Beiträge von brettundpad im Thema „Tapestry (Stonemaier Games)“

    Krasse Punkte macht ihr da. Ich habe die Erweiterung jetzt auch ein paar Mal auf dem Tisch gehabt. Gefällt mir echt gut! Die Leiste ist erfrischend anders. Am stärksten ist sie wohl in symbiose mit einer anderen?! So war jetzt mein Eindruck. Eben durch die verbesserten Tableauleisten. Trotzdem bin ich bisher nicht über 350 Punkte gekommen. Nicht alle neuen Fraktionen sind Punkteschleuder (auf die fokussiere ich mich) und welche Kunstwerke man wann bekommt, kann auch den Unterschied machen.

    Nur damit das nicht untergeht, weil hier irgendwelche Lager/Schubladen gebastelt werden, mir gefällt Tapestry und auch Scythe! Ich hatte in meiner Partie Tapestry richtig viel Spaß, es war mir halt nur im Sinne eines Civ-Spiels, ja selbst eines Zivilisationsspiel, zu unthematisch. Ich kann daher verstehen, das es da draußen einige Spieler gibt, denen das auch nicht gefällt. Klar kann man sich nun manche Dinge zurechtdrehen, wie von manchen User bei den Wechseln der Staatsform, oder der Erklärung warum Fliegen nach Lagerfeuer-Epoche logisch ist. Im Kern gibt es aber unzählige Dinge, die sich komisch anfühlen können. Das hier ein Hinweis auf diesen Umstand, damit quittiert wird, das man sich bitte besser informieren sollte oder am Ende von Schuld gesprochen wird, verwirrt mich.

    Das es manchen nicht stört oder gar freut, schließt das Gefühl von manchen trotzdem nicht aus.


    Weiter rennt man als Spieler Leisten entlang, die das ganze Spielgeschehen eher abstrakt präsentieren. Ähnlich war und ist die Bewegung der Mechs in Scythe z.b. unthematisch.


    Hier wurde nun als Beispiel 7 Wonders genannt und dort habe ich einen sehr logischen Aufbau und Abhängigkeiten von Karten und was diese darstellen. Das ist für mich wesentlich thematischer!


    Es stört mich in Tapestry nicht einmal, ich behalte das definitiv im Schrank. Ich fand es nur wichtig, in einem kurzem Fazit zu erwähnen, das man kein richtiges thematisches Spiel im Sinne eines logischen Aufbaus einer Zivilisation erwarten soll. Das dies nun reicht um Dämme brechen zu lassen, verwundert mich mehr als jede Stonemaier Marketingkampagne.

    Ernst Juergen Ridder Ich mag es. Wenn ich mir enttäuschte Wertungen anschaue, dann ist das neben der Balance eben die Civ-Enttäuschung. Persönlich kann man nun von eigenem Schubladen sprechen und es ist doch super, wenn du das direkt anders aufgefasst hast. Ich finde den Hinweis auf eine andere Behandlung des Civ-Themas durchaus angebracht. Ich spreche nur von meinem Spielgefühl und meine Zivilisation war thematisch absolute Grütze, sie basierte rein auf optimalen Bewegungen auf den vier Leisten. Und das war am Ende recht erfolgreich.

    Ernst Juergen Ridder Als Spieler der eher thematisch Spiele angeht und nicht gerne auf Siegpunkte schielt, verteidigst du ausgerechnet dieses Spiel? Es ist für mich kein richtiges Civ-Spiel, weil ich nicht einmal das Gefühl hatte, hier thematisch mein Volk zu entwickeln, auch anhand der beworbenen echten historischen Hintergründe. Da kann es passieren, das ich die Technologie Fliegen vor Feuer erhalte, da fliege ich hier ins All und dort kann ich noch nicht einmal Schwerter herstellen, vom Lagerfeuer und Keule meines Volkes ist mein erster historischer Schritt die Olympiade? Oder Demokratie? Ich kann darüber hingwegsehen, weil es für mich ein Enginebuilder im Civ-Gewand ist. Wenn ich aber Bock habe, ein Volk wirklich vom Lagerfeuer in die Moderne zu führen, dann nicht mit Tapestry. Nein, es ist nicht wie Im Wandel der Zeit, Civilization oder aktuell Era of Tribes. Es ist für mich auch weit entfernt vom Gefühl diverser Computerspiele, die persönlich viel mehr dieses Begriff gepflegt haben. Ein Civ-Spiel behandelt für mich die thematisch wie logische Entwicklung eines Volkes. Das finde ich in Tapestry nicht.

    Spielt das hier eigentlich noch jemand?

    🙋🏻‍♂️

    Und mit viel Vergnügen. Immer noch einer meiner aktuell liebsten Engine-Builder mit tollen Momenten.

    Passt zu meiner Einschätzung. Ich hatte es erst einmal auf dem Tisch. Aber aufgrund der Wahrnehmung des Spiels, ähnlich wie MetalPirate habe ich schlimmes erwartet. "Leider" hatte ich verdammt viel Spaß! Ich würde daher auch nicht von einer "Anstands" 7 sprechen. Sondern von einer guten 7. Man darf nur nicht den Fehler machen hier ein echtes Civ-Spiel zu erwarten.

    Alle blenden es aus, das vor Release 65 10er Berwertungen vergeben wurden. Hype oder nicht, mir ist sogar das Spiel egal, ich finde das einfach nur affig. Kann jeder machen wie er will, aber durch die 1er Bewertungen finde ich das gerade sehr lustig.

    Mmh...hektisch ist bei mir 5-Minute Dungeon. :D Aber Euphoria ist ja relativ schlank und übersichtlich. Bei uns flutscht das Spiel total und dafür liebe ich das. Wir sitzen da auch nicht mit der Schachuhr und klopfen den Mitspielern auf den Finger. Wir sitzen an manchen Spielen auch stundenlang, aber Euphoria geht wirklich so flauschig locker runter. Scythe auch. Ich kann auch mal ins Grübeln verfallen oder hab ne Blockade, aber ich bin jedesmal begeistert wenn in Scythe die Züge zwischen 20 und 60 Sekunden dauern. Das funktioniert allerdings nur mit vielen Mitspielern, weil man in der Spielzeit der anderen überlegen kann, was man selber macht. Das kann man natürlich trotzdem hektisch finden, aber gleichzeitig können wir solche Spiele dann auch locker unter der Woche spielen.

    Mir fällt gerade auf – wir reden wieder nicht über Tapestry :D


    PowerPlant Ich bin mir ziemlich sicher das es am Anfang als 4X verkauft und vermarktet wurde. Es mittlerweile aber entfernt wurde. Hah, auf Kickstarter habe ich es noch gefunden. Das war aus meiner Sicht am Anfang auch einer der Kontroversen zu dem Spiel. Mittlerweile ist das 4X überall verschwunden.


    Das stimmt absolut! Ich würde sogar sagen, das die Spielzeit noch geringer ausfallen kann, wenn alle anderen das Spiel beherrschen. Für mich DER Pluspunkt bei Euphoria und Scythe. Euphoria spielen wir mit 5 Spielern in 60 Minuten, Scythe mit 5 bis 6 Spielern in 120 Minuten.

    Da ich Charterstone selbst gespielt habe, habe ich dazu meine persönliche Einstellung und freue mich nicht weniger auf Tapestry, nur weil andere Charterstone nicht so gut finden wie ich.

    Das wäre ja auch absoluter Wahnsinn. Ich finde Charterstone zwar nicht gut, freue mich aber auf Tapestry. Und ich hoffe doch das es typisch Jamey kein weiteres Civ-Spiel ist, sondern zugänglicher, mit anderen Kniffen. Denn Scythe ist auch kein klassisches 4X.

    Ja und jetzt? Legacy Spiele kommen oft unterschiedlich an und nein wir haben es nicht falsch gespielt. Da ich allerdings Spiele auch ein Stück weit für den Blog "teste", spiele ich vielleicht anders. Wir haben z.B. zwei Partien ohne Automa gespielt. Um diese Erfahrung zu sammeln. Das rächt sich bitter. Ich spreche niemanden den Spielspaß für dieses Spiel ab, aber uns hat es halt nicht gefallen. Meiner Frau noch weniger, die am Ende teilweise den Tränen nahe war. Warum das ein Problem ist und gemutmaßt wird, wir spielen falsch, ist mir schleierhaft. Neues Material kommt rein, da man aber weiß was die Charter für Rohstoffe haben, da man weiß, in welche Richtung sich die Gebäude entwickeln, ist das recht schnell ersichtlich. Ja, beim Öffnen einer Box spoilert man sich ja sogar zukünftiges Material.



    Genauso die Story. Ich habe mich da nicht hingesetzt und versucht die Geschichte zu erraten. Ich saß da und wurde einfach nicht überrascht.


    Ein anderes Pärchen in unserem Freundeskreis hat das Spiel abgebrochen, Jerry von Mittwochsspielen hat es auch nicht wirklich gefallen, Manu, der jetzt im SdJ-Jury sitzt, ebenso nicht. Mit dem habe ich darüber sogar einen Podcast gemacht. Die Wertung bei BGG ist auch gefallen. Seafall ist definitiv schlechter! Da habe ich auch nirgends anderes zu geschrieben.


    Eine letzte Anmerkung: Ich wurde nach meinem Eindruck zu Charterstone hier gefragt. Das letzte Mal das ich etwas zu diesem Spiel hier geschrieben habe, ist gefühlt Jahre her... darum verstehe ich deine Kritik nicht wirklich.


    Und gerne lieber über @Tapestry sprechen ;)


    Da habe ich durch Instagram Bilder von den Gebäuden gesehen. Sieht sehr schick aus und irgendwie nicht nach dem typischen Civ-Spiel.

    Hillbilly Ich habe von 12 Partien glaube ich acht gewonnen und das fast durchgängig ...und lächerlich mehr Punkte am Ende gehabt. Glaub mir, ich konnte den Frust verstehen. Ich denke es ist schwer über das Spiel zu urteilen, weil das Material unetrschiedlich ins Spiel kommt. Bei uns war es einfach nur unfair. Wie gesagt, ich hatte da einige sehr effiziente Symbiosen. Dabei besitzt Charterstone ja nun nicht einmal komplizierte Kniffe, da spielen meine Frau und ich ganz andere Kaliber. Für uns insgesamt eine schlechte Spielerfahrung.


    Und dann ist das Spiel einfach wahnsinnig langweilig. Die Geschichte zündet nicht, viel Material wiederholt sich in abgewandelter Form, kaum Überraschungen. Vom Legacy-Aspekt und den hinzukommenden Regeln das schwächste Legacy-Spiel das ich spielen durfte. Sogar noch hinter Seafall (allerdings auch nur in diesem Aspekt).

    Charterstone kann extrem brutal und unfair sein.

    Habe ich so nicht empfunden. Und selbst wenn es so wäre, zwingt einen ja niemand, das so zu spielen.


    Hast du ein Beispiel?

    Die Charter sind nicht gleichwertig, je nachdem was man für Personen zieht oder Gebäude erhält. Späteres Material oder Spielziele können Vorteilhafter sein oder nicht, Gebäude die wild von den Automa gebaut werden, können die eigene Strategie fördern oder nicht. Die Regeln sind so aufgebaut, das das eigene Charter eben besser benutzt werden kann. Ich hatte Glück mit einigen Dingen und eine wahre Symbiosenkette aufgebaut, zudem Karten behalten können, die mir diese Strategie sicherten. Wer da in Vorteil ist und schnell spielt, unterdrückt den anderen noch mehr, weil es ein Wettrennen ist. Wer in einer Partie z.B. hinten liegt, aber dieses oder jenes Gebäude vielleicht noch bauen möchte, dem kann dieser Traum zunichte gemacht werden.


    Evtl. muss man die Karte, die man sich mühsam erarbeitet hat, für die nächste Runde wieder abgeben. Vor allem ist es aber ein psychologisches Problem! Legacy gegeneinander bedeutet auch immer, das man denkt, nun verliere ich das zweite Mal und gerate ins Hintertreffen für die ganze Kampagne... eine Art Spirale. Das muss ja nicht so sein, aber der Gedanke kann einem kommen. Ähnliches Problem hatten wir bei Seafall. Ich spiele keine kompetitiven Legacy-Spiele mehr.

    Für uns kamen wichtige neue Spielelemente leider zu spät ins Spiel, wir hatten Gebäude, die wir gar nicht benutzen konnten, zumindest nicht effizient und das ist die Maxime bei einem Wettrennen. Dazu muss man sagen, das meine Frau auch keine Schönwetterspielerin ist, sondern schon einen gewissen Ehrgeiz hat. Normalerweise ein gesunder Ehrgeiz, weil verlieren völlig in Ordnung ist, wenn man selber an dem Spaß hat, was man erreicht hat. Das war in Charterstone aber nicht der Fall. Und wenn einer mit Handbremse spielt, dann kann man es gleich lassen. Dafür spielen wir zu oft, zu viel und kennen uns. Dazu kam dann noch eine durchaus sehr sehr seichte und vorhersehbare Geschichte.


    Aus meiner Sicht sind viele Stonemaier Games vor allem eins, nicht optimal für zwei Spieler bzw. werden mit mehr Mitspielern immer besser. Dazu zähle ich Charterstone, Between two Castles, Scythes oder Euphoria.

    Ich habe dazu damals sehr ausführlich etwas geschrieben.

    Charterstone ist das "schlechteste" Spiel der letzten Jahr, wenn ich es über die Enttäuschung werte. Es hat uns über die ganzen Partien hinweg nie ganz gefallen. Es gibt da für mich kaum etwas positives zu vermerken.

    Das Problem mit vielen Civ-Spielen ist, dass wenn einer anfängt militärisch loszulegen alle anderen mitziehen müssen um nicht zu verlieren. Nur wenige Spiele schaffen es, dass man in so einer Situation doch noch durch andere Ansätze gewinnen kann. Clash of Cultures mit seiner kulturellen Beeinflussung etc. sehe ich da als eine der wenigen positiven Ausnahmen. Daher bin ich grad im Hinblick darauf sehr gespannt.

    also beim #SidMeierCivilisation (2010 von FFG) gibt es vier recht verschiedene Siegmöglichkeiten und die militärische Schwäche, die mit einem Kultursieg einhergeht wird da bspw. über starke Ereigniskarten wettgemacht, die man nur erhält, wenn man auf der Kulturskala voranschreitet. Da gibt es Karten, die mal eben ne gegnerische Armee vernichten.

    Vor allem mit der Erweiterung wird die Kultur stark gefördert. Trotzdem mag ich dieses "Kalte Krieg" Szenario. Dafür brauche ich nicht einmal Panzer, da reichen fiese Aktionen. Einer der Gründe warum ich Civ/4X-Spiele favorisiere, da sie fast alle so etwas bieten. In meinen Spielrunden knallt es eigentlich eher wenig, da läuft alles nur über Tabletalk und Bedrohungspotential im Spiel. Ich finde das oft extrem spannend.