Beiträge von Maery im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    Denn wir haben im Lehrerzimmer schon prognostiziert, dass derjenige dann vermutlich von seinen Klassenkameraden geächtet werden könnte. Kinder sind da ja weniger logisch und denken nicht: okay, ist ja zu unserem Schutz.

    Mal ganz dumm gefragt... Kann man den Kindern denn nicht beibringen, dass das Testen exakt gar nichts daran ändert, ob jemand Corona hat oder nicht? Und dass ein erkanntes Problem allemal besser ist als das genau gleiche Problem in unerkannter Form? Diesen Anspruch an eine gewisse Rationalität sollte man meiner Meinung nach auf gar keinen Fall aufgeben, und gerade eine Schule könnte sowas doch vorleben und thematisieren.

    JA, das probieren wir auch. Dennoch würde mich die Praxis an anderen Schulen interessieren, da wir ja nicht einmal einen Starttermin der Testungen wissen..


    Ben Ken gute Besserung!

    Danke dafür, mir ging es aber um die Test in der Schule. Denn wir haben im Lehrerzimmer schon prognostiziert, dass derjenige dann vermutlich von seinen Klassenkameraden geächtet werden könnte. Kinder sind da ja weniger logisch und denken nicht: okay, ist ja zu unserem Schutz..

    Ich bin im Wochenwechsel Büro / Homeoffice. Bei Anwesenheit im Büro werde ich 2x die Woche getestet wie auch mein Sohn in der Schule. Meine Frau nutz zu Hause die Gratistests aus der Apotheke.


    Obwohl wir für uns selbst sehr beschränkt leben bekommen wir auch aus dem nächsten Umfeld mit, dass die Maßnahmen zunehmend ignoriert werden.


    Kein Wunder, dass wir mit Volldampf in den Osterlockdown laufen.

    Darf ich fragen, aus welchem Bundesland du kommst? Wir (NRW, zumindest meine Schule und die von all meinen Lehrerfreunden) haben noch gar keine weiteren Infos und eben auch keine Test.

    Finde das sowieso sehr interessant: was passiert, wenn der Test positiv ausfällt?! Also psychologisch betrachtet, ist dass für ein Kind sicherlich schwer und die anderen Kinder werden vermutlich panisch reagieren, wenn öffentlich der Test positiv ausfällt...


    (Es tut mir leid, falls das schon in eine falsche Richtung geht)

    Torii das Problem ist, wir haben nicht 100% Stundenplan als Video umgesetzt, sondern für die Schüler (aufgeteilte Gruppen) quasi nur jede vierte Stunde und der Rest ist dann Distanzlernen. Wegen den aufgeteilten Gruppen hat man als Lehrer aber dennoch wirklich viele Konferenzen am Stück und muss die Zeit aber sinnvoll für die Sicherung der Inhalte nutzen bzw. die Erarbeitung neuer Inhalte. Aber ich probiere dennoch mal gezielter kurz Abzuschalten zwischendurch!

    Wenn Pausen nicht möglich sind, hilft ja auch das Schweifen lassen der Augen. Weg vom Monitor, aus dem Fenster (wenn möglich), etc... diese Abwechslung tut auch gut und die hätte man ja auch in Konferenzen in einem Raum.

    Man muss aber schon zwischen (Video-) Konferenzen und (Video-)Unterricht unterscheiden.. Pausen oder Zeit mal wegzuschweifen hat man zumindest als Lehrkraft gar nicht..

    "... Ich scheine wohl wirklich nicht für die Bildschirmarbeit zu taugen..."

    Moin,

    hast Du Deine Augen mal überprüfen lassen (das bieten die großen Optiker alle kostenlos an)? Ggf. würde eine Bildschirmbrille helfen, die genau auf den Augen-Bildschirm-Abstand ausgerichtet ist.

    So ganz lassen sich Kopfschmerzen dadurch nicht vermeiden. Sind die Augen aber unerkannt kurz-/weitsichtig (oder man trägt die falsche Brille) kann das schon Kopfschmerzen verursachen/verstärken.

    LG

    Das war ich schonmal.. nichts gefunden, Brille passt optimal

    Maery: Mir ging es lange aehnlich, ich sitze auch wirklich viele Stunden jeden Tag... Irgendwann habe ich in einen zweiten grossen externen Monitor investiert, erstens fuer die langen Konferenzschaltungen, aber auch, damit ich die Gesichter bei groessenen Gruppen besser sehe. Das macht einen riesigen Unterschied, stelle sich heraus.. Zum einen fuehlt es sich mehr wie ein echtes "Treffen" an, das ist der psychologischer Effekt... aber vor allem: man kann sich viel besser und laenger konzentrieren, es ist weniger anstrengend. Das war eine lohnende Anschaffung, ich habe mich hinterher gefragt, warum isch das nicht laengst gemacht hatte.

    Ich habe schon einen zweiten Bildschirm neben meinem eigentlichen Laptop... :crying: würde ich nie missen wollen, hilft aber dennoch nicht gegen die Kopfschmerzen..

    Liebes Corona Tagebuch,


    Nun haben wir schon einen Monat komplettes Distanzlernen. Seit dem letzten Mal (die erste Phase im vergangenen Jahr) hat sich bei uns viel getan. Das fühlt sich wirklich gut an, dass man nun halbwegs unterstützenden Unterricht bieten kann und wir durch eine gute Plattform auch in Kontakt mit den Schüler/innen treten können. Aber ich merke dennoch, dass es sich langsam echt zieht. Ich kriege von den ganzen langen Videokonferenzen üble Kopfschmerzen, geht es anderen genauso? Ich scheine wohl wirklich nicht für die Bildschirmarbeit zu taugen.. Außerdem wird ja nur gemeckert über die Schulen und Lehrer, aber ich sitze jeden Tag echt lange am PC. Mir tun vor allem die Kinder Leid, man merkt einfach, wer komplett alleine damit klar kommen muss und wer nicht. Und aus der Ferne kann man leider nur begrenzt helfen, trotz allem. Aber ein positives hat es: ich glaube, dass alle nun selbstständiger werden (und die Schule wieder mehr zu schätzen wissen).


    Bis demnächst,

    Maery

    Liebes Tagebuch,


    so kanns auch gehen. Meine Mutter hat gestern Abend einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommen. Ihr Arzt wurde positiv getestet..

    Also muss sie jetzt bis Anfang Januar in Quarantäne und wir hoffen, dass sie es nicht hat..

    Aber Weihnachten fällt dann leider auf der Seite aus und das trotz Einschränkungen. Aber manches kann man halt nicht einschränken..

    Was mich jetzt noch interessiert:

    Taugt Hello Fresh etwas?? 🤔

    Wenn du keine Riesenprotionen verschlingst - absolut. Sehr lecker und die Portionen reichen mir aus (und ich bin verdammt verfressen). Man ist halt ne Weile mit kochen beschäftigt, da muss man wissen. Wir bevorzugen es 4 Portionen zuzubereiten und an 2 Tagen zu essen, da wir nicht immer Lust haben nach der Arbeit noch 30-60 Minuten in der Küche zu verbringen.


    Derzeit habe ich leider keine Möglichkeit ne Gratisbox zu versenden sonst hättest du mal testen können...

    Ich fand Hello Fresh auch lecker, aber die Produkte waren teils eher minderwertiger Qualität.. porre schon leicht angewelkt, Salat schon leicht braun usw. Aber die Idee ist eigentlich schon klasse, wenn man eben kochen möchte!

    Wobei ich dazu sagen muss, dass wir es vor einem Jahr probiert hatten. Vielleicht haben sie an der Qualität der Produkte gearbeitet?

    Da habe ich auch öfters mal den Eindruck, dass es den Bürojob-arbeitenden, oft gutverdienenden Bevölkerungsgruppen etwas an der Fähigkeit mangelt, sich in die Lage von Eltern herein zu versetzen, die die Corona-Einschränkungen nicht so locker-flockig stemmen können. Alleinerziehende Aldi-Kassiererin und sowas. Gibt's eben auch. Und ja, auch der sich verstärkende Schulrückstand bei Kindern aus bildungsferneren Schichten wird da langsam zu einem immer größeren Problem...

    Ja aber, das ist ja auch gar nicht mein Punkt. Diejenigen können ja gerne zur Schule kommen. Aber ich habe eben wirklich rumgefragt und dass sind die Wenigsten bei uns..

    Wenn die Lehrer keine Zeit haben, neben Präsenz auch noch Distanz zusätzlich zu stemmen, ist mir klar, wie gut die Distanzlehre so werden kann.

    Das ist das Problem gerade. Wenn man viel in Klasse 1-7 bzw. in meinem Falle 5-7 zu tun hat, bleibt für ausreichende Distanzbetreuung, die über das Verteilen von Aufgaben über die jeweilige Lernplattform wenig Zeit, wenn ich meine tägliche Pendelei mit einrechne. Ich kann den SchülerInnen zuhause am späten Nachmittag Videosprechstunden anbieten und habe umgefragt, ob das gewünscht ist. Die meisten sagten aber dann auch, dass ihnen das zu spät wäre. Normalerweise sollen Videokonferenzen nach Stundenplan abgehalten werden - für mich leider unmöglich. Andere KollegInnen, die vorwiegend in der Oberstufe sind, haben da ganze andere Voraussetzungen. Das ist zum Teil ganz schön frustrierend, vor allem wenn man sieht, welche Erwartungen manche Eltern haben.

    In Deutschland ist einfach mal die Digitalisierung um 10-15 Jahre verpennt worden. Wir leben längst in einer Zeit der Post-Digitalisierung (=wir sind digital!) und das äußert sich in den Schulen beinahe null. Und wenn dann noch angefangen wird von Bildungsgerechtigkeit zu reden, die ja nur durch Präsenzpflicht erreicht werden kann (schöne Grüße an Frau Gebauer), dann fang ich doch langsam an, wütend zu werden.

    Ja, das kommt auch noch dazu. Wobei wir bei uns im extra deswegen in der Schule Räume UND Geräte zur Verfügung haben, um dort Videokonferenzen geben zu können. So konnte ich auch nach dem Präsenzunterricht eine Videokonferenz im Klassenraum für die Oberstufe geben.

    Aber das ist Luxus, viele Schulen haben ja immer noch nicht Geräte und Ausstattung..

    Das Gemeine ist ja, dass immer mit damals (1. Lockdown) argumentiert wird. Dort waren wir unvorbereitet. Seitdem gab es an unserer Schule 3 Fortbildungstage, wir haben alle die Online Plattform gefüllt, die SuS darin eingewiesen und auch Videokonferenzen wären inzwischen möglich.

    Es hat sich wirklich viel getan und Distanzlernen wäre jetzt wirklich besser als vorher. Natürlich ersetzt es NIE Präzensunterricht, aber eine Woche sollte doch wirklich mal möglich sein...

    In meiner Klasse sind dadurch 18 von 22 da. Begründung: könnte Zuhause bleiben, aber hier erklärt mir der Lehrer das besser...

    Stimmt zwar, aber ist nicht im Sinne der neuen Lockdown-Regelungen. An anderen Schulen ähnlich. Es bleiben nun nicht mehr nur die, die nicht anders können, sodass es nichts bringt...

    So, liebes Corona Tagebuch.


    Falls ihr euch erinnert, habe ich ja von unserer Schulsituation berichtet. Inzwischen wird es besser, obwohl weiterhin Klassen oder Jahrgänge in Quarantäne gehen, aber irgendwie bleibt es eine bestimmte Menge und die wechselt sich ab. Man hat sich wohl dran gewöhnt.

    Dennoch stört es mich weiterhin, wie damit umgegangen wird und wir witzeln im Kollegium inzwischen, ob man sich morgen noch wiederseht oder ob man eben in Quarantäne kommt usw. Wir nehmen es inzwischen einfach nur noch mit Humor und planen von Tag zu Tag.

    Außerdem machen wir trotzdem gemeinschaftlich alle 2 Wochen einen Massentest unter den Kollegen, denn wir sind dennoch der Meinung, dass schützen sehr sehr wichtig ist. Das finde ich wirklich toll, denn es kann ja eigentlich die Situation hier an unserer Schule nur verschlechtern..


    Da ich und mein Mann nebenbei noch umziehen, erleben wir auch Corona in diesem Bereich, was zudem nur ätzend ist... Trotzdem sehe ich inzwischen in allem vor allem die gute Seite, denn es geht uns wirklich gut und es geht so vielen schlechter. Daher finde ich diesen Thread auch sehr wichtig, da man so die Scheuklappen bisschen ablegt und merkt, dass man nicht nur alleine leidet. Gemeinsam kommen wir dadurch!

    Das klingt wirklich gut. Wir sind an einer Gesamtschule mit den typischen Problemen und MS Teams dürfen wir nicht nutzen, geschweige denn, dass wir es live reinschalten könnten oder dass die Schüler und Eltern gut ausgestattet sind..

    Ich habe das Gefühl, bei euch klappt das besser. Wir sind an unserer Schule richtig am Routieren...

    Es waren schon ca. 8 komplette Klassen in Quarantäne, mehrere Kurse und natürlich sowieso noch Einzelfälle, die wir mal gar nicht mitzählen.
    Da die Lehrer ja mit in Quarantäne gehen, waren nun schon ca. 40-50 Lehrer von unseren 80 (und dort werden noch Kranke, Schwangere eh abgezogen) mindestens einmal in Quarantäne, einige sogar schon das zweite Mal. Die übrig gebliebenen versuchen einfach nur alles am Laufen zu halten, indem sie 4 Klassen gleichzeitig betreuen (mehr als betreuen schaffen wir teilweise gar nicht mehr) oder indem ihre eigenen kleinen Kurse ausfallen, damit sie dann andere größere Klassen betreuen können.


    Das nimmt sogar schon surreale Züge an. Bei uns im Landkreis kommt man als Lehrer nur in Quarantäne, wenn man mehr als eine Einzelstunde hintereinander in dieser Klasse war. Daher hat unsere Schule jetzt alle Vertretungsstunden so aufgeteilt, dass man nach einer Einzelstunde wechselt. Eine andere Schule dagegen macht prinzipiell nur noch Einzelstunden, damit die Lehrer nicht mehr weg müssen und man weiter machen kann... Corona kann eben die Uhr lesen..

    Und die digitalen Plattformen und Lernvideos sind ja ganz nett, bringen aber nichts, wenn die Schüler/innen zuhause kein Endgerät haben, keinen Drucker und man als Lehrer kein Videounterricht machen darf, da das mit dem Datenschutz noch nicht geklärt ist...

    Also ich habe hier noch keine Entspannung. Seit 2 Wochen sucht man bei uns vergeblich Mehl, Milch, Nudeln, Toilettenpapier usw und am Wochenende war wirklich alles leer und man hat nichtmal irgendwas zum Essen gefunden. Das war heute zwar besser, aber das stresst schon und man wird wirklich wegen Gruppenzwang zum Sammler. Statt 3 Packungen Milch wurden es 5.. :whistling:

    Und auch beruflich hatte ich nur mega Stress..