Beiträge von Torii im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    Maery: Vielleicht kannst Du Pausen einbauen? Je nach Alter natuerlich.. aber den SchuelerInnen geht es ja genauso wie Dir. Es ist fuer alle anstrengend einfach auch von der Aufmerksamkeitsspanne, und eben anstrengender als im realen Klassenraum.

    Und wenn es nur eine 1min Nackenuebung ist ala "wir lassen jetzt alle den Kopf kreisen" oder "wir stehen auf, drehen uns einmal um uns selbst und setzen uns wieder", "Gehe zum Kueche und bring ein Obst/Gemuese Deiner Wahl mit". Oder Gruppenarbeit, wenn Euer System das zulaesst, da werden sie (meist automatisch) in 2-3er (oder was auch immer) Gruppen eingeteilt und diskutieren/besprechen was auch immer ("Was ist eine praktisches Beispiel oder eine Anwendung in Deinem Leben fuer das, was wir gerade besprochen haben?"), der Lehrer klickt sich durch die Gruppen (oder eben nicht).. auch da hat man mal eine Minute zum Blick schweifen lassen und durchatmen.

    Ich glaube,man muss sich klarmachen, solche Minipausen sind keine verschenkte oder vergeudete Zeit... denn hinterher sind alle wieder fitter und aufnahmebereiter.... und dadurch geht es dann schneller.

    Fyannon: Das mit dem Kleiderlook stimmt.

    Fuers Reden/Erklaeren oder auch Moderieren finde ich aber "in echt" deutlich weniger stressig, da bekommt man von den Zuhoerern automatisch Feedback, und kann dann darauf eingehen... selbst wenn man nur langsamer oder schneller macht, oder dasselbe noch einmal anders herum formuliert, damit auch alle mitkommen.

    Am Monitor ist das schwierig, man sieht die Reaktionen eben nicht bzw.sehr reduziert und redet so ein bischen gefuehlt die Wand an. Auch da hilft aber ein grosser Monitor zumindestein kleines bischen... aber es ist ein Raten letztlich. Und genau das ist anstrengend.

    Andersherum, als Zuhoerer, ist aber wie gesagt genau das manchmal gut... das genervte Fussgewippe sieht keiner, genauso wenig wie die dicken Wollsocken.

    Zitat

    Morgen wieder mehrere Stunden Videokonferenzen, danach bin ich auch platt...

    ...

    Versuche mir klar zu machen, dass das aber auch ok ist. Wir sind in einer Pandemie und müssen nicht so funktionieren, wie sonst auch.

    Zumindest was die viele langen Konferenzen angebt, das ist wohl normal und nicht "Pandemie geschuldet". Dieses stundenlange Kleben am Monitor ist einfach unglaublich anstrengend... also 3h normale Sitzung nit physischer Präsenz sind anstrengend, aber immer noch deutlich weniger anstrengend als dieselbe Zeit in der Videokonferenz. Eigentlich sollte man etwa 15-20min Einheiten haben, mit 5min Pausen etwa dazwischen, zum Regenerieren... so sagen sie. Faktisch macht das niemand, jedenfalls oft nicht.

    Entsprechend "platt" ist man/frau hinterher... und das auch nur vom Zuhoeren, wenn man auch noch der Vortragende/Redner ist, ist es ganz extrem.


    Andererseits, so troeste ich mich, wenn ich mal wieder hinterher nur noch gefuehlt scheintod und komplett erschoepft die Wand anstarre... Ich spare eben auch die ganzen Anfahrtswege/zeiten - und die summieren sich... Ausserdem: ohne physische Praesenz muss man nicht immer so extrem auf die Kontrolle der Koerpersprache achten...und das ist auch anstrengend, wenn man das regelmaessig und ganze Sitzungen ueber tun muss. ;)

    Maery: Mir ging es lange aehnlich, ich sitze auch wirklich viele Stunden jeden Tag... Irgendwann habe ich in einen zweiten grossen externen Monitor investiert, erstens fuer die langen Konferenzschaltungen, aber auch, damit ich die Gesichter bei groessenen Gruppen besser sehe. Das macht einen riesigen Unterschied, stelle sich heraus.. Zum einen fuehlt es sich mehr wie ein echtes "Treffen" an, das ist der psychologischer Effekt... aber vor allem: man kann sich viel besser und laenger konzentrieren, es ist weniger anstrengend. Das war eine lohnende Anschaffung, ich habe mich hinterher gefragt, warum isch das nicht laengst gemacht hatte.

    Das klingt fuer mich durchdacht. Die Kanadier mache es so ähnlich seit der ersten Welle schon in der Schule. Man kann sich selbst aussuchen ob Präsenz- oder Distanzunterricht, muss dann aber dabei bleiben. Je nachdem, wie die Betreuungssistuation ist und wie die Erfahrung im Maerz war mit dem Distanzunterricht war, weiss man a inzwischen,wie gut das funktioniert oder eben nicht. (Ob es da Altersunterschiede gibt, weiss ich nicht.)

    Was ich so hoere, funktioiert das ganz gut. Wobei die Eltern, die ich da kenne aeltere Kinder haben, also so ab Mittelstufe ab Klasse 5/6 und noch hoeher.


    Universitaeten bieten nur komplett online-Kurse (also strikter als in Deutschland). Aussnahmen gibt es nur auf Antrag, und der wird nur genehmigt, wenn Praesenz- und Individualunterricht absolut zwingend notwendig ist. Also wenn jemand promoviert etwa und ein bestimmtes Labor benoetigt fuer die bereits angemeldete Abschlusspruefung.

    Bei mir um die Ecke ist ein Lebensmittelretter(in), der/die offensichtlich bei Hello Fresh arbeitet und die aussortierten Lebensmittel mitnehmen darf. Was die jeden Tag rausstellen als "nicht verwertbar" ist immer super frisch, und aber dennoch offenbar bei denen aussortiert. Gerade das Gemuese... bei den anderenSachen ist schon mal etwas nahe der MHD oder knapp drueber... aber eben noch gut.

    Das ist aber auch schon mein einziger und eben indirekter Kontakt mit Hello Fresh.

    In meiner Familie herrscht Planungsstress. Da man zusammen feiern moechte, und doch recht viele Risokofaktoren haben, gehen alle betroffenen Mini-Hausstaende am 16. Dez in freiwillige Selbstisolierung sozusagen.

    Wer dann nach einer Woche nichts hat, ist willkommen in unserer Feiertags-"bubble". Und darf drin bleiben solange er/sie mag - auch bis Silvester oder laenger. Wer sie verlaesst, und "fremd kontaktelt" (oder einkauft) - tja, der ist raus. Richtige Isolation ist es auch nicht... allein oder mit Haushaltsmitgliedern im Gruenen spaziern gehen und so etwas geht natuerlich.


    Nun liegt wochentagstechnisch Weihnachten wirklich bloed dieses Jahr... das laesst sich nicht bestreiten. Aber es wird schon gehen. Ich vermute ja, mir faellt das Ganze leichter als den anderen, ich bin kanadische Vorratshaltung und seltenes Einkaufen und die entsprechende damit verbundene Logistik ganz gut gewohnt.


    Ich freue mich sehr darauf, meine Mutter mal wieder in den Arm nehmen zu koennen.

    Mit der Kocherei halte ich es wie die meisten: Mittags etwas schnelles (Reste, schnelle Pasta, oder Brot), abens wird gekocht. Momentan ist letzteres durch seltsame Arbeitszeiten mehrmals die Woche (Zeitverschiebung) schwieriger, aber es funktioniert so einigermassen trotzdem.


    Die fehlende Bewegung fand ich auch ein Problem, und mein innerer Schweinehund ist ein grosser... ich habe immer eine Entschudigung, es ist zu kalt, zu heiss, zu schwuel, zu windig, zu glatt, zu.... Auch deshalb zog vor ein paar Jahren ein grosser "echter" Hund ein. Seitdem hat sich das mit den Entschuldigungen eruebrigt, ich muss ja, ohne wenn und aber. Und wenn man erst mal los ist, merkt man, wie gut es tut, den Schreibtisch regelmaessig zu verlassen.


    Ich war lange im Ausland und verglichen mit Deutschland, ist da die Kueche deutlich internationaler im Vergleich meiner Wohnorte. Wieder hier, war mal deutsches Essen ganz nett, aber mir fehlte schon nach wenigen Monaten genau das, die Vielfalt.

    So ganz habe ich das Problem noch nicht geloest. Das Gewuerzproblem liess sich zu Teilen mit obigem Anbieter loesen (ausser so Dinge wie Montreal Steak Pfeffer die man eigentlich nicht braucht). Der ist hier im Umland, allerdings ist der Ladenverkauf zwar ein netter kleiner Stoeberladen, aber mir fuer Corona zu voll, eng und zu viele Menschen auf zu engem Raum... ich bestelle jetzt.

    Als dann im Fruehjahr klar war dass ich Corona bedingt dieses Jahr nicht so viel reisen muss/werde, habe ich einen Gemuesegarten angelegt und tatsaechlich vor allem Dinge angebaut, die man nicht so einfach bekommt in Deutschland wenn man "normal" einkauft. Das war eine gute Idee. Von dem zehre ich noch immer: Es wird hier nicht so sehr kalt und die Hochbeete stehen recht geschutzt - ich denke bis Februar oder so habe ich Gemuese. :) Zusammen mit der Gemuesekiste (wo noetig) deckt das die Versorgung gut.

    Gerade Asia-Zutaten und andere "unorthodoxere" Sachen sind leider eine Sucherei, noch immer.

    Lighthammel: oh weh, gute Besserung. Ich hoffe es ist ein leichter Verlauf.


    Ich weiss nicht, ob es eine Option ist, aber fuer Gewuerze ist der Bremer Gewuerzhandel mein Wahl: Bio und nicht mit Salz gestreckt.

    Ras el Hanout online kaufen | Bremer Gewürzhandel


    Fuer den frischen Rest dann die lokale Gemuesekiste (die auch Milchprodukte und Co hat), und ich bin bis auf Ausfaelle ab und zu fuer die Grundversorgung durch und muss doch recht selten einkaufen.

    Ich bin auch seit vielen Monaten komplett im Homeoffice, den Tieren (3 Katzen, 1 Hund) gefaellt es. Sie kriegen nicht unbedingt Aufmerksamkeit (ich arbeite), aber zumindest ist jemand da und ein Streichler oder einmal knuddeln faellt schon ab von Zeit zu Zeit.

    Allerdings habe ich immer schon relativ viel homeoffice gemacht, dass ich von zuhause arbeite, kennen sie an sich. Nur nicht, dass ich quasi gar nicht mehr weg bin. ;)

    Und fuer mich war es auch keine so riesige Umstellung. Vor allem die sonst uebliche Reiserei viel aus, und da bin ich gar nicht boese drum.


    Ueber das nach "Corona homeoffice100%" denke ich nicht viel nach... erst einmal ist es so. Und was der Arbeitgeber sich fuer danach ueberlegt, warte ich einfach mal ab.... Sie sparen so viel Geld mit dem homeoffice und den digitalen Alternativen, ich denke einfach mal, vieles wird online bleiben, jetzt, wo wir uns alle in vieles neues eingearbeitet und daran gewoehnt haben.

    Aber es wird etwas brauchen, bis sie da Entscheidungen treffen (dessen bin ich mir ziemlich sicher)... auch (aber nicht nur), weil so eine Entscheidung auch von vielem abhaengt, was wir alle noch gar nicht wissen: Wie lange wirkt die Impfung? Bekommt man es nur nicht, oder ist man auch nicht ansteckend? Fuer welche Bevoelkerungsgruppen geht welcher Impfstoff ueberhaupt?... usw. Dann allerlei rechtliche Fragen... Ich glaube eigentlich nicht daran, dass sich fuer mich bis kommenden Sommer irgend etwas gross aendert.

    Das tut mir, leid, eine Debatte ueber RSP wollte ich nicht lostreten, in diesem thread schon gar nicht. Das kann ja jeder handhaben, wie er/sie mag. Ich jedenfalls war erfolgreich beim Umstellen.


    Die Infektionszahlen hier sind leicht gesunken, die der Krankenhauseinweisungen und Intensivpatienten steigen noch, aber die laufen ja natuergemaess hinterher. Erstere sind noch immer hoch, aber verglichen mit vor 10 Tagen ist es deutlich tiefer. Aendern tut das nichts, denn drumrum und ueberall in Deutschland ist der Trend schwaecher.

    Ich bin auch im kompletten Home-Office, Kontakte nur zu 1-2 Menschen und ansonsten nur draussen, Großeinkauf alle 14 Tage etwa, ansonsten nichts.

    Mir fehlt nach 8 Monaten das Spielen (Solo und Online ist ein Behelf, beides aber auf Dauer nichts fuer mich) und mal mit lieben Menschen einen Abend zusammen verbringen zu koennen. Trotzdem habe ich das Gefuehl, ich habe es recht gut und jammere auf hohem Niveau. Mein Job ist sicher, ich bin homeoffice seit Jahren gewoehnt (wenn auch nicht 100%) und ich habe Platz genug um mich ablenken und beschaeftigen zu koennen. Vermutlich ist es so: Je introvertrierter man ist, umso leichter faellt es einem vermutlich, mit der kontaktreduzierten Situation umzugehen. Jedenfalls, solange keine weiteren "Einschlaege" kommen und die persoenliche Herausforderung "nur" die Kontaktreduzierung ist. Ich laufe einfach unglaublich viel mit dem Hund durch die Gegend, das lenkt ab, der Kopf wird frei und der Hund hat Spass - nebenbei tankt man Sauerstoff und Vit.D. Ansonsten Bastelprojekte und Videomeetings/Telefon (auch das nicht gaenzlich ungewohnt, weil viele liebe Menschen ganz woanders auf der Welt sind).

    Was mich stoert: ich haenge eigentlich staendig vor dem Rechner: taegsueber viele Stunden beruflich oder dann eben ausserdem abends privat. Dann abends auch noch online Spielen, das muss irgendwie nicht...


    Jede Generation hat wohl ihre Herausforderungen, unsere ist kein Krieg, sondern der Klimawandel und die Pandemie.


    Einer meiner besten Freunde verliert gerade einen sehr lieben Menschen (kein Corona) und kann wegen Corona nicht hinfliegen und nur per video/Telefon Kontakt halten und sich verabschieden. Dieses elende Virus verursacht so viel Leid, direkt und auch indirekt.


    Torii

    Fehlende Faehigkeiten, sich in die Lage von anderen Menschen herein zu versetzen scheien mir aktuell auch ein riesiges Problem, und eben Empathie. Insofern gefaellt mir dieser Thread.


    Was RSP angeht, ich bin neu hier, aber "Giftküche" scheint es zu treffen... bis dato hatte ich Spieler generell fuer sozialvertraeglich gehalten. Kann mir jemand verrraten, wie ich dieses Unterforum nicht mehr angezeigt bekomme, vielleicht sogar mit Ausnahmetheads?

    Bedarf scheint ja da zu sein, sich derart "auseinanderzusetzen"... sollen sie. Aber kann man das individuell irgendwie so einstellen, so dass man es selbst nicht mehr sieht?


    Torii