Liebes Corona-Tagebuch,
die erste Woche als Förderschul-Lehrerin weitgehend im Homeoffice ist rum. Das hat alles ganz schön durcheinander geschmissen...
Montag:
Dienstbesprechung mit allen Kollegen im gut gefüllten Saal (fanden alle komisch verhältnismäßig dicht aufeinander zu sitzen, aber uns fehlt es auch schlichtweg an größeren Räumen - wir haben keine große Aula und auch keine eigene Turnhalle...). Zwischendurch eine Info der Stadt: Alle öffentlichen Gebäude - auch Schulen - bleiben bis auf weiteres zu! Daraufhin erstmal Dienstbesprechung unterbrochen - Schulbehörde und Stadt wollen das klären, das dauert aber bis zum späten Nachmittag. Anstatt unseres ausgeklügelten Plans, wie wir nun unser Material den Schülern zuverlässig zukommen lassen können (mit Möglichkeit das vereinzelt an bestimmten Wochentagen abzuholen), geht nun alles per Brief nach Hause... zumindest da, wo wir telefonisch keine Mailadresse rausbekommen. Viele unserer Elternhäuser besitzen nämlich gar keinen eigenen PC.
Dienstag:
Die Kollegen versuchen sich über verschiedene Plattformen zu vernetzen; mir schwirrt abends nur noch der Kopf.
Mittwoch:
so ähnlich wie Dienstag.... wollte abends eigentlich brettspielen, ging aber nix mehr.
Donnerstag:
Mittlerweile darf man die Schule wieder betreten (seit heute mit Lehrerliste, wann man erschienen ist und gegangen ist; sonst die üblichen Abstandsregelungen).
War morgens mal noch zum Aufräumen und Material holen da ... - was ein seltsames Gefühl. Draußen Sonnenschein, einige räumen auch bei sich oder in den Fachräumen auf, Kollegen grüßt man auf Abstand, verabschiedet sich dann bis irgendwann oder bis zum nächsten Online-Telefonat...
Freitag:
Wir haben die Woche angefangen, eigene Arbeitshefte in einer Gruppe für das nächste Schuljahr zu gestalten. Damit kann man ggf. gut viele Wochen füllen. Aber Schule ohne Schüler - mit den Kollegen alles nur digital - im Moment kaum vorstellbar.
Zuhause liegt der Haushalt gerade komplett brach - könnte mal waschen, putzen, Fenster putzen, aber es fehlt die Energie.
Samstag:
Yeah, immerhin mal die Wäsche erledigt. Festgestellt, dass ich die Woche mit vielen lieben Freunden und Verwandten lange Gespräche telefonisch geführt habe. Eigentlich war das mal richtig schön.
Sonntag:
Das Wetter im Gegensatz zu gestern ist wieder richtig schön, man könnte mal wieder vor die Tür. Und vielleicht endlich mal was spielen.