Beiträge von Herbert im Thema „Tapestry (Stonemaier Games)“

    Scythe ist ... spielerisch ein pures Optimierungsspiel. Spiel das PlayerBoard am effektivsten und du gewinnst.

    Das Gleiche gilt im Prinzip für Tapestry. Mit dem Unterschied halt dass es kein Civ-Spiel ist und Scythe kein 4x-Spiel.


    Mir gefallen übrigens sowohl Scythe als auch Tapestry als Engine-Builder.

    wer darauf "herein fällt" ist einfach zu naiv gewesen zu glauben, dass Werbung eine Produktbeschreibung ist.

    Und die "nicht naiven" verteidigen das dann und finden es gut? Oder noch besser schlagen sich auf die richtige Seite und sahnen mit ab?


    Für mich ist Transparenz herstellen der geeignetere Weg.

    Von daher hat Stegmaier aus meiner Sicht vieles richtig gemacht und definitiv keine Mogelpackung abgeliefert. :/

    Was bitte ist richtig gemacht wenn man einen potentiellen Kunden durch irreführendes Marketing vom Kauf abhält?


    Und warum ist es keine Mogelpackung, wo Du doch von der Verpackung auf einen anderen Inhalt geschlossen hast?

    Sagen wir mal so: Werbung mit „alternativen Fakten“ lässt einen Verlag bei mir im Ansehen gewiss nicht steigen, auch wenn ich das vorher wusste. Ich finde es schon dreist genug dass ich so etwas wissen muss. Verlage die draufschreiben was drin ist sind mir definitiv sympathischer.

    Das Problem bei assymetrischen Verteilungen ist ja nicht nur die Balance für den Durchschnittsspieler hinzukriegen. Idealerweise haben sowohl der Anfänger als auch der Durchschnittsspieler als auch der Spitzenspieler gleiche Chancen.


    Das leistet Tapestry gewiss nicht. Wer also 100% Ausgewogenheit und dazu noch 0% Glücksanteil wünscht für den ist das das falsche Spiel. Da kann das Spiel nix für, der Spieler auch nicht. Muss also auch keiner böse sein und „broken“ brüllen. Broken ist es gewiss nicht.


    Mein größter Kritikpunkt ist die überzogene Ausstattung mit den unhandlichen Gebäuden. Die insgesamt 3 Partien haben durchaus Spaß gemacht. Wenn man die Engine zum Laufen bringt hagelt es am Ende so richtig Punkte - das fühlt sich schon gut an. Aber diese Riesen-Gebäude auf dem kleinen Stadtplanraster bei denen mal 3 mal hinsehen muss welche Felder jetzt abgedeckt sind und die dazu den Blick auf die Felder dahinter versperren haben viel vom Spielspaß genommen.


    Nach den 3 Partien durfte es dann gehen, aber ich hege keinen Groll gegen das Spiel.

    Er hat am Ende nochmal volles Risiko gespielt, hat auch einmal 15 Siegpunkte gegen Ressourcen eingetauscht und ist dann auch als erster raus.


    Das war aber für alle eine Kennenlernpartie - das nehmen wir jetzt nicht so bierernst. Beim späteren Gewinner dachte ich der spielt sich um Kopf und Kragen da er die ersten beiden Zeitalter ruck zuck durchgespielt hatte. Am Ende war er als letzter im Spiel. Der Spielerin mit den Mystikern hatten wir angeboten doch einen anderen Charakter zu nehmen - sie hat gesagt der wird jetzt genommen und dann am Ende auch gut Punkte gemacht.


    Will sagen: Erstpartie ist trial-and-error - da können dann 217 oder54 Punkte rauskommen.

    Man sollte das Spiel nicht als ernstes Civ-Spiel nehmen, sondern als Civ-light für einen längeren Bier-& Brezel-Abend. Dann bringt es auch eine Menge Spass mit sich.

    Dafür gibt es Bier & Brezel-Spiele.


    Mit Verlaub: Das Spiel wird seine Anhänger finden. Es gibt jede Menge Völker zu erforschen, kein verkopfter AP-Euro-Gamer und kein techtree-süchtiger Ami-Trasher wird auf Dauer in den Runden dabei sein und der Rest wird die Kombinationen durchspielen und sich auf regelmäßige Völker-Updates freuen. Das Ding funktioniert ja als glückslastiger Engine- Builder, auch wenn es nicht das Civ-Spiel ist als das es gepriesen wurde.

    Spiele in denen man Ressourcen sammelt und in Punkte tauscht gibt es hingegen wie Sand am Meer.

    Welche wären das mit Civ-Thema? (Du steckst da deutlich besser drin als ich ...)

    Bei denen ist das Thema doch letztendlich Banane weil aufgesetzt. Das gilt auch für Tapestry.

    Mit Civ-Thema würden mir neben Tapestry spontan so Sachen wie Dice Settlers,Tribes, Epoch: Early Inventors oder auch Dominations: Road to Civilization einfallen.

    Ich bin ganz froh, dass Tapestry die üblichen Civ-Pfade verlässt. Da gab es schon genügend vom Gleichen.

    Einspruch!


    Wenn es hochkommt gibt es zwei Dutzend gute Civ-Spiele. Alle die ich kenne unterscheiden sich deutlich in der Herangehensweise.


    Spiele in denen man Ressourcen sammelt und in Punkte tauscht gibt es hingegen wie Sand am Meer.

    Heute eine Partie mit 5 Mitspielern. Aufbau mit Erklärung dauerten ca. 45 Minuten, die Partie dann ziemlich genau 3 Stunden.


    Man entwickelt Technologien und man breitet sich auf einer Karte aus. Also doch ein Zivilisationsspiel? Permanente Ressourcen bezieht man aber nicht vom Land sondern aus der Stadt, die ebenfalls aufgebaut wird. Gefühlt ist es allerdings ein Optimierspiel mit reichlich Punktesalat. Dabei ist auch reichlich Zufall im Spiel - der Feind aller Optimierer. Tapestry-Karten können super passen - oder auch nur ein paar Pünktchen einbringen. Der Würfel in der Wissenschaft kann - so denn die richtige Leiste kommt - ein Pfund sein. Kommt die aber nicht ist der Zug nutzlos. Entsprechend wenig wurden die Leisten genutzt.


    Die Punkte am Ende:

    217 Craftsmen

    165 Nomads

    164 Mystics

    123 Entertainers

    054 The Choosen


    Über die Städte wurden kaum Punkte geholt - nicht umsonst lagen 2 Spieler vorn die für den Hausbau lukrative Alternativen hatten.


    Die Partie zu fünft hat Spaß gemacht - ich schätze aber bei 3 oder 4 Spielern und entsprechend verringerten Wartezeiten und Gesamtspieldauer sollte der Sweet-Spot liegen.


    Spielreiz jetzt bei 7.5/10.

    Meines kam gestern und für morgen ist eine Runde geplant.


    Im Übrigen gebe ich dem Spiel nach dem Regelstudium eine knappe 8/10 für den erzeugten Spielreiz. Das nur als Denkanstoss für alle die hier bei früher Benotung die Nase rümpfen.

    Habe noch kein einziges Civ.-Spiel im Regal.

    Sicher dass sich das mit Tapestry ändern würde?


    Stonemeyer Spiele sind speziell. Scythe würde man auf den ersten Blick als Wargame einstufen. Nach der ersten Partie weiss man es ist ein pfiffig gemachtes Eurogame mit einem Hauch direkter Konfrontation und herausragendem Material.


    Ich erwarte einfach nur ein Stonemeyer Spiel. Und davon habe ich schon zwei im Regal.