Tapestry (Stonemaier Games)

  • Wir haben gestern zu dritt die erste Partie in Angriff genommen. Für alle die Erstpartie und trotz der sehr schlanken Regeln hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass das Spiel zu seicht ist oder uns unterfordert.


    Die Grundmechanismen waren schnell verinnerlicht. Es gibt ja auch nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich beende meine Runde mit anschließender Einkommensphase und Einläuten einer neuen Ära durch eine Tapestry-Karte oder ich entscheide mich für eine der vier Fortschrittsleisten auf dem Brett. Dort rücke ich ein Feld vor, bezahle die fälligen Kosten und erhalte die Belohnung/Aktion plus den evtl. optionalen Bonus, den es nur auf manchen der Felder gibt.


    Soweit so gut also. Aber was nebenbei noch an Synergien zwischen den einzelnen Leisten, Techkarten, Zivilisationsfähigkeiten und Tapestry-Karten entsteht, lässt das Hirn dann doch ziemlich arbeiten. In einer Erstpartie spielt man da quasi ins Blaue hinein und man hat ständig das Gefühl, kaum etwas zu erreichen, weil man die Zusammenhänge und Combos der einzelnen Möglichkeiten einfach noch nicht kennt. Dadurch fühlt sich das Spiel gerade zu Beginn auch etwas beliebig an. Ich mache mal hier und mal da was und schaue, was da raus kommt. Das ist wohl der Teil, wo Spieler sich gespielt fühlen und einen zu hohen Glücksanteil vermuten.


    Es ist uns auch passiert, dass eine Partei sich durch eine von uns falsch verstandene Techkarte in eine Richtung entwickelt hat, die nicht zu hohen Punktewertungen geführt hat, als uns der korrekte Sinn der Techkarte später im Laufe der Partie klar wurde. Das ist dann sicher etwas frustrierend, wird aber dann als Verständnisproblem einer Erstpartie abgehakt. Insgesamt lässt sich aber nach dem Spiel erahnen, dass man mit Übung starke Synergieeffekte abgreifen kann und dann auch dementsprechend punkten kann.


    Ich freu mich jetzt schon drauf, verschiedene Strategien auszutesten und zu schauen, wohin die Reise dann noch geht. Das Spiel hat mich also positiv überrascht, nachdem schon überall zu lesen war, wie seicht und belanglos das Ganze doch wäre. Ich halte Tapestry für deutlich über Familienspielerniveau. Das ist ein vollwertiges Kennerspiel mit schlankem Regelwerk aber zahlreichen Verknüpfungen der einzelnen Fähigkeiten und Elemente.


    Negative Punkte sind für manche Spielgruppen sicher die enormen Siegpunktabstände, die entstehen können und die Tatsache, dass ein Spieler schon eine viertel Stunde vor dem letzten Spieler fertig ist und dem Spiel dann nur noch zuschaut (der "Everdell-Effekt"). Auch die Leute, die sich ein 6 Stunden Civilization Spiel wünschen, werden hier nicht bedient. Der einzig wirklich thematische Punkt sind die Zivilisationen, die sich wirklich unterschiedlich anfühlten und schöne Fähigkeiten hatten. Wen das alles nicht abschreckt, der sollte definitiv mal eine Probepartie wagen.

  • Scheinen manche zu verkennen, dass ich einige seiner Designs auch schätze.


    Einfach auffällig, wie stark das Spiel in den Reviews polarisiert (für sich gesehen ja in Ordnung), gleichzeitig kritische Stimmen aber mit einer falschen Erwartungshaltung in Verbindung gebracht werden.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • , gleichzeitig kritische Stimmen aber mit einer falschen Erwartungshaltung in Verbindung gebracht werden.

    Naja, so hören sich die bisherigen Stimmen halt oftmals an. Wenn den Leuten das Spiel nicht gefällt ist das in Ordnung, wenn sie eine falsche Erwartungshaltung hatten ist das auch in Ordnung. Das ist nämlich dann für die, deren Erwartungshaltung weitgehend getroffen wird (also mich) sogar eher positiv. Ich würde es umgekehrt auch schlecht finden, wenn ich eigentlich ein relativ leichtes nach Jamie-Stegmeier-Art neu interpretiertes Zivilisationsspiel erwarte (genau das ist meine Erwartungshaltung) und dann aber den nächsten klassischen Ziv-Brocken serviert bekomme. In dem Fall wäre _ich_ enttäuscht.

    Viele Grüße,
    Andreas.

  • Mich würde ja mal interessieren, wie andere hier den hohen Glücksfaktor in Relation zur Spielzeit sehen.

    Ich vermute, ohne das Video gesehen zu haben, dass VP das kritisiert hat. Ich hab eine Partie gespielt und folgende Eindrücke gewonnen.


    Die Effekte der beiden Kartenarten (Tapestry und Technologie) können schon stark sein. Insbesondere die Tapestry-Karten sollten zu deiner Strategie passen ("This era" Karten). Oder aber du spielst Sofort Effekte aus ("when played" Karten).


    Wenn Karten oder Landschaftsteile überhaupt nicht passen, musst du dir einfach früh Nachschub holen. Push your luck, also. Den Überschuss an Karten oder Landschaftsteilen kannst du dafür aber im späteren Verlauf in "ordentliche" Punkte umwandeln. An beides, Nachziehen und Umwandeln, wurde gedacht.


    Um festzustellen, ob man dem Glücksfaktor entgegenwirken kann, braucht es mehrere Partien. Nach einer unglücklichen Erstpartie, was den Glücksfaktor anbelangt, kann man aber schon etwas enttäuscht sein.


    Sollte sich das aber nach mehreren Partien nicht erübrigen, so sehe ich schon die ersten Hausregeln a la "Nimm 2 Tapestry Karten, behalte eine." Dass so etwas aber nicht in den Regeln vorgesehen ist, denke ich schon, das man dem Glücksfaktor entgegenwirken kann.


    Der Glücksfaktor, der von den Würfeln ausgeht, fand ich nicht allzu entscheidend. Man erhält jedes Mal etwas (positiv). Bei Military hat man sogar eine Auswahl, was man nimmt. Bei Technologie Science [Edit: korrigiert] kann es halt sein, dass man bei Vorankommen auf der erwürfelten Leiste den so dringend benötigten Bonus nicht bekommt (negativ).

    Einmal editiert, zuletzt von tobetobi () aus folgendem Grund: Science mit Technologie verwechselt

  • Durchaus nicht uninteressant, aber 11 Seiten durchzuackern um statistische Ungereimtheiten zu begründen oder entkräften, scheint mir etwas zu abgehoben. Ich halte für mich erstmal fest: Das Spiel polarisiert. Die von Staublunge getroffenen Aussagen

    Soweit so gut also. Aber was nebenbei noch an Synergien zwischen den einzelnen Leisten, Techkarten, Zivilisationsfähigkeiten und Tapestry-Karten entsteht, lässt das Hirn dann doch ziemlich arbeiten. In einer Erstpartie spielt man da quasi ins Blaue hinein und man hat ständig das Gefühl, kaum etwas zu erreichen, weil man die Zusammenhänge und Combos der einzelnen Möglichkeiten einfach noch nicht kennt. Dadurch fühlt sich das Spiel gerade zu Beginn auch etwas beliebig an. Ich mache mal hier und mal da was und schaue, was da raus kommt. Das ist wohl der Teil, wo Spieler sich gespielt fühlen und einen zu hohen Glücksanteil vermuten.

    scheinen mir den Kern zu treffen. Das hat mich dazu bewogen, Tapestry näher in Augenschein zu nehmen! Eine umfangreiche statistische Analyse hinsichtlich Gewinnratio der Völker mache ich auch bei anderen Spielen nicht. Sollte da was auffällig werden, kann man das immer noch "intern" regeln.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich habe die Punktestände nicht notiert, aber aus dem Kopf müsste es sowas wie 210-160-140 gewesen sein.

    Also zwei bis drei Top-Kombos...


    Ich glaube, darauf läuft das Spiel raus: Wer die meisten guten Kombos zündet, liegt vorne ...

  • Ok danke. Wie groß war der Vorsprung zum Sieger in eurer Partie?

    Da gab es schon ordentliche Lücken auf der Kramerleiste. Aber dem möchte ich nach unserer Erstpartie - die unbedingt als Kennenlernpartie inkl. Regelumsetzungsfehler gesehen werden muss - keine große Bedeutung zukommen lassen.

  • Ok danke. Wie groß war der Vorsprung zum Sieger in eurer Partie?


    Hochinteressant auch die Diskussion, und wie mit Kritik umgegangen wird: The Core Issue of Tapestry: Design Dissonance and "Math is Cruel" (Again) | Tapestry | BoardGameGeek

    "Wie mit Kritik umgegangen wird"?

    Seltsame Formulierung, die für mich impliziert, dass der Herausgeber/Designer auf die Kritik reagiert hat. Was nicht der Fall ist.


    Hier haben wir vielmehr ganz simpel einen typischen BGG Thread, in dem neben qualifizierter Kritik und Entgegnungen darauf sowohl "Fanboys" als auch "Hater" von Stonemaier einen schönen Meinungskrieg inklusive Simplifizierungen, Verallgemeinerungen, Strohmännern und allem was noch dazugehört ausfechten.

  • Das bestimmte "Völker" wohl einfach mehr Punkte generieren können als andere.

    Können sollen.

    Noch fehlen da empirische Daten. Ich halte es für möglich bis wahrscheinlich, aber solange Variablen wie Spielstil oder Zugänglichkeit und Umstände nicht beachtet werden, ist es erstmal nur eine Behauptung... 😊

  • Noch fehlen da empirische Daten.

    An Terra Mystica (auf Snellman) kommt's sicher nicht ran, aber 500+ ausgewertete Partien finde ich jetzt nicht soooo schlecht...


    Ich würde auch erwarten, dass schwieriger zu spielende Zivilisationen im Schnitt (noch) nicht da landen, wo sie landen können, wenn man alles in einen Topf schmeißt, darunter haufenweise Anfängerpartien, anstatt nur die Daten von Spielern eines gewissen Mindestniveaus zu nehmen. Als aber Indiz, um die Frage nach dem Balancing zu stellen, reicht das allemal.


    (Was bitte nicht zu verstehen ist als "das Spiel taugt nix". Auch bei Terra Mystica gibt es mit den Fakiren eine Fraktion, die speziell konstruierte Setups braucht, um konkurrenzfähig zu sein. Die Frage ist halt, wie krass der Unterschied ist, und da fand ich die Punkteunterschiede in der Statistik schon auffällig groß.)

  • so sehe ich schon die ersten Hausregeln a la "Nimm 2 Tapestry Karten, behalte eine."

    Ich glaube nicht, dass eine solche Hausregel nötig sein könnte. Man kann im ganzen Spiel nur vier, manchmal auch fünf (wenn man mal auf einen Platz eine zweite Gobelinkarte spielen darf) Gobelinkarten ausspielen. Ohne mich dafür groß anzustrengen, hatte ich -obwohl ich fünf spielen konnte- einige übrig, Man dürfte daher im Normalfall nie gezwungen sein, die einzige Gobelinkarte, die man hat, auszuspielen; jedenfalls kann man das vermeiden.


    Man erhält jedes Mal etwas (positiv). Bei Military hat man sogar eine Auswahl, was man nimmt.

    Wozu es allerdings nur kommen kann, wenn man die Aktion "Erobern" spielt; bei jedem anderen Vorrücken auf der Militärleiste darf man nicht für einen Bonus würfeln.


    Bei Technologie kann es halt sein, dass man bei Vorankommen auf der erwürfelten Leiste den so dringend benötigten Bonus nicht bekommt (negativ).

    Du meinst vermutlich die Science-Leiste; auf der Technologie-Leiste gibt es die Möglichkeit, für das Vorrücken auf einer Fortschrittsleiste zu würfeln, nicht. Diesen Benefit (Nutzen/Belohnung), für das Fortkommen auf einer Leiste zu würfeln (auszuwürfeln nämlich, auf welcher der vier Leisten man voranschreiten darf), gibt es mit und ohne Recht, dort (am Ziel des Voranschreitens) den Benefit des erwürfelten Fortkommens und, falls überhaupt vorhanden, den Bonus zu bekommen. Entscheidend ist aber doch, dass ich den Benefit (des auf der Science-Leiste erreichten Feldes) zwar nehmen muss, muss also würfeln, darf aber nach dem Würfelwurf entscheiden, ob ich wirklich entsprechend dem Würfelwurf voranschreite, oder das lasse. Keineswegs kann ich also durch ein Würfelergebnis (mit dem Spezialwürfel der Science-Leiste) gezwungen werden, "den so dringend benötigen Bonus nicht zu bekommen". Abgesehen davon, wenn Du den Bonus so dringend benötigst, warum rückst Du denn dann auf der entsprechenden Fortschrittsleiste nicht einfach ganz normal vor?

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • so sehe ich schon die ersten Hausregeln a la "Nimm 2 Tapestry Karten, behalte eine."

    Auf BGG sammeln sich teilweise extreme Hausregeln. Von Versteigerungen der Zivilisationen, zu Tapestry-Auslagen, zu Auswahl in Spielerreihenfolge bis hin zu Konter-Fallen und anderer Kampfmechanismen.

    Ich finde das spannend - offensichtlich gibt es viele Euro-Gamer, die sich von Tapestry angezogen fühlen und den Glücksfaktor auf Gedeih und Verderb auf ein Minimum reduzieren wollen. 😊

  • so sehe ich schon die ersten Hausregeln a la "Nimm 2 Tapestry Karten, behalte eine."

    Auf BGG sammeln sich teilweise extreme Hausregeln. Von Versteigerungen der Zivilisationen, zu Tapestry-Auslagen, zu Auswahl in Spielerreihenfolge bis hin zu Konter-Fallen und anderer Kampfmechanismen.

    Ich finde das spannend - offensichtlich gibt es viele Euro-Gamer, die sich von Tapestry angezogen fühlen und den Glücksfaktor auf Gedeih und Verderb auf ein Minimum reduzieren wollen. 😊

    Sollen sie doch, jeder wie er mag.


    Man könnte natürlich auch ein neues Spiel erstmal öfters spielen, ehe man es verändert.


    Wenn ich mir z.B. mal so im groben Überblick beispielhaft Regelfrage-Threads zu Tapestry anschaue, staune ich darüber, wieviele Fragen gestellt werden, die eigentlich keine sind. Man könnte, wenn man wollte und über das nötige Leseverständnis verfügte, natürlich auch erstmal selbst die Regel richtig lesen. Wieviele von denen, die jetzt schon Hausregeln aufstellen, mögen wohl die offiziellen Regeln wirklich beherrschen?


    Aber unabhängig davon kann natürlich jeder sein Spiel spielen, wie es ihm Spaß macht, es muss ja dann nicht zwingend das Spiel sein, das Autor und Verlag sich vorgestellt haben.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Im Zuge meines Vorsatzes "Weniger kaufen, mehr spielen" und der damit kritischeren Sicht auf alle Neuheiten mach ich es mir bei #Tapestry leicht ... ich mag die "überproduzierten" Gebäude (besonders in Verbindung mit den schlichen Stadtplänen) überhaupt nicht und werde daher konsequenter Weise passen ... was mich nicht voll (also auch optisch) überzeugt kann, brauche ich auch nicht ... :headbang:

  • Besteht da ein Unterschied?

    Ja. Oder hattest du noch nie "Lust" auf ein Spiel, fandest es dann aber beim Spielen doof?

    Oder noch nie ein Spiel gespielt, das dich wenig gereizt hat, dir dann aber gut gefallen hat?

    Wenn ich sage, eine Regel weckt Spielreiz in mir, heißt das noch lange nicht, dass mir das Spiel auch gefällt. 🤷🏻‍♂️

    Ich kam auch noch nie auf die Idee ein Spiel nach lesen der Regel zu bewerten - nach einer Erstpartie schon - selbstverständlich kann diese Note sich nach oben oder unten entwickeln... Aber ich bewerte immer den Spielreiz zu einem gewissen Zeitpunkt und bewerte nach jeder Partie neu, den Spielreiz - ich habe noch nie ein Spiel gespielt das ich super fand und dann gesagt habe wegen des Spielmaterials möchte ich das Spiel nicht spielen, obwohl es super ist. Natürlich ist ein Spiel immer am besten wenn Spielreiz und Spielmaterial stimmen...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Ja. Oder hattest du noch nie "Lust" auf ein Spiel, fandest es dann aber beim Spielen doof?

    Oder noch nie ein Spiel gespielt, das dich wenig gereizt hat, dir dann aber gut gefallen hat?

    Wenn ich sage, eine Regel weckt Spielreiz in mir, heißt das noch lange nicht, dass mir das Spiel auch gefällt. 🤷🏻‍♂️

    Ich kam auch noch nie auf die Idee ein Spiel nach lesen der Regel zu bewerten

    Ich auch nicht.

  • Heute eine Partie mit 5 Mitspielern. Aufbau mit Erklärung dauerten ca. 45 Minuten, die Partie dann ziemlich genau 3 Stunden.


    Man entwickelt Technologien und man breitet sich auf einer Karte aus. Also doch ein Zivilisationsspiel? Permanente Ressourcen bezieht man aber nicht vom Land sondern aus der Stadt, die ebenfalls aufgebaut wird. Gefühlt ist es allerdings ein Optimierspiel mit reichlich Punktesalat. Dabei ist auch reichlich Zufall im Spiel - der Feind aller Optimierer. Tapestry-Karten können super passen - oder auch nur ein paar Pünktchen einbringen. Der Würfel in der Wissenschaft kann - so denn die richtige Leiste kommt - ein Pfund sein. Kommt die aber nicht ist der Zug nutzlos. Entsprechend wenig wurden die Leisten genutzt.


    Die Punkte am Ende:

    217 Craftsmen

    165 Nomads

    164 Mystics

    123 Entertainers

    054 The Choosen


    Über die Städte wurden kaum Punkte geholt - nicht umsonst lagen 2 Spieler vorn die für den Hausbau lukrative Alternativen hatten.


    Die Partie zu fünft hat Spaß gemacht - ich schätze aber bei 3 oder 4 Spielern und entsprechend verringerten Wartezeiten und Gesamtspieldauer sollte der Sweet-Spot liegen.


    Spielreiz jetzt bei 7.5/10.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    4 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Da frage ich mich, ob eher Tapestry oder doch eher New Dawn das Civ-Spiel ist, das zu uns passen würde... Alles andere von Civ bis TtA war uns dann doch zu lang. Extremfälle wie 7 Wonders mal ausgenommen...

  • hat sich new Dawn so schlecht verkauft, dass es dazu keine Erweiterung(en) gibt?

    All time favorites: Brass: Birmingham, Dune: Imperium, Klong!

  • so sehe ich schon die ersten Hausregeln a la "Nimm 2 Tapestry Karten, behalte eine."

    Ich glaube nicht, dass eine solche Hausregel nötig sein könnte. [...] Man dürfte daher im Normalfall nie gezwungen sein, die einzige Gobelinkarte, die man hat, auszuspielen; jedenfalls kann man das vermeiden.

    Glaub ich nach einmaligem Spielen ja auch nicht. Sollte vermeidbar sein:thumbsup:Wobei es schon sein kann, dass du mehrere Karten auf der Hand brauchst, um eine passende ausspielen zu können. Und da meinte ich doch, dass man eben die Möglichkeit hat, mehr Karten nachzuziehen als zum Ausspielen benötigt werden.

    Bei Technologie kann es halt sein, dass man bei Vorankommen auf der erwürfelten Leiste den so dringend benötigten Bonus nicht bekommt (negativ).

    Du meinst vermutlich die Science-Leiste; [...] . Entscheidend ist aber doch [...] ob ich wirklich entsprechend dem Würfelwurf voranschreite, oder das lasse. [... ] Abgesehen davon, wenn Du den Bonus so dringend benötigst, warum rückst Du denn dann auf der entsprechenden Fortschrittsleiste nicht einfach ganz normal vor?

    Danke, Science meinte ich.


    Jein, das Nicht-Ausführen des Voranschreitens auf der erwürfelten Leiste ist in meinen Augen dann ein verlagerter Nachteil. Du lässt den Bonus der Science-Leiste aus.


    Das normale Vorrücken kostet mich dann ja wieder Ressourcen (die ich in der aktuellen Epoche vielleicht nicht habe).


    Der Vorteil kann mit einem Nachteil einhergehen. Mit etwas mehr Glück trifft es die richtige Fortschrittsleiste. Aber insgesamt geht der Glücksanteil durch Würfeln aus meiner Sicht in Ordnung. Mit den Karten sieht es aber anders aus. Da muss man aktiv gegensteuern.

  • Huutini

    Das war die Spielerreihenfolge:

    217 Craftsmen

    123 Entertainers

    165 Nomads

    164 Mystics

    054 The Choosen


    Wir hatten die Fraktionen - da Erstpartie für alle - einfach verteilt ohne die übliche Auswahl aus Zweien.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Hm. Schade. Mich hätte interessiert, ob der 5. Spieler auch bei euch Probleme hatte, dranzubleiben, aber jetzt weiß ich nicht, ob es an der Position oder der herausfordernden Zivilisation liegen könnte, dass er so abgeschlagen war. 😅


    Zumindest scheint das keine gute Kombi gewesen zu sein. 😁

  • Craftsmen 217 ist mindestens ok, ich hatte sie in meiner Erstpartie (solo) gewählt und hatte 205. Da gilt auch für einen Erstspieler das Erreichen der 30 möglichen Sonderpunkte als eher selbstverständlich.


    Mystics, stand bei mir auch zur Wahl, 164; Respekt. Wie soll man als Erstspieler deren Sonderfähigkeit sinnvoll nutzen können, man muss ja in vier Kategorien exakt voraussagen, welchen Erfolg man da haben wird. Da hat man am Ende eher null als 40 Sonderpunkte. Hatte der arme Kerl diese Sonderpunkte nicht, rechne sie mal drauf, als wäre er ein Kenner des Spiels, dann steht sein Ergebnis schon ganz anders da.


    Die übrigen kenne ich noch gar nicht.


    Ich habe gestern für meine Frau die Gobelinkarten übersetzt, mache das heute noch mit der Referenzkarte und vielleicht auch noch mit den Zivilisationskarten, weil wir heute zu zweit spielen wollen. Hoffentlich komme ich davor auch noch zum Korrekturlesen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • wow, gerade die erste Partie gespielt, was für ein cooles Spiel :) sehr tricky. Scheinbar im Rückstand lassen sich zum Ende hin sehr viele Siegpunkte holen. Die Zivilisationen die wir gespielt haben, spielen sich sehr unterschiedlich. Ich bin jetzt ziemlich platt und werde demnächst mehr dazu schreiben!

  • Ich bin ganz froh, dass Tapestry die üblichen Civ-Pfade verlässt. Da gab es schon genügend vom Gleichen.

    Einspruch!


    Wenn es hochkommt gibt es zwei Dutzend gute Civ-Spiele. Alle die ich kenne unterscheiden sich deutlich in der Herangehensweise.


    Spiele in denen man Ressourcen sammelt und in Punkte tauscht gibt es hingegen wie Sand am Meer.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • hat sich new Dawn so schlecht verkauft, dass es dazu keine Erweiterung(en) gibt?

    Zu den Zahlen musst du schon FFG fragen, aber vermutlich wurde der Fokus auf andere Projekte gelegt. Prinzipiell ist Civ New Dawn aber ein sehr gut funktionierendes Spiel, wo ich weder was vermisst noch mir dazu gewünscht hätte - was selten genug vorkommt. ;)

    Es gibt aber eine Menge Ideen dafür auf BGG: Leader, Civ´s, Techdial, FocuscardsReligion...was das Herz begehrt.

    Sid Meier's Civilization: A New Dawn | Board Game | BoardGameGeek

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  • Meine Meinung zum Spiel, erste Partie, zwei Spieler.


    Ich habe das Spiel bei Stonemeier bestellt und diese Woche erhalten. Ich versuche immer neutral und unvoreingenommen an ein Spiel heranzugehen um mir meine eigene Meinung zu bilden. Ich habe für das Spiel inkl. Versand 85,- Euro bezahlt.


    1. Material: Das Spiel kommt in einer schönen, sehr stabilen Box daher. Die farbigen Miniaturen finde ich mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Sie liegen gut in der Hand und passen sehr gut auf die Playerboards und Zivilisationsboards. Auf den Übersichtskarten ist auch zusätzlich vermerkt, wie viele Felder die Miniaturen benötigen, falls man sich mal unsicher sein sollte. Das Spielbrett ist auch von sehr guter Qualität. Ich persönlich mag auch die abgerundeten Spielplanecken. Die Symbole auf den Würfeln sind sehr sorgfältig und sauber gedruckt. Sehr überrascht war ich von der Qualität der Player, Zivilisations und Landschaftsboards. Ich kann nicht sagen, ob es beschichtetes dickes Papier oder dünne Kunststoffboards sind. Die Materialen sind matt (es findet keine Reflektion statt), leicht aufgeraut und machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Ich habe das in dieser Art noch nie gesehen und bin total begeistert. Sowohl die Regel, als auch die Übersichten und Karten sind von bester Qualität.


    2. Anleitung: Ich war auch sehr überrascht, dass die Anleitung nur vier Seiten hat (kurz zuvor hatte ich die Anleitung von Black Rose Wars mit 40 Seiten gelesen). Die Anleitung ist sehr gut und kompakt geschrieben. Wichtige Situationen sind bebildert. Wichtig, man muss sich die Anleitung sehr genau durchlesen. Eine Sache haben wir übersehen, die aber auch deutlich in der Anleitung beschrieben steht. Auch mussten wir im Spiel hin und wieder Regeln nachschlagen, aber unsere Fragen wurden beantwortet.


    3. Zum Spiel: Jeder bekommt zwei Zivilisationen und kann sich eine aussuchen, jeder bekommt zwei Landschaften und kann sich eine aussuchen. Wir haben mit den Informationen auf den Boards noch nicht viel anfangen können und haben uns kurz uns schmerzlos entschieden. In der ersten Einkommensphase bekommt jeder Ressourcen und eine Tapestry Karte. Die Symbole sind sehr klar, da es aber viele unterschiedliche Felder auf dem Spielbrett gibt, haben wir uns, bevor wir die Aktion gemacht haben, das jeweilige Aktionsfeld auf der Übersicht durchgelesen. Interessant war, dass ich mit meiner Zivilisation (Futurist) ziemlich schnell auf der Siegpunktleiste sehr weit vorne lag und uneinholbar erschien, aber mein Mitspieler hat in den letzten Runden noch so viele Punkte holen können, dass der Abstand sehr gering wurde. So etwas habe ich in anderen Spielen bisher nicht erlebt. Ich habe den Eindruck, dass sich die Zivilisationen sehr unterschiedlich spielen und wir haben nur 2 von 16 ausprobiert.


    Wir haben das Spiel aufgrund der späten Stunde kurz vor Ende abgebrochen. Die Kennlernpartie war sehr spannend. Wir haben auch einige Fehler gemacht bzw. einige Kleinigkeiten übersehen. In dieser Partie haben wir die Möglichkeiten nur angekratzt und waren sicherlich weit davon entfernt optimal zu spielen. Was mich überrascht, ist, dass man mit eigentlich einfachen, übersichtlichen und kurzen Regeln, so ein verzahntes und spannendes Spiel entwickeln kann. Ich freue mich total auf die nächsten Partien.

  • Spiele in denen man Ressourcen sammelt und in Punkte tauscht gibt es hingegen wie Sand am Meer.

    Welche wären das mit Civ-Thema? (Du steckst da deutlich besser drin als ich ...)

    Bei denen ist das Thema doch letztendlich Banane weil aufgesetzt. Das gilt auch für Tapestry.

    Mit Civ-Thema würden mir neben Tapestry spontan so Sachen wie Dice Settlers,Tribes, Epoch: Early Inventors oder auch Dominations: Road to Civilization einfallen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Bei denen ist das Thema doch letztendlich Banane weil aufgesetzt.

    Hmm. Nö. Das ist mir eine viel zu simple Sichtweise.


    Mit Civ-Thema würden mir neben Dice Settlers spontan so Sachen wie Dice Settlers,Tribes, Epoch: Early Inventors oder auch Dominations: Road to Civilization einfallen.

    Tribes und Würfelsiedler sind nicht meins, finde ich auch weniger "civig" als Tapestry. Aber die anderen guck ich mir mal an. Danke. :)