Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Zu wichtig, um es im Corona-Thread aus der RSP-Giftküche zu versenken: Im NDR-Podcast von heute spricht Prof. Drosten u.a. über eine Studie aus Hong Kong, nach der 44% der Covid-19 Infektionen vor dem Beginn von Symptomen passieren. Das heißt, dass das übliche Schema der Erkältungsprävention, nämlich "wer krank ist, bleibt zuhause" für Corona nicht reicht. Das ist in fast der Hälfte der Fälle nämlich schon zu spät, da hat man den oder die Nächsten schon infiziert.

    Das "infektiös schon vor Ausbruch" heißt zusammen mit "primärer Übertragungsweg Tröpfcheninfektion", dass Abstandhalten das A und O bei der Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie ist. Macht euch bewusst, dass jeder Mensch, egal wie gesund er wirkt, ein Virenverbreiter sein könnte. Zwei Meter Radius um jeden ist potentielle Vireninfektionszone. Das gilt auch ganz explizit für einen selbst, also kommt auch auf der Arbeit oder sonstwo außer Haus niemandem zu nahe.

  • Wenn ich nichts falsch verstehe, ist diese Info aber nicht wirklich neu. Man weiß ja schon seit längerem, dass erste Symptome nach Ansteckung (wenn überhaupt) erst nach ca. 4-7 Tagen auftreten IIRC. Und dass man trotzdem das Ding weiterverbreiten kann, wenn man es hat, war meines Erachtens auch schon vorher bekannt.

    Neu ist jetzt höchstens die detaillierte Zahl von ca. 44%. Aber dass jeder gesund wirkende Mensch das Ding verbreiten kann, weiß ich gefühlt seit ca. 2-3 Wochen.

  • Gerade eben auf ntv gelesen, dass Trump gewisse Beschränkungen lockern will um die Wirtschaft am laufen zu halten.

    Der texanischer Gouverneur will diesen Weg mitgehen:

    Kernaussagen dieses Artikels. Wenn ich mit meinem Tod das Land retten kann.

    Diese Heinis sind alle über 70 und gehören damit der Risiko-Gruppe an.

    Vielleicht schafft Corona ja das, was die Weltbevölkerung sich größtenteils wünscht.

    Nämlich das dieser größenwahnsinnige Präsident nicht noch eine weitere Amtszeit an Hebeln sitzt, von denen er keine Ahnung hat und die Welt im weiter auf den Abgrund steuert.


    Amen


    Der Gernspieler

    (der eigentlich ungern solche politischen Statements loslässt aber eben nicht anders konnte:cursing:)

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Hallo,

    dass Trump gewisse Beschränkungen lockern will um die Wirtschaft am laufen zu halten.

    Ihm dafür den Tod wünschen? Was will er denn lockern? :/

    Wir werden die Beschränkungen auch irgendwann wieder lockern müssen. Wenn ich die Zahlen richtig lese, hatten wir gestern im Landkreis 10 Neuerkrankungen und wir haben dabei eine hohe Quote Infizierter im Bundesvergleich. Der Preis dafür ist aber, dass der Landkreis ziemlich still steht. Dann darf man sich vielleicht auch die Frage stellen, ob alle Maßnahmen richtig dosiert sind. Ich bezweifel, dass wir es uns leisten können, den Virus auszusitzen, und, ob das überhaupt so funktioniert.

    Liebe Grüße
    Nils (Nachbars Firma (Autobau-Zulieferer) stellt gerade weltweit innerhalb von vier Tage 70.000 Arbeiter aus.)

  • Hallo,

    dass Trump gewisse Beschränkungen lockern will um die Wirtschaft am laufen zu halten.

    Ihm dafür den Tod wünschen? Was will er den lockern? :/

    Wir werden die Beschränkungen auch irgendwann wieder lockern müssen. Wenn ich die Zahlen richtig lese, hatten wir gestern im Landkreis 10 Neuerkrankungen und wir haben dabei eine hohe Quote Infizierter im Bundesvergleich. Der Preis dafür ist aber, dass der Landkreis ziemlich still steht. Dann darf man sich vielleicht auch die Frage stellen, ob alle Maßnahmen richtig dosiert sind. Ich bezweifel, dass wir es uns leisten können, den Virus auszusitzen, und, ob das überhaupt so funktioniert.

    Liebe Grüße
    Nils

    "Gibt viele Großeltern wie mich": US-Politiker würde sich für Wirtschaft opfern - n-tv.de


    Guckst du hier..

    Habe ich etwas dahingehend geäußert, ihm den Tod an den Hals zu wünschen?

    Politisch dürfte ihn das aber das Genick brechen.

    Zumindest hoffe ich das.


    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Hmmm - so ganz unnatürlich klingt das für mich nicht, dass sich in sehr großer Not die Alten für die Jungen opfern. Aber wahrscheinlich lese ich zu viele Romane. 8o8-))

    Liebe Grüße
    Nils (glaubt nicht, dass wir in sehr großer Not sind. Die Alten brauchen noch nicht in den Wald verschwinden. ;) )

    PS. Das bisher einzige Opfer hier im Landkreis war ein 50 jähriger Leiter zweier Blasorchester. Ich vermute mal, dass er gesundheitlich nicht stark vorbelastet war...

  • Was der texanische Vize-Gouverneur da von sich gegeben hat, ist natürlich so kaum mehrheitsfähig, aber klar ist schon, dass ein dauerhafter Lockdown mit hohen Kosten verbunden ist, die irgendwann auch jeder einzelne zu spüren bekommen wird. Wir alle wollen auch nachher noch Arbeitsplatz und gesicherte Grundversorgung mit Lebensmitteln und Infrastruktur haben, und das wächst nun mal nicht auf den Bäumen. Komplettes Abwürgen der Wirtschaft können wir uns nicht leisten.

    Ich beneide die verantwortlichen Politiker nicht um die Entscheidungen, die sie aktuell treffen müssen. Die ideale Lösung gibt es nicht; es geht in so einer Krise höchstens um die am wenigsten schlechte Lösung. Um diese zu finden, müssen die Politiker mit allerlei Experten reden und Chancen sowie Risiken abwägen. Je mehr eine Eindämmung des exponentiellen Wachstums bei der Epidemie erreicht wird, umso eher kann und muss man auch wieder auf Ökonomen, Psychologen und diverses mehr hören. Dass Virologen/Epidemiologen die Politik machen, ist sicher kein Dauerzustand -- und das ist den Virologen wie Prof. Drosten auch völlig klar.

  • Krankheiten - Hamburg - 52-Jähriger stirbt an Covid-19: Zahl der Infizierten steigt - Gesundheit - SZ.de


    mit 52 ... das ist schon bedenklich.


    Er ist in der häuslichen Quarantäne gestorben. Der von widow_s_cruse genannte Verstorbene (ich vermute, er meint Sepp Mangstl, 54) hatte noch die beste medizinische Betreuung, die möglich ist. Noch sind Betten und Beatmungsgeräte frei. Und es hat dennoch nicht gereicht :((


    Da bin ich doch etwas schwermütig. Im Grunde schwankt meine Stimmung im Tagesverlauf recht stark. Das macht das Arbeiten nicht einfach, da ich immer wieder einmal abschweife. Eine schwierige Situation. Da ist es mir irgendwie auch egal, wie es mit den Finanzen danach aussieht. Hauptsache, den Albtraum erstmal überstehen. Ist wohl schon so eine Art Lotteriespiel =O

  • Ursache: Ausgangsbeschränkung, kaputter Pastamaker


    Symptom: massiv schlechte Laune


    Auswirkungen: man geht mir besser aus dem Weg :butcher:



    ... ein Teufelskreis

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich habe heute Musterlösungen für meinen Schüler erarbeitet und an ihre Eltern gemailt. Diverse Kollegen und Elternemails habe ich beantwortet. Dann habe ich noch den Leftover vom German Math Trade aufgesetzt, mein Ipad von IOS10 auf 13 aktualisiert und noch diverse Corona-Orga-Sachen für den Kindergarten geregelt, welchen wir als Elterninitiative betreiben.


    Abends skype ich jetzt immer mit Freunden, während wir Brettspiele online spielen. Heute zu viert zwei Runden Small World. Das tut gut und lenkt ab. Ich merke das mir der fehlende Hoffnungshorizont mittlerweile schon schwer aufs Gemüt drückt. Ich zweifle zwar nicht dran, dass wir Medikamente haben werden. Dass es für sehr viele Menschen dann aber viel zu spät sein wird, das macht mir unglaublich zu schaffen.

  • Sehr verwirrend das Ganze gerade.


    Einerseits ist auch bei uns eine gewisse Entschleunigung zu spüren, da einiger Zeitstress (Kita/KiGa, Musikstunden, Turnen) wegfällt.

    Andererseits hat man mit zwei kleinen Kindern mit Altersunterschied von vier Jahren nicht wirklich mehr Freizeit als davor. Eigentlich kein Stück.


    Einerseits haben wir das große Glück, dass meine Frau in der momentanen Lage als verbeamtete Lehrerin ohne finanzielle Einbußen Zuhause bleiben kann um sich um die Kinder zu kümmern (und ich frage mich wirklich wie es Andere schaffen die das mit der Betreuung anders hinbekommen müssen).


    Andererseits entpuppt sich mein Arbeitgeber gerade als ziemlich katastrophal, was den Umgang mit Mitarbeitern in Krisen und die gerade dringend benötige Transparenz angeht. Und die Stimmung im halb leeren Büro, zwischen seltsamen Kundenanfragen (wieso sollten wir nicht mehr in Cuxhaven ausliefern?) und der lähmenden Langeweile des Auftragsrückgangs, wenn man froh ist, wenn endlich Mal Klarheit über abzubauende Urlaubstage und das Ausmaß der Kurzarbeit herrscht.


    Und über allem hängt so eine allgemeine Bedrückung, die sich aus den ganzen kleinen bis mittelgroßen Sorgen ergibt, die man gerade standardmäßig in sich trägt:

    Die Angst um die Gesundheit der eigenen und der Schwiegereltern, die Angst um die psychologische Wirkung dieser Ausnahmesituation auf die Kinder und wie lange sie noch andauern wird, die finanzielle Angst um die eigene Zukunft, das Bedauern über das Ende der Welt, wie man sie kannte, die Sorge, die man nach dem Betrachten der Nachrichten auch noch um andere Länder und Kontinente hat....

    Was ich definitiv sagen kann und auf jeden Fall positiv ist: ich weiß definitiv wieder eher, was wirklich wichtig ist, für was ich dankbar bin und was Glück im Kleinen bedeutet.

  • Woche 2:

    Rückmeldungen meiner Schüler/ Eltern über die verschickten Arbeitsmaterialien bisher Fehlanzeige, aber das war ja leider bei den meisten zu erwarten. Da renn ich ja normal auch schon Elternbriefen, Hausaufgaben hinterher oder erreiche manchmal niemanden telefonisch.


    Zumindest hab ich mich langsam prima mit den Kollegen eingerichtet: wir slacken und zoomen jetzt wir die wilden.

    Für viele komplettes Neuland und einiges learning-by-doing, aber gerade auch die Videokonferenzen ersetzen zumindest etwas den direkten Kontakt. 8-))

  • Das RKI zeigt jetzt im Dashboard die neuen Fälle aufgeschlüsselt nach eintreten des Falles auf. Damit kann man nachvollziehen, wie lange es manchmal dauert bis ein Fall beim RKI landet... So wurden zum Beispiel vom Kreis Aachen die Neufälle vom 24.03 noch nicht gemeldet

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • „Corona wird von den Wissenschaftlern gehypt, damit sie an Forschungsgelder kommen. Zu diesem Schluss bin ich gekommen, weil meine Referenz eigenständiges Denken ist und ich letztes Jahr eine Intensivstation gesehen habe!“


    Die Dummheit mancher Leute macht mich fassungslos!!!!

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Örtliche Fallzahl von gestern 540 auf heute 618 gestiegen. Plus 78. Autsch. Jetzt 8 Corona-Tote. (Alles bezogen auf 550000 Einwohner.)

    Das Virus hält sich hartnäckiger als erhofft.

    Sonstiges aus der Kaiserstadt Aachen: Karlspreis-Verleihung (geplant: Ende Mai) unbestimmt verschoben und zweites kommunales Abstrichzentrum im Tivoli (Fußballstadion) eingerichtet; die Alemannia hat ja gerade Pause. Kapazität für Testungen jetzt bis zu 1000/Tag.

  • Laut RKI Dashboard sind wir jetzt bei 1043 mit 25 Toten im Kreis HS. Das heist 39 mehr infiziert und 4 Tote mehr als gestern.
    Ich sehe uns da auch erst am Anfang auch wenn wir im Kreis HS schon weiter sind als viele andere. Auch mit unseren Msssnahmen.
    Vom Urlaub im Mai an der Nordsee und mit Schwiegereltern haben wir uns schon verabschiedet.
    Hoffnung besteht vll noch auf den Urlaub im August aber das ist noch so weit weg...

  • Was ich definitiv sagen kann und auf jeden Fall positiv ist: ich weiß definitiv wieder eher, was wirklich wichtig ist, für was ich dankbar bin und was Glück im Kleinen bedeutet.

    Eine wichtige Erkenntnis, die sich gerade in schwierigen Zeiten gerne einstellt. Wenn man schwere Zeiten schon erlebt hat, weiß man das.


    Ich erinnere mich noch an meine Kindheit in den ersten Nachkriegsjahren, an die Armut, in der wir gelebt haben, und dass meine Eltern sich mal geschämt haben, als sie erfahren haben, dass ich bei Nachbarn um Brot gebettelt habe, weil ich Hunger hatte. Habe ich davon meinen längst erwachsenen Kindern erzählt, hieß es nur, das sei Schnee von gestern, heute seien die Zeiten anders.

    Ja, die Zeiten sind anders. Wir sind in unserem zentraleuropäischen Wolkenkuckucksheim so daran gewöhnt, dass es uns gut geht, dass so mancher das gar nicht als gut, sondern als selbstverständlich empfindet, oder sogar jammert. Wirklich schlechte Zeiten für fast alle sind dermaßen lange her, dass die wenigsten sie noch aus eigenem Erleben kennen. So kippen wir womöglich gleich aus den Latschen, wenn es mal etwas schwieriger wird.


    Ja, es gibt viele, die es jetzt schwerer haben als noch vor ein paar Wochen. Alle die, die zum Wohle anderer sich erhöhter Ansteckungsgefahr aussetzen. Alle die, die jetzt ihren ganzen Familienalltag auf den Kopf gestellt sehen und sich neu organisieren und erfinden müssen. usw. usf.. Es ist schwieriger, als es noch vor drei Wochen war, aber die Aussicht, dass es auch mal vorübergeht, ist eher konkreter, als sie es in der Nachkriegszeit war.


    Man könnte versuchen, gelassener zu bleiben, zumindest wenn einem nicht gerade alles über den Kopf wächst. Vielleicht entsteht aus dem, was wir jetzt erleben, nicht nur die Erkenntnis, welche Werte wir eigentlich haben, was uns wirklich wichtig ist, sondern auch eine Umsetzung dieser Erkenntnisse in ein lebens- und liebenswerteres Zusammenleben.


    Geradezu erschreckend die Tendenz, die sich in den USA anzubahnen scheint: Hauptsache, die Wirtschaft brummt, Verlust an Menschenleben ist da bloß Kollateralschaden. Menschen können auf einem sehr viel niedrigeren Niveau der Wirtschaft glücklich leben. Alles eine Frage der Einstellung.


    Wer schon als Kind ein Smartphone hat/hatte, kann sich schwer vorstellen, wie man zufrieden leben konnte, ohne auch nur von einem PC je etwas gehört zu haben; als der Milchmann mit seinem Dreirad noch offene Milch bis vor die Haustür fuhr.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ernst Juergen Ridder : 10 Daumen hoch - ich hoffe, dass wir wieder etwas mehr Gelassenheit lernen als Gesellschaft im Ganzen, keinen Turbokapitalismus und auch die Erkenntnis, dass viele (gewiss nicht alle) sich gut einschränken können, wenn sie müssen, ohne überproportional Lebenslust und -gefühl zu verlieren. Man kann ja hoffen...

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ernst Juergen Ridder : 10 Daumen hoch - ich hoffe, dass wir wieder etwas mehr Gelassenheit lernen als Gesellschaft im Ganzen, keinen Turbokapitalismus und auch die Erkenntnis, dass viele (gewiss nicht alle) sich gut einschränken können, wenn sie müssen, ohne überproportional Lebenslust und -gefühl zu verlieren. Man kann ja hoffen...

    Machen wir uns da mal nichts vor. Menschen vergessen schnell. Ich erwarte in der Beziehung keine nachhaltige Veränderung.

    Und dann laufen alle wieder in ihrem gewohnten Hamsterrad.

  • So sehr es auch wünschenswert wäre, was Ernst-Jürgen skizziert, vermutlich wird es nicht dazu kommen können. Die weltweit aus den Staatssäckeln gekratzten Unterstützungsmaßnahmen in schwindelerregenden Höhen, müssen wieder zurück erwirtschaftet werden. Überall, vom kleinen Café bis zum Weltkonzern, wollen die Ausfälle zumindest halbwegs wieder reingeholt werden. Steuerausfälle und weitreichende Folgekosten die noch gar nicht abzusehen sind, werden die Welt finanziell in den nächsten Jahren in den Würgegriff nehmen. Nach einem kurzem „Wunden lecken“ wird der Turbokapitalismus sein bekanntes Gesicht zeigen, evtl. sogar mit einem Reißzahn mehr...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ernst Juergen Ridder : 10 Daumen hoch - ich hoffe, dass wir wieder etwas mehr Gelassenheit lernen als Gesellschaft im Ganzen, keinen Turbokapitalismus und auch die Erkenntnis, dass viele (gewiss nicht alle) sich gut einschränken können, wenn sie müssen, ohne überproportional Lebenslust und -gefühl zu verlieren. Man kann ja hoffen...

    Machen wir uns da mal nichts vor. Menschen vergessen schnell. Ich erwarte in der Beziehung keine nachhaltige Veränderung.

    Und dann laufen alle wieder in ihrem gewohnten Hamsterrad.

    Ich glaube, es ist enorm schwer, sich dem zu entziehen.

    Nach der Krise, wenn wieder so etwas wie Normalität eingekehrt ist, werde ich versuchen, meinen Medienkonsum noch mehr als bisher schon zurückzufahren.

    Dazu gehören dann auch Sachen wie Nachrichten, aber es ist m.E. schwierig, zwischen Überinformation und zu wenig/emeritenhafter Weltfremdheit den Mittelweg zu finden. Fakt ist für mich, dass mir täglich aus hundert Richtungen Gründe angetragen werden, warum ich nicht glücklich sein kann.

  • Machen wir uns da mal nichts vor. Menschen vergessen schnell. Ich erwarte in der Beziehung keine nachhaltige Veränderung.

    Und dann laufen alle wieder in ihrem gewohnten Hamsterrad.

    Das ist als Möglichkeit nicht unwahrscheinlich. Die Anziehungskraft des Goldenen Kalbes ist schon im Alten Testament belegt.


    Die Veränderung des Bewusstseins der Gesellschaft ist ein träger Prozess. Wenn es aber Menschen gibt, die innehalten und nachdenken können und wollen, kann das Veränderung in Gang setzen. Das kann, wie wir wissen, sehr lange und auch länger als ein einzelnes Menschenleben dauern. Wenn man aber schon aufgibt, ehe man überhaupt angefangen hat, kann das nichts werden.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Fakt ist für mich, dass mir täglich aus hundert Richtungen Gründe angetragen werden, warum ich nicht glücklich sein kann.

    Das mag so sein, weil der Mensch eine gewisse Neigung hat, mit dem Erreichten stets unzufrieden zu sein und das auch mitzuteilen.


    Ob wir selbst glücklich sind, liegt tief in uns selbst.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • ja aber wenn die nicht in der Lage sind rechtzeitig zu melden...

    Verstehe wer will aber wenn man nach Fallzahlen der neuste Nachrichten sucht sind wir bei 1043...

    Das wurde auch gestern um ca 15:00 Uhr so vermeldet. Da muss schon was schief gelaufen sein wenn das nicht gemeldet wurde...

    Stand jetzt sind wir bei 1056 Infizierten, 26 Toten und 289 genesenen Personen.

  • Verstehe wer will aber wenn man nach Fallzahlen der neuste Nachrichten sucht sind wir bei 1043...

    Das wurde auch gestern um ca 15:00 Uhr so vermeldet. Da muss schon was schief gelaufen sein wenn das nicht gemeldet wurde...

    naja wenns nicht elektronisch weitergemeldet wird, kann es das RKI auch nicht veröffentlichen...

    Es gab nur 15 "Nach-Meldungen" für Fälle vom 23.03.2020

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Verstehe wer will aber wenn man nach Fallzahlen der neuste Nachrichten sucht sind wir bei 1043...

    Das wurde auch gestern um ca 15:00 Uhr so vermeldet. Da muss schon was schief gelaufen sein wenn das nicht gemeldet wurde...

    naja wenns nicht elektronisch weitergemeldet wird, kann es das RKI auch nicht veröffentlichen...

    Es gab nur 15 "Nach-Meldungen" für Fälle vom 23.03.2020

    Ja wie gesagt komisch.

  • Liebes Corona-Tagebuch,


    eine Woche ist mein letzter Eintrag her, und vieles ist passiert in dieser Zeit, leider nicht so viel gutes. Aber, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, bei uns auch nicht wirklich was sehr schlimmes oder dramatisches. Denn eigentlich geht es uns wirklich noch richtig gut – auch wenn ab heute klar ist, dass wir ab April in die Kurzarbeit gehen müssen. Etwas anderes habe ich aber aktuell auch nicht erwartet und bereits fest damit gerechnet. Es ist auch okay so, und absolut nachvollziehbar. Es sorgt allerdings für ein ordentliches Chaos im Haus, denn mit dem Thema Kurzarbeit musste sich bei uns bisher nie jemand auch nur im Ansatz beschäftigen...


    Aber es herrscht einfach generell eine bedrückte Stimmung und das schlägt aufs Gemüt – leere Straßen, betrübte Gesichter, komisch auch das Einkaufen mit großen Abständen und Plexiglasscheiben. Daran müssen wir uns jetzt halt erstmal gewöhnen. Alles ist irgendwie anders.


    Homeoffice funktioniert schon mal, das wäre ja was positives, vor allem, wenn ich es nutzen dürfte und mein Chef nicht drauf bestehen würde, dass ich trotzdem ins Büro komme. Aber wenigstens sind im Büro doch viele Leute nicht da und das entzerrt die Personaldichte doch deutlich. Und ich war morgens noch NIE so schnell auf Arbeit, unfassbar wie leer die Straßen sind.


    Meine Eltern hab ich noch ein letztes Mal besucht letzte Woche, mit viel Abstand meiner Mama ihren Lieblingstee bringen aus dem Teelädchen, das inzwischen geschlossen hat. Ab jetzt nur noch per Telefon und Skype – schade, dass sie solche Whatsapp-Verweigerer sind, die alten Herrschaften. Das Wochenende ohne meinen geliebten Tierheimhund war ganz furchtbar und wird das erste von vielen gewesen sein, kann ich mir noch überhaupt nicht vorstellen… Dafür konnte ich natürlich einiges spielen, sogar noch eine weitere Runde Too Many Bones mit Ehemann, immerhin.


    Alle geplanten Freizeittermine wurden abgesagt – die Brettspielrunden, die Rollenspielrunde (wobei, nein, das stimmt nicht, die versuchen wir per Skype), der Umzugshelfer-Termin Anfang April (die Verbreitung eines Virus wäre eine sehr drastische Maßnahme, um nicht den Umzugshelfer spielen zu müssen – wir waren es nicht! ;)), essen gehen geht nicht mehr…. Unsere Pizzeria ums Eck bietet nun abendlichen Lieferservice, gab es bisher da nicht – da werden wir sicher das ein oder andere Mal bestellen.


    Also schließen wir uns zuhause ein, wenn wir nicht arbeiten sind, zocken, tuddeln die Kater und versuchen, unsere Ängste zu verdrängen. Ich fürchte, wenn ich den A… nicht hochkriege und mich wenigstens ein bisschen bewege, kann man mich in vier Wochen rollen :/ Ich bin ja nun alles andere als ein sportlicher Mensch, und das einzige, was mich davon abhält, alle 3 Monate eine Kleidergröße größer kaufen zu müssen, sind die langen Tierheim-Runden und das wöchentliche Bouldern… Beides fällt weg, und ich bin mehr zuhause - und kann daher auch mehr essen :saint: Das ist eher – schwierig. Aber gut, dann muss ich da mal ran, Crosstrainer und Fingerboard haben wir ja in der Bude, dummerweise wohnt der Schweinehund da aber auch... Hüstel (in den Ellbogen, natürlich).


    Gestern hab ich im Büro herzhaft gelacht zwischendurch, dafür bin ich ja durchaus bekannt, und jemand anderes meinte, na, ich hätte ja anscheinend doch noch was zu lachen. Äh - ja, Leute, denn der Humor hält mich davon ab, durchzudrehen. Den behalt ich mir hoffentlich, egal was noch alles passiert.


    So, liebes Tagebuch, Du siehst – es bleibt spannend und gruselig. Mal sehen, was sich in der kommenden Woche alles so tut.


    Deine Martina

  • Es sorgt allerdings für ein ordentliches Chaos im Haus, denn mit dem Thema Kurzarbeit musste sich bei uns bisher nie jemand auch nur im Ansatz beschäftigen...

    Bringt für diejenigen, welche die Personalabrechnung machen Mehrarbeit...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Bringt für diejenigen, welche die Personalabrechnung machen Mehrarbeit...

    Ja, ich weiß, die sind dann RICHTIG am Rödeln. Wobei es aktuell bei keinem wirklich weniger Arbeit ist, weil wir uns halt alle umstellen und anpassen müssen. Aber die Perso tut mir echt leid, da rollt was auf die Kollegen zu...