Beiträge von Vajras im Thema „Oathsworn - Into the Deepwood“

    Das Problem bei der Sache ist, es gibt kein "wir".
    Alleine hier im Forum sieht man, wie unterschiedlich die Interessen und das Kaufverhalten sind.

    Da kann ich nur zustimmen - die unterschiedlichen Kaufverhalten sind aber egal - es zählt die Masse. Wenn 15, 20 oder 25 % (fiktiv) der Konsumenten ein besseres Konsumverhalten an den Tag legen, ist das dem sicher agierenden Geschäft, welches primär auf Gewinn oder zumindest auf Erfolg aus ist, erst mal egal - denn die 80 % kaufen es.

    Da muss ich echt widersprechen.

    Bitte :)

    Oft wird behauptet, die Unternehmen werden rein durch die Nachfrage getrieben. Bei Aktienunternehmen mag das stimmen, nicht jedoch bei kleineren Unternehmen.

    In diesem Punkt pauschalisierst du mehr als ich :). Ich will nicht sagen, dass jedes Unternehmen davon betroffen ist - wirtschaftlich ist es jedoch sinnvoller. Das siehst du an jedem großen Unternehmen. Und ich will damit den kleinen nicht-AGs den Idealismus nicht absprechen (und habe ich auch nicht).

    Wenn dem so wäre, gäbe es keine Zeitungen mit halbwegs seriösem Journalismus, sondern nur das Bild-Zeitunsmodell, keine künstlerisch wertvollen Filme/Musik, sondern nur seichten Mainstream, usw.

    Sieh es bitte nicht so absolut. Aber wer dem Mainstream folgt, wird wesentlich sicherer und mehr Erfolg haben. Klaro gibt es da auch immer mal eine Ausnahme....aber die Regel ist es leider nicht.

    Gerade bei kreativen Produkten, wo ich die Brettspiele auch dazuzähle, kann jeder frei entscheiden, welchen Weg er gehen will.

    Mache ich das Ganze einzig nur um Geld zu verdienen oder ist es etwas von dem ich auch überzeugt bin.

    Da stimme ich vollstens zu. Aber Plastikschwemmen haben meist wenig mit den rein künstlerischen zu tun. Schöne Modelle natürlich schon - aber keine 300 Minis.

    Wenn du also schreibst, dass alle CMON hinterherrennen, dann ist das ein Zeichen für Unternehmen, die keine eigene Vision haben und einzig nur an einem Markt mitnaschen wollen.

    Ja, gibt es leider sehr viele....aber..

    Zum Glück gibt es aber auch noch andere.

    Ja :).

    Designeleganz & Minimalismus <-------------------------------------------------------------------------------------------------x>>---------> Plastik/Masse

    Gut das liegt zum Teil natürlich auch in der Natur des Crowd Funding.

    Kleinere, materialtechnisch weniger aufwendige Spiele funktionieren ja auch sehr gut ohne Crowd Funding im klassischen Retail-Handel.
    Deshalb geht es beim Crowd Funding wohl auch sehr oft um größere Games, die man auch nur mit der entsprechenden Zielgruppe stemmen kann.


    Ich finde ja, dass beides seine Daseinsberechtigung hat und mich persönlich interessiert auch beides.

    Da stimme ich zu - auch natürlich, dass es einfacher ist mit schönen Minnis und Masse zu werben, als mit Spieldesign. Beim Thema "Daseinsberechtigung" sind wir bei einer absoluten Ideologiefrage :D.


    Diesen Punkt sehe ich dann aber nur zum Teil so wie du, denn jedes Unternehmen kann sich aussuchen, wie es sein Geld verdient.
    Hat man eine Idee an die man glaubt und will darüber zu Erfolg kommen oder sucht man nur den maximalen Gewinn in kurzer Zeit.
    Das sind schon sehr verschiedene Ansätze, weshalb ich die Ausrede, dass der Markt das halt so verlangt auch nicht zu 100% gelten lasse.

    Ich verstehe den Gedankengang absolut - aber wenn wir nicht kaufen, wird sich der Markt vollkommen danach richten. Es ist jedoch ein Risiko, auf einen neuen Ansatz zu gehen und zu schauen, ob das überhaupt gekauft wird. Frei aussuchen kann sich daher kein Unternehmen, wie es Geld verdient. Unternehmen sind auf Konsumenten angewiesen - gerade im Brettspielbereich wir aber nicht auf die Unternehmen (im Sinne des Überlebens). Würde der Markt CMON nicht hinterherrennen und Minis nicht kaufen wie blöde, würde das auch nicht angeboten werden. Im Umkehrschluss kaufen wir jedoch nicht automatisch, nur weil es keine Minis mehr gibt. Ein entsprechendes Bewusstsein muss sich erst langsam bilden - und wir sind in DE sogar noch weit davon entfernt in einer reinen Ich-Konsum-Gesellschaft zu leben. Auch wenn viele Unternehmen natürlich viele Methoden einsetzen, dies zu beeinflussen.

    Klar haben die Backer da Mitschuld dran.
    Das sieht man ja alleine hier im Forum, wo viele ohne mit der Wimper zu zucken bei den Projekten All-in um mehrere hundert Euro gehen.
    Das ist sicher auch mitverantwortlich für die Situation.
    Andererseits forcieren das auch die Hersteller, indem sie die FOMO der Community gezielt ausnutzen und ständig in alles immer mehr Minis stopfen und immer mehr Addons hinzufügen, anstatt auch mal eine Standee-Versionen anzubieten.
    Ist wohl eine Henne/Ei-Frage wer da mehr Schuld daran trägt.

    Das sehe ich tatsächlich anders. Dass gewinnorientierte Unternehmen sich maximal nach den Konsumenten richten ist eigentlich klar. Ich sehe da schon die Schuld knallhart bei uns. Keiner braucht 300 Minis für ein einzelnes Spiel - und hier geht es ja darum, dass einige mehrere dieser Dinger pro Monat bestellen. Aber auch nicht nur die Minis sind es - wenn man sich Deluxe³ (auch ³ weil m³ und man das Spiel in m³ bemessen kann) Projekte wie Too Many Bones anschaut, bei denen man für nen Preis von 150 €+ eine Storagelösung kauft, damit die Spielmassen m³-technisch nicht so reinhaut - das ist schon bitter (nachhaltig und vernünftig gesehen).


    Dass ein m³-Plastikmonster durch manche Verlage und deren Schafherde (sry - ist "etwas" provokativ) zur Gelddruckmaschine und für junge Unternehmen damit zum Leuchtturmmodell wird, liegt nur daran, dass für viele die Brettspielbefriedigung in kg Plastik gemessen wird. Gefühlt befinden wir uns gerade hier:


    Designeleganz & Minimalismus <-------------------------------------------------------------------------------------------------x>>---------> Plastik/Masse


    Verzeiht mir die Dramatik - wenn ich das Forum hier betrachte, fühlt es sich aber oft genug genau so an. Und wir sind gewiss noch nicht mal die Spitze...

    Ich werde dann halt für den Rest meines Lebens nur noch Shadowborne und Teburu Spiele kaufen, da ich da jeweils 10% bekomme 😄

    Als ob diese 10% Rabatt dann nicht schon standardmäßig bei jedem neuen Spiel ohnehin eingerechnet sind. Also 10% mehr kosten um das wieder auszugleichen.

    Ich würde direkt davon ausgehen, dass die sich ein größeres Polster für zukünftige Projekte einräumen - und das ist auch gut so. Dass nicht jeder, der bei dem Erstlingswerk gepledged hat, wieder mit dabei ist, ist klar. Dennoch sind es für einen Teil der Backer - den Backern des ersten Spiel - eben einfach 10 % weniger.

    Ich finde das einen netten Zug von denen. Sie müssten das nicht - aber sie tun es.

    Ich finde es in Ordnung, dass sie aufgrund von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen darum bitten, sie zu unterstützen. Insbesondere, da es nicht wirklich ein Eigenverschulden ist. Wem die paar Euro weh tun, der sollte erst garnicht auf KS setzen - das Risiko besteht hier immer.


    Für mich ist das ähnlich wie die Unterstützung eines Mitmenschen, der wirklich viel Pech hatte: Den lass ich ja auch nicht hungernd im Regen sitzen, während ich drinnen den fünften (= Plastik-KS-Orgien) Burger vorm Fernseher in mich reinschiebe. Hier ist es sogar noch nacnhaltig, da ich ja idealerweise gute Spiele wertschätze.