Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Zitat

    KuK Kolleginnen und Kollegen?

    eindeutig kreativer es als ich: ich kam nur auf KuK 'Kinder und Knirpse', passte aber nicht in den Kontext. :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torii ()

  • LuL Lehrerinnen und Lehrer?

    KuK Kolleginnen und Kollegen?

    Ja, genau richtig 😂

    war doch im weiteren Thread schon erklärt...

    Weder noch, ich helfe mal aus: „Kaiserlich und Königlich“ wäre die korrekte Definition - Zusammenführung der alten Monarchien Österreich/Ungarn.

    Aber das wusstet ihr bestimmt schon ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Liebes Tagebuch,

    Söder zuliebe haben wir uns jetzt FFP2 Masken geholt und ich seufze innerlich, weil ich lieber eine Stoffmaske tragen würde, welche ob meinem Bart deutlich mehr Sicherheit für mein Umfeld bedeuten würde.

    Immerhin ist meine Frau nun auch dauerhaft im Home Office und damit werden wir die Masken lediglich beim Einkaufen aufsetzen müssen.

    Aktuell überlege ich, welche Maßnahmen als weitere Verschärfung noch kommen werden, bevor die Regierung endlich auch die Firmen zur Übernahme von Verantwortung anhält. Das ärgert mich persönlich noch am Meisten - in allen Bereichen des Lebens versuchen wir uns einzuschränken und werden eingeschränkt - während Firmen weitestgehend freie Hand haben, was Großraumbüros, Meetings, usw angeht.

    Absurdes Detail nebenbei: meine Abteilung hat das, Zitat "beste Geschäftsjahr ever" - da muss man doch die Frage stellen, ob man nicht Home Office auch nach Corona dauerhaft anbieten will! 😁

  • Ich frag mich auch, wieviel härter die den Lockdown für mich machen wollen...


    ... schicken die mir zusätzlich noch fremde Kinder? 😂


    Mir geht es da mit zwei 2 und 5 Jahre alten Kindern ganz ähnlich wie @dawue... Das ist mit beiden Zuhause schon eine echte Nervenprobe. Frau ist 100% im Home Office - ich nur um die 50% (warum auch immer).


    Die Tage im Büro sind wie gefühlt Urlaub. 😂 jedoch mit schlechtem Gewissen, weil die Frau dann ganz alleine das Geschehen zuhause stemmen muss... So weite ich mein Home Office so gut es geht aus.


    In die Kita bringen könnten wir zwar, machen wir aber nicht - dafür ist uns der nahezu einzige Kontakthaushalt zu meiner Mutter und meiner Schwester zu wichtig ... aber ich gebe zu: Ich würde gerne... Auch weil ich sehe, dass wir keine Gleichaltrigen ersetzen können und wir ehrlich teilweise am Stock gehen.


    Heute darf ich nach 6 Tagen ins Büro - ich freu mich 😇 Hab aber trotzdem ein schlechtes Gewissen...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    2 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Wir haben uns gesagt: Egal was kommt, uns kann es inzwischen egal sein....alles was für uns wichtig ist, hat man schon "genommen" bzw. eingeschränkt.

    Kinder im Homeschooling, ich im Home-Office, einmal die Woche einkaufen, jedes Kind noch einen anderen Kontakt (der aber auch keinen anderen weiteren hat) und auch nicht alle parallel und das wars.


    Können gerne den Radius auf 5 km verringern und nur noch eine feste Kontaktperson machen...ist inzwischen auch egal.


    Hab aber auch den Eindruck, dass alle Unternehmen meinen noch Gewinnmaximierung anstreben zu müssen.


    M.E müsste es eine Verordnung gebe wie:

    Sobald absehbar ist, dass am Monatsende eine "schwarze Null" da ist und die wesentlichen Kosten (insb. Gehälter) gedeckt sind, ist der Betrieb für den Monat einzustellen...Punkt aus.....dadurch keine Insolvenzgefährdung aber eben auch kein Gewinn mehr als unbedingt erforderlich.


    Das würde m. E. auch massiv die Eltern entlasten und zu weniger "Notbetreuungsbedarf" führen.


    Und was soll kommen: Home-Office-Pflicht light....."dort wo möglich"....da sagen jetzt dann die Unternehmen bestimmt..."achso, na dann geht mal jetzt nach 12 Monaten alle heim"...haben wir nur vergessen.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • M.E müsste es eine Verordnung gebe wie:

    Sobald absehbar ist, dass am Monatsende eine "schwarze Null" da ist und die wesentlichen Kosten (insb. Gehälter) gedeckt sind, ist der Betrieb für den Monat einzustellen...Punkt aus.....dadurch keine Insolvenzgefährdung aber eben auch kein Gewinn mehr als unbedingt erforderlich.

    Aldi, DHL und amazon müssten also ab dem 20. eines Monats zumachen?

    Dann doch lieber 5 km und Barttrräger mit FFP2 Masken.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • M.E müsste es eine Verordnung gebe wie:

    Sobald absehbar ist, dass am Monatsende eine "schwarze Null" da ist und die wesentlichen Kosten (insb. Gehälter) gedeckt sind, ist der Betrieb für den Monat einzustellen...Punkt aus.....dadurch keine Insolvenzgefährdung aber eben auch kein Gewinn mehr als unbedingt erforderlich.

    Aldi, DHL und amazon müssten also ab dem 20. eines Monats zumachen?

    Dann doch lieber 5 km und Barttrräger mit FFP2 Masken.

    Kann man ja differenzieren.... "Läden des tägl. Bedarfs" haben offen....aber amazon? Gibt es da etwas, was man "dringend braucht"....vor 60 Jahren gab es auch nur den Tante-Emma-Laden, aber die Leute kamen auch über die runden....für ein paar Wochen doch wohl machbar.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Ist es eigentlich bei euch auch so, dass gefühlt zusätzlich zu Corona jeder Blödsinn parallell dazukommt?


    Wenn jetzt die Außerirdischen landen würden, würde man glaub ich mit den Schultern zucken und sagen: "War ja klar."

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Ben Ken zumindest der Toom-Baumarkt in den Städten meines Heimatkreises macht Werbung für die Abhol-Option. Bestimmt wirst du auf den Websites der Baumarktketten in deiner Umgebung fündig.

  • Liebes Corona-Tagebuch,


    ich muss sagen, dank Corona lerne ich viele neue Sätze, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie mal sagen würde. Klassiker wie "Verflixt, ich habe meine Maske vergessen, wollte doch aber noch zur Bank!" oder auch das berühmte "Hey, das sind keine 2 Meter!!" wurden am Wochenende ergänzt durch das neue "Oh, ich muss heute früher losfahren zum Tierheim, damit ich rechtzeitig durch die Polizeisperre komme!".

    Denn in der Stadt, in die ich seit mehr als 13 Jahren jeden Samstag und jeden Sonntag früh fahre, um mein Ehrenamt auszuüben, trat letzte Woche die 15-Kilometer-Regelung in Kraft. Nach einigem Hin und Her dachte ich zuerst, ich dürfte gar nicht mehr hin, aber dann konnte mit der Polizei geklärt werden, dass das Ehrenamt hier eine klare Ausnahme darstellt. Ich habe nun also eine schriftliche Bescheinigung darüber, dass ich im Tierheim zu wichtig für die Arbeit mit verhaltensauffälligen Hunden bin (die rahme ich mir ein, wenn das alles vorbei ist ;) ), und deshalb durch die Polizeikontrollen darf. Ich hoffe, das klappt dann auch - diese WE hatte ich das Vergnügen noch nicht. Was mich etwas gewundert hat, denn angesichts des sonntäglichen Schnees stapelten sich die Ausflügler dennoch massiv.


    Drumherum beginnt das neue Jahr übler, als das alte aufgehört hat - eine meiner besten Freundinnen hatte einen schweren Autounfall, lag dann zuerst gute 10 Tage im Krankenhaus (wir haben versucht, sie über Skype ein wenig zu bespaßen, besuchen geht ja nun nicht) und konnte nun theoretisch nach Hause. Allerdings wurde ihr Freund beim Krankenhausaufenthalt (er war mit im Auto und wurde leicht verletzt) positiv getestet, sodass sie nun frisch operiert erst einmal bei ihren Eltern unterschlüpft. Muss man ja nun nicht riskieren - bei ihr waren alle Tests negativ.

    Meine Tante ist schwer gestürzt und liegt ebenfalls im Krankenhaus - dieses wurde heute wegen eines Corona-Ausbruchs komplett abgeriegelt. Da können wir nur ganz doll die Daumen halten, dass es irgendwie an ihr vorübergeht. Vom Alter her ist sie absolute Risikogruppe...

    Und einen Schädelbruch haben wir im Bekanntenkreis ebenfalls noch vorzuweisen ||


    Auch den Tierarzt musste ich dank meinen beiden schwer kranken Katzen wieder besuchen - die haben inzwischen aber ein gutes System, statt Wartezimmer bekommt man so einen Pieper mit und wartet dann draußen im Auto. Gut, ist bei Minusgraden auch nicht angenehm, aber wir kamen auch gleich dran und gingen bepackt mit neuen Medikamenten wieder raus. Also ICH wackelte bepackt mit neuen Medikamenten und zwei Katzenboxen mit schreiendem Inhalt wieder raus, denn man darf ja nur alleine rein.


    Was morgen nun beschlossen wird an neuen oder verschärften Maßnahmen, wage ich mir gar nicht auszumalen (auch wenn ich es in Teilen durchaus nachvollziehen kann). Ich meine, mich persönlich trifft eine abendliche Ausgangssperre wenig, selbst eine ganztägige wäre nur in Verbindung mit dem Tierheim ein Problem. Aber ich bin auch eine Ausnahme, das weiß ich. Ich kam schon immer gut alleine klar, ich bin tatsächlich niemand, der sich gerne mit (vielen) Menschen umgibt. Klar würde ich meine Freunde gerne mal wieder sehen, aber ich halte es auch so noch aus. Meine beiden wichtigsten Hobbies kann ich problemlos auch ohne Kontakte ausführen, und bouldern war ich jetzt so lange nicht mehr, das fehlt mir kaum noch. Wir sind kinderlos und sitzen hier auf unserer kleinen Insel. Ich komme klar.

    Aber um mich herum kippelt die Stimmung. Die Unzufriedenheit wird lauter, auch mal bei Kollegen, oft bei Kunden (wir haben sehr viel mit Kunden aus dem Freizeit- und Gastronomiebereich zu tun). Ich kann nicht einschätzen, wie sich das alles noch entwickeln wird. Kurzum: ich hab Schiss.


    Also, läuft bei uns. Ich hoffe einfach irgendwie auf Besserung. Muss ja.


    Deine Martina

  • Uiuiuiii bei euch gibt sich 2021 aber auch deutlich Mühe Eindruck zu schinden.

    Kopf hoch und weiter... wie du sagtest: Muss ja.

  • Liebes Tagebuch,

    habe mich heute im Supermarkt an der Kasse mit der Dame hinter mir unterhalten. 88 Jahre alt, wohnt seit 50 Jahren im selben Haus, das sie selbst mit geholfen hat wiederaufzubauen ("Die Steine habe ich selbst gesammelt!") und ganz stolz erzählte, dass sie noch alleine und im dritten Stock wohnt. Ihr Urenkel, die leider am Stadtrand leben, versucht sie trotz der Corona-Gefahr noch möglichst oft zu sehen, und hat ordentlich Süßigkeiten für sie eingekauft.
    Eine lebenslustige, freundliche alte Frau, die noch sehr gut selbstständig leben kann, viel zu erzählen hat, und sich nachdrücklich freut, wenn man sich an der Kasse mit ihr unterhält. Ich kann nur hoffen, dass ich in ihrem Alter noch so gut drauf bin. Wir sind locker für nächsten Samstag wieder dort verabredet.

    Habe angesichts dieser erfreulich bereichernden Begegnung aktuell wieder einen besonderen Grimm auf jeden, der mit dem Argument "Es sterben doch nur über 80-Jährige" durchs Internet huscht.

  • Aber Huutini sie hat doch offensichtlich ein glückliches und erfülltes Leben.

    Ja, und damit ihre Chancen steigen, dass sie das noch eine ganze Weile hat, würde ich mir wünschen, dass die Leute, die durch die Blume andeuten, dass ihr Recht auf Partys wichtiger sei als das Leben von Ü80-Mitmenschen, gefälligst gechillt zu Hause bleiben und mehr Netflix gucken!

  • Sie begibt sich allerdings selbst in ein Risiko, indem sie einkaufen geht. Das wäre ja auch ideal - Du erledigst für sie die Einkäufe, und kannst Dich dann bei der Übergabe mit ihr im Treppenhaus noch nett unterhalten?

  • Sie begibt sich allerdings selbst in ein Risiko, indem sie einkaufen geht. Das wäre ja auch ideal - Du erledigst für sie die Einkäufe, und kannst Dich dann bei der Übergabe mit ihr im Treppenhaus noch nett unterhalten?

    Selbst dann hätte ich gerne, dass die Leute, die durch die Blume andeuten, dass ihr Recht auf Partys wichtiger sei als das Leben von Ü80-Mitmenschen, gefälligst gechillt zu Hause bleiben und mehr Netflix gucken!

  • Sie begibt sich allerdings selbst in ein Risiko, indem sie einkaufen geht. Das wäre ja auch ideal - Du erledigst für sie die Einkäufe, und kannst Dich dann bei der Übergabe mit ihr im Treppenhaus noch nett unterhalten?

    Selbst dann hätte ich gerne, dass die Leute, die durch die Blume andeuten, dass ihr Recht auf Partys wichtiger sei als das Leben von Ü80-Mitmenschen, gefälligst gechillt zu Hause bleiben und mehr Netflix gucken!

    Sicherlich! Ich wollte damit nur sagen, dass es aber auch wichtig ist, dass die älteren Menschen sich vernünftig verhalten. Ich habe just vor dem Lockdown einen sehr alten Herren im gut gefüllten Baumarkt direkt vor mir an der Kasse stehen sehen.

    Das halte ich für mindestens so unvernünftig, wie die Partygänger (welche ich allerdings noch nicht gesehen habe).

    Ansonsten sind wir sehr zurückhaltend unterwegs. Alle ein-zwei Wochen treffe ich einen Freund und wir spielen einen Nachmittag/Abend lang was - dabei bin ich mit dem PKW unterwegs, ÖPNV finde ich zu riskant aktuell...

  • Wir haben jetzt eine Inzidenz von 56 bei uns...juhu....bis da alle sind, sind wir wahrscheinlich bei -100.


    Finde aber, es ist emotional auch immer ein ständiges Wechselbad....je nach Tag.


    Mal hochgradig frustrierend mal nur noch zum übertreibend sarkatisch...


    Wenn mich inzwischen jemand fragt, wie wir das als Familie mit 5 Kindern (11 Jahre, 9 Jahre, 7 Jahre und Doppelpack mit 2 Jahren) hinkriegen, sag ich inzwischen:


    "Das Gemeckert, Geschreie und Geheule ist oft schon hart.....und dann sind da ja auch noch die 5 Kinder".

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Sicherlich! Ich wollte damit nur sagen, dass es aber auch wichtig ist, dass die älteren Menschen sich vernünftig verhalten. Ich habe just vor dem Lockdown einen sehr alten Herren im gut gefüllten Baumarkt direkt vor mir an der Kasse stehen sehen.

    Das halte ich für mindestens so unvernünftig, wie die Partygänger (welche ich allerdings noch nicht gesehen habe).

    Ansonsten sind wir sehr zurückhaltend unterwegs. Alle ein-zwei Wochen treffe ich einen Freund und wir spielen einen Nachmittag/Abend lang was - dabei bin ich mit dem PKW unterwegs, ÖPNV finde ich zu riskant aktuell...

    Es geht mir aber nicht um vernünftig oder unvernünftig (dazu könnte ich auch was sagen), es geht mir um das Argument: "Es sterben doch eh nur Über-Achtzigjährige" als Rechtfertigung dafür, dass jetzt gefälligst wieder Partys und Treffen stattfinden dürfen sollen ...

  • Sie begibt sich allerdings selbst in ein Risiko, indem sie einkaufen geht. Das wäre ja auch ideal - Du erledigst für sie die Einkäufe, und kannst Dich dann bei der Übergabe mit ihr im Treppenhaus noch nett unterhalten?

    Das ist eine Frage der Perspektive. Vielleicht ist es für die Frau ein wichtiges Stück Lebensqualität, selbst einkaufen zu gehen. Und vielleicht fände sie das Leben weniger lebenswert, wenn sie daheim bleiben und jemand anderes für sich einkaufen lassen müsste.

    Unabhängig davon glaube ich nicht, dass beim Einkaufen ein hohes Infektionsrisiko besteht.

  • Und vielleicht fände sie das Leben weniger lebenswert, wenn sie daheim bleiben und jemand anderes für sich einkaufen lassen müsste.

    Das Argument kannst du aber für alles nutzen. Der Leidenschaftliche Konzertfänger findet sein Leben aktuell bestimmt auch weniger lebenswert, ebenso wie der Reiselustige oder der Fitnessstudiogänger. Da passt das Argument von Tom schon. Wenn dann muss jeder beitragen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wenn dann muss jeder beitragen.

    Äh, ja, aber es soll doch bitte jeder dasselbe beitragen! Dein beispielhafter Konzertgänger darf immer noch einkaufen gehen, aber die alte Frau soll daheimbleiben? Schutz der Alten, indem man sie "wegschließt"?

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Sie begibt sich allerdings selbst in ein Risiko, indem sie einkaufen geht. Das wäre ja auch ideal - Du erledigst für sie die Einkäufe, und kannst Dich dann bei der Übergabe mit ihr im Treppenhaus noch nett unterhalten?

    Das ist eine Frage der Perspektive. Vielleicht ist es für die Frau ein wichtiges Stück Lebensqualität, selbst einkaufen zu gehen. Und vielleicht fände sie das Leben weniger lebenswert, wenn sie daheim bleiben und jemand anderes für sich einkaufen lassen müsste.

    Unabhängig davon glaube ich nicht, dass beim Einkaufen ein hohes Infektionsrisiko besteht.

    so ist das bei meinem Großvater auch. Ich sag „Opa, warum musst Du denn alle 2 Tage einkaufen gehen. Du kannst doch über uns was bestellen und wir bringen das mit oder lassen das liefern - oder Du fährst seltener, dafür mit dem Auto“ - Antwort: „Ich brauche aber die Bewegung und ich will selbst aussuchen, was ich kaufe“........... er braucht das irgendwie, vermutlich auch, um mal für ne Stunde von meiner Großmutter loszukommen, wie halt in jeder guten Ehe 😉

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Das ist eine Frage der Perspektive. Vielleicht ist es für die Frau ein wichtiges Stück Lebensqualität, selbst einkaufen zu gehen. Und vielleicht fände sie das Leben weniger lebenswert, wenn sie daheim bleiben und jemand anderes für sich einkaufen lassen müsste.

    Meine Eltern sind solange es letztes Jahr irgendwie ging, 2-3x die Woche ins Restaurant gegangen - sobald die Gastronomie wieder offen hatte, waren sie dabei, und direkt bevor sie wieder schließen mussten auch.

    Natürlich hab ich immer wieder überlegt, ob ich ihnen ins Gewissen reden und sie bitten soll, zuhause zu bleiben. Beide krank, operiert, Hochrisikogruppe - aber mein Papa war so froh, dass er nach seiner schweren OP mit dem Drama drumherum im Frühjahr endlich auch mal wieder was schönes machen konnte, und für meine Eltern war das das einzige, was sie hatten, es war das, worauf sie sich immer so gefreut haben. Zuhause gucken sie nur fern und gehen sich auf die Nerven. Ich konnte ihnen das nicht weg nehmen, das habe ich einfach nicht geschafft...

  • Dein beispielhafter Konzertgänger darf immer noch einkaufen gehen, aber die alte Frau soll daheimbleiben

    Dann muss aber dein Argument nicht "Lebensqualität" sein, sondern dass sie eben auch das gleiche dürfen soll wie jeder andere.

    Wobei in einer Solidargemeinschaft immer wieder von manchen, vor allem wenn sie ein größeres Risiko einbringen, auch mehr verlangt wird.

    Ich will der Oma das ja nicht unbedingt wegnehmen, fand dein Argument eben nur unpassend, denn das passt für alle Bevölkerungsgruppen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Dann muss aber dein Argument nicht "Lebensqualität" sein, sondern dass sie eben auch das gleiche dürfen soll wie jeder andere.

    Bitte im Kontext betrachten! Die von mir zitierte Formulierung von Tom ("ideal") klang für mich so, als wäre es ein klarer Vorteil für die Frau, wenn jemand anderes für sie einkaufen ginge! Und das wollte ich relativieren und erklären, dass die Frau das vielleicht als Nachteil empfände.

  • Meine Tante ist schwer gestürzt und liegt ebenfalls im Krankenhaus - dieses wurde heute wegen eines Corona-Ausbruchs komplett abgeriegelt. Da können wir nur ganz doll die Daumen halten, dass es irgendwie an ihr vorübergeht. Vom Alter her ist sie absolute Risikogruppe...

    Es ging nicht an ihr vorüber - sie kämpft gerade. Da der Ausbruch auf ihrer Station war, hat es uns nicht mehr überascht. Jetzt liegt sie völlig isoliert, und obwohl es ihr körperlich echt schlecht geht, war das immer wiederkehrende Thema am Telefon die Einsamkeit und unsägliche Langeweile. Ich hoffe jetzt einfach, sie bleibt stur und gibt nicht auf. Stur können wir Mädels in dieser Familie nämlich... ;)