharbeiten so halb mitbekommen, aber besonders gefreut hat mich dann, dass der original „Ticket das sie nicht mehr brauchen?“-Typ, der immer dort an der Treppe stand, einen Cameo in dem Film hat. 🤯


    Bzgl. Matrix/Deutschland: hat bei dem neuen Film auch Tom Tykwer wieder in irgendeiner Form mitgewirkt? Der ist ja ein regelmäßiger Kollaborateur der Wachowskis.

  • Hanna

    Dabei enthält Hanna einen meiner liebsten deutschen Drehorte: den U-Bahnhof Görlitzer Bhf. Ich habe damals direkt dort gewohnt und die nächtlichen Dreharbeiten so halb mitbekommen, aber besonders gefreut hat mich dann, dass der original „Ticket das sie nicht mehr brauchen?“-Typ, der immer dort an der Treppe stand, einen Cameo in dem Film hat. 🤯


    Bzgl. Matrix/Deutschland: hat bei dem neuen Film auch Tom Tykwer wieder in irgendeiner Form mitgewirkt? Der ist ja ein regelmäßiger Kollaborateur der Wachowskis.

    Ja, Musik und wenn man sich den Handlungsverlauf so ansieht hat die zweite Hälfte schon gewisse Ähnlichkeiten mit tykwers Lieblingsmotiven. Noch mehr sieht man natürlich die Handschrift des Autors von Cloud Atlas.

  • Und wieder ein paar Titel von der Jahresbestenliste, die Deutschland planmäßig im Februar/März erreichen:


    - Petite Maman: Ein "Jugendfilm" von der Regisseurin von "Portrait einer jungen Frau in Flammen", aber völlig anders. In zu Beginn sehr schlichten Bildern wird die Geschichte eines kleines Mädchens gezeigt, die beim Spielen im Wald einem anderen Mädchen begegnet, das sich als seine eigene Mutter herausstellt - offenbar kann sie in der Zeit zurückreisen. Die Regisseurin habe den Film "erträumt", und genau so fühlt sich das auch an. Ein teilweise sehr erwachsener Film mit großer emotionaler Tiefe, die Kino nur in seinen besten Momenten erreicht. Hier bin ich sehr gespannt, wie der Verleih den vermarkten will.


    - C'Mon C'Mon: Joaquim Phoenix als Kinder-Interviewer, der seinen eigenen, etwas versponnenen Neffen betreuen muss und dabei über alle Hindernisse eine tiefe Freundschaft entwickelt. Wunderschöne Bilder in schwarz-weiß, ein Film zwischen Sentiment und tiefschürfenden Dialogen, der beide Seiten sehr sehr ernst nimmt und so mit das Beste an American Independent bietet was es seit langen Jahren gab.


    Zusammen mit Spencer und Belfast ist damit zumindest im Arthouse-Sektor einiges am Start.


    Dann noch als kleiner Tipp: Dienstag in einer Woche läuft bundesweit Ustinovs Tod auf dem Nil nochmal im Kino. Kein großer Film, aber ein sehr spaßiger.

  • Katastrophen wie Hanna

    Finanziell mag das ja stimmen, aber der Film ist qualitativ und visuell doch eigentlich über alle Zweifel erhaben, und dazu tragen die Drehorte viel bei. Oder meinst Du, das waren eher nicht die Stellen der Hauptstadt, die die Filmförderung bewerben wollte.


    Meine liebste Location im Film ist die orangene Unterführung bei ZOB/Messe/ICC. Und da findet auch noch eine Hammerszene statt.

  • . Oder meinst Du, das waren eher nicht die Stellen der Hauptstadt, die die Filmförderung bewerben wollte.

    Nur das. Der Innensenator war bei der Premiere und tönte noch auf dem roten Teppich, wieviel der Film für den Tourismus Berlins tun könne. Hinterher hat er sich sehr schnell davongeschlichen. Das gab im Nachgang noch ziemlichen Ärger soweit ich gehört habe.

  • Katastrophen wie Hanna

    Finanziell mag das ja stimmen, aber der Film ist qualitativ und visuell doch eigentlich über alle Zweifel erhaben

    Also wenn "Wer ist Hanna?" von 2011 gemeint ist - wovon ich ausgehe - dann fand ich den leider absoluten Murks. Richtig schlimm habe ich den in Erinnerung. Sehr konstruiertes Drehbuch, unglaubwürdige Handlungsverläufe, unrealistische Ereignisse, unnachvollziehbare Verhaltensweisen von Protagonisten, usw. Also der war mir irgendwie kaum greifbar und hat mich absolut nicht abholen können. Da ziehe ich Sachen wie "Léon" oder "Nikita" hundert mal vor. Oder selbst den allseits gescholtenen und verhassten "Colombiana".

    Aber vielleicht redet ihr ja auch über die Serie oder gar über einen ganz anderen Film. Dann mea culpa.

    PS Archibald Tuttle: tolle Tipps wieder, vielen Dank! Sind direkt vorgemerkt. Joaquin Phoenix kann ich mir generell immer anschauen, imho spielt der immer überragend. Schon als Jungschauspieler habe ich ihn gefeiert (Gladiator, Signs, The Village, etc.).
    Lg

  • Also wenn "Wer ist Hanna?" von 2011 gemeint ist - wovon ich ausgehe - dann fand ich den leider absoluten Murks. Richtig schlimm habe ich den in Erinnerung. Sehr konstruiertes Drehbuch, unglaubwürdige Handlungsverläufe, unrealistische Ereignisse, unnachvollziehbare Verhaltensweisen von Protagonisten, usw. Also der war mir irgendwie kaum greifbar und hat mich absolut nicht abholen können. Da ziehe ich Sachen wie "Léon" oder "Nikita" hundert mal vor. Oder selbst den allseits gescholtenen und verhassten "Colombiana".

    Aber vielleicht redet ihr ja auch über die Serie oder gar über einen ganz anderen Film. Dann mea culpa.
    Lg

    Nee, es ging schon um den Film. Der war ein Märchen und fast schon surreal im Ton, insoweit sicher kein Film für jede/n. Ich fand ihn ganz nett und gut anzusehen (3 von 4 Sternen auf der Ebert-Skala),, aber am meisten hat mich da Saoirse für sich eingenommen (und das Setting des verfallenen Vergnügungsparks fand ich auch sehr stark).

  • Ich habe gestern einen Film nachgeholt, den ich schon länger auf der Liste hatte:


    Shoplifters (2018) von Hirokazu Koreeda


    Der Film hat mich im ersten Durchlauf schon sehr berührt und noch länger beschäftigt. Der Film behandelt unter anderem die Frage,

    was macht eine Familie in seinem Kern aus, welche Faktoren gehören dazu, um Zugehörigkeit und Geborgenheit zu erzeugen,

    welche Rolle spielt die biologische Verwandtschaft eigentlich dabei. Auch die Schere zwischen dem, was rechtens, und was richtig ist,

    wird schön aufgemacht, dennoch hält der Film sich die moralische Wertung den ganzen Film über offen,

    und lässt den Zuschauer in der Ambivalenz wirken und mit der Aufgabe zurück, sich selbst über die dargestellten Gegebenheiten ein Urteil zu bilden.


    Nun steht noch an, den Film nochmal im O- Ton zu sehen. Hier passiert generell sehr viel auf der Ebene der Gestik und Mimik der Darsteller.


    Edit: Bild

    Einmal editiert, zuletzt von bentastik ()

  • Sehr guter Film, und ebenso ein tolles companion piece zu Parasite. Shoplifters ist so etwas wie ein humaneres Gegenstück.

  • Bevor es gleich nach Düsseldorf in eine der letzten 3D-IMAX-Vorstellungen von Spidey geht, hier noch rasch eine paar gut abgehangene Meinungen...


    Venom - Let there Be Carnage: Der erste Teil war durchaus unterhaltsam, hat aber die Erwartungen der Hardcore-Fans enttäuscht. Die Fortsetzung nun ist straff inszeniert und mit gerade 90 Minuten absolut fettfrei gehalten. Allerdings hatte ich nie das Gefühl, einer wirklichen Handlung und voll entwickelten Figuren zuzusehen. Außer Eddie Brock/Venom/Tom Hardy bleiben die Charaktere, selbst die aus dem Vorgänger bekannten, Pappfiguren; Woody Harrelson hat zumindest augenscheinlichen Spaß. Logik wird auch überbewertet. Kann man gucken, ist spaßig und kurzweilig, kommt aber nur rüber wie ein überlanger Trailer zum eigentlichen Film


    The Last Duel: Ich mag mich nicht in die laufende Diskussion einschalten, bin aber eher auf der Seite von PowerPlant . Der Film müht sich, ein realistisches Mittelalterbild zu zeigen, und die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank hervorragend. Die generelle Struktur begrüße ich auch, doch der dritte Durchlauf bot für mich zu wenig Eigenständiges (mir hat der zweite am Besten gefallen). Eine Miniserie wäre hier meiner Meinung nach das bessere Medium gewesen und hätte mehr aus dem Thema heraus geholt. Trotzdem ein gutes Werk, das man aufgrund der formalen Qualitäten definitiv mal schauen sollte


    Die Outsider: Die "Best of Cinema"-Reihe in Zusammenhang mit der Unlimited Card bot die Chance, diesen Klassiker von Francis Ford Coppola auch endlich mal im Kino zu erleben. In den frühen 80ern an mir vorbei gegangen, bietet das Drama eine beeindruckende Besetzung (Cruise/Swayze/Dillon/Macchio/Lowe/Estevez... und Leif Garrett), wunderbar kristallklare Bilder und einen schönen Retro-Soundtrack. Nur gepackt hat das Geschehen mich so gar nicht. Vieles wirkte dramaturgisch abgehackt und draufgepropft. Ich kann zwar irgendwie schon verstehen, woher der Film seinen Status bei vielen hat, hatte mir da aber doch wesentlich mehr erwartet. Immerhin kann ich den jetzt auch auf meiner Bucket List streichen und freue mich auf Tod auf dem Nil im Januar und Mulholland Drive im Februar


    Fortsetzung folgt...

    2 Mal editiert, zuletzt von FBI ()

  • . Immerhin kann ich den jetzt auch auf meiner Bucket List streichen und freue mich auf Tod auf dem Nil im Januar und Mulholland Drive im Februar


    Fortsetzung folgt...


    Mit Deiner Meinung zu Last Duel kann ich sehr gut leben, der Film muss den leiten nicht gefallen, dafür ist er schon sehr speziell. Ich hatte nur etwas gegen die Idee, dass der Film leer sei und inhaltlich nichts biete.


    Ich glaub Outsider hatte in der kürzeren Fassung damals bessere Chancen, ich fand den DC jetzt überlang. Aber ganz ehrlich, das war nie wirklich mein Film. Das Buch in der Schule gelesen haben zu müssen half da auch nicht. Bei Tod auf dem Nil sehen wir uns dann :).

  • Ich hatte letztens mit meinen Leistungskurs den DC von Outsiders angeguckt, die normale Version habe ich vor sehr vielen Jahren gesehen. Ich glaube, wenn ich mir den Film das nächste Mal anschaue, werde ich mal auf die normale Version zurückgreifen, obschon die Eröffnungssequenz, in der die Socs Ponyboy jagen, den ganzen Zusammenhang klarer werden lässt.

  • Zwei Sneaks, zweimal Arthouse:


    - Spencer: auf einem Theaterstück basierendes Psychogramm von Lady Di, inszenatorisch ebenso elliptisch und episodisch wie Larrains Film über Jackie O., auch hier wieder mit fantastischen Darstellern. Kirsten Stewart verschmilzt mit der Rolle, manchmal sind es fast zu viele der Manierismen und Ticks, die man aus Dianas Interviews kennt, aber das ist schon ganz großes Kino. Noch besser ist aber Sally Hawkins, die hierfür einen weiteren Oscar verdient hat. Ihre letzte Szene mit Di ist unglaublich gut gespielt. Ansinsren weiß man mit dem Trailer schon alles, was man hier wissen muss um zu beurteilen ob man den Film sehen will.


    - Königin des Nordens: Die dänische Truchsessin Margarete verwaltet im Mittelalter Dänemarks Thron, bis plötzlich ein Totgeglaubter Ansprüche geltend macht. Kolossales nordisches Historiendrama, sehr aufwendig in Szene gesetzt, sehr gut gespielt (die Hälfte aller Dogme-SchauspielerInnnen sind dabei) und insgesamt auch sehr spannend. Der Film ist eigentlich eine richtige Mainstreamproduktion, aber da er aus Dänemark ist, kommt er bei uns mal wieder nur in die Programmkinos, und das noch dazu an einem Starttermin, der meistens völlig untergeht. Schade drum, der Film hat besseres verdient.


    Beides ab morgen regulär im Kino.

  • Eternals: Bei den Guardians of the Galaxy hat's geklappt - eine komplett neue Riege an Superhelden in einem einzigen Film ins MCU einzuführen. Die Eternals dagegen wurden von Publikum und Kritik nicht besonders positiv angenommen. Der Streifen ist gleichzeitig zu kurz und zu lang geraten, bietet zuviele Hintergrundinfos und zu schnelle Entwicklungen, während er andererseits sehr ruhig, fast träge inszeniert wirkt. Vielleicht war Chloe Zhao wirklich nicht die geeignete Regisseurin, aber in erster Linie ist das Grundkonzept hier das Problem: Eine Aufteilung in zwei oder gar drei Filme wäre sicherlich geeigneter gewesen. Trotzdem hat mir Eternals überraschend gut gefallen, da er mal einen anderen Ansatz wählte. Trotz der vielen Charaktere gab es keine Verwirrung (ein Vorteil der politisch korrekten Besetzung), die schauspielerischen Leistungen waren okay bis gut. Sofern man sich darauf einlassen mag, hier kein "klassisches" MCU vorzufinden, durchaus interessant


    Last Night in Soho: Ein Art Zeitreise-Thriller-Märchen mit Horror-Elementen von Edgar Wright. Grandios inszeniert und gespielt, baut der Film in den ersten zwei Dritteln ein cleveres Rätsel auf und spart dabei auch nicht mit sozialkritischen Kommentaren. Die 60er Jahre sind superb dargestellt, an Ausstattung und Kostümen gibt es nichts zu beanstanden. Wenn gegen Ende der Gruselanteil zunimmt, wird es aber leider etwas beliebig, und die Auflösung vermag auch nicht komplett zu überzeugen. Trotzdem sehenswert


    Ghostbusters Legacy: Die Fortsetzung der beiden Originale aus den 80ern konzentriert sich auf die übernächste Generation an Geisterjägern, die freilich zunächst noch nichts von ihrem Schicksal ahnt. In der ersten Hälfte angenehm ruhig und mit Fokus auf die Charaktere erzählt, läuft der Film auf der Zielgeraden völlig aus dem Ruder und beginnt zu langweilen, je stärker die Action in den Vordergrund rückt. Insgesamt wurde der "Erwachen der Macht"-Ansatz gewählt - viele bekannte Figuren und Elemente, wodurch genug Punkte zum Andocken finden, Neulinge aber nicht überfordert werden. Die im Vorfeld bekannten Cameo-Auftritte (und mehr ist es wirklich nicht) fand ich eher enttäuschend, und besonders die Szenen nach dem Abspann wirken sinnfrei ("schaut mal, wir haben sogar xy dabei!!!"). Kann man gucken, ist wesentlich unterhaltsamer als das Remake aus 2016, aber es wäre definitiv noch mehr drin gewesen. Kompliment im übrigen für die sehr gelungene Synchro von Bill Murray - Thomas Nero Wolff klingt hier absolut nach Arne Elsholtz

  • Ich durfte gerade eine der letzten IMAX-Vorführungen von Spidi sehen und bin begeistert! Für einen "MCU"-Film (bewusst in "") war der mal wieder erfrischend emotional und sogar spannend, mit der richtigen Prise Humor an den richtigen Stellen. Sogar einige Meta-Szenen, die ich wirklich gelungen fand.


    Alles in allem hatte ich wirklich sehr viel Spaß damit :)

  • Notiz am Rande: In NRW gilt in den Kinos wieder die Maskenpflicht am Platz. Fühlt sich aktuell aber schon fast gewohnt an und beruhigt auch ein wenig, auch wenn sich viele im Saal nicht dran halten.


    "Tod auf dem Nil" war schon 1979 ein hoffnungslos altmodischer Film, diese Patina hilft ihm heute aber eher. Wunderbar gespielt und bis in die kleinen Rollen toll besetzt war es ein schönes Ereignis den im Kino zu sehen, und das nur wenige Wochen vor dem Kinostart des Remakes. Wobei der deutsche Ton leider extrem schlecht komprimiert war, da zischte es andauernd (und warum das Kino den Film in echtem Mono nur von vorne spielte wissen auch nur die, so klang das nichtmal 1979 im Saal). Aber es war unerwartet voll, diese Retro-Veranstaltungen werden gut angenommen. Wahrscheinlich hilft auch, dass der Film bisher noch nicht via Prime oder Netflix verfügbar war.


    Ansonsten werden wieder Filmstarts verschoben, Morbius mal eben zum vierten Mal um ein halbes Jahr in den Juni. Da ist allerdings sicher auch Spideys Erfolg ein Argument, da will man wohl nicht zu schnell hinterherschießen. Was aktuell startet, ist in den USA schon durchgefallen (das Kingsmen-Prequel) oder typische Januarware (Filme, von denen der eigene Verleih nicht überzeugt ist, wie 355). Wirklich groß ist in den kommenden Wochen eigentlich nur Scream 5, bis dann Emmerich Anfang Februar seinen Moonfall präsentieren darf - der neue Trailer sieht nach spaßiger Trash-Granate a la ID4 aus, das macht Hoffnung. Und der echte Filmfreund freut sich auf Nightmare Alley von del Toro (in den USA komplett abgeschmiert, aber moderne Film Noirs hatten es da selten leicht) und Liquorice Pizza von Anderson.

  • Ich durfte gerade eine der letzten IMAX-Vorführungen von Spidi sehen und bin begeistert! Für einen "MCU"-Film (bewusst in "") war der mal wieder erfrischend emotional und sogar spannend, mit der richtigen Prise Humor an den richtigen Stellen. Sogar einige Meta-Szenen, die ich wirklich gelungen fand.


    Alles in allem hatte ich wirklich sehr viel Spaß damit :)

    Das war garantiert noch nicht die letzte. Wenn Kings Man und 355 wie erwartet beim Publikum durchfallen, wird es Spidey in einer Woche wieder im Imax-Saal geben, darauf wette iich.