Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Eines, was ich in der Corona-Zeiten umso mehr gelernt habe: Umgebe Dich nicht mit Leuten, die Dich absichtlich falsch verstehen wollen und schlicht toxisch sind in ihrer Argumentation. Tut nicht gut und hilft niemanden. Tschö dann mal.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • zur Info mal eine Grafik des letzten Epidemiologischen Bulletin welches sich näher mit dem Infektionsumfeld von Ausbrüchen (per Definition mehr als eine Infektion) beschäftigt.

  • Die Corona-Maßnahmen werden ja nicht vom Bund, sondern von den Ländern getroffen. Das geschieht auf dem Verordnungsweg, basierend auf einer gesetzlichen Ermächtigung. Die Verordnung muss in einem entsprechenden Amtsblatt des jeweiligen Bundeslandes veröffentlicht werden. Ich weiß jetzt nicht, ob es dann bei dieser Verordnung eine Frist gibt, die zwischen Veröffentlichung und Inkrafttreten liegen muss; jedenfalls gibt es Vorschriften, die treten am Tage nach der Veröffentlichung in Kraft. Je nachdem, worum es geht, bedarf es auch noch lokaler Umsetzung durch Allgemeinverfügung oder Satzung, was auch etwas Zeit kostet. Jedenfalls die Gastronomie in unserer Stadt hätte es gerne schriftlich von der Stadtverwaltung, was denn nun gilt. Mündlicher "Zuruf" ist da wegen der damit verbundenen Rechtsunsicherheit nicht beliebt.


    So konnte man im Falle des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom letzten Mittwoch bei aller Bemühung um Beschleunigung zunächst nur an die Bevölkerung appellieren, Kontakte zu reduzieren. Ich finde jetzt den Zeitraum zwischen dem Beschluss am Mittwoch und dem Inkrafttreten der Regelungen am heutigen Montag schon sportlich kurz. In der persönlichen Verantwortung jedes von uns liegt es, im freiwilligen Vorgriff auf die zu erwartenden Maßnahmen angemessen zu reagieren.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Von den Komplett dichtmachen der Gaststätten halte ich auch nicht viel und gehe von einem geringen Nutzen aus. Ist halt der verzweifelte Versuch vor Weihnachten das jetzt nochmal einigermaßen in den Griff zu bekommen.


    Denn an Weihnachten werden sie die Leute privat nicht eingeschränkt bekommen. Sogar meine Frau hat schon angekündigt das sie sich an Weihnachten nicht komplett abriegeln wird.

  • Marc1974 : Ich weiß nicht, warum du dich so daran festbeißst. Supermärkte, auch REWE, dürfen aufmachen. Dass Supermärkte auch Dinge verkaufen, die nicht lebensnotwendig sind, wird von staatlicher Seite dabei hingenommen. Fertig.

    Was aber theoretisch erlaubt ist, ist deshalb noch lange nicht wünschenswert. Im Gegensatz zum ersten Lockdock im April ist doch jetzt sehr, sehr viel möglich (und der erste Lockdown war auch schon nicht wirklich einschränkend im Vergleich zu dem, was Franzosen oder Italiener durchmachen mussten). Das Ganze setzt auch darauf, dass die Bevölkerung halbwegs vernünftig ist und unnötige Risiken vermeidet. Wenn das nicht passiert, werden die Restriktionen länger andauern und/oder härter ausfallen. Damit wäre keinem gedient.

    Also: Bitte im Zweifelsfall auf unnötiges Luxus-Shopping verzichten. Am Ende des Novembers muss die Neuinfektionsrate so weit runter sein, dass wir alle halbwegs gut durch den Winter kommen.

  • Aktuell gibt unsere „Bundesmutti“ eine Pressekonferenz - ich fasse es mal kurz in eigenen Worten:

    Es geht nicht um irgendwelche weihnachtlichen Lockerungen, sondern schlicht um die Aufrechterhaltung der Krankenversorgung. Sollten alle Intensivbetten belegt sein, müssen schwerverletzte (z.B. Autounfall o.ä., Herzinfarkte, akut lebensbedrohliche Symptome...) an der Tür abgewiesen werden.

    Wenn ca. 75% aller Kontakte reduziert werden müssen - Schulen, Kindergärten, Handel, Arbeit aber weiterhin möglich sein soll, MUSS es eben an anderer Stelle passieren. Ob jetzt die Pizzeria oder das Kino oder die Muckibude ein noch so dolles Konzept haben, spielt keine Rolle. Irgendwo stecken sich die Leute, und das in letzter Zeit exponentiell, eben an. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Vermutlich gibt es keinen Hotspot in den jetzt betroffenen Bereichen, aber es passiert eben hier-da-dort eben immer wieder. Dazu noch der nicht kontrollierbare private Bereich, wo nur Appelle helfen.

    Entweder so oder eben wieder alles in den Shutdown schicken, das wiederum können wir uns nicht leisten.

    Um eine effiziente Bekämpfung auch ohne Impfstoff durchführen zu können, wäre ein zeitgleicher Lockdown weltweit für 2 Wochen nötig. Könnte mit „angeordnetem Urlaub“ ohne Reiseverkehr durchführbar sein. Der letzte Satz entsprang meiner Fantasie, sozusagen ein Ende mit Schrecken ist wie so oft besser als ein Schrecken ohne Ende...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Nun, warum haben dann „Bundesmutti“ und Co so inkompetent agiert in den Niedrigvirenlastmonaten?


    Warum gibt immer noch keine FPP2-Masken in ausreichendem Maß für die Bevölkerung?


    Warum sind FPP3-Masken im Gesundheitswesen extrem knapp?


    Warum gibt es nicht genügend Personal in der Intensivpflege?


    Warum diskutiert man nicht über den schwedischen Weg, der durchaus gute Punkte hat, die wir übernehmen könnten?


    Wieso will Spahn sowas wie ein nicht demokratisch legitimiertes „Ermächtigungsgesetz“?


    Wir sind viele Monate von Epidemie-Dekreten administriert worden, ohne jegliche demokratische Checks & Balances? Wann fängt die Legislative wieder an zu funktionieren? Sogar konservative Politiker wie Schäuble und Kubicki besorgt das stark.


    Vielleicht auch mal über diese Punkte nachdenken, Leute.

  • Nun, warum haben dann „Bundesmutti“ und Co so inkompetent agiert in den Niedrigvirenlastmonaten?

    Inkompetent? Ernsthaft?! Aktuelle Lage in der Eu + UK laut ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control):


    (Bitte beachten: Neuinfektionen pro 100.000 Personen pro zwei (!) Wochen, also rund das Doppelte der hier in D verwendeten Grundlage.)


    Im hohen Norden ist die Situation durch die wesentlich niedrigere Bevölkerungsdichte eine andere. In Mitteleuropa ist Deutschland das einzige Land, das nicht dunkelrot ist. Sooo schlecht kann die Politik der Bundesregierung ganz offensichtlich nicht gewesen sein. BTW: Die Farbskala passt übrigens nicht mehr so ganz. Viele europäische Länder sind schon über 500 bei der Zwei-Wochen-Inzidenz. Zahlen hier: COVID-19 situation update for the EU/EEA and the UK, as of 2 November 2020 .

  • Nun, warum haben dann „Bundesmutti“ und Co so inkompetent agiert in den Niedrigvirenlastmonaten?

    Nach meinem dafürhalten war das vielleicht nicht immer optimal, aber inkompetent? Nein.

    Warum gibt immer noch keine FPP2-Masken in ausreichendem Maß für die Bevölkerung?

    Weil sie nicht nötig sind.

    Warum sind FPP3-Masken im Gesundheitswesen extrem knapp?

    Da frag bitte beim Disponenten im Krankenhaus nach.

    Warum gibt es nicht genügend Personal in der Intensivpflege?

    Weil die Bezahlung zu niedrig ist, mangelnde Attraktivität. Heutzutage macht man was in der IT oder irgendwas mit Medien...

    Warum diskutiert man nicht über den schwedischen Weg, der durchaus gute Punkte hat, die wir übernehmen könnten?

    Wurde schon über Gebühr diskutiert...

    Wieso will Spahn sowas wie ein nicht demokratisch legitimiertes „Ermächtigungsgesetz“?


    Wir sind viele Monate von Epidemie-Dekreten administriert worden, ohne jegliche demokratische Checks & Balances? Wann fängt die Legislative wieder an zu funktionieren? Sogar konservative Politiker wie Schäuble und Kubicki besorgt das stark.

    Das kann ich nicht beantworten, allerdings sind mir in manchen Situationen schnelle Entscheidungen wichtiger als zu langes rumlamentieren.

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    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Wir sind viele Monate von Epidemie-Dekreten administriert worden, ohne jegliche demokratische Checks & Balances? Wann fängt die Legislative wieder an zu funktionieren? Sogar konservative Politiker wie Schäuble und Kubicki besorgt das stark.

    Das sollte man aber bitte die Parlamentarier fragen, denn die haben, im Gegensatz zum Europaparlament, durchaus Initiativrecht

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Torlok: Du meinst, FPP2-Masken seien nicht nötig? Sorry, aber diese Masken filtern ungleich stärker als die Stofffetzen, die fast alle tragen.


    Wenn wir also an das Hygienekonzept glauben -und die Maske ist ja integraler Bestandteil - führst du das Konzept mit deiner Aussage Ad Absurdum.

  • Wir sind viele Monate von Epidemie-Dekreten administriert worden, ohne jegliche demokratische Checks & Balances? Wann fängt die Legislative wieder an zu funktionieren? Sogar konservative Politiker wie Schäuble und Kubicki besorgt das stark.

    Das sollte man aber bitte die Parlamentarier fragen, denn die haben, im Gegensatz zum Europaparlament, durchaus Initiativrecht

    Nun, die Parlamentarier sind unsere Volksvertreter. Sie vertreten die Interessen der Bürger, zumindest theoretisch.


    Und da frage ich als besorgter Demokrat: Warum funktioniert derzeit unsere parlamentarische Demokratie nur sehr eingeschränkt?

  • Wir sind viele Monate von Epidemie-Dekreten administriert worden, ohne jegliche demokratische Checks & Balances? Wann fängt die Legislative wieder an zu funktionieren?

    Unser "System" ist da schon ein wenig komplex.


    Corona-Maßnahmen sind grundsätzlich Ländersache. Der Bund kann da bestenfalls moderieren, wie in der Ministerpräsidentenkonferenz unter Vorsitz der Bundeskanzlerin; das ist aber kein "offizielles" Organ und hat keine Zuständigkeit, wie der Bund und damit sowohl die Bundesregierung als auch der Bundestag diese nicht haben.


    Die Länder haben ja Gesetze, die von ihren jeweiligen Parlamenten erlassen sind, also demokratisch legitimiert. Diese Gesetze ermächtigen die jeweilige Landesregierung, Verordnungen zur Regelung der Einzelheiten zu erlassen. Auch diese sind demokratisch legitimiert, weil sie auf von Parlamenten erlassenen gesetzlichen Ermächtigungen beruhen.


    Diesen Weg ist man gegangen, weil es oft in bestimmten Bereichen wichtig ist, einigermaßen schnell handeln zu können.


    Das schließt ja nicht aus, dass der Gesetzgeber, also die jeweiligen Parlamente, sich selbst Gedanken darüber machen, ob und inwieweit sie in die konkrete Gestaltung eingreifen wollen. Schließlich haben Parlamente die Gesetze mit der Verordnungsermächtigung erlassen und können sie auch wieder ändern. Das können sie aus eigener Initiative tun, dazu brauchen sie keine Regierung als eine Art Antragsteller.


    Man sollte sich aber im klaren darüber sein, dass ein Parlament zumindest nicht per se schneller in seinen Reaktionsmöglichkeiten ist, als eine Regierung es ist.

    Eine interessante Frage wäre z.B., ob eine per Gesetz -also durch ein Parlament- angeordnete Corona-Maßnahme generell auf höhere Akzeptanz stieße als die bisherigen Maßnahmen. Andererseits: Wir haben in dieser Zeit Abschnitte erlebt, in denen sich alle zwei Wochen die Regelungen änderten. Wenn Parlamente das durchziehen wollten, könnten die Parlamentarier womöglich schon mal damit anfangen, ihre Feldbetten im Parlament aufzuschlagen. Bis über alles alles gesagt ist, halt nur noch nicht von jedem, dauert seine Zeit.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Warum gibt immer noch keine FPP2-Masken in ausreichendem Maß für die Bevölkerung?


    Warum sind FPP3-Masken im Gesundheitswesen extrem knapp?

    es sind übrigens FFP2, sowie FFP3 Masken, nicht FPP

    Allerdings brachte meine kurze Recherche keine entsprechenden Meldungen über Versorgungsengpässe

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Nun, warum haben dann „Bundesmutti“ und Co so inkompetent agiert in den Niedrigvirenlastmonaten?

    Ich stelle mir gerade vor, wie es gewesen wäre, wenn in dieser Zeit mit einer handvoll Infizierungen pro Tag auch noch härtere Maßnahmen gefahren worden wären...

    Letztendlich haben wir in Deutschland bzgl. Akzeptanz ein Problem: Wir sind zu gut durchgekommen bislang. Und das schlimmste ist, dass es im Nachgang nur falsch gewesen sein kann. Wenn die Gesundheitssysteme überlastet werden, war die Regierung zu zögerlich. Wenn wir aber gut durchkommen und die Krankenhäuser nicht vollaufen, war alles nur Panikmache....

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Für die Interessierten:

    Zwei Links durch die, wie ich finde, die Zusammenhänge für die grundsätzliche Entscheidung für den erneuten Lockdown klarer werden könnten:


    Prof. Drosten bei einer Veranstaltung in Meppen. Er erklärt in einfachen Worten die Gefährlichkeit der aktuellen Welle und was nach der Entwicklung eines Impfstoffs passiert und das noch Entscheidungen anstehen.



    Corona-Lagebild des Krisenstabs von BMI und BMG vom 28.10.20 Die Inhalte dürften auch eine der Grundlagen für die Entscheidungen der letzten Woche gewesen sein.


    https://fragdenstaat.de/dokumente/7729-lagebild28-10

  • Wenn wir also an das Hygienekonzept glauben -und die Maske ist ja integraler Bestandteil - führst du das Konzept mit deiner Aussage Ad Absurdum.

    Einerseits weil die meisten "Zivilisten" die Masken gar nicht korrekt tragen können und so die Wirkung nicht besser als bei den Stoffmasken ist.


    Und Andererseits weil es nicht darum geht, dass die Masken dich schützen, sondern das die anderen vor dir geschützt werden und da machen die "normalen" Stoffmaseken schon einen enormen Unterschied.


    Wenn alle dauerhaft FFP2 oder FFP3 Masken korrekt tragen würden, wäre das sicherlich wünschenswert, aber wohl kaum umzusetzen)

  • Da gab's doch sogar Krawalle die Tage

    wenn Rechtsradikale Krawall machen, sagt das ja nichts über die generelle Akzeptanz aus.

    Mh, wird das also dort alles auf die rechte Schiene gedrückt? Ist halt das Einfachste. Aber dann ist sie Akzeptanz bei unseren Rechten ja scheinbar höher? Dann werden die Maßnahmen hier ja doch gut angenommen.

  • Wenn die Gesundheitssysteme überlastet werden, war die Regierung zu zögerlich. Wenn wir aber gut durchkommen und die Krankenhäuser nicht vollaufen, war alles nur Panikmache....

    Es gibt so Jobs, da kannst Du maximal ein Unentschieden rausholen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Warum diskutiert man nicht über den schwedischen Weg, der durchaus gute Punkte hat, die wir übernehmen könnten?

    Schwedens Sonderweg gescheitert: Grünes Licht für lokale Lockdowns - Volksverpetzer

    Hedisch, sorry, aber diese Quelle?

    Plakativ wie die Sau, reißerisch formuliert, Framing-zentriert. Erinnert mich an die BILD vom Stil her.


    Schau mal hier, das finde ich weit differenzierter:


    Macht es noch einmal, Schweden | Telepolis






  • Von den Komplett dichtmachen der Gaststätten halte ich auch nicht viel und gehe von einem geringen Nutzen aus. Ist halt der verzweifelte Versuch vor Weihnachten das jetzt nochmal einigermaßen in den Griff zu bekommen.


    Denn an Weihnachten werden sie die Leute privat nicht eingeschränkt bekommen. Sogar meine Frau hat schon angekündigt das sie sich an Weihnachten nicht komplett abriegeln wird.

    Wenn man sich diese Simulationen ansieht, ergibt sich aber ein deutlich anderes Bild: Aerosol transmission of Covid-19: A room, a bar and a classroom: how the coronavirus is spread through the air | Society | EL PAÍS in English

    Abstand alleine bringt bei 4 Stunden Aufenthalt fast nichts, Masken schon mehr, mit Lüften wird es handhabbar. Ja im Restaurant sitzt man momentan vielleicht nicht unbedingt 4 Stunden, man trägt aber auch keine Maske.

  • Auch wenn Du beim Ton des Volksverpetzers sicherlich recht hast - die von ihm verlinkten Quellen sind durchaus brauchbar.


    Und was genau ist Dein Problem? In Schweden wird annähernd das gleiche gefordert, das Deutschland mit Verordnungen umsetzt. Ob diese jetzt immer sinnig sind, ist diskutabel. Ob diese immer rechtens sind, entscheiden die Gerichte. Klar hätte man über den Sommer eine gesetzliche Grundlage schaffen können, aber würde sich das Leben großartig dadurch unterscheiden, ob sich die Menschen freiwillig, per Verordnung oder per Gesetz an Kontakteinschränkungen halten? Zumindest für die, die die Pandemie ernst nehmen und sich auch freiwillig, aus Solidarität und Rücksichtnahme an die Regeln halten würden wahrscheinlich eher nicht. Und die, die sich eh schon nicht mit den Verordnungen umgehen können, scheren sich wahrscheinlich erst recht einen Dreck um die ergriffenen Maßnahmen, wenn diese nur auf Freiwilligkeit beruhen.

    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Wenn man sich diese Simulationen ansieht, ergibt sich aber ein deutlich anderes Bild: Aerosol transmission of Covid-19: A room, a bar and a classroom: how the coronavirus is spread through the air | Society | EL PAÍS in English

    Abstand alleine bringt bei 4 Stunden Aufenthalt fast nichts, Masken schon mehr, mit Lüften wird es handhabbar. Ja im Restaurant sitzt man momentan vielleicht nicht unbedingt 4 Stunden, man trägt aber auch keine Maske.

    Ist halt ne Simulation, Aussagekraft kann ich eh nicht beurteilen.


    Ich hätte normale Gaststätten mit verringerter Aufnahmekapazität, Alkoholausschankverbot und Sperrstunde ab spätestens 22 Uhr offengelassen. Und am besten schon 2 Wochen früher. Discos und Bars ist Komplettabriegelung eher unvermeidbar und ok. Hätte insgesamt vermutlich einen ähnlichen Effekt aber die wirtschaftlichen Kosten wären zumindest etwas geringer.


    Letztlich ist es mir Wurst, ich werde wohl auch nach Corona nicht mehr so oft in Restaurants wie davor und finanziell bin ich mit der Branche auch nicht verbandelt.

    Einmal editiert, zuletzt von Hillbilly ()

  • Guter Beitrag von dir. Ja, es macht in der Tat einen enormen Unterschied, ob es über:

    - Gebote vs. Verbote

    - Sinnvoll wohldosierte Maßnahmen vs. logisch nicht nachvollziehbare Gießkannenvorschriften

    - Legislatives Mandat vs. Dekretotatur ohne Maße und zeitliche Milestones plus Checks & Balances

    läuft.

    Unsere Exekutive nutzt es brutal aus und würde am Liebsten per Dekret weiterregieren. Das geht nicht, Leute. Wir haben eine Demokratie, wir haben ein Grundgesetz und wir haben - noch - Bürgerrechte. Diese gilt es zu bewahren.

    Und steckt bitte vernünftige Kritiker am Coro-Mainstream nicht immer wieder mit solchen Spinnern wie Hildmann & Co in eine Tonne. Es ist im besten Fall hanebüchen, meist aber manipulativ, um andere Meinungen und Menschen zu diskreditieren.







  • Der Artikel bei Telepolis ist für deren Verhältnisse ja recht sachlich, es wird sogar zugegeben, dass die Lage in Schweden im Frühjahr ziemlich schlecht war , nur die Schlussfolgerung, dass die Schweden im Frühjahr Dank der Eigenverantwortung der Bevölkerung die Kurve gekriegt hätten wirkt ein bisschen aus der Luft gegriffen.

    Und quellenmäßig ist der Volksverpetzer deutlich transparenter.

  • Aber Verordnungen sind ein legitimer Weg und dort, wo sich nicht rechtens sind, kassieren Gerichte sie ein. Das zeigt doch, dass der Rechtsstaat funktioniert.

    Mit jeder roten Ampel, mit jeder Geschwindigkeitsbegrenzung greift der Staat auf legitime Art und Weise zum Schutze anderer in meine Freiheit ein. Warum fällt es bei Covid so schwer, die Verordnungen zu akzeptieren? Mir schmecken sie sicherlich auch nicht alle und einige Dinge treiben ganz schlimme Stilblüten, aber um Grunde geht es doch momentan immer noch darum, einen praktikablen Weg zu finden, den der Staat und die Bürger gemeinsam gehen können - und das auch auf längere Sicht.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Das Problem aktuell ist halt,

    1. dass einige Krankenhäuser absehbar an ihre Grenzen kommen, wenn man hochrechnet, was die jetzt nachgewiesenen Infektionen ~10 Tage später an Hospitalisierungen bringen, erst recht, wenn die Steigerungen so weitergehen, und
    2. dass aktuell rund 75% der Infektionen nicht mehr nachvollziehbar sind.

    Von den nachvollziehbaren Infektionen passiert die Mehrzahl zuhause, innerhalb der Familie. Dagegen kann man nicht viel machen. Also muss man den Rest runterdrücken, die Kontakte zwischen unterschiedlichen Haushalten. Solange man es nicht besser eingrenzen kann, erwischt es dann alle auf breiter Front. Unter der Maßgabe, dass Schulen und Kindergärten offen gehalten werden sollen, solange es geht, sind die aktuellen Regelungen dann die einzige Möglichkeit.


    BTW: Ich fand bei Bekanntgabe der Regeln die Freigabe von Gottesdiensten jeglicher Religionen (natürlich unter Hygiena-Konzepten!) nicht so ganz nachvollziehbar, zumal auf diesem Wege nachweislich schon so einige Superspreading-Events stattfanden und gerade die besonders religiösen Menschen auch oft besonders wissenschaftsfeindlich eingestellt sind, Motto: Glauben ersetzt Wissen und stolz darauf. Aber da habe ich heute in der FAZ gelesen, dass das direkt mit dem hohen Rang der Religionsfreiheit im Grundgesetz zusammen hängt. Um Gottesdienste zu verbieten, hätte man zuerst die Schulen und Kindergärten dicht machen müssen, weil Religionsfreiheit eben "höherwertig" ist. Nun ja. Dann isses halt so. Aber das mal als Beleg dafür, dass der Rechtsstaat noch funktioniert und die Politik eben nicht bloß nach Lust und Laune handelt. Zumindest in Deutschland. Blick auf USA zeigt, dass es auch anders geht...

  • Verkaufen Rewe-Märkte nicht Lebensmittel? Da gibt es sicher auch Luxusversionen, aber in der Regel sind die schon notwendig.?

    Absolut. Nur ist das hier aufm Dorf ein kleiner Markt mit eh schon engen Gängen, die durch Aktionsprodukte zusätzlich vollgestellt sind, die klar Luxusprodukte oder reine Genussmittel sind, um den Gewinn zu steigern. Dazu wuseln notwendigerweise Helfer umher, um die Regale während der Geschäftszeiten aufzufüllen mit ihren Packwagen. Der Einkaufswagen ist Pflicht für jeden, um die Menge der Käufer-Personen im Laden zu begrenzen, aber besonders der Obst- und Gemüsebereich ist so eng, dass da ein Einkaufswagen alles blockiert. Klare Wegmarkierungen gibt es nicht, nur Abstandspunkte auf dem Boden, die aber von etlichen nicht eingehalten werden, die ihren Wagen im Markt abstellen, um sich freier und schneller durchdrängeln zu können.

    Kurz gesagt: Fernab Corona- Zeiten klappt das alles prima. Realistisch betrachtet ist der Laden ein Infektionsrisiko. Da können sich die Inhaber und Mitarbeiter noch so anstrengen, baulich sind schlicht die Voraussetzungen nicht gegeben, um dauerhaft Abstand halten zu können. Dazu noch das Verhalten der Kunden und schon sehe ich das potentielle Ansteckungsrisiko höher als in einem Multiplex-Kino, auch weil die meisten Kunden eben nicht ihren kompletten Wocheneinkauf dort erledigen (und so potentiell Kontakte minimieren), sondern nur gezielt die Luxusprodukte einkaufen, die es so im Discounter nicht gibt.

    Ich bin ganz bei Dir, dass in so einem Laden die Situation alles andere als ideal ist. Ich glaube aber, dass durch die geringe Verweildauer plus Maskenpflicht das Infektionsrisiko auch in solchen Locations sehr gering ist.

  • "Macht es doch wie Schweden" ist schön gesagt, aber funktioniert nicht. Der Sinn für das Gemeinwesen ist in Schweden noch wesentlich höher entwickelt als in Deutschland. Deswegen kann es dort auch mit Apellen funktionieren. Apelle, welche die Exekutive bei uns seit Monaten verlautbaren lies, welche hierzulande aber weitestgehend auf taube Ohren stiessen....

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Vergleiche mit anderen Ländern sind sowieso immer schwierig, weil diese zum Teil ganz andere Bevölkerungsdichten haben. Ich vermute mal (aus dem Bauch heraus, ohne Überprüfung), dass in Schweden weniger Menschen in Großstädten leben als in Deutschland. Und schon kann man die Maßnahmen nicht mehr 1:1 vergleichen.