Nachdem ich heute nachmittag mit der Ankündigung der Ansprache der Bundeskanzlerin fast sicher mit der Ankündigung einer Art Ausgangssperre nach Österreichischem oder Französischem Vorbild gerechnet habe bin ich mittlerweile recht froh das es nicht so ist.
(Trotzdem hab ich das als Warnschuss an die Gesellschaft verstanden, dass das kommt, wenn das ganze nicht och etwas ernster genommen wird.)
Eine kurze Entwicklung über die Gefühlslage:
Etwas überrascht bis irritiert bin ich bzgl. des rigorosen Vorgehens von Facebook gegen alle möglichen Links und "layenhaften Analysen" zum Corona-Virus. Der vor einigen Tagen viel beachtete Artikel auf medium.com und auch einige weitere Artikel, welche sich mit Zahlen und einfachen mathematischen Veranschaulichungen beschäftigen, sind verschwunden und verstoßen mittlerweile gegen die "Gemeinschaftsstandards".
Erst war ich damit nicht einverstanden und der Ansicht, dass man diese Artikel von plumpen Fakenews noch unterscheiden könne. Mittlerweile kann ich aber das Vorgehen von Facebook zumindest verstehen.
Abgesehen von tatsächlich sehr großen Fake-News-Problemen in anderen Ländern hat die heutige Lobo-Kolumne dazu wesentlich beigetragen. Denn rückblickend war es die Ohnmacht vor der Unausweichlichkeit dieser Pandemie (siehe dazu auch den heutigen Drosten-Postcast), welche bei mir durchaus eine größere Unruhe ausgelöst hat. Und ich war tatsächlich sehr wenig reflektiert bezüglich vieler Maßnahmen. Das schiere Ausmaß der Pandemie hat jegliche Kritik an den Maßnahmen der Regierungen hinweg gefegt, Zögernde, wie die Britische Führung, hielt ich bis heute Nachmittag, für ziemliche ... Trottel. Für mich aus der Kategorie "hysterischer als unbedingt notwendig" tat der Artikel als "Erdung" recht gut und hat als Nebeneffekt meine Zufriedenheit mit dem Kriesen-Management der hiesigen Bundesregierung weiter erhöht. Ich habe die Maßnahmen hierzulande also wohlwollend als "angemessen" interpretiert.
Bei uns auf der Arbeit galt bisher das Credo Homeoffice ist quasi unmöglich, das packen wir technisch gar nicht.Jetzt geht das doch, sagen wir ... theoretisch: Laptops gibt's nicht, da darf man sich den VP-Client auf dem Privatrechner installieren -- und von denen, die das schon machen hört man Aussagen wie "Du kannst nach jedem Mausklick langsam bis drei zählen ...". Ich geh also ach morgen wieder ins Büro. Unser Dreier-Team sind da aber so ähnlich wie die letzten Mohikaner, um uns herum gähnende Leere. Aber im Büro läuft die Spezialsoftware flüssig und es ist ausreichend Klopapier und Desinfektionsmittel vorrätig und ich kann mit dem Fahrrad hinfahren. Bisher also nicht so schlimm.