Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Liebes Corona-Tagebuch,

    heute bin ich noch ein wenig mehr vom Glauben abgefallen. Kommt jetzt nächste Woche die Beschränkung auf 10 Personen aus maximal zwei Haushalten bundesweit, werden in der Schule Vogelwild verschiedene Klassen durchmischt.

    Die Klasse von meinem Mittleren kommt gerade wegen mehrerer positiver Fälle aus der Quarantäne. Alle Mitschülerinnen und Mitschüler wurden (verständlicherweise) als Kontaktperson I eingestuft. Da hat die Schule natürlich nichts Besseres zu tun, als weiterhin zwei Klassen und Werken und mehrere Klassenstufen (!!!) in Religion/Ethik zu durchmischen. Damit hat mein Sohn mit ca. 50 Haushalten in der Schule in geschlossenen Räumen Kontakt und das für mindestens 45 Minuten.

    Geht's noch?

    Dazu gibt es noch einen Elternbrief, der explizit darauf hinweist, dass eine Befreiung für einzelne Unterrichtsstunden nicht möglich ist und dass das erhöhte Infektionsrisiko schon gar keinen Grund dafür darstellt :cursing:

    Ich bin ja für Schulpflicht und alles und ich weiß wie viele Leute auf die Betreuung und KiGa und Schule angewiesen sind. Aber das ist doch dämlich! Da kann ich auf die nächste Quarantäne wetten und dann ist wieder Betreuung daheim angesagt. Ich habe es noch gut, denn das kriegen wir hin, aber bei anderen Familien wird das wieder zum Balanceakt. Zumal bestimmt noch viel Urlaub in dem Jahr vorhanden ist :mauer:.

    Als ob man da nicht eine Lösung findet, bei der wenigstens die Klassen nicht durchmischt werden...

    So...Frust bisschen von der Seele geschrieben.

    Gute Nacht Tagebuch.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Die Schulen bekommen halt einfach aufgedrückt, dass alles möglich sein muss. Es kommt mir schon oft im letzten halben Jahr als Realsatire vor, die immer absurder wird: Lüften ist jetzt DAS Rezept, das gegen alles hilft, auch bei Stufe rot. Ich kann mir nur noch an den Kopf fassen.

    Zusätzlich ist ja leider schon lange Zeit so, dass gerade Personalmangel schöngerechnet wird. Zitate wie "alle Planstellen sind besetzt" kann ich nicht mehr hören (Planstellen werden ja kaum noch geschaffen, dafür viele befristete Verträge). Leute, die sich auf Funktionsstellen bewerben, werden kommissarisch eingesetzt, d.h. machen auf unbestimmte Zeit den Job ohne Anpassung des Gehalts plus Mehrarbeit.


    Es ist für mich eine Frage der Zeit bis das Kartenhaus zusammenfällt. Corona könnte das ganze jetzt gerade im Herbst/ Winter beschleunigen: Notkonzepte (leider oft als Regel erlebt) wie 2 Klassen zusammen unterrichten gehen ja jetzt nicht mehr ohne weiteres. Übrigens zählt sowas dann in der Statistik auch nicht als Ausfall, war ja Unterricht... Wir haben bei uns diese Woche schon Klassen zuhause gelassen nicht wegen Corona sondern wegen Personalausfällen.

    Dass sich im letzten halben Jahr was auch im Hinblick auf Digitalisierung verändert hätte - leider ziemliche Fehlanzeige.

    Ich hoffe dass viele Schulleitungen, die jetzt oft schon am Limit sind, zusammen mit den Kollegien klar Kante zeigen, dass irgendwo mal Schluss sein muss mit dem Wahnsinn.

  • Dass sich im letzten halben Jahr was auch im Hinblick auf Digitalisierung verändert hätte - leider ziemliche Fehlanzeige.

    Oh ja! O-Ton beim Elternabend: "Wir sind jetzt total fit mit Mebis!" Also einer Plattform, die zum Verteilen von Hausaufgaben gut geeignet ist....toll....

    Videoschaltkonferenzen können leider nicht durchgeführt werden, da MS Teams und Konsorten ja amerikanische Server nutzen und die Kinder dann bestimmt Werbung bekommen (auch O-Ton!!!). Eigene Server sind zwar vorhanden, aber so mickrig dimensioniert, dass maximal eine Klasse (und dann nicht komplett) teilnehmen könnte.

    Auf die Nachfrage nach einem Konzept bei steigenden Zahlen wurde drei Mal auf Holz geklopft und sich gewünscht, dass es nicht passiert (weil die Kinder in der Schule ja so verantwortungsvoll sind....). Das alles offen vor den Eltern.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Hey, immerhin gibt es schon eine Plattform. 😂 Bei uns wurde nur BigBlueButton angekündigt von Land, bisher nichts.

    Server - auch nichts.

    Und weitere Baustellen: kein WLAN bei den Eltern, keine Mailadresse angegeben, kein mobiles Endgerät verfügbar.


    Ich denke wenn die Quarantäne kommen sollte, dann wird es nicht anders laufen als im Frühjahr: Arbeitshefte mitgeben, telefonieren, Material ausfahren...

  • Ich habe eben mit einer Kollegen telefoniert, die sich darüber aufregt, dass die Schüler ab Klasse 5 wohl demnächst Masken im Unterricht tragen müssen.

    Die Masken lassen ja "erwiesenermaßen" weniger Sauerstoff durch und das CO2 sammelt sich darunter. Ihre Tochter hätte von der Maske ständig Kopfschmerzen. Dann lieber wieder zu Hause unterrichten, ohne Maske.

    Puh, ich musste mich sehr zurückhalten.

  • Weswegen? Glaubst du nicht, dass die Tochter durch die Maske Kopfschmerzen bekommt? Oder soll die Tochter eben mit Kopfschmerzen dem Unterricht beiwohnen und damit schlechtere Noten riskieren?

    Eigentlich müsste die Masken ja auch alle 2h ausgetauscht werden, machen aber sicherlich die wenigsten. Selbst im Krankenhaus habe ich erst letztens wieder ein Schild mit "1 Maske pro Mitarbeiter pro Tag" gelesen.

  • Weswegen? Glaubst du nicht, dass die Tochter durch die Maske Kopfschmerzen bekommt?

    Nein, das bezweifle ich nicht. Ich behaupte nicht, dass die lügen würde.

    Aber der Rest bzgl. Sauerstoff ist schon reichlich strange. Und die Meinung, dass die Kinder besser zu Hause lernen, kann auch nur jemand vertreten, bei dem das im Frühjahr gut funktioniert hat. Ich weiß von ganz vielen Familien, wo das überhaupt gar nicht geklappt hat.

    An dieser Stelle möchte ich das Thema aber nicht weiter vertiefen, ansonsten sind wir ganz schnell in Diskussionen, die nach RSP gehören. Ich wollte nur im Tagebuch-Sinne mir ein wenig Befreiung verschaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Ich klinke mich auch mal ein.

    Hab gerade die beiden Rollenspieltermine mit insgesamt 5 Leuten, drei Haushalte, abgesagt. Wir waren eh nicht sicher, was wird, aber ich hab es für mich gebraucht, dass es potentielle Hoffnung gibt, dass irgendwann was stattfindet. Hab auch angeregt, für Dezember was neues auszumachen. Ich werde mich nicht über Regelungen hinwegsetzen, aber ich brauche für mich persönlich irgendwie diesen Hoffnungsschimmer, dass es auch ein Leben nach Corona und Maßnahmen gibt. Tochterkind ist im November (theoretisch) mit ihrer Ausbildung fertig. Zur schriftlichen Prüfung müsste sie Ende des Monats in eine Großstadt und ein anderes Bundesland fahren. Das wackelt jetzt natürlich, die Folgeausbildung kann dann natürlich auch nicht passieren, die nahtlos daran angeschlossen hätte. Ich rege mich auf, dass man hier innerhalb von sechs Monaten (die Frühjahrsprüfungen sind ja auch ausgefallen) keine Alternative erdacht hat, war doch abzusehen, dass es im Herbst wieder mehr Fälle geben wird.

    Fühl mich gerade einfach nur erdrückt, eingesperrt und, ja, absolut hoffnungslos.

  • Hallo,
    es nimmt alles seltsame Triebe an.


    Mein Buchhändler beklagt sich bei der örtlichen Partei den Grünen, dass die nicht alle Maßnahmen-Gegner als Corona-Leugner behandeln sollen. Er würde jetzt seinen Einfluss geltend machen, dass die Partei in seinem Umfeld keinen Zuspruch mehr erhält. Die zweite Vorsitzenden spricht ihn auf der Straße an und sie geraten aneinander. Sie äußert sich, dass sie bei ihm keine Einkäufe mehr tätigen würde. Er beklagt sich wieder bei der Partei, dass hätte faschistoide Ausmaße. Mit den Juden hätte man auch so angefangen. Die Knobloch wird zu Rate gezogen, die Verhältnisse zu beurteilen.

    :?:

    Alles ist einer halben Seite der örtlichen Tageszeitung zu entnehmen. :rolleyes:

    :?:

    Liebe Grüße
    Nils

  • Zur schriftlichen Prüfung müsste sie Ende des Monats in eine Großstadt und ein anderes Bundesland fahren. Das wackelt jetzt natürlich, die Folgeausbildung kann dann natürlich auch nicht passieren, die nahtlos daran angeschlossen hätte.

    Nur mal aus Interesse - warum denn nicht? Es gibt keine Ausgangssperre, auch der Individualverkehr oder ÖPNV ist nicht eingeschränkt...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Das ist wirklich seltsam. Da ich ja jetzt auch zusätzlich in der Ausbildung tätig bin: Ich hab das Gefühl dass zumindest im Lehramt alles möglich gemacht wird, um Nachweise/ Prüfungen auf keinen Fall rauszuschieben. Eine "Innovation" dazu war zuletzt das digitale Schulpraktikum - alles online für die Studierenden anstatt Unterricht in Schulen sehen und halten...

  • Wir haben derzeit eine Schulpraktikantin (Gymnasium, 11. Klasse). Wir wurden von den Eltern verzweifelt gebeten, dass sie bei uns ein Praktikum machen kann. Da es sich um gute Bekannte handelt, haben wir uns bereiterklärt.


    Die vorherigen Versuche eines Schülerpraktikums brachten alle Absagen. Der letztlich eigentlich zugesagte Platz wurde dann einen Tag vor Beginn abgesagt. Nachvollziehbarerweise möchte keiner eine zusätzliche Ansteckungsquelle im Büro haben.


    Die Schule hat dann mitgeteilt, dass alle, die kein Praktikum machen (können), null Punkte hierfür in Politik erhalten (was auch immer das damit zu tun hat). Den Schülern wurde vorgeschlagen, sich alternativ um einen Platz bspw. bei Rewe zu kümmern und da Regale einzusortieren. Grotesk.

  • Ich beobachte die Entwicklungen auch mit Bauchschmerzen. Ein Großteil meiner Schüler steckt das ständige Tragen der Masken (in BW ist das seit dem 19.10.20 Pflicht) bisher relativ gut weg. Bei einem Teil (20-25%) hinterlässt es allerdings Spuren. Die Konzentration lässt spürbar früher nach, sie klagen über Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Übelkeit und werden teilweise auch etwas panisch, da sie Sorge haben, zu wenig „Luft“ zu bekommen. Erste Schüler lassen sich außerdem bereits von der Maske befreien.

    Ich habe kurz vor den Ferien eine ähnliche Erfahrung machen müssen, als ich plötzlich Schwindel und Kreislaufprobleme verspürte. Ich musste mich dann mal kurz auf dem Tisch eines Schülers aufstützen, mit dem ich mich gerade im Gespräch befand. Im Anschluss habe ich die Maske auf der Terrasse gelüftet und ein paar Mal tief Luft geholt. Dann war es nach kurzer Zeit besser.

    Wir lüften alle 20 min, was bisher noch ganz gut funktioniert. Wie das im Winter gewährleistet werden soll, keine Ahnung.

    In den Pausen dürfen die Schüler die Masken abziehen, sofern sie den Mindestabstand einhalten können. Hier haben ich und mein Parallelkollege Glück, da wir einen kleinen Pausenhof allein für unsere Stufe haben. Einige Schüler nehmen die Chance wahr, wir Lehrer flächendeckend.

    Die Eltern sind seit Corona berechtigterweise auch viel vorsichtiger geworden. Ich habe jetzt schon so viele Fehlzeiten, dass ich bei manchen Schülern wirklich Sorge habe, ob sie dieses Jahr überhaupt genug vom Stoff mitnehmen können. Besagte Schüler erhalten keinerlei Unterstützung von zu Hause und arbeiten dementsprechend nichts nach. Manche Eltern haben zudem ein gesteigertes Gesprächsbedürfnis und schreiben mir jeden zweiten Tag... wegen jedem S*****.

    Der Unterricht entwickelt sich weiterhin immer stärker zum Frontalunterricht zurück, was für mich in der aktuellen Situation vertretbar ist, aber kein Dauerzustand sein darf.

    Wir geben weiterhin alle unser Bestes, aber es frustriert zunehmend. Meinen Start in den Beruf habe ich mir anders vorgestellt - but no one cares.


    Ich verstehe es absolut, dass die Politik, mit Blick auf die Wirtschaft, Schulen so lange als möglich offen halten möchte. Eltern müssen den Rücken frei haben, dass sie ihr täglich Brot verdienen können. Das geht nur, wenn keine Doppelbelastung (Beruf, Erziehung in Vollzeit) vorliegt. Schule kann in den kommenden Wintermonaten aber auch nicht mit der aktuellen Konzeption (Lüften, Masken im Unterricht, volle Klassenstärke) durchgezogen werden. Da drehen die Kids irgendwann am Rad und wir schaffen ggf. erste Superspreader. Da unsere Schüler weiterhin ganz normal Kontakt untereinander haben dürfen, reicht „eine“ Maske(npflicht) nämlich nicht aus, um uns gut durch die Grippezeit zu bringen.

  • Bei einem Teil (20-25%) hinterlässt es allerdings Spuren. Die Konzentration lässt spürbar früher nach, sie klagen über Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Übelkeit und werden teilweise auch etwas panisch, da sie Sorge haben, zu wenig „Luft“ zu bekommen.

    Da gab es ja weiter oben schon den Rat zum Arzt zu gehen und die Ursache zu klären.

  • Hab gerade die beiden Rollenspieltermine mit insgesamt 5 Leuten, drei Haushalte, abgesagt. Wir waren eh nicht sicher, was wird, aber ich hab es für mich gebraucht, dass es potentielle Hoffnung gibt, dass irgendwann was stattfindet

    Unsere Rollenspielrunden laufen perfekt über Skype und finden so öfter statt als vorher, wär das nix für euch als Alternative?

  • Wenn Dir jeder sagt Du bekommst mit der Maske weniger Luft/Kopfschmerzen, dann reicht das bei manchem aus um dann tatsächlich solche Beschwerden zu empfinden obwohl es keine physiologischen Ursachen gibt.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Bei der Kindergarten-Einschulung meiner Tochter wurde schon massiv gegen die Auflagen verstossen, indem mit den Eltern (nur je ein Elternteil) und Kindern eine Stunde lang im kleinen, nicht beluefteten Kindergartenraum ein so nicht angekuendigtes Programm durchgezogen wurde. Als naechstes bestand man dann auf der Durchfuehrung des Elternabends (gleicher Raum, gleiche Anzahl Eltern, nur ohne Kinder) dessen Teilnahme wir mit Hinweis auf die aktuelle Lage und die Bestimmungen abgesagt haben. Und nun haben wir hier die Einladung zum Elterngespraech, bei noch deutlich kritischer Lage. Die sind dann zwar nicht mit allen Eltern zusammen, aber in Schichten an 3 Tagen, man gibt sich sozusagen die Klinke in die Hand. Eine Durchfuehrung via Video-Chat wird abgelehnt " Ein virtuelles Gespräch wird dem Sinn und Zweck des Elterngesprächs nicht wirklich gerecht." und darauf hingewiesen, dass man sich an die Weisungen der Schulverwaltung halte.


    Wir tun seit Monaten mehr als dass Minimum, haben beim Einkaufen Masken getragen, als das noch nicht vorgeschrieben war, keinen Urlaub gemacht, Spieletreffs gemieden, am Vereins-Stammtisch nicht teil genommen, etc, pp. Weil in einer solchen Krise jeder tun sollte, was kann und nicht nur, was er muss. Und dann erfaehrt man von den Menschen, denen man die Verantwortung fuer die eigene Tochter uebetragen muss, so viel Borniertheit.

  • Notkonzepte (leider oft als Regel erlebt) wie 2 Klassen zusammen unterrichten gehen ja jetzt nicht mehr ohne weiteres. Übrigens zählt sowas dann in der Statistik auch nicht als Ausfall, war ja Unterricht...

    Das ist in NRW definitiv anders. Ich bin bei uns an der Schule zuständig wöchentlich die Ausfallstatistik an die Bezirksregierung weiterzuleiten und da wird klar unterschieden zwischen "hat normal stattgefunden"/"hat mit anderem Lehrer stattgefunden"/"hat mit anderem Betreuungsverhältnis stattgefunden"/ist ausgefallen"

    Der Fall ein Lehrer springt zwischen 2 Klassen hin und her bedeutet wir sind im dritten Fall und zwar direkt doppelt, da ja 2 Klassen eine geringere Betreuung haben als im Stundenplan vorgesehen.

    Wir achten auch streng darauf, dass zwischen den verschiedenen Jahrgangsstufen so wenig Kontakt wie möglich entsteht. Jede Jahrgangsstufe hat einen eigenen Bereich des Schulhofs in den Pausen zugewiesen. Die verschiedenen Jahrgangsstufen haben z.T. um 5 Minuten verstetzte Pausenzeiten, damit sie sich auf dem Weg zwischen Klassenraum und Schulhof nicht über den Weg laufen. Die Trennung von Klassen einer Jahrgangsstufe ist leider ab Klasse 7 nicht mehr möglich, da wir nicht genug Fachlehrer haben um für jede Klasse einen eigenen Französisch und einen eigenen Lateinunterricht anzubieten. Ab Jgst. 8 kommt auch noch der Wahlpflichtbereich und der Unterricht in praktische Philosophie für die Schüler, die nicht am Religionsunterricht zteilnehmen, hinzu.

    Die Maskenpflicht wird von den Schülern bisher gut umgesetzt. Es ist zwar keiner glücklich damit und sobald das wieder freiwillig wird, werden vermutlich 3/4 der Schüler die Maske wieder abnehmen. Bisher läuft das aber ohne viel Murren. Nur eine Oberstufenschülerin hat gefragt, ob sie die wirklich während der Klausur ständig tragen muss, da sie davon Kopfschmerzen bekäme. Ich will nicht abstreiten, dass die Schülerin wirklich Kopfschmerzen hat, habe aber bei genau dieser Schülerin schon länger das Gefühl, dass bei ihr ständig irgendwelche Sachen koplizierter/dramatischer sind als bei den Mitschülern.


    Auch bei uns läuft nicht alles optimal und man wünscht sich manches vielleicht etwas anders, aber unter den gegebenen Umständen bin ich schon sehr zufrieden. Einige Schüler bleiben etwas öfter zu Hause, aber die Versorgung mit Hausaufgaben per Mail scheint gut zu funktionieren. (Allerdings sind wir auch ein Gymnasium in einer eher ländlichen Region, wo der Anteil an alleinerziehenden Eltern oder Doppelverdienern mit zwei Vollzeitstellen generell etwas kleiner ist als anderswo und der Großteil der Schüler prinzipiell eine eher gute Unterstützung von zu Hause bekommt.)

  • Das ist in NRW definitiv anders. Ich bin bei uns an der Schule zuständig wöchentlich die Ausfallstatistik an die Bezirksregierung weiterzuleiten und da wird klar unterschieden zwischen "hat normal stattgefunden"/"hat mit anderem Lehrer stattgefunden"/"hat mit anderem Betreuungsverhältnis stattgefunden"/ist ausgefallen"

    Meine Erfahrung in NRW ist eine andere. Die Ausfallstatistiken an der Schule meiner Kinder erschienen uns ähnlich seriös wie ein Wahlergebnis in der Ukraine. Nach außen dringt nämlich nur die Prozentzahl für offiziellen Ausfall.

    „Mit einem anderen Lehrer stattgefunden“ und „anderes Betreuungsverhältnis“ bedeutete in der Realität „waren unter Aufsicht“. Als „Ausfall“ wurde es nur gewertet wenn es die letzte Stunde betraf und man die Kinder nach Hause bzw. an die Schulbushaltestelle schicken konnte.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Meine Erfahrung in NRW ist eine andere. Die Ausfallstatistiken an der Schule meiner Kinder erschienen uns ähnlich seriös wie ein Wahlergebnis in der Ukraine. Nach außen dringt nämlich nur die Prozentzahl für offiziellen Ausfall.

    OK, welche Zahlen jetzt wirklich in welcher Form an die Schulöffentlichkeit gelangen, habe ich ehrlich gesagt nie geprüft. Ich melde die passenden Daten nur an die Bezirksregierung und an meine Schulleitung. Ehrlich gesagt prüft das auch niemand - es hat bei mir noch nie jemand von der Bezirksregierung angerufen und irgendwo nachgefragt. Es gibt sicher einige Schulen, die mit dieser Statistik eher kreativ umgehen um ein gutes Bild zu machen. Meine Schulleitung reagiert da auch immer empfindlich, wenn mal Zahlen für "Ausfall" etwas hoch sind, da das bei Eltern ganz mies ankommt. Wobei es da leider auch zu wenig differenziert wird - Elternsprechtag: ca. 100 Stunden Ausfall in der Sek I (15 Klassen mit je 5-8 Stunden); Zeugnisausgabe: nochmal 50 Stunden, da wir nach der dritten Stunde die Schüler nach Hause schicken; usw. [Dabei wird ignoriert, dass die Schüler am Beratungstag oft mehrere Stunden in der Schule sind und Gespräche führen und zusätzlich meist noch etwas mehr Hausaufgaben bekommen.]

    „Mit einem anderen Lehrer stattgefunden“ und „anderes Betreuungsverhältnis“ bedeutete in der Realität „waren unter Aufsicht“. Als „Ausfall“ wurde es nur gewertet wenn es die letzte Stunde betraf und man die Kinder nach Hause bzw. an die Schulbushaltestelle schicken konnte.

    Die Frage ist ja, wie die "Betreuung" genutzt wird. Bei uns heißt das in ca. 80% der Fälle, dass die Schüler auch arbeiten, entweder hat der Fachlehrer der ausfällt Aufgaben gestellt oder man fragt mal den Mathe-/Englisch-/... Lehrer aus der Klasse, ob er gerade ein sinnvolles Arbeitsblatt zur Hand hat, dass die Schüler bearbeiten können. Das als Ausfall zu werten, wäre also auch definitiv falsch. Natürlich ist so eine Stunde nicht so effizient, wie eine vernünftig strukturierte Unterrichtsstunde mit einem fachkundigen Lehrer, der alle Fragen sofort beantworte kann, aber es ist schon Lernzeit.

  • Mein Chef hat Corona, und ist trotz Symptomen fröhlich weiter ins Büro gegangen. Sagt ja auch keiner was dagegen, ist ja der Chef.

    Jetzt hat das halbe Büro auch Corona oder ist zumindest in Quarantäne.


    Ich war zum Glück im fraglichen Zeitraum mit Niemandem dort in Kontakt, habe aber natürlich recht kurze Ketten, die über andere Mitarbeiter zu mir führen.

    Da darf man sich dann aber nicht testen lassen, eine Kette mit Zwischenglied ist nicht testenswert.


    Was dagegen testenswert ist: mit dem Auto an die belgische Grenze fahren, auf die SMS warten, dass man in Belgien ohne Roaminggebühren surfen darf, dann umdrehen und sagen, man war in einem Risikogebiet.


    Finde den Fehler.


    (bin übrigens negativ, ein anderer Kollege, der diese Woche mit mir hätte arbeiten sollen, ist positiv. Bin froh, dass wir uns haben testen lassen.)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Liebes Tagebuch....

    die Woche, die mein Papa in Quarantäne war, war deutlich aufreibend. Ihm geht es immer noch gut und er darf wieder raus.
    Wir mümmeln uns gerade wieder zu Hause ein. Das Dorf hat eine Absprache für die Halloween-Lauferei. Es gibt eine Liste mit Adressen von Häusern vo denen Süßkrameimer stehen. So muss keiner irgendwo klingeln, die Kinder können sich trotzdem verkleiden und bisschen Naschzeug sammeln.

    Nächste Woche bekomme ich wohl im Büro gesagt, dass ich den Rest des Jahres zu Hause bleiben kann, nachdem wir die ersten Fälle im Haus hatten. Ich habe mit seit Juli hier gemütlich eingerichtet. Alles was nicht wirklich gut ist: man hat noch weniger Bewegung und ich mache noch mehr Überstunden... eigentlich die Zeit, die ich sonst im Auto sitze.

    Die Schule wird ihren Plan für den Rest des Jahres auch mit uns besprechen.... da bin ich gespannt. Ich bin froh, dass meine Kinder noch so klein sind, nicht in die Stadt in eine weiterführende Schule zu müssen. Grundschule ist alles so überschaubar. Und solange Pendler aus dem Elsaß kommen dürfen, hat mein Sohn auch Unterricht. Sollte es zum HomeSchooling kommen. Tja.... keine Ahnung wie das diesmal gehen soll. Ich stecke bis über beide Ohren in Corona-Soforthilfeprogrammen die mit viel Zeitdruck umgesetzt werden müssen, und meine Frau hat gerade auch ein riesen Projekt abbekommen.

    Ich schätze da muss mein Großer dann alleine durch, bzw verpasst er eben ein paar Wochen. Aber auch hierbei ist dann schlicht das letzte Wort mit der Schule nicht gesprochen. So wie in Runde 1 geht es jedenfalls nicht.... Keiner von uns kann 4-6 Stunden neben dem Knilch sitzen, bis er alles erledigt hat.

    Ansonsten finde ich es gut, dass wieder alles runter gefahren wird. Die Leute haben zu sehr ausgenutzt, welche Freiheiten gewährt wurden. Ich sehe es in der eigenen Familie. Partys im Garten mit 30 Leuten... jedes Wochenende schicke Essen gehen etc. Musste nicht sein. Genau wie Kurzurlaube und Städtetrips. Nun haben wir den Salat, schneller als befürchtet. Und jeder der jetzt immer noch meint: viel zu viel Panikmache.... redet mit Leuten in Krankenhäusern... da wird es eng. Was nutzt es 10 freie betten zu haben, wenn nur 2 Leute fit genug sind, diese auch zu betreuen. Leider hat man es über den Sommer verpasst hier zusätzliches Personal auszubilden, bzw hat es sich verscherzt mit falschen Versprechungen. In meiner Familie arbeiten mehrere Leute auf Intensiv... und sagen wir so.... die nicht bezahlte Prämie für den Mehreinsatz sitzt quer. Und die Lust sich nochmal so aufzuopfern ist auch nicht da. In einem Fall verfallen demnächst sogar alle Überstunden...

    Naja warten wir ab: Es wird alles wieder gut... 2021 :D

  • aber bei genau dieser Schülerin schon länger das Gefühl, dass bei ihr ständig irgendwelche Sachen koplizierter/dramatischer sind als bei den Mitschülern.

    Was willst du damit genau sagen?

  • aber bei genau dieser Schülerin schon länger das Gefühl, dass bei ihr ständig irgendwelche Sachen koplizierter/dramatischer sind als bei den Mitschülern.

    Was willst du damit genau sagen?

    Das es mir schwer fällt es einzuschätzen, wie stark die Beeinträchtigung wirklich ist. Mir geht es auch so, dass ich Montags etwas daran gewöhnen muss, meine Maske permanent zu tragen, würde aber nicht pauschal sagen, dass sie mich groß behindert oder ich dadurch kaum atmen kann. Bei der Schülerin kann es durchaus sein, dass aus "Ich habe neulich mal die Maske den ganzen morgen getragen und hatte nach 8 Stunden Schule minimale Kopfschmerzen, was eventuell an der Maske liegt oder aber auch nicht." schnell ein "Von der Maske bekomme ich immer sofort Kopfschmerzen" wird. Es kann natürlich sein, dass sie wirklich bereits nach kurzer Tragezeit regelmäßig Kopfschmerzen hat. Das kann ich nicht beurteilen. Es gibt aber genug Schüler, wo ich das gut beurteilen könnte, da sie nicht dazu neigen aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen und ich genau weiß, dass ein "Ich habe Kopfschmerzen" auch wirklich mehr ist als eine minimale Konzentrationsschwäche und ein "immer" wirklich ein "immer" ist und nicht ein "manchmal" oder ein "es ist schon mal passiert".

    Generell war das darauf gemünzt, dass es aus meiner Sicht(!!!) nicht so ist, dass die Maskenpflicht grenzwertig zu Folter und Kindesmisshandlung ist, wie es manchmal von Gegnern dargestellt ist, da die einzige ernsthafte negative Rückmeldung, die ich bisher mitbekommen habe aus einer Quelle kommt, die ich nur bedingt als zuverlässig einstufe. (Wir brauchen hier nicht darüber zu reden, dass Masken unangenehm und lästig sind und keiner sie gerne trägt.) Natürlich ist mir auch bewusst, dass es vermutlich auch Kinder gibt, die ernsthaft leiden und es nicht dem Lehrer erzählen, sondern für sich behalten oder nur zu Hause was sagen. Ich habe da sicher keinen vollumfänglichen Überblick.

  • Unsere Rollenspielrunden laufen perfekt über Skype und finden so öfter statt als vorher, wär das nix für euch als Alternative?

    Danke für die Antwort, ist ne Idee, aber nicht einfach wegen Kinderbetreuung der anderen. Für mich persönlich fehlt da einfach sehr viel, wenn man sich nicht gegenübersitzen kann. Aber irgendwas müssen wir überlegen, stimmt.

    Nur grade ist es für mich als falle ich wieder in ein dunkles Loch, die letzten Monate gingen irgendwie, aber die Reserven sind langsam echt aufgebraucht.

  • Für die 'Probleme' beim Masken tragen habe ich nur eingeschränktes Verständnis. Medizinisches Personal trägt schon seit jeher Masken bei der Arbeit, z.B. die Chirurgen samt OP-Team oft stundenlang während komplizierter Operationen. Wenn die Masken tatsächlich eine mangelnde Sauerstoffversorgung hervorrufen würden, dann müssten die Ärzte und das Team ja reihenweise am OP-Tisch umkippen und könnten keinesfalls hochkonzentriert arbeiten.

    Die können da nicht einfach mal das Fenster öffnen und stoßlüften....

    Ich stelle fest, dass viele das ziemlich hochspielen, da es einfach ungewohnt und daher auch unangenehm und lästig ist. Eltern triggern ihre Kinder da auch oft - bewusst oder unbewusst, weil sie selbst vielleicht nicht so recht hinter diesen Maßnahmen stehen.

    Bei uns im Betrieb herrscht schon lange Maskenpflicht, wenn man seinen Arbeitsplatz verlässt und es wird auf die Eigenveratnwortung der Leute gesetzt, die Maske immer dann zu tragen, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Anfangs waren die Leute auch wenig begeistert, inzwischen hört man nichts mehr. Es ist alles eine Frage der Gewohnheit.

    Mir macht es auch keinen Spaß, aber ich trage die Maske inzwischen fast durchgehend, weil ich viel Kontakt mit anderen Leuten habe. Und das, obwohl ich auch an Atemwegsproblemen leide. Darauf hat die Maske aber keinerlei Auswirkung. Sollte ich mal durchatmen wollen, dann öffne ich das Fenster und nehme die Maske für einen Moment ab.

    Heute habe ich im Radio einen darüber Bericht gehört, dass im Frühjahr mehr als ein Drittel (?) weniger Antibiotika verschrieben worden sind. Das ist wohl unter anderem auch auf das Masken tragen zurückzuführen. Leider habe ich nur noch einen Teil des Beitrags gehört und kann daher nicht den ganzen Zusammenhang herstellen.

    Das ist aber auch ein Vorteil, den ich auch in Bezug auf die Weiterverbreitung von grippalen Infekten in den kommenden Monaten sehe.

    Alles hat eben oft zwei Seiten und Corona beschneidet nun mal die Komfortzone, in der wir uns die letzten Jahre sehr breit gemacht hatten, doch spürbar.

    Seit ich aber ein paar von der Krankheit sehr stark betroffene Leute kenne, trage ich die Maske gern und voller Überzeugung, denn so schwer möchte ich nicht erkranken und auch niemand anderen einem erhöhten Risiko aussetzen!

  • Heute habe ich im Radio einen darüber Bericht gehört, dass im Frühjahr mehr als ein Drittel (?) weniger Antibiotika verschrieben worden sind. Das ist wohl unter anderem auch auf das Masken tragen zurückzuführen. Leider habe ich nur noch einen Teil des Beitrags gehört und kann daher nicht den ganzen Zusammenhang herstellen.

    ich bin ansonsten ganz bei Dir, ich finde die Masken zwar ätzend und merke es beim Treppensteigen dann doch, dass ich ohne besser hoch komme, aber es gibt für mich trotz asthmoider Zustände nichts daran, was es wirklich verschlimmert.

    Aber das mit den Antibiotika liegt auch schlicht daran, dass viele Patienten mit Erkältungssymptomen gar nicht erst zum Arzt gegangen sind, sondern die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung genutzt haben. Und natürlich auch daran, dass die Anzahl zwischenmenschlicher Kontakte 2020 insgesamt drastisch reduziert war.

  • Heute habe ich im Radio einen darüber Bericht gehört, dass im Frühjahr mehr als ein Drittel (?) weniger Antibiotika verschrieben worden sind. Das ist wohl unter anderem auch auf das Masken tragen zurückzuführen. Leider habe ich nur noch einen Teil des Beitrags gehört und kann daher nicht den ganzen Zusammenhang herstellen.

    Das ist auf die Angst mancher Leute zum Arzt zu gehen zurückzuführen. Die Hausärzte haben manchmal ihren „Stammgästen“ sogar hinterher telefonieren müssen. Corona oder Grippe/grippale Effekte sind Viruserkrankungen, da helfen keine Antibiotika. Die sind gegen Bakterien gut...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Bei uns ist Maskenpflicht in RLP jetzt ab Montag auch an den Schulen ab Klasse 5 im Unterricht. Ich bin gespannt wie das so klappen wird mit unserem Schülern und auch Eltern...

  • Bei uns ist Maskenpflicht in RLP jetzt ab Montag auch an den Schulen ab Klasse 5 im Unterricht. Ich bin gespannt wie das so klappen wird mit unserem Schülern und auch Eltern...

    Wir haben Maskenpflicht auch im Unterricht - sowohl bis 2 Wochen nach den Sommerferien und jetzt wieder. Die Schüler:innen tragen das verantwortungsbewusst mit, ohne zu motzen. Hin und wieder melden sich Kinder, sie hätten Kopfschmerzen oder ähnliches, aber ganz ehrlich: Das waren meistens Kinder, die das vorher auch ohne Masken öfter taten. Mails von Schwurbeleltern an die Schulleitung gab und gibt es zuhauf, beeinflusst den Schulalltag aber nicht.

    Als wir zwischenzeitlich keine Maskenpflicht mehr im Unterricht hatten, hatte ich das mit den Schüler:innen auch thematisiert und sie wollten von sich aus weiter Maske tragen. In dieser Hinsicht alles problemlos bei uns.

    3 Mal editiert, zuletzt von jaws ()