Ich denke, hier gehen schlicht Infos verschiedener Bundesländer durcheinander. NRW weist aktuell feste Termine in einem der Impfzentren zu und bietet momentan nur Ü60 abweichend von den sonstigen RK-Zuordnungen Termine mit AZ zu. AZ wird aktuell in NRW nicht mehr für U60 verimpft, auch nicht wenn man das selbst so sollen würde. Ich bin selbst RK3 und hätte mich gefreut, AZ zu bekommen, aber die Chance besteht aktuell hier nicht.
Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“
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Da habe ich kleiner naiver Bengel doch wirklich angenommen, das ich heute einen Impftermin bekomme. Es gibt ja dieses Sonderkontingent AstraZeneca für NRW für Priogruppe 3. Nach insgesamt 325 - in Worten: dreihundertfünfundzwanzig! - Versuchen die Hotline zu erreichen, habe ich keine Lust mehr. Dann muss ich wohl weiter vor mich hinvegetieren...
Bist du denn 60+? Ansonsten wird doch AZ gar nicht mehr verimpft oder?
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Zurück on Topic: da ich auch davon ausgehe, dass die Kitas eh in Kürze wieder dichtmachen müssen (an Ostern sind sie eh zu), ist mein Sohn mit kleiner Erkältung trotz negativem Schnelltest erstmal bei mir. Er vermisst die Kita aber nach den drei Wochen, die er jetzt zurück konnte, auch nicht allzu sehr, es ist schlicht alles anders in coronazeiten. So sind wir dann wieder ein Zweierteam, ich nutze das Kindkrankdasein zum Regelstudium all der Spiele, die dann 2022 mal auf den Tisch kommen können. Er spielt mit der Holzeisenbahn und guckt zum 1000. Mal seinen liebsten Godzillafilm. Und zusammen werden gleich Mario und die Rabbids das Pilzland retten. Heute, also nur heute, finde ich die Pandemiesituation tatsächlich Mal sehr entspannt...
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Zurück zum Tagebuch:
In meinem Umfeld ist jetzt Corona vorbei. Der ÖPNV ist voll, nirgends wird mehr im Home Office gearbeitet, und meine alten Spielegruppen, die sich früher bei mir trafen, spielen jetzt ohne mich in großer Runde weiter. Die Leute tragen Masken nur noch in Geschäften und der Bahn. Click und Buy führt vor allen KIKs und anderen Geschäften zu riesigen Warteschlangen, wo unmaskiert fröhlich getratscht wird.
In der Schule gibt es keine Selbsttests, alle sind sich sicher, dass nächste Woche dann auch die letzte Wechselwoche wird, aber so jung kommen wir nicht mehr zusammen, also was soll's.
Alle wissen, dass wir in den nächsten Lockdown reinrennen. Keinen kümmert es. Ich hab, als ich Lemminge früher gespielt hab, nie für möglich gehalten, dass das ein akkurate Sozialsimulator meines Umfeldes sein wird.
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Oscar, bist Du das? Ich dachte der Bayerische Rundfunk hat Dich damals abgeschafft?
(Und aktuell sehe ich so authentisch nach arbeitsloser langhaar-Akademiker aus dass ich morgens im Spiegel schon "Taxi!!" rufe).
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Eine gute Freundin heißt Corona. Mit erstem Vornamen. Das ist tatsächlich unter Christengemeinden in Syrien ein beliebter Vorname, es gab eine frühchristliche Märtyrerin mit dem Namen. Die ist erst vor dem Bürgerkrieg geflohen, hierher gekommen, wurde entsprechend (un)freundlich begrüßt und erzählt mir jetzt, wo sie im medizinischen Sektor ausgerechnet bei der Coronatestung arbeitet, dass sie viele der Antiflüchtlingsdemonstranten, die damals mit Schildern gegen sie protestiert haben, jetzt bei den Demonstrationen der Querdenker vor der zentralen Teststelle wiedersieht. Das gibt jedenfalls immer ganz lustige Momente, wenn da jemand schreibt "Corona gibt es nicht".
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Ich schließe mich natürlich an und wünsche nur das Allerbeste, für alle anderen genauso!
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Weil die in der Regel nicht im Rudel im Klassenraum auftreten.
Dafür im Lehrerzimmer und auf Schulkonferenzen.
Luls ist US-Jugendsprech für lol, aber gelegentlich mit negativer Konnotation ("Lame Uncomfortable Laughs"). Und nichts kopiert diese Generation gerade so gerne wie halbverstandene US-Begrifflichkeiten...
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Schülerinnen und Schüler. Gängige Lehrer:innen-Abkürzung.
Warum heißen die eigentlich nicht LuL?
Also bei unserer Tochter heißen die so, und ja, das ist despektierlich gemeint. Habe ich aber als Abkürzung auch schon in Unterlagen der GEW gelesen.
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Wurde diese Regelung vielleicht wegen Corona aufgehoben? Oder ist das je nach Bundesland unterschiedlich?
Ist tatsächlich föderal geregelt und derzeit wegen Corona nicht immer durchsetzbar. Das größte Krematorium in NRW lagert mittlerweile Tote zum Einäschern in einem Zelt vor dem Gebäude.
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Ja, das ist richtig. Ein gutes Stück wäre ja wahrscheinlich bereits gewonnen, wenn 80% der Pendler mal wegfallen würden. Das wären dann die politisch richtig unangenehmen Entscheidungen gewesen. So dümpeln wir vermutlich noch monatelang weiter mit diesen allmählich immer unverständlicher werdenden Notlösungen.
Klar, mehr mobiles Arbeiten und weniger Berufsverkehr, da bin ich sofort dabei. Mir ging es nur um die Formulierung, die ich jetzt schon öfter gehört habe, den ÖPNV zu reduzieren. Das mag im Kontext von Fernreisen sinnvoll sein, aber im unmittelbaren Nahbereich sind dann doch zuviele (auch ich) davon abhängig, und wird oft von Menschen gefordert, die problemlos auf Zweit- oder Drittauto ausweichen können. Damit will ich nicht sagen, dass Du dazu gehörst.
Es ist sowieso spannend, wie unterschiedlich ÖPNV in Deutschland so gesehen wird. Solange ich in Köln (oder auch in Berlin) gewohnt habe, war es das normalste von der Welt, in Köln NICHT mit dem Auto unterwegs zu sein. Nur 40 km weiter, in der Landeshauptstadt, haben alle ein Auto und es ist total verpönt, sich vom ÖPNV abhängig zu machen. Entsprechend ist das soziale Ansehen der Rheinbahn (Düsseldorfs Verkehrsunternehmen). Noch schlimmer wird das, je tiefer man dann ins Ruhrgebiet hineingeht. Ich finde es extrem spannend, diese zwei extremen Pole in einer Metropolregion in unmittelbarer Nähe zueinander zu erleben.
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Sinnvoll wäre es gewesen, nun mal richtig den ÖPNV und Arbeitststätten, die nicht lebensnotwendig sind dichtzumachen bzw mobiles Arbeiten verpflichtend zu machen.
Ich bin weitgehend bei Dir, beim ÖPNV nicht. Es gibt Menschen, die haben kein Auto, und die haben keine Alternative zum Einkaufen, zum Weg zur Arbeit etc. Da musst Du den ÖPNV aufstocken, nicht dichtmachen, um ihn zu entzerren und mehr Menschen Platz zu bieten.
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die Leute kriegen eingeimpft "Distanzlernen kann Präsenz nicht ersetzen", und dann glauben sie es auch und setzen es entsprechend um.
Ich und ein paar andere Kollegen mussten auch "distanzlernen" dank neuem Job, pünktlich zu Maßnahmenbeginn im März. Vorgesetzte und Kollegen zeigten sich verblüfft, wie wir das so gut hingekriegt hätten.
Ich kann nur sagen, neue Arbeitsschritte einmal per Teams erklärt zu bekommen und dann über geteilten Bildschirm selbst unter Aufsicht auszuführen, dabei einen Videomitschnitt laufen zu lassen und FÜR IMMER ein personalisiertes Erklärvideo zu haben, ist meine Lieblingslernart. Ich hätte absolut keinen Plan, wie das mit Präsenz besser laufen sollte. Ich habe eher das Gefühl, zu cheaten, und es besonders leicht zu haben, aber der Konsens scheint zu sein, dass das absolut unglaublich und total besonders ist.
Ich würde auch sagen, das ist einfacher als Spieletitel unter Spielefotos zu schreiben, aber was weiß ich schon.. ;).
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Nee, ehrlich gesagt - bin ja selbst (aktuell inaktiver) Hochschuldozent und kenne die Bereitschaft zum Distanzlernen dort ja nur zu genau - überrascht es mich nicht mehr. Das ist eine Self-fulfilling prophecy, die Leute kriegen eingeimpft "Distanzlernen kann Präsenz nicht ersetzen", und dann glauben sie es auch und setzen es entsprechend um. Dass Kinder in Australien seit 150 Jahren erfolgreich per Distanzlernen unterrichtet werden interessiert da kein Schwein.
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Ich liege nicht mit allem auf einer Linie mit unserem NRW-Ministerpräsidenten und seinem Team, aber mit der aktuellen Corona-Schutzverordnung haben sie aufs erste Überfliegen die letzten Beschlüsse gut auf etwas übersetzt, was mit der Lebensrealität der berufstätigen Menschen noch gut kompatibel ist. Da habe ich Schlimmeres befürchtet. Ist mir auch deutlich lieber, wenn man sich noch gesetzeskonform verhalten kann...
Ich finde die aktuellen Entscheidungen und Vorlagen für NRW auch richtig, da bin ich soweit bei dir. Aber Gebauers Wackellinie, schon bei der PK mit Stamp anzukündigen dass die Schulen am 1.2. öffnen werden, was sie gestern im Interview noch einmal wiederholt hat, obwohl der gesunde Menschenverstand doch so langsam sagen sollte, dass man die nächsten Zahlen und die Auswirkungen der Virus-Mutationen bei uns abwarten sollte, gibt mir schon zu denken. Aber alles besser als Berlin mit seinem "Wir sind doch schon Hotspot, scheissegal"-Modus.
Und damit das ins Tagebuch passt: ich darf das alles als Elternvertretung mit etlichen coronaignoranten Elternteilen stundenlang bequasseln. Da ist ein wackelkurs keine Freude, erst Recht nicht wenn die Schule dadurch wieder Distanzunterricht nicht wirklich ernst nimmt und man von den meisten Lehrern wieder nur die zehnfache Menge Hausaufgaben bekommt. Nach dem Motto sind nur drei Wochen, die geht es auch so. Aber vielleicht werde ich diesmal ja positiv überrascht.
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In meiner Klasse sind dadurch 18 von 22 da. Begründung: könnte Zuhause bleiben, aber hier erklärt mir der Lehrer das besser...
Stimmt zwar, aber ist nicht im Sinne der neuen Lockdown-Regelungen. An anderen Schulen ähnlich. Es bleiben nun nicht mehr nur die, die nicht anders können, sodass es nichts bringt...
Ich hatte Laschets Empfehlung, die Kinder nicht zu schicken, nochmal in unseren Elternchat geschrieben - und bin dafür komplett zu Kleinholz verarbeitet worden. Immer mit dem Hinweis, dass Online-Lernen doch nichts tauge, die Kinder zu weit zurückfallen etc. Jupp, kenn ich, war bei meiner Tochter auch so - aber das hat ja vorrangig etwas mit der Qualität der Online-Lehre zu tun, das ist ja kein Naturgesetz. Wenn die Lehrer keine Zeit haben, neben Präsenz auch noch Distanz zusätzlich zu stemmen, ist mir klar, wie gut die Distanzlehre so werden kann.
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Oder Tedi, falls sowas in der Nähe ist. Die sind mittlerweile Batteriengroßhändler in allen Formen und Farben, auch Varta.
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Airbnb und fewos gibt es logischerweise ebenso wenig wie Hotels. Da ginge nur eine private Unterkunft, und die Person würde dann wohl spätestens ab Mittwoch ebenfalls gegen die Bestimmungen verstoßen.
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Ohje, den Gedanken hatte ich auch, aber in Düsseldorf ist das je nach Menge oft teurer als weiter Miete zu zahlen. Im Umland gibt es preiswerte Lagerfläche, aber die Sachen erstmal da hin zu bringen macht nur dann Sinn wenn man darin Werte vermutet.
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Erstmal herzliches Beileid. Ich habe in den letzten Jahren zwei enge Familienmitglieder verloren und kann gerade das Aussortieren, wenn man eigentlich noch gar nicht so weit ist, sehr gut nachvollziehen (bei mir waren es 4 volle Keller, die das Nachkriegskind bis oben hin mit den Dingen seines Lebens vollgestapelt hatte). Ich bin nachher dazu übergegangen, gerade die zeitaufwendigen Dinge wie Papiere etc. in Kisten umzustapeln und mitzunehmen und vor Ort erstmal mit der Entrümpelung der großen Möbelstücke anzufangen. Was mich damals überrascht hat war, wie wenig man bei sozialen Sammlungen usw. loswird - die wollen keine Möbel, erst recht keine älteren, das hat mich dann doch gewundert. Was sehr gut funktioniert hat, war das Verschenken via Ebay-Kleinanzeigen. Aber ich will mir wirklich nicht vorstellen, wie man das ganze im Lockdown mitten in einer Pandemie zur Weihnachtszeit organisieren will. Also, Kopf hoch, und ich hoffe, es klappt trotzdem alles noch!
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Ich beispielsweise kann die meisten Sorten Schwarzen Tee nicht trinken, weil die für mich dann wie Gällstoff schmecken.
wie furchtbar. Schwarzer Tee ist mein Lebenselixier
Ach es gibt ja welche die gehen, Rooibos zum Beispiel, oder grüner Tee. Insoweit alles gut, solange ich keinen Kaffee trinken muss :).
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Weitaus schwieriger ist für mich persönlich die Frage zu beantworten, wie verschaffe ich mir Bewegung im Home Office?
Ich laufe tatsächlich bewusst die Treppe öfter, also im Sinne von: ich trage nicht alles auf einmal durchs Haus, sondern gehe mehrfach einzeln, auch abends nach Feierabend dann. Normalerweise gehöre ich da eher zur Fraktion "Der faule Esel schleppt sich auf einmal tot", aber an den Homeoffice-Tagen mache ich das bewusst anders. Ich gehöre auch zu den Leuten, denen Sport ein Graus ist, und meine einziger Sport, den ich bewusst und gerne gemacht habe, fehlt seit März. Ich kann mich daheim zu NICHTS aufraffen. Aber bewusst mehr durchs Haus laufen, das klappt wenigstens...
Da hilft es, in einer Mietswohnung im vierten Stock ohne Aufzug zu wohnen. Täglicher Stepper gratis inklusive. Und wenn ich zur Arbeit muss, versuche ich Bus und Bahn zu vermeiden und laufe die Stunde gerne mal, da hat man dann auch Bewegung. Was mir an Bewegung fehlt, kompensieren die Kinder dafür mit dem mittlerweile in der Wohnung fest etablierten Klettergerüst aus Pappkartons und Teddybären, das den Spielplatz kompensiert.
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dass Koreaner für bestimmte Menschen nach Seife schmeckt
Das kommt ja noch vor der Asiatin aus dem Nachbarthread. Was Du so anlutschst ...
Sch... Autokorrektur. Oder um es mit 007 zu sagen:
James Bond: Why do Chinese girls taste different from all other girls?
Ling: You think we better, huh?
James Bond: No, just different. Like Peking Duck is different from Russian Caviar. But I love them both.
Ling: Darling, I give you very best duck. -
Nee, da hat er schon Recht. Es gibt eine genetische Disposition dafür, dass Koriander für bestimmte Menschen nach Seife schmeckt. Das gleiche gibt es mit Safran und bestimmten Bitterstoffen. Ich beispielsweise kann die meisten Sorten Schwarzen Tee nicht trinken, weil die für mich dann wie Gällstoff schmecken.
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... und erst mal überlegen, wer jetzt Teigwaren & Klopapier für Euch besorgt.
Wir zehren noch von unseren März-Vorräten
Ansonsten nutzen wir die Gelegenheit und testen Hello fresh mal an. Meine Mutter und verschiedene Bekannte haben sich auch schon unterstützend angeboten. Wobei von meiner Mutter nur der Stinkefinger per WhatsApp kam, als ich sie losschicken wollte, um uns Kumquats, Pak Choi und Ras-el-Hanout zu besorgen.
*stöhn*... und Du schreibst, Du wärest kein Hipster...
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zu den weiteren Folgen für den selbigen empfehle ich die Ansicht der Dokumentationen in der "Alien" Reihe
Willst Du damit sagen, dass Kinder Parasiten sind und keine Symbionten?
Oh, die Naivität der (ersten?) Vaterschaft! Kinder, die etwas beitragen! Ich hab 35 Jahre schwarze Haare gehabt, nach zwei Jahren mit Kind waren sie angegraut, nach 10 Jahren mit mehreren Kindern sind sie jetzt komplett grau. Das ist die rausgesogene Lebensenergie, keine Frage.. ;).
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Liebes Tagebuch,
Seit heute sind meine Frau und ich Teil einer Statistik, von der wir kein Teil sein wollten. Wir gehören zu den Covid-Neuinfizierten und sind erstmal für 10 Tage in Quarantäne. Die Begeisterung darüber ist ähnlich hoch wie die Begeisterung über die heutigen Angebote hinter den Adventskalender-Türchen bei Milan und der Spiele-Offensive.
Beste Grüße und bis denne!
Also ganz ehrlich, Lift off und Grimms Wälder sind doch Superspiele... nein, total unpassend. Ich wünsche Dir und Frau alles Gute, haltet es gut Durch und bleibt so gesund wie es nur irgendwie geht!
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Viel Erfolg dabei, berichte dann ruhig mal, wie sie das aufgenommen hat
Skeptischer Blick, rechte Augenbraue hochgezogen, und ein passiv-aggressiver Unterton in der Stimme, als sie sagte: " Das ist doch ein Bild aus nem Gitarrenladen".
Hehe, den Spruch hör ich immer wenn Menschen Fotos aus meiner Wohnung sehen - da ist es dann nur ein Brettspielladen.
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Nur kurz: Ich hoffe, es klappt alles, und die Idee mit dem Weihnachtsmarkt finde ich super!
Trotzdem eine Frage, und die ist wirklich nicht böse gemeint, sondern nur zu meinem besseren Verständnis, weil ich mich da nicht so ganz hineinversetzen kann. Verstehe bitte das Folgende nicht als Kritik (und schon gar nicht an Dir), sondern wirklich nur als Versuch, den gesellschaftlichen Druck nachvollziehen zu können:
Ich verstehe, dass es für Großeltern/ältere Menschen generell besonders doof ist sich nicht an Weihnachten sehen zu können. Aber wo kommt dieser Druck her, dass die Geschwister mit Familie zu Besuch kommen müssen? Reicht da nicht das Feiern innerhalb der jeweiligen Kleinfamilien, mit Aussicht auf Treffen im kommenden Jahr? Muss es ausgerechnet an Weihnachten sein, dass man alle auf einmal wiedersieht? Die Politik sieht diesen Druck ja auch und gibt ihm nach, aber ich muss sagen, dass ich ihn wirklich angesichts der pandemischen Lage aktuell einfach nicht verstehe.
natürlich ist das ein sozialer Druck, unter dem deutsche Familien an Weihnachten stehen. Genau wie sich plötzlich zu Weihnachten alle verpflichtet fühlen, zum Gottesdienst zu rennen, was sie sonst nie tun...
ABER: Weihnachten ist die Zeit der Familie und die war dieses Jahr sehr knapp bemessen. Unsere Planung ist noch nicht abgeschlossen. Das Vorgehen, wie weiter oben beschrieben, war gestern Abend in der Eile der Situation.
Im Normalfall kommen bei uns alle zusammen, wer weiß, wie lange noch alle da sind... Oma & Opa, Mama & Papa, mein Bruder mit Frau und Kindern und wir zwei eben. Das ist Tradition. Und die können wir dieses Jahr nicht leben. Können wir sie nächstes Jahr noch leben? Klar könnte mein Bruder mit seiner Kleinfamilie "feiern". Meine Großeltern sollen alleine zu Hause bleiben? Wer macht das Weihnachtsessen? Mit Alzheimer sicherlich nicht meine Großmutter (dieses Jahr bekommt sie noch recht viel mit, wie wird es nächstes Jahr?). Mein Großvater kann immerhin Kartoffeln kochen. OK, wird ne Ente bestellt. Meine Eltern sitzen dann auch alleine zu Hause. Mein Vater (kaum bewegungsfähig) sitzt oder liegt lethargisch auf dem Sofa, hat ja auch keinen Anreiz, was anderes zu tun. Ich sehe meine Mutter alleine am Baum sitzen und Weihnachtslieder singen, die mit jedem Glas Wein schräger werden. Wir sitzen dann auch zu Zweit zu Hause. WIR könnten das ertragen, auch wenn uns etwas fehlt. Aber meine Eltern und Großeltern kostet diese Traurigkeit vielleicht Lebenszeit.
ABER: Wir alle zusammen sind eine Familie. Eine Familie, die dieses Jahr viel erlebt hat. In der alles anders ist. Alle sind 1x umgezogen (außer uns). Für alle ist alles neu. Wir konnten uns trotz Corona gegenseitig beim Umzug, beim Möbelzusammenbau usw. helfen, in dem wir abwechselnd in den Häusern gearbeitet haben. Wir werden jetzt dafür bestraft, dass einige Menschen in unserem Land, oder speziell in unserer Stadt, sich nicht einkriegen können. Wir, die wir das ganze Jahr nach allen auferlegten Regeln gelebt haben. Die besonders umsichtig sind.
Das ist einfach unfair und Familie ist vergänglich und einfach alles! Und da ist es mir schön egal, dass für einige Weihnachten einfach ein sozialer Druck ist, die Familie zu treffen.... Ich fühle mich dadurch nicht angegriffen oder verletzt. Aber mir ist Weihnachten der gemeinsamen, einträchtigen Zeit halber sehr wichtig.
Nur nochmal zur Sicherheit: Ich hab volles Verständnis, dass man die Eltern/Großeltern einlädt und versorgt, das kann man ja auch durch Quarantäne vorher wenigstens etwas absichern (da bin ich meiner Schwester wirklich sehr dankbar, dass sie da einspringt, wo ich nicht vor Ort sein kann). Mir ging es wirklich nur um den Teilaspekt "Brüder und Schwestern und Restfamilie", wo ich mir dann schon denke, dass die es ein Jahr aussitzen können angesichts der aktuellen Lage. Nun bin ich aber auch nicht der Welt größtes Familientier (wir waren sieben Geschwister, da freut man sich nach dem 18. Lebensjahr über jede freie Minute), insoweit war es für mich einfach spannend Deine Perspektive zu hören. Also bitte nichts für ungut.
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Gestern Abend habe ich an meinem Schreibtisch gesessen als meine Mutter ganz aufgelöst anrief: In Berlin bleibt der Lockdown über Weihnachten erhalten. Maximal 5 Personen (zu Weihnachten egal, aus wie vielen Haushalten) dürfen zusammenkommen.
Vermutlich werden nun meine Großeltern mit meinen Eltern "feiern" und mein Bruder und Familie mit uns - aber in ganz Berlin werden nun Rochaden stattfinden, dass sich doch jeder mit jedem treffen kann. Im zulässigen Rahmen - aber der ist dann komplett ad absurdum geführt Meine Mutter ist zutiefst traurig. Wenn meine Großeltern das heute mitbekommen, weiß ich noch nicht abzuschätzen, wie die reagieren... Wir werden vermutlich jeweils 1 iPad am Tischende platzieren, um doch zusammensein zu können.
Nur kurz: Ich hoffe, es klappt alles, und die Idee mit dem Weihnachtsmarkt finde ich super!
Trotzdem eine Frage, und die ist wirklich nicht böse gemeint, sondern nur zu meinem besseren Verständnis, weil ich mich da nicht so ganz hineinversetzen kann. Verstehe bitte das Folgende nicht als Kritik (und schon gar nicht an Dir), sondern wirklich nur als Versuch, den gesellschaftlichen Druck nachvollziehen zu können:
Ich verstehe, dass es für Großeltern/ältere Menschen generell besonders doof ist sich nicht an Weihnachten sehen zu können. Aber wo kommt dieser Druck her, dass die Geschwister mit Familie zu Besuch kommen müssen? Reicht da nicht das Feiern innerhalb der jeweiligen Kleinfamilien, mit Aussicht auf Treffen im kommenden Jahr? Muss es ausgerechnet an Weihnachten sein, dass man alle auf einmal wiedersieht? Die Politik sieht diesen Druck ja auch und gibt ihm nach, aber ich muss sagen, dass ich ihn wirklich angesichts der pandemischen Lage aktuell einfach nicht verstehe.
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Am Montag wurden wir vom Kindergarten informiert, dass eine Betreuerin positiv getestet wurde. Aber es bestehe keine Gefahr, da alle Vorgaben eingehalten wurden. Leider haben wir schon die Erfahrung gemacht, dass man sich dort wirklich genau an die Vorgaben haelt - mehr ist nicht drin. Welche Massnahmen sonst noch getroffen wurden, war uns nicht bekannt, hier ist es ueblich, dass das nur die Betroffenen erfahren und wir haben uns gefragt, ob ihre Gruppe nun in Quarantaene ist. Erst gestern haben wir dann ueber andere Eltern erfahren, dass die Dame in allen Gruppen aktiv ist. Tatsaechlich kraenkeln unsere Kinder ein wenig, der Kinderarzt hielt einen Besuch bei ihm oder einen Test nicht fuer noetig. Wir haben die Kinder dann trotzdem zuhause behalten. Als er heute die "neuen" Informationen von uns bekommen hat, aenderte sich seine Meinung gruendlich und er drueckte sein Unverstaendnis aus, dass die Gruppen nicht in Quarantaene mussten. Allerdings haben wir nun immer noch keinen Termin fuer die Kinder, zuerst soll sich meine Frau testen lassen, erst wenn sie ein negatives Resultat hat, kann sie mit den Kindern einen Termin bekommen.
Wahrscheinlich ein städtischer Kindergarten? In dem Fall müssen die nach dem handeln, was das örtliche Gesundheitsamt vorgibt. Bei uns in NRW agieren die Gesundheitsämter von Ort zu Ort unterschiedlich, aber alle müssen sich an das halten, was das jeweils zuständige Gesundheitsamt beschließt. Das führt in der Schule meiner Frau dazu, dass LehrerInnen und ErzieherInnen aus den Nachbarstädten nach Risikokontakten der Stufe 2 (Kontakt mit jemand, der in Quarantäne ist) zur Arbeit erscheinen, während die, die in der gleichen Stadt wohnen, vom Gesundheitsamt vorsorglich ebenfalls in Quarantäne geschickt werden. Die Schulleitung wird halb wahnsinnig, weil sie keine Idee hat, wer beim nächsten Fall wohl fehlen wird und wer nicht. Aber immerhin: Bei einem tatsächlichen Erkrankungsfall (also Kontakt Stufe 1) werden Kita-Gruppen hier dicht gemacht, weil niemand glaubt, dass man in einer Kita den notwendigen Abstand einhalten kann. Insoweit erstaunlich, dass das bei Euch anders ist.
Dass nur die Mutter getestet wird, ergibt allerdings Sinn - die Abstriche sind bei kleineren Kindern nur sehr begrenzt aussagekräftig und schwierig zu entnehmen, wie ich selbst erleben durfte. Wenn also der Test der Mutter positiv ist, braucht man die Kleinen nicht mehr zu foltern. Schön ist natürlich trotzdem anders. Ich hoffe und wünsche das Beste!
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Also Mal ganz ehrlich: Für ein Demonstrationsverbot zu Weihnachten bin ich zu haben. Wenn wir schon derart riskieren alle Erfolge zunichte zu machen um der christlichen Stammwählerschaft der CDU/CDU entgegen zu kommen, dann kann man wenigstens wie in meiner aktiven Demozeit in den 90ern für die hohen Feiertage das Demoverbot wieder einführen. Bin ehrlich gesagt nichtmal sicher wann das überhaupt abgeschafft wurde, aber wir durften uns damals ausdrücklich nicht vor die Castorzüge legen, wenn gleichzeitig Weihnachten oder Ostern war.
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So langsam gewinne ich Humor aus der Situation: Mein Sohn darf heute den ersten Tag wieder in die Kita, da die Quarantänezeit um ist und es keine neuen Fälle gab, da erfahre ich aus der Kita-Eltern-Whatsapp-Gruppe, dass eine ganze Reihe von Eltern Tests ihrer Kinder abgelehnt haben, da sie Angst vor einem positiven Ergebnis hatten. Weil dann hätten sie ja auch in Quarantäne gemusst. Die Idiotie dieses Denkens (sorry, das muss ich so formulieren) lässt mir wirklich die Haare zu Berge stehen. Parallel sitzt jetzt seit heute meine Tochter in Quarantäne zuhause und wir erleben die Wiedergeburt des Home Schoolings. Jetzt aber mit Videokonferenz aus dem Klassenraum - ja wirklich: Die Lehrerin fährt zur Schule in den leeren Klassenraum und filmt sich dort vor der Tafel, macht also klassischen Frontalunterricht (dass sie in der Schule ist ist insoweit klar als dass andere Klassen noch unterrichtet werden, mir geht es um die Inszenierung). Damit meine Tochter irgendwas erkennt, habe ich ihren Laptop jetzt an den Beamer angeschlossen und sie sitzt quasi vor einer 4m breiten Leinwand, auf der man die Tafel wenigstens halbwegs erkennen kann. Dennoch ist sie ein besserer Mensch als ich, wenn sie dabei irgendwas wirklich lernt.
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Ich bin gespannt, auch wie man dann zum Testzentrum kommen soll, wenn man kein eigenes Auto zur Verfügung hat.
Das frage ich mich auch immer. Bei uns gibt es im Landkreis ein zentrales "Testzentrum". Das liegt jetzt nicht am ADW aber halt auch nicht zentral.
Als ich von meinem Hausarzt zu einem Test verdonnert wurde ... bin ich da mit der S-Bahn hingefahren. Über 20 km mit dem Fahrrad bei halblebigem Gesundheitszustand und feuchtem Herbstwetter schienen mir aber auch sehr problematisch. Und ja: weder steht mir ein Auto zur Verfügung, noch Leute die mich einfach so fahren können.
Darauf angesprochen hieß es nur, dass man das ja eigentlich nicht machen soll. Eigentlich. Ja, finde auch. Aber ich wusste mir hier auch nicht anders zu helfen und war mir selbst ziemlich sicher, dass ich was anderes (= kein Corona) hatte.
Nur um die Infos zu vervollständigen: Das Gesundheitsamt hat immer noch nicht angerufen, ich habe jetzt den Testtermin selbst beim Testzentrum ausgemacht. Bei kleineren Kindern kommt der mobile Dienst ganz automatisch, die will man in den Zentren nicht haben. Dafür dauert es bis Montag, am Mittwoch endet bereits der offizielle Quarantänezeitraum. Hoffentlich dauert es dann nicht drei Tage, bis das Testergebnis wiederkommt. Aber gut, im Moment sind wir alle symptomfrei.
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Liebes Corona-Tagebuch,
ich möchte mal eine Geschichte erzählen, wie das im Corona-Jahr 2020 so ist, wenn jemand schwer erkrankt, der einem nahe steht – manchen Ärger und Sorgen hätte man sicher auch ohne Corona gehabt, andere eben nicht… Einiges davon habe ich hier schon erzählt, aber mir ist gerade nach einer Zusammenfassung, und für sowas sind Tagebücher ja da.
Der Mensch, um den es geht, ist mein Papa, ein bis dahin absolut gesunder (oder gesund wirkender), topfitter 75jähriger Mann, der im Januar 2020, als alles noch normal war, wegen einer Kleinigkeit ins Krankenhaus musste, ein unspektakulärer und häufiger Eingriff, den er wie erwartet problemlos wegsteckte. In den paar Tagen, die er in der Klinik war, konnten wir (Mama, Tochter, Schwiegersohn) ihn gemeinsam besuchen, und auch sonst musste man sich keine großen Gedanken machen. Alles war gut.
Es war Ende März/Anfang April, eine Zeit, in der auch Corona einen anderen Schwerpunkt im Leben eingenommen hatte, als klar wurde, dass da noch einiges auf ihn und uns zukommen würde. Die Krebsdiagnose kam aus dem Nichts, und mein Mann und ich standen da und kamen uns so hilflos vor. Von ersten Untersuchungen und dem Biopsie-Termin erfuhren wir auf der Treppe vorm Haus, weil wir uns nicht mehr so eng mit meinen Eltern treffen wollten – weil meine Mama wiederum zur absoluten Hochrisikogruppe gehört. Wir konnten nichts machen – wir durften ihn auf keinem Weg begleiten, alles musste er alleine durchstehen. Alle Fragen alleine stellen, alle Schockmomente alleine verarbeiten. Da sehr schnell klar war, dass es auf eine schwierige OP rauslaufen würde (deutlich erschwert durch die frischen Narben der kleinen OP aus Januar), reduzierten wir den Kontakt noch weiter und skypten nur noch. Denn an meinen Papa durfte jetzt erst recht nix ran – die OP eigentlich nicht aufschiebbar, der hätte nicht mal niesen dürfen. Alle Ergebnisse von Voruntersuchungen und Gesprächen erfuhren wir am Bildschirm. Das war schon schwer – aber wenn man mich nach dem einen, schwersten Moment des Jahres 2020 fragt, dann war das der Tag, an dem ich ihn zuhause abholte, wo er sich weinend von meiner Mama verabschiedete, und ihn in die Klinik fuhr. Dort nahm ich ihn ganz kurz in den Arm, und dann marschierte er mit seinem Rollköfferchen, mit hängenden Schultern, so ängstlich und so ALLEIN (es durfte niemand mit rein) durch die Tür, und ich stand an meinem Auto und guckte hinterher. Ich setze mich ins Auto und kam zwei Kurven weit, bevor ich ranfahren musste, weil es nicht mehr ging. Dieser Moment verfolgt mich echt bis heute. Ich konnte nur denken - wenn jetzt was passiert, konnte ich nicht mal richtig verabschieden.
Dann die schweren Wochen des Krankenhaus-Aufenthalts – wobei wir im Mai das große Glück hatten, dass wir ihn gerade so wieder besuchen durften. Allerdings immer nur alleine, für eine Stunde pro Tag, und nach Einzelanmeldung mit Fieber messen. Schlange stehen vorm Krankenhaus, Eintragen in die Besucherlisten, Hals strecken für die Fiebermessung und Besucheraufkleber auf den Pulli pappen wurde für meine Mama und mich zur Normalität. Die Narbe aus Januar macht alles schwerer, und es wurde komplizierter als gedacht. Der Krankenhausaufenthalt war unterbrochen von einigen Tagen, die er zuhause verbringen musste – musste, weil er unseres Erachtens eigentlich nicht in einem Zustand war, in dem er hätte entlassen werden können. Sehr schwierige Tage, in denen dann auch mein Mann und ich ran mussten und hier und dort aushelfen, obwohl wir lieber Abstand gehalten hätten. Maske auf und durch war daher die Devise. Nach mehreren Wochen kam mein Paps endgültig aus dem Krankenhaus und war 20 Jahre gealtert. Weg war er, der muntere Senior, den man immer ausbremsen musste, damit er sich nicht übernimmt, statt dessen ein fast schon gebrochener alter Mann, der mit diesem rasanten Verfall irgendwie klar kommen musste.
Die Reha schloss direkt an. Die Reha, hach was hatten wir Hoffnung in die Reha gesetzt und was wurden wir enttäuscht. Davon abgesehen, dass sie mir die Augen geöffnet hat, wie betreuungsintensiv meine Mama tatsächlich werden kann, lief einfach alles schief. Auch hier hatte Corona Anteil – von Kleinigkeiten wie der Tatsache, dass man den nur gebrochen Deutsch sprechenden Arzt mit Maske natürlich noch schlechter versteht, bis hin dazu, dass Kontakte knüpfen durch Maske und Einzelplätze beim Essen deutlich erschwert wurde. Auch besuchen kam nicht in Frage, es wurde viel geskypt.
Vier Wochen, die uns wie Ewigkeiten vorkamen, denn auch medizinisch brachte ihm die Reha leider nicht viel – eine Infektion schlich sich ein, Übungen konnte und durfte er nicht mehr mitmachen, und natürlich war das Essen auch nicht gut genug 😉 Als ich ihn danach am Bahnhof abholte, stieg ein gefühlt noch älterer Mann in mein Auto, als wir in Reha geschickt hatten….
Es folgten Arzttermine, Medikamente, ein langsames Eingewöhnen zuhause. Sein Gesundheitszustand wurde kaum besser, die Infektion war zwar bald im Griff, aber andere Übungen, um die OP-Nachwirkungen zu verbessern, konnte und durfte er nicht vornehmen. Zu dem Zeitpunkt, als er hierzu endlich weiterführende Termine hatte, und wir hofften, nun ginge es aufwärts, zog er sich einen Narbenbruch zu und musste erneut operiert werden. Dieses Mal durfte er im Krankenhaus überhaupt keinen Besuch empfangen, war aber glücklicherweise auch nicht allzu lange drin. Aber klar – die erneute OP verschleppte alles andere weiter.
Dann war es aber soweit, und die Physiotherapie konnte starten. Ließ sich auch alles gut an, er war wieder guter Dinge, Hoffnung keimte – letzte Woche nun die Meldung, dass wegen Corona keine weiteren Physiotermine mehr stattfinden können. Glücklichweise hat er aber nun Möglichkeiten, zuhause zu trainieren, und noch wichtiger, er hat einen alten Freund getroffen, der akkurat die gleiche Krebsdiagnose mit quasi gleichem Verlauf vorzuweisen hat. Ich denke und hoffe, auch der Austausch wird ihm helfen, und wir schauen nun aktuell etwas zuversichtlicher in die Zukunft.
Sicherlich hätten wir vieles hiervon auch ohne Corona mitmachen müssen – aber nicht in dieser Schwere. Corona begleitete uns an sehr vielen Stellen durch diese Zeit und tut es immer noch. Und da ich nun so nah an der absoluten Risikogruppe dran bin und hier auch Kontakt halten muss, da sie mich brauchen, bin und bleibe ich weiterhin vorsichtig. Freunde zu Besuch? Nein. Spieleabende? Nur per Skype. In die Büroküche? Nur mit MNB. Bouldern? Geht ja aktuell eh nicht, fehlt mir aber mittlerweile seit März und wird auch noch lange fehlen müssen. Weihnachten? Nur mit den Eltern. Silvester? Nur zuhause mit den Katzen, aber das ist wenigstens wie immer – ich hasse Silvester 😉 So wie ich eben an „meiner“ Risikogruppe nah dran bin, so sind es andere eben auch an ihrer, und so wie ich meine Eltern nicht gefährden will, will ich auch nicht die nahestehenden Personen von anderen gefährden. Daher gilt für mich – Frischluft schnuppern im Tierheim und ansonsten bleibt der Hintern zuhause, außer natürlich an den Präsenz-Tagen im Büro, auf die mein Arbeitgeber nicht verzichten will…
Hoffen wir einfach auf eine bessere Zeit und bleiben wir bis dahin rücksichtsvoll.
Deine Martina
Ich wünsche nur das Allerbeste, und wenn wir Glück haben, dann wird das zur Abwechslung ja mal ein katzenkompatibles Silvester. Drücken wir uns die Daumen.
Indizenz um die 230.
Entschuldige, da musste ich dann doch sehr laut lachen. Indezenz um die 230 hatte ich hier gestern auch, als mein Sohn (dessen Tagesablauf durch die Aufregung rund um die Kitaschließung ja völlig hinüber war) ab 23 Uhr mit mir auf der Couch saß und "Die Klapperschlange" mitguckte. "Papa, warum schießen die aufeinander?" "Weil die sich nicht mögen." "Aber warum reden die dann nicht einfach miteinander?" Kinder sind soooo klug.
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..und hier geht es ja um einen Vierjährigen. Taxi ist ja auch bescheuert, man will ja auch den Fahrer/die Fahrerin in Gefahr bringen. ÖPNV geht auch nicht. Ich bin wie gesagt gespannt, ob die mir jetzt morgen anbieten dass dann der mobile Dienst kommt, den gibt es hier wohl auch, der ist aber wohl eigentlich für Altersheime etc. gedacht.
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Dankeschön, da der Kontakt schon 8 Tage in der Vergangenheit lag und bei uns allen isher außer einem regulären Schnupfen, den wir zu dieser Jahreszeit immer haben, nichts weiter aufgetreten ist, gehe ich vom Besten aus.
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Liebes Tagebuch, nachdem die EInschläge in den letzten Tagen immer näher rückten, bekomme ich vormittags einen Anruf: Jetzt hat es unsere Kita erwischt - Kita zu, alle Kinder sofort abgeholt, Quarantäne bis kommende Woche. Die Hinweise, dass unser Jüngster jetzt von den Geschwistern zu isolieren sei, ist natürlich völlig grotesk, wie soll das in der typischen Vier-Zimmer-Stadtwohnung bitte zu realisieren sein? Nun denn, immerhin kann man sich jetzt fünf Tage kindkrank melden, solange die Quarantäne läuft. Ob getestet werden darf entscheidet das Gesundheitsamt, wohl auch anhand der Testkapazitäten. Ich bin gespannt, auch wie man dann zum Testzentrum kommen soll, wenn man kein eigenes Auto zur Verfügung hat.
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... es sei denn, man ist Sir Pech und hat trotz Coronaviren im Blut keine Symptome... (sorry für den Kalauer, aber die Idee, dass Symptomlose trotzdem ansteckend sein können, ist wirklich nicht bei den Menschen angekommen bisher).
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Gut, es ist ja auch eine etwas andere Krise als die Wirtschaftskrise etc. Stay Home hat natürlich auch bestimmte langeweile-effekte