Es ist ein Civilization Spiel, das steht auf dem Cover direkt unter dem Namen.
Bei Scythe steht auf der Schachtelrückseite drauf, dass es ein 4X-Spiel sei. Das ist genauso falsch und wenn man mit dieser Erwartungshaltung an Scythe herangeht, wird man enttäuscht werden. Ging mir persönlich nicht anders.
Wenn man aber aus seinem Schubladendenken ausbricht, stellt man fest, dass Scythe ein großartiges Spiel ist.
Bei #Tapestry erwarte ich das Gleiche.
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Die Miniaturen dienen spielerisch zu nichts anderem als zum Abdecken von Feldern. Ein Plättchen würde es genauso tun. Wenn die Miniaturen-Gebäude wenigstens auf irgendwas stehen würden, was nachher an eine Stadt erinnern... aber nö, die stehen auf einem komischen abstrakten Schachbrett, das die eigene Hauptstadt symbolisieren soll. WTF?! Komplett sinnlos...
Gegenbeispiel #KeyMarket: Ein Eurogame mit komplex verzahnten Mechaniken, völlig frei von Zufallskomponenten. Das Spiel wirkt wie eine Reduktion auf die Mechanik. Es gibt den Versuch das Spiel optisch aufzuwerten, in dem bspw. für die Meeples ein Plättchen-Ersatz mit hübscher Grafik beigelegt wurde. Da aber Haptik vor Optik siegt, kann man die Plättchen auch entsorgen. Dieses Destillat aus diversen Mechaniken spielt sich zwar interessant, aber auch staubtrocken. Persönlich mag ich daher spielerische Schnörkel. Mir macht es Spaß, Dinge zu haben, die einfach nur schön aussehen. Sowas kurbelt bei mir auch die Fantasy an. Wenn ich spielerisch an einer Zivilisation baue, deren Entwicklung sich nicht nur in Siegpunktleisten widerspiegelt, sondern auch optisch und haptisch vor mir wächst, dann finde ich das großartig.