[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Knives Out fand ich überraschend gut, obwohl ich Rian Johnson

    verabscheue für das, was er mit Star Wars gemacht hat.

    Wobei einiges davon auch eher auf Abrams zurückzuführen ist.

  • Knives Out fand ich überraschend gut, obwohl ich Rian Johnson

    verabscheue für das, was er mit Star Wars gemacht hat.

    Wobei einiges davon auch eher auf Abrams zurückzuführen ist.

    Beide gehören öffentlich ausgepeitscht und Kathleen Kennedy auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

    äh..sorry, falsches Zeitalter,

    ich meine, Abrams und Johnson sollte man streng tadeln und Kennedy kündigen.

  • Die Neuverfilmung von Mord im Orientexpress fand ich sehr unterhaltsam, von und mit Kenneth Branagh.

    Ich hätte den wirklich abgefeiert, wwenn Branagh ihn nicht so verdammt selbstverliebt inszeniert hätte. Das fand ich wirklich störend. 😓

    Naja, aber hast Du mal Christies Poirot-Texte im Original gelesen? Wenn es je einen selbstverliebten kleinen Mann mit schlimmer Profilneurose gab, dann Poirot, der von sich selbst ja auch immer in der dritten Person spricht. Selbstverliebt lese ich im Kontext von Branagh immer wieder, aber es fällt mir nach wie vor schwer das in dieser Drastik zu sehen. Aber ich bin auch bekennender Fan der frühen Filme: Henry V. ist atemberaubendes Theaterkino, Dead Again ein genialer kleiner Retrothriller mit extraviel Hollywood-Homage, Peter's Friends für mich der Film über Freundschaft in der GenX und Viel Lärm um Nichts schlicht die beste kleine Einführung in die Freuden Shakespeares die ich mir vorstellen kann. Hamlet war dann ja für viele der narzisstische Sündenfall, aber nun, es ist gottverdammt Hamlet - das ist nunmal DIE narzisstische Theaterrolle schlechthin. Außerdem ist es der fucking vollständige Text, und Generationen von SchülerInnen sollten Branagh auf Knien danken, dass sie den mal inszeniert sehen können und nicht selbst lesen müssen.

    Zuvorderst aber ist Branagh nunmal Theatermann und Theaterschauspieler. Und das ist etwas, was wir in der Form einfach nicht mehr gewohnt sind, weil heutzutage die Stars eben nicht mehr allzuoft vom Theater kommen oder dort ebenfalls tätig sind. Ein Laurence Olivier hätte es heute deutlich schwerer zum Star zu werden, die Schauspieltradition ist anders, das Agieren vor der Kamera auch. Branagh in Tenet ist für mich brillant, weil er dort extrem theatral agiert - was gegen das quasi Nicht-Schauspiel aller anderen heraussticht und ihn zum erkennbar Wahnsinnigen stilisiert. Nee, komm, lass mir Branagh in Ruhe, der macht das schon richtig.

  • Die Neuverfilmung von Mord im Orientexpress fand ich sehr unterhaltsam, von und mit Kenneth Branagh.

    Ich hätte den wirklich abgefeiert, wwenn Branagh ihn nicht so verdammt selbstverliebt inszeniert hätte. Das fand ich wirklich störend. 😓

    Für mich war es recht unterhaltsam, aber Branagh hat bei mir unheimlich abgestunken gegen David Suchet. Der ist nunmal der beste Poirot.

  • Wobei einiges davon auch eher auf Abrams zurückzuführen ist.

    Beide gehören öffentlich ausgepeitscht und Kathleen Kennedy auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

    äh..sorry, falsches Zeitalter,

    ich meine, Abrams und Johnson sollte man streng tadeln und Kennedy kündigen.

    Teil 7 fand' ich stellenweise noch ganz gut. Kylo Rens erster Auftritt war super, auch die Idee eines desertierenden Sturmtrupplers

    ist klasse. Zum Ende hin wird es natürlich schon ziemlich Banane, Stichwort Kylo Ren VS. Rey und Finn, und natürlich ist das Ganze

    ein dicker, fetter Remix der ersten Trilogie, aber ich hatte mich in der Tat auf Teil 8 gefreut. Dieser ist dann allerdings ein Schlag ins

    Gesicht jedes Star Wars Fans.

  • Naja, aber hast Du mal Christies Poirot-Texte im Original gelesen? Wenn es je einen selbstverliebten kleinen Mann mit schlimmer Profilneurose gab, dann Poirot, der von sich selbst ja auch immer in der dritten Person spricht.

    [...]
    Zuvorderst aber ist Branagh nunmal Theatermann und Theaterschauspieler. Und das ist etwas, was wir in der Form einfach nicht mehr gewohnt sind, weil heutzutage die Stars eben nicht mehr allzuoft vom Theater kommen oder dort ebenfalls tätig sind. Ein Laurence Olivier hätte es heute deutlich schwerer zum Star zu werden, die Schauspieltradition ist anders, das Agieren vor der Kamera auch. Branagh in Tenet ist für mich brillant, weil er dort extrem theatral agiert - was gegen das quasi Nicht-Schauspiel aller anderen heraussticht und ihn zum erkennbar Wahnsinnigen stilisiert. Nee, komm, lass mir Branagh in Ruhe, der macht das schon richtig.

    Poirots Charakter juckt mich da wenig. So wie er Branagh womöglich auch nicht gejuckt hat. :)

    Und mich stört nicht sein Spiel im Orient Express (wobei ich das oft genug anstrengend finde ... war ich der Einzige, der immer wieder dachte, dass Viktor Cherewin durch eine magische Wand in TENET gesprungen ist, um dort den Schurken zu mimen?!?), sondern seine Inszenierung.
    Man kennt das ja, wenn Kamermänner (oder auch mal Regisseure) in einen Star "verliebt" sind (so wie Andrew Lesnies mehrstündige LIebeserklärung an Naomi Watts ... oder auch in Elijah Wood. :) ), aber wenn Branagh Branagh inszeniert, gerät mir das allzu oft zu einer unbequem narzistischen Arie. In einem Branagh-Film sieht selten jemand auch nur annähernd so gut aus wie Branagh. In MUCH ADO ABOUT NOTHING hat er sich sogar noch im HIntergrund gehalten, das dann aber in FRANKENSTEIN ordentlich kompensiert, in den folgenden Jahren kultiviert, und in MORD IM ORIENT EXPRESS dann für meinen Geschmack auf die Spitze und darüber hinaus getrieben ...
    Ich finde den Film an sich wirklich gelungen, aber das macht es mir zu einer echten Prüfung, ihn zu sehen ...

  • Poirots Charakter juckt mich da wenig. So wie er Branagh womöglich auch nicht gejuckt hat. :)

    Und mich stört nicht sein Spiel im Orient Express (wobei ich das oft genug anstrengend finde ... war ich der Einzige, der immer wieder dachte, dass Viktor Cherewin durch eine magische Wand in TENET gesprungen ist, um dort den Schurken zu mimen?!?), sondern seine Inszenierung.
    Man kennt das ja, wenn Kamermänner (oder auch mal Regisseure) in einen Star "verliebt" sind (so wie Andrew Lesnies mehrstündige LIebeserklärung an Naomi Watts ... oder auch in Elijah Wood. :) ), aber wenn Branagh Branagh inszeniert, gerät mir das allzu oft zu einer unbequem narzistischen Arie. In einem Branagh-Film sieht selten jemand auch nur annähernd so gut aus wie Branagh. In MUCH ADO ABOUT NOTHING hat er sich sogar noch im HIntergrund gehalten, das dann aber in FRANKENSTEIN ordentlich kompensiert, in den folgenden Jahren kultiviert, und in MORD IM ORIENT EXPRESS dann für meinen Geschmack auf die Spitze und darüber hinaus getrieben ...
    Ich finde den Film an sich wirklich gelungen, aber das macht es mir zu einer echten Prüfung, ihn zu sehen ...

    Würde ich nicht sagen, dass er ihn nicht gejuckt hat - Branagh ist so nah dran am Roman wie auch Suchet nicht war (ich liebe Lumets Verfilmung, aber mit dem Buch geht die von allen mit Abstand am freiesten um). Die OCD-Verhaltensweisen sind bei der Suchet-Serie zu sehr zurückgenommen, das moralische Dilemma Poirots hingegen wurde für die Suchet-Serie hochgespielt, das ist in der Romanvorlage so nicht drin gewesen (später, in anderen Romanen, dann schon). Suchet spielt Poirot modern, Branagh wie der große Theatermime der 1920er Jahre, den Christie im Kopf gehabt haben dürfte. Wenn man also Werktreue relevant findet, ist das hier der bessere Film, auch gegenüber der ansonsten brillanten BBC-Serie (wo ich eine Menge Folgen besser finde als die im Orientexpress).

    Frankenstein hat echte Probleme, den hab ich ein bisschen verdrängt (außer DeNiros "Genfffff!", was ich nach wie vor für die lustigste Synchronstelle halte, die Brückner je eingesprochen hat). Aber wenn Du findest, dass in Mord im Orientexpress niemand so gut aussieht wie Branagh, dann haben wir da sehr unterschiedliche Ideen von "gut aussehen lassen". Daisy Ridley und Michelle Pfeiffer dürfen so gut aufspielen wie noch nie bzw. lange nicht mehr, und selbst Johnny Depp in seiner dunkelsten Phase ist lange nicht mehr so gut gewesen.


    Aber gut, Theatralik ist halt sehr out, gerade in Deutschland noch mehr als in den USA selbst. Früher hat man der Synchro vorgeworfen, dass die unterschiedlichen Schauspielstile Hollywoods im Einheitsbrei der überwiegend TheaterschauspielerInnen, die Synchron gemacht haben, untergehen. Heutzutage ist es andersrum, gerade die wenigen theateraffinen SchauspielerInnen (meistens Briten und meistens in den bösen Rollen) werden ununterscheidbar zu allen anderen synchronisiert, so dass es zu einer kognitiven Dissonanz von Wahrnehmung von Körper und Stimme im Deutschen kommt.

  • Übrigens: Es gibt immer noch viele gute Filme, auf die man sich freuen kann, auch wenn sie aktuell nicht den Weg nach Deutschland finden. Eine kleine Auswahl, die man per VPN und ähnlichem schon sehen kann:


    - Possessor: Der Sohn von David Cronenberg, Brandon Cronenberg, inszeniert als ersten Film eine Hommage an den Herrn Papa und seine body horror-Filme der 1970er und frühen 1980er. Ganz im Geiste von Videodrome werden Menschen per geistiger Übernahme dazu gebracht, Auftragsmorde durchzuführen. Die Bilder sind unglaublich stark (und gory), die Geschichte ziemlich clever und surreal inszeniert. Großartiger Film, für den das Label Horror zu klein ist.


    - Zappa: Doku von Alex Winter (der Bill von Bill & Ted), die sich per Crowdfunding finanzierte und ein (mir zu meiner Schande weitgehend unbekanntes) Musikphänomen zeithistorisch einordnet und erklärt, so dass sogar ich jetzt verstehe, warum ich mir mal ein Zappa-Album anhören sollte. Allerdings auch kein Meilenstein der Musikdokumentation oder sowas.


    - Stardust: Film über David Bowies Anfänge als Ziggie Stardust. Hervorragend gespielt und in sehr starke Schwarzweißbilder gepackt, hat man es sich mit der Familie Bowies verscherzt und durfte daher seine Musik nicht verwenden. Dennoch ein ziemlich cooles Zeitportrait.


    -Cordelia: Hinterhaushorror großbritannischer Provenienz auf den Spuren von Polanskis "Mieter": Junge Frau fällt in ihrer kaschemmigen Wohnung in London langsam dem Wahnsinn anheim - oder sind doch andere Mächte am Werk? Extrem gut inszenierter Grusel, der endlich mal wieder keinen Wert darauf legt, alle Fragen zu beantworten.


    - Dogs Dont Wear Pants: PTSD-Kandidat trifft auf Domina, die sein Leben verändert. Extrem schwarzhumorige Lebenshilfe aus Finnland, ein großes Vergnügen, in Cannes zurecht gefeiert. Und es ist erstaunlich, wie sehr selbst Filme aus Finnland nach Kaurismäki aussehen, wenn er gar nichts damit zu tun hatte.


    - Honest Thief: Liam Neeson ist diesmal ein Gentleman-Räuber, der - weil verliebt - freiwillig zum FBI geht um sich zu stellen, dort aber vom korrupten Personal aufs Kreuz gelegt wird. Das Drehbuch ist wie bei den letzten Neesons eher für die Tonne, aber die ziemlich perfekten Actionsequenzen und die tatsächlich ganz niedliche Romance im Hintergrund reißens raus.


    - Wander: Aaron Eckhart und Tommy Lee Jones. Mehr muss ich eigentlich nicht sagen, oder? Na gut: Privatdetektiv, der gleichzeitig überzeugter Verschwörungstheoretiker ist, untersucht einen Mord in der Provinz, der immer mehr Ähnlichkeiten zum Tod seiner Tochter aufweist. Sehr guter Krimireißer, bei dem man nie genau weiß, woran man ist. Quasi Fletchers Visionen als ernstes Krimidrama.


    - Black Bear: Aubrey Plaza in einem Film-im-Film-Drama/Thriller, in dem nichts so ist wie es scheint. Einer von diesen Filmen, wo man am besten so wenig wie möglich vorher weiß, Plaza ist toll wie immer in letzter Zeit, und man sitzt die ganze Zeit da und freut sich über den Ideenreichtum und den Beweis, dass das amerikanische Independentkino noch lebt und gedeiht.


    . Intersection: Australische Mischung aus Steig nicht aus!, No turning back und Phone Booth: Ein Betrüger erfährt im Auto, dass sein Sohn entführt wurde. Der Entführer zwingt ihn zu einer Wallfahrt der besonderen Art... Sehr kurzer, knackiger Thriller der besonderen Art, wirkt trotz der jetzt schon oft gesehenen Grundidee ziemlich frisch.


    - Freaky: Wohl die bekloppteste Idee für einen Horrorfilm in längerer Zeit: Man nehme Freaky Friday (der Titel alludiert das ja sogar noch), also jenen Körpertauschteeniefilm, wo eine 13jährige (wahlweise Jodie Foster oder Lindsay Lohan) den Körper mit ihrer Mutter tauscht. Nun, hier ist es nicht die Mutter, sondern Vince Vaughn als verrückter Serienkiller, der nun im Körper einer jungen Teenagerin rumläuft. Leider konzentriert sich der Film zu sehr auf die junge Frau im Körper von Vince Vaughn, aber da der sie ja auch spielt, ist das Ergebnis zumindest schauspielerisch erste Sahne, auch wenn der Film noch jugendfreier daher kommt als der letzte Film der Produzenten (Happy Death Day).

  • Kann jemand weitere Filme wie Knives Out empfehlen?


    /CC Archibald Tuttle

    The Crooked House (Das krumme Haus) ist "ähnlich", allerdings etwas ernster.

    Es kommt ohne einen neunmalklugen Detektiv aus.

    Agatha Christie sagte über das Buch (und sie hat sich selber nie als große Autorin gesehen), es sei eines ihrer besten.


    Dem würde ich zustimmen.


    Die Verfilmung ist gar nicht so alt, aber der Film lief eher in Programmkinos.

  • Ach endlich auch mal ein Fan des Films (hatte ihn oben ja auch schon genannt) - ich fand den großartig, aber der ist untergegangen wie eine bleierne Ente. Leider. Hoffe der taucht irgendwann mal im Streaming auf und findet so ein größeres Publikum.

  • Läuft am Di, 22.12. um 23:00 im Zdf

  • Ich hab das krumme Haus auch vor einiger Zeit geschaut, aber er konnte sich nicht nachaltig bei mir im Gedächtnis festsetzen.


    Ich schau mir immer wieder gerne Ladykillers und Adel verpflichtet an, beide mit dem großartigen Alec Guinness.

    we are ugly but we have the music

  • Ich schau mir immer wieder gerne Ladykillers und Adel verpflichtet an, beide mit dem großartigen Alec Guinness.

    Beides großartige Filme, aber mit Whodunit haben die jetzt nix zu tun. Da sind wir im Bereich der Ealing Comedies, einer britischen Produktionsfirma der 50er und 60er Jahre, deren Komödien bis heute zu den besten britischen FIlmen aller Zeiten gehören. Ich würde da noch "Das Glück kam über Nacht" (Lavender Hill Mob), Der Mann im weißen Anzug und den Titfield-Express (The Titfield Thunderbolt) dazu nehmen, die ersten beiden sind ebenfalls mit Alec Guiness. Vor allem Der Mann im weißen Anzug hat sich in meinen Kopf eingebrannt, da geht es um Alec Guiness als Chemiker, der eine unzerstör- und nicht beschmutzbare Kunstfaser erfindet und daraufhin von Vertretern der Kleidungsindustrie gejagt wird.

  • Ich hab das krumme Haus auch vor einiger Zeit geschaut, aber er konnte sich nicht nachaltig bei mir im Gedächtnis festsetzen.


    Ich schau mir immer wieder gerne Ladykillers und Adel verpflichtet an, beide mit dem großartigen Alec Guinness.

    Vielleicht mochte ich den Film weil ich vorher das Buch gelesen hatte.


    Trotz seines Alters ist das Buch besser und die Auflösung überzeugender.


    Die Hauptfigur ist im Roman mehr Stichwortgeber als Detektiv, was sie glaubwürdiger macht.

  • Zappa: Doku von Alex Winter (der Bill von Bill & Ted), die sich per Crowdfunding finanzierte und ein (mir zu meiner Schande weitgehend unbekanntes) Musikphänomen zeithistorisch einordnet und erklärt, so dass sogar ich jetzt verstehe, warum ich mir mal ein Zappa-Album anhören sollte. Allerdings auch kein Meilenstein der Musikdokumentation oder sowas.

    Ein Album rauszupicken ist verdammt schwierig - Zappa war stets bestrebt Neues zu erschaffen und er hat tatsächlich keine 2 Alben aufgenommen die gleich klingen... und das obwohl er mit nicht ganz 53 Lebensjahren insgesamt 62 Alben veröffentlicht hat - hier mal ein Link zu seiner Discographie: Official Discography | Zappa.com


    Was gerne als "Einsteiger-Alben" genannt wird sind Overnite Senastion und Apostrophe(') - ich kann noch Sheik Yerbouti oder Joe's Garage anfügen. Evtl. auch geeignet wären You are what you is oder Broadway the hard way


    Meine persönlichen Favouriten sind The Man from Utopia und Weasels ripped my flesh die zumindest partiell spezieller sind.

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Von mir kommt auch mal ein Filmtipp: Fractured auf Netflix.


    Hier gibt es nur zu sagen: Wer Fitzek mag, ist hier genau an der richtigen Adresse :)


    Sehr zu empfehlen. Megaspannend und ein Hirnverzwirbler!

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


    Einmal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • Wer es noch nicht mitbekommen hat:

    Tom Cruise hatte am britischen Set des neuen "Mission: Impossible" einen Ausraster, als er zwei Crewmitglieder erwischt hat, die die Social Distancing Guidelines nicht eingehalten haben.


    Mal unabhängig davon, was man von Cruise und Scientology hält, ist der Mann unstrittig Filmemacher mit Leib und Seele und gilt am Set für gewöhnlich als zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit und jederzeit professionell.

    Darum finde ich das so spannend: Der Ausbruch an sich und auch der Inhalt zeigt m.E. daher sehr deutlich, unter welch massivem Druck die Megaproduzenten in Hollywood angesichts von Covid-19 stehen. Und noch eine ganze Weile stehen werden.


    [Externes Medium: https://youtu.be/vdebiS1fqhE]

  • Hmm - nicht schön...
    Wenn ich es richtig verstanden habe, war das nicht der erste Verstoß gegen die "Spielregeln" am Set. Wo sie gedankenlos das ganze Projekt, die Beteiligten gefährden und Tom Cruise im Gaufall vermutlich viel Geld kosten können, dürfen die Betroffenen vielleicht sogar noch dankbar für diese emotionalen Wortwahl sein. Er bräucht' sich ja nicht aufregen und könnte begründet das Problem viel konsequenter lösen.

  • Ich finde den Ausbruch von Tom Cruise aus den gleichen Gründen spannend. Er ist natürlich in einer Position, wo eine Menge von ihm abhängt und es um Millionen von Dollar geht, da ist so ein Gefühlsausbruch auch verständlich.

    Es ist mir außerdem sympathisch, dass er sich bei seinem Ausbruch vor allem für die Familien und Einkünfte der Anderen interessiert.

    Insgesamt finde ich es immer wieder interessant, dass das allermeiste, was ich von Tom Cruise immer mitbekomme, darauf hindeutet, dass er zwar hart sein kann (vor allem auch zu sich selbst), aber eigentlich ein netter Typ ist, der auch Humor hat und sich selbst nicht immer so ernst nimmt - ich frage mich dann immer, wie so jemand bei Scientology landen kann...

    Immerhin hat man in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck, dass er damit hausieren geht.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich finde den Ausbruch von Tom Cruise aus den gleichen Gründen spannend. Er ist natürlich in einer Position, wo eine Menge von ihm abhängt und es um Millionen von Dollar geht, da ist so ein Gefühlsausbruch auch verständlich.

    Es ist mir außerdem sympathisch, dass er sich bei seinem Ausbruch vor allem für die Familien und Einkünfte der Anderen interessiert.

    Insgesamt finde ich es immer wieder interessant, dass das allermeiste, was ich von Tom Cruise immer mitbekomme, darauf hindeutet, dass er zwar hart sein kann (vor allem auch zu sich selbst), aber eigentlich ein netter Typ ist, der auch Humor hat und sich selbst nicht immer so ernst nimmt - ich frage mich dann immer, wie so jemand bei Scientology landen kann...

    Immerhin hat man in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck, dass er damit hausieren geht.

    Oha... Du hast eindeutig zuwenige US-Talkshows und US-Werbung gesehen - der Mann ist Aushängeschild und Hauptwerbeplattform für den Laden, da gibt es unzähliges, extern und auch intern (wenn Du in der Sekte drinhängst, wirst Du mit Videos von Tom Cruise totgeschmissen, wo er Dir E-Meter und Technik 88 vorzelebriert.

  • Ich finde den Ausbruch von Tom Cruise aus den gleichen Gründen spannend. Er ist natürlich in einer Position, wo eine Menge von ihm abhängt und es um Millionen von Dollar geht, da ist so ein Gefühlsausbruch auch verständlich.

    Es ist mir außerdem sympathisch, dass er sich bei seinem Ausbruch vor allem für die Familien und Einkünfte der Anderen interessiert.

    Insgesamt finde ich es immer wieder interessant, dass das allermeiste, was ich von Tom Cruise immer mitbekomme, darauf hindeutet, dass er zwar hart sein kann (vor allem auch zu sich selbst), aber eigentlich ein netter Typ ist, der auch Humor hat und sich selbst nicht immer so ernst nimmt - ich frage mich dann immer, wie so jemand bei Scientology landen kann...

    Immerhin hat man in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck, dass er damit hausieren geht.

    Oha... Du hast eindeutig zuwenige US-Talkshows und US-Werbung gesehen - der Mann ist Aushängeschild und Hauptwerbeplattform für den Laden, da gibt es unzähliges, extern und auch intern (wenn Du in der Sekte drinhängst, wirst Du mit Videos von Tom Cruise totgeschmissen, wo er Dir E-Meter und Technik 88 vorzelebriert.

    okay ;) - ich bin halt auch nicht so der Tom Cruise Fanboy - von daher lese ich da nur das, was so hochgespült wird...das er innerhalb der Sekte als Vorzeigebeispiel dient, kann ich mir vorstellen - was besseres kann denen nicht passieren.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Kann man eigentlich die Person Tom Cruise von dem Schauspieler Tom Cruise trennen? Auf der einen Seite jemand, der eine menschenverachtende Sekte unterstützt, welche auf einem SciFi-Autor basiert und die mich schon aufgrund dieser Aussage mit ihren Anwälten in Grund und Boden klagen könnten. Auf der anderen Seite ein Schauspieler mit begrenzten Fähigkeiten, die er aber bestens und im Ergebnis sehenswert einsetzt und damit wirklich gute Popcorn-Blockbuster produziert. Eigentlich müsste ich seine Filme aufgrund seiner Person ablehnen, schau die mir aber trotzdem gerne an. Eigentlich inkonsequent.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ravn

    Ich denke schon, dass man das trennen kann. Tom Cruise ist eine Hollywood Ikone. Einer der Größten überhaupt. Das Filmbusiness hat ihm viel zu verdanken. Der Mann spült Millionen in die Kassen und sichert viele Arbeitsplätze im Business.

    Und Les Grossman ist für mich seine beste Performance aller Zeiten :lachwein:


    Anderes Beispiel, Kevin Spacey. Einer der begnadetsten Schauspieler, keine Frage. Trotz der erhobenen Vorwürfe sexueller Belästigung, werde ich seine Filme immer wieder gerne schauen.

  • Kann man eigentlich die Person Tom Cruise von dem Schauspieler Tom Cruise trennen? Auf der einen Seite jemand, der eine menschenverachtende Sekte unterstützt, welche auf einem SciFi-Autor basiert und die mich schon aufgrund dieser Aussage mit ihren Anwälten in Grund und Boden klagen könnten. Auf der anderen Seite ein Schauspieler mit begrenzten Fähigkeiten, die er aber bestens und im Ergebnis sehenswert einsetzt und damit wirklich gute Popcorn-Blockbuster produziert. Eigentlich müsste ich seine Filme aufgrund seiner Person ablehnen, schau die mir aber trotzdem gerne an. Eigentlich inkonsequent.

    Das Thema hast Du doch in ganz vielen Bereichen, heute wie in der Vergangenheit. J.K. Rowling über Transmenschen. Die politischen Ansichten von Dilbert-Macher Scott Adams oder Ender's Game-Autor Orson Scott Card. Der mutmaßliche Kinderschänder Michael Jackson. Und und und. Du kannst zurückgehen zum Antisemiten Martin Luther.


    Aus meiner Sicht steht ein Werk ab Veröffentlichung notwendigerweise für sich und ist von da an unabhängig vom Künstler, solange es eben nicht inhaltlich genutzt wird, um Propaganda für bestimmte Themen zu machen.

  • Aus meiner Sicht steht ein Werk ab Veröffentlichung notwendigerweise für sich und ist von da an unabhängig vom Künstler, solange es eben nicht inhaltlich genutzt wird, um Propaganda für bestimmte Themen zu machen.

    Ich bin auch inzwischen der Meinung, dass man das differenziert betrachten muss, solange das Werk nichts mit den Vergehen der Person zu tun hat.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    Einmal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Aus meiner Sicht steht ein Werk ab Veröffentlichung notwendigerweise für sich und ist von da an unabhängig vom Künstler, solange es eben nicht inhaltlich genutzt wird, um Propaganda für bestimmte Themen zu machen.

    Ich bin auch inzwischen der Meinung, dass man das differenziert betrachten muss, solange das Werk nichts mit den Vergehen der Person zu tun hat.

    Sehe ich tatsächlich ähnlich, wobei letzteres dann gerne genauer geprüft werden sollte. Ich hatte mich früher schon über die Beschreibungen bei Lovecraft "gewundert", weil da sehr viele antisemitische Stereotypien mit eingeflossen sind, um etwa die Innsmouth-Fischmenschen zu beschreiben. Horror arbeitet ja immer mit Klischees des Anderen/Fremden, aber da war es dann doch sehr auffällig. Mittlerweile ist ja den meisten bekannt, dass der Mann einige sehr kranke/rassistische Grundeinstellungen hatte. Ich bin daher gottfroh, dass diese Klischees keinen Eingang in die Grafiken von Arkham Horror und anderen FFG-Spielen gefunden haben, so dass die - anders als seine Texte - noch konsumierbar sind.

    Andererseits habe ich überhaupt keine Probleme damit, die alten Disney-Filme zu gucken, weil zumindest ich nicht sehe, wo die faschistischen Einstellungen des Firmenchefs da Eingang gefunden hätten.

  • So, Feierabend und Urlaub. 😁


    Eigentlich wollte ich ja eher eine Diskussion über Hollywood und Corona anstoßen, aber dann halt doch was zu Cruise. :)


    Immerhin hat man in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck, dass er damit hausieren geht.

    Das war mal anders. Er war ein wirklich aktives Werbungsobjekt von Scientology und hat Anfang der 2000er extrem damit die Klatschspalten gefüllt und auch in Talkshows damit geworben. Er war eine recht bewusst genutzte Gallionsfigur, bis der Bogen irgendwann überreizt war. Spätestens mit seinem "Sofasprung" bei Oprah im Jahr 2005 war dann Schluss und Cruise wurde zur Witzfigur und Scientology-Chef David Miscavige hat ihn zurückgepfiffen. Seither ist es deutlich ruhiger um seine Rolle bei Scientology geworden.

    Das wird auch toll in der Doku "Going Clear" erläutert, die noch auf Netflix sein sollte.


    Was die Trennung von Werk und Autor angeht, bin ich immer wieder am Einzelfall abwägen. Ein Spacey, der direkt und mit eigenen Händen zu seinem persönlichen Vorteil in Zweiersituationen andere Menschen misshandelt hat, ist da für mich anders zu werten als ein Cruise, der "nur" Mitglied einer m.E. schädlichen Gruppierung ist.


    Ich könnte auch nie mehr einen Film wie CLOWNHOUSE genießen, wenn ich weiß, dass sich der Regisseur während der Dreharbeiten am zwölfjährigen Hauptdarsteller vergangen hat.

    Ganz grundsätzlich kriege ich persönlich Schwierigkeiten, wenn ich einen Film gucke und weiß, dass einer der Hauptbeteiligten während der Produktion entweder andere Menschen gequält hat, oder zu dem Zeitpunkt noch heimlich und unbemerkt/unbestraft Menschen gequält hat. Von solchen Leuten mag ich mich nicht unterhalten lassen. Das sieht anders aus, wenn die Person ihre Strafe abgesessen oder in anderer Form "gebüßt" hat, dann werde ich wieder offener. Einem Roman Polanski, der vom Staatsanwalt Richter hintergangen wurde und vierzig Jahren im Exil leben muss, noch dazu nachdem ihm sein Opfer verziehen hat, lasse ich eher wieder auf den Bildschirm als einen Spacey, der zig Fälle zu verantworten hätte und das nie verhandelt hat.


    Ambivalent bin ich bei Stars wie James Woods, Jon Voigt oder Kevin Sorbo, die sich im Grunde nix anderes zu Schulden haben kommen lassen als eine extreme, menschenverachtende politische Meinung. In Sorbos Fall noch religiöser Fanatismus. Das würde mich beim Gucken wohl massiv stören, aber nicht zwangsläufig vom Gucken abhalten.


    Eine feste Regelung in die eine oder andere Richtung kriege ich aber nicht hin. Vereinfacht gesagt: Ich will mir von davongekommenen Vergewaltigern und Arschlöchern keine gute Zeit bereiten lassen, aber eine feste Naturwissenschaft ist es am Ende auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ambivalent bin ich bei Stars wie James Woods, Jon Voigt oder Kevin Sorbo, die sich im Grunde nix anderes zu Schulden haben kommen lassen als eine extreme, menschenverachtende politische Meinung. In Sorbos Fall noch religiöser Fanatismus. Das würde mich beim Gucken wohl massiv stören, aber nicht zwangsläufig vom Gucken abhalten.


    Eine feste Regelung in die eine oder andere Richtung kriege ich aber nicht hin. Vereinfacht gesagt: Ich will mir von davongekommenen Vergewaltigern und Arschlöchern keine gute Zeit bereiten lassen, aber eine feste Naturwissenschaft ist es am Ende auch nicht.

    Ich bin bekennender James Woods-Fan, und ehrlich gesagt kenne ich keinen Film, wo seine außerfilmische Einstellung durchschimmert (zumindest nicht in seinen "Klassikern" der 1980er und 1990er, die ich wirklich gern gucke). Insoweit stört mich das da tatsächlich nicht, und mag er noch der glühendste Trumpfan sein (am Rande: Die Pferderettung von Alyssa Milano war dann schon ein ritterliches Husarenstück James Woods offers to help Alyssa Milano evacuate horses ). Gleiches gilt für Jon Voight, bei dem es wohl eher Altersstarrsinn ist. Davon lass ich mir Kurosawas/Konchalovskys Runaway Train nun echt nicht verderben.


    Wirklich wirklich schwierig wird es dann beim klassischen Hollywoodkino: Was machst Du bitte mit so einem wirklich unangenehmen Menschen wie Hitchcock, dessen sexuelle Obsessionen und Deviationen ausdrücklich Bestandteil seiner Filme sind, ja sogar über weite Strecken ihren besonderen Reiz ausmachen? Ich kann Tippi Hedren zwar nicht ausstehen, aber die Geschichten über sexuelle Annäherungen und kleinere Handlungen scheint sie sich ja nun nicht ausgedacht zu haben, genauso wenig wie die anderen "grand dames" an Hitchcocks Sets, die nach einem Film nie wieder mit ihm arbeiten wollten. Auch die Geschichten über Erroll Flynn lassen einem die Haare zu Berge stehen. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, deswegen diese Filme weniger gerne zu sehen. Aber ist das dann "okay", nur weil es lange her ist?

  • Viel dramatischer in der Causa Hedren finde ich ja, dass Hitchcock sie an ihren Vertrag gekettet, aber nicht mehr genutzt, und damit ein quasi Berufsverbot auferlegt hat.

  • Viel dramatischer in der Causa Hedren finde ich ja, dass Hitchcock sie an ihren Vertrag gekettet, aber nicht mehr genutzt, und damit ein quasi Berufsverbot auferlegt hat.

    Also, ich bin der letzte, der das verteidigen will. Aber Hedren ist eine extrem limitierte Schauspielerin gewesen, das sieht man in den Filmen ohne Hitchcocks Beteiligung tatsächlich überdeutlich. Man denke nur daran, wie Hitchcock in den Vögeln auf Still shots zurückgreifen muss. Außerdem war Marnies Plot damals Kassengift und verbrannte Hedrens Starimage in der Öffentlichkeit nachhaltig (und da das Hitchcocks obsessivster Film vor Frenzy war, glaube ich eigentlich auch nicht, dass er das absichtlich gemacht hat, um ihr zu schaden). Es nimmt wenig Wunder, dass sie nach dem Ende des Vertrags mit Universal selbst bei unabhängigen Filmproduktionen nur noch in kleineren Rollen mitspielen durfte.


    Aber all das entschuldigt natürlich weder sexuelle Übergriffe noch die Blockade einer Schauspielerinnenkarriere.

  • Einem Roman Polanski, der vom Staatsanwalt hintergangen wurde und vierzig Jahren im Exil leben muss, noch dazu nachdem ihm sein Opfer verziehen hat, lasse ich eher wieder auf den Bildschirm als einen Spacey, der zig Fälle zu verantworten hätte und das nie verhandelt hat.

    Nur zur Klarstellung: Roman Polanski wurde nicht vom Staatsanwalt hintergangen, alle Verabredungen zwischen seinen Anwälten und der Staatsanwaltschaft wurden eingehalten. Als aber klar wurde, dass der zuständige Richter (!) der Vereinbarung nicht zustimmen würde, hat sich Polanski nach Europa abgesetzt. Da er sich so einem laufenden Verfahren entzogen hatte, wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen, der noch heute Bestand hat. Bei einem späteren Versuch seiner Anwälte, ein Wiederaufnahmeverfahren anzustrengen, erklärte der zu diesem Zeitpunkt verantwortliche Staatsanwalt, dass er sich an die damalige Absprache nicht mehr gebunden fühlt (zu recht wie ich finde).

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Eigentlich wollte ich ja eher eine Diskussion über Hollywood und Corona anstoßen, aber dann halt doch was zu Cruise. :)

    Um das kurz aufzugreifen: In echter Gefahr sind aktuell die letzten Hollywood-Stars, die Megagagen verlangen können, und die Blockbuster-Produktionen der großen Studios. Reine Streamingdienste werden so etwas wie Mission: Impossible, Avengers und Dune finanziell nicht stemmen können, wenn der Distributionsort Kino wegbricht - vielleicht noch als Serie, aber sicher nicht mehr für einen zweistündigen Spielfilm. Wir könnten eine neue Phase wie in den 1970er und zu Beginn der 1980er erleben, als die großen Hollywoodproduktionen plötzlich für einige wenige Jahre den kleinen, unaufwendigen Produktionen Platz machen mussten - zumindest damals ging das Publikum in den USA da auch begeistert mit und machte Filme wie Heartburn, Kramer vs. Kramer und Ordinary People zu Kassenhits (natürlich gab es auch da weiterhin Blockbuster wie Indiana Jones und Star Wars, aber deren Zahl war doch recht gering, gerade im Vergleich zu heute). Das war seinerzeit der auch in den USA grassierenden Umstellung auf Multiplex-Schachtelkinos in Einkaufszentren und dem Aufkommen des Videorekorders geschuldet und erledigte sich dann, als "High Concept Marketing" und Massenstarts ab Mitte der 1980er Jahre den Markt gänzlich übernahmen.

    Kleine Produktionsfirmen hingegen und internationale Koproduktionen setzen mit wenigen Ausnahmen schon seit Jahren, in Deutschland seit Jahrzehnten auf das Fernsehen (und jetzt eben das Streaming) als Kooperationspartner, für die ändert sich realiter nichts. Nur Menschen wie Til Schweiger und die deutsche Constantin müssen sich jetzt wohl deutlich reorientieren, da ihre angestammten Hauptmärkte dann wegbrechen (bei Schweiger könnte man allerdings auch böse sagen, dass das bereits vor Corona der Fall war).


    Ach ja, das noch am Rande: Serienproduktionen werden wesentlich stärker von US-Gewerkschaften kontrolliert als Filmproduktionen, gerade weil die oft auch im Ausland drehen und dort mehr Menschen aus allen möglichen Ländern beteiligt sind. Daher sind Serienjobs bei den Technikern mit wenigen Ausnahmen sogar oft beliebter als Filmdrehs (mal ganz davon abgesehen, dass die Gage dort auch langfristiger gesichert ist).

  • Kann man eigentlich die Person Tom Cruise von dem Schauspieler Tom Cruise trennen?

    Muss man (meines Erachtens).

    Ich finde die meisten seiner Filme wirklich gut bis sehr gut:


    • Die Outsider
    • Top Gun (der Film ist in den 80`er mE eingeschlagen wie eine Bombe)
    • Farbe des Geldes (tolle Charakterstudie mit Paul Newman)
    • Eine Frage der Ehre (klasse Dialoge mit Jack Nicolson)
    • Die Firma (spanneder Film mit H. Jackman)
    • Interview mit einem Vampir (grandioser Vampirfilm)
    • Rainman (tolle schauspielerische Leistung von beiden)
    • Vanilla Sky (Remake)
    • Minority Report (einer meiner Lieblings Sci-Fi Filme)
    • Die Mission Impossible Reihe (finde ich besser als die James Bond Reihe)
    • Kinght & Day (lustig ohne Ende; weit unterschätzte Komödie)
    • Rock of Ages (das hat mir tatsächlich gut gefallen; ich denke, dass da viele mit anderen Erwartungen den Film gesehen haben)

    Kurzum: Tom Cruise als Schauspieler und eine Rolle und Leistung in der Filmbranche sind doch ME unumstritten......die Person "Tom Cruise" natürlich schon. Aber wenn um Scientology geht, dann dürfte man einige (!) Filme nicht mehr sehen:


    Scientology: Prominente Anhänger und Aussteiger

    Dustin Hoffmann.
    Tom Cruise.
    Leah Remini.
    Elisabeth Moss.
    Sharon Stone.
    Laura Prepon.
    John Travolta und Kelly Preston.
    Kirstie Alley.

    Will Smith (bestreitet es zwar, aber ich glaube, dass der auch einmal drin war)

  • Braz

    Ich weiß nicht, ob Du sie vergessen hast oder nicht magst, aber für mich definitiv noch Magnolia, The Last Samurai und auch Jack Reacher.

    Vor allem fehlen Geboren am 4. Juli, Interview mit einem Vampir, Rain Man, Collateral, Edge of Tomorrow und Jerry Maguire.


    Und ich weiß nicht, was H. Jackman mit Die Firma zu tun hat. Vielleicht meinte Braz ja Ed Harris. 😊

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