Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Heute habe ich im Radio einen darüber Bericht gehört, dass im Frühjahr mehr als ein Drittel (?) weniger Antibiotika verschrieben worden sind. Das ist wohl unter anderem auch auf das Masken tragen zurückzuführen. Leider habe ich nur noch einen Teil des Beitrags gehört und kann daher nicht den ganzen Zusammenhang herstellen.

    Das ist auf die Angst mancher Leute zum Arzt zu gehen zurückzuführen. Die Hausärzte haben manchmal ihren „Stammgästen“ sogar hinterher telefonieren müssen. Corona oder Grippe/grippale Effekte sind Viruserkrankungen, da helfen keine Antibiotika. Die sind gegen Bakterien gut...

    Ich will nicht klugscheißen, aber dank jahrelanger Erfahrung: Bronchitis ist meistens viral bedingt, daher werden bei entsprechenden Symptomen sehr oft Antibiotika verschrieben. ich hab schon öfter wochenlang durchgehustet, bis dann endlich drei Tage Antibiotika die Heilung brachten.

  • Ich bin seit januar 2020 nicht mehr krank gewesen... zweimal hatte ich zuletzt Halsschmerzen, weil mein kleiner Knopf ne Schnupfennase und Durchfall aus dem Kindergarten mitgebracht hat. Ich habe normalerweise 2-3 Mal im Jahr eine schwere Bronchitis. Da habe ich leider eine starke Veranlagung.

    Maske und Homeoffice haben da wohl einen großen Anteil dran ... könnte wegen mir so bleiben :D

  • Ich will nicht klugscheißen, aber dank jahrelanger Erfahrung: Bronchitis ist meistens viral bedingt, daher werden bei entsprechenden Symptomen sehr oft Antibiotika verschrieben. i

    Machst du ja auch nicht, nur ändert das nichts an meiner Aussage zu Grippe und den weniger verschriebenen Antibiotika. ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Das stimmt, ich kenne selbst aber einige Leute, die sich bei jedem Infekt grundsätzlich Antibiotika verschreiben lassen.

    Darüber habe ich mich jedes Mal gewundert, denn bei unserem Arzt gibt es so was nicht aus den von euch schon genannten Gründen.

    Das ist gut möglich, dass davon auch einige in dieser Zeit gar nicht zum Arzt gegangen sind.

  • Bei uns ist Maskenpflicht in RLP jetzt ab Montag auch an den Schulen ab Klasse 5 im Unterricht. Ich bin gespannt wie das so klappen wird mit unserem Schülern und auch Eltern...

    Die Schüler:innen tragen das verantwortungsbewusst mit, ohne zu motzen. Hin und wieder melden sich Kinder, sie hätten Kopfschmerzen oder ähnliches, aber ganz ehrlich: Das waren meistens Kinder, die das vorher auch ohne Masken öfter taten.


    Das kann ich leider für einen Teil unserer Schüler nicht so bestätigen. Ich unterrichte sehr viele Schüler an der Förderschule, die zuhause wenig Unterstützung erfahren. Die Hürden bestehen für sie oft nicht nur im Lernen, sondern auch im emotional-sozialen Bereich (mangelndes Selbstvertrauen, Frust, Traumatisierungen,...)

    Im Kollegium merken wir schon bei den jetzigen Hygieneregelungen in Coronazeiten, dass Vollzeitunterricht wie bisher für manche Schüler (gerade für die Größeren) eine zusätzliche Herausforderung ist. Konflikte/ Provokationen nehmen zu. Das stresst auch zusätzlich die Kollegen. Daher bin ich gespannt, wie das ganze auf Dauer gehen wird...

    Für viele unsere Schüler fällt momentan all das weg, was Schule für sie auch ausmacht: Freunde treffen, eng zusammenhocken, gemeinsam kochen und essen, klassenübergreifende Projekte,... Es dominiert jetzt dagegen Frontalunterricht und Einzelarbeit. Für mich kein Wunder, dass mache kirre werden...

    2 Mal editiert, zuletzt von lealuna ()

  • Man hat wirklich das Gefühl, dass der blöde Virus näher kommt: mehrere Erkrankte im entfernten Bekanntenkreis, und obwohl ich die ganze Woche nur einmal in Bus und Bahn saß und sonst nur bekannte Gesichter bei mir Zuhause waren, stehen in der App jetzt plötzlich drei Begegnungen mit geringem Risiko. Das kann in den letzten 10 Tagen wirklich nur in der einen ÖPNV-Fahrt gewesen sein. Wahnsinn.

  • Man hat wirklich das Gefühl, dass der blöde Virus näher kommt: mehrere Erkrankte im entfernten Bekanntenkreis, und obwohl ich die ganze Woche nur einmal in Bus und Bahn saß und sonst nur bekannte Gesichter bei mir Zuhause waren, stehen in der App jetzt plötzlich drei Begegnungen mit geringem Risiko. Das kann in den letzten 10 Tagen wirklich nur in der einen ÖPNV-Fahrt gewesen sein. Wahnsinn.

    das Gefühl habe ich auch. Ich kenne immer mehr Menschen, die jemanden kennen - oder eben selbst zur Sicherheit in Quarantäne sind.


    Meine App hat am Freitag 5 Begegnungen mit geringem Risiko angezeigt, jetzt sind es nur noch 3 - allerdings weiß ich nicht, wann & wo ich diesen Menschen begegnet sein könnte. Ich fahre seit Monaten nicht ÖPNV sondern fahre Rad, Auto oder laufe. Ich gehe nicht einkaufen. Ich gehe nicht essen. Ich stehe maximal mit anderen Menschen kurz an der Ampel und warte auf Grün. Ansonsten treffe ich nur Menschen, die ich wirklich gut kenne - oder eben Menschen im Büro. Aber auch das sind keine mir unbekannten Personen, von denen ich mitbekommen würde, wenn sie erkranken würden... Daher weiß ich auch Wochen, nachdem mir dies das erste Mal aufgefallen ist, nicht mit dieser Info umzugehen.......

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Heute waren hier vor Ort die neuen Zahlen (Neu-Infizierte seit dem letzten Update) zum ersten Mal seit Wochen wieder unter dem Stand vom gleichen Tag der Vorwoche. Zuvor lag man mit der Schätzung +50% meist so ungefähr richtig. Jetzt "nur" +450 neue Fälle seit Freitag statt +600 am letzten Montag. Indidenz immer noch klar über 200, also von Entwarnung kann noch lange keine Rede ein. Und ob das eine echte Trendumkehr ist, bleibt natürlich auch abzuwarten. Aber dass es nicht weiter Richtung +1000 ging, das tut trotzdem irgendwie gut.

  • Man hat wirklich das Gefühl, dass der blöde Virus näher kommt: mehrere Erkrankte im entfernten Bekanntenkreis, und obwohl ich die ganze Woche nur einmal in Bus und Bahn saß und sonst nur bekannte Gesichter bei mir Zuhause waren, stehen in der App jetzt plötzlich drei Begegnungen mit geringem Risiko. Das kann in den letzten 10 Tagen wirklich nur in der einen ÖPNV-Fahrt gewesen sein. Wahnsinn.

    das Gefühl habe ich auch. Ich kenne immer mehr Menschen, die jemanden kennen - oder eben selbst zur Sicherheit in Quarantäne sind.


    Meine App hat am Freitag 5 Begegnungen mit geringem Risiko angezeigt, jetzt sind es nur noch 3 - allerdings weiß ich nicht, wann & wo ich diesen Menschen begegnet sein könnte. Ich fahre seit Monaten nicht ÖPNV sondern fahre Rad, Auto oder laufe. Ich gehe nicht einkaufen. Ich gehe nicht essen. Ich stehe maximal mit anderen Menschen kurz an der Ampel und warte auf Grün. Ansonsten treffe ich nur Menschen, die ich wirklich gut kenne - oder eben Menschen im Büro. Aber auch das sind keine mir unbekannten Personen, von denen ich mitbekommen würde, wenn sie erkranken würden... Daher weiß ich auch Wochen, nachdem mir dies das erste Mal aufgefallen ist, nicht mit dieser Info umzugehen.......

    Für die "niedrigen" Risikobegegnungen reicht es, dass die Person an Dir vorbeigelaufen ist, oder - wenn Du das Autofenster nicht zu hattest oder Rad gefahren bist - reicht sogar schon ein Vorbeifahren. Die Handys messen zum einen den Erstkontakt und dann wieder wie lange es gedauert hat. Insoweit kann das wirklich völlig en passant passiert sein.

  • Mich begeistert es total, wie manche Menschen am vergangenen Wochenende noch unbedingt "ein letztes Mal vor dem Lockdown" ins Kino, Restaurant, Kneipe wasauchimmer mussten.

    Alles keine lebenswichtigen Dinge, aber alle potentiell risikobehaftet, Also nochmal schnell Lotto spielen ...

    Ich vermute wegen solchen Leuten dauert der Lockdown 4 Wochen und nicht zwei. Denn wer sich am vergangen Wochenende angesteckt hat weiß es erst in zwei Wochen.

    In der Firma gibt es mittlerweile auch einige Fälle, was mir aber egal ist, da ich nur noch im HO arbeite.

    --
    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
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  • Mich begeistert es total, wie manche Menschen am vergangenen Wochenende noch unbedingt "ein letztes Mal vor dem Lockdown" ins Kino, Restaurant, Kneipe wasauchimmer mussten.

    Alles keine lebenswichtigen Dinge, aber alle potentiell risikobehaftet, Also nochmal schnell Lotto spielen ...

    Ich vermute wegen solchen Leuten dauert der Lockdown 4 Wochen und nicht zwei. Denn wer sich am vergangen Wochenende angesteckt hat weiß es erst in zwei Wochen.

    In der Firma gibt es mittlerweile auch einige Fälle, was mir aber egal ist, da ich nur noch im HO arbeite.

    Eigentlich war genau das überwiegend nicht der Fall: Köln vor "Lockdown light": Weniger Party, mehr Wellness | tagesschau.de


    Und Kino nehme ich für mich jetzt mal aus, das halte ich, wie auch Kekule, Drosten und viele der anderen Virologen, am Ende noch für das unproblematischste aller indoor-Freizeitvergnügen, da dort, wenn das Gebäude nicht unsaniert seit den 1970ern rumsteht, per Gesetz verpflichtend eine ziemlich starke Belüftungsanlage eingebaut ist und eigentlich auch niemand sprechen sollte.

  • Wenn ich sowas lese wie von rojack kriege ich echt langsam das Kotzen!!! Bist du eine göttliche Instanz, die bestimmen darf, wer was machen darf oder nicht? Wenn die Leute noch einmal ein "normales" Leben führen möchten und Essen gehen möchten, dann haben sie verdammt nochmal jedes Recht dazu. Wer bist du, darüber moralisch zu urteilen?


    Und jetzt das wichtigste: erklär mir doch mal, warum am Mittwoch, dem 28.10.2020 Maßnahmen beschlossen werden, die dann ab dem 2.11. in Kraft treten??? Warum dann nicht sofort. Weil jeder Politiker weiß doch, dass es Leute dann noch ausnutzen.

  • Nee, eher weil man den Unternehmen der Freizeitbranche diesmal Gelegenheit geben wollte, sich darauf vorzubereiten. Wenn Du Gastronom bist, hast Du sonst Unmengen an Lebensmitteln geordert, die schlecht werden, Kinos müssen ihre Disposition ändern, Theater das Kurzzeitpersonal abbestellen etc.

  • Und jetzt das wichtigste: erklär mir doch mal, warum am Mittwoch, dem 28.10.2020 Maßnahmen beschlossen werden, die dann ab dem 2.11. in Kraft treten??? Warum dann nicht sofort. Weil jeder Politiker weiß doch, dass es Leute dann noch ausnutzen.

    Weil ein Beschluss dieser Art rechtlich nicht bindend ist und in jedem Bundesland erst in eine rechtsgültige Form gebracht werden muss. Das kann zwar schnell gehen, vor allem, wenn es in Form einer Verordnung geschieht, aber etwas Zeit braucht es doch. Meist ist es ja auch so, dass es dann noch vor Ort der Umsetzung durch die kommunalen Behörden bedarf.


    Und was heißt schon "ausnutzen"? Solange etwas nicht verboten ist, ist es erlaubt (Freiheit eben). Ob es dann jeweils sinnvoll ist, die Freiheit auch zu nutzen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Und jetzt das wichtigste: erklär mir doch mal, warum am Mittwoch, dem 28.10.2020 Maßnahmen beschlossen werden, die dann ab dem 2.11. in Kraft treten??? Warum dann nicht sofort. Weil jeder Politiker weiß doch, dass es Leute dann noch ausnutzen.

    ... vermutlich, weil auf der einen Seite den hohen Infektionszahlen Einhalt geboten werden musste, aber auf der anderen Seite den Gastronomen so die Chance gegeben wurde, die bereits eingekauften Lebensmittel noch verarbeiten und verkaufen zu können. Wäre der Shutdown von einem auf den anderen Tag erfolgt, wäre der Aufschrei sicher noch viel größer unter den betroffenen Branchen gewesen.

    Politik ist immer wieder Kompromiss-Findung....

  • Wenn ich sowas lese wie von rojack kriege ich echt langsam das Kotzen!!! Bist du eine göttliche Instanz, die bestimmen darf, wer was machen darf oder nicht? Wenn die Leute noch einmal ein "normales" Leben führen möchten und Essen gehen möchten, dann haben sie verdammt nochmal jedes Recht dazu. Wer bist du, darüber moralisch zu urteilen?

    Sein moralisches Urteil kann rojack sicherlich fällen, denn das ist seine persönliche Meinung. Ich habe meine Eltern auch klipp und klar gesagt, dass ich es äußert dumm und unvernünftig fand, dass sie gestern nochmals zum Essen gehen mussten.


    Genau wie es Ihre Freiheit ist Essen zu gehen, ist es auch meine Freiheit dies zu verurteilen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Wenn es um die Prämisse geht "Menschenleben über allem anderen" dann sch... ich auf die paar Lebensmittel. Die kann man auch noch irgendwie anders verteilen. Es tut mir leid, aber gerade solche halbgaren Entscheidungen sorgen bei mir dafür, das nicht mehr ernst nehmen zu können.


    Ach, ich habe übrigens noch eine schöne Geschichte für alle, die glauben, in Deutschland läuft alles so toll:


    Ein Kumpel aus NRW rief mich vor einer Woche an und erzählte mir, dass seine Frau ein paar Tage zuvor mit einer Freundin und deren Tochter mit dem Auto zum Baumarkt gefahren ist und die Tochter nun positiv auf Corona getestet wurde. Die Frau meines Kumpels wohnt in Moers, die Freundin mit Tochter in Recklinghausen. Die Frau rief beim Gesundheitsamt Moers an und gab an, einen langen Kontakt mit einer positiv getesteten gehabt zu haben und was sie nun tun soll. Quarantäne, Test usw.? Die Antwort des GA war, sie soll erstmal gar nichts machen und ihr Leben normal weiterleben und wenn sich das Gesundheitsamt aus Recklinghausen melde bzgl. der Tochter und sie als Kontaktperson angegeben wurde, werde man sich bei ihr melden. Und was ist die Frau meines Kumpels von Beruf? Grundschullehrerin.


    Wenn ich sowas höre, kann ich das alles nicht mehr ernst nehmen.

  • Es tut mir leid, aber gerade solche halbgaren Entscheidungen sorgen bei mir dafür, das nicht mehr ernst nehmen zu können.

    Hast Du den Beitrag von Ernst-Jürgen gelesen? Deutschland ist immer noch ein Rechtsstaat, da kann nicht nicht von Heute auf Morgen alles geschlossen werden, das muss schon alles seinen ordentlichen Gang gehen. Um die Lebensmittel ging es dabei bestimmt nciht

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ach, ich habe übrigens noch eine schöne Geschichte für alle, die glauben, in Deutschland läuft alles so toll:

    Ich glaube Du findest keinen der behauptet es lauft alles so "toll". Aber, und das ist ein ganz großes aber, es läuft besser als fast überall sonstwo. Dass immer noch solche Fehleinschätzungen getroffen werden wie von Dir beschrieben ist leider kaum zu vermeiden. Nur was wäre Deine Alternative? Abwarten und Teetrinken?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ach, ich habe übrigens noch eine schöne Geschichte für alle, die glauben, in Deutschland läuft alles so toll:

    Ich glaube Du findest keinen der behauptet es lauft alles so "toll". Aber, und das ist ein ganz großes aber, es läuft besser als fast überall sonstwo. Dass immer noch solche Fehleinschätzungen getroffen werden wie von Dir beschrieben ist leider kaum zu vermeiden. Nur was wäre Deine Alternative? Abwarten und Teetrinken?

    Das mit den Lebensmitteln kam nicht von mir, sondern aus den Reden im Bundestag - ich denke schon, dass die Vorbereitung der besonders Betroffenen auf den Shutdown da auch eine größere Rolle gespielt hat, aber natürlich auch der Wunsch, diesmal die Parlamente wenigstens vorher abstimmen zu lassen.

    Das mit dem Gesundheitsamt zeigt ja, dass die total überfordert sind und der Shutdown jetzt wichtig ist. Hier in NRW war das schon vor Wochen der Fall. Ich hatte jetzt zweimal den Eindruck, ich könnte mich infiziert haben: Im April gab es noch nicht genug Tests, und im August wurde ich nicht getestet, weil die Symptome nicht eindeutig genug waren. Egal wie man Regularien festlegt, es wird immer etwas geben, was dann nicht funktioniert. Bei uns reagieren die Schulen eher übervorsichtig und sagen den LehrerInnen, sie sollen auch schon ohne Anweisung durch das Gesundheitsamt zuhause bleiben.

  • Und jetzt das wichtigste: erklär mir doch mal, warum am Mittwoch, dem 28.10.2020 Maßnahmen beschlossen werden, die dann ab dem 2.11. in Kraft treten???

    In der Tat, das habe ich mich gefragt. Zumal viele Experten immer wieder betont haben, dass jeder Tag zählt. Ich halte es für keine gute Idee, den Leuten nochmal ein Wochenende zum "ausnutzen" gegeben zu haben.

    Die bereits angesprochenen rechtlichen und administrativen Fallstricke mögen allerdings ein Grund dafür sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Ernst Juergen Ridder weiß vielleicht noch die genauen Zeiten, aber grundsätzlich muss ein neues Gesetz beschlossen und veröffentlich werden. Das geschieht normalerweise über den Bundesanzeiger. Ähnlich wie auch bei anderen eingreifenden Maßnahmen, wie beispielsweise einem Parkverbot, dürfte eine 72-Stunden-Frist gelten. Das heißt es darf frühestens 72 Stunden nach Veröffentlichung gelten. Es muss ja grundsätzlich auch die Möglichkeit zur gerichtlichen (Eil-)Überprüfung geben.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wir haben an Halloween uns etwas aus einem nahe gelegenem Lokal geholt, das praktisch auf der französischen Grenze liegt. Die Bude war so voll, dass ich mich geweigert habe den Gastraum zu betreten. Auch der Biergarten war bis zum Anschlag gefüllt.

    Da wurde auf nix geachtet.

    Ich glaube echt, dass wir Stapelweise Särge sehen müssen, bis die Leute es kapieren. Ich bin stinksauer auf die Gottesdienstidiotennazis in München und gleichzeitig auf einen Teil meiner Familie, die auch nochmal essen gehen müssten. 4 Wochen selber kochen, welch ein Horror.

    Das ist eine solche Überdosis Egoismus, den sich unsere Gesellschaft angewöhnt hat... ich gönne mir das jetzt nochmal. Ich lass mir doch das Leben nicht verbieten... ich ich ich.... Wenn alle weniger Ich und mehr an das Gesamte denken würden, wäre allen geholfen.
    Denn Restaurants und Co müssen nur schließen, weil sich eben viele Gastronomen nicht an die Regeln gehalten haben, und die Leute ihr Verhalten eben nicht angepasst haben.

    Wenn jeder Abstand und Maske tragen würde, würde das auch klappen... selbst im Winter. Aber wenn der keller nur ein Faceshield trägt haste deinen Überträger.

    Ich wünschte das Virus würde Lila Punkte aufs Gesicht zaubern... dann wären die Leute vorsichtig.

  • Bei starken Eingriffen in Freiheitsrechte ist ein "gilt in 5 Tagen" im allgemeinen das kleinere Übel für alle Beteiligten im Vergleich zu einem "gilt sofort", das eh nicht sofort allen bekannt ist und das eh nicht ab sofort durchgesetzt werden könnte.

    Im Übrigen fallen die ganzen Einschränkungen ja nicht einfach so urplötzlich vom Himmel. Man weiß, dass so-und-soviel Prozent der heute Infizierten 1-2 Wochen später im Krankhaus landen und dass davon dann so-und-soviel Prozent schwere Fälle werden. Man kennt die Altersstruktur der Infizierten, d.h. man kann die Quoten daran anpassen, und man kennt die Auslastungen und Kapazitäten des Gesundheitssystems (nicht nur Betten, auch Personal oder medizinische Ausrüstung). Das kann man alles einrechnen und das wird die Politik auch getan haben. Es ist kein "Hilfe, die Sch***e fliegt uns bereits um die Ohren!", sondern ein "Wenn wir jetzt nicht handeln, dann [...]" Was an der Krankenhaus-Front passiert, ist für die nächste Zeit gut berechnenbar. Dementsprechend kann man auch die Bremse bzgl. Neuinfektionen mit "gilt in 5 Tagen" reinhauen.

  • Bei starken Eingriffen in Freiheitsrechte ist ein "gilt in 5 Tagen" im allgemeinen das kleinere Übel für alle Beteiligten im Vergleich zu einem "gilt sofort", das eh nicht sofort allen bekannt ist und das eh nicht ab sofort durchgesetzt werden könnte.

    „Nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich“

    Der Rest ist Geschichte...

  • Jeder ist in erster Linie erstmal für sich selbst verantwortlich in seinem Handeln. Greift dieses Verantwortungsbewusstsein nicht, müssen leider Gebote und Verbote her. Es gibt halt eine kleine Gruppe von Soziopathen und Egoisten und die zeigt sich in diesen Zeiten umso deutlicher. Die gab es aber schon immer und die wird es auch weiterhin geben.


    Ich war am Samstag im Ruhrpark im UCI. Eigentlich meide ich ansonsten diesen Ort am Wochenende, weil überfüllt und überwiegend unangenehmes Publikum. Der Parkplatz rund um das Kino war aber ungewöhnlich leer (sonst bekommt man hier kaum einen Parkplatz) und auf dem Weg vom Auto bis zu meinem Sitzplatz im Kino bin ich keinem nahe gekommen. Im grossen Kinosaal sassen veteilt nut rund 10 Leute bei Maskenpflicht am Sitzplatz und laufender Lüftung. Inzwischen wurden auch die vorab von mir direkt gegenüber dem UCI Bochum kritisierten fehlenden Hinweise auf die Maskenpflicht vor der Trailershow ergänzt. Da hat sich nochmals was bewegt, obwohl deren Hygienekonzept (bis auf den Snack-Verzehr im Kino) wirklich durchdacht ist.


    Danach 19h im örtlichen Rewe-Markt war wesentlich mehr los und es wurde auch kaum Rücksicht genommen und Abstand gehalten. Eigentlich eine Zeit, in der im Rewe wenig los ist, auch weil Fleischtheke und Bäcker nur noch sehr eingeschränkt Waren haben und in der man prima einkaufen gehen kann. Im Kino fühlte ich mich da wesentlich sicherer. Das Kino hat nun einen Monat zu. Der Rewe-Markt weiterhin auf und verkauft überwiegend Luxus-Produkte, die nicht zwingend lebensnotwendig sind. Kann man verstehen, ist aber schwer zu vermitteln.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich vermute wegen solchen Leuten dauert der Lockdown 4 Wochen und nicht zwei. Denn wer sich am vergangen Wochenende angesteckt hat weiß es erst in zwei Wochen.

    Um es unverantwortlich zu benennen, müssten Kinos und Restaurants wirklich für die ansteigenden Zahlen verantwortlich sein.

    Im Frühjahr hat man aber schon gesehen, dass trotz harten Lockdowns im Ausland die Zahlen weiter gestiegen sind.

    Die Zahlen werden auch hier weiter steigen und ich wundere mich, wie man überhaupt annehmen kann, dass die jetzigen Maßnahmen überhaupt großartig was bringen könnten.

  • Danach 19h im örtlichen Rewe-Markt war wesentlich mehr los und es wurde auch kaum Rücksicht genommen und Abstand gehalten. Eigentlich eine Zeit, in der im Rewe wenig los ist, auch weil Fleischtheke und Bäcker nur noch sehr eingeschränkt Waren haben und in der man prima einkaufen gehen kann. Im Kino fühlte ich mich da wesentlich sicherer. Das Kino hat nun einen Monat zu. Der Rewe-Markt weiterhin auf und verkauft überwiegend Luxus-Produkte, die nicht zwingend lebensnotwendig sind. Kann man verstehen, ist aber schwer zu vermitteln.

    Verkaufen Rewe-Märkte nicht Lebensmittel? Da gibt es sicher auch Luxusversionen, aber in der Regel sind die schon notwendig.?


    Hier in Süd-BW läuft zumindest die Sache mit den Tests ganz gut. Wurde heute mit leichten Erkältungssymptomen von der Arbeit nach 🏠 geschickt, Testtermin bei meiner Hausärztin: man wartet auf den Bürgersteig vor der Praxis (nach Ende der regulären Sprechstunde), wird von der Ärztin selbst im Weltraumanzug abgeholt und der Abstrich genommen, Ergebnis sollte bis morgen Abend da sein.

    Die Ärztin sagte aber, zwischenzeitlich mussten sie fünf Tage auf die Ergebnisse warten, bis das Labor neue Leute eingestellt hat.

  • Im Frühjahr hat man aber schon gesehen, dass trotz harten Lockdowns im Ausland die Zahlen weiter gestiegen sind.

    Nein, im Frühjahr hat sich alles entspannt. Deshalb nennt man es jetzt ja "zweite Welle".

    Übrigens sind die USA mal wieder einen Schritt weiter, die starten schon in die dritte Welle.

  • Der Rewe-Markt weiterhin auf und verkauft überwiegend Luxus-Produkte, die nicht zwingend lebensnotwendig sind.

    WTF!!! Bei manchen hier bekomme ich wirklich Angst. Jetzt werden auch noch Mitbürger, die an einem Samstag einkaufen gehen, um sich mit LEBENSNOTWENDIGEN Speisen und Getränke zu versorgen, an den Pranger gestellt. Wo bitte ist ein REWE-Markt, der überwiegend Luxus-Produkte verkauft? Ich kenne keinen. Ich komme langsam zu dem Schluss, das ich vor manchen hier im Forum (in der Radikalität) mehr Angst bekomme als vor dem Virus.

  • Marc1974 Ich denke Du hast ravn ziemlich mißverstanden. Er hat doch vielmehr in Frage gestellt warum die Kinos schließen müssen.


    Dass der Großteil des Sortiments be REWE eher dem hochpreisigen Segment zuzuordnen ist steht wieder auf einem anderem Blatt

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Verkaufen Rewe-Märkte nicht Lebensmittel? Da gibt es sicher auch Luxusversionen, aber in der Regel sind die schon notwendig.?

    Absolut. Nur ist das hier aufm Dorf ein kleiner Markt mit eh schon engen Gängen, die durch Aktionsprodukte zusätzlich vollgestellt sind, die klar Luxusprodukte oder reine Genussmittel sind, um den Gewinn zu steigern. Dazu wuseln notwendigerweise Helfer umher, um die Regale während der Geschäftszeiten aufzufüllen mit ihren Packwagen. Der Einkaufswagen ist Pflicht für jeden, um die Menge der Käufer-Personen im Laden zu begrenzen, aber besonders der Obst- und Gemüsebereich ist so eng, dass da ein Einkaufswagen alles blockiert. Klare Wegmarkierungen gibt es nicht, nur Abstandspunkte auf dem Boden, die aber von etlichen nicht eingehalten werden, die ihren Wagen im Markt abstellen, um sich freier und schneller durchdrängeln zu können.

    Kurz gesagt: Fernab Corona- Zeiten klappt das alles prima. Realistisch betrachtet ist der Laden ein Infektionsrisiko. Da können sich die Inhaber und Mitarbeiter noch so anstrengen, baulich sind schlicht die Voraussetzungen nicht gegeben, um dauerhaft Abstand halten zu können. Dazu noch das Verhalten der Kunden und schon sehe ich das potentielle Ansteckungsrisiko höher als in einem Multiplex-Kino, auch weil die meisten Kunden eben nicht ihren kompletten Wocheneinkauf dort erledigen (und so potentiell Kontakte minimieren), sondern nur gezielt die Luxusprodukte einkaufen, die es so im Discounter nicht gibt.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Um es unverantwortlich zu benennen, müssten Kinos und Restaurants wirklich für die ansteigenden Zahlen verantwortlich sein.

    IIRC werden circa 25% der Infektionen auf bekannte Infektionsträger zurückgeführt, das sind die einfach nachzuverfolgenden Infektionen im direkten Familienkreis (im eigenen Haushalt). Der Großteil der Infektionen kommt hingegen nicht aus diesem Kreis - und muss ja aber irgendwo entstehen. Da ist es dann naheliegend, zunächst in den Bereichen anzusetzen, in denen es lange Verweildauern und zugleich Verzichtbarkeit im täglichen Leben gibt. So wenig wie ich Dir angesichts der Datenlage einen Nachweis bringen kann, dass tatsächlich die Kinos, Restaurants etc. ursächlich sind, kannst Du mir einen Nachweis bringen, dass sie es nicht sind.


    Mir ist kein in Restaurants o.ä. umgesetztes Hygienekonzept bekannt, das dem Thema Hauptinfektionsquelle Aerosole auch nur annähernd gerecht wird. Abstände und Desinfektionsmittel hin oder her. Lüften müsste die Lokalität dann schon auf die Außentemperatur abkühlen, um physikalisch einen annähernd hinreichenden Luftaustausch zu erreichen - in größeren Restaurants ein Ding der Unmöglichkeit. Was hinzukommt: Jeder Besuch in einem Restaurant, Kino, etc. verursacht weitere Kontakte in Verkehrsmitteln, Warteschlangen etc., die es einfach zu vermeiden gilt.


    Warum bleiben sonstige Geschäfte, Arbeitsstätten und Schulen hingegen geöffnet? Weil wir hier in noch viel massiverem Maße ökonomische und die Ausbildung und das Wohlergehen von Kindern betreffende Schäden verzeichnen müssten als bei Wirtschaftszweigen, die dann doch nur 2% der deutschen Volkswirtschaft ausmachen. Für mich ist aber auch klar: Wenn der Bremseffekt des leichten Lockdowns nicht ausreicht, dann werden wie in den Nachbarländern härtere Maßnahmen kommen müssen. Das sollte sich keiner von uns wünschen.

  • Wir könnten ja demnächst an jeden Lebensmittelmarkt einen Polizisten hinstellen, der überprüft, ob sich maximal 20 Prozent Luxusartikel in der Einkaufstasche befinden. Und wer mehr Luxuswaren hat, bekommt ein saftiges Bußgeld, weil er nur aufgrund seiner Sucht nach Luxusartikeln alle Mitbürger wissentlich in Gefahr gebracht hat.