Beiträge von Ben2 im Thema „Tapestry (Stonemaier Games)“

    Das fasse ich für mich als redaktionell schlampige Arbeit zusammen. Ben2 : Wären solche Entscheidungen bei Frosted Games durchgewunken worden?

    Ich denke Ben2 bei Frosted Games muss nicht zu jedem persönlichen Problem mit einem Spiel ständig direkt um Stellungnahme gefragt werden. Zumal Frosted mit diesen Spiel hier nicht das geringste zu tun hat ist die Antwort komplett uninteressant. Ich stelle mir vor das es für Ben2 mittlerweile auch etwas anstrengend ist und gleichzeitig wird dadurch auch Druck auf seine Arbeit aufgebaut wird.


    Warum fragst du nicht bei Feuerland nach? Die Übersichtskarten z.b. hätten die ja selbst problemlos überarbeiten können wenn sie sie für nicht ausreichend empfunden hätten.

    Den Druck habe ich schon, keine Angst :D Bei mir wird ja schon über symmetrische Boxen lamentiert; und ob ein Text rechts oder linksbündig ist ...

    Wenn man schon an dem Punkt ist, dass Anleitungen grafisch analysiert werden (was ich nicht mal bei Unknowns bisher erlebt habe) - dann ist der Druck auf die eigene Arbeit schon so hoch, dass es egal ist :D

    Das Thema war für mich ein alternatives Universum zu schaffen, bei dem Mechs im Jahre 1920 durch die Gegend patrouillieren und auf dem Plan mit Arbeitern koexistieren. Ich hatte nie gedacht, dass es eine Art Risiko mit Mechs werden würde.

    Es wurde immer noch kein Thema geschaffen. das war schon da.

    Aber ja, ich bin jetzt auch raus.

    In Iron Harvest sieht man mMn aber sehr schön, was das Thema der Welt von Scythe eigentlich ist. Und das ist auch schwer wegzudiskutieren wie ich finde.

    Mh, hätten die Entwickler kein RTS sondern ein Aufbauspiel wie Siedler o.ä. mit ner handvoll sporadischer Kämpfe gemacht würde das Thema aber schon wieder näher an Scythe rankommen.


    Nur weil die halt voll auf Konflikt setzen sehe ich nicht, warum das Artwork bzw. die Welt nicht anders interpretieren kann und es genauso stimmig ist :/

    Reden wir jetzt davon, was das Artwork zeigt, oder was man Ex-post-facto sich noch schönreden kann, wie es noch passen könnte? Ernstgemeinte Frage: denn Rückabstraktion ist ja ein wichtiger Bestandteil von Brettspielen.

    Tue ich doch gar nicht, nur man muss nicht etwas schlechter reden als es ist.

    Und was mir noch wichtig ist: Wenn sich ein Spiel gut verkauft oder hochplatziert ist, dann kann man höchstens sagen: das macht vieles richtig.

    WAS es richtig macht, ist aber darauf noch nicht abzuleiten. Das kann ich dir als Redakteur leider bestätigen. Wir wissen selten warum Titel X funktioniert und Titel Y nicht. Wir hatten das mal in unserem Redaktionsseminar - die Fragestellung: Warum waren erfolgreiche Titel erfolgreich? Da saßen dann 50 Redakteure und konnten alle nur mutmaßen.

    Kommt absolut so rüber, ja.

    Genau. Liest sich absolut so ...

    Dann wäre es gut, nich tnur den ersten Satz meiner Antwort zu zitieren, sondern auf den Rest einzugehen. Nicht wieder die eigene Meinung zu bestätigen, die ich genau in den Sätzen NACH diesem Satz widerlege, warum ich es nicht so meine - egal "wie es rüber kommt".

    Ich möchte das Spiel nicht schlecht reden..auf keinen Fall...Ich hatte es nur wieder verkauft, weil für mich in dem Spiel das Thema "Verhandlung" nicht stattgefunden hat. Es wurde mechanisch mE für mich (!) unzureichend umgesetzt, auch wenn`s ein Solospiel ist. Bei diesem Spiel wird doch (für mich) eine Erwartung geschürt, die es (für mich) nicht halten kann.

    ...Bei Scythe findet mE doch alles statt. Es ist kein (!) reines Kampfspiel, aber ich habe schon absolut kriegerische Partien geführt...

    Ich weiß gar nicht, wie viele Interviews, Podcasts und Forenposts ich darüber schon gemacht habe: Ja, es gibt mechanische Spiele, die (je nach Spieler) ihr Thema mehr oder weniger stimmig integrieren. Weswegen es auch immer wieder viele Eurospieler gibt, die die thematische Dichte eines Feld-Spiels loben. Aber lass mich doch bitte nicht Gebetsmühlenartig wiederholen, dass es doch ein Unterschied ist, ob ein Spiel thematisch umgesetzt wurde: also vom Thema kommend versucht sein Thema in Mechanik umzusetzen. Nicht eben für eine Mechanik ein stimmiges Thema zu haben.

    Ich bin ganz bei dir, dass viele Dinge in Scythe super thematisch sind. In Iron Harvest sieht man mMn aber sehr schön, was das Thema der Welt von Scythe eigentlich ist. Und das ist auch schwer wegzudiskutieren wie ich finde.


    EDIT: Ich bezweifle nicht, dass Scythe ein Spiel ist, dass sehr gut ankommt. Ich dichte ihm aber auch nicht eine geniale Innovation oder spielerische Genialität an, die es einfach nicht hat. Das ist auch nicht herabwürdigend. Ich habe jetzt Jamey wiederholt für seine Leistung gelobt. Mehr kann ich nun wirklich nicht machen.

    Das tust du im Endeffekt zwar auch, aber mit sehr viel eingeflochtener, durchaus herabwürdigender Kritik, von "wenig Aufwand" bis zu "Talent für Marketing und Hype".

    Wenn du das als herabwürdigend siehst ... Ich halte das für Lob. Viel Erfolg für wenig Aufwand ist doch perfekte Effizienz?

    Und er hat Talent für Marketing und Hype. DASS es so viele spielen, das ist doch perfekt?

    Das macht es nicht zum perfekten Spiel. Es hat aber seinen sehr hohen Appeal. Das ist eine gute Rezeptur für ein erfolgreiches Spiel.
    Genau wie Monopoly oder Uno, aber perfekt auf die Zielgruppe engineered. Wenn ich das so könnte, hätte ich schon längst meinen eigenen Verlag gegründet. Das gebe ich dir mit Brief und Siegel.

    Also das kann sein, dennoch hat er mit Scythe ein absolut stimmiges und thematisch sehr schönes Spielchen abgelegt, das nciht umsonst so hoch auf BGG platziert ist und vielerorts seine Fans hat. Für mich wirkt das nicht wie drauf gesetzt....da gibt es ganz andere Kandidaten und Scythe in diesem Zusammenhang zu nennen empfinde ich als nicht passend.

    Es kann nicht nur sein, es ist so. Die "Welt" von Scythe und jedes Artwork, was du im Spiel siehst, existierte bereits VOR Scythe.

    Das diese Welt begeistert und viel vom Spiel trägt, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Das ist so. Ich werde mir auch das PC-Spiel Iron Harvest kaufen, was ebenfalls in dieser Welt spielt - wobei hier auch Worldbuilding weiter betrieben wird.

    Steckt aber halt auch mehr Geld in nem PC Spiel als in nem Brettspiel.

    Den "Bruch" in der Thematik: die Welt ist kriegerisch - Krieg kommt aber im Spiel praktisch nicht vor. Das ist ja ein schon mehrfach beschriebenes "Problem". Auch viele Elemente in diesem Spiel - wie etwa Riverwalking - kommen auch in der "Welt" so nicht vor, sind also mechanisch, nicht thematisch begründet.

    Jamey hat etwas gemacht, was man nur loben kann: mit wenig Aufwand ein stimmiges Spiel gezaubert. Dieses Artwork in dieser Fülle und Qualität zu bekommen, dass gäbe es einfach sonst nicht. Das kann sich maximal ein FFG leisten. Und er hat bekannte, gut funktionierende Mechanismen aus anderen Spielen gut für seinen Zweck übertragen.

    Gepaart mit seinem gottgegebenen Talent für Marketing und Hype hat er das perfekte Produkt auf den Markt gebracht. Ich verwende hier absichtlich Produkt und sage nicht das perfekte Spiel.

    Vor dieser Leistung kann man sich nur verbeugen.

    Aber man muss es - meiner Meinung nach - auch nicht in der falschen Richtung preisen.

    und dann haut er am Ende diese Encounter-Dinger rein, die sich anfühlen, als hätte er irgendwas mit zu viel gekauftem Artwork tun müssen.

    THIS!

    So spart man sich mal eben auch jede Arbeit oder Investition von Worldbuilding, wenn man die Flavortexte weglässt.

    Aber das hat er ja schon mal zugegeben. Welt und Artwork gekauft, und am Ende spiel draufgesetzt.

    Ich denke schon, dass Jamey da unbedingt den Effekt "So ein kompexes Spiel mit nur vier Seiten Anleitung!" erreichen wollte.

    Wobei man das ja nicht zwangsläufig deswegen bei einer deutschen Version auch so machen muss - außer der Lizenzgeber zwingt einen förmlich.