Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Wenn man darauf hinweist, dann sollte man höflich fragen. Es kann schließlich gute Gründe geben, warum Personen keine Maske tragen können.

    Das ist ja selbstverständlich. In Bayern sollte derjenige aber dann ein Kaufhaus nicht betreten können.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Auch mir fällt das Atmen mit Maske deutlich schwerer, aber das Tragen der Maske ist eine Selbstverständlichkeit um meine Mitmenschen vor einem etwaigen Ansteckungsrisiko zu schützen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Interessant das alles. Bei uns in der Schweiz gab es wegen der Ansteckungsgefahr, die von Kindern ausgeht, auch grosse Diskussionen. Bis dann letzte Woche unser Bundesamt für Gesundheit mitgeteilt hat, dass Grosseltern nun tatsächlich ihre Enkeln wieder umarmen können - allerdings nur kurz.

    Drosten kam auch immer wieder ins Gespräch, wurde allerdings von einer chinesischen Studie - welche er selber dann als sehr gut betitelt hat - in die Ecke gestellt.


    Coronavirus: Ansteckung durch Kinder - Drosten gegen Koch


    Folge: Nächste Woche ist unser Lockdown sozusagen vorbei. Geschäfte wieder offen, Maskenpflicht gibt es nicht, KITAS waren nie geschlossen (man empfahl einfach die Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu behalten ) und die Schulen öffnen am Montag flächendeckend auch wieder. Je nach Kanton sehr unterschiedlich (z. T. Halbklassen, z. T. ganz normal .... und man "versucht" die Hygienemassnahmen einzuhalten).


    In zwei drei Wochen werden wir ja sehen was passiert.

  • Auch mir fällt das Atmen mit Maske deutlich schwerer, aber das Tragen der Maske ist eine Selbstverständlichkeit um meine Mitmenschen vor einem etwaigen Ansteckungsrisiko zu schützen.

    Ich halte das Tragen einer Maske nicht für Selbstverständlich. Ich halte es auch nicht für Selbstverständlich, diese nun zur neuen Normalität zu erklären. Es ist eben nicht normal, sondern eine Ausnahme die täglich neu begründet und geprüft werden sollte.

  • Das sei Dir unbenommen. Wie weit jeder an seine Mitmenschen denken möchte sollte ihm selbst überlassen bleiben, nur bitte ich Dich das auch mal aus der Warte einer Person, welche ein erhöhtes Risiko hat, zu betrachten.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern ()

  • Liebes Corona-Tagebuch,


    Lass mich meine Gedanken mal sortieren - was gibt es zu berichten

    • Ich bin immens stolz auf meine 4,3 jährige Tochter, die über die letzten Wochen toll mit der Situation der Ausgangseinschränkungen umgegangen ist. Natürlich gab es hier daheim gute und schlechte Tage, doch die haben wir auch ohne Ausgangseinschränkungen. Was sie sehr reif umsetzt sind die Abstandsregeln, selbst wenn sie eine ihrer besten Freundinnen aus dem KiGa draußen auf dem Spaziergang trifft, oder diese auf ihrem Spaziergang bei uns am Garten vorbeikommen. Sie weiß und respektiert, dass „der Corona-Virus von Kind zu Kind hüpfen kann“, auch wenn sie ihre Freundinnen echt vermisst. Dafür spielt sie immer besser mit ihrem knapp 2,5 Jahre jüngeren Bruder und wird in ihrem Tonfall ihm gegenüber auch ruhiger und gelassener. Und auch wenn sie ihre Freundinnen vermisst und nicht sehen konnte, ist sie sozial nicht verkümmert. Im Gegenteil, plapperte sie erst am Wochenende am Telefon mit der etwas älteren Tochter guter Freunde aus München, die wir seit nunmehr einem Jahr nicht mehr gesehen haben (da entweder die Pandemie oder andere Krankheiten geplante Treffen zerschlugen) als ob die beiden erst letzte Woche zusammen gespielt hätten. Es gab echt einige „stolzer Papa-Momente“ in den vergangenen Tagen.
    • Nach einer Woche Urlaub kann ich sagen, dass ich den wirklich brauchte. Zwar verfolge ich täglich einmal die Dienstmails, allein um bei meiner Rückkehr nicht einen Berg dieser vorzufinden, doch liegen keine Brandsachen vor und selbst die bekannten Querelen lassen mich aktuell kalt. Man könnte sagen, mehr als nur ein Hauch von Erholung stellt sich ein.
    • Nach 8 Wochen lockdown stellen wir fest, dass meine Frau nicht nur unseren Kindern einen guten Haarschnitt verpassen kann. Auch ich kann mich damit aus dem Haus trauen - zumindest auf 1,5 Meter Distanz werde ich nicht amüsiert oder mitleidsvoll angesehen.
    • Letzte Woche haben wir als Familie entschieden, dass wir nur 1,5 Autos benötigen und nicht 2,5. Insofern wird Papas Auto demnächst Omas und Opas (wenn NRWler und Bayuwaren sich wieder persönlich treffen dürfen). Stand wegen Home-Office oder Dienstreisen eh entweder hier, am Landshuter Bahnhof oder Münchener Flughafen herum. So schnell kommen keine Auslandsreisen wieder auf mich zu, und wenn doch, dann rechnen sich diverse Taxifahrten auf zu der aktuellen jährlichen Steuer und Versicherung. Diese Reduktion fühlt sich sehr gut und richtig an, zumal der Wagen meiner Eltern nicht mehr den TÜV bestehen würde.
    • Doch was sind 1,5 Autos, höre ich Dich fragen. Nun, da ist ja noch mein alter Rover Mini, der mehr Familienmitglied als reines Auto ist (wobei für uns Autos letztlich reine Gebrauchsgegenstände und keine Statussymbole oder anderes sind - bis auf den Mini). Der fährt aktuell leider nicht und benötigt eine weitergehende Überholung - wenn wir mal wieder rausdürfen und ich den irgendwie zu einer Werkstatt bekäme. Neuer Gedanke, der auch erst diesen Urlaub geboren wurde: wir elektrifizieren ihn. Habe da schon zwei Werkstätten ausgemacht, die das in Kleinserie mit alten Minis machen und werde mal schauen, ob wir wenigstens einem Familienmitglied einen Facelift zugestehen. Dann wäre er die ideale Ergänzung für Stadtfahrten und meine kleineren Pendelfahrten.
    • Mein Landesvater Söder, unsere Landes- und Bundesregierung erhalten auch meinen Dank und Respekt. Sie haben weitreichende und unangenehme Entscheidungen unter hohem Risiko treffen müssen (und getroffen) - speziell die Art und Weise in der Söder diese kommuniziert erhält meinen Respekt. Da zeigt er eine Größe, die ich bisher nicht bei ihm sah. Dankbar bin ich, dass wir in Deutschland schnell und wohl noch rechtzeitig reagiert haben, um Schlimmeres im Gesundheitswesen zu verhindern.
    • Aus meinen fast täglichen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus fast allen Kontinenten (Afrika ausgenommen) weiß ich, welche drastischen Maßnahmen diverse Regierungen ziehen, oder wie langsam sie zum Teil reagiert haben (zu den USA muss man hier ja nichts schreiben, doch auch von Lateinamerika und von Fernost höre ich von Maßnahmen und Situationen, bei denen ich froh bin, hier aus einem kleinen Kaff in Bayern schreiben zu können). Und was mich bei allen Gesprächen schockiert: In keinem der gut einem Dutzend Länder, in denen meine Kolleginnen und Kollegen sitzen, hätte das Gesundheitswesen auch nur über kurze Zeit einem exponentiellen Verlauf der Infektionen und damit verbundenen (Intensiv-) behandlungen standgehalten.

    Und liebes Tagebuch, ich hoffe, dass unsere Gesellschaft diesen guten Stand durch die nun angehenden - und für unser Seelen- und wirtschaftliches Wohl notwendigen - Lockerungen nicht verspielt.


    Bis bald.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Nach den neusten Erkenntnissen sieht es ja so aus, als könnten Kinder genau so ansteckend sein wie Erwachsene, würden sich aber selbst weniger anstecken. Dies nimmt aber mit zunehmendem Alter ab, so dass Jugendliche und junge Erwachsene wohl vergleichbar sind mit Erwachsenen. Wenn man sich dann ansieht, wie wenig in der Altersklasse wohl vielerorts die Abstandsregeln in den wieder eröffneten Schulen eingehalten werden, wie auch hier schon berichtet, dann ist der Themenkomplex Schulöffnung der erste, wo ich sagen würde, hier hat die Bundes- und haben die Landesregierungen einen Fehler gemacht, wenn sie gegen die Empfehlungen der Leopoldina zuerst ältere wieder in den Unterricht geholt haben.

    Auch Drosten sprach gestern davon, dass er aus wissenschaftlicher Sicht eher zu einer Öffnung der Kitas/Grundschulen plädieren würde.

    Dafür sprechen auch Deine Erfahrungen und die Einsicht, die ich auch bei meiner Tochter mitbekomme.

  • So für unseren Großen gibt es immerhin wieder eine Perspektive, ab 8. Juno wieder tageweise in die Grundschule. Für Kitas immer noch nichts angekündigt in RLP, gleichzeitig läuft bald Bundesliga und es wird schon über Grenzöffnungen diskutiert, Gastronomie öffnet wieder, gefühlt geht fast alles wieder los bis auf Großveranstaltungen.Nur an Familien mit Kleinkindern denkt niemand, das lässt uns momentan ziemlich fassungslos und gleichzeitig stinksauer zurück.

  • Zitat

    Perspektive für die Kinderbetreuung


    „Auch in unseren Kitas werden wir zu weiteren Öffnungen kommen“, erklärte die Bildungsministerin. Rheinland-Pfalz hatte seit Beginn der Kita-Schließungen eine weit gefasste Notbetreuung, die allen Kindern von Sorgeberechtigten mit Betreuungsbedarf offenstand. Nun geht es darum, die Betreuungsmöglichkeiten Schritt für Schritt zu erweitern. In Rheinland-Pfalz werden die Kita-Spitzen, das Bildungsministerium und das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) umgehend gemeinsam Leitlinien entwickeln, wie schrittweise vor Ort die Kinderbetreuung ausgeweitet werden kann.


    „Bei den Kitas geht es nicht nur um die Frage der Betreuung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, es geht vor allem auch um frühkindliche Bildung. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind bis zu den Sommerferien Zugang zu einem pädagogischen Angebot in Kindertagesbetreuung erhält – wenn auch nur eingeschränkt, z.B. tage- oder stundenweise. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Vorschulkinder, die auf der Schwelle zur Einschulung stehen. Damit das mit Blick auf den Infektionsschutz umgesetzt werden kann, haben wir unter anderem mit den Kommunalen Spitzenverbänden, dem LSJV, dem Landeselternausschuss, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie der Gewerkschaft komba gemeinsame Empfehlungen zur Konkretisierung der Hygienepläne in den Kitas vorgelegt. Klar ist: Kita-Kinder brauchen Nähe, sie können Abstand nicht dauerhaft einhalten. Das haben wir in unseren Empfehlungen berücksichtigt. Der Gesundheitsschutz der Erzieherinnen, der Kinder, des pädagogischen und nicht pädagogischen Personals steht an oberster Stelle. Zu den weiteren Planungen der Kita-Öffnungen stehen wir in engem Austausch mit den Kita-Spitzen und haben vereinbart, dass wir die nächsten Schritte gemeinsam festlegen“, so Hubig abschließend.

    Heißt doch nicht, dass man sich darüber keine Gedanken machen würde. Ich kann mir vorstellen, dass die Situation für Euch weitestgehend unerträglich ist, nur kan ich auch den Punkt "Der Gesundheitsschutz der Erzieherinnen, der Kinder, des pädagogischen und nicht pädagogischen Personals steht an oberster Stelle" nachvollziehen. Und deswegen ist da wohl noch nichts festgelegt bis man einen validen Plan hat.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Liebes Tagebuch,


    wie außergewöhnlich die Situation immer noch ist, wurde mir gestern Abend vor Augen geführt, als ich meine Eltern vom Flughafen in München abgeholt habe. Die Athmosphäre generell war schon fast wie in einer Geisterstadt und ein Blick auf die Tafeln, welche die kommenden Ankünfte auflistet war bezeichnend. Normalerweise sind die rund 60 Einträge für die Ankünfte am nächsten Tag belegt mit Flügen, die vielleicht bis 9 Uhr in der früh ankommen. Gestern Abend standen für heute gesamt 12 (!) Ankünfte an der Tafel, und das obwohl das Terminal 1 zur Zeit eh geschlossen ist. Gefühlt wird uns diese Situation, in allen Bereichen, noch lange Zeit verfolgen und ich denke die Welt wird danach nicht mehr genau die Gleiche werden

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Liebes Tagebuch,


    wie außergewöhnlich die Situation immer noch ist, wurde mir gestern Abend vor Augen geführt, als ich meine Eltern vom Flughafen in München abgeholt habe. Die Athmosphäre generell war schon fast wie in einer Geisterstadt und ein Blick auf die Tafeln, welche die kommenden Ankünfte auflistet war bezeichnend. Normalerweise sind die rund 60 Einträge für die Ankünfte am nächsten Tag belegt mit Flügen, die vielleicht bis 9 Uhr in der früh ankommen. Gestern Abend standen für heute gesamt 12 (!) Ankünfte an der Tafel, und das obwohl das Terminal 1 zur Zeit eh geschlossen ist. Gefühlt wird uns diese Situation, in allen Bereichen, noch lange Zeit verfolgen und ich denke die Welt wird danach nicht mehr genau die Gleiche werden

    Flughäfen sind halt die Orte, wo man die Veränderungen am extremsten merkt, und wo sie wohl auch die langfristigsten Auswirkungen haben werden, abgesehen von Messen und anderen Großveranstaltungen eventuell.

    Wenn man nur alle Jubeljahre mal mit einem Flugzeug verreist wie ich, ist das eine Veränderung, die man persönlich nicht so sehr merken wird.


    Zitat

    Und deswegen ist da wohl noch nichts festgelegt bis man einen validen Plan hat.

    Wieso, klappt bei der Bundesliga ja auch.... :lachwein:

    SCNR.

  • So für unseren Großen gibt es immerhin wieder eine Perspektive, ab 8. Juno wieder tageweise in die Grundschule. Für Kitas immer noch nichts angekündigt in RLP, gleichzeitig läuft bald Bundesliga und es wird schon über Grenzöffnungen diskutiert, Gastronomie öffnet wieder, gefühlt geht fast alles wieder los bis auf Großveranstaltungen.Nur an Familien mit Kleinkindern denkt niemand, das lässt uns momentan ziemlich fassungslos und gleichzeitig stinksauer zurück.

    Für Kitas wurde angekündigt, dass die Kinder kurz vor den Ferien nochmal tageweise in die KITA dürfen, aber mit einem Fokus auf die Vorschulkinder. Sprich bis Anfang August sollte man jetzt sich einen Plan bereitlegen, wie die Kinder versorgt werden können. Ich denke wir werden aus Sicherheitsgründen eventuell drauf verzichten, den Knirps für ne Handvoll Tage in die Kita zu schicken. Unsere DorfKita hat 4 Räume, und knapp 100 Kinder. Da kann man sich ausrechnen, wie oft das dann stattfinden wird.

    Schule ab 8. Juni. Auch hier eher symbolisch. Aber finden wir gut. Vielleicht auch weil ich bei der Planung, wie das von Statten geht involviert bin.

  • <langes Geschreibe>

    Nach den neusten Erkenntnissen sieht es ja so aus, als könnten Kinder genau so ansteckend sein wie Erwachsene, würden sich aber selbst weniger anstecken. Dies nimmt aber mit zunehmendem Alter ab, so dass Jugendliche und junge Erwachsene wohl vergleichbar sind mit Erwachsenen. Wenn man sich dann ansieht, wie wenig in der Altersklasse wohl vielerorts die Abstandsregeln in den wieder eröffneten Schulen eingehalten werden, wie auch hier schon berichtet, dann ist der Themenkomplex Schulöffnung der erste, wo ich sagen würde, hier hat die Bundes- und haben die Landesregierungen einen Fehler gemacht, wenn sie gegen die Empfehlungen der Leopoldina zuerst ältere wieder in den Unterricht geholt haben.

    Auch Drosten sprach gestern davon, dass er aus wissenschaftlicher Sicht eher zu einer Öffnung der Kitas/Grundschulen plädieren würde.

    Dafür sprechen auch Deine Erfahrungen und die Einsicht, die ich auch bei meiner Tochter mitbekomme.

    Dänemark ist ja z.B. auch den Weg gegangen, zuerst Kitas wieder zu öffnen - wie mir eine Kollegin berichtete, mit Protesten von Müttern, dass jetzt „die Kleinsten vorgeschoben“ würden...


    Ist schwierig abzuwägen, denn:

    Heißt doch nicht, dass man sich darüber keine Gedanken machen würde. Ich kann mir vorstellen, dass die Situation für Euch weitestgehend unerträglich ist, nur kan ich auch den Punkt "Der Gesundheitsschutz der Erzieherinnen, der Kinder, des pädagogischen und nicht pädagogischen Personals steht an oberster Stelle" nachvollziehen. Und deswegen ist da wohl noch nichts festgelegt bis man einen validen Plan hat.

    An den Schutz ist insbesondere zu denken, das sehe ich auch so - denn den Kleinsten in den KiTas bringt es nichts, wenn die Erzieherin dort mit Maske sitzt und sie die Mimik und das Gesicht nicht lesen können. Im Kindergarten ist das schon wieder etwas anderes


    Generell keine leicht zu lösende Situation und eher ein gordischer Knoten. Wie einer der Ministerpräsidenten ja auch sagte, ist es schwierig vorstellbar, dass Eltern einem weitgehend geregelten Arbeitstag aus dem Betrieb heraus nachgehen, wenn die Betreuung ihrer Kinder nicht gesichert ist. Für manchen tun sich durch die weiteren Lockerungen ggf Alternativen auf, dass man im Familienkreis aushelfen kann, oder ganz begrenzt im Bekannten- / Freundeskreis. Hilft aber vermutlich auch nicht auf breiter Front.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von HRune ()

  • Ich war diese Woche das erste Mal mit Schülern wieder an unserer Schule.... einmal Notbetreuungsgruppe, einmal Klasse 9. Mann ist das alles schräg... Schule/ Unterricht würd ich das alles nicht wirklich nennen.... eher man sieht mal wieder ein paar Kollegen und Schüler in echt und guckt dass ein bisschen was geht. Nicht schön das ganze, muss man jetzt irgendwie durch.

    Die Kollegen mit jüngeren Kindern haben dann mal die eigenen tageweise in die Notbetreuung geschickt, um bei uns dann 3-4 Kinder notzubetreuen...

    Meine Klasse seh ich dann auch am 8. Juni erst wieder - falls die Zahlen bis dahin stimmen. Ich hoffe es jetzt mal. Ich gebe die Klasse dieses Jahr nach 3 Jahren ab, wir wollten im Juni auf Klassenfahrt.

  • Liebes Tagebuch,


    Geburtstag feiern in Zeiten von Corona ist ... anders ... und doch nicht anders. Was wohl einmal daran liegt, dass wir unsere Geburtstage eh meist nur im kleinen Kreis feiern, mit den Schwiegereltern und dem Schwager zusammen. Meine Eltern wohnen ja 700km entfernt und auch die engeren Freunde mindestens 4 Autostunden von uns.


    Das war insofern nicht anders, da Söder uns ja seit gestern auch das Zusammenkommen im Familienkreis erlaubt hat. Dank des herrlichen Wetters konnten unsere Kleinen den Tag über nackig durch den Garten und Planschbecken springen und sich im Wintergarten wieder aufwärmen. Beschenkt hatte ich mich ja schon mit Spielen und - etwas spießiger - mit Rasenkanten. Letztere haben wir auch noch am frühen Abend, als die Gäste wieder fort waren, verlegt, bevor es nach dem Abendessen für die Kleinen ins Bett ging.


    Neu war dann ein virtuelles Geburtstagsspielen über Bordgame Arena und Discord mit den engen Freunden aus dem Ruhrgebiet und meiner regulären Spielerunde hier in Landshut. Zu Acht ging es durch #6nimmt , #WerwölfeVonDüsterwald , #7Wonders und #Saboteur - letztere nur noch zu siebt. Die blöden Sprüche klappen über Discord fast so gut wie am Tisch, so dass es ein sehr spassiger Ausklang des Geburtstags war - auch wenn virtuelles Spielen das am Tisch nicht ersetzen kann. Es bringt trotz allem das Gesellige ins Spiel. War toll und ich freue mich auf die nächsten Treffen in der Runde bzw. Teilgruppen, von denen einige auch hier unterwegs sind.


    Größtes Geschenk war dann eine ruhige Nacht und ein Ausschlafen bis 7:30 Uhr, da beide Kinder vom Toben draußen so platt waren, dass sie uns das erste Ausschlafen seit der Geburt unseres Sohnes vor 20 Monaten erlaubten. Danke!


    Bis bald

    Dein Arne

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

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  • Ich muss sagen: Geburtstag in Corona-Zeiten fand ich Klasse. Endlich nen Grund der Mischpoke zu sagen: Ich wünsch mir nur eines dieses Jahr: Meine Ruhe :D

    Und die hatte ich ....

  • Wir haben heute versucht, heraus zu bekommen, ob wir am Sonntag zu meiner Mutter nach Deutschland fahren koennen. Ab Montag geht in der Schweiz die Schule wieder los, ab dann gilt fuer uns wieder freiwillige Quarantaene. Es ist ein unheimlicher Paragraphen-Dschungel, Ueberall stehen andere Informationen. Auch auf Behoerdenseiten steht viel, was unklar oder zweifelhaft ist. Die Geschichten von Bekannten, die aehnliche Probleme haben, sind erschreckend. Da wird von Behoerdenseite allerlei angedroht (Wenn sie rueber kommen, stecken wir Sie 2 Wochen in Quarantaene, wenn sie zurueck wollen, muessen Sie "massive Strafen" zahlen). Tatsaechlich gibt es auch Geschichten von Leuten, die an der Grenze Bussen bezahlen mussten, weil sie die Mutter auf der anderen Seite der Grenze pflegen, was von Politikern in den Medien ganz klar als erlaubte Ausnahme beschrieben wurde. Mit Rechtsstaat und Rechtssicherheit hat das nichts mehr zu tun. Aber was wirklich schlimm ist: Es kuemmert die Mehrheit nicht. Ist ja nicht ihr Problem.

  • Heute Vormittag im Radio: Deutschland erlaubt zum Muttertag die Einreise um Muetter zu besuchen. Das faellt Ihnen am Sonntag Morgen ein?!? Die ganze Presse druckt das begeistert ab, aber keiner kommt auf die Idee mal die angrenzenden Laender an zu fragen, was sie davon halten und ob sie bei der Rueckreise keine Probleme machen. So kurzfristig am Sonntag kann ich das nun auch nicht in Erfahrung bringen. :( Verarschen kann ich mich echt auch alleine, aber von oben ist es immer besser!

  • Bei unserem Kindergarten ändert sich zum 18.05. entgegen offiziellen Ankündigung nichts. Die Leiterin hat ewig rumtelefonieren müssen um überhaupt Informationen zu bekommen und keiner konnte richtig weiterhelfen. Alles scheinbar immer noch sehr chaotisch und planlos. Die Erzieher sind ziemlich genervt das es keine klaren Infos/Vorgaben/Aussagen gibt.


    Währendessen knallt der Chef meiner Frau langsam immer mehr Kundentermine rein, jetzt auch schon welche während meiner Arbeitszeit. Wir werden jetzt Mal die Notbetreuung bei der Stadt beantragen, mal schauen was da rauskommt. Die Leiterin hat uns auch dringend empfohlen den Antrag zu stellen, damit wir auf jeden Fall auf der Liste stehen und bei einer bevorstehenden Öffnung vor den nicht erwerbstätigen Müttern bevorzugt werden.

  • Ja, hier in BW wurde das Konzept vom Kultusministerium wohl an die Kitas weitergegeben bevor es von der Regierung abgesegnet war. Wir haben zumindest am Freitag einen Fragebogen zur 50:50 Öffnung im Wechsel ab 18.05. erhalten. Dieser wurde gestern direkt wieder zurückgenommen. D.h. wahrscheinlich wird erst ab dem 15.06. wieder ein begrenzter Besuch möglich sein.


    Heute war aber mal ein Freund zum Spielen im Hof da, das war schön.


    Morgen besprechen wir wie der Unterricht für die 4. Klässler ab Montag und den Rest nach den Pfingstferien aussehen kann. Da sollen ja alle Klassen in einem Wechselmodell 3 der 6 Wochen bis zum Sommer in die Schule kommen. Allerdings können wir nur 40% des Personals einsetzen weil der Rest zur Risikogruppe zählt.


    Bis dahin sammle ich weiter Erfahrung in der 1:1 Videotelefonie mit den Erstklässlern.

  • Liebes Corona Tagebuch,

    lange hab ich nix geschrieben. Das liegt unter anderem auch daran, dass sich aktuell jeder Tag gleich anfühlt. unja, bis man eben tatsächlich mal in die Stadt geht, und sieht wie belebt diese ist. Die zahlen sind niedrig, der soziale Druck sich wieder zu treffen steigt. Es gibt ja kaum noch Fälle.

    Heute gabs im Betrieb nochmal den Hinweis: Es ist nicht vorbei, auch wenn es sich so anfühlt. Präventionsparadoxon.

    Seit knapp 2 Wochen treffen wir uns wieder regelmäßig mit den Schwiegereltern, aber auch nur weil wir keine weinenden Kinder zu Hause haben wollten. Wir sind über vorsichtig, denn beide gehören wohl mit zu den Hochrisikopatienten ohne Chance die Infektion zu überleben. In knapp 2 Wochen wird das wieder ein Ende haben müssen, da der große Knopf in die Schule muss/darf.

    Beruflich konnte man die letzten Tage nutzen um die massiven Überstunden abzubauen, bevor der nächste Sturm Anfang Juni kommt. Juni... wird spannend. Juli noch spannender. Schulferien und gerade jetzt wird die Kurzarbeit meiner Frau beendet. Sprich wir haben jetzt 2 Vollzeitjobs und 6 Wochen keine Kinderbetreuung. Notbetreuung dürfen wir nicht, da nur ich in einem systemrelevanten Job sitze. Spannend. Der Plan: Massiv Minusstunden sammeln und versetzt arbeiten. Meine Frau von 5-12 Uhr, ich von 13-21Uhr. Mal sehen wie lange wir das durchhalten. Ich befürchte spätestens nach den Sommerferien sind wir reif für die Insel (des Dr. Moreau) :D


    Bedrückend finde ich, was gerade in der Presse (speziell die Blödzeitung) abgeht. Angriffe, Hass schüren und erpresserische Aktionen gegen Virologen. Es folgten Morddrohungen gegen Lauterbach und Drosten, die Realisten in der Krise. Klar muss man vieles wieder öffnen, und man muss auch Kindergärten wieder öffnen wenn man schon alles andere aufmacht. Aber wir werden den Preis gemeinsam bezahlen müssen. Und spätestens nach den Sommerferien geht der Mist wieder los, wenn die Urlauber es aus dem Cluburlaub mitgebracht haben.

    Ich versuche positiv zu bleiben und genieße wirklich die viele freie Zeit mit den Kids. gelingt nicht immer.

  • Liebes Tagebuch,

    Ich hatte dir ja von meinem Opa berichtet (nimmt Corona nicht ernst, ab in den baumarkt). Heute fahre ich ins Krankenhaus um mich von ihm zu verabschieden. Nicht wegen Corona. Leukämie im Endstadium. Ich bin unendlich traurig. In 4 Wochen heirate ich und mein größter Wunsch war, dass meine Großeltern dabei sein können. Opa wird es nicht mehr erleben und Oma ist seit der Verlobung vor einem Jahr so dement geworden, das sie nicht dabei sein will (abgesehen von ihrem Oberschenkelhalskopf Implantat von vor 2 Wochen). Corona sorgt dafür das jegliche Feierlichkeiten ausfallen und das wir nicht in der gebuchten und bezahlten Location heiraten werden, sondern wohl im Ordnungsamt. Was kann es schöneres geben als ohne die Angehörigen die einem wichtig sind an dem romantischen Ort der Welt zu heiraten - dem Offenbacher Ordnungsamt...

    Ich bin erschöpft. Corona ist mir mittlerweile "egal". Ist eh jeder Tag gleich.

  • Weil ich es gerade bei den Corona Fundstücke gesehen habe.

    Trotz ärztlichen Attest zur Befreiung der Maskenpflicht lassen viele Geschäfte und Betriebe niemanden ohne Maske rein mit Verweis auf das Hausrecht. Selbst wenn man es vorher telefonisch abklärt, gibt es hinterher doch immer wieder Ärger und man hat mittlerweile schon Angst überhaupt hinzugehen.

    Da die Maskenpflicht wohl noch länger bestehen bleibt, ist dies schon eine große Einschränkung und belastet die Psyche immer mehr. :(

  • Weil ich es gerade bei den Corona Fundstücke gesehen habe.

    Trotz ärztlichen Attest zur Befreiung der Maskenpflicht lassen viele Geschäfte und Betriebe niemanden ohne Maske rein mit Verweis auf das Hausrecht. Selbst wenn man es vorher telefonisch abklärt, gibt es hinterher doch immer wieder Ärger und man hat mittlerweile schon Angst überhaupt hinzugehen.

    Da die Maskenpflicht wohl noch länger bestehen bleibt, ist dies schon eine große Einschränkung und belastet die Psyche immer mehr. :(

    Nun ja, auch wenn Du eine Befreiung hast, ist es ja dennoch so, dass die Maske getragen wird, um die anderen Menschen zu schützen.

    Somit ist es also in gewisser Weise verständlich, dass dennoch der Zutritt untersagt wird, bzw. nicht erwünscht ist, eben weil sich andere Menschen gefährdet sehen und es tatsächlich auch sind. Damit will ich gar nicht sagen, dass Du absichtlich mit Symptomen einkaufen gehst - aber da es auch asymptomatische Verläufe gibt, kann man sich eben nie sicher sein.

    Andere Frage: Hast Du vielleicht Freunde oder Bekannte; oder auch einfach Nachbarn, die Du bitten könntest, für Dich einzukaufen?

  • Weil ich es gerade bei den Corona Fundstücke gesehen habe.

    Trotz ärztlichen Attest zur Befreiung der Maskenpflicht lassen viele Geschäfte und Betriebe niemanden ohne Maske rein mit Verweis auf das Hausrecht. Selbst wenn man es vorher telefonisch abklärt, gibt es hinterher doch immer wieder Ärger und man hat mittlerweile schon Angst überhaupt hinzugehen.

    Da die Maskenpflicht wohl noch länger bestehen bleibt, ist dies schon eine große Einschränkung und belastet die Psyche immer mehr. :(

    Dann trägt man einen Spuckschutz ( Face-Shield) und alles ist okay. Bei uns im Baumarkt bekommt man das gestellt, wenn nötig, oder kann für 2€ gekauft werden. Es geht, wie Tom sagte um den Schutz anderer. Und jedem Laden steht es frei, sein Hausrecht zu nutzen.

    Oder geht eine Scheibe vor dem Gesicht auch nicht?