Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Wie reagieren eigentlich eure Kinder auf diese besondere Situation? Meiner Kleinen (5 Jahre) ist anscheinend in den letzten Tagen bewusst geworden, dass irgendwas fundamental nicht stimmt in der Welt. Die ersten Tage ohne Kindergarten waren noch relativ normal, aber dann war zu spüren, dass dieses Gefühl der Verunsicherung in sie rein kroch, insbesondere als sie realisiert hatte, dass das alles auch für Mama und Papa neu und ungewohnt ist. Viel Kuscheln und Schmusen war dann angesagt. Gründliches Händewaschen ist bei der Kleinen auf einmal auch kein Problem mehr, eher das notwendig gewordene Eincremen der supergründlich gewaschenen (und nicht immer ganz so gründlich von der Seife befreiten) kleinen Händchen.

    Ähnliches Verhalten stellte sich bei meiner Tochter nach nun 1 Woche ohne Kita ein. Albträume, Klammern, Schmusen. Scheint heute aber nicht mehr Thema zu sein.

  • Ich möchte dem lieben Gott auf Knien danken, dass meine Kinder groß sind.

    Allerdings...... Thema Kontaktverbot

    Da meine jüngste zwar noch hier gemeldet ist, aber quasi 24/7 bei ihrem Freund lebt, ist das nun auch nicht so ganz astrein.

    Beide gehören für uns defacto zur Familie, aber laut Kontaktverbot dürfen wir sie eigentlich nicht sehen.

    Dabei bin ich ohne ihn schon fast spielerisch nicht mehr überlebensfähig.

    Habe meinerseits alles abgesagt , und bin überwiegend auf Unverständnis gestoßen, weil das bagatellisiert wurde, aber da ich mit soviel Menschen beruflich zu tun habe, habe ich für mich die Notbremse gezogen.

    Möchte mir später keine Vorwürfe machen lassen müssen.



    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Da meine jüngste zwar noch hier gemeldet ist, aber quasi 24/7 bei ihrem Freund lebt, ist das nun auch nicht so ganz astrein.

    Beide gehören für uns defacto zur Familie, aber laut Kontaktverbot dürfen wir sie eigentlich nicht sehen.

    Dabei bin ich ohne ihn schon fast spielerisch nicht mehr überlebensfähig.

    Ich denke, hier muss man den Einzellfall abwägen.

    Wir haben auf der gleichen Etage gegenüber einen Jungen im gleichen Alter wie unseren wohnen. Die beiden Kinder werden wir nicht voneinander trennen. Da die beiden ohnehin Kontakt haben, können wir auch Kontakt mit der Mutter haben. Wir betrachten unsere beiden Haushalte somit als zusammen lebend.

    Ob das nun formal korrekt ist oder nicht, interessiert mich dabei nicht. Gleichzeitig achten wir und auch die andere Mutter aber sehr genau darauf, mit sonst niemanden bzw. so wenig wie nur irgend möglich Kontakt zu haben.

  • 1. wir haben Dienstverbot. Sprich Anordnung, keine anderen Helfer zu treffen. Versichert wären wir in dem Fall auch nicht, was bei tonnenschweren Trümmerteilen über einen nicht ganz nebensächlich ist

    2. Training sind mehr als 2 Personen und auch nicht desselben Haushalts

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Etwas geärgert habe ich mich über das Robert-Koch-Institut. Das ganze Wochenende über war die Städteregion Aachen mit 178 Fällen in deren Karte geführt, und zwar immer mit aktuellem, fortgeschriebenem Datum. So auch bei allen, die das übernommen haben, etwa Spiegel-Online. Sah aus wie null neue Fälle. Das ist Mist.

    Das RKI hatte (IIRC bereits am Samstag) bereits verkündet, dass einige Städte und Gemeinden am Wochenende keine Zahlen melden werden, sondern dass diese erst am Montag nachgereicht werden. Insofern hat das RKI aus meiner Sicht alles klar kommuniziert.

  • Liebes Corona-Tagebuch,


    Heute ist es endlich soweit! Nach zwei Wochen krankheitsbedingtem Ausfall darf endlich wieder gearbeitet werden. Allerdings: Kurzarbeit steht an.

    Jeden Tag von 09:00 - 12:00 Uhr.


    Die Fahrt zur Arbeit schien schon verheißungsvoll:

    In der Sonne und auf freien Straßen mit dem E-Roller zur Arbeit crusen und die Spannung im Nacken ob ich denn kontrolliert werde

    .. Allerdings war der Wind derart stark und kalt das ich ab und zu anhalten musste um meine Klöten aufzusammeln und von Kontrollen war nix zu sehen. Keine verstärkte Polizei - oder Ordnungsamt Präsenz; wie langweilig! Dann will man es wohl bei dem gehobenen Zeigefinger und den Strafankündigung belassen. Nun gut.

    Auf der Arbeit angekommen ging der Wahnsinn weiter..


    Als Betrieb im Gesundheitswesen dürfen wir geöffnet haben, müssen aber strenge Hygienemaßnahmen treffen.

    Also max. einen Kunden ins Fachgeschäft lassen und das auch nur nach telefonischer Absprache (also mit Termin). Keine körpernahen Tätigkeiten.


    Nach den ersten 3 h Arbeit kann ich sagen, dass das Verständnis dafür nur sehr spärlich auftritt... Da wird an der Tür gerappelt als wolle man den Teufel austreiben statt einfach mal das Schild zu lesen, dass Bestellungen jetzt eventuell mal etwas länger dauern ist total komisch und das wir nichts mehr am Kunden selbst machen ist für einige tatsächlich nicht zu verstehen.

    Ich kann mir vorstellen, dass Mitarbeiter im Supermarkt das ganze in 10x Ausführung haben... Respekt dafür!!!

    Außerdem bekomme ich in 3 h Arbeit nix vernünftig erledigt. Aber Überstunden sollen wir auf keinen Fall machen :/


    Nun genieße ich den frühen Feierabend und die leckere Pizza (Oh ja, wir haben Hefe) und wunder mich das ich fast den ganzen Tag an dieser Nachricht gesessen habe - immer wieder ein Häppchen dazu geschrieben.


    Mal sehen was die nächsten Tage so bringen.

  • Thygra : In einer solchen Krise müssen IMHO die öffentlichen Institutionen schauen, dass sie keine widersprüchlichen Zahlen liefern, sondern mit einer Stimme sprechen. Sonst stärkt das nur die ganzen Fake News Verbreiter, die genau in so einem Kontinuum diverser, vermeintlich gleichberechtigt nebeneinander stehender Meinungen sich pudelwohl fühlen.

    Entscheidend ist auch immer, was hinten herauskommt. Da war dann z.B. über ein paar Tage hinweg auf Spiegel Online eine Karte, in der für diverse Kreise in NRW falsche Zahlen drin standen. Immer die gleichen, falschen Zahlen, immer mit aktualisiert fortgeschriebenem Datum. Mit Quellenangabe RKI. Und natürlich ohne den Hinweis auf nicht gemeldete NRW-Zahlen, der im täglichen RKI-Situationsbericht zwei Seiten vor der Karte mit den Kreisen, Städteregionen und kreisfreien Städten kommt.

    Kleine Fehler beim Landesamt (Zahlen am Wochenende nicht übermittelt), beim RKI (Hinweis auf fehlende Zahlen losgelöst von der Karte, die andere Medien nur allzu gerne übernehmen) und bei anderen Medien, die lange Situationsberichte nicht komplett lesen und dann sowas übersehen. Das addiert sich und gibt dann unter dem Strich ein Ergebnis, bei dem der interessierte Bürger lieber privaten News-Aggregatoren wie der Morgenpost glaubt als den zuständigen staatlichen Stellen. Bzw. den staatlichen Stellen vor Ort mehr als den Bundeseinrichtungen. Und genau das ist dann leider Mist.

  • Ich bin zwar nicht Thygra aber wie willst Du das bewerkstelligen? Maulkorb für alle Stellen bis auf eine zentrale Stelle?


    Meiner Meinung nach sollte den Medien, welche Zahlen unkommentiert übernehmen, kräftig auf Finger gehauen werden (im übertragenen Sinne natürlic)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Eben komme ich von der Arbeit wieder rein und es war entgegen meiner Befürchtungen ein fast normaler Arbeitstag. Allerdings saßen wir heute nur zu dritt im Großraumbüro und ab 9.30 h sogar nur noch zu zweit.

    Die Ruhe war himmlisch und die Arbeit ging dementsprechend gut vonstatten. Allerdings hat uns das lustige Geplapper und die Betriebsamkeit in unserem Büro schon ziemlich gefehlt. Mein heutiges Highlight auf der Arbeit war das Telefonat mir meinem Chef, der vom Home Office aus anrief und mich dazu angehalten, hat, wirklich nur das Nötigste vor Ort zu erledigen und ansonsten zu Hause zu bleiben und der Chat mit einem Kollegen. Das war dann fast so, als wären die beiden auch kurz mit da gewesen.

    Noch läuft bei uns die Produktion und alle Home-Officler haben Arbeit. Es haben aber schon einige Betriebe in der Region die Tore geschlossen und arbeiten kurz. Allerdings in anderen Branchen. Wir sind in der Medizintechnik und unsere Produkte werden noch gebraucht...

    Dennoch merkt man, dass es schon gewisse Lieferschwierigkeiten gibt und ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch wir die Arbeit eine Weile werden ruhen lassen müssen. Einig waren wir uns aber alle, dass uns trotz der massiven Einschnitte die Entschleunigung des Alltags auch mal gut tut.

    Klar kommt da ei manchen plötzlich eine Art Langeweile auf und man muss sich auf einmal mit sich selbst beschäftigen. Aber unterm Strich ist das vielleicht gar nicht schlecht, zumindest, solange man gesund bleibt!

    Schwieriger ist es, die Kinder bei Laune zu halten. Unsere Kinder treffen jeweils ihre Partner und manchmal jedes noch einen einzelnen Freund. Wenigstens halten sie sich da schon von Anfang an an die Auflagen. Ich kann es verstehen, dass es die Kinder und Jugendlichen besonders hart trifft, neben den älteren Menschen. Die jungen Leute sind halt in einem Alter, wo man sich fast ausschließllich mit Gleichaltrigen trifft und sicher nicht nur mit den Eltern abhängt. Und die alten Leute leiden sehr unter der auferlegten Einsamkeit, auch wenn diese ihrem Schutz dient.

    Da haben wir mittendrin den Vorteil, dass wir mit dem Partner gemeinsam zu Hause sein können und als Zuckerle obendrauf auch noch spielen dürfen! Das ist fast schon Luxus pur! Wenn da nicht dauernd dieses ungute Gefühl im HIntergrund wäre...das raubt mir schon manchmal den Spaß am Spielen oder Lesen.

    Trotz Arbeit war der heutige Tag unterm Strich sehr schön, denn ich habe nach ein paar Tagen endlich wieder andere Leute getroffen und etwas anderes als die eigenen vier Wände gesehen. Morgen darf ich nochmal raus, denn ich muss noch einige letzte Dinge fertigmachen, bevor auch ich mich dann ganz ins Home Office verabschieden werde. Bin gespannt, wie lange es noch so weitergehen wird.

    Die aktuellen Zahlen verfolge ich aktiv gerade nicht mehr, um meine Nerven zu schonen. Es ändert ja nichts...es gibt nur ein Ziel: Gesund bleiben!!!

  • Ich bin zwar nicht Thygra aber wie willst Du das bewerkstelligen?

    Wenn die Daten in den Gesundheitsämtern der Städte und Kreise vorhanden sind, von diesen transparant im Web öffentlich gemacht werden und private Aggregatoren sie dort zusammensammeln, dann müssen sich zentrale staatliche Stellen fragen lassen, warum sie genau das nicht schaffen, und das, wo sie doch eigentlich den direkteren Zugang zu den Zahlen haben. Wir sind im Jahre 2020, nicht 1920, und dem müssen sich auch die Bundesbehörden stellen. Die Daten müssen nicht gefühlt mit der Pferdekutsche nach Berlin transportiert werden...

  • Wenn die Daten in den Gesundheitsämtern der Städte und Kreise vorhanden sind, von diesen transparant im Web öffentlich gemacht werden und private Aggregatoren sie dort zusammensammeln, dann müssen sich zentrale staatliche Stellen fragen lassen, warum sie genau das nicht schaffen, und das, wo sie doch eigentlich den direkteren Zugang zu den Zahlen haben

    ich bin mir ziemlich sicher, dass die Datensätze, die dem RKI übermittelt werden, mehr beinhalten, als die publizierten Informationen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Mein heutiges Highlight auf der Arbeit war das Telefonat mir meinem Chef, der vom Home Office aus anrief und mich dazu angehalten, hat, wirklich nur das Nötigste vor Ort zu erledigen und ansonsten zu Hause zu bleiben und der Chat mit einem Kollegen. Das war dann fast so, als wären die beiden auch kurz mit da gewesen.

    Ich kann nur betonen, wie wichtig das ist! Ich bin jetzt seit einer Woche zu Hause und es hilft mir sehr, regelmäßig mal mit den Kollegen zu Skypen auch über das dienstlich notwendige hinaus.

  • Mein heutiges Highlight auf der Arbeit war das Telefonat mir meinem Chef, der vom Home Office aus anrief und mich dazu angehalten, hat, wirklich nur das Nötigste vor Ort zu erledigen und ansonsten zu Hause zu bleiben und der Chat mit einem Kollegen. Das war dann fast so, als wären die beiden auch kurz mit da gewesen.

    Ich kann nur betonen, wie wichtig das ist! Ich bin jetzt seit einer Woche zu Hause und es hilft mir sehr, regelmäßig mal mit den Kollegen zu Skypen auch über das dienstlich notwendige hinaus.

    Wir sind normalerweise 4 sehr enge Kolleginnen, die zusammenarbeiten und normal natürlich auch mal quatschen zwischendurch. Zwei von uns halten im Büro noch die Stellung, die anderen beiden zuhause. Und wir machen uns regelmäßig zu viert Telefonkonferenzen, einfach um uns zu hören - richtige Termine im Kalender :) Das ist echt empfehlenswert. Bringt Normalität.

  • einfach um uns zu hören - richtige Termine im Kalender

    Mein Abteilungsleiter hat direkt zu Beginn der Home Office Zeit einen Dauertermin für die Abteilung in den Kalender gesetzt. 9:30 "Guten Morgen Skype".

    Da tauschen wir uns 15min über die persönlichen Erfahrungen im Home Office aus.

    Dennoch finde ich darüber hinaus auch die 1:1 Gespräche mit einzelnen Kollegen sehr wichtig.

  • Matze: Sowas wär bei uns nie drin X/ Mein Chef findet das eher net lustig und sieht's sicher auch net gern, is uns aber egal. Ich soll ja auch nur "im Notfall" ins Homeoffice. Gott bewahre, dass ich nicht mehr im Vorzimmer sitze und er mich nicht direkt "abgreifen" kann! :rolleyes:

    Aber ich will gar net zu sehr motzen. Immerhin hatte ich innerhalb von 3 Tagen plötzlich Homeoffice. Geht jetzt erstmal ums Überleben - morgen geht es nach einem Tag Urlaub wieder zurück auf Arbeit und ich denke, dann erfahre ich, wie Kurzarbeit ab 1.4. aussehen soll, da werden wir nicht mehr drumrum kommen.

  • Liebes Coronatagebuch,

    heute war der erste Tag nach der Ausgansbeschränkung. Noch immer lebe ich nicht im Risikogebiet, was dazu führt, dass ich zur Arbeit darf.
    Was hat sich verändert? Überall hängen jetzt Hinweisschilder im Gebäude. 2m Abstand. Wege zum Wasserspender und kaffeautomaten sind mit Absperrband geregelt. Klebeband auf dem Boden zeichnen die Wartezonen aus. Auf meinen Schrebtisch ein tolles paar weiße Handschuhe, die ich jetzt im Gebäude tragen muss. Es sind viele Türen, die geöffnet werden müssen bis man in der Cafeteria ist. Und ohne Kaffee geh ich streiken.
    Mittagessen wird an die Bürotüre geliefert und was man essen möchte, signalisiert man mit einem Postit an der Tür (Bonus: Essen kostet jetzt nix mehr)

    Zudem hat sich unser Vorstand mit einer sehr mutmachenden Videobotschaft an die Belegschaft gerichtet. Ich glaube, den richtigen Arbeitgeber gewählt zu haben.
    Im Großraumbüro waren wir statt 8 nur zu dritt. So wird das auch so bleiben, vermutlich die nächsten 8 Wochen. Solange geht der Vorstand davon aus, dass der jetzige Status gehalten wird.

    Zu Hause ist alles wie gefühlt seit 4 Wochen.... Die Kinder bekommen einen Lagerkoller und ih bin froh, dass der große so viele Aufgaben von der Schule bekommt. Wir nutzen die Zeit intensiv, auch mal ein bisschen aus der Reihe zu machen, ihn ein bisschen im Internet unter Ausicht recherchieren zu lassen. Mitte der Woche werden wir ein bisschen anfangen zu programmieren. (Googelt nach Hour of Code). Er hat da richtig Bock drauf... und ich auch.
    Die größten Mühen macht der Kleine Knopf. Er hat so viel Energie, die er ungefiltert an allem auslässt. Ist Mami in der Nähe ist die Tränenlawine garantiert... und sonst: Ich brauch nach Corona nen neues Sofa... das kriegt er definitiv och kaputt.

    Da meine beiden Kinder jetzt beide zu Hause essen, wird uns wieder bewußt, wie viele Lebensmittel in den beiden verschwinden... ich hab das Gefühl wir kaufen täglich 3 Mal ein. Heute im Aldi war es mir echt peinlich 3 der 6 letzten Milchpackungen einzupacken. Aber die 3 Liter reichen bis übermorgen... maximal :D
    (wir meiden unseren Edeka, da der Kassenbereich mit so viel Osterschrott zugestellt ist, das Abstand kaum möglich ist)

    Meine Frau arbeitet seit heute freiwillig 3-4 Stunden am Tag, da die koplett auf Kurzarbeit gesetzt wurde.

    Mal sehen was die Woche so bringt.

    Was mir richtig Bacuhschmerzen bereitet: Die Situation in den USA. Dort wird es eine massive Katastrophe geben. Gerade auch wegen dem dämlich Affen am Steuerpult. Viele haben es nicht begriffen. Einige Podcasts geben auch noch einblicke, wie sich offizielle verhalten... dagegen sind die Aussagen von Jens Spahn aus dem januar geradezu harmlos. (Besp: Lasst euch eure Freiheit nicht von einem Virus nehmen... wir sind Amerika) Wer sich die Kurve der Zahlen anschaut... viel fehlt nicht und das Ding steigt wie eine Rakete in die Höhe.

  • einfach um uns zu hören - richtige Termine im Kalender

    Mein Abteilungsleiter hat direkt zu Beginn der Home Office Zeit einen Dauertermin für die Abteilung in den Kalender gesetzt. 9:30 "Guten Morgen Skype".

    Da tauschen wir uns 15min über die persönlichen Erfahrungen im Home Office aus.

    Dennoch finde ich darüber hinaus auch die 1:1 Gespräche mit einzelnen Kollegen sehr wichtig.

    Das waren die ersten Anweisungen, die meine Bereichsleiter zusammen mit mir auch für unsere 7 Standorte aufgestellt hatten: Die vormals täglichen Teamgespräche virtuell zu führen, sich 1:1 Gespräche mit dem unmittelbaren Vorgesetzten einzustellen und auch gemeinsame Kaffee-Skypes zu setzen, als gemeinsame Pausen wie im Büro ja auch. Kam enorm gut an, hilft Stress bzgl. des Unbekannten abzubauen und damit die Laune und die Verbundenheit so gut wie möglich zu stärken. Darüber hinaus weitere Anweisungen, dass die jeweiligen Entwicklerteams ihre Erwartungen an Antwortzeiten zu Mails und Skype Gesprächen setzen sollen. Ich finde gerade diese Termine (und dafür auch vom Management her die Sichtbarkeit zu geben) enorm wichtig in dieser Zeit der Unsicherheit.


    Da wir in einen globalen Konzern eingebettet sind, gibt es darüber hinaus schon weitere, meist lokal organisierte Initiativen. Meine Kolleginnen und Kollegen in Manila z.B., die einer totalen Ausgangssperre unterliegen, haben „Work-From-Home Selfies“ oder auch Überraschungs-Sykpes, in denen man einem Kollegen mal kurz einen virtuellen Rundgang durch die eigenen Räumlichkeiten spendiert. Mein Work-From-Home Selfie zierte die Wochenkommunikation, die ich aktuell für alle Kolleginnen und Kollegen herumschicke - gab62: Deine Kunst wurde somit heute Morgen international ausgestellt. ;)

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Was mir richtig Bacuhschmerzen bereitet: Die Situation in den USA. Dort wird es eine massive Katastrophe geben. Gerade auch wegen dem dämlich Affen am Steuerpult. Viele haben es nicht begriffen. Einige Podcasts geben auch noch einblicke, wie sich offizielle verhalten... dagegen sind die Aussagen von Jens Spahn aus dem januar geradezu harmlos. (Besp: Lasst euch eure Freiheit nicht von einem Virus nehmen... wir sind Amerika) Wer sich die Kurve der Zahlen anschaut... viel fehlt nicht und das Ding steigt wie eine Rakete in die Höhe.

    Da hatten meine Frau und ich bei den heute-Nachrichten auch drüber gesprochen. Allein die Zahlen von New York lassen erschreckendes erwarten. Ich habe viele Arbeitskolleginnen und -kollegen in den USA, auch gerade im New Yorker Raum, die ich gut kenne. Ebenso Freunde und meine Gastfamilie aus einem Highschool-Jahr vor 30 Jahren.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Liebes Tagebuch,

    als ich vor einer Woche hörte, dass über fünf Ecken jemand positiv ist, war ich noch recht entspannt. Von meiner Frau ein Kollege dessen Frau ihre Kollegin deren Ehemann wurde positiv getestet. Weit weg. Mittlerweile sind in der Firma meiner Frau mehrere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgefallen. Fieber und Husten. Der Witz dabei: keiner wird getestet. Keine der drei Bedingung erfüllt, die außer den vorhanden Symptomen noch gelten müssen: "15 Minuten direkten Kontakt mit einem Infizierten", "gemeinsam mit einer unter Quarantäne stehenden Person wohnend" oder "Aufenthalt im Risikogebiet bzw. besonders betroffenem Gebiet" (was hier nur wenige Kilometer entfernt ist). Nummer 2 der Kette (die Frau des Positiven) wurde nach ersten Symptomen ohne Test direkt unter Quarantäne gestellt und damit ist die Nachverfolgung mit Tests hinfällig, denn der direkte Kontakt zu einem positiv Getesteten als Testbedingung ist dann nicht mehr da.

    Tja. Auf einmal ist die Gefahr sehr viel näher gekommen. Und das quasi nicht existente Corona-Konzept meiner Firma (in Kurzform: "alle sollen im Büro so weiterarbeiten wie normal, Home Office am liebsten nur für Mitarbeiter mit betreuungspflichtigen Kindern, und die sollen sich das mit ihrer Frau teilen") finde ich immer weniger toll...

  • Jetzt wo der Pirat es erwähnt: Mein PO (ProductOwner) ist heute morgen wieder nach Hause gegangen, da seine Frau In Quarantäne muss. Der sitzt 3 Räume weiter. Wir haben allerdings seit letzter Woche schon die Auflage keine fremden Büros mehr zu betreten.

    Ich hoffe der Kelch geht diesmal noch an mir vorbei.

  • Und das quasi nicht existente Corona-Konzept meiner Firma (in Kurzform: "alle sollen im Büro so weiterarbeiten wie normal, Home Office am liebsten nur für Mitarbeiter mit betreuungspflichtigen Kindern, und die sollen sich das mit ihrer Frau teilen")

    Wie die Firmen hier unterschiedlich reagieren. Mein Arbeitgeber hat am 13.03. die Anweisung erteilt, dass nur noch ins Büro kommen sollen, wer es nicht anders kann.

  • Wie die Firmen hier unterschiedlich reagieren. Mein Arbeitgeber hat am 13.03. die Anweisung erteilt, dass nur noch ins Büro kommen sollen, wer es nicht anders kann.

    Manch ein Arbeitgeber lernt es jetzt gerade erst, dass Homeoffice wichtig ist. Jetzt mal eben umstellen ist nicht, da alle Ressourcen knapp sind. Laptops nicht lieferbar, Cisco Support auselastet ... etc. Ich weiß das Geld momentan keine Rolle spielt, aber sie bekommen einfach nix für den Zaster :)

    Für uns als Abteilung ist es ein SUPER Stresstest. Wir lernen gerade die virtuelle Zusammenarbeit im Rekordtempo. Ich hatte heute eine Pair-Programming Session mit dem Kollegen zwei Schreibtische weiter... 2m Abstand :D

  • Was mir richtig Bacuhschmerzen bereitet: Die Situation in den USA. Dort wird es eine massive Katastrophe geben. Gerade auch wegen dem dämlich Affen am Steuerpult.

    Unterschätze nicht, was da auf unteren und mittleren Ebenen läuft. Da gibt's Gouverneure, Bürgermeister, Arbeitgeber, usw., die sehr wohl wissen, was ihnen droht. New York ist auch nicht gerade repräsentativ. Auch nicht bei den Tests, denn die haben im gleichnamigen Bundesstaat jemanden als Gouverneur, der möglichst viel testen will, um zu wissen, was Sache ist, ganz im Gegensatz zum Präsidenten, dem niedrige Zahlen wichtiger sind. Die New Yorker Zahlen sollte man nicht noch mit dem üblichen US-Korrekturfaktor multiplizieren. Außerdem: wenn die Amis für ein nationales Ziel mobilieren, dann können sie enorme Kräfte mobilisieren, das gibt das Land immer noch her, egal ob Vollidiot als Präsident oder nicht.

  • Und das quasi nicht existente Corona-Konzept meiner Firma (in Kurzform: "alle sollen im Büro so weiterarbeiten wie normal, Home Office am liebsten nur für Mitarbeiter mit betreuungspflichtigen Kindern, und die sollen sich das mit ihrer Frau teilen")

    Wie die Firmen hier unterschiedlich reagieren. Mein Arbeitgeber hat am 13.03. die Anweisung erteilt, dass nur noch ins Büro kommen sollen, wer es nicht anders kann.

    Bei uns gilt auch die Anordnung, wirklich nur noch reinzukommen, wenn es nicht anders geht. Daran halten sich auch alle, soweit ich das beurteilen kann. Allerdings sind die Projektleiter da, die unmittelbar mit der Produktion zusammenarbeiten und öfter mal raus müssen. Der Bruder des einen Kollegen ist mit Fieber zu Hause (im selben Haushalt!) und der andere Kollege hat die letzte Woche eng mit einem anderen Kollegen zusammengearbeitet, der seit Samstag auch Fieber hat. Beide Kollegen sind aber im Haus, weil bei uns in der Gegend keine Tests mehr gemacht werden können und die Kontaktpersonen also nicht getestet wurden und ebenfalls die Merkmale mit Risikogebiet und Kontakt zu Erkrankten nicht erfüllen. :(

    Es ist irgendwie gerade überall wie Seiltanzen ohne Netz...

    Da sind weniger die Kinder die Überträger, wenn sie einen Freund treffen als die Eltern, die nur ihrer Arbeit nachgehen und keine andere Wahl haben....

    Dabei gilt für uns in der Firma aber, dass jeder auch nur mit den leisesten Anzeichen eines Infekts sofort zu Hause bleiben muss. Unser Geschäftsführer ist sehr besorgt um unsere Gesundheit und unsere Vorgesetzten auch. Auch konzernweit werden wir täglich dazu angehalten, alle nur möglichen Schutzmaßnahmen zu treffen. Das ist bei uns schon vorbildlich und gut geregelt.

    Dummerweise hängen wir konzerntechnisch an Amerika und ich kann mir die Meldungen von dort kaum noch anschauen...da kriege ich wirklich Angst!

  • Wie die Firmen hier unterschiedlich reagieren. Mein Arbeitgeber hat am 13.03. die Anweisung erteilt, dass nur noch ins Büro kommen sollen, wer es nicht anders kann.

    Manch ein Arbeitgeber lernt es jetzt gerade erst, dass Homeoffice wichtig ist. Jetzt mal eben umstellen ist nicht, da alle Ressourcen knapp sind. Laptops nicht lieferbar, Cisco Support auselastet ... etc. Ich weiß das Geld momentan keine Rolle spielt, aber sie bekommen einfach nix für den Zaster :)

    Für uns als Abteilung ist es ein SUPER Stresstest. Wir lernen gerade die virtuelle Zusammenarbeit im Rekordtempo. Ich hatte heute eine Pair-Programming Session mit dem Kollegen zwei Schreibtische weiter... 2m Abstand :D

    Bei uns war glücklicher Weise vor 2 Jahren für alle auf Laptop umgestellt, wogegen sich anfangs nicht wenige Entwickler bei mir im Bereich gesträubt hatten. Aus Disaster Recovery Sicht jedoch eine wertvolle Maßnahme, wie sich aktuell herausstellt. Von Construx in den USA werden aktuell auch online Lunch-Sessions kostenlos angeboten, wie man z.B. als PO effektiv Teams im Home Office koordinieren kann.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Bandida Kannst du noch ein paar Hintergrundinfos schreiben wegen Training / Dienst?


    Bei uns gibt es schon länger eine Empfehlung für Home Office für alle mit entsprechender Option. Seit letzter Woche dürfen auch alle Home Office machen und ist auch erwünscht. Ich selber bin schon Jahre mit Home Office vertraut und hatten unsere Dailys auch schon immer wegen Platzprobleme virtuell abgehalten, auch wenn alle vor Ort da waren.

    Deswegen funtkionieren auch schon länger alle Tools zum Arbeiten auch im Home Office und es musste keine Hauruck Aktionen gestartet werden. Und unser Team ist auch schon vertraut mit der Arbeitsweise. Da finde ich die Storys hier oder auch von Bekannten, die ebenfalls im IT Bereich arbeiten oder wo grundsätzlich für ein paar Tage Home Office möglich sind, schon beschissen von den Chefs, dass Home Office dann nicht für die Zeit grundsätzlich erlaubt ist.

  • Guten Morgen, liebes Tagebuch,


    nachdem der Arbeitstag gestern "normal" war und ausnahmsweise keine Katastrophen eingetreten sind, habe ich mich zum Feierabend auf den Weg in das neue Haus meiner Eltern gemacht. Heute ist ja Umzug. Vorher schön mit den Eltern und meinem Bruder telefoniert, wann ich da sein werde und dass dann bitte keiner da sein soll...


    Wir kommen an: kein Auto vor der Tür. Haus leer. Super. Beginnen mit dem Auspacken und Sortieren der Teile fürs neue Bett. Plötzlich klingelt es: Mein Bruder mit hochschwangerer Frau und vierjähriger Tochter.... Ich so: "Ihr habt den Schuss auch noch nicht gehört...." - "wir bleiben in anderen Räumen und kuscheln nicht mit Euch...." - Ähem ja.... - weitere 10 Minuten später klingelt es wieder: Meine Mutter.... Ich so: "Mama, das finde ich jetzt wirklich nicht in Ordnung" - "Ja, aber ich muss doch noch diesen Plan hier hinlegen und gucken und......." Sprachs, war nach 20 Minuten immerhin wieder weg. Meine Schwägerin und Nichte waren dann 2 Stunden da, haben Ostereier im Garten aufgehangen, haben die Küche ausgewischt, die neu verlegten Böden gereinigt und sind dann nach Hause gefahren. Aber sie haben wirklich das Schlafzimmer nicht betreten - immerhin.


    Wenn jetzt aber dennoch alle von uns krank wird: Ich bin's nicht schuld :( Das sind alles studierte Menschen. Ich zweifle gerade an der Menschheit.


    Das dumme Bett inkl. 2 Nachtschränken hat dann knappe 6 Stunden (!) zum Aufbau gebraucht. Selten eine so besch.... Aufbauanleitung gesehen. Wir sollten vielleicht ein paar Redakteure zu Möbelproduzenten schicken, die die Anleitungen mal ein bisschen strukturieren. Am meisten verwirrt mich, dass wir am Ende bestimmt 20 Schrauben über hatten - aber kein Loch gefunden haben, wo noch eine fehlen könnte......


    Mein Arbeitsweg heute morgen war wieder wunderbar. 5 km frische Kreuzberger Luft und kaum Menschen unterwegs. Hier mal 2 Impressionen:



    Wenn man Kreuzberg nicht kennt - würde man es sich so vorstellen? ;)

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Rei


    möchtest du was Bestimmtes wissen? Ganz allgemein:


    Bin Rettungshundeführer beim Technischen Hilfswerk (THW) und Bundesverband für Rettungshunde (BRH). Alle HiOrgs (Hilfsorganisationen) haben den Dienst mehr oder weniger eingestellt, von THW über DRK, JUH, FFW .... damit wir uns nicht gegenseitig anstecken und im Notfall dann einsatzfähig sind.


    Blöd ist halt, dass wir in unseren Staffeln gerade viele Hunde im Aufbau haben. Das heißt, das bisher Erlernte ist bei den Hunden noch nicht gefestigt. Wenn wir jetzt wochenlang Pause machen, wirft uns das ganz arg zurück. Da die gesamte Ausbildung eh schon 3 Jahre dauert (im Optimalfall), ist das nicht gerade förderlich. Die Hunde gehen ja oft schon mit 9 -10 Jahren in Rente, gerade wenn sie auf Trümmern arbeiten. Das Zeitfenster für Einsatzfähigkeit ist also sehr eng. Leider sind wir extrem abhängig von Training mit Fremdpersonen oder zumindest erstmal "vielen" Personen. Und genau das können wir momentan nicht machen. Für die Hunde macht es nämlich einen (teilweise sehr) großen Unterschied, ob da der Lieblingshelfer im Lieblingsversteck liegt oder eine Fremdpeson in unbekanntem Gelände.



    Ist bei solche Trümmern halt mega anstrengend für die Hunde, deswegen gehen die meisten ab 9 in Rente. Und das ist ein einfacher Trümmer, "echte"Trümmer sind nochmal wesentlich anspruchsvoller. Dazu kommt, dass man solche geeigneten Trümmer auch nicht unbedingt vor der Haustür hat. Man muss da schon echt viel fahren.


    Jetzt könnte man sich ja heimlich privat treffen (wenn man das angesichts der Situation denn prinzipiell gut fände, weil an sich ist die Ansteckungsgefahr bei uns ja relativ gering; wir haben nur engen Kontakt zu den Hunden, nicht zu den Hundeführern selbst), aber da wir außerhalb des Dienstes nicht versichert sind, kommt das auch gar nicht in Frage. Wenn dir so ein Trümmerteil auf den Kopf fällt, ist das nicht gerade ungefährlich. Hab erst letzte Woche eine kleine "Lawine" abbekommen und war echt froh, dass ich meinen Helm auf hatte. Von den ganzen Armiereisen mal zu schweigen, die überall rausgucken.


    Deswegen ist halt diese Coronageschichte für uns Hundeführer ganz besonders ungünstig (also jetzt rein aus Helfersicht), weil wir eben nicht, wie alle anderen, unbegrenzt viel Zeit haben. Schlimmstenfalls könnten sogar Hunde aus der Ausbildung rausgenommen werden müssen (gibt da so zeitliche Beschränkungen und Richtlinien, aber das ginge jetzt zu weit). Dann sind viele Stunden Arbeit für die Katz.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Liebes Tagebuch,


    derweil die Frau im Home Office sitzt, habe ich mir die Kinder geschnappt und wir sind wieder mal im Wald. Zum Glück gibt es keine Ausgangssperre. Jetzt sitze ich hier auf einem Baum und hör die Vögel zwitschern. Eigentlich auch mal schön.

  • Liebes Tagebuch,

    derweil die Frau im Home Office sitzt, habe ich mir die Kinder geschnappt und wir sind wieder mal im Wald. Zum Glück gibt es keine Ausgangssperre. Jetzt sitze ich hier auf einem Baum und hör die Vögel zwitschern. Eigentlich auch mal schön.

    Und die Kinder suchen dich verzweifelt? ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Bericht von der Corona-Front, Dienstag 24. März.

    Nach mehr als einer Woche Schul- und Kita-Schließung sind positive Nachrichten wichtig. Deshalb möchte ich diese teilen, auch wenn die lokale Lage hier ganz direkt kaum jemanden der Leser betrifft. Aber wir sind in manchen Dingen einfach ein paar Tage früher dran als andere Regionen, die etwas weiter weg von der Ausbruchswelle sind. Von daher betrifft's dann doch wieder jeden irgendwie.

    Bei uns in der Städteregion Aachen waren gestern schon die neuen Fallzahlen niedriger als zuvor und heute sind sie noch weiter zurückgegangen. Nur noch 10 neue Fälle, von 530 auf 540 Fällen (bei 550000 Einwohnern). Niedrigster Zuwachs seit langem. Die Stadt schreibt selbst dazu, dass das auch am Wochenende liegen dürfte, denn am Wochenende wurden im Kommunalen Abstrichzentrum keine Proben entnommen, aber mein Bauchgefühl ist, dass das jetzt die Trendwende ist.

    Laut Uniklinik-Experten haben wir in Aachen nur noch rund 10% Zuwachs und im am stärksten betroffenen Kreis Heinsberg direkt nördlich von uns sind es nur noch rund 5% Zuwachs. Anderswo wie Köln eher +20%. Die Belastungsspitze für die örtlichen Krankenhäuser wird in 2-3 Wochen erwartet mit Beginn der Stressphase in wenigen Tagen. Der Landrat vom Kreis Heinsberg verglich es gestern hier mit Sandsäcken, die man gegen eine Flut aufstapelt. Sowohl das Steigern der Anzahl der Intensivbetten wie auch das Verhalten eines jeden Einzelnen von uns sind Sandsäcke, die die Schutzmauer erhöhen.

    Die lokale Zusammenarbeit klappt hervorragend. Die Krisenstäbe der Kreise Düren und Heinsberg sowie der gemeinsame Krisenstab von Stadt und Städteregion Aachen haben sich vernetzt und die Krankenhäuser werden koordiniert. Das alles geschieht absolut transparent. Jeder auf seine Art. Aachen erstaunlich professionell, Heinberg eher hemdsärmlig und liebenswert amateurhaft, aber auf allen Seiten sind hier sehr fähige Leute unterwegs. Eventuell kennt jemand die einfachen Smartphone-Videos, die der Landrat des Kreises Heinsberg Stephan Pusch regelmäßig auf Youtube hochlädt, auch noch nach anstrengenden Arbeitstagen, um die Lage zu erklären (z.B. hier).Wir sind hier im äüßersten Westen der Republik etwas näher dran an der Corona-Front, direkt am deutschen Epi-Zentrum. Deshalb hatte ich auch das Gefühl, dass die Bevölkerung hier von Anfang an etwas disziplinierter war als anderswo. Mag sein, dass die Trendwende dort, wo mehr Corona-Partys gefeiert worden sind, etwas später kommt, aber "social distancing" zahlt sich aus. Alles wird gut. Bleibt gesund!