Es kann nicht nur sein, es ist so. Die "Welt" von Scythe und jedes Artwork, was du im Spiel siehst, existierte bereits VOR Scythe.
Ja, das dürfte ja bislang hinreichend bekannt sein. Dennoch "wirkt" für mich das Spiel, wie bereits erwähnt, nicht wie "draufgesetzt"....und das ist mE schon ein Unterschied. Es gibt Spiele, die wirken thematisch einfach zusammengeschustert und das ist IMHO bei Scythe nicht der Fall.
Den "Bruch" in der Thematik: die Welt ist kriegerisch - Krieg kommt aber im Spiel praktisch nicht vor. Das ist ja ein schon mehrfach beschriebenes "Problem".
Ich sehe da kein "Problem" vom Spiel sondern eher in der Erwartungshaltung der Spieler. Auf der Verpackung steht: "It`s time of farming and war, broken hearts and rusted gears, innovation and valor"....und all das kommt im Sipel vor. Ich bin sogar froh, dass es kein reines Kriegsspiel ist, bei dem ich Mechwarrior-ähnlich meinen Mech aufrüste und mir das Feld für mich frei ballere. Letztendlich ist das Spiel ein Wettrennen um Siegpunkte, wie du weißt, und das finde ich hervorragend. Die Asoziation mit Kriegsspiel kommt von den Mechs auf dem Titelbild, auf denen aber genau so Arbeiter platziert sind. Es ist eben -wie das Titelbild mir (!) suggeriert, eine Mischung aus Allem: Ressourcenmanagement und Krieg.....und BTW ich finde das Spiel absolut kriegerisch. Das Spiel ist schnell vorbei und jedes Mal muss man seine Arbeiter schützen oder sie schützend vor einen Stellen, damit die Ruhmespunkte des Gegenübers minimiert werden, wenn er meine Arbeiter verdrängt. Es ist doch bei weitem nicht so, als dass ich mich locker flockig ausbreiten kann, ohne dass nicht die Gefahr besteht, dass in 1 oder 2 Zügen die Mechs nicht bei mir vor der Hütte stehen....die Gefahr besteht doch immer auf der kleinen Karte mit den Tunneln immer. Das kann man doch nicht leugnen.....?!
Aber man muss es - meiner Meinung nach - auch nicht in der falschen Richtung preisen.
Tue ich doch gar nicht, nur man muss nicht etwas schlechter reden als es ist.
Gegenbeispiel: #DerUnterhändler . Hier wird einem doch vermittelt, dass man "Verhandlungen" (wie auch immer diese im Spiel umgesetzt sind) mit dem Bösewicht führt. Faktisch ist es aber ein reines Glücks-Würfelspiel. Laut Text auf der Box "In Der Unterhändler übernimmst du die Rolle desjenigen, der die Verantwortung trägt, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Du musst mit Bedacht vorgehen, aber im entscheidenden Moment blitzschnell reagieren"...ja wo verhandle ich denn?! Ich suche mir eine Karte aus, bewerte etwaige Erfolgswahrscheinlichkeiten und würfle. Wenn man Sch... würfelt, dann würfelt man sch.... aber ich "verhandle" doch nicht....
Ich möchte das Spiel nicht schlecht reden..auf keinen Fall...Ich hatte es nur wieder verkauft, weil für mich in dem Spiel das Thema "Verhandlung" nicht stattgefunden hat. Es wurde mechanisch mE für mich (!) unzureichend umgesetzt, auch wenn`s ein Solospiel ist. MIr wurde suggeriert, als dass ich "Verhandlungen" führen könne (wie auch immer mechanisch umgesetzt) und bei diesen bewusst Einfluss nehmen könnte (ICH bin ja schließlich der Unterhändler). Bei diesem Spiel wird doch (für mich) eine Erwartung geschürt, die es (für mich) nicht halten kann. Letztendlich ist es ein mechanisches bewerten der Erfolge und hoffen, dass die Wahrscheinlichkeiten einem Wohlgesonnen sind....und das auf Würfelbasis. DAS wäre für mich ein Beispiel dafür, dass man mit falschen Erwartungen wirbt (so war es zumindest bei mir...und ich mag da sicherlich nicht für jeden sprechen, denn das Spiel hat schon viele Fans)
...Bei Scythe findet mE doch alles statt. Es ist kein (!) reines Kampfspiel, aber ich habe schon absolut kriegerische Partien geführt...