Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Nein da hast du völlig recht. Ich habe auch nichts gegen Schaustellerdemos oder was es da nicht alles gibt und man muss sich bewusst machen, dass wir durch die Maßnahmen insbesondere die Event-, Kultur- und Tourismusindustrie quasi abschaffen, dafür fehlt mir tatsächlich ein Plan der Bundesregierung, das ist schlicht absehbar. Auf der anderen Seite muss ich dir leider sagen, dass auf den Demos insbesondere Personen wie bspw. ein Bodo Schiffmann oder ein Heiko Schrang auf der Bühne stehen und ehrlich gesagt ziemlich wirre Dinge von sich geben.

    Ich verstehe deinen Unmut über die Berichterstattung und den Fokus auf diese Szene, aber sie ist eben auch durch die Reden omnipräsent und da kann ich dann wiederum nicht verstehen, dass man die Berichterstattung angreift und nicht die Teile der Bewegung die jegliche Seriösität der Forderungen im Grundsatz torpedieren.

    Aber nun gut, liebes Corona Tagebuch Ende.

  • Liebes Corona-Tagebuch,


    hier im Tagebuch ist seit kurzem mehr über Corona-Spinner (also zum Beispiel Qanon-Anhänger), unverantwortliche Urlaubsreisen (und dabei halte ich verantwortungsvolle Urlaubsreisen aktuell sogar für möglich) und die Amis mit ihrem Präsidenten-Clown die Rede. Dabei würde ich doch viel lieber mehr über den Corona-Alltag der anderen lesen.

    Ich habe mein soziales Leben teilweise wieder reaktiviert. Kein Home-Office mehr, die Eltern wurden per Zugfahrt besucht. Mit meiner Schwester bezog ich im Juli kurzzeitig eine Ferienwohnung im Gebirge - und da war wirklich wenig los.

    Außerdem besuchen wir hin und wieder befreundete Pärchen. Oder diese uns. Auch Spiele-Abende mit den befreundeten Päärchen haben wir wieder gemacht. Ja, wir haben für uns dieses Risiko als vertretbar angesehen. Lieber kleine kontrollierte Risiken in Kauf nehmen als durchdrehen.


    Der öffentliche Spiele-Stammtisch und der Sportverein sind nach wie vor tabu. Dafür fahre ich wieder fast so viel Fahrrad wie die letzten Jahre (und zwar in viel uninteressanteren Gegenden) und spiele immer noch regelmäßig am Tabletop Simulator. Da haben sich schon regelrechte Stammtische gebildet.


    Ich ärgere mich natürlich immer noch über die Maskenverweigerer in der Bahn oder über den Qanon-Stand am hiesigen Wochenmarkt. In einem kleinen, ganz privatem Wutanfall erfand ich für die Leute das Wort "Wohlstandsphantasten".


    Weitere (leicht bösartige) Positiv-Nachricht: Im Städtle musste eine eher nicht so gute Pizzeria schließen, ob wegen Corona weiß ich nicht. Aber ... stattdessen gibt es da jetzt eine Wahnsinns-Eisdiele. Und gutes Eis hat im Städtle bisher leider auch noch gefehlt.


    Aber in Summe halte ich mich ganz an das Motto, dass auch die Mai (von mailab) immer wiederholt: "Cool bleiben, aber nicht verkacken."

  • Machen wir nicht im Grunde genau das weiterhin, Fallzahlen kontrollieren, bei Bedarf einschränken um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, Testsystem justieren und das eben Open-End. Ja klar eine Ziellinie wäre nett, aber ehrlich gesagt kommen wir selbst bei einer 600%-Dunkelziffer nicht mal annähernd an die 70% ran.

    Ich sehe das heute Einschränkungen verlängert und neue getroffen wurden , aber mir hat keiner anhand von zahlen erläutert warum das nun notwendig ist. Angeblich weil die Fallzahlen steigen aber da wären wir wieder bei dem Thema, wer viel testet findet viel. Die positiv Rate ist immer noch niedrig. Entscheidend für weitere Einschränkungen sollten doch die Auslastung des Gesundheitssystems sein , denn das wurde mir am Anfang als Grund verkauft. Es gibt aber keine Häufung bei den Patienten die c19 bedingt Intensivbetten belegen, noch gibt es einen Anstieg von an convid verstorbenen.


    Open end werden teile der Wirtschaft ja auch eher nicht überleben, durchhalten bis zum Impfstoff kann also kaum die Maxime sein. Es wäre illusorisch zu glauben man könnte die von dir genannten betroffenen Wirtschaftszweige bis zur Herstellung eines Impfstoffes mit Geld vom Staat am Leben erhalten. Wie viele Menschen Arbeiten in der Tourismusindustrie ?

  • Schon Bezeichnend für die aktuelle Berichterstattung wenn du schreibst dann man danach suchen muss....nach etwas so elementaren sollte man wohl eher nicht suchen müssen. Anstatt täglich neue Höchststände bei Fallzahlen zu präsentieren sollte das wohl aber eher der Standard sein oder nicht? Verkauft sich halt schlechter als eine 2. Welle und den Leuten weiter Angst zu machen.



    Hier übrigens auch mal ein objektiver Bericht.


    [Externes Medium: https://youtu.be/DameJkh6-qY]

  • Machen wir nicht im Grunde genau das weiterhin, Fallzahlen kontrollieren, bei Bedarf einschränken um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, Testsystem justieren und das eben Open-End. Ja klar eine Ziellinie wäre nett, aber ehrlich gesagt kommen wir selbst bei einer 600%-Dunkelziffer nicht mal annähernd an die 70% ran.

    Ich sehe das heute Einschränkungen verlängert und neue getroffen wurden , aber mir hat keiner anhand von zahlen erläutert warum das nun notwendig ist. Angeblich weil die Fallzahlen steigen aber da wären wir wieder bei dem Thema, wer viel testet findet viel. Die positiv Rate ist immer noch niedrig. Entscheidend für weitere Einschränkungen sollten doch die Auslastung des Gesundheitssystems sein , denn das wurde mir am Anfang als Grund verkauft. Es gibt aber keine Häufung bei den Patienten die c19 bedingt Intensivbetten belegen, noch gibt es einen Anstieg von an convid verstorbenen.


    Open end werden teile der Wirtschaft ja auch eher nicht überleben, durchhalten bis zum Impfstoff kann also kaum die Maxime sein. Es wäre illusorisch zu glauben man könnte die von dir genannten betroffenen Wirtschaftszweige bis zur Herstellung eines Impfstoffes mit Geld vom Staat am Leben erhalten. Wie viele Menschen Arbeiten in der Tourismusindustrie ?

    1. "Wer viel testet findet viel". Das ist in dieser Form falsch. Bis zu den Tests für Reiserückkehrer wurden grundsätzlich nur Menschen getestet, bei denen die Möglichkeit einer Ansteckung durch infizierte Kontakte vorlag, und/oder Symptome vorlagen. DESHALB war die Positivrate so hoch.

    Seit die Tests so stark erweitert wurden, so dass alle Menschen die aus dem Ausland zurückkehren getestet werden können, geht die Postitivrate logischerweise auch zurück. Wir sind momentan fast bei den oft geforderten Stichprobentests (nicht ganz, weil das Risiko, sich auf Reisen anzustecken tatsächlich höher ist, wenn auch m.E. nur geringfügig, und die Tests bei Verdachtsfällen natürlich weiterhin bestehen). Darum kann man aus den Zahlen jetzt nicht ableiten, dass diese sich nur aus den erhöhten Testzahlen ergeben würden. Tatsächlich müsste man da m.E. statistisch etwas knobeln, um brauchbare Daten daraus abzulesen.


    2. Eine Überlastung des Gesundheitssystems soll VERMIEDEN WERDEN. Darum muss man davor handeln, nicht, wenn es so weit ist, dann wäre es nämlich zu spät. Da führen wir im Grund die selbe Diskussion wieder wie zu Beginn der Einschränkungen.

    Wir liegen jetzt bei einem täglichen Neuinfektionswert von Mitte/Ende März. Damals gingen in der Folge die Fallzahlen steil in die Höhe. Das soll jetzt möglichst vermieden werden, und ich bin auch zuversichtlich, dass das klappt. Dazu muss man aber abwarten, wie sich die Zahlen entwickeln, bis alle Bundesländer die Ferienzeit beendet haben (plus 1-2 Wochen Inkubationszeit), dann kann man weitersehen. Dass man die Einschränkungen jetzt beibehält (welche neu dazugekommen sein sollen müsstest Du mir mal erklären) halte ich also für richtig, bis dieser Punkt erreicht ist.

    Vergeigt man es nämlich jetzt, wird man bald massenweise die Schulen/Kitas wieder schließen müssen, und das wäre m.E. wirklich katastrophal.


    3. Was wäre denn Dein Lösungsvorschlag, um die Tourismusbranche am Leben zu erhalten?

    Realistischerweise gibt es m.E. nur drei Alternativen.

    1. Warten auf den Imfpstoff, solange versuchen, die Zahlen möglichst niedrig zu halten.

    2. Warten auf die Durchseuchung, solange.... (siehe oben).

    3. Die Einschränkungen zurückfahren, und hoffen, das es gut geht.

  • Du hast absolut recht, dass vor allem die Boulevardmedien das Problem verkürzt und in Hinblick auf möglichst viele Klicks darstellen.

    Das ist jetzt aber keine besonders neue oder originelle Erkenntnis, sondern ein Grundproblem dieser Art des Journalismus, die allen vernünftigen Menschen auch bekannt sein dürfte. Die Lösung dafür: unseriöse Medien meiden, und selbst kritisch hinterfragen.

    Das liegt aber in der Verantwortung des Einzelnen, sprich: den Bürgern.

    Deshalb irritieren mich regelmäßig Deine Einlassungen, es werde "den Menschen etwas vermittelt".

    Die Presse in Deutschland ist frei in der Berichterstattung, und,trotz anderlautender Gerüchte, pluralistisch aufgestellt.

  • 3. Die Einschränkungen zurückfahren, und hoffen, das es gut geht.

    So wie in den USA? Aktueller Stand bei denen: 1,6% der Bevölkerung infiziert, 0,06% der Bevölkerung tot, Tendenz steigend. Seit einem Monat 1000 Tote täglich im Wochenmittel (ja, aktuell leicht sinkend, aber auf einem Niveau, das echt keinen Spaß macht). Auf ein Testergebnis wartet man 1-2 Wochen. Contact Tracing findet nicht statt; wie auch bei solchen Fallzahlen und Wartezeiten?!

    Lass mich überlegen ... nein danke, das halte ich nicht für eine erstrebenswerte Alternative. Das sollte man ganz schnell als nur rein theoretische Handlungsoption abhaken. Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin absolut für ein Zurückfahren der Einschränkungen. Jeder hat die Einschränkungen doch mittlerweile satt. Aber ein Zurückfahren doch bitte nur bei sinkenden Fallzahlen und nicht bei steigenden oder auf hohem Niveau stagnierenden; das wäre doch Wahnsinn. Bevor es weitere Freigaben geben kann, müssen wir doch erstmal wieder dahin kommen, wo wir vor den Sommerferien schon mal waren.

  • 3. Die Einschränkungen zurückfahren, und hoffen, das es gut geht.

    So wie in den USA? Aktueller Stand bei denen: 1,6% der Bevölkerung infiziert, 0,06% der Bevölkerung tot, Tendenz steigend. Seit einem Monat 1000 Tote täglich im Wochenmittel (ja, aktuell leicht sinkend, aber auf einem Niveau, das echt keinen Spaß macht). Auf ein Testergebnis wartet man 1-2 Wochen. Contact Tracing findet nicht statt; wie auch bei solchen Fallzahlen und Wartezeiten?!

    Lass mich überlegen ... nein danke, das halte ich nicht für eine erstrebenswerte Alternative. Das sollte man ganz schnell als nur rein theoretische Handlungsoption abhaken. Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin absolut für ein Zurückfahren der Einschränkungen. Jeder hat die Einschränkungen doch mittlerweile satt. Aber ein Zurückfahren doch bitte nur bei sinkenden Fallzahlen und nicht bei steigenden oder auf hohem Niveau stagnierenden; das wäre doch Wahnsinn. Bevor es weitere Freigaben geben kann, müssen wir doch erstmal wieder dahin kommen, wo wir vor den Sommerferien schon mal waren.

    Interessant ist übrigens auch das die USA immer als Beispiel für die höchste Todeszahlen herhalten ohne die Zahl dabei in Relation zur Gesammtbevölkerung zu setzen , auf die Einwohnerzahl gerechnet liegt Belgien im Moment an erster Stelle, die USA kommen erst an siebter stelle.

  • Interessant ist übrigens auch das die USA immer als Beispiel für die höchste Todeszahlen herhalten

    Immer? Häh?! Wer? Wo?


    ohne die Zahl dabei in Relation zur Gesammtbevölkerung zu setzen

    Ich glaube, dass ich genau das mit der prozentualen Angabe gemacht habe.


    auf die Einwohnerzahl gerechnet liegt Belgien im Moment an erster Stelle

    Nö. Für dich als Vertreter der "Ich suche mir die Zahlen so raus, wie ich sie zum Fakten-Verdrehen am besten brauche kann" Fraktion habe ich da noch einen echten Insider-Tip. In Zukunft solltest du da San Marino als Beispiel verwenden, warum USA total unkritisch ist. Aktuell 42 Tote bei 33.420 Einwohnern (Stand: 29. Februar 2020) ergibt: 0,13% der Bevölkerung tot und damit doppelt so viel wie in den USA.

    Übrigens: Belgien hat im Gegensatz zu den allermeisten anderen Ländern auch Personen als Corona-Tote in der Statistik drin, die nicht erwiesenermaßen positiv auf Corona getestet wurden, sondern wo Corona als Todesursache nur möglich war (während Länder wie Russland eher andersrum die Statistik nach unten lügen). Aber was erzähle ich dir das, das interessiert dich ja eh alles nicht, wenn's nicht in dein festgefügtes Weltbild passt.

    Und genauso fange ich auch nicht damit an, dass Todeszahlen zu Beginn der ersten Welle, als noch kein Mediziner wusste, wie man Covid-19-Patienten am besten behandelt, also z.B. aus Belgien, nicht so ohne weiteres mit Corona-Todeszahlen von heute vergleichen kann. Während des gesamten Augusts 1000+ Tote täglich in den USA sind da eine echte Aussage; ganz Europa hatte, bei größerer Bevölkerung, nicht mal halb so viele. Aber glaub ruhig weiter deinen "alternativen Fakten"...

  • Schon Bezeichnend für die aktuelle Berichterstattung wenn du schreibst dann man danach suchen muss.

    Du interpretierst mal wieder das, was du lesen willst, aber das habe ich so nicht geschrieben! Ich habe geschrieben, WENN man danach sucht, findet man auch etwas. Aber man MUSS nicht danach suchen, man muss nur seine Augen aufmachen.

  • Immer? Häh?! Wer? Wo?

    Jeder der die Medie in den letzten Monaten beobachtet kann die Aussage vermutlich nachvollziehen. Zumindest habe ich Belgien dort nie vernommen.


    auf die Einwohnerzahl gerechnet liegt Belgien im Moment an erster Stelle

    Nö. Für dich als Vertreter der "Ich suche mir die Zahlen so raus, wie ich sie zum Fakten-Verdrehen am besten brauche kann" Fraktion habe ich da noch einen echten Insider-Tip. In Zukunft solltest du da San Marino als Beispiel verwenden, warum USA total unkritisch ist. Aktuell 42 Tote bei 33.420 Einwohnern (Stand: 29. Februar 2020) ergibt: 0,13% der Bevölkerung tot und damit doppelt so viel wie in den USA.

    Übrigens: Belgien hat im Gegensatz zu den allermeisten anderen Ländern auch Personen als Corona-Tote in der Statistik drin, die nicht erwiesenermaßen positiv auf Corona getestet wurden, sondern wo Corona als Todesursache nur möglich war (während Länder wie Russland eher andersrum die Statistik nach unten lügen). Aber was erzähle ich dir das, das interessiert dich ja eh alles nicht, wenn's nicht in dein festgefügtes Weltbild passt.

    Und genauso fange ich auch nicht damit an, dass Todeszahlen zu Beginn der ersten Welle, als noch kein Mediziner wusste, wie man Covid-19-Patienten am besten behandelt, also z.B. aus Belgien, nicht so ohne weiteres mit Corona-Todeszahlen von heute vergleichen kann. Während des gesamten Augusts 1000+ Tote täglich in den USA sind da eine echte Aussage; ganz Europa hatte, bei größerer Bevölkerung, nicht mal halb so viele. Aber glaub ruhig weiter deinen "alternativen Fakten"...

    Ich habe nie behauptet das die Zahlen der USA unkritisch sind. Wo habe ich also alternative Fakten verwendet?


    Coronavirus - Todesfälle je Einwohner nach Ländern | Statista

  • Zu Belgien:

    Zahlen über Covid-Opfer werden korrigiert


    Zitat

    Laut dem jetzt „korrigierten“ Stand sind also 9.878 Menschen in Belgien dem Coronavirus – bzw. genauer – Covid-19 zum Opfer gefallen. Diese Zahl ist und bleibt hoch. Sehr hoch. Das entspricht rund 860 Toten je eine Million Einwohner. Damit liegt Belgien einsam an der Spitze. Zum Vergleich: In Spanien, Italien oder Großbritannien, die ja auch schwer von der Pandemie getroffen wurden, liegt diese Zahl so um die 600.

    Über die Gründe ist schon viel spekuliert worden. Die RTBF hat am Dienstag doch noch einmal einige Nuancen angebracht. Erstens sei es so, dass gerade zu Beginn der Epidemie in der Praxis nahezu alle Todesfälle in Alten- und Pflegeheimen Covid-19 zugeschrieben wurden. Aus dem einfachen Grund, dass man es nicht besser wusste. Weil die Testkapazitäten in Belgien in dieser Zeit so bescheiden waren, konnte man schlicht und einfach nicht die genaue Todesursache ermitteln, wobei das ja im Moment offensichtlich geradegerückt wird. Andere Länder haben das genau umgekehrt gehandhabt, also nur die Todesopfer registriert, bei denen erwiesen war, dass Covid-19 die Ursache war.

    Hinzu kommt die Tatsache, dass Belgien ein kleines und zudem dicht besiedeltes Land ist. Das, so zeigte auch die RTBF auf, sieht man am Beispiel Italien und zwar, wenn man etwa sich nur die Lombardei anschaut. Die Lombardei hat 10 Millionen Einwohner, also in etwa vergleichbar mit Belgien. Die Lombardei war ja gerade zu Beginn der Pandemie ein Corona-Hotspot. Und was sieht man: Bei ähnlicher Größe waren in der Lombardei fast 17.000 Todesopfer zu beklagen. Das sind also rund 7.000 mehr als in Belgien. Die Situation in der Lombardei war also nochmal wesentlich dramatischer. Auf Länderebene wird das aber ausgeglichen, weil einige Regionen in Italien demgegenüber so gut wie gar nicht betroffen waren.

    Weil Belgien so dicht besiedelt ist, ist es auch wesentlich schwieriger, Krankheitsherde einzugrenzen, schwieriger jedenfalls als in großen Flächenländern.

    Es gibt noch andere, eher belgien-spezifische Faktoren. So ist hierzulande der Anteil Senioren, die in Alten- und Pflegeheimen versorgt werden, höher als in vielen anderen Ländern. Und eben in diesen Einrichtungen waren ja besonders viele Todesopfer zu beklagen.

  • Darüber wird noch gerichtlich entschieden, ob ein Demo-Verbot aus “vermuteten” Gründen überhaupt zulässig ist. Die Erklärung des Innensenators steht damit auf recht tönernen Füßen, die Versammlungsfreiheit ist eben ein hohes Gut in unserer Demokratie.

    So, die Entscheidung ist gefallen: Das Demo-Verbot wurde vom Verwaltungsgericht gekippt. Allerdings wird das wohl nochmal in die nächst höhere Instanz verwiesen X/

    Ich würde morgen vermutlich ins Umland fahren...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Darüber wird noch gerichtlich entschieden, ob ein Demo-Verbot aus “vermuteten” Gründen überhaupt zulässig ist. Die Erklärung des Innensenators steht damit auf recht tönernen Füßen, die Versammlungsfreiheit ist eben ein hohes Gut in unserer Demokratie.

    So, die Entscheidung ist gefallen: Das Demo-Verbot wurde vom Verwaltungsgericht gekippt. Allerdings wird das wohl nochmal in die nächst höhere Instanz verwiesen X/

    Ich würde morgen vermutlich ins Umland fahren...

    Ich verschanze mich einfach zu Hause...

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Liebes Corona-Tagebuch,


    ich hatte eine Woche mit für mich ausgeprägter Corona-Thematik, daher mag ich wieder einmal ein paar Zeilen schreiben.


    Am Mittwoch begann es schon mal damit, dass unsere Firma es für einen ausgezeichneten Moment hielt, um einen Probealarm durchzuführen. Nicht, dass ich die Notwendigkeit nicht erkenne, noch dazu wissen wir inzwischen, dass er vorgeschrieben war, aber dann hätte man im Vorfeld doch bitte ein Konzept dazu erarbeiten können, nein, müssen. Unsere armen freiwilligen Brandschutzhelfer, mal wieder nicht mal mit den nötigsten Informationen ausgestattet und völlig überrascht, liefen verwirrt durch die Gegend, da niemand genau wusste, wer im Homeoffice arbeitet oder in Kurzarbeit ist.

    Dazu stellte sich die Frage – Maskenpflicht? Für mich und zum Glück auch einige andere war es klar – wenn man sich zu Dutzenden durch die Gänge schiebt und dann draußen zu Hunderten aufeinander klüngelt an der engen Sammelstelle, dann hat man das Ding drauf. Es gab aber natürlich Kollegen, die das Ding vergessen hatten, oder aber gar nicht im Büro waren, als der Alarm los ging. Wenn man also möchte, dass Maske getragen wird, dann muss man die Leute dazu verdonnern, das Ding dabei zu haben – wir haben ja keine Maskenpflicht im Haus. Natürlich gab es auch die Uneinsichtigen, die es nicht aufziehen wollten und sich noch dazu über die lustig gemacht haben, die Maske trugen. Ein großer Spaß für alle – geballt gemeinsam an der Sammelstelle. Juhu!


    Besonders prekär auch dadurch, dass wir gerade mal einen Tag später, also Donnerstag, Betriebsversammlung hatten. Der Andrang war natürlich groß, klar, Kurzarbeit, schlechte Wirtschaftslage, Gerüchte – da kommt jeder. Daher wurden auch schon mal vorausschauend mehrere Versammlungen einberufen, um es zu entzerren, und auf Tagungsräume der angrenzenden Hotels ausgewichen. Eine digitale Übertragung konnte unsere Technik leider nicht leisten. So saßen wir also mit knapp 70 Leuten (mit denen wir ja einen Tag vorher schon beim Probealarm gekuschelt hatten) in einem Tagungsraum ohne Belüftung, zwar auf Abstand (war ein bisschen wie beim Abi - jeder hatte sein Pult mit 2 Metern Abstand zum Nachbarn) und mit Maskenpflicht bis an den Tisch, aber danach atmeten wir trotzdem 3 Stunden den Raum voll. Ich weiß ja nicht. Aber wegbleiben kam aktuell nicht in Frage.


    Und zu allem Überfluss war ich dann auch noch im Kino diese Woche... Eigentlich wollte ich nicht, aber die Vorstellung war aus April verschoben, und ich war mit der ganzen „Taskforce“ aus unserem Tierheim dort – das sind die Leute, die sich mit den verhaltensauffälligen und aggressiven Hunden auseinander setzen. Der Film diente quasi zur „Weiterbildung“ ;) Da wollte ich nicht absagen, und noch dazu gab es ja ein "Hygiene-Konzept" – Maske bis zum Sitzplatz, Sitze werden nur mit Abstand zum Nachbarn vergeben etc. Ähm. Ja. Das mit dem Abstand haben die dort aber per Gruppe umgesetzt – wir saßen also alle 10 nebeneinander (Überraschung, wir 10 Leute waren gar nicht aus einem Haushalt, es wurde aber auch nicht gefragt). Ich saß zum Glück außen, und bin dann ein Stück weg gerutscht – allzu weit ging nicht, denn dann waren ja schon wieder Plätze besetzt. Schwierig, schwierig – so hockten wir da an die 2,5 Stunden, da nach dem Film noch Nachbesprechung war.


    Und gestern dann hatte ich meinen Eltern versprochen, ich komme auf einen Plausch vorbei und bringe ihre Getränkekisten mit, die hole aktuell ja immer ich – was hab ich also gemacht? Bin bei meinen Eltern mit Maske reingeflitzt, hab die Kisten in den Keller geschmissen (nicht wörtlich nehmen bitte ;)), hab durch die Maske ganz kurz gesmalltalkt, dann noch kurz vorm Haus im Freien, und dann wieder weg – schließlich darf ich die nun wirklich nicht gefährden :(


    Ich weiß nicht, das fühlte sich nicht so gut an diese Woche, und tatsächlich habe ich ganz leichtes Halskratzen. Da ich das öfter habe, beobachte ich es mal übers Wochenende, da gehe ich ja eh nicht unter Leute, und bleibe notfalls im Homeoffice kommende Woche. Können aber auch einfach nur die Nerven sein – zu allem Überfluss kostet das seit neuestem schwer kranke Katzentier daheim auch ziemlich viele davon. Und die kranken Eltern ja auch...


    Mal schauen wie es weiter geht!


    Deine Martina

  • Arztbesuche seit Corona sind noch nerviger als vorher. Heute bin ich nicht mal untersucht worden, "abwarten" war die Antwort und zur Not dann in die Notaufnahme am Wochenende.


    Ein anderes Problem schleif ich seit Anfang Corona auch schon mit mir rum, gefühlt wollen einem die Ärzte so schnell wie möglich wieder abwimmeln und am besten nicht anfassen.


    Die Leute die jetzt gerade was lebensbedrohliches haben tun mir leid, da werden sicherlich einige Federn lassen müssen.

  • Arztbesuche seit Corona sind noch nerviger als vorher. Heute bin ich nicht mal untersucht worden, "abwarten" war die Antwort und zur Not dann in die Notaufnahme am Wochenende.


    Ein anderes Problem schleif ich seit Anfang Corona auch schon mit mir rum, gefühlt wollen einem die Ärzte so schnell wie möglich wieder abwimmeln und am besten nicht anfassen.


    Die Leute die jetzt gerade was lebensbedrohliches haben tun mir leid, da werden sicherlich einige Federn lassen müssen.

    Das sind keine schönen Erfahrungen - speziell wenn man nicht nur zur Vorsorgeuntersuchung kommt. Notaufnahme ist ja auch keine Lösung. Drücke Dir die Daumen, dass abwarten mit einem positiven Verlauf dahergeht!


    Toi toi toi haben wir mit Arztbesuchen hier aktuell keine negativen Erfahrungen. Die U7 unseres Sohnes konnten wir nicht weiter aufschieben, hatten dann einen späten Termin, wo überraschend nur noch der Kinderarzt und die Arzthelferinnen vor Ort waren (kenne ich bei späten Terminen sonst genau anders herum). Bei meinem Hausarzt bekam ich auch einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung und konnte mich vom Hygienekonzept in ihrer Praxis überzeugen - zumindest in meiner Stichprobe alle diszipliniert mit Maske und Abstand im Wartezimmer. Nun war mein Hausarzt auch schon immer etwas speziell, da er seine Praxis schon seit 20+ Jahren 6-7 Tage die Woche geöffnet hat und Termine wahrnimmt, einschließlich Samstag und Sonntag.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Habt ihr Die Rüden geguckt?? Klingt so :)

    Korrekt :)

    Ich hoffe auch noch auf die Psychosomatik ;)

  • Arztbesuche seit Corona sind noch nerviger als vorher. Heute bin ich nicht mal untersucht worden, "abwarten" war die Antwort und zur Not dann in die Notaufnahme am Wochenende.

    Anstatt selbst in die Notaufnahme zu gehen bin ich dann heute Nacht vom Krankenwagen hingefahren worden... Bin jetzt soweit aber angeblich "überm" Damm.


    Meine Beobachtungen (bisher keine Notaufnahme Erfahrung)


    Die sehr netten Sanitäter sind vom Krankenhauspersonal erstmal angeschnauzt worden warum sie mir (u.a. Atemnot) keine Maske aufgezogen haben, hat die Dame dann gleich bei mir recht grob selbst durchgeführt.


    Im Zimmer 6 nebenan war ein "Coroner", so nah war ich (zumindest bewusst) noch keinem.


    Wenn man da in so einem Notaufnahmezimmer liegt und an den medizinischen Lampen über einem räkelt sich eine Spinne, seilt sich sogar bis kurz vor mein Gesicht ab um sich dann scheinbar erschreckt wieder nach oben zu ziehen und oben weiter Akrobatik zu betreiben, und die ersten Gedanken die einem dazu einfallen sind widow_s_cruse #GartenDesGrauens , dann macht man sich ernsthaft über seine eigene (geistige) Gesundheit sorgen.

  • Liebes Tagebuch,

    Seit über einer Woche sind wir nun in der "schwarzen Zone" - quasi dem Toxic Wasteland von Corona - in Schweden!

    Aber was soll ich sagen? Statt das die Menschen sich fröhlich ins Gesicht husten, Ablecken und in Gruppen kuschelnd (und niesend) durch die Straßen wanken - respektvoller Abstand in allen Geschäften, Plexiglasscheiben an den Kassen und überall Desinfektionsmittel und Hinweise, zu Hause zu bleiben wenn man sich nicht gut fühlt.

    Zugegeben, wir sind in einem winzigen Ort in Halland, und nicht in Göteborg oder Stockholm - aber dennoch.

    Wie war es dagegen auf der Hinreise? Habe ich mich in München noch an dem einen U-Bahn Reisenden gestört, der seine Maske nur unter der Nase trug, war es in Berlin gerade so, als gäbe es Corona gar nicht! Sehr viele komplett ohne Masken, Abstand schon gar nicht und Abends Party dicht an dicht auf den Straßen und in den Parks...

    So viel also zum "bösen" Schweden...

    PS: In einer Woche bin ich hier weniger Menschen begegnet, als bei einem Supermarktbesuch in München... 😉

  • Die Idiotendichte ist vermutlich auch deshalb viel geringer, weil du es mit München vergleichst. Unter 1,5 millionen Einwohnern findet sich sicher der ein oder andere Covidiot. Ich denke immer noch: Man kann Schweden in keinem Fall mit irgendwas in Deutschland vergleichen. Die Proportionen stimmen nicht.

    Bei uns im Dorf benimmt sich auch fast jeder. Gehe ich in die Stadt nebenan, ändert sich das schnell ...

  • Entweder weiß das Personal auch nicht, dass Coroner eine englische Berufsbezeichnung ist. Oder sie wissen es und das ist der nicht unübliche schwarze Humor von Medizinpersonal. Vielleicht auch mal so, mal so. Beides möglich.

  • Liebes Tagebuch,


    auch in Frankfurt wurde heute die nächste Warnstufe erreicht (mit einem Inzidenzwert von 59). Und woran merkt man das im Alltag ? Nein, nicht (nur) an den verschärften Regeln, die ab morgen zunächst eine Woche lang gelten sollen, wie die Sperrstunde ab 23:00, die Maskenpflicht und das Alkoholverbot auf belebten Plätzen und Strassen der Innenstadt, sondern vielmehr an einem kleinen Detail: Beim Einkauf heute im Rewe-City waren die Regale mit dem Toilettenpapier so leergekauft wie seit vielen Monaten nicht mehr .... =O Déjà-vu !! Also wer nicht beizeiten vorgesorgt hat, sollte demnächst nochmal los und Toilettenpapier, Trockenhefe, Reis und Nudeln horten .... :(

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Ich schreibe einen Eintrag in widow_s_cruse Tagebuch.

    Sich einfach mal an den Bordstein stellen und Passanten zum Spielen animieren wollen...

    Aiblinger Bürgerfest


    ... und sich nicht immer tiefer in die Blase verkriechen. 8-))

    Und ergänze es um einen weiteren Eintrag:

    Coronavirus: Immer mehr Fälle an den Schulen in der Region | Landkreis


    Ich hoffe, das der zeitliche Abstand zwischen Bürgerfest und Anstieg so groß ist, dass kein Zusammenhang besteht. Ansonsten solle das Bürgerfest 2021 besser abgesagt werden.

  • Hallo,

    Ich hoffe,

    Ich hoffe auch, dass es ein gutgemeinter Ratschlag sein soll und keine Empörung eines besorgten Bürgers ist. :/

    In welchem Zusammenhang der Beitrag geschrieben wurde, kann offensichtlich ignoriert werden. Die angewandte Ironie / das Wortspiel scheint ja auch völlig übersehen worden zu sein. Dass dieses Bild aus dem Jahr 2015 stammen könnte und keine aktuelle Situation darstellt, braucht vor dem Vorwurf auch nicht geklärt werden.

    Ein Bild reicht schon zur mutmaßlichen Empörung? Schon wieder dieses zusammenhanglose Anprangern? #GartenDesGrauens #typischUnknowns ?
    Hauptsache laut:?:Was ist die Motivation dafür? X/

    Ich bitte um Kenntnisnahme: Das Bürgerfest in Aibling sowie die Spielerfreizeit Thalhäusl wurde heuer Corona bedingt ausgesetzt. Und ich habe dank der auftretenden Unvernunft meines Umfelds arge Zweifel, dass sich beide Veranstaltungen 2021 durchführen lassen.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Ein Bild reicht schon zur mutmaßlichen Empörung? Schon wieder dieses zusammenhanglose Anprangern? #GartenDesGrauens #typischUnknowns ?
    Hauptsache laut :?: Was ist die Motivation dafür?

    Nils, Deine Beiträge kann man leider leicht falsch verstehen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hm ich denke da kommt der Herbst und die kalte Jahreszeit vor allem in Betracht. Die Zeiten wird man egal mit welcher Maßnahme nicht eindämmen können, sondern werden weiter hoch gehen.

  • Nils, Deine Beiträge kann man leider leicht falsch verstehen

    Bitte - was hatte mein Beitrag mit der aktuellen Corona-Situation zu tun? Das ist beabsichtigtes Anprangern zur Befriedigung der eigenen Befürchtungen. Da wurde etwas frei hineininterpretiert. X/
    Komm mir jetzt nicht, dass kann man falsch verstehen. Das war aktives, gewolltes Falschverstehen.

    Das Thema war - als Spieler geerdet zu sein - und diese Erdung erlangt man nun mal beispielhaft, wenn man zufällige Passanten zum Spielen anspricht - das habe ich doch mit dem Bild extra zum Ausdruck bringen wollen.

  • Es ging mir bei meinem Kommentar nicht nur um diesen einen Beitrag. Für mich sind Deine Beiträge teilweise eben auch kryptisch und falsch zu verstehen. Ich denke Sir Pech erging es ähnlich

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern () aus folgendem Grund: Typo, fehlenden Buchstaben ergänzt

  • Das Thema war - als Spieler geerdet zu sein - und diese Erdung erlangt man nun mal beispielhaft, wenn man zufällige Passanten zum Spielen anspricht - das habe ich doch mit dem Bild extra zum Ausdruck bringen wollen.

    Das haben aber augenscheinlich eben nicht alle so verstanden

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.