Beiträge von Pikmin im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    Huutini

    Ist schon klar. Ich habe aus einer evidenzbasierten Perspektive gesprochen. Dass die von denen, die gegen Maßnahmen sind, nicht eingenommen wird, ist zwar klar, aber Teil meines Rätsels.

    Allgemein ist es schwierig, miteinander zu reden, wenn man sich nicht darauf einigen kann, was Fakt ist und was nicht. Unterschiedliche Meinungen sind die eine Sache, bei Realitätsverweigerung hört es eher auf und das reine Staunen beginnt.

    Ich möchte echt gern wissen, was Maßnahmegegner sagen würden, wenn dem Virus freier Lauf gegeben worden wäre. Vermutlich gälte Angela Merkel als Massenmörderin genozidalen Ausmaßes.

    Baseliner

    All diese schlimmen Geschichten wären ohne Virus nicht geschehen (außer vielleicht die häusliche Gewalt. Niemand wird zum Missbraucher, weil er sich an Maßnahmen halten muss.). Wie man dann nicht alles daran setzen möchte, den Kram unter Kontrolle zu bringen, bleibt mir ein schieres Rätsel.

    die Leute kriegen eingeimpft "Distanzlernen kann Präsenz nicht ersetzen", und dann glauben sie es auch und setzen es entsprechend um.

    Ich und ein paar andere Kollegen mussten auch "distanzlernen" dank neuem Job, pünktlich zu Maßnahmenbeginn im März. Vorgesetzte und Kollegen zeigten sich verblüfft, wie wir das so gut hingekriegt hätten.

    Ich kann nur sagen, neue Arbeitsschritte einmal per Teams erklärt zu bekommen und dann über geteilten Bildschirm selbst unter Aufsicht auszuführen, dabei einen Videomitschnitt laufen zu lassen und FÜR IMMER ein personalisiertes Erklärvideo zu haben, ist meine Lieblingslernart. Ich hätte absolut keinen Plan, wie das mit Präsenz besser laufen sollte. Ich habe eher das Gefühl, zu cheaten, und es besonders leicht zu haben, aber der Konsens scheint zu sein, dass das absolut unglaublich und total besonders ist. Wir nehmen unseren Geniestatus mit der gebotenen Gelassenheit hin.

    Ras el hanout

    Danke, muss ich mal ausprobieren.

    Ich hoffe, du findest ne gute Mischung. Es gibt ja so viele unterschiedliche wie Haushalte. Ich wunder mich daher über so einige der hier genannten Zutaten aber gebe mich tolerant. ^^ Wenn du mir deine Adresse PNst schick ich dir ein paar Probierportiönchen.

    Lustigerweise mag ich klassischeres ras el hanout nicht mal besonders, nur das tunesische, eher rote koch ich immer schnell weg. Ich glaube, auch bei mir liegt das vor allem am Korianderpulver im klassischen, das ist nicht soooo meins. Frischer Koriander hingegen ist mir der König der Kräuter, da tummelt sich grade auch eine schöne Miniplantage auf dem Küchenfenster, aus den Samen der Gartenzucht gezogen. :)


    Im Home Office mach ich das mit dem Essen so, dass ich regelmäßig durchs Haus strolche und Reste aufwärme, schnell was koche oder eben Brote belege, plus Obst/Gemüse. Und Süßkram. X/ Sowohl Paps als auch Gatte kochen/grillen/braten gerne - ich auch - also ist immer was da. Bei meiner ersten Arbeitsstelle war die Kantine legendär schlecht und bei der zweiten war ich coronabedingt exakt 1,5 Tage vor Ort, also hab ich im Büro eh fast immer was von zuhause mitgebracht. Das Ausrechnen, wie viel tägliches Kantinenessen kostet, hat Zusatzmotivation geboten. Erst als der Kassenmensch in der legendär schlechten Kantine, nachdem wir immer mal kurz geschwatzt hatten, wohl aus schlechtem Gewissen für das Kantinenessen nur mehr Centbeträge berechnete, lohnte es sich zumindest finanziell. Aber das war immer Notlösung.

    Weitaus schwieriger ist für mich persönlich die Frage zu beantworten, wie verschaffe ich mir Bewegung im Home Office? Bin vor lauter sitzen ohne Arbeitsweg plus Trägheit so auseinandergegangen, dass die Gesichtserkennung am Handy nicht mehr funktioniert. :crying: Ja, ich weiß, die Antwort ist: Einfach machen...

    Von Pak Choi oder Kumquats könnte, evtl. auch sollte, man schon mal etwas gehört haben. Aber man kann durchaus auch essenstechnisch international unterwegs sein, ohne irgendwelche komischen nordafrikanischen Gewürzmischungen zu kennen. Ich glaube, dein Maßstab ist hier etwas verschoben.

    Ras el hanout ist ganz sicher nicht "komisch" - was hat so eine Bezeichnung an dieser Stelle überhaupt für einen Sinn bzw Aussagekraft - und wird in letzter Zeit deutlich häufiger auch hierzulande zum Kochen/für Speisen verwendet, und vor allem vielseitiger und in mehr "crossover", als Kumquats oder Pak Choi. "Kennen" kann man von allen dreien locker alles, auch ohne verschobenen Maßstab. Ebenso kann man ganz toll und vielfältig kochen, ohne von auch nur einem von ihnen etwas gehört zu haben. Aber wahnsinnig exotisch sind die im Moment nicht mehr.

    @dawue

    Sag deiner Oma, eine sehr an ihrer eigenen Oma (87) hängende Enkeltochter wünscht ihr alles Gute und eine perfekt glückende OP! Hat sie ein Smartphone oder Tablet? Falls nicht, kauf ihr doch für den KH-Aufenthalt so ein Teil, setz ne Prepaidkarte mit einem Monat Internet rein, installier WhatsApp, Skype, Threema oder sonst was mit Videotelefonie - und dann muss sie nur noch lernen, wo sie Videoanrufe annimmt, wenn ihr anruft. Wenn das noch möglich ist, könntet ihr euch wenigstens "sehen". Alles Gute! Und ich hoffe, das Krankenhauspersonal ist superlieb und betüddelt sie schön (wenn sie sowas leiden kann natürlich nur ^^).

    Der sehr liebe Vater eines guten Freundes ist in Algerien an Corona gestorben. :( Selbiger guter Freund hatte nur eine verstopfte Nase und keinen Geschmack mehr, seine Frau Fieber. Nur wegen ihres Fiebers haben sie sich testen lassen. Bei ihr negativ, bei ihm positiv. Nehme aber sicher an, dass sie es auch hatte. Wir haben uns noch gefreut für die beiden, dass es so glimpflich abging, da bekommen wir Tage später den Anruf, dass sein Vater daran gestorben ist. Richtig schlimm, die waren alle sehr sehr eng. Seine Mutter hat es auch, aber ihr geht es (gesundheitlich) ganz gut.

    Am nächsten Tag informiert mich ein anderer guter Freund, dass seine Schwägerin an Corona gestorben ist, diesmal in Jordanien. Jüngstes Kind 9 Jahre alt. 💔

    Am nächsten Tag berichtet mir meine Großmutter, dass ihr Lebensgefährte (beide in Deutschland) positiv getestet wurde (sie wohnen nicht zusammen und haben sich länger nicht gesehen). Er ist über 80, merkt nichts, hoffentlich bleibt es so, und ist gerade wegen was anderem im KH. Allerdings war er die letzten Wochen sehr schwach - ob das sein "Symptom" ist? Keine Ahnung... Mein Onkel, der mehrfach bei ihm in der Wohnung saß, ist in Quarantäne und findet niemanden, der ihn testen will. Merkt aber auch nichts. Hoffe, dass das ebenfalls so bleibt.

    Was die Masken betrifft, die so vielen ein Dorn im Auge sind, sehe ich sie seit geraumer Zeit fast liebevoll. Es hat sowas solidarisches. Wir stehen zusammen, irgendwie. Wir müssen gemeinsam dadurch. Bei jedem Menschen, der mit an den Augen erkennbarem Lächeln mit extra-Abstand wartet, bis man selbst eine etwas engere Passage passiert hat, wird mir warm ums Herz, weil ich weiß, er will mich schützen. Diese kleinen Akte des aufeinander-Aufpassens sind so toll im Moment. In Frankfurt herrscht überall Maskenpflicht - oder nur in der Innenstadt? Jedenfalls nicht mehr nur auf der Zeil, und das Tragen ist für mich auch ein symbolisches "Wir gehören zusammen". Der Grund ist sehr traurig, aber dieses Zeichen find ich schön.

    Sterile Grüße! :)