Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Das nennt man Galgenhumor, sowas kann in Krisensituationen die Moral staerken. Wird leider je nach Auspraegung gerne als negativistisch, zynisch oder verwerflich betrachtet.

  • Ich finde diese Ansätze sehr sonnig... unabhängig von Corina-Planung


    BuildBackBetter


    ....obwohl wenn ich so meine Arbeit und die Altvorderen so sehe, für da entscheiden, dann ist Plan B einfach Plan A...also alles so wie vor Corona....da werden u.a. für November 3-tagige Japanreisen für einen Fachaustausch geplant....geht ja inzwischen alles nicht per Videokonfi.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.


  • Liebes Corona-Tagebuch,


    gestern las ich einen Artikel „Wie Corona den Schlaf raubt“.


    Pandemie: Wie Corona den Schlaf raubt | tagesschau.de


    Grundsätzlich bin ich - glaube ich - mit einem guten Schlaf gesegnet und mache mir auch keine großen Sorgen momentan um meine Zukunft. Trotzdem hatte ich letzte Nacht einen entsetzlichen Albtraum:


    Ich träumte, ich lebte in einem Königreich und jede/r hatte ein Pferd. Junge Reckinnen und Recken lupften ihre Hüte und jubilierten mir zu: „Ein Pferd! Ein Pferd!“. Alle fanden alles großartig, nur ich (mal wieder) nicht. Allerdings hatte ich auch kein Pferd.


    Nach einer schlechten Nacht und unruhigem Schlaf bin ich dann ins Büro, um Post zu holen. Mein Kollege trägt jetzt übrigens, nach nun annähernd einem Jahr Corona, langes Haar. Um sich von seiner Gesichtsgardine zu befreien, benutzt er gerade die rosa Einhorn-Zopfspangen seiner Tochter. „Ein Pferd! Ein Pferd!“…


    Wenigstens klappt unsere Software und das Home-Office auch. Fauxpas wie bei einem amerikanischen Kollegen blieben bislang glücklicherweise aus…


    „Herr Richter, ich bin keine Katze!“


    Zoomfilter-Fail: Herr Richter, ich bin keine Katze | heise online


    Großartig… „Can you hear me judge? I am not a cat…”


    Sagen wir so:


    Das Leben geht weiter…


    Bis bald Deine


    Brettpotato

    2 Mal editiert, zuletzt von gelöscht_02052023 ()

  • Liebes Corona-Tagebuch...


    ich will mal wieder ein paar Worte hier lassen. Nach nun ziemlich genau einem Jahr haben wir uns langsam eingespielt. Wir gehen schon ewig nicht mehr in den Laden, um irgendwas zu kaufen, was nicht der Nahrungsaufnahme dient, unsere Haare sehen aus, als würden wir gerade von einer Insel gerettet worden sein, die Kinder können sich gegenseitig nicht mehr ertragen und wir haben neue Regeln aufgestellt, die wir ohne dich nicht haben müssten.

    Seit wenigen Wochen haben wir einen neuen Homeschooling-Betrieb. Was mit Tablet und Skypecalls mit seinem besten Freund begann, ist nun in dein Homeschooling-Sharing gewechselt. Einen Tag betreut die beiden Jungs meine Frau, einen Tag die Mutter des Freundes. Seit 2 Wochen, obwohl wir hochinzident sind, geht unser kleiner Knilch wieder für ein paar Stunden in den Kindergarten. Das musste sein, denn der hätte sonst nen bleibenden Schaden davongetragen... Ich sag nur: Ohne Netflix mach ich euch das Leben zur Hölle und zerstöre, was euch lieb ist. Kleines Monster :D

    Seitdem er wieder im Kindergarten ist, können wir auch wieder etwas besser Arbeiten, die Hausaufgaben klappen besser und meine Frau bekommt die Auszeiten, die sie für ihre Arbeit braucht. Arbeit im Dauerhomeoffice.... ja ich nenne es so, da ich seit Mai zu Hause sitze... auch wenn ich es steuerlich nicht geltend machen kann. Wo wir gerade bei der Arbeit sind: Same old same old.... ein Föderprogramm nach dem nächsten wird auf den Server geschoben, und unglaubliche Summen an Geld an Betriebe und Selbstständige ausgeschüttet. Das find ich dufte und bin stolz, dass Deutschland das für seine Bürger macht. Schaut nach Italien/Spanien/Frankreich... da isses nicht ganz so dolle, um nicht die vollen Katastrophen aufzuzeigen.
    Wir haben inzwischen ein Soforthilfe-Framework entwickelt, das so schniecke ist, dass man es fast verkaufen könnte :) Für kommende pandemien und Naturkatatrophen.... naja schwarzer Humor, den hab ich noch :)
    Was unglaublich nervt: die Einmischung der Politik ins Tagesgeschäft. Erst heute haben wir wieder mal... seufz.... die Order bekommen, ALLES in unserer Macht zu tun, um diesen Monat fertig zu werden. Fertig mit Dingen die bis heute noch nicht definiert oder klar sind, wie sie genau funktionieren sollen. Das ist genau mein Humor. Sprich ich werde wieder auf die 10 Stunden am Tag schielen, werde die Wochenenden programmieren und den Testern mit rat und tat zur Seite stehen und werde am Ende ein solch hohes Überstundenkonto haben, dass ich mal wieder mit dem Betriebsrat reden muss, der mich dann belehrt, das ich das nicht darf. Wenn ich jetzt am Fließband arbeiten würde, würde es mich wohl kaputt machen. Aber so zu Hause im Jogginhose mit super Kollegen... das hat schon bisschen was.

    Naja genug davon. Ich beobachte alle paar Tag nur noch das Inzidenzpendel... 130.....80.....120....60.....150....und so weiter. Wir im Kreis Germersheim haben die Schulen immer noch geschlossen... Wir haben noch alle Läden zu (außer die Friseure.... und ja ich hab nächste Woche endlich nen Termin mit meinem Sohn... der Sieht nix mehr....). Das Beste ist allerdings, das wir meine Schwiegereltern ENDLICH zum Impfen anmelden konnten. Termin steht zwar noch aus, aber sie sind irgendwann in den nächsten Wochen dran. Das wird Zeit, denn aktuell kosten die uns fast mehr Zeit als die Kinder... Wir gehen einkaufen, helfen im Haushalt (weil die Putzhilfe nicht kommt) und dazu können Sie die Kinder nicht sehen, was tragisch ist. Eine Impfung bringt uns allen Erleichterung und Normalität.

    Ich will mit etwas weiterem sehr positven Enden: Ich habe endlich die Kurve bekommen. Mein Digitaler Diktator am handgelenk motiviert mich jeden tage eine große Runde zu gehen (Mittagspause) und weniger Schokolade haben dann doch zu fast -9 kg auf der Waage in 2 Monaten geführt.... Wenn der Trend anhält, könnte ich die 100kg Ende des jahres erreicht haben. Egal wie es ausgeht, ich bin aktuell leichter, als ich es vor 4 Jahren war.... ich hätte damit echt letztes Jahr schon beginnen können. Die Zeit, die ich sonst im Auto saß, gehe ich nun raus in die Natur und laufe.... was zum Problem: neue Schuhe führt.... meine sind nämlich durch. Aber ich denke nächste Woche werden die Schuhgeschäfte wieder aufmachen... oder ich fahr 15km nach Landau und kaufe dort... da ist nämlich alles auf.... welch ein Unsinn :D

    genug für heute... machen wir uns bereit für die Dritte Welle und hoffen Drosten hatte diesmal wenigstens Unrecht mit seinem wurst case Szenario...

  • @dawue “Dank“ Corona kannst du 5 Euro pro Tag geltend machen und insgesamt 600 Euro, auch wenn du kein Arbeitszimmer fürs Homeoffice hast. Mehr Details und ob/wann sich das lohnt kenne ich leider auch noch nicht, da ich mich erst nächsten Monat damit beschäftigen muss.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Was unglaublich nervt: die Einmischung der Politik ins Tagesgeschäft. Erst heute haben wir wieder mal... seufz.... die Order bekommen, ALLES in unserer Macht zu tun, um diesen Monat fertig zu werden. Fertig mit Dingen die bis heute noch nicht definiert oder klar sind, wie sie genau funktionieren sollen. Das ist genau mein Humor.

    Dafür genügt schon die firmeninterne Politik. Ich nenne das „Stakeholder-Engagement“ :D

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ich schaue im Moment ein wenig neidisch in die USA, auch deshalb, weil ich persönliche familiäre Beziehungen über den großen Teich habe. Die Inzidenz in Wisconsin, also einem eher ländlich geprägten Bundesstaat mittendrin im Norden mit weniger Einwohnern als Hessen, ist im Moment 44, seit vielen Wochen nur noch sinkend. Knapp 20% der Bevölkerung dort hat schon mindestens eine Impfdosis erhalten (Link). In ganz USA impfen die jetzt schon im doppelten Tempo wie in Deutschland (bezogen auf die Einwohnerzahl) und beschleunigen dabei immer weiter. Warum kriegen wir in Deutschland das nicht auch hin?

    In den USA werden Pläne nicht nur eingehalten, sondern übertroffen ... während bei uns der Standard ist, dass man "wenn alles klappt, dann schaffen wir XYZ" hört -- und dann kann man schon fast darauf wetten, dass diese Best Case Planungen natürlich nicht klappen werden, egal ob beim Flughafenbau oder bei den frei verfügbaren Schnelltests. Inkompetenz und Korruption auf breiter Front in der deutschen Politik.

    In den USA setzt sich jetzt bei Corona der Optimismus durch. 3/4 der Bevölkerung denkt, dass sie das Schlimmste hinter sich haben. Nicht weil das so von oben verkündet wird, sondern weil die Politik in Washington durch klare Ansagen und Taten dafür sorgt, dass die Rahmenbedingungen in die richtige Richtung gehen, und das trotz gelegentlicher virusfreundlicher Sabotageaktionen der Trump Party. Einfach mal reinhören, was der neue Präsident dort sagte:

    ...und dann am besten nicht daran denken, dass bei uns ein Bankkaufmann als Gesundheitsminister, ein Realschullehrer als Verkehrsminister oder eine Weinkönigin als Landwirtschaftsministerin trotz erwiesener Inkompetenz (und teils erheblichem Schaden für den Steuerzahler!) immer weiter herumstümpern dürfen, während ihre Ex-Kollegin im Kabinett der Unfähigkeit sogar zur höchsten EU-Spitze weggelobt wurde.

  • In ganz USA impfen die jetzt schon im doppelten Tempo wie in Deutschland (bezogen auf die Einwohnerzahl) und beschleunigen dabei immer weiter. Warum kriegen wir in Deutschland das nicht auch hin?

    Mögliche Erklärung (jedoch keine Entschuldigung): Die USA haben bereits frühzeitig nicht nur mit den Entwicklern der Impfstoffe Verträge geschlossen, sondern auch mit den Produzenten, die den Impfstoff dann in Lizenz herstellen. Das hat die EU einfach versäumt.

    Ausführlich: Corona-Impfstoff: Haben die USA ein Exportverbot verhängt? | tagesschau.de (bitte nicht von der Überschrift ablenken lassen, die ist leider ziemlich click-bait-mäßig)

  • Ich schaue im Moment ein wenig neidisch in die USA, auch deshalb, weil ich persönliche familiäre Beziehungen über den großen Teich habe. Die Inzidenz in Wisconsin, also einem eher ländlich geprägten Bundesstaat mittendrin im Norden mit weniger Einwohnern als Hessen, ist im Moment 44, seit vielen Wochen nur noch sinkend. Knapp 20% der Bevölkerung dort hat schon mindestens eine Impfdosis erhalten (Link). In ganz USA impfen die jetzt schon im doppelten Tempo wie in Deutschland (bezogen auf die Einwohnerzahl) und beschleunigen dabei immer weiter. Warum kriegen wir in Deutschland das nicht auch hin?

    In den USA werden Pläne nicht nur eingehalten, sondern übertroffen ... während bei uns der Standard ist, dass man "wenn alles klappt, dann schaffen wir XYZ" hört -- und dann kann man schon fast darauf wetten, dass diese Best Case Planungen natürlich nicht klappen werden, egal ob beim Flughafenbau oder bei den frei verfügbaren Schnelltests. Inkompetenz und Korruption auf breiter Front in der deutschen Politik.

    In den USA setzt sich jetzt bei Corona der Optimismus durch. 3/4 der Bevölkerung denkt, dass sie das Schlimmste hinter sich haben. Nicht weil das so von oben verkündet wird, sondern weil die Politik in Washington durch klare Ansagen und Taten dafür sorgt, dass die Rahmenbedingungen in die richtige Richtung gehen, und das trotz gelegentlicher virusfreundlicher Sabotageaktionen der Trump Party. Einfach mal reinhören, was der neue Präsident dort sagte:

    ...und dann am besten nicht daran denken, dass bei uns ein Bankkaufmann als Gesundheitsminister, ein Realschullehrer als Verkehrsminister oder eine Weinkönigin als Landwirtschaftsministerin trotz erwiesener Inkompetenz (und teils erheblichem Schaden für den Steuerzahler!) immer weiter herumstümpern dürfen, während ihre Ex-Kollegin im Kabinett der Unfähigkeit sogar zur höchsten EU-Spitze weggelobt wurde.

    Bitte solche Beiträge im RSP-Bereich behandeln, wo sie hingehören.

  • Liebes Tagebuch,

    1. April ist erst in zwei Wochen.

    Sind die denn alle wahnsinnig geworden jetzt?
    Zahlen steigen: Los lass uns alle Geschäfte, die Zoos und die Schulen wieder aufmachen.
    Impfstau: Los lasst uns den Impfstoff, den eh schon fast alle für doof halten nochmal richtig durch den Dreck ziehen. Ach ja, und hört auf so schnell zu impfen.

    Sowas kannste dir nicht ausdenken. News am Wochenende: über 20.000 Leute auf vielen Demos unterwegs. Leute buchen wie bekloppt Malle Urlaub. RKI prognostiziert Inzidenz höher als vor Weihnachten. Leute Stehen sich in Duisburg am Zoo die Beine in den Bauch und warten auch noch reinzukommen.... um Tiere anzuschauen?

    Corona ist ein Intelligenztest und wir als Spezies sind gerade voll durchgerasselt. Hoffentlich gibts ne Nachklausur im Herbst ;D Über den Sommer heißt es nochmal in die Bücher schauen.

  • Leute Stehen sich in Duisburg am Zoo die Beine in den Bauch und warten auch noch reinzukommen.... um Tiere anzuschauen?

    Tiere anschauen ist nicht unbedingt der einzige Zweck. Die einen gehen in den Wald, die anderen, zumindest hier in München alle mit FFP-2 maskiert, in den Tierpark. Ich weiß nicht wie das in Duisburg ist, aber hier kommst Du nur mit vorab beschafften, limitierten Eintrittskarten rein; die Tierhäuser sind geschlossen und wirklich jeder hält sich an die Maskenpflicht.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hallo,

    am Freitag stand der SanCar vor der Haustür. Zwei Sani stützten den Nachbarn (Mitte 30), damit er es ins Haus schaffte - die Schläuche noch im Hals. 🤔 Die Nachbarn sind so introvertiert, die lassen noch nicht mal die Katze ins Haus; hatten berufsbedingt ihr Kleinkind in den Hort gegeben und samt Corona zurückbekommen.


    Die anderen Nachbarn habe derweil zwei Tage lang mit regem Besuch in der Wohnung Geburtstag gefeiert. Demonstrativ wird auf der Straße zur Begrüßung mit dem Besuch gekuschelt.

    Mal packten die die Schlitten ins Auto und riefen uns zu - auf nach Tirol.


    Corona kennt keine Gerechtigkeit.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Blockwartmentalität

    Den Posten haben die schon selbst bezogen. Eine Anzeige wegen überzogenen TüV hatte ich schon. Und weil ich meinen großen Anhänger mehrere Tage vor der Tür hatte, wird dann auch schnell mal das Verkehrsrecht bemüht.

    Nee - mit einer Anzeige würde ich mich nur selbst ins Abseits manövrieren. Aus gesundheitlichen Gründen können wir uns auch keinen Kleinkrieg leisten. Und das kosten die auch ganz bewusst aus. Das kommt schon öfters recht provokativ rüber. X/

    Muss ja niemand wissen, wer der Informant war. Es sei denn, Ihr habt sonst keine Nachbarn, die nahe genug wohnen, um das feststellen zu können.

  • Ok, auch wenn mich bereits Mitspieler über Meldungen gebeten haben diesen Thread zu schliessen, da er leider in Richtung RSP abdriftet werde ich dem Tagebuch noch eine Chance geben. Beim nächsten RSP-Inhalt bzw. Meldung schliesse ich das Tagebuch hier. Schade für Diejenigen, die es auch als Tagebuch nutzen.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Liebes Tagebuch,


    aufgrund eines positiven Corona-Falls in der KiTa-Gruppe meines Sohnes ist jetzt wohl Quarantäne angesagt. Jetzt gilt es einen Plan zu entwickeln, wie das alles die nächsten Tage laufen soll und wer alles informiert werden muss. :(

  • Zurück zum Tagebuch:


    In meinem Umfeld ist jetzt Corona vorbei. Der ÖPNV ist voll, nirgends wird mehr im Home Office gearbeitet, und meine alten Spielegruppen, die sich früher bei mir trafen, spielen jetzt ohne mich in großer Runde weiter. Die Leute tragen Masken nur noch in Geschäften und der Bahn. Click und Buy führt vor allen KIKs und anderen Geschäften zu riesigen Warteschlangen, wo unmaskiert fröhlich getratscht wird.

    In der Schule gibt es keine Selbsttests, alle sind sich sicher, dass nächste Woche dann auch die letzte Wechselwoche wird, aber so jung kommen wir nicht mehr zusammen, also was soll's.

    Alle wissen, dass wir in den nächsten Lockdown reinrennen. Keinen kümmert es. Ich hab, als ich Lemminge früher gespielt hab, nie für möglich gehalten, dass das ein akkurate Sozialsimulator meines Umfeldes sein wird.

  • Ich bin im Wochenwechsel Büro / Homeoffice. Bei Anwesenheit im Büro werde ich 2x die Woche getestet wie auch mein Sohn in der Schule. Meine Frau nutz zu Hause die Gratistests aus der Apotheke.


    Obwohl wir für uns selbst sehr beschränkt leben bekommen wir auch aus dem nächsten Umfeld mit, dass die Maßnahmen zunehmend ignoriert werden.


    Kein Wunder, dass wir mit Volldampf in den Osterlockdown laufen.

  • Ok, ich öffne den thread noch einmal. Alles was inhaltlich über einen unpolitischen Tagebucheintrag hinausgeht werde ich kommentarlos löschen. Hierbei werde ich meinen Beurteilungsmaßstab anlegen. Diskussionen wie in der Vergangenheit: „...warum wurde mein Beitrag gelöscht und der andere nicht...“ werde ich ignorieren.


    Nutzt es bitte als unpolitisches, persönliches Tagebuch. Dagegen ist nichts einzuwenden. Dieser Thread hier ist primär ein Mitteilungsthread und kein Diskussionsthread.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich bin im Wochenwechsel Büro / Homeoffice. Bei Anwesenheit im Büro werde ich 2x die Woche getestet wie auch mein Sohn in der Schule. Meine Frau nutz zu Hause die Gratistests aus der Apotheke.


    Obwohl wir für uns selbst sehr beschränkt leben bekommen wir auch aus dem nächsten Umfeld mit, dass die Maßnahmen zunehmend ignoriert werden.


    Kein Wunder, dass wir mit Volldampf in den Osterlockdown laufen.

    Darf ich fragen, aus welchem Bundesland du kommst? Wir (NRW, zumindest meine Schule und die von all meinen Lehrerfreunden) haben noch gar keine weiteren Infos und eben auch keine Test.

    Finde das sowieso sehr interessant: was passiert, wenn der Test positiv ausfällt?! Also psychologisch betrachtet, ist dass für ein Kind sicherlich schwer und die anderen Kinder werden vermutlich panisch reagieren, wenn öffentlich der Test positiv ausfällt...


    (Es tut mir leid, falls das schon in eine falsche Richtung geht)

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • [In der Hoffnung, dass die Beantwortung einer konkreten Frage noch okay ist, ohne Grenzen zu übertreten:]

    Finde das sowieso sehr interessant: was passiert, wenn der Test positiv ausfällt?!

    von den Corona-Seiten von aachen.de und damit auch für andere NRW'ler wie dich gültig:

    Zitat

    Richtiges Verhalten bei positiven Selbsttests

    Die Corona-Test-und-Quarantäneverordnung des Landes NRW regelt unter anderem in den Paragrafen 13 und 14, wie sich Personen verhalten müssen, deren Corona-Selbsttest ein positives Testergebnis ergibt. In dem Fall sind diese Personen verpflichtet, sich in einem Testzentrum oder bei der Hausärztin oder dem Hausarzt unverzüglich, spätestens am nächsten Werktag, einem PCR-Test als Kontrolltest zu unterziehen. Diese Personen müssen die Teststelle vorab über das positive Selbsttestergebnis informieren. Im Zeitraum vom Erhalt des positiven Selbsttests bis zum PCR-Test müssen unmittelbare Kontakte zu anderen Personen, die nicht zwingend erforderlich sind, vermieden werden. Nach dem PCR-Test gilt die Verpflichtung, sich bis zum Vorliegen des Testergebnisses in Quarantäne zu begeben. Für Personen, bei denen eine Infektion mit SARS-CoV-2 mit einem PCR-Test nachgewiesen ist, greifen dann die gültigen Quarantäneregeln. Ist das Ergebnis negativ, kann die Quarantäne beendet werden.

    Zur konkreten Situation: Grundsätzlich muss doch jeder froh sein, wenn in seinem konkreten Umfeld jemand positiv getestet wird. Mit Test lassen sich weitere Infektionen eindämmen. Ohne Test hat derjenige ganz genauso Corona und wird's munter weiterverbreiten. Der Test ist immer nur eine Messung, ob ein Problem vorliegt, und niemals das Problem selbst.

  • Danke dafür, mir ging es aber um die Test in der Schule. Denn wir haben im Lehrerzimmer schon prognostiziert, dass derjenige dann vermutlich von seinen Klassenkameraden geächtet werden könnte. Kinder sind da ja weniger logisch und denken nicht: okay, ist ja zu unserem Schutz..

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Nach 4 Monaten zuhause sind die Kinder gestern zum ersten Mal wieder in der Kita - geht beruflich gerade nicht anders. Ich fange nun neben der normalen Arbeit an, Berufsorientierungsveranstaltungen aus dem Home Office für die Schüler per Video in die Klassen und nach Hause zu streamen und meine Frau muss für zwei Wochen zwingend ins Büro...


    ... schön wie die beiden aufblühen - besonders der Kleine ist richtig begeistert, wieder andere Kinder und nicht nur gestresste Eltern zu sehen, die versuchen die Arbeit und die Betreuung gleichzeitig zu stemmen...


    ... gleichzeitig verbleibt aber ein sehr ungutes Gefühl, ob das die richtige Entscheidung war... mal sehen, vielleicht wird das bei den aktuellen Zahlen ein sehr kurzes Intermezzo... unschön 😞 ab den Ferien entscheiden wir neu...(sofern nicht eh die Regierung für alle entscheidet...)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    2 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Ich konnte mich gestern das erste mal impfen lassen. Das war schon ein sehr emotionaler Moment, nachdem Corona jetzt 12 Monate so omnipräsent in unser allen Leben ist. Ich hoffe das schnellstmöglich auch allen anderen diese Möglichkeit zu Teil wird.

  • Liebes Tagebuch,

    die Lockerungen sind uns weiterhin sehr willkommen. Wir genießen die zurückgewonnene Freiheit, schlagen aber nicht über die Stränge. Meine Frau geht gerade regelmäßig mit einem befreundeten Paar joggen und trifft sich mit immer den gleichen zwei Freunden (Kolleginnen) zum Kaffee. Ich liege dagegen seit drei Wochen zu Hause herum - Autounfall. Immerhin unverschuldet und großes Glück gehabt, da kein Genickbruch. Unser Auto ist Schrott, das Neue (E-Plug) ist dafür bereits bestellt.

    Obwohl ich viel Zeit habe, sind die Möglichkeiten sehr begrenzt. Ich vermisse meinen Sport, die Arbeit und meine gewohnte Routine. In vier Wochen bin ich hoffentlich wieder einsatzbereit.

    Meine Kollegen stemmen aktuell tapfer mein Arbeitspensum. An dieser Stelle ein großes „Danke“ <3! Ich weiß, dass es eine zusätzliche Last für euch ist. Der Wechselunterricht macht euch bereits genug Arbeit, da könnt ihr Ausfälle nicht auch noch gebrauchen. Über eure Anrufe und Genesungswünsche bin ich sehr dankbar.

    Highlight des Tages: Meine Frau und ich waren heute im Gartencenter und kauften unserer Zamioculcas Zamiifolia - auch als Glücksfeder bekannt - einen neuen Übertopf. Das wollten wir bereits seit Ende Dezember, aber der Lockdown hat es verhindert.

    Leider liegt die Inzidenz seit Sonntag wieder über 50. Am Ende der Woche könnte es bereits wieder zur Schließung der Geschäfte kommen und treffen von zwei HH sind dann nicht mehr möglich. Die dritte Welle wird uns wohl weiterhin in Beschlag nehmen.

    Bis bald.

    Einmal editiert, zuletzt von Ben Ken ()

  • Nach 4 Monaten zuhause sind die Kinder gestern zum ersten Mal wieder in der Kita [...]

    Wir haben unsere Kleine wieder in den Kindergarten geschickt, als das Land NRW dazu wieder ermuntert hatte. Es war aus meiner Sicht richtig. Die Kinder brauchen für ihre normale Entwicklung Kontakt zu Gleichaltrigen.


    Denn wir haben im Lehrerzimmer schon prognostiziert, dass derjenige dann vermutlich von seinen Klassenkameraden geächtet werden könnte. Kinder sind da ja weniger logisch und denken nicht: okay, ist ja zu unserem Schutz.

    Mal ganz dumm gefragt... Kann man den Kindern denn nicht beibringen, dass das Testen exakt gar nichts daran ändert, ob jemand Corona hat oder nicht? Und dass ein erkanntes Problem allemal besser ist als das genau gleiche Problem in unerkannter Form? Diesen Anspruch an eine gewisse Rationalität sollte man meiner Meinung nach auf gar keinen Fall aufgeben, und gerade eine Schule könnte sowas doch vorleben und thematisieren.

  • Denn wir haben im Lehrerzimmer schon prognostiziert, dass derjenige dann vermutlich von seinen Klassenkameraden geächtet werden könnte. Kinder sind da ja weniger logisch und denken nicht: okay, ist ja zu unserem Schutz.

    Mal ganz dumm gefragt... Kann man den Kindern denn nicht beibringen, dass das Testen exakt gar nichts daran ändert, ob jemand Corona hat oder nicht? Und dass ein erkanntes Problem allemal besser ist als das genau gleiche Problem in unerkannter Form? Diesen Anspruch an eine gewisse Rationalität sollte man meiner Meinung nach auf gar keinen Fall aufgeben, und gerade eine Schule könnte sowas doch vorleben und thematisieren.

    JA, das probieren wir auch. Dennoch würde mich die Praxis an anderen Schulen interessieren, da wir ja nicht einmal einen Starttermin der Testungen wissen..


    Ben Ken gute Besserung!

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Denn wir haben im Lehrerzimmer schon prognostiziert, dass derjenige dann vermutlich von seinen Klassenkameraden geächtet werden könnte. Kinder sind da ja weniger logisch und denken nicht: okay, ist ja zu unserem Schutz.

    Mal ganz dumm gefragt... Kann man den Kindern denn nicht beibringen, dass das Testen exakt gar nichts daran ändert, ob jemand Corona hat oder nicht? Und dass ein erkanntes Problem allemal besser ist als das genau gleiche Problem in unerkannter Form? Diesen Anspruch an eine gewisse Rationalität sollte man meiner Meinung nach auf gar keinen Fall aufgeben, und gerade eine Schule könnte sowas doch vorleben und thematisieren.

    Bei 8./9. Klasse aufwärts, würde ich mir da wenig Gedanken machen. Wenn man das vorher mit der Klasse thematisiert, dann gehen die schon vernünftig damit um. Aber bei den Jüngeren sind die Reaktionen oft etwas überschießend. Wenn du einmal erlebt hättest, wie eine Klasse austickt, weil sich im Sommer ein Insekt in den Klassenraum verirrt hat, dann wüsstest du, wovon ich rede. Da kann man denen noch so sehr erklären, dass die nichts tun und ihnen demonstrieren, dass man auch eine Wespe ganz einfach mit ruhigen Bewegungen mit bloßen Händen zum Fenster dirigieren kann - am nächsten Tag drehen die wieder am Rad. (Und ich rede nicht von Kindern mit entsprechender Allergie, wo eine übermäßige Vorsicht (bei Kindern meinetwegen auch milde Panik) nachvollziehbar ist.)

    Wenn nur 2-3 Schüler überreagieren, ziehen die anderen ganz schnell mit. Den Kindern wurde jetzt ein Jahr lang eingetrichtert, dass Corona super-böse und gefährlich ist, wenn die dann mitbekommen, dass der Klassenkamerad 2m weiter infiziert ist, dann drehen die Gefühle unter Umständen durch. (Hängt sicherlich auch ein wenig davon ab, wie zu Hause mit der Thematik umgegangen wird und generell, wie die Kinder gerade drauf sind.)

    Selbst, wenn die in der Situation ganz ruhig bleiben, macht da ganz schnell ein "Peter hat alle angesteckt, weil er krank zur Schule kam." die Runde. Dabei kann es gut sein, dass Peter zwar als erster positiv getestet wurde, sich aber alle bei Hans angesteckt haben, bei dem der Test aber nicht angeschlagen hat, weil dieser das Stäbchen nicht weit genug in die Nase gesteckt hat oder schon über die Phase hinaus ist, wo der Test noch ausschlägt. So etwas wieder runterzukochen kann viel Arbeit sein.

    Klar, dass irgendwelche Mitschüler doofe Sprüche raushauen und falsche Behauptungen die Runde machen, kommt immer vor und das gehört zum Alltag, dass man sich als Lehrer damit auseinandersetzen muss. Aber trotzdem hat es einen Beigeschmack, wenn man dafür quasi die Steilvorlage liefert und das auch noch bei einem Thema, das in vielen Familien sehr heiß und emotional thematisiert wird.

    Unsere Sekretärin hat heute zumindest schon die Krise bekommen, weil die Formulare, in denen die Eltern dem Test widersprechen dürfen, nicht über die Klassenlehrer eingesammelt, sondern offenbar direkt ans Sekretariat geschickt werden und das sind nicht gerade wenig Eltern, die da was gegen haben. (Wobei ich nicht weiß, ob es an der oben angesprochenen Thematik liegt oder daran, dass die Kinder sich ohne Anwesenheit von medizinisch geschultem Personal diese Teststäbchen in die Nase stecken sollen oder die Eltern einfach zu Hause regelmäßig testen und das nicht auch noch in der Schule wollen,...)

  • Liebes Tagebuch,


    lang nix geschrieben, es war viel zu tun, viel los. Und jetzt bin ich müde. Nicht vom heutigen langen Tag in der Schule plus anschließender 3,5 stündiger Videokonferenz von zu Hause aus, die pünktlich endete als das bestellte Essen eintrudelte. Müde auch von den vergangenen Tagen, den Nachrichten von schleppend laufenden Impfungen, dem Impfausfall, den Bekloppten in Dresden, den Malleurlaubern, den Lockerungen und dem immer noch nicht vorhandenen Schutz in Schulen. Die Zahlen steigen, die Mutationen breiten sich aus und in der Schule fährt man dasselbe Konzept wie letztes Jahr. Na gut, wir haben jetzt das Wechselmodell, geteilte Klassen, trotzdem eine Menge Menschen im Gebäude.

    Dabei lief das Distanzlernen aus meiner Sicht gut. Die Älteren beklagen sich jetzt schon, warum man das Risiko für 5 Tage in Präsenz eingehe (bei uns kommt die Hälfte der Klasse diese Woche, die andere Hälfte nächste Woche), sie vermissen das freie Lernen in Distanz. Die Kleinen brauchten dabei zwar etwas mehr Betreuung, was sich durch Video Calls nach Stundenplan aber gut machen ließ (sogar neben dem Homeschooling der eigenen Kinder). Und Gute Sachen kamen dabei herum; es wurde kreativ mit Fabeln umgegangen, die Kinder haben sie z.B. selbst als Hörbuch eingesprochen. Im Rahmen der Berufsorientierung haben die andere Podcasts zu ihren Traumberufen aufgenommen. Wir haben viel zusammen gelernt, auch (technische) Dinge abseits des Lehrplans ausprobiert, Schüler:innen wurden selbst zu Expert:innen, weil sie anderen, auch technischen Dingen helfen konnten. Und nun: da sitzen wir wieder in der Schule ohne Konzept, ohne Technik und die zuhause auch ohne Draht zu den Lehrer:innen, da die Videokonferenzen gänzlich wegfallen. Streaming aus dem Klassenraum? Hahahahaha, ok gib mir Technik, die neuer ist als der 70er Jahre OHP in der Ecke.


    Ach ja, Tests haben wir auch noch keine. Wir rechnen diese Woche damit und mit den ersten Tests vermutlich Anfang der nächsten, d. h. die erste Gruppe in Präsenz geht komplett ungetestestet aus der Nummer raus.


    Unsere Sekretärin hat heute zumindest schon die Krise bekommen, weil die Formulare, in denen die Eltern dem Test widersprechen dürfen, nicht über die Klassenlehrer eingesammelt, sondern offenbar direkt ans Sekretariat geschickt werden und das sind nicht gerade wenig Eltern, die da was gegen haben. (Wobei ich nicht weiß, ob es an der oben angesprochenen Thematik liegt oder daran, dass die Kinder sich ohne Anwesenheit von medizinisch geschultem Personal diese Teststäbchen in die Nase stecken sollen oder die Eltern einfach zu Hause regelmäßig testen und das nicht auch noch in der Schule wollen,...)

    Dass Tests abgelehnt werden erleben wir auch im größeren Stile, sowohl bei Schüler:innen als auch Eltern. Bei den Schüler:innen sind es vor allen die aus der Oberstufe, mit der Begründung keine Arbeiten oder anderes verpassen zu wollen, sollte man positiv getestet werden. Bei den Eltern ist auch schon durchgesickert, dass manche ihre Kinder nicht testen lassen wollen, aus Sorge, dass die Familie in Quarantäne gehen müsste. Ähnliches habe ich auch von der Schule eines Kumpels gehört. Na danke. Die Gründe sind vermutlich noch vielfältiger, aber dieses keine Bock auf Quarantäne lässt auch weit blicken.

    Unsere Kinder sind nun auch wieder so weit wie nötig in der Schule bzw. Kindergarten. So richtig super finde ich das nicht.


    Und jetzt muss ich fix ins Bett, sonst schlafe ich noch am Schreibtisch ein.

    Einmal editiert, zuletzt von jaws ()

  • Liebes Corona-Tagebuch,

    die Quadratur des Kreises. So erlebe ich diese Tage.

    Heute vor einem Jahr begann zumindest in Hamburg der erste Lockdown. Wir haben also ein volles Jahr geschafft. Und so mittlerweile merkt das jeder.

    Vor einem Jahr waren die Eltern unserer Kita noch extrem entgegenkommend, als wir schließen mussten. (Und das bei Zahlen, von denen wir heute nur noch träumen können ...)
    Jetzt, ein Jahr später, sind sie nicht einmal mehr entgegenkommend, wenn wir versuchen, vernünftig zu öffnen, denn im Augenblick versuchen wir irgendwie, das Unmögliche zu ermöglichen: Eine sichere Öffnung für alle.

    Fast täglich kontaktieren uns frustrierte Eltern, die sich völlig zu Recht darüber beklagen, dass ihre Kinder seit gut einem Jahr nicht mehr in der Kita waren, und alle wünschen sich, dass wir ihre Kinder wieder aufnehmen.
    Spätestens seit gestern, als die Notbetreuung hier in Hamburg gegen einen eingeschränkten Regelbetrieb (was auch immer das sein soll) getauscht wurde, wollen nun also die Eltern von 25 Kindern unserer Gruppe, dass wir die Kinder wieder aufnehmen.

    Auf der anderen Seite steht unser Wunsch, eine Quarantäneschließung der Gruppe zu vermeiden - denn wenn wir 25 Kinder aufnehmen und nur eines davon positiv getestet wird, müssen 25 Kinder für zwei Wochen in Quarantäne.
    Das Ganze wird zur Zerreißprobe zwischen uns, die wir wirklich nur zu gerne alle Kinder wieder aufnehmen würden, den Eltern, die ihre Kinder endlich wieder in der Kita haben möchten, und nochmal uns, die wir irgendwie versuchen, die Anzahl an Kindern in der Gruppe auf einem "vernünftigen" Level zu halten und eben die "Vollkatastrophe" Quarantäne zu vermeiden.
    Seit letzter Woche sind bereits vier Gruppen unserer Kita in Quarantäne gegangen.

    Was da die beste Lösung ist, ist uns schleierhaft. Weiterhin den Eltern verweigern, ihre Kinder zu uns bringen ist keine Lösung. Alle Kinder aufnehmen ist auch keine Lösung. An die Eltern appellieren? Vielleicht die beste Lösung, aber eben eine, die Ungerechtigkeit hervorruft: "Warum dürfen deren Kinder, und unsere nicht?"

    Im Augenblick verbringen wir jeden Tag wie auf dem Pulverfass: Die Augen geschlossen und darauf wartend, wann der große Knall kommt. Denn dass er kommt, ist im Augenblick keine Frage. Wir wissen nur nicht, wie er aussehen wird. Quarantäne für 20+ Kinder? Die nächste Notbetreuung? In jedem Fall ist die Reaktion der Eltern abzusehen, das Debakel für die Kinder, die dann wieder mal nach kurzer Zeit ihren Alltag umstellen müssen, und eben auch der Frust für uns, die wir in dieser Situation, die von sich aus täglich schärfer wird, täglich mehr Kinder aufnehmen.
    Dass das kein gutes Ende nimmt, ist klar, wir sind uns nur nicht sicher, wie schlimm es werden wird ... :(

  • Liebes Corona-Tagebuch,

    gerade habe ich meinen morgendlichen Blick auf das Dashboard des RKI geworfen. Zwei Dinge fallen direkt ins Auge: die Farbe lila ist zurück und das Münsterland - in den letzten Wochen immer an den orangenen Flecken zu erkennen - ist rot. Die Ergebnisse von 4 Monaten Lockdown werden gerade in wenigen Wochen verspielt.

    Zum Glück ist meine Mutter (84) jetzt geimpft, nachdem ein Ausbruch in ihrem Pflegeheim die Impfungen verzögert hatte. Auch meine Schwiegermutter hat zumindest schon einmal die erste Dosis erhalten.

    Ich hoffe jetzt inständig, dass unser Hausbau trotz Pandemie ohne Verzögerung vorangeht und dass wir den Umzug mit geringem Infektionsrisiko hinbekommen. Eigentlich keine Zeit zum Umziehen.

    Das HomeOffice funktioniert bei uns seit einem Jahr recht stabil und durch die Nutzung geeigneter Software auch sehr effektiv. War es früher schon ein Unterschied ob die Kolleginnen oder Kollegen am gleichen Standort arbeiten oder nicht, so verschwinden die Grenzen jetzt mehr und mehr, wo jeder seinen individuellen Standort hat.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Liebes Tagebuch,

    gestern abend noch den aktuellen Drosten-Podcast im NDR gehört. Bin immer noch etwas ernüchtert. Erstmal eine volle Stunde Bombardement mit schlechten Nachrichten auf Basis aktueller wissenschaftlicher Studien und am Ende in der letzten halben Stunde dann doch noch ein paar wenige positive Hoffnungsschimmer.

    Die dritte Welle (bzw. erste Welle mit den deutlich gefährlicheren Varianten) wird übel, auch und gerade für uns, die wir ein Berufsleben ohne 100% Home Office haben und/oder Kinder an Schulen und Kindergärten. Einzige Weg aus der Misere wäre "Impfen, Impfen, Impfen!" -- aber genau das verkackt die EU gerade nach allen Regeln der Kunst.

    Mal wieder eine absolute Empfehlung für alle, die wissen wollen, warum z.B. 11 Mio Astra-Zeneca Impfungen in Großbritannien weniger Probleme mit Sinusvenen-Thrombosen gezeigt haben als die 1,6 Mio Impfungen in Deutschland. Oder warum die B1.1.7 Variante ein Gegenbeweis ist für die These, dass Viren durch Mutation harmloser würden, weil es ihnen keinen evolutionären Vorteil bringt, ihren Wirt umzubringen.