Beiträge von Annabelle78 im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    Sie begibt sich allerdings selbst in ein Risiko, indem sie einkaufen geht. Das wäre ja auch ideal - Du erledigst für sie die Einkäufe, und kannst Dich dann bei der Übergabe mit ihr im Treppenhaus noch nett unterhalten?

    Das ist eine Frage der Perspektive. Vielleicht ist es für die Frau ein wichtiges Stück Lebensqualität, selbst einkaufen zu gehen. Und vielleicht fände sie das Leben weniger lebenswert, wenn sie daheim bleiben und jemand anderes für sich einkaufen lassen müsste.

    Unabhängig davon glaube ich nicht, dass beim Einkaufen ein hohes Infektionsrisiko besteht.

    so ist das bei meinem Großvater auch. Ich sag „Opa, warum musst Du denn alle 2 Tage einkaufen gehen. Du kannst doch über uns was bestellen und wir bringen das mit oder lassen das liefern - oder Du fährst seltener, dafür mit dem Auto“ - Antwort: „Ich brauche aber die Bewegung und ich will selbst aussuchen, was ich kaufe“........... er braucht das irgendwie, vermutlich auch, um mal für ne Stunde von meiner Großmutter loszukommen, wie halt in jeder guten Ehe 😉

    Guten Morgen, liebes Tagebuch,


    23.12. - ein Tag vor Heiligabend. Der Ablauf des aufgeteilten Weihnachtsfestes ist inkl. der zeitlichen Abfolge der Zubereitung der Speisen für jeden bis ins Detail durchgeplant. Die Geschenke für die Nichten sind (fast) verpackt. Das Erinnerungsbuch für die demente (fast) fertiggestellt. Naja, einen Tag habe ich ja noch, um das "fast" auch noch zu erledigen....


    Einen Tag!?!?!?!? Wenn da mal nicht heute Morgen die SMS vom Kollegen gekommen wäre. Positiv ohne Symptome. Wir haben bis gestern Abend nahezu jeden Tag diesen Jahres zusammen verbracht. Haben uns durchaus auch mal ohne Maske in einem Raum aufgehalten und geredet.


    Ich begebe mich nun in Quarantäne. Im Büro bin entsprechend heute alleine (1 von 4 Kollegen ist im Urlaub, Chef ist nach der Nachricht gar nicht erst gekommen, der Kollege selbst bleibt selbstverständlich auch fern - nun bin nur noch ich da.... zählt das als Quarantäne?)


    Meine Mutter fand das gerade gar nicht witzig. Selbst nach einem negativen Schnelltest würde ich nicht zu meinen Eltern und Großeltern fahren, da das Virus wohl auch 4-5 Tage brauchen kann, um zuverlässig bei einem Abstrich nachweisbar zu sein.


    Weihnachten adé :( Es hat nichts geholfen, dass ich das komplette Jahr seit Mitte März so gut wie keine Kontakte hatte, nicht einkaufen gegangen bin, nicht im Urlaub war, keine Öffis benutzt habe. Einen Tag vor Weihnachten platzt dann doch die Bombe.


    Ich mache deshalb dennoch mit meinen Sicherheitsmaßnahmen weiter. Auch wenn ich gerade echt genervt bin. Ich schaue mal, ob ich vielleicht am 28. auch einen Termin für einen Schnelltest bekomme, damit ich weiß, was los ist. Bis dahin halten wir zu zweit Winterschlaf...


    Ich wünsche Euch allen wunderschöne Weihnachten. Genießt das Fest - und bleibt dennoch achtsam. Haltet Abstand. Tragt Maske, wenn Ihr älteren begegnet. Geht kein Risiko ein. Ihr wollt nächstes Jahr Weihnachten auch noch gemeinsam verbringen...


    PS: Meine Mutter will den Baum so lange stehen lassen, bis wir Weihnachten gemütlich nachfeiern können. Zum Glück steht der auf der Terrasse ;)

    Meine Eltern sind während des ersten Lockdowns in ein neues Haus gezogen. Der Umzug war lange geplant. Das Haus konnte nicht eher übernommen werden, Sachen auch nicht dort abgestellt werden. Also sind meine Eltern 2-3 x Woche in den Baumarkt getingelt, weil sie doch immer wieder was brauchten... Die Mitarbeiter dort haben sich über "normale" Kunden gefreut. Viele der Kunden, die ansonsten zu der Zeit dort waren, haben das als Familienausflug zelebriert. Meine Eltern hätten den Umzug nicht über die Bühne bringen können, wenn die Baumärkte nicht offen gewesen wären. Ob aber die vielen Hamster aus den Zooabteilungen und die seltsamen Zimmerpflanzen ein schönes Zuhause gefunden haben, bleibt fraglich...


    Wenn unsere Handwerker plötzlich nicht mehr Material beschaffen könnten, würde unsere Baustelle nach wenigen Tagen brach liegen. Ich habe letzte Woche eine Ausschreibung versandt und gestern mit einigen Bietern telefoniert. Auch Angebote können die nicht mehr fix zusagen, weil Zulieferer teilweise vom Lockdown betroffen sind und die keine Preise ranbekommen. Auf Erfahrungspreise kann man bei Metallen und anderen Rohstoffen kaum zurückgreifen, da die Preise wohl sehr starken Schwankungen unterliegen (Kupferblech z.B.). Bzw. diese Firmen jetzt so hohe Aufkommen von Anfragen haben, dass die gar nicht nachkommen....


    So hat jede Medaille ihre 2 Seiten...........


    Ich bin persönlich froh über den längst überfälligen Lock Down. Auch wenn es manche Branchen echt hart trifft. Ich bin gespannt, wie die wirtschaftliche Lage Ende 2021 aussieht. Es macht mir Angst. Aber der Lockdown ist einfach notwendig....


    Mir hat gerade ein Lieferant erzählt, dass in Berlin jetzt gerade die Hölle los ist. Die Leute shoppen, was das Zeug hält. Abstand halten ist nahezu unmöglich. Ich habe im Vorfeld mit einem Lockdown gerechnet. Ich habe im Zweifel genug zum Leben vorrätig. Und ich habe die 3 Geschenke für die Nichten und den Liebsten längst beisammen. Für die demente Oma ist ein Erinnerungsalbum in Arbeit. Für viele scheint Weihnachten aber ziemlich überraschend zu sein. Wie jedes Jahr. Nur dieses Jahr hoch potenziert auf 2 verbleibende Tage....


    Ich darf zum Glück durchgehend weiter arbeiten. Unser Büro hat 200 qm mit 5 Räumen für 4 Personen, von denen 2 meist auf der Baustelle unterwegs sind. Besprechungen finden meist digital statt. (angeblich) Notwendige, unaufschiebbare Dinge, die Präsenz erfordern, werden notfalls bei offenen Fenstern mit 2-4 Personen im 30 qm Besprechungsraum mit Durchzug durchgeführt, mit Maske und schnell schnell... so lange ist meine Bürotür zu. Bis über die Feiertage haben wir auch privat keinerlei Verabredungen außerfamiliär getroffen. Einkaufen werde ich weiterhin über Lieferdienste. Zu Silvester treffen wir uns dann mit einem anderen Pärchen uff'm Dorf...


    Allerdings muss man sich inzwischen oft rechtfertigen, warum man sich nicht mit jemandem treffen muss. Das nervt und ärgert mich.

    Wir haben halt - nachdem wir vorgestern die Planung für unsere inzwischen wirklich kleine Familie mit gerade einmal 10 Personen inkl. Kindern abgeschlossen haben - die Aufteilung aller Beteiligten vorgenommen. Mein Bruder und ich sind uns trotz Altersunterschied sehr nahe, da wir als Kinder viel Zeit zu zweit verbracht haben.


    So ist eben jeder Mensch anders. Der eine mag es, seine ganze Familie zu Weihnachten um sich zu haben und der nächste ist froh, denen aus dem Weg gehen zu können. Für viele vermutlich mal die perfekte Ausrede...


    Mein Kollege sagte gerade, dass er nicht nach NRW zu seiner Familie fahren wird - er aber auch parallel gar nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß - das kann ich nun wiederum gar nicht nachvollziehen. Selbst wenn Weihnachten für uns komplett ausfallen sollte, habe ich immer das eine oder andere Spiel auf dem Tisch oder ein Legomodell oder Puzzles oder Bastelkram, Malsachen, Buchhaltung, Spaziergänge, Lesen, ......... aufräumen - ich weiß gar nicht, was ich zuerst machen soll mit meiner vielen Freizeit in dieser Jahreszeit ;) Arbeiten gehen fand der aber auch ne doofe Alternative ;)


    Mal sehen, wie sich die Planung entwickelt. Ich nehme, was ich kriegen kann ;)

    Nur kurz: Ich hoffe, es klappt alles, und die Idee mit dem Weihnachtsmarkt finde ich super!


    Trotzdem eine Frage, und die ist wirklich nicht böse gemeint, sondern nur zu meinem besseren Verständnis, weil ich mich da nicht so ganz hineinversetzen kann. Verstehe bitte das Folgende nicht als Kritik (und schon gar nicht an Dir), sondern wirklich nur als Versuch, den gesellschaftlichen Druck nachvollziehen zu können:

    Ich verstehe, dass es für Großeltern/ältere Menschen generell besonders doof ist sich nicht an Weihnachten sehen zu können. Aber wo kommt dieser Druck her, dass die Geschwister mit Familie zu Besuch kommen müssen? Reicht da nicht das Feiern innerhalb der jeweiligen Kleinfamilien, mit Aussicht auf Treffen im kommenden Jahr? Muss es ausgerechnet an Weihnachten sein, dass man alle auf einmal wiedersieht? Die Politik sieht diesen Druck ja auch und gibt ihm nach, aber ich muss sagen, dass ich ihn wirklich angesichts der pandemischen Lage aktuell einfach nicht verstehe.

    natürlich ist das ein sozialer Druck, unter dem deutsche Familien an Weihnachten stehen. Genau wie sich plötzlich zu Weihnachten alle verpflichtet fühlen, zum Gottesdienst zu rennen, was sie sonst nie tun...


    ABER: Weihnachten ist die Zeit der Familie und die war dieses Jahr sehr knapp bemessen. Unsere Planung ist noch nicht abgeschlossen. Das Vorgehen, wie weiter oben beschrieben, war gestern Abend in der Eile der Situation.


    Im Normalfall kommen bei uns alle zusammen, wer weiß, wie lange noch alle da sind... Oma & Opa, Mama & Papa, mein Bruder mit Frau und Kindern und wir zwei eben. Das ist Tradition. Und die können wir dieses Jahr nicht leben. Können wir sie nächstes Jahr noch leben? Klar könnte mein Bruder mit seiner Kleinfamilie "feiern". Meine Großeltern sollen alleine zu Hause bleiben? Wer macht das Weihnachtsessen? Mit Alzheimer sicherlich nicht meine Großmutter (dieses Jahr bekommt sie noch recht viel mit, wie wird es nächstes Jahr?). Mein Großvater kann immerhin Kartoffeln kochen. OK, wird ne Ente bestellt. Meine Eltern sitzen dann auch alleine zu Hause. Mein Vater (kaum bewegungsfähig) sitzt oder liegt lethargisch auf dem Sofa, hat ja auch keinen Anreiz, was anderes zu tun. Ich sehe meine Mutter alleine am Baum sitzen und Weihnachtslieder singen, die mit jedem Glas Wein schräger werden. Wir sitzen dann auch zu Zweit zu Hause. WIR könnten das ertragen, auch wenn uns etwas fehlt. Aber meine Eltern und Großeltern kostet diese Traurigkeit vielleicht Lebenszeit.


    ABER: Wir alle zusammen sind eine Familie. Eine Familie, die dieses Jahr viel erlebt hat. In der alles anders ist. Alle sind 1x umgezogen (außer uns). Für alle ist alles neu. Wir konnten uns trotz Corona gegenseitig beim Umzug, beim Möbelzusammenbau usw. helfen, in dem wir abwechselnd in den Häusern gearbeitet haben. Wir werden jetzt dafür bestraft, dass einige Menschen in unserem Land, oder speziell in unserer Stadt, sich nicht einkriegen können. Wir, die wir das ganze Jahr nach allen auferlegten Regeln gelebt haben. Die besonders umsichtig sind.


    Das ist einfach unfair und Familie ist vergänglich und einfach alles! Und da ist es mir schön egal, dass für einige Weihnachten einfach ein sozialer Druck ist, die Familie zu treffen.... Ich fühle mich dadurch nicht angegriffen oder verletzt. Aber mir ist Weihnachten der gemeinsamen, einträchtigen Zeit halber sehr wichtig.

    Liebes Tagebuch,


    vorgestern hat die Ministerkonferenz beschlossen, dass sich Familien zu Weihnachten sehen dürfen. Juhu! Und da meine Familie jeweils für sich lebt und sehr wenige Kontakte hat, hatte ich dabei ein gutes Gefühl - auch wenn natürlich immer der mitschwingt - das Virus macht keine Weihnachtsferien.


    Meine Schwägerin wiederholte also die Einladung, dass wir, unsere Eltern und unsere Großeltern an Heiligabend zum Kaffee und Abendessen eingeladen sind.


    Gestern Abend habe ich an meinem Schreibtisch gesessen als meine Mutter ganz aufgelöst anrief: In Berlin bleibt der Lockdown über Weihnachten erhalten. Maximal 5 Personen (zu Weihnachten egal, aus wie vielen Haushalten) dürfen zusammenkommen.


    Vermutlich werden nun meine Großeltern mit meinen Eltern "feiern" und mein Bruder und Familie mit uns - aber in ganz Berlin werden nun Rochaden stattfinden, dass sich doch jeder mit jedem treffen kann. Im zulässigen Rahmen - aber der ist dann komplett ad absurdum geführt :( Meine Mutter ist zutiefst traurig. Wenn meine Großeltern das heute mitbekommen, weiß ich noch nicht abzuschätzen, wie die reagieren... Wir werden vermutlich jeweils 1 iPad am Tischende platzieren, um doch zusammensein zu können.


    ABER: Schon Anfang der Woche hatte ich die Idee zu einem Weihnachtsmarkt to go für die ganze Familie. Ich habe gebrannte Mandeln, Magenbrot, Lebkuchenherzen, Baumkuchen, Popcorn, Glühwein etc. organisiert und meiner Familie einen Flyer mit den Terminen des diesjährigen Weihnachtsmarkt to go geschickt. Jeweils für 1 h gastiert dieser vor jedem Haus meiner Familie am Nikolaustag. Nun muss ich nur noch meinen Stand ausgestalten + beleuchten ;) Dafür habe ich ja noch 1 Woche Zeit... Wir freuen uns da schon alle drauf, achten auch draußen auf die notwendigen Abstände und alles wird gut ;) (unser Urlaub an dem Wochenende ist ja wie jeder Urlaub in diesem Jahr abgesagt :()

    Liebes Tagebuch,


    die hier stattfindenden, nie enden wollenden Diskussionen darum, dass man als "maskenbefreiter" diskriminiert wird, ermüden mich und schlagen auf mein Gemüt. Bitte Rei, wir haben es jetzt verstanden. Du kannst aus X Gründen keine Maske tragen aber möchtest verständlicherweise auch nicht in der Öffentlichkeit angegangen werden. Dann mache es so wie ich: gehe gar nicht erst in Geschäfte. Ärzte kann man nicht vermeiden - die sollten aber eigentlich auf Menschen mit Befindlichkeiten aller Art eingehen können. Warum Deiner das jetzt nicht konnte, ist mir ein Rätsel. Sei's drum.


    Ich gehe nicht einkaufen. Ich lasse mir alles mitbringen oder bestelle, was ich brauche. Ist natürlich im Zentrum von Berlin einfacher als ggf. anderswo. Aber das Mitbringenlassen sollte überall gehen, wenn man Familie und / oder Freunde oder vielleicht auch nette Nachbarn hat.


    Ich habe aber heute das erste Mal seit Wochen ein Geschäft betreten müssen: die Post! Um etwas abzuholen, was Samstag in der Firma nicht in den Briefkasten gepasst hat :( . Da kannste was erleben, sag ich Euch:


    2 Schalter (von 5) besetzt, 4 Kunden in der Warteschlange. Der Wachmann kontrolliert, dass nur die zulässige Anzahl Menschen in der Post sind - und telefoniert ansonsten im feinsten Türk-Deutsch die ganze Zeit laut privat.


    Nach mir kommt ein Typ in die Post: Achtung. Achtung. Das ist ein Überfall. Alle auf den Boden!.................... HAHAHAHAHAHAH........................ Das lohnt sich ja seit 20 Jahren nicht mehr.


    Der Wachmach telefoniert in Seelenruhe weiter. Der Typ stellt sich 20 cm hinter mich. Seit März habe ich niemanden anblaffen müssen, dass er mir zu nahe kommt. Heute konnte ich nicht freundlich bleiben und ihn extra laut angeblafft. Der Wachmann telefonierte seelenruhig weiter.... An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass der der Post verwiesen wird. Pustekuchen. Der überwacht echt nur die Menschenmenge im Raum.... :( 20 Minuten später waren dann endlich die 6 Kunden vor mir durch (bzw. einer, der schon am Schalter stand, als ich reinkam, stand da immer noch - dafür weiß ich jetzt, wo der wohnt, wo der vorher gewohnt hat, wann und wo er geboren ist, dass er eine negative Schufa hat und 1230 € im Monat verdient.....)


    PS: Das ist noch ein Grund, warum ich Geschäfte meide. Nur Bekloppte und Unfähige Menschen unterwegs!


    Morgen "feiern" wir den Geburtstag meiner Nichte. Das passiert dieses Jahr in Raten. Letzten Donnerstag kam nur ihr bester Kita-Freund. Samstag die einen Großeltern, Sonntag die anderen Großeltern - morgen dann wir. Mit Heizpilz auf der Terrasse? Wir werden sehen.... Auf jeden Fall hat mein Bruder seit 2 Wochen Urlaub. Ist also nicht Bahn gefahren und keinem Kunden begegnet. Am Rand von Berlin ist es auch relativ ruhig. Die Kinder sind die, die das gar nicht verstehen, was hier los ist. Dieses Jahr hat viele Kinder sicherlich um Jahre reifen lassen. Dafür ist aber die Bildung des Schuljahrs für die Katz :(


    Von der Wirtschaft ganz zu schweigen. Ich habe keine Ahnung, woher die das viele virtuelle Geld holen wollen, um das alles aufzufangen. So viele sind schon kaputt gegangen und so viele werden noch folgen.


    Ach - und ich habe mal wieder ein Richtfest für meine Baustelle geplant. Das 4. in meiner Karriere. Das 4., das am Ende aus irgendwelchen Gründen nicht stattfand. Ich glaube, diese Aufgabe bekomme ich nie wieder..... ;)


    So, ich meide dann mal weiter fremde Menschen - dafür komme ich hoffentlich heil aus der Nummer raus - und gefährde auch keinen anderen.


    An Weihnachten in der Familie denke ich lieber noch nicht. Mit Heizpilz auf der Terrasse? ;)

    Man hat wirklich das Gefühl, dass der blöde Virus näher kommt: mehrere Erkrankte im entfernten Bekanntenkreis, und obwohl ich die ganze Woche nur einmal in Bus und Bahn saß und sonst nur bekannte Gesichter bei mir Zuhause waren, stehen in der App jetzt plötzlich drei Begegnungen mit geringem Risiko. Das kann in den letzten 10 Tagen wirklich nur in der einen ÖPNV-Fahrt gewesen sein. Wahnsinn.

    das Gefühl habe ich auch. Ich kenne immer mehr Menschen, die jemanden kennen - oder eben selbst zur Sicherheit in Quarantäne sind.


    Meine App hat am Freitag 5 Begegnungen mit geringem Risiko angezeigt, jetzt sind es nur noch 3 - allerdings weiß ich nicht, wann & wo ich diesen Menschen begegnet sein könnte. Ich fahre seit Monaten nicht ÖPNV sondern fahre Rad, Auto oder laufe. Ich gehe nicht einkaufen. Ich gehe nicht essen. Ich stehe maximal mit anderen Menschen kurz an der Ampel und warte auf Grün. Ansonsten treffe ich nur Menschen, die ich wirklich gut kenne - oder eben Menschen im Büro. Aber auch das sind keine mir unbekannten Personen, von denen ich mitbekommen würde, wenn sie erkranken würden... Daher weiß ich auch Wochen, nachdem mir dies das erste Mal aufgefallen ist, nicht mit dieser Info umzugehen.......

    Darüber wird noch gerichtlich entschieden, ob ein Demo-Verbot aus “vermuteten” Gründen überhaupt zulässig ist. Die Erklärung des Innensenators steht damit auf recht tönernen Füßen, die Versammlungsfreiheit ist eben ein hohes Gut in unserer Demokratie.

    So, die Entscheidung ist gefallen: Das Demo-Verbot wurde vom Verwaltungsgericht gekippt. Allerdings wird das wohl nochmal in die nächst höhere Instanz verwiesen X/

    Ich würde morgen vermutlich ins Umland fahren...

    Ich verschanze mich einfach zu Hause...

    Liebes Tagebuch,


    in Berlin sind die Sommerferien vorbei. Die Straßen sind wieder wesentlich voller. Beim Fahrradfahren sehe ich nur volle Bürgersteige, Warteschlangen vor Geschäften und dicht gedrängte Menschen in den vielen Lokalen entlang der Bergmannstraße.....


    Da ich noch immer so gut wie komplett auf Öffis verzichte und die meisten meiner Lebensmittel bestelle, habe ich noch immer nur wenige Berührungspunkte mit fremden Menschen und auch die Masken können meist in der Tasche bleiben.


    Die Menschen, die das alles für puren Blödsinn halten und gegen die Maßnahmen demonstrieren, wurden für dieses Wochenende aus Berlin ausgeladen. Aufrufen zufolge wollen die sich aber über die Verbote hinwegsetzen...... Ich will die nicht in Berlin haben :( (und erst recht sollen die hier nicht bleiben... hier gibt es genügend Chaoten und Idioten ;))


    Urlaub haben wir schon in den letzten 15 Jahren nur mal übers Wochenende gemacht. Also von der Warte her im Grunde auch keine Einschränkung. Doch waren wir in den letzten Jahren um diese Zeit herum schon mehrere Wochenenden verreist oder haben uns zumindest vereinzelt Wellness-Samstage gegönnt. Dieses Jahr: 1 Samstag im Juli - und da kam kein Wellnessgefühl auf :(


    ABER: Für demnächst haben wir ein Ferienhaus für 3 Tage gemietet. Nur zu zweit. Natur und wir. Die Planung, welche Spiele wir mitnehmen läuft auf vollen Touren. Darauf freue ich mich schon sehr. 3 Tage einfach mal raus...


    Und danach helfen wir meinen Großeltern (>80) beim Packen für den Umzug nach Berlin. Auch wenn es kein Urlaub ist: weitere 3 Tage einfach mal raus - nur Oma und Opa und die Ferienwohnung ;)


    Von 165 Arbeitstagen, die Berlin dieses Jahr bereits hatte, habe ich 165 Tage gearbeitet. Tut dem Geldbeutel sicherlich ganz gut. Wird aber direkt in Spiele und Lego umgesetzt ;)


    Jede Woche gibt es 1-2 spielerische Treffen in festen Gruppen mit ebenso wenig Außenkontakten, wie wir sie haben. Immer in gut belüfteten Räumen mit viel Platz zueinander. Das hält uns zum Glück die Eintönigkeit des sonstigen Lebens etwas vom Hals...

    Liebes Tagebuch,


    lange wusste ich nichts zu schreiben. Ist es doch alles sehr weit weg von mir und beeinträchtigt mich, besonders an wärmeren Tagen, überhaupt nicht... Aber irgendwie eben doch. Zumindest seelisch. Der Spieletreff fehlt mir.


    Die Einschläge werden jetzt nach Gütersloh und Neukölln wieder stärker und kommen immer näher. Heute Nahe Berlin-Ostbahnhof. Den kann ich aus unserem Büro sehen...


    Die Sorglosigkeit der Mitmenschen nimmt immer mehr zu. Für den Berliner ÖPNV wurde heute anscheinend eine Strafe in Höhe von 50 € für den fehlenden Mund-Nase-Schutz beschlossen. In den Bussen tragen nur 50 % der Fahrgäste einen. Ich vermeide den ÖPNV, ich kann meine 5 km allerdings auch gut zu Fuß oder mit dem Rad überbrücken.


    Ich gehe selten einkaufen. Nur, wenn ich JETZT dringend etwas brauche. Ansonsten bestelle ich nach wie vor alles.


    Ich habe zwischendurch auch immer wieder einige Verabredungen zum Spielen - im Rahmen der Auflagen und der persönlichen Verantwortung bewusst. Corona ist auch jetzt noch DAS Thema, welches jedes Gespräch dominiert. Die Frustrationsgrenze ist bei den meisten Menschen aber so weit überschritten, dass es mich zusätzlich frustriert. Mein Chef wirft mit Schimpfworten um sich über jeden, der ihm zu sorglos ist. Da steigt die Stimmung...


    Irgendwie kann ich verstehen, dass die Leute alle genervt sind - aber deswegen wieder zur vollständigen Normalität zurückkehren und machen, was man will? Ich glaube, ich bin froh, dass ich nur Nachrichtenportale lese und kein Live-Fernsehen schaue, wo ungefiltert alles Dumme auf mich einprasseln könnte. Jeder hat noch immer anderes zu allem zu sagen. Interviewpartner von der Straße waren mir schon immer ein Graus.


    Immerhin habe ich am Wochenende meine 7-Wochen-alte Nichte kennengelernt und mit meiner 4,5-Jahre alten Nichte Verstecken gespielt. Mir war gar nicht bewusst, dass Kinder in dem Alter so ungewollt komisch sind :) Jetzt weiß ich, wo all die Künstler die Ideen für ihre Slapstick-Einlagen herhaben.....

    Liebes Tagebuch,


    dieses Bild durfte ich gestern nahezu live miterleben....


    es ist soooooo wahr.....


    Ich hatte einen der raren Friseurtermine für gestern ergattert. Er ist inzwischen für die kommenden 3 Wochen fast nahtlos ausgebucht. Mein Friseur ist alleine in seinem Laden und hat schon immer nur 1 Kunden auf einmal terminiert, hat auch nur einen Schnitt- und Waschplatz auf 80 qm Raum. Das kommt den Kunden jetzt echt zugute.


    Aber man muss dennoch 2,5 h mit Maske dort rumsitzen. Durch das ständige Beschlagen der Brille kann man in den Einwirkzeiten nicht mal lesen. Vor allem vermute ich, dass der Mundschutz schon nach spätestens 30 Minuten ohnehin obsolet war, da darin sicherlich keine großartige Barriere mehr bestand. Die Bändchen sind dazu permanent im Weg.


    Ich kann nur jedem empfehlen: Haare schneiden lassen ist in Ordnung. Färben aber lieber zu Hause. Das hält man kaum aus... Zudem dauert das Färben so lange, dass man 3-4 anderen Kunden die Möglichkeit auf einen Haarschnitt nimmt. Das habe ich mir erst hinterher überlegt. :(


    Für mich kann der Frühling / Frühsommer jetzt kommen ;) Zumindest ist der Himmel schonmal blau mit ein paar Wolken bei 11 Grad, die Vögelein zwitschern vor meinem Bürofenster. Die Bäume wiegen sich im Wind. Hierher dringt kaum Straßenlärm, die Ausflugsdampfer machen auch noch nicht wieder Trubel auf dem Wasser, die S- und Fern-Bahnen auf der gegenüberliegenden Uferseite fahren vermutlich noch immer in längeren Taktungen, sodass man auch die kaum hört. Die Tagesmutter im Nachbarhaus muss immer noch geschlossen sein. Die Baugrube der Nachbarbaustelle ist auch ausgehoben - Mitten in der Berliner Innenstadt herrscht gerade vollkommene natürliche Stille. Wahnsinn.


    Ansonsten herrscht bei uns Stagnation. Gefühlt bleibt alles, wie es war. Nicht spielen, keine anderen Menschen treffen oder essen gehen - dafür arbeiten, aufräumen, schlafen. Meine gesammelten Lego-Modelle werden Stück für Stück aufgebaut. Das nimmt ja noch mehr Platz weg als Spiele ;)


    Sonntag ist Muttertag.... Werde ich zum Verbrecher!?!? Wobei, wenn schönes Wetter ist, könnten wir uns ja auf den Garten zum Beisammensein beschränken ;) Meiner Mutter bricht eh schon das Herz. Ich muss da einfach hin... Seit 5 Wochen ist meine kleine Nichte auf der Welt, wohnt nur 2 km entfernt - und doch darf sie sie nicht sehen (max. von weitem) und in den Arm nehmen. Sie traut sich das einfach nicht, weil sie nicht ertragen könnte, dass was passieren könnte und sie der Auslöser wäre. Meinen Vater lässt das irgendwie vollkommen kalt (habe ich so das Gefühl...)


    Das Wellnesswochenende nächste Woche habe ich schon zu 99,7 % abgeschrieben. Ich glaube kaum, dass es die Lockerungen, die morgen oder Anfang kommender Woche beschlossen werden könnten, eine Wiedereröffnung schon in der nächsten Woche zulassen und wenn, dann vermutlich maximal für den Hotelbetrieb - nicht aber für Wellnessanlagen und Schwimmbäder....


    Nun denn, harren wir weiterhin vorsichtig den Dingen, die da noch kommen.

    Ganz ehrlich!?!? Das ist für mich antiquiert...


    Ich bin 1978 in DDR geboren. Mein Vater war damals noch bei in der Wehrpflicht und hat anschließend in Dresden weiter studiert. Meine Mutter hat (immerhin in Berlin) studiert und MUSSTE nebenbei arbeiten und danach noch abends Versicherungen verkaufen, damit wir über die Runden kommen. Zu DDR-Zeiten war das relativ normal. Ich bin dann halt mit knapp 3 Monaten in die Krippe gekommen, war morgens das erste Kind und oft abends das letzte Kind; ab und an hat mich sogar eine Kindergärtnerin mit nach Hause genommen, weil es nicht anders ging.


    Meine Mutter leidet heute noch darunter, dass sie mich so viel irgendwo hin abgegeben hat. Dafür war unsere Familienzeit aber umso intensiver.


    Als mein Bruder 1986 geboren wurde, wurde auch er mit 3 Monaten in die Krippe gegeben. Meine Eltern hatten beide Jobs, die lange Arbeitszeiten erforderten oder auch mal außerhalb Berlins stattfinden mussten. Die hatten das Glück, dass ich meinen Bruder nach der Schule oft abgeholt habe und dann den Nachmittag mit ihm verbracht habe. Nach der Wende hat meine Mutter dann einen Außendienstjob annehmen müssen und ist montags losgefahren und Donnerstag- oder Freitagabend zurückgekommen. Die Dienstreisen meines Vaters wurden auch weiter, die Bahn agierte plötzlich deutschlandweit. Überall wollte gebaut werden...


    Ganz ehrlich: auch wenn meine Eltern ein schlechtes Gewissen haben, und dies vermutlich auch teilweise zurecht, muss ich aus meiner Sicht sagen, dass es mir nie schlecht ging und ich mich immer geborgen gefühlt habe. Ich würde auch nicht sagen, dass es mir oder meinem Bruder geschadet hat. Wir haben heute noch ein sehr inniges Verhältnis zueinander, da wir viel Zeit miteinander verbracht haben...

    Das erste Mal, dass ich nicht wusste, ob der lachende oder heulende Smiley besser wäre. Irgendwie trifft es beides...Aber Daumen hoch träfe es auch nicht...


    Nachbarn kann man sich in den meisten Fällen nicht aussuchen. Die Menschen über uns meinen auch, dass sie den Feinstaub von der Straße durch permanentes Staubsaugen wegbekommen (oder sie krümeln echt viel...)


    Ich vertrage recht viel Lärm (mit Schlafzimmer an einer Hauptverkehrsader in Berlin muss man das wohl....) - aber so ganz bestimmte Geräusche, wie die stundenlange Alarmanlage der Kita gegenüber oder aber eben das ewige Staubsaugen oder gar eine tickende Uhr machen mich kirre. Gut, dass unter unseren vielen Nachbarn nicht so viele mit Krach-Ambitionen sind 😉

    Das antworte ich (Spätaufsteher) schon seit vielen Jahren , wenn mir jemand mit dem frühen Vogel kommt ... :evil:

    Was wiederum dafür spricht, dass das irgend jemand schon vor längerer Zeit mal "erfunden" haben muss. Eine Verbreitung wie der "Wurm" hat es aber wohl nicht.

    Oder anders: Wenn alle außer mir den "Wurm" und die "Maus" kennen, ich aber nur den "Wurm" kenne, ist der "Wurm" weiter verbreitet gewesen als die "Maus".

    ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich das mit der Maus auch erst heute kennengelernt habe, weil mir keine sinnvolle Erwiderung auf "Der frühe Vogel..." eingefallen ist. Ich habe Google gefragt, was das Gegenteil davon ist und habe diese Antwort bekommen :lachwein:

    Den heutigen freien Tag habe ich früh begonnen und schon vor acht den Rasen gemäht....

    Dich hätte ich ja nicht gern als Nachbarn... ;)

    Die Stadt Berlin fängt bei uns auch immer schon um 7.30 Uhr mit Baumschnittarbeiten direkt vorm Schlafzimmerfenster an....

    :no:


    Der frühe Vogel fängt zwar den Wurm - die zweite Maus bekommt aber den Käse ;)

    Bei uns sind sie froh, wenn man Urlaub nimmt. Einen genehmigten Urlaub kann man hier derzeit auch nicht mehr widerrufen, auch wenn die Urlaubsreise ins Wasser fällt.

    was durchaus nachvollziehbar ist. Wenn jeder Arbeitnehmer seinen Urlaub nach den notwendigen Lockerungen fürs Reisen nehmen würde, würde sich der Urlaub allen Personals im Zweifel auf wenige Monate verteilen - und wenn dies erst zum November der Fall wäre? Oder Dezember? Dann arbeiten alle Arbeitnehmer in D nicht mehr, weil sie ja angehalten sind, ihren Urlaub im Kalenderjahr zu nehmen. Mitnahme max. bis März....


    Der einzige Angestellte bei uns im Büro hat dies nach langem gut Zureden auch eingesehen und war jetzt 1,5 Wochen im Urlaub. Hat er am Ende auch genossen. Jetzt ist gerade Ruhe (ein paar Bauarbeiter sind in die Heimat gefahren und in Quarantäne gesteckt worden und danach auch nicht zurückgekommen, Vergabe neuer Leistungen ist schwierig ohne persönliche Verhandlung, Architekten arbeiten weniger, Dinge dauern länger, ...). Wenn er seinen beantragten und genehmigten Urlaub erst gesammelt später nehmen würde, wenn seine Reisewünsche umsetzt werden können, wäre bei uns auch wieder viel mehr Trubel auf der Baustelle und er würde genau dann eben öfter oder eben länger am Stück fehlen. Das ist wirtschaftlich für den Arbeitgeber eine Katastrophe. Und wir haben nur einen, der angestellt ist - Multiplikation mit X - Totalausfal nach dem Neustart.....


    Liebes Tagebuch,


    so dümpeln wir also im Büro bei weit offenen Fenstern herum, arbeiten auf, was vorher liegen geblieben ist. Arbeiten vor, was machbar ist (selten durch die Bauleitung eine so gute Arbeitsvorbereitung gesehen - endlich wissen die dann auch mal draußen, was sich die Architekten da eigentlich gedacht haben oder hinterfragen Schwachsinn mal vorher 😉). Der Bauherr kommt gar nicht mehr, sein Vertreter arbeitet von seinem Landhaus aus und kommt nur 1,5 Tage in der Woche ins Büro. Alles ist beruflich entspannt und wir haben doch genug zu tun, um unsere Daseinsberechtigung zu haben.


    Privat werde ich Tag für Tag trauriger. Traurig,


    • dass ich meine Familie nicht besuchen kann,
    • dass meine Eltern (und ich natürlich auch) das frischgeborene Baby von meinem Bruder seit 2,5 Wochen nicht anschauen dürfen,
    • dass meine große Nichte noch mehr zum Einsiedler wird und mit 4 jetzt nur noch an Papas Hosenbein hängt und noch eine Woche lang keine anderen Kinder sehen und nichtmal alleine auf den Spielplatz darf,
    • dass wir unsere Freunde nicht sehen können, nicht deren Geburtstage feiern können,
    • dass schon 3 Kurzurlaube ausgefallen sind und der vierte, vorerst letzte geplante Urlaub, vermutlich Mitte Mai auch ins Wasser fällt,
    • dass wir keinen Balkon oder Garten haben,
    • dass draußen so viele Leute auf engem Raum unterwegs sind, dass man sich selbst fast nur für den Arbeitsweg raus traut,
    • dass Menschen, die den ganzen Tag daheim sind, abends einkaufen gehen müssen, wenn die arbeitende Bevölkerung das auch tun kann und sich dann noch lautstark über den langweiligen Tag auslassen müssen....


    Aber wie sagte unser Bauherrenvertreter gestern: Wir müssen da jetzt durch. Und mit Abstand darf man sich ja auch mit anderen Leuten treffen... Er hat gut Reden in seinem Landhaus 50 km außerhalb der Stadt am Rand eines winziges Dorfes...


    Ich weiß, dass das meiste vermutlich notwendig ist - und habe ja auch selbst keine Idee, wie man die Auflagen für die Bevölkerung besser machen könnte, ohne Risiken einzugehen. Aber wenn ich mit meinem eigentlich nahezu normalen Leben schon so in Wehmut verfalle, wie geht es dann anderen Leuten!?!?! Das vermag ich mir nicht auszumalen :(


    Heute mal wieder Aufräumen, Umräumen, Spiele sortieren, Material zählen, ....

    Letzten Samstag habe ich u.a. mein Ersatz-Spielmaterial sortiert und in neue Boxen einziehen lassen:



    Mal sehen, was es diese Woche konkret wird....

    Liebes Tagebuch,


    so langsam zermürbt mich die Stille ringsum. Auch wenn für mich eigentlich alles "normal" läuft ist die vermeintliche Normalität eben doch nicht da.


    Man sieht, wie alle ringsum einander kritisch beäugen, um den Gesundheitszustand abzuchecken und die Abstandsvorgaben einzuhalten. Wirkt schon teilweise gespenstisch.


    Immerhin habe ich mich am Wochenende 2x mit Mitspielern virtuell getroffen, um etwas zu plauschen, während wir online gespielt haben. War sehr angenehm, wenn es auch nicht den persönlichen Kontakt ersetzen kann.


    Ich gehe in normalen Zeiten sehr selten einkaufen. Ich lasse mir alles mitbringen oder liefern. Mein Amazon-Fresh-Abo habe ich letzte Woche gekündigt. Ich mag nicht 10 € / Monat zahlen, um dann keinen Liefertermin vereinbaren zu können. OK, muss ich jetzt mit leben, viele sind auf Lieferungen angewiesen. Nun muss ich aber vereinzelt einkaufen gehen (was mir sehr verhasst ist). Ich war am Donnerstag kurz im Karstadt-Lebensmittel - das war regelrecht gruselig. Es gab kaum Brot, Fleisch, Frisches. Alles wirkte düster. Die Kunden, die da waren, schauten grimmig drein. Am Eingang schon einem ein Verkäufer einen frisch desinfizierten Wagen in die Hände. Vermutlich haben die aufgrund der ausbleibenden Kunden (den Eingang über eine schmale Treppe von einem Seiteneingang aus muss man schon kennend erstmal finden) momentan auch die Lieferungen reduziert. Also am Freitag nochmal zu Rewe. Der erwählte Rewe ist in normalen Zeiten durch Touristen und Büromitarbeiter der umliegenden Gebäude immer sehr voll, selbst um 23.00 Uhr. Fast gähnende Leere am Freitag 18.30 Uhr. Allerdings auch hier: Kaum Brot & Käse, Obst / Gemüse auch relativ leer. OK, wir sind nicht hungernd übers Wochenende gekommen. Aber eigenartig ist es schon, wenn man aus der sonst kaum zu überblickenden Auswahl plötzlich genau eine Sorte Toastbrötchen, die nicht reines Weizen beinhalten, bekommen kann - und dann auch nur noch 2 Packungen im Regal liegen :( Irgendwie dachte ich, die Zeiten wären für mich seit 30 Jahren vorbei......... Erinnerungen werden wach....


    Auf der Arbeit gibt es noch keine großartigen Einschränkungen, bis auf dass unsere Baubesprechungen nicht mehr mit allen am Tisch stattfinden. Jeder kommt einzeln an die Reihe. Draußen an der frischen Luft - oder per Telefon. Vertragsverhandlungen erfolgen auch per Telefon. Da ist es gut, wenn man die Verhandlungspartner vorher schon kennt. Neue Firmen haben es derzeit schwer, einen Auftrag zu bekommen...


    Privat geht mir das alles tierisch auf den Zünder. Meine Eltern sehen nicht ein, warum ich sie nicht mehr besuchen komme, gerade jetzt, wo sie ihr neues Haus bezogen haben und Hilfe brauchen / gebraucht hätten. Die zweite Tochter meines Bruders kommt diese Woche zur Welt (also vielleicht auch nächste Woche, man weiß ja nie so genau...) - werde ich vorerst nicht besuchen können. Das bricht mir das Herz. Ostern werden wir zu zweit zu Hause verbringen. Vielleicht mal kurze Spaziergänge - unsere Nachbarschaft ist zwar gut mit Parkanlagen umgeben - aber die sind mehr als übervölkert. Die haben letzte Woche Samstag schon im Radio durchgegeben, dass man beispielsweise das Tempelhofer Feld meiden soll, weil da schon mittags so viele Menschen waren.


    Vor den wirtschaftlichen Auswirkungen habe ich große Sorge. Vor einer zu voreiligen Lockerung der Sperren allerdings auch. Gefühlt gilt mehr als sonst: Wie man's macht, macht man's falsch...


    Ich beobachte, wie viele Lokale die Zeit nutzen, um Renovierungsarbeiten durchzuführen. Unter anderem mein Lieblingsrestaurant. Wie die die Ausfallzeiten und Sanierungskosten kompensieren wollen / müssen, kann ich mir allerdings auch schon vorstellen.......... ist so schon nicht günstig - danach fällt es womöglich final aus meiner Preisklasse raus.

    Liebes Tagebuch,


    bei uns läuft es weitgehend "normal". Jeder bleibt in seinem Büro. Unterhaltungen zwischen und 3 Kollegen werden quer durch 180 qm Büro gebrüllt ;) Ganz so nicht, aber jeder bleibt max. in der Bürotür der anderen Kollegen stehen, um Dinge abzustimmen.


    Lustigerweise ist mein heutiges Hauptproblem mal nicht Corona: unser Vermieter, über den wir auch die Internetverbindung mit gemietet haben, hat unseren Vertrag versehentlich gekündigt - er wollte eine andere Fläche vom Netz nehmen. Nun haben wir seit heute Morgen kein Internet mehr. Vodafone will kurzfristig wieder anschalten - jedoch seit viertel vor 10 heute morgen nix. Die arbeiten wohl auch alle aus dem Home Office, sodass ich erst zum Ende der Woche wieder mit Netz rechne.... Nun komme ich nur über persönlichen Hotspot an und doofe Web-Anwendungen an meine Daten auf den NAS-Systemen und an meine Mails. Oder ich verzichte auf Mails und nutze internetloses WLAN. Momentan schalte ich immer mal um. Nervt aber. Hat jemand vielleicht eine Idee, wie ich ins WLAN über Fritzbox und parallel T-Mobile vielleicht gleichzeitig "online" gehen kann?


    Wenn mein Chef morgen seine Privat-Quarantäne unterbricht, wird er hocherfreut sein, auch hier kein vernünftiges Internet zu haben ;)


    Für alle Boten / Paketzusteller, die hier diese Woche aufschlagen sollten, habe ich jetzt kleine Ritter Sport-Tafeln im Schreibtisch, die lustige Sprüche draufhaben. Der Kollege von DPD hat sich heute schon ganz doll gefreut ;)

    Guten Morgen, liebes Tagebuch,


    nachdem der Arbeitstag gestern "normal" war und ausnahmsweise keine Katastrophen eingetreten sind, habe ich mich zum Feierabend auf den Weg in das neue Haus meiner Eltern gemacht. Heute ist ja Umzug. Vorher schön mit den Eltern und meinem Bruder telefoniert, wann ich da sein werde und dass dann bitte keiner da sein soll...


    Wir kommen an: kein Auto vor der Tür. Haus leer. Super. Beginnen mit dem Auspacken und Sortieren der Teile fürs neue Bett. Plötzlich klingelt es: Mein Bruder mit hochschwangerer Frau und vierjähriger Tochter.... Ich so: "Ihr habt den Schuss auch noch nicht gehört...." - "wir bleiben in anderen Räumen und kuscheln nicht mit Euch...." - Ähem ja.... - weitere 10 Minuten später klingelt es wieder: Meine Mutter.... Ich so: "Mama, das finde ich jetzt wirklich nicht in Ordnung" - "Ja, aber ich muss doch noch diesen Plan hier hinlegen und gucken und......." Sprachs, war nach 20 Minuten immerhin wieder weg. Meine Schwägerin und Nichte waren dann 2 Stunden da, haben Ostereier im Garten aufgehangen, haben die Küche ausgewischt, die neu verlegten Böden gereinigt und sind dann nach Hause gefahren. Aber sie haben wirklich das Schlafzimmer nicht betreten - immerhin.


    Wenn jetzt aber dennoch alle von uns krank wird: Ich bin's nicht schuld :( Das sind alles studierte Menschen. Ich zweifle gerade an der Menschheit.


    Das dumme Bett inkl. 2 Nachtschränken hat dann knappe 6 Stunden (!) zum Aufbau gebraucht. Selten eine so besch.... Aufbauanleitung gesehen. Wir sollten vielleicht ein paar Redakteure zu Möbelproduzenten schicken, die die Anleitungen mal ein bisschen strukturieren. Am meisten verwirrt mich, dass wir am Ende bestimmt 20 Schrauben über hatten - aber kein Loch gefunden haben, wo noch eine fehlen könnte......


    Mein Arbeitsweg heute morgen war wieder wunderbar. 5 km frische Kreuzberger Luft und kaum Menschen unterwegs. Hier mal 2 Impressionen:



    Wenn man Kreuzberg nicht kennt - würde man es sich so vorstellen? ;)

    Liebes Tagebuch,


    eigentlich fahre ich morgens mit dem Bus (bis 10°C) oder dem Rad (ab 10°C) zur Arbeit. Heute bin ich die rund 5 km gelaufen. Mache ich im Normalfall häufiger auf dem Heimweg und ist eine sehr angenehme Strecke. War ne knappe Stunde unterwegs. Bei 2 Grad und prallem Sonnenschein einfach wunderbar.


    Anfangs sind mir in einer Geschäftsstraße viele Menschen über den Weg gelaufen. Vor Edeka stand eine längere Schlange Wartender, die vom Sicherheitspersonal peu a peu eingelassen wurden. Alle mit entsprechendem Abstand. Der Rest der Strecke verläuft weitgehend ruhig durch Grünanlagen. Zwischenzeitig habe ich Jogger und Sportler beobachtet und Dealer durch mein Vorbeigehen in ihrem Handeln unterbrochen...


    Allerdings muss jetzt nochmal einer eine Verkehrserziehung machen. Die Leute lesen ja jetzt alles zu Corona, da kann man das prima mit einflechten: BITTE LAUFT RECHTS! So braucht es keinen Schlängellauf umeinander herum.

    Dann unterhielten sich 2 intensiv miteinander. Im vorgegebenen Abstand von rund 2 m - warum aber quer zum Bürgersteig? Können die sich nicht so stellen, dass man nicht zwischen den beiden durchlaufen muss?


    Mal sehen, was die Woche bringt...


    Heute Abend werden wir uns kontaktlos den Schlüssel zum neuen Haus meiner Eltern holen und ein paar Möbel aufbauen. Die ziehen (hoffentlich) morgen um. Es ist für mich echt heftig, dass ich nicht mehr helfen kann. Aber ich habe auch nichts gekonnt, wenn ich denen irgendwas einschleppe.

    Liebes Tagebuch,


    mein schlechtes Gewissen schwebt drohend über mir. Wie ich es mache, bleibt es aus der einen oder anderen Richtung da.


    Eigentlich muss ich meinen Eltern, die am Dienstag umziehen, dringend helfen. Eine Stunde Bus und / oder Bahn quer durch Berlin. Ob ich schon irgendwelche Viren symptomfrei an mir trage, weiß keiner. Meine Eltern sind Anfang / Mitte 60 und haben an sich keine Bedenken. Allerdings hat mein Vater Parkinson und nicht das stärkste Immunsystem, meine Schwägerin steht kurz vor der Niederkunft.


    Daher bleibe ich vernünftig und lasse meine Eltern und meinen Bruder alleine werkeln. Nun habe ich denen gegenüber zwar ein richtig schlechtes Gewissen - aber mein Gewissen ihrer Gesundheit halber bleibt rein. Zumal ich weder ggf. vorhandene Viren im Bus verteilen noch mir welche (bzw. weniger) einfangen kann, wenn ich jetzt ein Mietrad suche und nach Hause radle & mich dort einigle...

    Liebes Tagebuch,


    gestern wäre Spieletreff gewesen. Sicherheitshalber waren wir vor Ort, um die Leute abzuwimmeln, die den Schuss noch nicht gehört haben: Es kam keiner! Danke, dass alle so vernünftig sind. :blumen:

    Die Zeit des Wartens habe ich grad mal genutzt, um in Ruhe Bolognese auf Vorrat zu kochen. Allerdings gestaltete sich das Einkaufen der passierten Tomaten recht umständlich. So musste ich auf geschälte Tomaten und gewürzte passierte Tomaten zurückgreifen - diese waren nach unserem Einkauf dann auch komplett alle....


    Heute morgen bin ich wie immer zum Bus gelaufen. Die beiden Buchläden zu, die Goldan- und Verkäufer verrammelt, Bars dicht, beim Bäcker waren die Backwaren in extremen Mengen aufgeschichtet, Reisebüro dicht, Apotheke voll, Restaurants mit dem Hinweis: "WC-Benutzung nur noch für Gäste des Restaurants möglich" - so langsam wird es ruhiger auf den Straßen. Die Busse fahren im Samstags-Takt, also nur alle 20 anstatt 10 Minuten - voller als sonst sind die dennoch nicht. Die Menschen halten, wenn möglich, von alleine Abstand.


    :/ Aber kann mal einer dem Busfahrer sagen, dass seine türkische Dudelmusik auch bei der Fahrt quer durch Kreuzberg nicht alle Fahrgäste begeistert? Dass man nicht alle 5 Meter hupen muss? Dann man nicht volle Kanne für 10 Meter Gas geben muss, um dann kräftig zu bremsen? Mit so wenig wie möglich Hautkontakt zu Oberflächen in Bussen wird es damit echt schwierig..... und dass man Fahrgäste nicht quer durch den Bus anschreien muss, weil die auf den Behinderten-Stop-Knopf gedrückt haben.... :/


    Ansonsten alles beim alten. Entschleunigung für mich. Dennoch komme ich irgendwie zu nichts. Permanent warte ich auf Reaktionen meines Chefs aus der Quarantäne. Ich hasse warten ;)


    :training:Am Wochenende helfe ich meinen Eltern beim Bodenverlegen und Vorbereitung des Umzugs. Ich hoffe, ich habe den Virus dann nicht irgendwie an mir - aber das muss JETZT sein. Alleine schaffen die das nicht. Zum Glück hat mein Bruder gerade 40 h / Woche gewonnen. :fffff:Bis zur Geburt seiner 2. Tochter bekommt er 100 % Lohn ohne (im Einzelhandel) zu arbeiten - da die Elternzeit ab der Geburt bereits angemeldet ist, bekommt er ab ca. Anfang April nur noch 67 % - und kommt da nicht mehr raus. Das ist persönlich ärgerlich - und bei einem Unternehmen dieser Größe, die auch keinen Umsatzrückgang verzeichnen werden, wäre dies auch kein großer Verlust.... Was Solls :down:


    Wir schaffen das und bald wieder: :kuschel:

    Ist mir gestern Abend um 22:35 Uhr, gebadet und bettfertig, auch aufgefallen:


    Ich bin viel entschleunigter, trotz Leben in der Großstadt. Arbeite für den normalen „Sold“ weiter, aber nur von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Reicht derzeit aus, um alles abzufedern.


    So komme ich meist nach Hause, wenn es noch hell ist, habe schon etwas Bewegung vom Nachhauseradeln und / oder Spazierengehen hinter mir, kann noch in Ruhe was zu Hause erledigen und kann abends einen Serienmarathon starten, wenn ich das will. Morgens wache ich etwas später zur gewohnten Zeit von alleine auf, kurz bevor der „neue“ Wecker klingelt.


    In den letzten Monaten waren wir gefühlt keinen Abend vor 11 zu Hause, meist erst nach Mitternacht. Spieleverabredungen, Aufräumaktionen, Haustausch meiner Familie, .......


    Wahnsinn, wie sich so eine Krise auch positiv auswirken kann.... Dankbarkeit kann ich dafür aber dennoch gerade nicht empfinden, auch wenn es mir damit gerade richtig gut geht. Vielleicht dafür, dass es mir gut geht, ohne an das Warum zu denken. Das Problem ist: es gibt auch viel Zeit zum Nachdenken....