Alles anzeigenAlles anzeigenDas ist wiederum, meiner Ansicht nach, etwas bagatellisierend, denn die Gestaltung von Oathsworn führt dazu, dass du regelmäßig dieselben Aktionen spielst. Man macht nicht den maximalen Schaden. Man hält sich immer etwas zurück. Das Muster des Würfelbrechens verändert sich nicht. Dein Vergleich, dass das dasselbe wie das "Runterprügeln von Lebenspunkten" sei, teile ich nicht.
Lebenspunkte runterkloppen kann ja sehr variabel gestaltet sein - Immunitäten von bestimmten Positionen aus, Schwächen von wiederum anderen Stellungen aus. Nah-/Fernkampf-Veränderungen (guck dir S&S AC an - Gegner XY ist nicht verwundbar, solange er nicht in einen Kampf verwickelt ist / GD-Wurm ist nicht angreifbar, solange verbuddelt) etc.
Die Gestaltung von Oathsworn hat aber diese Dynamik meiner Ansicht nach nicht - die Art und Weise, WIE du die HPs runterkloppst, ist immer dieselbe. Das ist das Problem, denn die Art und Weise des Würfelbrechens bestimmt sehr stark, wie du dich positionierst, um damit das Würfelbrechen zu erreichen. Das engt meiner Ansicht nach die Freihheiten, WIE du den Gegner schlägst, sehr ein. Deswegen fühlen sich die Bosse mit den drei Figuren und die Gegner mit den "blinden Karten" schon deutlich flexibler an, obwohl sie am Ende auch demselben Muster folgen. Ich finde, die Art und Weise, WIE du den Gegner legst, ist spürbar eintönig durch die immerselben Aktionen und Schleifen.
Das wird dann noch dadurch verstärkt, dass du oft mit Zivilisten die gleiche Ablenktaktik fährst, um nicht selbst Schaden zu bekommen.
Ich kann schon nachvollziehen, wie deine Kritik an Oathsworn entstanden ist. Die "Taktik" mit dem "Runterkloppen" der Würfel ist wohl schon ein Mittel der Wahl. Es scheint auf jeden Fall zu funktionieren. Mal besser , mal schlechter. Ich sehe deine Videos auch echt gern und es hilft mir auch oft bei Kaufentscheidungen .... wenn ich nicht ohnehin im Kickstarter mit einem vorsichtigen "All-In" dabei bin.
Analytisch die Mechanik bewertend triffst du es meistens auf den Punkt. Aber Oathsworn ist meiner Meinung nach viel mehr als seine reine Kampfmechanik. Das Spiel wurde ja auch nicht als Skirmish-Taktik-Kampfspiel verkauft, sondern als Fantasy Abenteuerspiel. Oathsworn ist so viel mehr als Kampfmechanik. Uns macht es viel Spaß die Geschichte zu verfolgen, Entscheidungen zu treffen (ja, sie enden immer im selben Kampf) und seine Charaktere mit Ausrüstung und Fähigkeitskarten zu optimieren. Die Geschichte ist im Gegensatz zu Descent um einiges besser designt und die, obwohl linear geführten Entscheidungen um einiges interessanter. Wir sind uns, glaube ich einig, dass kein Spiel alles kann und Kritik immer anzubringen ist. Eine Spielentwicklung ist ein Projekt, dass für eine Firma Geld einbringen soll und irgendwann muss das Projekt auch beendet werden. Ich bin der Meinung, was Oathsworn versprochen hat, hat es auch gehalten.
PS. Wir spielen natürlich auch super gern Streetmasters, GD und Planet, aber das mit einer anderen Intention. Ich würde diese drei nicht weggeben oder sie schlecht bewerten mit dem Argument die Story ist scheiße ... das ist sie nämlich (Aber die Spiele sind auf ihre Art brillant und dank deiner Empfehlung in meiner Sammlung)
Im Bezug auf dein „PS:“: es wäre schön, wenn es bei mir nur die drei Spiele wären, die ich wegen seiner Einschätzung gekauft hätte, weil dann wäre ich jetzt ein reicher Mann… so bleibt nun ein Haufen richtig geiler Spiele und ein Portmonee aus Zwiebelleder 🤣