Beiträge von ravn im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    Eines, was ich in der Corona-Zeiten umso mehr gelernt habe: Umgebe Dich nicht mit Leuten, die Dich absichtlich falsch verstehen wollen und schlicht toxisch sind in ihrer Argumentation. Tut nicht gut und hilft niemanden. Tschö dann mal.

    Verkaufen Rewe-Märkte nicht Lebensmittel? Da gibt es sicher auch Luxusversionen, aber in der Regel sind die schon notwendig.?

    Absolut. Nur ist das hier aufm Dorf ein kleiner Markt mit eh schon engen Gängen, die durch Aktionsprodukte zusätzlich vollgestellt sind, die klar Luxusprodukte oder reine Genussmittel sind, um den Gewinn zu steigern. Dazu wuseln notwendigerweise Helfer umher, um die Regale während der Geschäftszeiten aufzufüllen mit ihren Packwagen. Der Einkaufswagen ist Pflicht für jeden, um die Menge der Käufer-Personen im Laden zu begrenzen, aber besonders der Obst- und Gemüsebereich ist so eng, dass da ein Einkaufswagen alles blockiert. Klare Wegmarkierungen gibt es nicht, nur Abstandspunkte auf dem Boden, die aber von etlichen nicht eingehalten werden, die ihren Wagen im Markt abstellen, um sich freier und schneller durchdrängeln zu können.

    Kurz gesagt: Fernab Corona- Zeiten klappt das alles prima. Realistisch betrachtet ist der Laden ein Infektionsrisiko. Da können sich die Inhaber und Mitarbeiter noch so anstrengen, baulich sind schlicht die Voraussetzungen nicht gegeben, um dauerhaft Abstand halten zu können. Dazu noch das Verhalten der Kunden und schon sehe ich das potentielle Ansteckungsrisiko höher als in einem Multiplex-Kino, auch weil die meisten Kunden eben nicht ihren kompletten Wocheneinkauf dort erledigen (und so potentiell Kontakte minimieren), sondern nur gezielt die Luxusprodukte einkaufen, die es so im Discounter nicht gibt.

    Jeder ist in erster Linie erstmal für sich selbst verantwortlich in seinem Handeln. Greift dieses Verantwortungsbewusstsein nicht, müssen leider Gebote und Verbote her. Es gibt halt eine kleine Gruppe von Soziopathen und Egoisten und die zeigt sich in diesen Zeiten umso deutlicher. Die gab es aber schon immer und die wird es auch weiterhin geben.


    Ich war am Samstag im Ruhrpark im UCI. Eigentlich meide ich ansonsten diesen Ort am Wochenende, weil überfüllt und überwiegend unangenehmes Publikum. Der Parkplatz rund um das Kino war aber ungewöhnlich leer (sonst bekommt man hier kaum einen Parkplatz) und auf dem Weg vom Auto bis zu meinem Sitzplatz im Kino bin ich keinem nahe gekommen. Im grossen Kinosaal sassen veteilt nut rund 10 Leute bei Maskenpflicht am Sitzplatz und laufender Lüftung. Inzwischen wurden auch die vorab von mir direkt gegenüber dem UCI Bochum kritisierten fehlenden Hinweise auf die Maskenpflicht vor der Trailershow ergänzt. Da hat sich nochmals was bewegt, obwohl deren Hygienekonzept (bis auf den Snack-Verzehr im Kino) wirklich durchdacht ist.


    Danach 19h im örtlichen Rewe-Markt war wesentlich mehr los und es wurde auch kaum Rücksicht genommen und Abstand gehalten. Eigentlich eine Zeit, in der im Rewe wenig los ist, auch weil Fleischtheke und Bäcker nur noch sehr eingeschränkt Waren haben und in der man prima einkaufen gehen kann. Im Kino fühlte ich mich da wesentlich sicherer. Das Kino hat nun einen Monat zu. Der Rewe-Markt weiterhin auf und verkauft überwiegend Luxus-Produkte, die nicht zwingend lebensnotwendig sind. Kann man verstehen, ist aber schwer zu vermitteln.

    Heute das erste Mal wieder nach einem Monat Home-Office wieder im Büro gewesen. Notgedrungen, weil mein Firmennotebook abgeraucht ist (ganz unspektakulär ohne Rauch) und der Vor-Ort-Service das Mainboard austauschen musste. So völlig leere Büroräume, wo ansonsten Arbeitstrubel herrscht, das war schon ein seltsamer Anblick. Leicht unwirklich. Firmennotebook läuft wieder und inzwischen weiss ich dann auch, dass USB-C-Netzteilstecker arg anfällig gegen statische Aufladung sind.


    Durch die Home-Office-Erfahrungen wurde uns inzwischen auf Dauer freigestellt, von wo wir arbeiten und erreichbar sein wollen - von zu Hause, im Büro oder auf einer einsamen Südseeinsel mit Internetanschluss. Letzteres ist verlockend, habe nur keine Ahnung, wie ich dahin kommen soll.


    Auf dem Heimweg hab ich dann im örtlichen REWE das erste Mal seit Wochen wieder Klopapier kaufen können. War das immer schon so teuer? Egal. Derweil mache ich mir Gedanken, ob ich ab Montag dort den vorgeschriebenen Mundschutz zum Einkaufen kaufen kann oder ob ich damit in ein Paradoxum falle und sich das Universum einfach auflösen wird.

    Wichtig zu wissen: Diese anonymisierten Handydaten zur Bewegungsprofil-Auswertung wurden vorab schon längst von der Telekom und anderen Kommunikationsanbietern verkauft. Das RKI hat diese nun kostenfrei erhalten und wertet die für eigene Zwecke aus. Wer das als Einschränkung seiner Freiheit begreift, sollte mal die AGB seiners Kommunikationsanbieters lesen, bevor man diesen zustimmt. Allerdings hat man da kaum eine Wahl, sofern man nicht komplett auf Handys verzichten kann.

    Die Welt ist verrückt. Vor x Wochen wollte niemand was von vernetzter Zusammenarbeit hören. Böser digitaler Wandel und so. Jetzt können wir uns in der Firma, in der ich angestellt bin, vor Arbeit nicht mehr retten. Obwohl wir vorab schon mehr als genug zu tun hatten.


    Home-Office und dezentrales Arbeiten ist nötig geworden, aber kaum jemand weiss, wie man das wirklich effektiv macht fernab von Mail und Skype. Und sucht nach besseren Lösungen. Das will erklärt werden, möglichst einfach, damit Alternativlösungen so schnell wie möglich produktiv gehen können.


    Fühlt sich aber blöd an, dass es dafür einen Weckruf brauchte, der akut Menschenleben kostet. Profitiere ich persönlich davon? Nein, möchte ich aber auch gar nicht, weil das würde sich noch falscher anfühlen.

    In der Provinz zwischen Witten und Sprockhövel war heute wieder (fast) alles beim örtlichen REWE verfügbar. Nudel, Milch und Toilettenpapier wurden allerdings nur rationiert abgegeben. Konservensuppen waren allerdings weiterhin aus, bis aus die teuren Deluxe-Sorten und 1-Personen-Größen. Verhungern wird hier garantiert niemand. Einkaufen war entspannt, weil alle Rücksicht genommen und Abstand gehalten haben.

    Unsere Büros sind dicht. Home-Office für die kommenden 4 Wochen. Werde mir die Tage noch unseren Videoschnitt-PC samt 3er-Bildschirme nach Hause holen (müssen). Freie Zeiteinteilung, solange keine Video-Meetings anstehen.


    Solospiele sind kein wirklicher Ersatz für nun ausfallenden Brettspieltreffs.