Beiträge von Hillbilly im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    I

    Wobei ich dazu sagen muss, dass wir es vor einem Jahr probiert hatten. Vielleicht haben sie an der Qualität der Produkte gearbeitet?

    denke nicht, habs vor ca. 1 Monat mal probiert und da kamen als Highlight verschimmelte Tomaten an. Sowas gleich in der ersten Box und zu diesen Preisen war dann gleichbedeutend mit der sofortigen Stornierung.

    Wenn man sich diese Simulationen ansieht, ergibt sich aber ein deutlich anderes Bild: Aerosol transmission of Covid-19: A room, a bar and a classroom: how the coronavirus is spread through the air | Society | EL PAÍS in English

    Abstand alleine bringt bei 4 Stunden Aufenthalt fast nichts, Masken schon mehr, mit Lüften wird es handhabbar. Ja im Restaurant sitzt man momentan vielleicht nicht unbedingt 4 Stunden, man trägt aber auch keine Maske.

    Ist halt ne Simulation, Aussagekraft kann ich eh nicht beurteilen.


    Ich hätte normale Gaststätten mit verringerter Aufnahmekapazität, Alkoholausschankverbot und Sperrstunde ab spätestens 22 Uhr offengelassen. Und am besten schon 2 Wochen früher. Discos und Bars ist Komplettabriegelung eher unvermeidbar und ok. Hätte insgesamt vermutlich einen ähnlichen Effekt aber die wirtschaftlichen Kosten wären zumindest etwas geringer.


    Letztlich ist es mir Wurst, ich werde wohl auch nach Corona nicht mehr so oft in Restaurants wie davor und finanziell bin ich mit der Branche auch nicht verbandelt.

    Von den Komplett dichtmachen der Gaststätten halte ich auch nicht viel und gehe von einem geringen Nutzen aus. Ist halt der verzweifelte Versuch vor Weihnachten das jetzt nochmal einigermaßen in den Griff zu bekommen.


    Denn an Weihnachten werden sie die Leute privat nicht eingeschränkt bekommen. Sogar meine Frau hat schon angekündigt das sie sich an Weihnachten nicht komplett abriegeln wird.

    Arztbesuche seit Corona sind noch nerviger als vorher. Heute bin ich nicht mal untersucht worden, "abwarten" war die Antwort und zur Not dann in die Notaufnahme am Wochenende.

    Anstatt selbst in die Notaufnahme zu gehen bin ich dann heute Nacht vom Krankenwagen hingefahren worden... Bin jetzt soweit aber angeblich "überm" Damm.


    Meine Beobachtungen (bisher keine Notaufnahme Erfahrung)


    Die sehr netten Sanitäter sind vom Krankenhauspersonal erstmal angeschnauzt worden warum sie mir (u.a. Atemnot) keine Maske aufgezogen haben, hat die Dame dann gleich bei mir recht grob selbst durchgeführt.


    Im Zimmer 6 nebenan war ein "Coroner", so nah war ich (zumindest bewusst) noch keinem.


    Wenn man da in so einem Notaufnahmezimmer liegt und an den medizinischen Lampen über einem räkelt sich eine Spinne, seilt sich sogar bis kurz vor mein Gesicht ab um sich dann scheinbar erschreckt wieder nach oben zu ziehen und oben weiter Akrobatik zu betreiben, und die ersten Gedanken die einem dazu einfallen sind widow_s_cruse #GartenDesGrauens , dann macht man sich ernsthaft über seine eigene (geistige) Gesundheit sorgen.

    Arztbesuche seit Corona sind noch nerviger als vorher. Heute bin ich nicht mal untersucht worden, "abwarten" war die Antwort und zur Not dann in die Notaufnahme am Wochenende.


    Ein anderes Problem schleif ich seit Anfang Corona auch schon mit mir rum, gefühlt wollen einem die Ärzte so schnell wie möglich wieder abwimmeln und am besten nicht anfassen.


    Die Leute die jetzt gerade was lebensbedrohliches haben tun mir leid, da werden sicherlich einige Federn lassen müssen.

    Sollte der Flug mit Lufthansa gebucht sein, gute Nachrichten (eben in den Nachrichten): Lufthansa bietet eine Rückholgarantie bei Coronaproblemen wie Quarantäne oder Einreiseverbot bei Fieber...

    Aber nur für Leute ohne Platzangst geeignet, man muss dann hinten bei den Bananenkisten mitfliegen.

    Bei unserem Kindergarten ändert sich zum 18.05. entgegen offiziellen Ankündigung nichts. Die Leiterin hat ewig rumtelefonieren müssen um überhaupt Informationen zu bekommen und keiner konnte richtig weiterhelfen. Alles scheinbar immer noch sehr chaotisch und planlos. Die Erzieher sind ziemlich genervt das es keine klaren Infos/Vorgaben/Aussagen gibt.


    Währendessen knallt der Chef meiner Frau langsam immer mehr Kundentermine rein, jetzt auch schon welche während meiner Arbeitszeit. Wir werden jetzt Mal die Notbetreuung bei der Stadt beantragen, mal schauen was da rauskommt. Die Leiterin hat uns auch dringend empfohlen den Antrag zu stellen, damit wir auf jeden Fall auf der Liste stehen und bei einer bevorstehenden Öffnung vor den nicht erwerbstätigen Müttern bevorzugt werden.

    Die Crux ist halt, dass Fehlentscheidungen so unglaublich fatal sein können. Wie ich Euch verstehe ist vor allem die Doppelbelastung Home-Office/Kinderbetreug das Problem. Dafür gibt es doch dieses Ausfallgeld wenn man eben keine Zeit mehr hat von zu Hause zu arbeiten. Würde das helfen? Denn dann könnte man sich ja in die Natur absetzen

    Auch Fehlentscheidungen in die andere Richtung können/werden wohl fatale Auswirkungen haben. War ja nur meine persönliche Meinung wie ich wohl handeln würde und Prioritäten setzen würde.


    Wir selbst bekommen es momentan relativ gut in den Griff und überstehen auch den Mai mit relativ kleinen Einschnitten. Dank Schichtarbeit, dafür sehen wir uns halt erst abends um 8. Um das finanzielle mach ich mir da momentan keine so große Sorgen, zur Not geht's ans Ersparte oder KDM wird verkauft. ;)

    WTF? Hier muss das alles durch eine Clearing-Stelle der Stadt und dabei wird alles eher eng ausgelegt.

    Bei uns ist es ein katholischer Kindergarten, wie das dann genau mit den Zuständigkeiten im Hintergrund läuft weiß ich nicht.


    Unser Kleiner tut sich mit sozialen Kontakten relativ schwer, da ist so eine Auszeit vom Kindergarten auch nicht sonderlich förderlich. Weil das halt die Schwachstelle ist die man am wenigsten allein dahein fördern kann.

    Das Problem mit den ganz kleinen ist halt, dass das "Social Distancing" irgendwie nicht so gut klappt. Und das scheint zur Zeit unsere beste Waffe die Ausbreitung im Griff zu behalten.

    Ist halt die Frage ob wir 100% social Distancing brauchen oder uns auch nur 80 oder 90% erlauben können und die Kleinen die das am wenigsten verstehen oder was dran ändern können davon ausnehmen.


    Hätte ich was zu sagen würde ich es aber wohl auf einen Versuch ankommen lassen.

    Wir haben heute Nachricht aus dem Kiga bekommen dass man sich doch bitte trauen soll die erweiterte Notbetreuung in Anspruch zu nehmen wenn Bedarf besteht. Durch die wachsweichen Formulierungen der Landesregierung könnten wir die vermutlich auch in Anspruch nehmen, aber da wir die nächsten 2 Wochen gut rumkriegen werden wir mal noch abwarten.


    Im Kindergarten meiner Schwiegermutter ist jetzt auch Kurzarbeit angedacht, bisher war sie freigestellt. Da es bei ihr finanziell monatlich eher eng zugeht, hofft sie auf einen baldigen Start eines halbwegs normalen Betriebs.


    Ansonsten ist hier im Dorf ein deutlicher Anstieg an sozialen Aktivitäten zu vermelden. Da ich die letzten paar Wochen immer einkaufen war, werde ich diese Ehre ab Eintreten der Mundschutzpflicht an meine Frau abtreten :evil:


    Die Lehrlinge bei uns im Betrieb und der Lehrmeister tragen auch schon Mundschutz, ob der Chef das bei allen durchgesetzt bekommen würde ist eher fraglich, deswegen hoffe ich das er es bleiben lässt. Ansonsten haben sich alle an die gemütliche Arbeitsatmosphäre gewöhnt ohne direkten Vorgesetzten in Reichweite. Auch an den 6 Stunden Tag könnte ich mich gewöhnen, lässt er einem doch noch Zeit für eine tägliche Runde Tapestry nach der Spätschicht :love:

    Ab morgen ist für den ganzen Betrieb Kurzarbeit gemeldet, mal schauen wann ich daheim bleiben muss, bisher noch keine Info wann es in meiner Abteilung wirklich so weit ist.


    Nachbarschaft ist immer noch nicht sonderlich vom Kontaktverbot betroffen, wollten diese Woche abends mit uns draussen Stockbrot machen... Habe über meine Frau ablehnen lassen. Ständig tratschen die Leute freudig vor unserem Fenster miteinander, gefühlt ist mehr los wie davor und dass obwohl hier eigentlich Brennpunkt ist mit 2 Toten und ein paar auf der Intensiv bei 1500 Einwohnern. Manchmal wäre ich da gern wieder in meinem Elternhaus, das ist schön abgelegen im Wald...


    Die wollen uns zwar jetzt auch nicht mehr sehen wegen Corona, betreuen stattdessen aber diese Woche die Tochter meiner Schwester, na prima :/

    So Sachen lassen sich immer deutlich einfacher sagen solange man nicht selbst betroffen ist.

    Ich habe das nicht einfach gesagt, sondern ich weiß genau, dass es bei mir stimmt.

    Das mag bei dir so sein, aber bei so Sachen kommen immer 20 Leute die sagen: "Das lass ich mir nicht bieten!" In der Realität sieht das m.E. ganz anders aus...


    Bist du nicht sogar selbstständig? Da stünde das Ganze ja grundsätzlich unter ganz anderen Vorzeichen.

    Ne isses nicht. Es gibt Grenzen die nicht überschritten werden dürfen. Ich bin seit 4 Wochen in der Probezeit und selbst da hätte ich mich gewehrt. Spannend wird sowas dann nämlich vor dem Arbeitsgericht.

    Und jeder Chef sollte dafür Verständnis haben. Wenn nicht ein Grund mehr den Arbeitsplatz zu wechseln.

    Fakt ist: der Chef darf diese Meetings so nicht mehr stattfinden lassen.

    Klar, Leute die allerdings an ihrem Arbeitsplatz hängen machen noch ganz andere Sachen. Und das Arbeitsgericht hilft dir dann vielleicht weiter Recht zu bekommen, deinen bisher geliebten Arbeitsplatz bist du dann langfristig aber wohl trotzdem los.


    Ich wäre, wenn das bei uns im Betrieb gewesen wäre, sicher sitzen geblieben. Bin halt nicht so abgebrüht.

    Unser Dorf ist bei uns wohl der Corona-Hotspot. Es gab Anfang März eine Veranstaltung in der Halle wo sich wohl einige infiziert haben. Scheinbar muss aber dort gleichzeitig eine normale Grippe auch weitergegeben worden sein. Denn eine Vielzahl der Besucher hatte danach Beschwerden, allerdings wurden längst nicht alle positiv getestet. Von zwei Frauen, die im gleichen Haus wohnen und identische Symptome gezeigt haben ist eine positiv und eine negativ.


    Währendessen hat unser angeblicher Verdachtsfall im Hause Kuchen an die gesamte Nachbarschaft verteilt :lachwein: nein, an mich nicht ;)

    Bei uns wurden jetzt auch die Schichten getrennt. Und vorsorglich Kurzarbeit ab 1.4 beantragt.


    Das einzig coole bei der Arbeit, normal mach ich immer einen großen Bogen wenn der Chef mir entgegenkommt, jetzt aber macht er einen Bogen um mich 8-))

    Heute hat er dann auf einmal erzählt er hat Verdacht auf Corona, alle 2 Tage beim Arzt melden und seit heute auch leichte Probleme beim atmen...

    Dann ab ins Krankenhaus. Ernst gemeint. Von leichten Atemproblemen bis tot kann bei Covid-19 sehr schnell gehen.

    (Disclaimer: Ich bin kein Arzt, aber das ist das, was ich vertrauenswürdigen Quellen entnehme.)

    Er steht da wohl mit seinem Arzt in Kontakt und hat vor allem nachts Probleme.


    Diese Ungewissheit, bin ich infiziert, sind das schon ernstere Symptome, wo soll ich mich melden, nehmen die mich überhaupt ernst sind ziemlich nervig bei dieser ganzen Geschichte.

    Am Freitag hat die Tochter der Familie die im gleichen Haus wohnt gesagt ihr Papa hat corona. Meine Frau hat dann gleich nachgefragt und es hieß er ist nur ein bisschen erkältet und vorsichtshalber krankgeschrieben... Keine Panik und so...


    Heute hat er dann auf einmal erzählt er hat Verdacht auf Corona, alle 2 Tage beim Arzt melden und seit heute auch leichte Probleme beim atmen... Getestet wird er nicht. Die Kids haben heute noch im Hof gespielt und er tanzt da auch immer noch munter rum :|

    Der Kleine tobt sich jetzt 2 Tage bei den Großeltern aus, die sehr abgelegen wohnen

    Warum tut ihr sowas? Wir halten unseren Sohn bewusst von Oma und Opa fern. Risikogruppe und so...

    Naja, das kann jeder nach seinem Ermessen entscheiden. Als Info für dich. Die Großeltern bei denen er jetzt ist sind 53 Jahre alt und gesundheitlich keine Probleme bekannt. Hier sehe ich für sie kein erhöhtes Risiko.


    Zusätzlich arbeitet der Opa noch im gleichen Betrieb wir ich, hat also quasi die selben Kontaktpersonen wie ich momentan.


    Die andere Großmutter zu der wir ihn nicht bringen, ist 63 Jahre alt und würde ich nicht unbedingt als fit bezeichnen (recht krankheitsanfällig) ist Erzieherin und muss jetzt lustigerweiße die Notgruppe im Kindergarten betreuen.


    Um wen sollte ich mich jetzt mehr sorgen und was kann ich dagegen tun?

    War heute auch einkaufen, und durfte heute den ersten Kassenpöbler beobachten, gruselig. Hab aber alles bekommen was ich wollte, gleich auch Mehl für unsere Nachbarin mitgebracht die leider keines bisher kaufen könnte.


    Der Kleine tobt sich jetzt 2 Tage bei den Großeltern aus, die sehr abgelegen wohnen. In den 2 Tagen kann meine Frau jetzt beruflich Vollgas geben das ihr Minus für die erste Woche nicht zu groß wird.


    Bei mir auf der Arbeit lässt die Motivation spürbar bei allen nach, der Auftragseingang ist auch stark eingebrochen, so dass ich langfristig wohl auch Kurzarbeit haben werde.