Tapestry (Stonemaier Games)

  • Auf dem Cover steht "Tapestry - A Civilization Game":


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    Das Spiel behauptet zumindest, ein Civilization Spiel zu sein. Dann darf es auch an den Erwartungen, die man an ein Zivilisationsspiel hat, gemessen werden.


    Eine halbwegs plausible Technologieentwicklung, üblicherweise in Form von Bäumen und Abhängigkeiten, die dann als Voraussetzung für Gebäude oder Einheiten dienen, sind da ein wesentlicher Punkt bei der Erwartungshaltung. Wenn das alles durch irgendwelches komisch benanntes Leistengehampel und vom Himmel gefallenen Wertungen ersetzt wird, dann ist die Frage berechtigt, ob das Spiel dem Anspruch des Untertitels gerecht wird.



    BTW, persönliche Meinung: Wenn das Spiel an sich gut wäre, könnte man ja noch darüber hinweg sehen, dass das Civ-Thema kaum durchkommt. Mein Problem aus Regellesen und Videoschauen ist aber, dass ich in dem ganzen abstrakten Leistengehampel kaum Spielspaß entdecken kann und die Notwendigkeit von dem Miniaturen-Overkill (und damit von dem extremen Preis) überhaupt nicht sehe. Die Miniaturen dienen spielerisch zu nichts anderem als zum Abdecken von Feldern. Ein Plättchen würde es genauso tun. Wenn die Miniaturen-Gebäude wenigstens auf irgendwas stehen würden, was nachher an eine Stadt erinnern... aber nö, die stehen auf einem komischen abstrakten Schachbrett, das die eigene Hauptstadt symbolisieren soll. WTF?! Komplett sinnlos...

  • MetalPirate

    Gehampel wär ja noch gut. Rauf und wieder runter, mal weiter mal zurück. Nee, hier geht es in eine Richtung, fertig! Deine Einschätzung entspricht auch meiner.


    Das Anschauen eines Playthrough kann mir ein gutes erstes Gefühl vermitteln, was mich erwartet. In diesem Falle wirkt das auf mich wie uninspirierte, unnötig überproduzierte, gähnende Langeweile.

  • Das Spiel behauptet zumindest, ein Civilization Spiel zu sein. Dann darf es auch an den Erwartungen, die man an ein Zivilisationsspiel hat, gemessen werden.


    Eine halbwegs plausible Technologieentwicklung, üblicherweise in Form von Bäumen und Abhängigkeiten, die dann als Voraussetzung für Gebäude oder Einheiten dienen, sind da ein wesentlicher Punkt bei der Erwartungshaltung. Wenn das alles durch irgendwelches komisch benanntes Leistengehampel und vom Himmel gefallenen Wertungen ersetzt wird, dann ist die Frage berechtigt, ob das Spiel dem Anspruch des Untertitels gerecht wird.

    Mit derselben Pseudo-Logik, der du hier folgst, sage ich: Wer tief genug in Civ-Spielen drinsteckt, um deren Thematiken so gut zu kennen, dass er erwartet, dass gefälligst JEDES Civ-Game diese Elemente aufzuweisen hat, steckt tief genug im Thema, um sich über die Mechanismen eines Spiels zu informieren, BEVOR er Geld dafür ausgibt. (Spoiler-Alert: Beide Behauptungen (deine und meine) sind falsch.)

    Verstehe mich nicht falsch: Tapestry ist kein klassisches Civ-Game, und das will ich nicht behaupten. Nichtsdestotrotz erschafft und begleitet man den Aufstieg einer Zivilisation, was allein den Untertitel rechtfertigt. Dass da irgendwelche fixen Mechanismen konstituierend sein sollen, mag zwar die Erwartungshaltung einiger Spieler sein, ist aber weder bindend noch Pflicht.
    Ich finde diese ewigen Debatten darüber, was ein Civ-Game ist und sich so nennen darf, aber grundsätzlich ermüdend, genau wie die Frage, was ein Horrorfilm und ein Gruselfilm und ein Horrorschocker und ein Gruselschocker und ein Horrorthriller und ein Gruselthriller etc. ist.

    Kann man sich nicht einfach darauf einigen, dass man ein Spiel, bei dem man eine Zivilisation aufbaut, auch ein "Zivilisations-Spiel" nennen darf, und der Designer dabei genügend künstlerische Freiheiten hat, das so aufzuziehen wie es ihm gefällt? Und dass die Leute sich gerne VORHER informieren können, wofür sie Geld ausgeben, anstatt die Erwartungen an ein Spiel vom kleingedruckten Untertitel auf der Spieleschachtel abhängig zu machen?!?

  • 4 Seiten Regeln, really? Für ein Civ-Spiel? DAS sollte mich wirklich wundern, woher da die Tiefe kommen soll. Gut, Schach hat auch wenig Regeln :/

    Es gibt keine "Tiefe". Es ist ein situatives Wettrennen, bei dem oft der gewinnt, der seinen Lauf am längsten rauszögern kann und unterwegs die besten Kombos mitnimmt. Das Spiel ist auf der Grenze von gehobenem Familienspiel und niedrigschwelligem Kennerspiel angesiedelt und versucht, mit simplen Regeln und einem möglichst belohnenden Spielgefühl eine satte Punkteengine zu erschaffen.

  • Na ja, dann warte ich mal, ob mein Exemplar heute kommt, damit ich mir am Wochenende das gähnend langweilige Leistengehampel, verbunden mit sinnlosem Einsetzen von extrem teuren Miniaturen auf abstrakter, schachbrettartiger Stadtfläche antun kann. Wenigstens ist der Technologiebaum unplausibel. Sicher werde ich aber die Pappplättchen vermissen, die durch die Miniaturen ersetzt werden.


    Ich hoffe bloß, dass sich dabei kein Spielspaß einstellt. Aber dann könnte man ja flott durch die Zeitalter hetzen und das Spiel wenigstens für sich selbst vorzeitig beenden.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ursprünglich wollte ich Tapestry bei Feuerland vorbestellen, habe das aber nach den mittlerweile eintröpfelnden schwächeren Reviews wieder gelassen. Flügelschlag haben wir nach 8 Partien trotz des tollen Themas wiederverkauft, da uns das Spiel zu zufallsabhängig war. Tapestry soll noch glückslastiger sein und dazu kommt der gesalzene Preis. Ebenso sind mir die Gebäudeminiaturen ein Graus.

    Schade eigentlich...Viticulture ist eins unserer Lieblingsspiele.

  • Ernst Juergen Ridder Du hast vergessen, dass gefälligst der WTF!!-sinnlose Stadtplan hübsch zu sein hat, und nicht die sinnlosen Plättchen, die man sinnlos darauflegt, und die dann alles sinnlos verdecken! 😉 Wie ein Spiel mit solch groben Designfehler je durchgewunken werden konnte, ist echt ein Rätsel.


    Aber mal im Ernst: Falls es dir tatsächlich nicht gefällt, melde dich. Wir stehen hier auf unterproduzierte Unterlagen für überproduzierte Miniaturen. :)

  • ... bitte , wer sowas braucht... aber hier ist nichts niederschwellig, sondern alles unnötig aufgeblasen, da man hofft so ausreichend Varriation zu erreichen und somit den Wiederspielreiz zu erhöhen..

    Also ... alles hochschwellig unnötig aufgeblasen? 🤔

  • Das Spiel behauptet zumindest, ein Civilization Spiel zu sein. Dann darf es auch an den Erwartungen, die man an ein Zivilisationsspiel hat, gemessen werden.


    Eine halbwegs plausible Technologieentwicklung, üblicherweise in Form von Bäumen und Abhängigkeiten, die dann als Voraussetzung für Gebäude oder Einheiten dienen, sind da ein wesentlicher Punkt bei der Erwartungshaltung.

    Ich bin kein Pro was Civ-Spiele angeht, aber was repräsentiert in Through the Ages den hier beschriebenen Techbaum? Oder reicht es das entsprechende Karten später kommen?

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Ich bin kein Pro was Civ-Spiele angeht, aber was repräsentiert in Through the Ages den hier beschriebenen Techbaum? Oder reicht es das entsprechende Karten später kommen?

    Ja, das reicht den meisten. Bzw. ist es einer ihrer Kritikpunkte an Tapestry...

  • Ich glaube, dass #Tapestry ein gutes Spiel im Civ-Gewand ist; oder anders rum, #Tapestry ist KEIN Civ-Spiel, sondern ein Stonemaier-Game, dass Anleihen an ein Civ-Spiel nimmt.

    Es ist ein Civilization Spiel, das steht auf dem Cover direkt unter dem Namen.

    Bei Scythe steht auf der Schachtelrückseite drauf, dass es ein 4X-Spiel sei. Das ist genauso falsch und wenn man mit dieser Erwartungshaltung an Scythe herangeht, wird man enttäuscht werden. Ging mir persönlich nicht anders.

    Wenn man aber aus seinem Schubladendenken ausbricht, stellt man fest, dass Scythe ein großartiges Spiel ist.

    Bei #Tapestry erwarte ich das Gleiche.

    Die Miniaturen dienen spielerisch zu nichts anderem als zum Abdecken von Feldern. Ein Plättchen würde es genauso tun. Wenn die Miniaturen-Gebäude wenigstens auf irgendwas stehen würden, was nachher an eine Stadt erinnern... aber nö, die stehen auf einem komischen abstrakten Schachbrett, das die eigene Hauptstadt symbolisieren soll. WTF?! Komplett sinnlos...

    Gegenbeispiel #KeyMarket: Ein Eurogame mit komplex verzahnten Mechaniken, völlig frei von Zufallskomponenten. Das Spiel wirkt wie eine Reduktion auf die Mechanik. Es gibt den Versuch das Spiel optisch aufzuwerten, in dem bspw. für die Meeples ein Plättchen-Ersatz mit hübscher Grafik beigelegt wurde. Da aber Haptik vor Optik siegt, kann man die Plättchen auch entsorgen. Dieses Destillat aus diversen Mechaniken spielt sich zwar interessant, aber auch staubtrocken. Persönlich mag ich daher spielerische Schnörkel. Mir macht es Spaß, Dinge zu haben, die einfach nur schön aussehen. Sowas kurbelt bei mir auch die Fantasy an. Wenn ich spielerisch an einer Zivilisation baue, deren Entwicklung sich nicht nur in Siegpunktleisten widerspiegelt, sondern auch optisch und haptisch vor mir wächst, dann finde ich das großartig.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Ich glaube, mir wird #Tapestry gefallen, aber ich freue mich nicht auf die unvermeidlichen Diskussionen hier im Forum, daß es ja gar nicht wie #SidMeierCivilisation sei (obwohl das ja sogar heute schon hier nachzulesen ist, werden das dann wieder viele nicht gewusst haben wollen – so wie es eben auch bei #Scythe und #Wingspan von Anfang an klar war, und hier dann trotzdem enttäuschte Stimmen laut wurden, dass das eine ja gar kein Kampfspiel mit Mechs, und das andere kein megaharter Strategiebrocken sei...).

    ?(

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  • Dass es so vielen Spielern wichtiger ist, die 4X-/Civ-/[Genre]-Fahne hochzuhalten und das Spiel an einem einzigen Satz zu messen, um es dann in Hinsicht darauf durchfallen zu lassen, statt einfach das Spiel zu spielen und zu schauen, ob es einem gefällt, ist mir ein Rätsel.

    Etwas Anderes wäre es, wenn man nichts über Scythe/Tapestry wüsste außer, dass es von Stonemeier als 4X-/Civ-Spiel beschrieben wird, und es einzig in Hinblick darauf kauft. Aber mal ehrlich, das geht doch den wenigsten so, oder?


    Stattdessen weiß man im Prinzip, dass Tapestry kein reines Civ-Spiel ist, sondern sich allenfalls an gewissen Themen oder Dynamiken des Genres bedient. Und obwohl man das weiß, echauffiert man sich immer und immer wieder, dass es ja kein Civ-Spiel sei. Weißt Du was? Stimmt. Magst Du nicht? Ok, dann kauf es besser nicht, denke ich. Ist damit nicht alles gesagt? Ist es einfach zu reizvoll, eine künstliche Enttäuschung zu fingieren und zu unterhalten, um ein wenig empört tun zu können?


    Ich habe diese Feststellung anfangs verstanden, denn wer "Civ" drauf schreibt, weiß, dass er gewisse Erwartungen weckt. Ich verstehe auch, wenn man das kritisiert. Aber es vergeht auf keiner Plattform kein Gespräch, ohne dass spätestens alle fünf Posts wieder festgestellt wird, es sei ja kein Civ-Spiel. Das ermüdet und ist auch deswegen schade, weil man stattdessen auch einfach mal darüber sprechen könnte, ob die Mechaniken, die da sind, eigentlich funktionieren und Spaß machen. Wie unterschiedlich die Völker sich spielen. Ob sie ausgewogen sind. Ob es ein Runaway-Leader-Problem gibt. Aber das scheint irgendwie alles gar nicht so interessant zu sein.



    PS: Ich weiß, ich generalisiere etwas.

  • PS: Ich weiß, ich generalisiere etwas.

    Triffst aber trotzdem den Kern.


    Man kann etliches an Tapestry sinnvoll kritisieren. Aber aktuell kritisiert erst mal der Großteil, dass das Spiel etwas nicht ist, was es gar nicht sein will. Oder dass das Material sinnlos sei.


    Ich hoffe, nach dem Release finden sich sinnvolle Kritiken.

  • Wenn ich mir neuere Reviews und Bereichte anschaue, also von denjenigen, die das Spiel gekauft haben (und nicht nur mit kostenlosen Exemplaren in die Vorab-Werbung eingespannt waren), dann sehe ich da nicht nur kritische Bemerkungen zur Positionierung innerhalb des Civ-Genres. Das es Civ-light auf maximal unterem Kennerspielniveau sein würde, war klar, allein schon aufgrund von Regellänge und Spielzeit.


    Ich sehe vielmehr auch Anmerkungen in diesen Berichten, dass Tapestry auch für das leichtgewichtige Spiel, das es sein will, zu mechanisch und nicht besonders spannend wäre. Glaube ich sofort. Mit Viticulture hat Jamey Stegmaier diese Leichtgewichtigkeit einmal fast perfekt erreicht. Viticulture spiele ich immer noch sehr gerne, trotz leichter thematischer Schwächen. Aber wenn ich meine EIndrücke zu Tapestry mal daneben halte ... meine Güte ... womit soll ich anfangen, die gefühlte abstrakte Seelenlosigkeit von Tapestry zu beschreiben?


    Trotzdem wünsche ich natürlich allen Käufern, dass das Spiel ihnen liefert, was sie sich versprechen. Ich hole dann lieber mein #FlowOfHistory mal wieder raus. Das zeigt nämlich, dass auch ein "kleines" Spiel ein Zivilisationsthema gut umsetzen kann. Mit Betonung auf spielerischen Gegenwert und ohne Notwendigkeit für überproduzierte Miniaturen.

  • Ich habe es nun schon dreimal gespielt und bin schwer begeistert!


    Ja, das Thema ist dünn, aber vorhanden. Man baut eine Zivilisation auf: die Tapestry Cards erzählen eine kleine Geschichte, auf der Weltkarte breitet man sich aus, man erforscht Technologien und sieht seiner Hauptstadt beim wachsen zu (oder nicht).


    Das Spiel spricht v.a. den Enginebuilder in uns an, es macht einfach unheimlich Spaß, nach und nach die Gebäude ins Spiel und die Rohstoffe zum fließen zu bringen. Die Aktionen auf den Tracks sind anfangs noch sehr einfach und bringen wenig, werden jedoch immer besser und interessanter, je weiter man voranschreitet.


    Es ist in 10min erklärt und wenn es für mich auch kein gehobenes Familienspiel, sondern ganz klar ein Kennerspiel am oberen Ende der Skala ist, kommen auch Familienspieler mit den Mechanismen gut zu recht.


    Sehr oft habe ich nun schon vom "riesigen Glücksfaktor" gelesen, weil die Karten so zufällig wären. Das ist Quatsch, das eigentliche Problem sind nicht die zufälligen Karten, sondern Spieler, die eine falsche Erwartungshaltung haben! Leute, die #Terraforming Mars nur mit Drafting spielen wollen, sind hier verkehrt! Hier wie dort ist die Forderung des Spiels, "mach etwas aus dem, was ich Dir gebe" und nicht "Du kannst Dir am Tag zuvor eine Strategie überlegen und diese dann im Spiel knallhart durchziehen". Das gilt genauso für die Civs: Auch diese geben keine Strategie vor, aber es gibt eine Menge zu erkunden, wie man seine Civ am besten spielt!


    Auch die Ausstattung und den Preis des Spiels zu kritisieren, halte ich für extrem albern. Jamey wollte GENAU DIESES SPIEL GENAUSO MACHEN, wie er es gemacht hat. Diese Tatsache gilt es zu akzeptieren und der Erfolg gibt ihm Recht! 15.000 Exemplare in 30 Stunden verkauft, die restlichen 10.000 sind bereits bei Retailern weltweit platziert und die nächste Auflage mit diversen internationalen Partnern steht in den Startlöchern.

  • Wenn ich mir neuere Reviews und Bereichte anschaue, also von denjenigen, die das Spiel gekauft haben (und nicht nur mit kostenlosen Exemplaren in die Vorab-Werbung eingespannt waren), dann sehe ich da nicht nur kritische Bemerkungen zur Positionierung innerhalb des Civ-Genres. Das es Civ-light auf maximal unterem Kennerspielniveau sein würde, war klar, allein schon aufgrund von Regellänge und Spielzeit.


    Ich sehe vielmehr auch Anmerkungen in diesen Berichten, dass Tapestry auch für das leichtgewichtige Spiel, das es sein will, zu mechanisch und nicht besonders spannend wäre.

    Ich hätte anfügen sollen, dass ich Reviews von meiner Darstellung ausdrücklich ausnehme. Mir ging es um die Rezeption der Spieler, um die zahlreichen Eindrücke, die kommuniziert werden, bevor diejenigen das Spiel überhaupt mal in den Händen hatten. Nein, dass die Reviews sich kritisch äußern, finde ich im Gegenteil sehr gut. So kann jeder Spieler auf einer informierten Grundlage(!) schauen, ob das was für ihn ist oder nicht, dafür braucht es ganz dringend auch diejenigen Reviewer, denen vieles nicht gefallen hat und die das nachvollziehbar artikulieren.

  • Verkaufszahlen sind kein Argument für die Qualität eines Spiels. Stichwort: Monopoly, MÄDN, Kniffel.


    Ich gönne Jamey Stegmaier den Erfolg mit seinen überproduzierten seichten Durchschnittsspielchen. Diesen Erfolg hat er sich hart erarbeitet und handwerklich gut gemacht ist das alles, da braucht man nicht drüber streiten. Aber meinen Spielegeschmack trifft er anscheinend nicht mehr und das finde ich als KS-Backer seiner frühen Werke (u.a Euphoria und Viticulture) etwas schade.

  • Ohne das Spiel zu kennen!

    Eigentlich ist es doch nicht schwer, Tapestry fällt in die Kategorie der Civ-Spiele. Warum? Ganz einfach, man führt eine Zivilisation durch´s Spiel. Das ist es, nicht mehr. Russian Railroad soll ja auch ein Eisenbahnspiel sein...

    Wie das ganze nun spielerisch umgesetzt wird ist eine ganz andere Sache, üblich wäre 4X oder Area Control oder...ihr wisst was ich meine.

    Optisches Blendwerk um einen höheren Preis zu kaschieren, kennt ihr doch von vielen Kickstarterprojekten. Verwerflich? Nein, letztendlich möchte damit jemand Geld verdienen. Für mich - nach euren Kommentaren sowie einiges auf BGG - kann ich das Fazit ziehen: Meine Erwartung an ein CIV-Spiel sind anders als die hier gebotenen, demzufolge fällt es aus dem Fokus. An Nations oder Civilisation New Dawn oder Clash of Cultures kommt so leicht nichts ran (na gut, Through the Ages und MegaCiv sollen zumindest genannt werden ;)), warum also Zeit und Geld für "belangloses" verschwenden.

    Wer eher optisch veredelte seichtere Kost möchte, bitte sehr, greife er/sie zu. Ob es letztendlich gut oder schlecht ist, wird sich noch zeigen müssen. Bis dahin sollte der Grundsatz gelten: Jedem seins!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Aber meinen Spielegeschmack trifft er anscheinend nicht mehr und das finde ich als KS-Backer seiner frühen Werke (u.a Euphoria und Viticulture) etwas schade.

    Und um der Welt mitzuteilen, das das Spiel Deinen Geschmack nicht trifft, ist das jetzt dein wievielter Post in diesem Thread?


    Das könnte man ja noch mit viel gutem Willen als "Diskussion" ansehen. Mich stört dann aber das ständige schlechtreden:


    (zu teuer, um es ohne Anspielen zu kaufen).

    Da sehe ich leider nur langweiliges Ressourcengetausche und diverse Leistenfortschritte mit drübergestülptem Zivilisationsthema

    Nö. Ich gebe mein Geld lieber für Spiele aus, nicht für nutzlose Miniaturen.

    WTF?! Komplett sinnlos...

    überproduzierten seichten Durchschnittsspielchen

    Muss das sein?

  • Klingt auch für mich eher nach bitter enttäuscht, als nach leicht enttäuscht.

    So würde ich nicht mal über eine Ex herziehen, geschweige denn über ein Spiel, das ich mir einfach nicht zu kaufen brauche. :)

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  • Es ist ein Civilization Spiel, das steht auf dem Cover direkt unter dem Namen.

    Bei Scythe steht auf der Schachtelrückseite drauf, dass es ein 4X-Spiel sei. Das ist genauso falsch und wenn man mit dieser Erwartungshaltung an Scythe herangeht, wird man enttäuscht werden. Ging mir persönlich nicht anders.

    Wenn man aber aus seinem Schubladendenken ausbricht, stellt man fest, dass Scythe ein großartiges Spiel ist.

    Das Spiel steckt in der Schublade Civ-Spiel weil der Designer und Verleger es selbst als solch eines betitelt und das öffentlich wirksam direkt unter den Titel des Spiels schreibt.

    Du sagtest es sei keines, doch der Hersteller bezeichnet und bewirbt es als solches.


    Das es sich im Endeffekt nicht so anfühlt wie man das bei solchen Spielen gewohnt ist, da würde ich dir Recht geben. Meine Bedenken dahingehend hatte ich ja hier schon einmal nach den ersten Runthroughs geschrieben. Da war ich eben enttäuscht über diese Herangehensweise an ein Civ-Spiel.


    Vllt ist es ja kein schlechtes Spiel, nur eben nicht das was ich in diesem Genre (in welchem der Designer es verortet) gern hätte.

  • Sehr oft habe ich nun schon vom "riesigen Glücksfaktor" gelesen, weil die Karten so zufällig wären. Das ist Quatsch, das eigentliche Problem sind nicht die zufälligen Karten, sondern Spieler, die eine falsche Erwartungshaltung haben! Leute, die #Terraforming Mars nur mit Drafting spielen wollen, sind hier verkehrt

    Ich werde Tapestry auf jeden Fall spielen müssen, denn genau damit holst Du mich ab. TFM mit Drafting - brrrrr..... das gefordete "Mach-was-daraus" macht es (für mich) zu einem guten Spiel - auch wenn einem mal das Glück mehr oder weniger hold sein mag, die getroffenen (und auch unterlassenen!) Entscheidungen dominieren doch das Spiel.

  • Bei mir ist das Spiel auf der Liste want to play.

    -Natürlich war ich erst voll angetan von „wow ein CIV-Spiel mit Gebäudefiguren und in kurzer Zeit spielbar“ bei Grafik naja, inzwischen Grafik ganz gut

    -beinahe bei Feuerland vorbestellt

    -aktuell: mal abwarten was Rezis über die Spielmechanik noch so schreiben. Bin mir nicht sicher ob sowas wie ungleich Spiel beenden und Punktemaschinerie mir zusagen.


    Apropos: Ist doch totaler Quatsch was vieles bisher geschrieben wurde über „Civ-Spiel“ usw. man braucht doch nur die Regeln lesen, dann weiß ich doch was mich erwartet - ein Engine-/Punkte-Builder verkleidet als CIV-Thema. Is doch nicht tragisch..

    All time favorites: Brass: Birmingham, Dune: Imperium, Klong!

  • Kurzes OT zur Diskussionskultur hier:


    Ich bin übrigens auch kein Freund der ewig gleichen Masche, ein Spiel (oder Film oder sonstwas) das einem nicht zusagt, so sehr mit Pejorativen und Diminutiven zuzuballern, dass ich dadurch den Kreativen Künstler dahinter und am besten noch jeden Fan des Produkts gleich mitbeleidige. Ist natürlich unter Gamern grundsätzlich verbreitet - die Arroganz des: "Alles, was ich nicht mag, kann nur infantile, nicht durchdachte Scheiße sein!", und die wird halt auch hier - wie in jedem Forum - von den Dauermotzern und Dauernörglern, die halt überall am lautesten sind und ihre Nörgelschwälle gerne hinter der Maske der Objektivität verstecken, ausgelebt. Und wie überall sehen die Leute dabei nicht gut aus. Süß übrigens, wenn der Rant dann tatsächlich so persönlich und repetetiv klingt wie hier, und jede Fassade der Objektivität flöten geht ... 😊


    So oder so freue ich mich dann immer über die wirklich objektiven Stimmen, die halt (an)erkennen, dass ein Spiel nicht jdem gefallen muss, und Makel haben kann, ohne deshalb gleich diminutiver Schrott sein zu müssen. Und zum Glück gibt's davon auch eine Menge hier im Forum. Danke dafür.


    Auf euch! 🍻

  • Kurzes OT zur Diskussionskultur hier:


    ... infantile, nicht durchdachte Scheiße ... Dauermotzern ... Dauernörglern, ... Nörgelschwälle ... Rant ...

    Ich teile Dein Engagement für eine offene und tolerable Sicht der Dinge - aber da muss man selbst nun auch nicht mit Kraftausdrücken austeilen, oder? Trägt nicht zur Entspannung bei, auch wenn da ein Smiley ganz am Ende steht, den nicht jeder so wahrnimmt ;) Ich finde die Diskussionskultur hier bislang nämlich recht angenehm.

  • Nur weil "A Civilization Game" draufsteht, muss noch lange kein Civilization von Avalon Hill oder FFG oder ein Through the Ages drinstecken. Nur weil die persönliche Erwartungshalten diese Schlüsselworte mit den genannten Genrereferenzen gleichsetzt, muss Tapestry das nicht sein. Spätestens seit den Vorberichten oder mit Erwähnung der 4-seitigen Anleitung sollte klar gewesen sein, dass das kein episches Zivilisationsspiel sein kann und will. Wer das dann kritisiert, hat schlicht das falsche Spiel gekauft.


    Ob es dann in seinem Genre und in seiner Zielsetzung ein spielenswertes Spiel ist, ist eine ganz andere Frage. Bin auf die Erstpartie gespannt - irgenwann und irgendwo.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Falls die jemand mag: auf YouTube gibt es Playthrough von BGG GameNight, mal mit der fast vollen 4-Spieler-Besetzung. Die meisten die ich sonst gefunden habe, sind ja eher 2-Spieler-Playthroughs. Habe ich mir gestern mal zum Teil angeguckt, GameNight-Playthroughs sind ja immer ziemlich lang.


    Mein Fazit: ich bin durchaus weiter interessiert, aber doch froh, auf die Vorbestellung bei Feuerland verzichtet zu haben. Wirklich gepackt haben mich die ersten Runden nicht. Der zugällige Tech-Stapel ist da auch bei mir ein (eher kleinerer) Minus-Punkt. Gerade Feuer gemacht und als erste Technologie AA-Batterien? Zum anderen wirkten die ersten Runden tatsächlich.... nun ja, eben nicht wie ein Civ-Spiel. So ein Name im Titel weckt eben, glaube ich, immer Erwartung, egal ob man vorher die Anleitung liest.

  • Hier wie dort ist die Forderung des Spiels, "mach etwas aus dem, was ich Dir gebe"

    wenn Tapestry das liefert stehen die Chancen gut das es mir gefällt. Den auch Flügelschlag liefert das "mach was draus" im Prinzip auch.


    Dort seh ich die Glücksproblematik nach über 10 Partien auch nicht so dramatisch, den überraschenderweise liegen wir punktemäßig immer in ähnlichen Regionen, bis auf vereinzelte Ausnahmen nach oben und unten. Deshalb vermute ich dass das Tapestry auch nur oberflächlich betrachtet ein Problem ist und es in Wahrheit im Durchschnitt auch wieder mehr auf den Spieler ankommt als auf das Glück. Einzelne Ausreißer können natürlich die eigene Meinung gerade bei wenigen Partien negativ beeinflussen.

  • Vielleicht könnte es ja helfen, die Genre-Schublade einfach ein wenig zu vergrößern. Offenheit für weniger Einengung.


    Ich gehöre eh nicht zu denen, die immer jedes Spiel gleich einsortieren müssen in dem Sinne, welches Genre, welche Schwierigkeit, inwieweit innovativ, womit vergleichbar und und und.

    Mein Ansatz ist immer, ob ein neues Spiel mich vom Thema her interessiert. Da gibt es vielfältige Möglichkeiten. Wenn ja, schaue ich es mir näher an, ob es als das, was ich darin sehe, etwas für mich ist.

    Und am Ende zählt für mich sowieso nur meine eigene Meinung. Ich gönne jedem die seine. Und ich weiß, wirklich objektive, also für jedermann geltende Merkmale für ein gutes oder schlechtes Spiel gibt es ohnehin nicht, genauso wenig, wie es "gutes" Spielen in meinen Augen gibt. Was sollte das auch sein? Effizienz beim Punktesammeln? Igitt.

    Und was für den einen ein seichtes Spielchen ist, ist für den anderen vielleicht schon geistiges Hochreck.

    Mal abgesehen davon bin ich bislang keinem von Jamey selbst entwickelten "seichten Spielchen" begegnet. Vielleicht bin ich aber zu meinem eigenen Glück zu doof, das zu merken.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich teile Dein Engagement für eine offene und tolerable Sicht der Dinge - aber da muss man selbst nun auch nicht mit Kraftausdrücken austeilen, oder? Trägt nicht zur Entspannung bei, auch wenn da ein Smiley ganz am Ende steht, den nicht jeder so wahrnimmt ;) Ich finde die Diskussionskultur hier bislang nämlich recht angenehm.

    Sorry, "nörgeln", "motzen" und "rant" liegen bei mir nicht in der Rubrik Kraftausdrücke. Wenn es bei jemandem so ankam, tut's mir tatsächlich leid. 😔


    Das andere war ja eine Paraphrasierung der von mir wahrgenommenen Wortwahl, und daher unvermeidlich, aber eben nicht MEINE Worte. 😕