Security als Feindbild, Massenprügelei, Drogenhandel? Wäre auf dem PartySan komplett unvorstellbar. Diese 5 Tage (drei Tage mit Musik + Anreisetag + Abreisetag) sind echte Erholung. Hoffentlich wieder nächstes Jahr.
Das Stemweder hat einen sehr schlechten Ruf in der Gegend und es wird hart daran gearbeitet, den Ruf zu verbessern.
Zum einen liegt es daran, dass das Publikum tendenziell linksgerichtet ist, teilweise hatten wir schon Besucher aus dem linksextremen Spektrum, das Probleme mit Autorität hat. Wenn dann noch ein paar junge Dönsels Böhse Onkelz oder Frei.Wild im Camp spielen, ist Ärger vorprogrammiert. Manchmal kommt es auch zu gezielten Provokationen, wenn Leute mit einem Tattoo der Schwarzen Sonne Schaulaufen oder die Fahnen aus Deutschland, Italien und Japan gleichzeitig hissen. Kam vor, ist aber sehr selten und definitiv nicht gut für den eigenen Blutdruck.
Die Drogenproblematik ist besonders groß geworden, als auf dem Campingplatz immer mehr Camps aufgeploppt sind, deren Besitzer aus der Goa und Gabber- Bereich kommen. Das ist musikalisch meilenweit von der punkigen Ausrichtung des Stemweder entfernt, aber weil auf dem Campingplatz bislang relativ laxe Regeln herrschten, konnten sich die Leute dort ausleben, was das Festival eben auch für Goa-Gabber attraktiv gemacht hat.
Wir arbeiten mittlerweile eng mit Polizei, Jugendämtern und verschiedenen Drogenberatungsstellen zusammen. Wir haben unser Sicherheitskonzept in den letzten Jahren deutlich verbessert, wir achten auf Jugendschutz, wir verbessern und kontinuierlich. Die Anarchie, die noch vor 10 Jahren auf dem Campingplatz geherrscht hat, wird weniger. Allerdings zu dem Preis, dass man damit alteingesessenes Publikum vergrault. "Aber früher konnte und durfte man noch..." Nun ja, heute eben nicht mehr, wenn man möchte, dass die Veranstaltung überhaupt noch genehmigt wird. Das Publikum hat sich mit der Zeit geändert, wir werden besser, professioneller, aber der schlechte Ruf ist geblieben.
Ich bin am Festival-Wochenende knapp 45-50 Stunden zu Fuß auf dem Platz unterwegs. Eigentlich ist es Stress, aber den empfinde ich als erfüllend und positiv. Anders wäre es, wenn ich diese Arbeit jedes Wochenende machen müsste.
Ich hoffe aber, dass uns Corona im nächsten Jahr nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
aber je extremer die Musik, umso netter die Leute.
Das unterschreibe ich