Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Tapestry (Stonemaier Games)“

    So sehr ich Tapestry auch mag, so wenig bedeutend sind mir die Veränderungen, die es aus Balancing-Gründen gibt. Zwar habe ich mir die auch immer wieder mal ausgedruckt, gucke aber schon seit längerer Zeit vor einer Partie nicht mehr rein. Fast alle Veränderungen sind aus meiner Sicht für jemanden, der gar nicht so tief in ein Spiel eindringen mag, ziemlich unwichtig, weil ich das nicht oft genug spiele, um diese Balancing-"Probleme" als solche überhaupt wahrzunehmen.


    Ich nehme das Spiel einfach so, wie es ist. Jedes Mal nachzuschauen, ob es eine Veränderung gibt, und die dann während einer Partie auch immer mit zu bedenken, ist mir zu aufwändig.


    Ob ich mir die neuen Blätter kaufe, wenn sie denn mal auf Deutsch erscheinen, ist eine andere Frage.

    Heute wird ja die neue Tapestry Erweiterung enthüllt. Bin schon sehr gespannt. Mit neuen Civs und Tapestrykarten rechne ich ja auf jeden Fall. Aber sonst so? Das wird ja hoffentlich nicht alles sein.


    Ein komplett neues Spiel wird heute auch noch angekündigt, schon 3 Jahre in der Mache. Schauen wir Mal.

    Woher kommt die Info? Gibt es einen Link, wo das veröffentlicht wird? Dazu habe ich noch nichts gehört, zumindest bei BGG nicht.

    Das war eine Info-Mail.

    Ist es für den Spielspaß nicht völlig egal, welche Strategie andere für besser halten?


    Nicht egal mag das sein, wenn es einem darum geht, möglichst viele Punkte zu machen. Wem es wiederum vorrangig darum geht zu gewinnen, der könnte sich ja auch mit einer weniger optimalen Punktzahl begnügen, dafür aber spielen, wie er es am liebsten mag, solange seine Mitspieler ohnehin nicht mehr Punkte schaffen.


    Meiner Frau zB genügt es nicht zu gewinnen, sie will einfach alles "richtig" machen und dafür so viele Punkte bekommen wie möglich.

    Für mich sind Punkte eh Schall und Rauch. Mir kommt es auf in meinen Augen thematisch schönes Spielen an. Ich habe nichts dagegen zu gewinnen, brauche das aber nicht. Und wenn ich gewinne, tut es ein Punktegleichstand plus Tiebreaker auch. Das ist doch auch spannender als einsames Davonziehen.


    In diesem Sinne ist für mich die beste Strategie die, mit der ich am meisten Spielfreude habe. Mal konzentriere ich mich auf die Ausbreitung auf dem Plan, mal darauf, die Stadt auszubauen, mal darauf, diese oder jene Leiste bis ans Ende zu schaffen, zB unbedingt den Weltraum zu erreichen usw.. Dann interessiert es mich schlicht null, ob das punktemäßig optimal ist, Hauptsache ich erreiche meine Ziele und habe Spaß dabei.


    Aber klar, ich verstehe natürlich, dass man auch seinen Spaß daran haben kann, die punktemäßig optimale Strategie zu finden. Aber, wenn es die bei einem Spiel gibt und ich sie herausfinde, finde ich das für mich schon langweilig; also versuche ich das gar nicht erst herauszufinden.

    Bei Tapestry sollte man sich aber noch die aktuelle Errata holen. Patch vor Spielbeginn einspielen, ist erlaubt und sogar empfehlenswert.

    Warum? War das Spiel vorher so kaputt, dass es nicht einmal für eine Erstpartie langt?

    Nein, war es nicht. Das sind im Grunde doch alles nur vernachlässigbare Kleinigkeiten. Ich möchte wetten, dass die meisten, die Tapestry spielen, nicht oft genug spielen werden, um irgend welche Ungleichgewichte überhaupt wahrzunehmen.


    Wer einfach "nur" spielt, ohne alles bis ins Letzte auszutesten, wird schon am Grundspiel seine Freude haben können, ohne je etwas zu vermissen. So kleine Balancing-"Probleme" sind bei SM-Spielen ja nicht unbedingt die Ausnahme; dafür arbeitet man dort aber auch immer wieder daran und veröffentlicht die entsprechenden Ergebnisse, damit alle die, die "ernsthaft" spielen und das sehr genau nehmen, auch zufriedengestellt werden.

    Nicht kaputtdenken und einfach losspielen :)

    So sollte man es machen. Regel lesen und los geht's, ohne das Spielmaterial, vor allem Karten, näher anzusehen, kein Forum, gar nichts. Einfach loslegen.

    Wie es wirklich geht, lernt man dann beim Spielen. Bevor man auch nur ahnt, dass es zwischen einzelnen Völkern Ungleichgewichte geben könnte, braucht es mehr als bloß eine Erstpartie.

    Ich finde den Vergleich von Spielen meist schwierig und oft sehr weit hergeholt. Das liegt vielleicht daran, dass ich ohnehin vorrangig thematisch und nicht mechanisch denke.

    Das Voranschreiten auf 4-5 Leisten bei Tapestry bezw. 1 bei Arnak "kostet" jeweils etwas, erfüllt aber doch einen völlig anderen Zweck; die Ähnlichkeit der Mechanik bedeutet für das Spielerlebnis aus meiner Sicht schlicht nichts.


    Wenn man schon zwanghaft vergleichen will, könnte man eher einen Vergleich anstellen zwischen z.B. Die Räuber der Nordsee und die Räuber aus Skythien, weil beide Spiele eine sehr ähnliche Grundmechanik haben, wenn man es mal auf der Ebene des Arbeitereinsatzes und der beiden Aktionsbereiche betrachtet.

    Ich habe noch nichts von Tapestry, spiele aber schon lange mit dem Gedanken dieses Spiel kennenzulernen. Nun gibt es ja doch schon einige Erweiterungen, daher die Frage hier in die Expertenrunde: was lohnt sich für eine Kennenlernpartie? Genügt dafür das Grundspiel oder sollte man gleich mit einer Erweiterung spielen bzw. machen diese das Grundspiel deutlich besser?

    Die Erweiterungen laufen dir nicht weg. Schon das Grundspiel ist ein schönes und interessantes Spiel. Plans&Ploys verändert aus meiner Sicht jetzt nicht so sehr viel, ist hauptsächlich mehr von allem. Arts&Architects verändert da schon einiges durch eine neue Leiste, neue Hauptstadtkarten usw.. Gespielt habe ich die zweite Erweiterung aber noch nicht, habe sie aber schon.

    Ich mag das ja. Schön wäre, wenn es "final" ist, dass man die aktualisierten Völkertableaus noch mal separat bekommt. Ständig auf 2 Orte zu schauen für sein Volk ist doof.

    Wenn ich das Posting von Jamey bei BGG richtig verstanden habe, ist das auch geplant. Er meint da, dass es inzwischen derart viele Daten dazu gibt, dass man die Völkereigenschaften final machen kann, ohne Gefahr zu laufen, wenn man mit einem Neudruck anfängt, das dann nochmals machen zu müssen, weil wieder etwas "herausgekommen" ist. Das soll sogar unter dem Gesichtspunkt gelten, dass es noch eine weitere Erweiterung geben könnte.

    Änderungen bei einzelnen Zivilisationen aus Balancing-Gründen sind für mich in erster Linie ein Zeichen, dass Jamey sein Spiel auch nach Erscheinen noch ernsthaft betreut. Sie sind im Zweifel das Ergebnis vieler Partien aller möglichen Spieler, denen es Spaß macht, in jeder Partie alle denkbaren Grenzen auszuloten. Ich möchte fast wetten, dass die meisten Spieler einen Bedarf in dieser Richtung niemals haben werden. Mir ist jedenfalls selbst noch in keiner Partie ein relevantes Ungleichgewicht aufgefallen. Trotzdem wende ich die jeweils geltenden Änderungen nach dem Motto an, er wird sich etwas dabei gedacht haben, schaden wird es schon nichts.


    Die neueste Erweiterung habe ich, wie schon das Grundspiel und die erste Erweiterung, in Englisch. Eine Neuanschaffung in Deutsch wäre mir zu teuer. Spielrelevante Texte kann man im Bedarfsfall ja vor einer Partie übersetzen. Das wird man im Zweifel auch machen müssen, wenn man keine deutsche Ausgabe hat, weil es viel Text im Spiel gibt, nicht nur die Spielregel.

    Umnochmal den Vergleich zu UWC zu bemühen: in Sachen Materialien hatte ich bei Tapestry einen ganz anderen Schnack für ca 70€ auf dem Tisch als bei meinem ebenso teurem gepimpten UWC.

    Der Vergleich ist vor allem wegen der unterschiedlichen Produktionsstandorte schwierig (China vs. EU) Hinzu kommt noch das Vertriebsmodell von Stonemeier, welches - so zumindest mein Eindruck - einen signfikanten Anteil an B2C Verkäufen als Basis hat

    Vielleicht könnten ja Fachleute so freundlich sein, ihr Fachchinesisch gleich selbst verständlich zu übersetzen (B2C Verkäufe), damit man nicht erst googeln muss.


    In meinem Beruf galt es immer als selbstverständlich, auch an Nichtjuristen gerichtete Texte möglichst allgemeinverständlich abzufassen.

    Farbige, individuelle 3D-Gebäude gehen weit über das üblicherweise gewohnte Maß an Wertigkeit hinaus und stellen in meinen Augen eben eine nutzlose und verzichtbare Verteuerung dar.

    Das ist eine durchaus nachvollziehbare Sichtweise. Man könnte Tapestry sicher auch spielen, wenn die Minis bedruckte Pappplättchen wären.


    Das war aber wohl nicht der Aufhänger für die Spielentwicklung. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war das bei Tapestry ein ähnlicher Anknüpfungspunkt wie bei Scythe. Jamey Stegmaier lässt sich anscheinend gerne von ihm künstlerisch interessant erscheinenden Dingen zu seinen Spielen inspirieren. Bei Scythe war es die künstlerische Welt, in der dann Scythe spielt. Bei Tapestry waren es solche Gebäude. Aus diesem Blickwinkel waren die Gebäude-Minis Anregung und unverzichtbarer Bestandteil zugleich. Ein spielmechanisch ausreichendes Pappplättchen hat halt einfach nicht den Glanz der Gebäudeminis. Der Erfolg scheint ihm ja auch Recht zu geben. Das Spiel wird gekauft, so dass es nun sogar eine zweite Erweiterung mit neuen Gebäudeminis geben wird.

    Weiß ich nicht. Wurde das denn viel diskutiert? Ich habe das wohl 2x hier im Forum erwähnt.

    Ach, da wurde schon jede Menge drüber diskutiert. Nicht nur nutzlos, sogar störend sollen sie sein, weil sie nicht genau auf das Raster passen und die Übersicht behindern. usw.

    Ist diese immer wieder aufgewärmte Diskussion um die Minis in Tapestry, deren Nutzen und den Preis nicht irgendwie müßig? Auch die neue Erweiterung wird dennoch neue (noch hübschere) Minis enthalten -vermutlich weil es genügend Leute gibt, die sie mögen- und sie wird ihren Preis haben.


    Wem's nicht gefällt, braucht's ja nicht kaufen. Tapestry ist ein interessantes und schönes, auch gutes Spiel. Zu den wesentlichen Dingen für ein glückliches Leben gehört es, wie kein Spiel, trotzdem nicht. Obwohl sie es nicht brauchen, wird es dennoch wieder ausreichend viele Menschen geben, denen die Erweiterung gefällt und die den Preis bezahlen werden.


    Ich gehöre zu denen, die die Minis mögen und sie nicht durch Pappplättchen ersetzt sehen möchten. Der wie ein Limes-Turm aussehende Vogelbeobachtungsturm ist doch einfach "göttlich".

    Wieder einmal gut zu sehen, wie unterschiedlich ein Spiel gesehen werden kann.


    Ich bin durchaus kein glühender Anhänger von Tapestry, werde das auch nicht werden. In der Reihe der Spiele von Jamey Stegmaier, nämlich Viticulture, Scythe, Euphoria, Charterstone und Tapestry ist es immerhin das einzige, das ich bei BGG mit "7" bewertet habe und damit auch das einzige mit einer Wertung unter "8".


    Das liegt aber nicht an seinen angeblichen Mängeln. Mir fehlt in der Spielregel nichts, ich kann damit problemlos spielen. Die Wahrzeichen gefallen mir, mich stört auch nicht, dass man schon richtig hinsehen muss, um sie korrekt auf dem Stadtplan zu platzieren. Wenn ich mich für anklippbare Basen interessiere, dann ausschließlich wegen meiner Mitspieler, die -nicht nur dabei- ein Problem damit haben, genau hinzusehen. Mich stören auch nicht die kleinen Anpassungen bei den Fraktionen. Ich habe auch kein Problem damit, Tapestry als -etwas anderes- Civ-Spiel zu betrachten. Da wird insgesamt viel Wind um nahezu nichts gemacht.


    Wenn Tapestry von mir nicht über "7" gewertet worden ist, liegt das ausschließlich daran, dass es mir zu wenig thematisch und -trotz der Zufallselemente- am Ende zuviel Optimieren ist. Wenn ich schon Punkte sammeln soll, dann sollte das thematisch besser unterfüttert sein. Noch besser wäre es allerdings, wenn so ein Spiel ein punkteunabhängiges Ziel hätte. So muss ich mir das jeweils selber setzen, wie etwa vor dem Spielende in den Weltraum zu kommen. Schaffe ich das, bin ich zufrieden, die Platzierung nach Punkten, oder überhaupt das Punkteergebnis, haben für mich keinen Reiz.

    Ich halte es da wie immer: Abwarten und Tee trinken. Wenn man's vorbestellen kann, lese ich die Spielregel, denke über den Preis abzüglich Vorbesteller- und Champion-Rabatte nach und entscheide mich, ob ich es haben will.

    Bislang ist es für mich interessant, der Rest ist noch Zukunftsmusik.

    Die Plans&Ploys -Erweiterung zu Tapestry ist bei Stonemaier Games zur Vorbestellung und Lieferung für September angekündigt.


    Bei Feuerland erscheint sie bis Jahresende jedenfalls nicht im Druckkalender. Das ist mir letztlich aber auch egal, ich habe Tapestry ohnehin in Englisch, da kaufe ich dann auch die Erweiterung in Englisch. Das habe ich allerdings auch schon bei Spielen gemacht, deren Grundspiel ich in Deutsch habe, wenn mir die Lokalisierung der Erweiterung zu lange dauerte.


    Bei anderen Spielen wie Viticulture/Tuscany und Scythe scheint das gemäß den Nachdruck-Ankündigungen bei Feuerland ja gut zu laufen.

    Pendulum ist ab September als "erhältlich auf dieser Website" angekündigt. Meins (englisch) ist für Mittwoch angekündigt.


    Erwartungen an Verlage, auch jede Erweiterung zu lokalisieren, habe ich nicht; schließlich ist das für den Verlag Geschäft, das sich rechnen muss.

    So oder so, ich habe das Grundspiel in Englisch und deshalb auch kein Problem damit, die Erweiterung in Englisch zu kaufen.


    Davon abgesehen bekommt man als Champion -kann ja jeder werden- auf bei Stonemaier Games vorbestellte Artikel normalerweise $10 Rabatt.


    Das hat sich bei der letzten Vorbestellung (Pendulum und komplette Scythe-Regel) richtig gelohnt; heute habe ich dazu die Lieferankündigung bekommen.


    Im September laufen ja dann Vorbestellung und Auslieferung der Tapestry-Erweiterung.

    Wir haben heute wieder 2 Partien gespielt. Macht viel Spaß! Spiel 1 endete mit 98:69, Spiel 2 mit 175:98.


    300 Punkte? Keine Ahnung wie das gehen soll...

    keine Ahnung wie man es schafft unter 100 zu bleiben? :/

    Geht schon, habe ich in 5 Partien einmal mit den Mystics geschafft. Sonst liegen wir bisher bei max. 205. Für höhere Punktzahlen fehlt mir dann der Anreiz, es versuchen zu wollen.

    Mir liegt generell nichts daran, meinen bisherigen Highscore zu schlagen.

    Nachfrage: Die "normalen" Doppelkopf-Boxen oder die für Senioren?

    Ich wusste bislang nicht, dass es auch welche für Senioren gibt, was ist denn da der Unterschied? Ich denke es sind die ganz normalen, da passt ein normal großes Doko-Deck rein

    Wusste ich nicht. Ich habe auf der Website von Frobis geschaut. Die Seniorenboxen haben andere Maße (länger, schmaler, niedriger) und passen damit wohl zu den Seniorenkarten für Doppelkopf, die es bei Frobis auch gibt; habe ich nicht, habe ich da nur gesehen.


    Also: normale Doppelkopf-Boxen. Danke.

    der Rest deiner Kritikpunkte ist eher in deinen spielerischen Vorlieben zu sehen und wäre in meinen Augen teilweise sogar kontraproduktiv.

    Den Punkt, dass die Einkommensgebäude das Feld verdecken, auf dem steht, was sie für Einkommen bringen, findest Du okay bzw kontraproduktiv, wenn man etwas daran ändern würde/geändert hätte? :/


    Das Verdecken von Informationen von Spielsteinen hat man doch schon vor fast 10 Jahren Through the Ages angekreidet, woraufhin sich dann alle die halbdurchsichtigen Steine bei BGG bestellt haben. Das muss in einem Spiel aus 2019/2020 noch vorkommen?

    Durchsichtige Gebäude würden mich jedenfalls massiv stören. Glaslinsen oder ähnliches zu verwenden, ist thematisch aus meiner Sicht einfach unmöglich. Bliebe etwa noch, die kleinen Gebäude auf eine zweite Leiste neben der jeweiligen Leiste mit den Einkommensicons zu platzieren, was aber mehr Platz erfordert.

    Aus meiner Sicht ist da eine Änderung überflüssig. Ich habe mit der Platzierung der kleinen Gebäude auf dem Spielertableau noch nie ein Problem gehabt, aber ich gucke mir ja auch vor dem ersten Spiel und beim Aufbau das Spielmaterial genau an.

    Das Spiel basiert laut Jamey auf den Gebäuden, d.h. er wollte ein Spiel um diese herum designen, weil sie ihm so gut gefallen haben.

    Schau an, dann lag ich ja mit meiner Einschätzung (s. Wochenthread) richtig. Ein Eindruck jedenfalls bleibt bestehen - #Tapestry polarisiert - egal von welcher Seite man es betrachtet, irgendwas ist immer. ;)

    So entstehen manche Spielideen halt. Stefan Feld hat mal ein Spiel entwickelt, in dem er unbedingt mal was mit Würfelturm (ein mechanisches Element) machen wollte. Bei Jamey Stegmaier war es eben ein optisches/thematisches Element. Was auch immer die Spielidee auslöst, es kann ja durchaus ein interessantes Spiel daraus werden.

    ravn Schön, dass dir Tapestry spielerisch gefällt.


    Ansonsten kann natürlich jeder über alles klagen, wie er Dinge empfindet, das sei dir unbenommen.

    Schaut man mal genauer hin, kann man dem Spiel aber nicht wirklich einen Vorwurf machen, auch nicht den redaktioneller Schlamperei. Dazu muss man jetzt kein ausgeprägter Fan sein.


    Ob einem die Wahrzeichen zu groß sind, ist reine Geschmackssache. Auf dem Plan sollten sie schon deshalb nicht stehen, weil dann Beschwerden darüber kämen, dass sie vieles verdecken. Sie sind auf dem Plan an der Stelle bildlich dargestellt, an der sie kommen. Mit dem Grundriss haben manche wegen des Einpassens in das Stadtraster Probleme, die man nicht haben müsste: Auf ihrem Tableau stehen sie nicht nur zugeordnet zu ihrer Leiste, sondern auch in der korrekten Reihenfolge ihres Erscheinens, und das auf einem Abbild des gerasterten Grundrisses, das man sich ansehen kann, wenn man das Gebäude nimmt, falls man es nicht ohnehin weiß.


    Die kleinen Gebäude auf dem Spielertableau sind, wie ich finde, sehr vernünftig auf festen Plätzen untergebracht und zeigen, wenn man sie baut, was sie "freischalten". Das gibt es so in anderen Spielen auch. Schon vor dem ersten Spiel hilft da, was ich meinen Mitspielern immer wieder predige: Das Spielmaterial genau ansehen, "lesen" sozusagen, und den Aufbau selber durchführen. Man sieht doch, was auf den Plätzen der kleinen Gebäude ist, bevor man sie drauf stellt. Wenn man sich da all ihre vier Leisten vorher mal anschaut, erfasst man auch, welchen Vorteil es bietet, auf jeder dieser Gebäudeleisten weit voranzukommen.


    Auch die Ressourcenleisten gibt es so in anderen Spielen. Da kann man halt keine Vorbereitungshäufchen bilden, wozu auch. Wer das braucht, könnte sich dazu ja zusätzliche Ressourcenmarker von irgendwoher nehmen, was ich aber recht unpraktisch fände, es bräuchte auch mehr Platz.


    Übersichtskarten: Meinst du die kleinen oder den großen "Reference Guide" (sorry, habe nur die englische Ausgabe).


    Die kleinen Übersichtskarten benutzen wir nicht. Die Einkommensphase und die dort einzuhaltende Reihenfolge sind komplett auf dem Spielertableau abgebildet in Form leicht zu merkender Icons. Die Möglichkeiten der Fortschrittsleisten auf dem Spielplan sind im Reference Guide mit allen relevanten Icons abgebildet und textlich beschrieben; was soll da fehlen?

    Wofür benötigt man die denn?

    Die Basen der Gebäude sind alle etwas zu klein, so dass es bei ihnen Zweifel geben kann, welches Grundflächenraster sie denn nun einnehmen. Das kann man mit genauem Schauen lösen, die aufsetzbaren Basen erleichtern das aber. Alle, die Spiele gerne rasend schnell runterspielen, können sich jetzt endlich auch Tapestry zuwenden.


    Scherz beiseite, die Dinger sind einfach nützlich. Freue mich schon auf meine, die ich bei PowerPlant bestellt habe.

    Hillbilly Guter Bericht. Immer wieder interessant zu sehen, wie man an Spiele herangehen kann.


    Dein Bericht legt nahe, dass es dir eher um Effizienz bei der Erzielung von Punkten geht. So kann man das natürlich spielen, erst recht, wenn man die "magische" Marke 300 erreichen will.


    Ich mag Tapestry auch, pröbele aber lieber so rum, versuche dieses, mache jenes. In unserer letzten Partie etwa war mein Ziel, in den Weltraum zu kommen; das hatte meine Frau zuvor mal erreicht, das wollte ich jetzt auch mal haben. Alles andere war mir ziemlich wurscht, Hauptsache ab in den Weltraum. So fokussiert, egal was man sonst so hat und machen kann, ist nicht die effektivst mögliche Spielweise, macht aber auch mal Spaß. Punkte waren zum Vergessen, mit dem Spielsieg hatte ich nichts zu tun, aber ich hatte mehr Spaß dabei als meine Frau, die jedem nicht erzielten Punkt nachtrauert.

    So wahnsinnig viel Text ist das ja jetzt auch nicht.

    Das war gar nicht die (primäre) Ursache. Ich fand es als Lösung eher unelegant, vor allem wenn ich das Spiel mal mit wenig spielenden Gästen probieren möchte (ich finde, dass es dafür durchaus taugt). Spätestens mit dem Bekanntwerden einer deutschen Version war dann jeglicher Elan verschwunden. ^^

    Verstehe ich vollkommen. Elegant ist das nicht. Wenn es aber, wie seinerzeit, nur eine englische Ausgabe gibt und die mit Mitspielern wegen Sprachschwierigkeiten nicht gut funktioniert, muss es halt sein. Meiner Frau jedenfalls sind meine Übersetzungen und deren Handling lieber als das Rätseln, "was heißt das denn jetzt?".


    Da meine Frau meine bei weitem häufigste, beste (mit großem Abstand besser als jedes Mitglied meiner Spielgruppe) und wichtigste Mitspielerin ist, sind deren Wünsche "Befehl".

    Eine Übersetzung zu machen und auszudrucken wie Huutini habe ich mir mehrfach vorgenommen, aber letztlich nie gemacht. Jetzt zu wechseln war dann doch einfacher ...

    Ich habe die private Übersetzung der Tapestry-Karten und der Fraktionen nach Erscheinen gleich vor dem ersten Spiel gemacht. So wahnsinnig viel Text ist das ja jetzt auch nicht. Gestern konnte meine Frau das dann sofort wieder nutzen, nachdem wir Tapestry seit Oktober nicht mehr gespielt hatten.


    Bin jetzt übrigens auf einer Art Jamey-Trip, nächstes zu spielendes Spiel wird Euphoria mit der Ignorance-is-Bliss-Erweiterung, wobei die Erweiterung von Morton gemacht ist. Diese Erweiterung führt vor allem eine Verbesserung für zwei Spieler und einen Automa ein, so dass man auch solo spielen kann. Mal schauen, ob ich bei Euphoria das Blatt wenden kann, bisher (das war zuletzt 2015) vier Partien gegen meine Frau, alle verloren (einmal 9:10, dreimal 8:10).