Alles anzeigenErfahrungsbericht nach 2/3 der Kampagne
Wir spielen zu zweit in Stereo.
Die Bossbattler, die wir bisher gespielt haben, haben wenig gemein mit Oathsworn, weswegen ein Vergleich wenig bringt. Vom Spielgefühl her ist Oathsworn sehr nah an Skirmish/Crawl Spielen wie Gloomhaven, Middara oder Bossleveln von S&S.
Der Encounter Modus mischt bewährte Mechaniken zusammen, sowohl die Helden als auch die Gegner sind flüssig spielbar.
Die Kartenmechanik und die Might Decks finden wir super.
Besonders sticht hervor, wie leicht das System erlernt werden kann, ohne dabei stumpf oder eintönig zu sein. Auch ist die Handhabung überhaupt nicht fummelig und weniger anfällig für Spielfehler als die langen KI-Skripte von S&S oder Middara.
Token- und Kartenmanagement mit Battleflow-Mechanik und gesonderte Handhabung der Item-Karten auf der Heldenseite, sowie die Aktionen, Reaktionen und Stages auf der Gegnerseite geben einiges an Spielraum für Taktik und Varianz. Trotzdem verliert man nie die Übersicht.
An der Gegner-KI gefällt uns, daß sie eingängig und dynamisch ist. Die Reaktionsmechanik mit offener Karte bringt ein sehr taktisches Element ein, der Stages-Effekt sorgt für Spannung. Einfach eine super Mischung!
Die Verhaltensweisen sind zum Teil cineastisch opulent, zum Teil total witzig, manchmal aber auch von der Stange. Dabei verhalten sich die Gegner unterschiedlich genug, um eine generelle Vorgehensweise zu unterbinden. Zielfindung und Bewegungsrichtung der Gegner sind stets glasklar definiert, echt smart gelöst!
Die Interaktion der Oathsworn untereinander wächst mit der Komplexität der Charaktere (wir haben mittlerweile 9 Klassen gespielt), ist aber nicht so facettenreich wie z.B. in Gloomhaven oder Middara. Die Möglichkeiten von Feld- und Gegnermanipulation bleibt bei den meisten Helden auf simples Stoßen beschränkt, was aber sehr effektiv eingesetzt werden kann.
Die Epiloge zu den Encounter sind (zu?) knapp gehalten, hier hätten wir uns manchmal alternative Enden für Path A/B gewünscht, level, loot & losses wird nach Schablone abgehandelt, ist aber in Ordnung.
Der Story Modus ist zwar nicht durchgängig auf Top-Niveau, sticht trotzdem alles aus, was wir bisher in der Art kennengelernt haben.
Zum einen ist das einfach gut geschrieben. Besonders gefällt uns aber, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen auf die Story haben, und wann und wie Proben eingebettet sind.
Dann sind da die schönen Maps der Städte und Siedlungen, die wir am liebsten noch tiefer erkunden möchten. Manche Städte sind voll von Geschichte, die schon beim Studieren der Karte die Phantasie beflügelt.
Schöner wäre es, eine extra Gruppen-Miniatur für diese Phase zu haben, statt eine Heldenfigur zu verwenden.
Die Minigames der Storyphase haben uns manchmal ganz gut, meistens richtig gut und in manchen Fällen wirklich phänomenal gut gefallen. Außer Arena the Contest haben wir bis jetzt noch kein Spiel auf dem Tisch gehabt, das diesbezüglich so viel abrufen konnte.
Der Storymode läuft als Gesamtpaket den Encountern sogar den Rang ab, womit ich nun garnicht gerechnet hätte.
Ob die Encounter, nachdem wir mit der Story durch sind, dazu einladen One-shots zu spielen? Eher nicht, die Kampagne ist dafür als Erlebnis wohl zu episch und prägend.
10 von 10 Unbroken Oaks
PS. 🤘Standees🤘
Da je für diesen wirklich tollen Bericht 🤗
Leider ist er wieder ausschlaggebend meinen Kompass auf „Backen“ zu manövrieren 😆