Beiträge von Sir Bobo im Thema „Tapestry (Stonemaier Games)“

    Meine erste Partie #Tapestry war gleich ein Hauen und Stechen als Fünferpartie. Überraschenderweise hat das Spiel nach Erklärung jedoch trotzdem nur ca. 3h benötigt, da die Züge an sich relativ schnell ablaufen. Es hat sich jedoch dabei auch gezeigt, dass eine fokussierte Strategie mit kleiner Engine jedes "Dahinspielen" auf mehreren Tracks brutal eintütet: Mit dem Volk der "Verkünder" (oder so ähnlich), die bereits mit einer Tapestry starten und deren Einmaleffekte (unter gewissen Umständen) zweimal nutzen können, hat eine Technikstrategie zusammen mit passenden, gleich doppelt genutzten Tapestries extrem viele Punkte über Technik- und Hauptstadtwertungen erzeugt, womit ich am Ende bei knapp 250 Punkten gelandet bin, während der Rest bei ca. 150 Punkten unterwegs war.


    Hierbei ist mir aufgefallen, dass bereits die Startspielerreihenfolge durchaus entscheidend sein kann. Man zieht dann bei einer Konkurrenz auf einem Track schlicht immer einen Schritt früher und sichert sich so die Gebäude oder kann auch als erster eher passen und sich den Ressourcenvorteil holen. Es ist schon seltsam, warum es hierfür keinen Ausgleichsmechanismus gibt.


    Ebenso war auch die Karte selbst tatsächlich nur für zwei Spieler relevant, die eine Expansionstaktik gefahren haben. Wenn jedoch mehrere andere Spieler schlicht kaum Scouten und Felder rausspielen, müssen sich diese zwei Spieler miteinander beschäftigen und sind damit auch praktisch auf Entdecken+Militär eingelockt. Es gibt bei bestimmten Strategien keinerlei Anreiz, tatsächlich Felder auszuspielen.


    Ressourcen sind extrem relevant, um sich weitere Runden auf den Tracks zu sichern. Der Militärwürfel gibt hier allerdings nur Zufallsressourcen und im schlimmsten Fall bleibt man beim Erobern eines leeren Startfeldes bei dem Ergebnis, das Feld nochmals zu ernten, sogar nur auf dem Siegpunktwürfel sitzen. Dies kann gerade am Anfang dazu führen, eine entscheidende Runde zu langsam zu werden.


    Auf der positiven Seite war ich sehr darüber erstaunt, wie feinfühlig hier kleine Engines im Spielmechanismus versteckt wurden. In der Regel muss man schon genau hinsehen, um die Fähigkeit des Volkes mit richtigen Tapestries und der eigenen Strategie wie z.B. möglichst viele Techniken zu sammeln, kombiniert werden können und dadurch weitere Nebeneffekte losgetreten werden. So konnte ich etwa durch den Techniktrack, entwickelte Technologien und auch einer doppelt genutzen Dystopie (ein verfügbares Gebäude aus einem Track klauen) quasi "nebenbei" meine Hauptstadt massiv befüllen.


    Im Ergebnis daher ein schönes Spielerlebnis mit ein paar kleinen Fragezeichen, die noch weiter ausgelotet werden müssen. Mein aktuelles BGG-Rating liegt daher bei 7.5.